ÜL-C Ausbildung. Prävention sexualisierter Gewalt im Sport
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- Julian Eberhardt
- vor 5 Jahren
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Transkript
1 ÜL-C Ausbildung Prävention sexualisierter Gewalt im Sport
2 Inhalte: Formen sexualisierter Gewalt Definition sexualisierter Gewalt Zahlen Wer ist Betroffen? Täter/innen und ihre Strategien Intervention Prävention
3 Formen sexualisierter Gewalt - weite Auslegung Auch sexuelle Belästigungen, das heißt sexualisierende Übergriffe durch Worte, Bilder, Gesten, Berührungen und sonstige Handlungen mit und ohne direkten Körperkontakt Quelle: DSJ-Präsentation
4 Formen sexualisierter Gewalt enge Auslegung Sexuelle Nötigung oder Vergewaltigung, erzwungene sexuelle Handlungen, Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung, die im Strafgesetzbuch definiert sind ( j StGB) Quelle: DSJ-Präsentation
5 Definition sexualisierter Gewalt (strafrechtlich) 176 StGB Sex. Missbrauch von Kindern - Wer sexuelle Handlungen an einer Person unter 14 Jahren (Kind) vornimmt oder von dem Kind an sich vornehmen lässt. 174 StGB Sex. Missbrauch von Schutzbefohlenen - Wer sexuelle Handlungen an einer Person unter 16 Jahren, die ihm zur Erziehung, zur Ausbildung oder zur Betreuung in der Lebensführung anvertraut ist.
6 Definition allgemein Sex. Handlungen, um das Kind als Objekt zur Befriedigung eigener Bedürfnisse zu benutzen Abhängigkeit und Vertrauen des Kindes werden ausgenutzt Bedürfnis nach Unterwerfung Machtausübung
7 Zahlen Etwa jedes 4. bis 5. Mädchen und jeder 9. bis 12. Junge Ca. 90% der Täter/innen kommen aus dem sozialen Nahbereich der Kinder 1/3 aller Delikte werden von männlichen Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren verübt
8 Betroffene Betroffene zu ca. 80 % Mädchen ( Beratungsstellen sprechen von 50% / 50%) alle Altersschichten (vom Säugling über Vorschulalter zur Pubertät) am häufigsten betroffen sind Kinder im Alter von ca. 5/6-13 Jahren
9 Betroffene Betroffene sind meist Kinder - mit wenig bzw. ohne Selbstvertrauen/Selbstwertgefühl (Körpersprache) - mit fehlender Zuneigung/Liebe von zu Hause - wenig Anerkennung in Elternhaus, Schule und/oder von Freunden
10 Betroffene Außenseiter/innen leicht zu beeinflussen und einzuschüchtern Täter haben eine Sensorik für diese Kinder Täter suchen sich ein Opfer und keinen Gegner Aber: Keine Mitverantwortung der Betroffenen!
11 Täter/innen Ca % sind männlich Bringen eine hohe soziale Kompetenz mit Handeln selten spontan Nutzen ihre Macht- und Autoritätsposition
12 Täter/innen Täter benötigen selten körperliche Gewalt Täter handeln in der Regel wiederholt Täter handeln immer bewusst und zielgerichtet Es gibt keinen zufälligen sex. Missbrauch
13 Sexualisierte Gewalt in Institutionen Strategien von Tätern und Täterinnen Institutionalisierte Freizeit- und Betreuungsangebote (d.h. auch Sportvereine) bieten Tätern u. Täterinnen besonders günstige Gelegenheiten. Täter und Täterinnen setzen gezielt auf das Vertrauen, das ihrer Qualifikation (z.b. als Trainer/in o. Übungsleiter/in) und der Institution entgegengebracht wird. Quelle: Bundschuh (2007)
14 Sexualisierte Gewalt in Institutionen Strategien von Tätern und Täterinnen Manipulation des Kindes durch folgende Strategien sexualisierte Gewalt beginnt i.d.r. nicht mit einer eindeutigen Tat die Widerstandsfähigkeit des Kindes wird zunächst getestet das Kind wird durch besondere Zuwendung in ein Gefühl der Abhängigkeit und Schuldigkeit eingebunden Manipulation der Kollegen und Kolleginnen in der Institution durch Pflege eines guten Kontaktes zur Leitung kontinuierliches Erarbeiten eines guten Standings als anerkannte Fachkraft Manipulation der familiären Bezugsperson durch Pflege eines guten Kontaktes zu den Eltern Aufbringen von viel Verständnis für die Anliegen der Eltern die Aufdeckung sexualisierter Gewalt ist unter solchen Bedingungen sehr schwer! Quelle: Bundschuh (2007)
15 Strategien von Tätern und Täterinnen Manipulation des Kindes verkaufen den Betroffenen sexuelle Handlungen oft als normal verpflichten Kinder häufig zur Geheimhaltung vermitteln Schuld-und Schamgefühle
16 Strategien von Tätern und Täterinnen Manipulation des Kindes Auch bei der Auswahl der Orte, an denen sexuelle Handlungen ausgeführt werden, wird gleichfalls planvoll vorgegangen. Betroffenen wird stets suggeriert oder detailliert angekündigt, dass eine Aufdeckung der Erfahrung ihnen nur zum Schaden gereichen kann. Quelle: Bundschuh (2007)
17 Strategien von Tätern und Täterinnen Manipulation der familiären Bezugsperson Als hilfreiche/r Ansprechpartner/in für die Fragen und Nöte der Eltern erarbeiten sie sich deren Anerkennung, indem sie ihnen gegenüber besonders viel Verständnis für ihre Anliegen entgegenbringen. Durch falsche Informationen über die Betroffenen wird gegebenenfalls dem vorgebeugt, dass bei eventuellen Auffälligkeiten des Kindes familiäre Bezugspersonen nachfragen und aktiv werden. Quelle: Bundschuh (2007)
18 Strategien von Tätern und Täterinnen Umgang mit Verdächtigungen In der Regel wird dem Kind eine Fehldeutung unterstellt. Eine sexuell motivierte Berührung wird dann als versehentlich bzw. völlig anders begründet dargestellt. Quelle: Bundschuh (2007)
19 Sexualisierte Gewalt im Sport Keine repräsentativen Studien, aber wichtige Hinweise aus qualitativen Interviewstudien (Palzkill & Klein,1997) Das Forschungsprojekt Safe Sport (2016) kann erstmals für Deutschland Daten zu sexualisierter Gewalt im Sport vorlegen. Verschiedene Formen sexualisierter Gewalt: Übergriffe exhibitionistischer Art und bei der Hilfestellung, verbale und gestische Übergriffe Sport als körperbetontes Handlungsfeld z.t. sehr enge Beziehungen zwischen TrainerInnen und SportlerInnen
20 Intervention bei sexualisierter Gewalt im Sportverein 1. Ruhe bewahren 2. Ruhe bewahren 3. Ruhe bewahren
21 Intervention Eigene Gefühle und Beobachtungen wahrnehmen Äußerungen der Kinder oder/und der Eltern ernst nehmen Vertrauensperson im Verein ansprechen Kontakt zu einer Beratungsstelle aufnehmen Bei konkretem Verdacht Anzeige bei der Polizei U.a. Verhinderung weiterer Taten
22 Prävention Offenes Klima schaffen, Thema sex. Gewalt besprechbar und damit unmöglich machen Sportliche Aktivitäten transparent gestalten Einfordern eines erweiterten Führungszeugnisses für alle im Verein, die. Sensibilisierung und Schulung der Übungsleiter/innen
23 Prävention Sachinformationen für Eltern über Erscheinungsformen, Ursachen und Folgen von sexueller Gewalt Aufklärung der Kinder und Jugendlichen Stärkung des Selbstbewusstseins
24 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!
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