Erfahrungsbericht über den Auslandsaufenthalt in Blumenau, Brasilien
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- Friederike Brandt
- vor 8 Jahren
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1 Erfahrungsbericht über den Auslandsaufenthalt in Blumenau, Brasilien Erich Klabunde Schule & Fundação Universidade Regional de Blumenau (FURB) Sina Protschka Gordian Hoferer PH Weingarten PH Weingarten Grundschullehramt Lehramt an Werkreal-, Real- und Hauptschule 8. Semester 8. Semester Aufenthalt vom bis
2 Vorbereitung Schon zu Beginn des Studiums war es ein großer Traum ins Ausland zu gehen. Das Ziel sollte ein Land sein, dessen Kultur sich deutlich von der in Deutschland unterscheidet. In der Vorlesung Deutsch als Fremd- und Zweitsprache wurde ein Praktikum an der Erich Klabunde Schule in Blumenau vorgestellt und sofort hatten wir großes Interesse daran. Nach einigen Gesprächen mit dem International Office und der Kontaktperson in Blumenau konnten wir unsere Bewerbung einreichen. Nachdem wir die Zusage hatten, fingen wir an, uns auf die große Reise vorzubereiten. Dabei hatten wir immer die Möglichkeit, das International Office und vor allem Manuela Dornfeld um Unterstützung zu bitten. Zusätzlich haben wir uns für das Stipendium der PH Weingarten beworben und zu unserer großen Freude erhielten wir beide eine positive Rückmeldung. Somit bekamen wir jeweils eine Unterstützung von 960 Euro. Durch das Stipendium konnten wir den Flug bezahlen und hatten noch ein Taschengeld für den Aufenthalt. Deshalb sind wir sehr froh, dass uns die PH die Möglichkeit eines Stipendiums gab. Da es sich bei diesem Praktikum um eine Kooperation mit der Universität in Blumenau (FURB) handelte, haben wir ein temporäres Visum für Studenten und Praktikanten beim brasilianischen Generalkonsulat in München beantragt. Dies lief einfach, kostenfrei und alles per Post, sodass keine Fahrt nach München notwendig war. Dann haben wir angefangen uns im Internet nach Flügen zu erkundigen. Wichtig war dabei, immer wieder die Cookies des Internetverlaufs zu löschen, da die Preise sonst immer höher wurden. Schlussendlich haben wir einen Direktflug mit Lufthansa von Frankfurt nach Rio de Janeiro und zurück für ca. 700 Euro pro Person gebucht. Da wir unsere Reise in Rio beginnen wollten, war es billiger, am Ende des Aufenthalts nach Rio zurück zu fliegen und von dort aus nach Deutschland. Um im Ausland bezahlen und Geld abheben zu können haben wir uns eine Visa und eine Master Card beantragt. Dies war bei unserer Bank kostenlos möglich und enthielt gleichzeitig eine Auslandskrankenversicherung für 60 Tage. Kurz vor der Abreise waren wir noch bei einem Arzt um die Impfungen gegen Hepatitis A und B sowie Gelbfieber zu bekommen. Die Gelbfieberimpfung ist für die Region um Blumenau nicht unbedingt notwendig. Jedoch wurde sie uns empfohlen, da wir noch weitere Orte in Brasilien besuchen wollten. Wir hatten die Möglichkeit, bei der Rektorin der Erich Klabunde Schule für die Zeit unseres Aufenthalts zu wohnen. Schon von Deutschland aus hatten wir viel Kontakt
3 mit der Tochter der Rektorin. Leider war die Schule der Meinung, den Ablauf des Praktikums vor Ort zu klären, sodass wir keine Möglichkeit hatten, ihn vorher genau zu planen. Praktikum an der Schule An unserem Anreisetag in Blumenau konnten wir einige Kinder der Erich Klabunde Schule bereits kennen lernen. Wir konnten bei der Ganztagesbetreuung zusehen, bei der die Kinder gerade die deutsche Kultur nähergebracht bekamen. Sie sangen und tanzten und wir haben sofort mitgemacht. In den folgenden Tagen haben wir die Schüler besser kennen gelernt. Die Schule ist sehr klein, sodass nicht alle Klassen am Vormittag unterrichtet werden können. Ein Teil der Kinder hat somit am Nachmittag Unterricht. Jedoch gibt es für alle Schüler die Möglichkeit einer Ganztagesbetreuung von acht bis fünf Uhr und es wird mehrmals am Tag frisch gekocht. Zur Zeit unseres Aufenthalts gab es zwei Lehrerinnen die Deutsch gesprochen haben. Zum einen war dies die Deutschlehrerin und die Lehrerin der deutschen Kultur in der Ganztagesbetreuung. Alle Lehrer waren sehr nett zu uns, trotz der Sprachschwierigkeiten. Und auch die Kinder und Eltern freuten sich sehr über unsere Anwesenheit. An vielen Tagen fand kein regulärer Unterricht statt, da es Ausflüge oder verschiedene Attraktionen in der Schule gab, wie zum Beispiel ein Zauberer. Oft haben wir in der Ganztagesbetreuung oder im Sportunterricht mitgemacht, da dies gut möglich war, ohne Portugiesisch zu sprechen. So konnten wir die Kinder sehr gut kennen lernen. Ab und zu konnten wir uns auch selbst in den Unterricht, beziehungsweise die Ganztagesbetreuung einbringen, indem wir zum Beispiel mit den Kindern gebacken haben. Darüber freuten diese sich sehr und hörten immer gut zu. Interessant für uns zu sehen war, dass die ganze Schule jeden Montag vor Schulbeginn auf dem Schulhof zusammenkommt und singt. Sie singen die Hymnen von Blumenau und Brasilien und sogar die Kleinsten aus dem Kindergarten machen hierbei mit. Insgesamt war die Zeit an der Schule für uns eine sehr interessante und schöne Zeit. Wir konnten viele neue Eindrücke über Unterricht und Schüler sammeln. Auch der Abschied von dort war sehr herzlich. Jedes Kind hat etwas für uns gemalt und einen Spruch dazu geschrieben und von den Lehrern erhielten wir Geschenke, die uns immer an sie erinnern sollen.
4 Reisen Wenn man in Blumenau ist bietet es sich an, die schöne Umgebung wie zum Beispiel Florianópolis zu erkunden. Der Surferhotspot ist bekannt für seine Partyszene und man kann ihn am besten mit dem Bus erreichen. Hierzu nimmt man einen Bus am großen Busbahnhof der direkt nach Florianópolis fährt. Reservierungen können leider nur direkt am Busbahnhof erfolgen. Das Privileg im Internet zu buchen steht nur den Brasilianer zu. Dadurch, dass viele Busunternehmen dies Fahrt anbieten, kann man auch kurzfristig buchen. Die Reservierung ist kinderleicht. Auf großen Angebotsschildern stehen die Städte die das Busunternehmen anfahren. Nachdem man sich für ein Busunternehmen entschieden hat geht man an den Schalter und den Rest erledigen die Mitarbeiter dort. Das einzige was man für eine Reise benötigt ist ein Reisepass. Ein weiteres schönes Ziel sind die Iguacu-Wasserfälle, die ebenfalls, wie alles in Brasilien, mit dem Bus erreicht werden können. Diese Fahrt dauert ein bisschen länger, ca. 16 Stunden. Die lange Fahrt ist aber überhaupt kein Problem, da die Busse viel besser ausgestattet sind als in Deutschland. Die Busse sind sauber, haben zum
5 Teil Internet und man hat jede Menge Beinfreiheit. Wenn man allerdings wieder von Iguacu mit dem Bus weiterfährt sollte man sich nicht vor den Polizeikontrollen erschrecken lassen. Diese sind ganz normal, da Iguacu an der Grenze zu Paraguay liegt und das für das Schmuggeln von Ware bekannt ist. Ist man in Iguacu angekommen, sollte man einen Trip auf die argentinische Seite unternehmen, um die Wasserfälle von dort anzusehen und wenn man Zeit hat den Itaipu-Staudamm (zweitgrößte der Welt) in Paraguay besichtigen. Diese weiteren Ziele sind in weniger als einer Stunde zu erreichen. Der Vorteil mit dem Bus zu reisen ist, dass man kurzfristig buchen kann und somit flexibler bleibt als mit dem Flugzeug. Außerdem ist es billiger. Blumenau Florianópolis ca. 3 Stunden und 38Reais (10 ) Blumenau Iguacu ca. 16 Stunden 80Reais (22 ) für eine Strecke Foz do Iguacu Aufenthalt In Blumenau war das Essen sehr eintönig. In der Schule gab es jeden Tag Reis mit Bohnen, was typisch für Brasilien ist. Jedoch kann man in den zahlreichen guten Restaurants in der Stadt gut und billig, für ca. 6 Euro, essen. Die Fortbewegung in Blumenau erfolgte bei uns immer mit dem Bus. Egal wie weit die Strecke war, wie oben beim Thema Reisen, oder innerhalb von Blumenau. Mit dem Bus kommt man überall sehr gut hin und auch sehr billig (ca. 1Euro egal wohin,
6 solange man nicht aussteigt). Jedoch braucht man Geduld. Diese Busse kommen nicht wirklich pünktlich da es nur einen Plan gibt der besagt, wann der Bus am Start losfährt und am Ziel ist. Dazu kommt noch das hohe Verkehrsaufkommen. Und Haltestellen gibt es auch nicht wirklich. Am besten ist es, jemanden im Bus anzusprechen und fragen, ob er Bescheid geben kann, wenn man am Ziel ist. Hat bei uns fast immer gut funktioniert. Die Menschen in Blumenau sind sehr freundlich, hilfsbereit und fühlen sich geehrt, dass Besuch aus Deutschland kommt. Zum Teil können in kleineren Dörfer von Blumenau die älteren Menschen noch relativ gut Deutsch und dies wollen sie dann auch präsentieren, was zu sehr interessanten Gespräche in Restaurants oder Bussen führt. Je jünger die Menschen sind, desto schlechter wird leider die deutsche Sprache. Ein weiterer Punkt ist, dass man mit der Pünktlichkeit in Brasilien zurechtkommen muss. Verabredet man sich mit Brasilianer ist es nicht ganz unnormal, dass man relativ lange warten muss. Daran konnten wir uns jedoch nach einiger Zeit gewöhnen. Ein weiteres Highlight in Blumenau ist das Oktoberfest, das als das drittgrößte der Welt gilt. Ist man zu diesem Zeitpunkt dort, darf man natürlich sein Dirndl beziehungsweise die Lederhose nicht vergessen. Zum einen ist man der Hingucker und zum anderen spart man sich den Eintritt.
7 Fazit Die Reise nach Brasilien bleibt für uns für immer unvergessen. Wir konnten sowohl beim Reisen durch das Land als auch beim Aufenthalt in Blumenau sehr viele neue Eindrücke gewinnen. Dennoch ist es auf jeden Fall wichtig, sich zuvor Portugiesisch Kenntnisse anzueignen, da die Kommunikation sonst dort kaum möglich ist. Wir werden Brasilien, trotz der Armut die man an einigen Orten vorfindet, für immer als ein Land voller Lebensfreude und offenen Menschen in Erinnerung behalten. Ausblick vom Zuckerhut in Rio de Janeiro Zustimmungsklausel: Hiermit stimmen wir zu, dass unser Erfahrungsbericht auf der Homepage des Akademische Auslandsamts/ International Office veröffentlicht wird.
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