Stiftung Warentest Footage Mineralöle test 06/2015 Schnittliste und Kommentar
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- Marcus Baumhauer
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1 Stiftung Warentest Footage Mineralöle test 06/2015 Schnittliste und Kommentar Diese Aufnahmen sind Eigentum der Stiftung Warentest. Sie dürfen nur im Zusammenhang mit diesem Test oder der Arbeit der Stiftung Warentest kostenfrei ausgestrahlt werden. Jede weitere Verwendung ist kostenpflichtig. test Heft 06/ Schwenks über test-heft mit Kosmetikprodukten 1. Testprodukte Stopptrick Übersicht alle 25 Produkte, schwarzer Hintergrund Schwenks über Produktgruppen Produktgruppen, weißer Hintergrund Alle getesteten Produkte In zahlreichen Kosmetikprodukten, die laut Deklaration Mineralöl enthalten, hat die Stiftung Warentest aromatische Kohlenwasserstoffe, sogenannte MOAH, gefunden in Körperölen, Cremes, Baby- und Lippenpflegeprodukten, Hairstylingprodukten und Vaselinen. 2. Mineralöluntersuchung (Szenen nachgestellt) Laborant zieht Flüssigkeit auf, fügt Pulver hinzu, fügt Flüssigkeit hinzu Die Stiftung Warentest hat Proben von mineralölhaltigen Kosmetikprodukten auf aromatische Kohlenwasserstoffe, sogenannte MOAH, untersucht. Diese stehen im Verdacht, Krebs zu erregen Filtration verschiedener Proben Die Proben werden mit Hilfe von Lösemitteln in mehreren Schritten aufgereinigt, um die MOAH quantitativ bestimmen zu können. Seite 1 von 5
2 04.16 Gaschromatograph arbeitet Die MOAH-Fraktion wird dann im Gaschromatographen analysiert. Das Chromatogramm zeigt das Messergebnis Overshoulder Laborantin vor PC- Die höchsten Belastungen im Test fanden sich in Vaseline der Monitor, Screenshot Messergebnis Gehalt an den kritischen MOAH lag hier beim Fachen dessen, was die Stiftung jemals bei Lebensmitteln gefunden hat. 3. Themenbilder Lippenpflege Carmex Classic auf Drehteller Lippenpflegeprodukte (Blistex, Carmex, Labello) auf Drehteller Abwiegen 57 mg Lippenpflegeprodukt Inhaltsstoffe Packungsrückseite Carmex Classic Junge Frau A cremt Lippen mit Labello Lip Butter ein Andere junge Frau B trägt Carmex Classic auf Gesicht junge Frau A, leckt sich Lippen Junge Frau B an Fußgängerampel, trägt Carmex auf, geht bei grün hinüber Close-Shots Ampelmännchen rot & grün Auch die drei von der Stiftung Warentest untersuchten Lippenpflegeprodukte enthalten die als potenziell krebserregend geltenden MOAH. Diese Stoffe sollten gar nicht in den Körper gelangen. Doch Lippenprodukte werden aufgetragen, abgeleckt und geschluckt. Der wissenschaftliche Ausschuss für Verbrauchersicherheit der EU-Kommission schätzt, dass Verbraucher im Schnitt rund sechsmal tägliche Lippenprodukte auftragen und vollständig aufnehmen. Das entspricht 57 Milligramm Produkt. 4. Themenbilder Vaseline Vaseline-Produkte Schärfeverlagerung Vaseline wird aus Tube gedrückt Junge Frau A entnimmt Vaseline mit Finger aus Dose Am höchsten mit MOAH belastet waren die getesteten Vaselinen. Vaseline besteht ausschließlich aus Mineralöl. Es enthält zum größten Teil gesättigte Kohlenwasserstoffe, kurz MOSH. Die gelten zwar nicht als krebserregend, sind aber auch nicht völlig unkritisch. Gelangen sie in den Körper, können sich einige davon im menschlichen Gewebe einlagern. Die möglichen gesundheitlichen Folgen sind nicht geklärt. Vaseline sollte nicht am Mund verwendet werden. 5. Themenbilder Sonstige Hautpflegeprodukte Bebe Zartcreme wird aus Tube gedrückt Seite 2 von 5
3 08.54 Junge Frau A nimmt Dove Creme, cremt sich Gesicht ein, verlässt das Badezimmer 6. Themenbilder Arzneibuch & EFSA-Studie Europäisches Arzneibuch wird auf Tisch gelegt, aufgeschlagen (Kapitel zu Paraffinum liquidum), Schwenk auf Absatz zur Reinheitsprüfung EFSA-Studie wird auf Tisch gelegt, Aufschlagen der Seite zur MOAH-Risikobewertung Die Hersteller betonen, dass nur hochwertige Rohstoffe aus Mineralöl eingesetzt werden, die Arzneibuchqualität haben. Das Arzneibuch definiert Paraffin als gereinigtes Gemisch flüssiger, gesättigter Kohlenwasserstoffe aus Erdöl. Die kritischen MOAH dürfen nur im Spurenbereich nachweisbar sein. Laut Arzneibuch soll die Reinheit mittels UV-Spektroskopie geprüft werden. Diese Reinheitsprüfung ist allerdings unzureichend, da so nicht alle kritischen aromatischen Kohlenwasserstoffe entdeckt werden. Diese Methode ist für den Nachweis polyzyklischer aromatischer Kohlenwasserstoffe, PAK, ausgelegt, nicht aber für aromatische Mineralölbestandteile, MOAH. Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit, EFSA, bezeichnet die Aufnahme von MOSH und MOAH über die Nahrung als potenziell besorgniserregend: Die MOAH-Fraktion könnte ein karzinogenes Risiko darstellen. 7. Inhaltsstoffliste einiger mineralölhaltiger Produkte Kaufmann s Haut- und Kinder- Creme Petrolatum Nivea Creme Paraffinum Liquidum, Cera Microcristallina, Paraffin Carmex Classic Petrolatum, Ozokerite Satina Creme Petrolatum, Ozokerite, Paraffinum Liquidum Caelo Weißes Vaselin Petrolatum Schwarzkopf 3 Wetter taft Ultra Wax Dove Verwöhnendes Körperöl Mineral Oil Petrolatum, Cera Microcristallina 8. Naturkosmetik & Produkte ohne Zusatz von Mineralöl Junge Frau A schaut Produktverpackung an, Close von Inhaltsstoffliste Naturkosmetik-Produkte, Packshots/Inhaltsstoffliste Lippenpflegestift & Verpackung Frei von Mineral- und Silikonölen 9. Interview mit Dr. Holger Brackemann, Bereichsleiter Untersuchungen Stiftung Warentest Seite 3 von 5
4 1 Die Stiftung Warentest spricht von einer potenziellen Gefahr ist das nicht Panikmache? Nein, mit Panikmache hat das gar nichts zu tun. Wir haben ausgehend von einem Zufallsbefund in einer ganzen Reihe von Kosmetika eine kritische Stoffgruppe gefunden, die Anlass zur Sorge geben. Es handelt sich hier um Stoffe, die unter dem Verdacht stehen, krebserzeugend und erbgutverändernd zu sein. Und diese kosmetischen Produkte wie zum Beispiel Lippenpflegemittel, Hairstylingprodukte oder Hautcremes werden von sehr vielen Menschen in sehr großem Umfang angewendet. Und da müssen und sollen diese Produkte natürlich sicher sein. 2 Warum haben Sie die kritischen MOAH gefunden und die Kosmetikhersteller nicht? Wir haben in dieser Untersuchung ein für Kosmetika neues analytisches Verfahren eingesetzt. Das ist vor mehreren Jahren für Lebensmittel entwickelt worden. Und wir haben es jetzt auf Kosmetika übertragen und haben damit diese MOAH analysieren können. Dem gegenüber sind die Verfahren, die von den Herstellern eingesetzt werden, offensichtlich nicht in der Lage, diese kritische Fraktion zu bestimmen. 3 Was ist denn an den Mineralölbestandteilen kritisch? Ja hier gibt es mehrere Hinweise. Zum einen hat die europäische Behörde für die Lebensmittelsicherheit gesagt, dass diese Mineralölbestandteile möglicherweise krebserzeugend und erbgutverändernd sind, so dass sie in Lebensmitteln nicht vorkommen sollen. Und wenn wir uns Lippenpflegeprodukte anschauen, dann werden die auch zu großen Teilen anschließend oral, das heißt über den Mund aufgenommen. Das heißt sie sind diesbezüglich Lebensmitteln gleich zu setzen. Bei den übrigen Kosmetika, die auf die Haut aufgetragen werden, wissen wir heute noch relativ wenig. Es gibt allerdings Untersuchungen, die nahe legen, dass diese Stoffe auch über die Haut in den Körper gelangen können. 4 Wie kann ich mich als Verbraucher vor MOAH schützen? Hier gibt es mehrere Möglichkeiten. Zum einen empfehlen wir auf der Grundlage der Untersuchungsergebnisse keine Lippenpflegeprodukte mit Mineralöl mehr anzuwenden. Das kann man aus der Liste der Inhaltsstoffe, die man auf jeder Packung findet, ablesen. Nach welchen Stoffen man hier genau suchen soll, das schreiben wir auf unserer Webseite. 5 Welche Forderungen leiten Sie als Verbraucherschützer aus Ihrem Test ab? Wir fordern die Kosmetikindustrie und insbesondere natürlich die Hersteller der Rohstoffe auf, den Gehalt an MOAH in ihren Produkten weitgehend zu verringern. Dass das möglich ist, sagt unter anderem in Deutschland hier das Bundesinstitut für Risikobewertung. Und um das in die Praxis umzusetzen, müssen die Hersteller geeignete analytische Verfahren auch etablieren. Das Seite 4 von 5
5 16.01 E N D E heißt, sie müssen erst einmal auch in der Lage sein, den Gehalt an diesen MOAH in ihren Produkten messen zu können. Darüber hinaus fordern wir aber auch die Behörden und die Wissenschaft auf, die noch offenen Fragen zur gesundheitlichen Gefährdung durch diese Stoffgruppe zügig zu klären. Mehr Informationen zum Test und zum Thema Mineralöle finden Sie in der Juni-Ausgabe der Zeitschrift test und im Internet unter Diese Aufnahmen sind Eigentum der Stiftung Warentest. Sie dürfen nur im Zusammenhang mit diesem Test oder der Arbeit der Stiftung Warentest kostenfrei ausgestrahlt werden. Jede weitere Verwendung ist kostenpflichtig. Seite 5 von 5
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