Erlebnisbericht China von Jan Kobbelt
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- Matilde Breiner
- vor 8 Jahren
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1 Erlebnisbericht China von Jan Kobbelt Einer der vier großen Tempel in der Verbotenen Stadt in Peking. Auf den folgenden Seiten möchte ich die Vorbereitungen, die getroffen werden müssen sowie die meine Eindrücke des Aufenthaltes in China beschreiben. Vorab: Es war eine tolle Zeit! Bevor die Ausreise in die Volksrepublik China (China) möglich ist, müssen bestimmte Dinge erledigt werden. Das Wichtigste ist die rechtzeitige Beantragung des Visums. Die vielen Schritte der Reisevorbereitung brauchen Zeit, es wird daher dringend empfohlen, die Organisation der Reise möglichst früh zu beginnen. Es muss selbstständig ein Flugangebot eingeholt werden. Die Lufthansa fliegt von Frankfurt direkt mit einem Airbus A380 nach Beijing von da aus dann mit einem Kooperationspartner weiter nach Qingdao. Die Wahl dieses Flugzeuges lohnt sich auf jeden Fall. Für ein gutes Gefühl auf dem Flug, ist eine westliche oder arabische Fluglinie zu empfehlen. Meine Anspannung war im china-internen Flug deutlich höher, vor allem als wir über dem Meer zwischen Beijing und Qingdao in Turbolenzen gekommen sind. Die restlichen Gesundheitsrisiken sollten ebenfalls eingeschränkt werden. Es sind daher die arbeitsmedizinische Voruntersuchung sowie bestimmte Impfungen notwendig. Dies wird von KOB veranlasst und bezahlt. Um auf Krankheiten oder Unwohlsein vor Ort reagieren zu können, wird von KOB eine Reiseapotheke bereitgestellt. Es hat sich vor allem Perenterol (für den westlichen Magen ungewohntes Essen =) ) sowie das Mückenspray als hilfreich erwiesen.
2 Nachdem das Bett und der eigene Körper mit Mückenspray behandelt wurden, sind nachts keine Mückenangriffe mehr geflogen. Die chinesische Sprache zeichnet sich durch feine Nuancen in der Aussprache aus. Meistens reagieren die Chinesen gelassen bis belustigt darauf, wenn man bestimmte Dinge falsch ausspricht. Die Standardsätze (Hallo, bitte, danke, auf Wiedersehen etc.) sollten vor Reiseantritt erprobt werden. Die chinesischen Kollegen versuchen sehr gerne den anreisenden Europäern ihre Sprache näherzubringen. Zur Kommunikation im Unternehmen und im Hotel ist Englisch ausreichend. Vor allem im Hotel empfiehlt sich jedoch eine sehr vereinfachte Formulierung. Man sollte vor allem immer nachfragen, wie das Gesagte verstanden wurde. Wenn ein Chinese etwas nicht verstanden hat, wird er dies nie zugeben, da er ansonsten (vor allem vor anderen Chinesen) das Gesicht verlieren kann. Daher sind geschlossene Fragen (ja/nein) eher nicht erkenntnisgewinnend. Ich hatte in China die Aufgabe, den Kollegen eine Einführung in die Kostenrechnung zu geben. Diese ist ein sehr deutsches Gebiet und wird daher international kaum gelehrt. Ich habe vor den Schulungen versucht, Vertrauen zu den Kollegen aufzubauen, damit sie nachfragen, falls sie verschiedene Dinge nicht verstanden haben. Ich hatte zudem die Aufgabe bei der Jahresplanung für das Jahr 2012 mitzuhelfen und hierbei Unklarheiten zwischen der Muttergesellschaft in Wolfstein und der Tochtergesellschaft in Qingdao zu beseitigen. Ich habe das Hauptaugenmerk auf die Schulung der Kollegen in der Kostenrechnung gelegt. Ich habe daher in der Vorbereitungsphase ein Kostenrechnungshandbuch für die chinesischen Kollegen auf Englisch geschrieben. Dieses konnte ich bei den durchgeführten Schulungen als Leitfaden nehmen. Ich denke, dass ich durch meine Arbeit ein besseres Verständnis für die Kostenrechnung schaffen konnte und die Arbeit aller Kollegen, in Wolfstein sowie in Qingdao, erleichtert habe.
3 Auf dem Firmengelände gruppieren sich alle Gebäude um eine sumpfartige Wiese. Die Wege zwischen den Gebäuden sind kurz, daher ist ein reger Austausch auch mit Kollegen, die sich nicht im eigenen Gebäude befinden, gut möglich. Wir wurden jeden morgen vom Fahrer der KOB (ist in China üblich) vom Hotel abgeholt. Dann sind wir durch das aufstrebende China gefahren, dass direkt an jenes angrenzt, dass vor 100 Jahren stehengeblieben zu sein scheint. Wolkenkratzer-Rohbauten, daneben Wanderarbeiter in Zelten, daneben kleine Fischerdörfer, deren wertvollster Besitz vielleicht der Ventilator ist, der die schwüle Luft für einen Moment zu vertreiben scheint. Der Aufenthalt in China war durch eine 6-Tage-Woche sehr auf die Arbeit konzentriert. Ich hatte jedoch sehr viel Glück, da ein deutscher Praktikant zu der Zeit bei KOB Qingdao war, in der ich auch dort war. Wir konnten so die Freizeit miteinander verbringen. Diese ging von Taifun-Betrachtung bis zur Gestaltung unseres Abendprogramms. Wir waren vor allem in den Bars - ein Anziehungspunkt für viele Chinesen, da Europäer (vor allem mit 1,92 m Körpergröße) doch noch eine Seltenheit zu sein scheinen. Man kommt vom Hotel mit dem Taxi für sehr wenig Geld relativ schnell zum Gelben Meer. Dieses ist leider sehr verschmutzt, weshalb ich nicht darin geschwommen bin. Ansonsten ergeben sich in der Nähe des Hotels viele Möglichkeiten zur Freizeitgestaltung, die man entweder zu Fuß oder mit dem Taxi schnell erreichen kann. Das Olympia Stadion Bird` s nest
4 Ich blicke mit Stolz darauf zurück, dass ich im Alter von 21 Jahren die Möglichkeit hatte, eine vollkommen andere Kultur, nicht nur im Urlaub, kennenzulernen. Ich konnte sehr frei und eigenverantwortlich arbeiten. Die Gewöhnung an die chinesische Kultur ist mir anfangs schwergefallen, da es gravierende Unterschiede zur westlichen Kultur gibt. Durch meine Eindrücke wurde für mich bestätigt, warum China schon vor Jahrtausenden eine (Welt-)macht war und sich nun anschickt wieder auf diesen Stand zurückzukommen, dafür aber, meines Erachtens nach, noch einen langen Weg vor sich hat. Qingdao ist im reichen Küstengürtel Chinas gelegen und dennoch ist die Armut mancher Menschen kaum vorstellbar. Als wir die Chinesische Mauer besucht haben, sind wir durch Dörfer gefahren, die nicht weiter weg sein könnten von der Glitzerwelt in Shanghai oder Beijing. Dennoch ist dies ein Land, eine Nation. Die chinesische Mauer in Peking Die Treppen der Chinesischen Mauer Ich möchte auf jeden Fall noch einmal nach China reisen, um dort zu arbeiten oder einfach nur, um weitere Erfahrungen zu sammeln und um zu beobachten, wie sich dieses Land auf seinem Weg zur Industrienation entwickelt.
5 Ach ja, da ist noch was: Das erste, was ich zu Hause in Deutschland wieder gegessen habe, war Graubrot mit Wurst und Käse. Deutscher Nussknacker in Lebensgröße steht für das Moderne China
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