Kurzbeschreibung. Was ist Transkulturalität?
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- Günther Ritter
- vor 8 Jahren
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1 Kurzbeschreibung Wir sind eine Gruppe von Studierenden und eine Dozentin der Romanistik an der Universität Potsdam, die im Rahmen eines Seminars ein vierwöchiges Kunst- und Kulturfestival organisieren und dadurch wissenschaftliche Theorie in die Praxis umsetzen. Vom 16. Januar bis zum 14. Februar 2016 werden verschiedene Räume in Potsdam zu Orten der Begegnung und des Austauschs mit Künstlern aus Lateinamerika, Spanien und Deutschland. Sie alle haben eine längere Zeit in einem jeweils anderen Land verbracht und kennen zwei oder mehr Kulturen sehr gut. Zusammen wollen wir in unterschiedlichen künstlerischen Medien und Ausdrucksformen erforschen, was Transkulturalität für jeden Einzelnen bedeutet. comparte (Imperativ des span. Verbs compartir = sich mit jmdm. etw. teilen, etw. gemeinsam nutzen und ARTE, die Kunst) ist eine Aufforderung zum Zusammenkommen und zum gemeinsamen Erleben von Kunst und Kultur ein Plädoyer für grenzüberschreitendes Mitteilen und vielfältiges Mit-einander! Was ist Transkulturalität? Das Konzept der Transkulturalität versteht Kulturen nicht als abgegrenzte Inseln, sondern als offene und relationale Lebensformen, die sich in einer Gesellschaft gegenseitig beeinflussen. Identität wird demnach nicht vorrangig durch nationalstaatliche Zugehörigkeit geprägt, sondern setzt sich zusammen aus den unterschiedlichsten Einflüssen aus aller Welt. Das was einmal fremd war, wird zu etwas Eigenem und vice versa. Durch die Globalisierung und das weltweite Netzwerk der Kommunikationsmedien machen heutzutage viele Menschen (bewusst oder unbewusst) transkulturelle Erfahrungen. Das erste comparte Festival Potsdam 2016 möchte diese kulturellen Wechselwirkungen zusammen mit deutschen und spanisch-sprachigen Künstlern und Kulturschaffenden in den Fokus rücken.
2 Ziele Mit dem comparte Festival möchten wir ein kulturelles Angebot in Potsdam schaffen, das Vielfalt und Offenheit vermittelt. Ziel der Ausstellungen, Konzerte, Filme und Lesungen ist es, individuell unterschiedliche transkulturelle Erfahrungen sichtbar zu machen und die Wechselwirkungen zwischen dem Eigenen und Fremden mit den Mitteln der Kunst und Kultur zu erkunden. Im Zeitraum des Festivals entsteht dadurch ein Raum für Begegnungen und Austausch, in dem sich Blicke kreuzen und verschiedene Perspektiven aufeinander treffen. Diese zahlreichen Facetten spiegeln sich auch in den genreübergreifenden medialen Formaten wieder: von Zeichnungen und Grafiken über Performance, Gesang und Konzerte, Filmvorführungen und poetische Lesungen wird Transkulturalität transmedial erlebbar. Mit Vorträgen, Filmgesprächen, Publikumsdiskussionen und Führungen wollen wir zudem einen Ort für kulturelle Bildung schaffen. Realisation Das transkulturelle Festival comparte begann im Sommersemester 2014 mit einem Praxisseminar am Institut für Romanistik der Universität Potsdam. Die Studierenden informieren sich über aktuelle kulturelle Strömungen, kontaktieren Künstler und öffentliche Institutionen, stellen das Programm zusammen, werben Gelder ein, verfassen zweisprachige Texte für den Festivalkatalog und die Internetseite, suchen Kooperationspartner und betreuen die Künstler. Dabei sind die Studenten für Ihre Projekte verantwortlich und qualifizieren sich dadurch für verschiedene Berufsfelder. Das Festival finanziert sich ausschließlich durch Sponsoren, Werbeeinnahmen und Eintrittsgelder. Für die Musik- und Kulturveranstaltungen arbeitet comparte mit Potsdamer Vereinen und Einrichtungen zusammen: dem Offenen Kunstverein e.v., dem Thalia Kino, der Universität, dem Rechenzentrum und dem freiland. Ein Teil des comparte Teams, von links nach rechts: Sandra Sauck, Sophia Rehfeldt, Hannah Poehlmann, Julia Bayerl, Eileen Schüler, Konstanze Stoll, Isabell Zimmermann, Guiselle Blanco. Nicht auf dem Foto: Mika Danter, Michel Hoppe. Fotografiert im freiland, Dezember 2015.
3 CompARTE eine transkulturelle Ausstellung Die Ausstellung wird vom bis zum im Offenen Kunstverein Potsdam e.v, stattfinden. Offener Kunstverein e.v. Land Brandenburg im Kunstwerk (Hinterhof) Studentisches Kulturzentrum Hermann - Elflein - Straße 10, Potsdam Geöffnet Mittwoch bis Sonntag von Uhr Die Vernissage findet am Samstag, den um 16 Uhr statt. Impressionen aus dem Innenhof des Offenen Kunstvereins Potsdam e.v., Juli 2015 Künstler und Künstlerinnen Folgende KünstlerInnen nehmen an der Ausstellung im OKEV teil: Karina Villavicencio (Argentinien) verbindet in ihrer Kunst interdisziplinär Performance, Fotografie und Kunstforschung. Angetrieben wird sie von ihrer eigenen Geschichte: Geboren in Argentinien, pendelt und lebt sie zwischen Deutschland und Frankreich, interessiert sich für das Verständnis der Konzepte von Ortsverlagerung, Migration und Grenzen, ausgehend von Reflexionen über das Gefühl des Leeren, der Begegnung mit dem Anderen und das Gedächtnis. In ihren Arbeiten und Performances verwendet sie unter anderem Materialien wie Wolle oder Körperhaare. Die Frage der Identität und des sozialen Ortes liegen ihren Arbeiten zugrunde sowie die Kollaboration mit anderen Künstlern und die Partizipation des Publikums auf verschiedenen Ebenen. Foto: karinavillavicencio.com
4 Iván Melnick (Chile) macht abstrakte Kunstrucke, zeichnet und schreibt Kurzgeschichten. Seine Collagen überraschen durch die Kombination von unerwarteten Elementen. Melnick präsentierte seine Kunst bereits im Museo de Arte Contemporaneo in Chile und in der chilenischen Botschaft in Berlin. Seine Schaffenswelt hat ihren Ursprung in unterschiedlichen Künsten. Er ist stark beeinflusst von Narrationen aus Literatur und Film. Um seine Geschichten zu erzählen gebraucht er verschiedene Materialien, von der Radierung bis zur Collage, Aquarell und Zeichnung. Die Welt Melnicks ist erfüllt von Symbolen, Gestalten und einer starken Anziehung an das Fremdartige. Bild: Ivan Melnick Foto: Edna Martinez Edna Martínez (Kolumbien) kann schon auf viele realisierte Projekte und Ausstellungen in verschiedenen Ländern zurückblicken. Derzeit studiert sie Fotografie und Medienkunst an der Hochschule für Grafik und Buchkunst in Leipzig, doch auch Hochschulen in Argentinien, Kolumbien und Brasilien trugen zu ihrem Bildungsweg bei. Sie arbeitet mit Fotografie, Text, Installation und Film. Mit kritischem Blick setzt sie sich in ihrer Kunst mit Grenzorten, Mobilität und Identität auseinander. Für comparte wird die Künstlerin und Art Directorin des Magazins alba. lateinamerika lesen eine Ausstellung mit Kunstwerken kuratieren, die in verschiedenen Ausgaben erschienen sind, und ihre eigenen Arbeiten zeigen. Das Indie-Literaturmagazin alba. lateinamerika lesen möchte lateinamerikanische Gegenwartsliteratur im deutschsprachigen Raum bekannter machen, mit dem Ziel, den Dialog der Kulturen zu stärken. alba ist eine höchst anspruchsvolle, vielfältige und lebendige Literaturzeitschrift, gemacht von einem engagierten Autoren-, Philologen- und Künstlerteam unterschiedlichster Herkunft mit einer Riesenportion Enthusiasmus und begrenzten finanziellen Mitteln. Dieses Team arbeitet daran, die Zeitschrift zweisprachig und im Halbjahresrhythmus erscheinen zu lassen. Das Magazin wird mit einem Stand bei comparte vertreten sein, so dass die Festivalbesucher auch in den Genuss der Lektüre dieser besonderen Zeitschrift kommen können. Bild: Cover von alba. lateinamerika lesen
5 Zusätzliche Ausstellungen, Konzerte, Lesungen und Filme Für den Zeitraum des comparte-festivals vom sind eine weitere Ausstellung, Konzerte, Lesungen und ein Filmprogramm an unterschiedlichen Veranstaltungsorten in Potsdam geplant. Ausführliche und aktuelle Informationen dazu veröffentlichen wir auf unserer Homepage: Kontakt comparte Transkulturelles Festival Julia Bayerl Universität Potsdam Institut für Romanistik Am Neuen Palais Potsdam Tel Fax: compartefestival.tumblr.com
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