Erfahrungsbericht......über ein Studiensemester in Down Under.... an der University of New South Wales, Sydney, Australien.
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- Angelika Stieber
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1 Erfahrungsbericht......über ein Studiensemester in Down Under... an der University of New South Wales, Sydney, Australien.
2 Allgemeine Angaben Name Vorname Studienfach Gastuniversität Gastland Aufenthaltsdauer (Monat/Jahr Monat/Jahr) Einverständniserklärung Soll der Bericht anonym veröffentlicht werden? ja X nein Bastian Tuuli Bachelor Englisch/Deutsch LAG University of New South Wales, Sydney Australien Februar 2013 August 2013 Ich bin damit einverstanden, dass mein Erfahrungsbericht an interessierte Studierende weitergeleitet wird. X ja nein Ich bin damit einverstanden, dass mein Erfahrungsbericht auf den Internetseiten des Akademischen Auslandsamtes veröffentlicht wird. X ja nein Vorbereitung des Auslandsaufenthaltes Bewerbung: Das Semester an der Partneruni der Universität Potsdam, der University of New South Wales (UNSW), war mein erstes Studiensemester im Ausland. Australien hatte auf mich von Anfang an eine unglaubliche Anziehungskraft: ein Land am anderen Ender der Welt. Ein Land, das hunderte von Immigranten, ausländischen Studenten und Arbeitern anzog und immer noch anzieht. Ein sehr interkulturelles und internationales Land, insbesondere, wenn man sich Australiens Großstädte wie Sydney oder Melbourne anschaut. Aber auch ein Land mit endlosen, einsamen Sandstränden, Korallenriffen, einzigartigen Landschaften, beeindruckender Tierwelt und einer faszinierenden Ureinwohnerkultur. Und ich konnte es kaum erwarten, dieses Land für ein halbes Jahr mein Zuhause nennen zu dürfen. Um diesen Traum wahrwerden zu lassen, bewarb ich mich zunächst beim Akademischen Auslandsamt der Universität Potsdam um einen der begehrten Studienplätze an einer der Partneruniversitäten der Uni Potsdam in Australien. Die Frist zur Einreichung der Bewerbungsunterlagen im AAA ist der 30 Juni des jeweiligen Vorjahres des geplanten Auslandssemesters, das entweder von Februar bis Juli (australischer Herbst und Winter) oder von Juli bis Dezember (australischer Frühling und Sommer) geht. Die Mitarbeiter des AAA stehen einem beim Zusammenstellen der benötigten Unterlagen immer hilfreich und beratend zur Seite und zusätzlich bietet die Website des AAA eine gute Übersicht über alle
3 benötigten Unterlagen. Sind die Unterlagen in Ordnung, wird man zu einem Bewerbungsgespräch eingeladen. Hier werden Fragen geklärt wie: Warum gerade Australien? Warum diese Stadt und diese Universität? Welche Vorteile bietet das Auslandssemester für deinen akademischen Werdegang? Warum sollte die Uni Potsdam gerade dich an die Partneruni schicken? Wie würdest du die Uni Potsdam repräsentieren? usw. Das sind also ähnliche Fragen, wie die, die schon im Motivationsschreiben angesprochen werden sollten. Im Bewerbungsgespräch wird noch mal rekapituliert und in die Tiefe gegangen. Ist das Bewerbungsgespräch erfolgreich überstanden und wurde einem ein Studienplatz angeboten, bewirbt man sich an der Partneruni selbst. Die UNSW hat für diesen Zweck ein Online- Portal. Hier werden ähnliche Informationen abgefragt, wie auch schon von der Uni Potsdam (z.b. werden ein kurzes Motivationsschreiben, der Lebenslauf und ein TOEFL- Test oder ein entsprechendes Dokument erwartet). Was es hier insbesondere zu beachten gilt: Die Kurswahl. Zwar lässt sich diese vor Ort noch mal ändern, aber für die Bewerbung muss bereits eine Vorauswahl getroffen werden. Dann muss nur noch alles fristgerecht eingereicht bzw. hochgeladen werden und schon erhält man seine Confirmation of Enrolment (CoE), die man braucht, um ein Visum zu beantragen. Das Visum Das Visum kann online beantragt werden ( das dauert nur wenige Tage. Kostenpunkt: ca. 360 (wahlweise Student Visa (erlaubt bis zu 40 Stunden pro zwei Wochen, gültig für die Dauer des Studiums + 1 Monat) oder Working Holiday Visa (erlaubt bis zu 4 Monaten Studium, insgesamt 12 Monate gültig) Voraussetzung für das Visum ist die Confirmation of Enrolment und das Overseas Student Health Cover (OSHC) z.b. von Medibank (die UNSW hat sogar ein Medibank- office auf dem Campus, hier können dann vor Ort Krankenkassenkarte und Unterlagen abgeholt sowie alle eventuellen Fragen geklärt werden). Die Unterkunft Zu Beginn muss man sich folgende Frage stellen: Studentenwohnheim oder private Wohnung? Grundsätzlich gilt für das Studentenheim und das Wohnen außerhalb des Campus leider gleichermaßen, dass das Wohnen in den Großstädten und insbesondere in Sydney sehr teuer ist. Während in den Studentenwohnheimen meist Einzelzimmer in größeren Apartments vergeben werden, ist es bei Wohnungen außerhalb des Campus
4 durchaus üblich, dass sich Studenten nicht nur eine Wohnung sondern oftmals auch ein Zimmer teilen. Wohnungen außerhalb des Campus sollten unbedingt vor Ort besichtigt werden, bevor irgendwas gemietet wird. So sollte auf jeden Fall genügend Zeit für die Wohnungssuche eingeplant werden, bevor das Semester an der Partneruni startet. Ich selbst habe im UNSW Village gewohnt, was direkt auf dem Campus ist. Ich war in einer 6er WG untergebracht (Gemeinschaftsküche und Wohnzimmer, zwei Bäder). Die Einrichtung war super modern, meine Mitbewohner (darunter auch 4 waschechte Australier) super nett (aber da kann man ja immer Glück oder Pech haben - unabhängig vom Wohnort J ). Sonst war es natürlich sehr angenehm auf dem Campus zu wohnen, aber auch teuer: man kann da gut mit $ pro Woche rechnen. Zusätzlich müssen Bettzeug, Geschirr etc. selbst gekauft werden. Abgesehen davon, kann ich das Wohnen im UNSW Village nur empfehlen. Man ist umgeben von Studenten, die ähnliches durchmachen wie man selbst, die einem helfen können, einen in das Unileben einbinden können. Studium an der Gastuniversität Studiensystem/LV/Anforderungen/Leistungsbewertung An australischen Universitäten werden anders als bei uns pro Semester nur vier Lehrveranstaltungen belegt. Diese bestehen dann aber auch aus mindestens zwei separat stattfindenden Sitzungen. Es besteht in den meisten Kursen 80% Anwesenheitspflicht und Leistungen werden in Form von während des Semesters abzugebenden Hausarbeiten, Zwischenklausuren, Präsentationen u.ä. ermittelt. Das klingt nicht so anders als bei uns, ich hab s trotzdem als ziemlich anstrengend empfunden. Insbesondere, weil zumeist alles auf einmal kam. Da ist eine gute Studienorganisation gefragt! Im Zweifelsfalle habe ich die jeweiligen Dozenten aber als sehr aufgeschlossen und hilfsbereit empfunden. Die Uni unterstützt den internationalen Austausch und ist dementsprechend offen und gesprächsbereit. Das Exchange Office, das Study Abroad Office, der Student Development International und The Mob sind insbesondere für ausländische Studenten Anlaufstellen, um Hilfe, Beratung usw. zu erhalten. Zusätzlich bieten diese Stellen viele Ausflüge, Events und Treffen an, die es einem helfen, sich einzuleben und Leute kennenzulernen es lohnt sich also auf jeden Fall, hier vorbei zu schauen! Die Anforderungen in den Kursen sind abhängig vom Dozenten relativ hoch die UNSW gehört zu den 100 besten Universitäten weltweit und ist bekannt dafür, im Bereich
5 der Forschung und des Unterrichtens exzellente Arbeit zu leisten. Sie bietet zudem 900 akademische Programme an 9 Fakultäten an und bietet somit ein breit gefächertes Angebot an Kursen. So konnte ich Kurse wählen, die mit den Anforderungen der Uni Potsdam und meinen eigenen Interessen perfekt zusammen passten und später problemlos angerechnet werden konnten (ich habe allerdings ausschließlich Englisch- sowie Pädagogikkurse gewählt). Aufgrund der Visumsbestimmungen müssen mindestens drei von den vier Kursen bestanden werden. Campus/Studienklima/Kontakt zu anderen Studierenden Der Campus (soll heißen der Hauptcampus in Kensington, den anderen habe ich nicht kennengelernt) ist der absolute Wahnsinn. Wie eine kleine Stadt für sich bietet er vom überteuerten Supermarkt bis zum Fitnessstudio wirklich alles, was man sich so vorstellen kann: eine riesige Bibliothek mit langen Öffnungszeiten, Computer Pools, einen Bücherladen, ein Physiotherapiezentrum, Cafés und mehrere Fressmeilen (auch ein Frozen Yogurt Laden), ein Schwimmbad, einen Allgemeinmediziner, eine Augenarztklink, eine Apotheke, feststehende Grills, auf denen während des ganzen Semesters immer wieder BBQs abgehalten oder Pancakes gemacht werden (oft umsonst, als Aktionen der Societies und Clubs), Musizierzimmer, Bars, ein Clubhaus, wo gelegentlich auch Konzerte und Partys stattfinden, verschiedene Bankenbüros/Bankautomaten (hier kann auch gleich zu Beginn des Semesters umsonst ein Studentenkonto eröffnet werden), Büros (z.b. Medibank) und und und. Uni- W- Lan gibt es natürlich auch auf dem ganzen Campus. Zur O- Week (Orientation- Week) dann, zu der man unbedingt schon vor Ort sein sollte, auch weil hier schon diverse wichtige Einführungsveranstaltungen u.ä. stattfinden, verwandelt sich der ohnehin schon überwältigende Campus in eine einzige riesige Partymeile mit Hüpfburgen, Kinoleinwänden, Quidditchspielern (ja, an der UNSW gibt es tatsächlich eine Quidditch Society), Gewinnspielständen, abendlichen Veranstaltungen, wie Konzerten und Comdeyauftritten, und hunderten Clubs und Societies, die sich und ihre Ideen vorstellen. Auch hier gibt s wiederum alles, was man sich vorstellen kann: vom Photo Club über alle möglichen Sportclubs (Fußball, Windsurfen, Tauchen etc.) eben bis zur Quidditsch Society. Theoretisch müsste man den Campus also nie verlassen, wenn man nicht wollte. Aber das wäre viel zu schade bei einer Stadt wie Sydney!
6 Was das Kontakteknüpfen mit anderen Studierenden angeht, bieten sich hier viele Möglichkeiten. Die O- Week ist sicherlich eine der ersten und besten: Hier kann man in diverse Societies und Clubs eintreten, die oftmals viele interne Events anbieten, Ausflüge machen und sich gerne um ihre Mitglieder bemühen. Auch die Studierendenbüros und Organisationen bieten solche Ausflüge und Events an, bei denen man schnell Kontakte knüpft. Aber schon allein über das Teilnehmen an der O- Week ergeben sich sehr schnell Kontakte; man lernt gleich in der ersten Woche unglaublich viele Leute kennen. Wenn man zur O- Week geht, kommt man da gar nicht drum rum! Zusätzlich dazu gibt es die Aussie Mates: Das sind Studierende der UNSW, die ebenfalls Events organisieren, Campusführungen machen und eine Facebookgruppe gründen, die für alle Eventualitäten mehr als hilfreich ist. Die Australier sind aber auch generell unglaublich offene, entspannte und freundliche Menschen. Das Studienklima ist sehr angenehm und persönlich die Dozenten wurden z.b. in fast allen meinen Kursen beim Vornamen angesprochen. Auch im Alltag habe ich die Australier als absolut offen und freundlich erlebt: beim Aussteigen aus dem Bus (öffentliche Verkehrsmittel sind leider auch nicht allzu günstig, aber zuverlässig und pünktlich solange sie fahren (abends/nachts ist das teilweise sehr schwierig gewesen), man muss den Bus allerdings heranwinken, wenn man möchte, dass er anhält) bedankt man sich, an Schlangen wird wirklich nie vorgedrängelt (außer es handelt sich nicht um Australier) in der Bahn wird man von wildfremden angesprochen, wie es einem geht, gemeckert wird meiner Erfahrung nach selten und Stress oder Sorgen lassen die Australier auch selten aufkommen. Das obligatorische Now worries, mate kriegt man quasi minütlich zu hören. Und es wirkt J Ich wurde auch gleich in der ersten Woche zu einem Brunch eingeladen so sind sie, die Australier.
7 Freizeitangebote Da ist die Liste wirklich unendlich lang. Highlights sind sicher die wunderbaren Strände: Bondi als Strand der Schönen und Reichen, Coogee, der nur 20 Minuten entfernt von der Uni liegt, Maroubra als Surferparadies usw. Auch der Fernsehturm Sydneys, der Golden Bucket, ist ein Highlight (obwohl man bei den Cocktailpreisen beinahe hinten über kippt). Im australischen Herbstsemester sollte man sich unbedingt auch das Feuerwerk im Darling Harbour (samstagabends) und das Vivid Festival of lights (siehe Bild) ansehen. Ein Opernbesuch ist sicherlich auch ein muss. Und die verschiedenen Stadtteile wie Glebe, Newtown, Surrey Hills... Und die Harbour Bridge, und der botanische Garten, Anzac Day, und und und!! Wie gesagt, die Liste ist unendlich! Aber auch Sydneys nähere Umgebung bietet viel: Der Royal National Park, die Blue Mountains und Newcastle und Umgebung waren meine persönlichen Lieblingsausflüge. Aber mit Sydney und Umgebung ist die Liste ja noch nicht erschöpft: Australien ist einzigartig und will und muss einfach erkundet werden!
8 Rückblick Mein Auslandssemester an der UNSW war voller Herausforderungen, Überraschungen, faszinierender Erlebnisse und Entdeckungen. Ich habe Freundschaften geschlossen und Erfahrungen gesammelt, die ich im Leben nicht mehr missen möchte. Vom akademischen Standpunkt aus gesehen, hat mich mein Auslandssemester wirklich weitergebracht. Das Kursangebot war sehr vielfältig und ich konnte meine Interessen und Kenntnisse vertiefen und habe im Zuge einer meiner Kurse sogar ein Thema für meine Bachelorarbeit gefunden. Es bleibt zu sagen, dass das Semester sehr teuer war, aber es zahlt sich aus! Es war einfach jeden Dollar wert und ich kann es nur jedem empfehlen die UNSW und Australien gleichermaßen. Ich bin unendlich dankbar für die Chance, das alles erlebt haben zu können und wünsche jedem, der sich ebenfalls zu einem Auslandssemester entscheidet, alles Glück der Welt dafür.
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