CRISIS WHAT CRISIS. Information zur Ausstellung vom 27 Nov 24 Jan 2016 Galerie Mitte, Eröffnung 27 Nov Uhr PRESSEMAPPE
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- Barbara Baumgartner
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1 CRISIS WHAT CRISIS Information zur Ausstellung vom 27 Nov 24 Jan 2016 Galerie Mitte, Eröffnung 27 Nov Uhr Februar 2015: Im vierten Jahr der Griechischen Finanzkrise wurde Alexis Tsipras, Vorsitzender der linken Syriza- Partei, zum Ministerpräsidenten gewählt. Er und sein Finanzminister Yanis Varoufakis versprachen ihrem Volk der Austeritätspolitik der Europäischen Union entgegenzutreten. Ende April 2015 sind 14 Studiernde der Hochschule für Künste in Bremen nach Athen gereist, um sich ihr eigenes Bild der Krise zu machen. CRISIS WHAT CRISIS ATHEN 2015
2 Sie mieteten zwei Wohnungen in Kato Patisia, einem Stadtteil nur wenige Kilometer nördlich vom zentralen Syntagma-Platz. Die im Vorfeld erarbeiteten Konzepte und Recherchen wurden in Athen untersucht, reflektiert, fotografiert und kommuniziert. Unterstützend wirkte dabei der E-D-W Workspace als Arbeitsplatz im heruntergekommenen, aber angesagten Viertel Karamikos. Jeden zweiten Tag trafen sich die Studierenden dort, um ihre Arbeiten zu besprechen und von den Erfahrungen lokaler Designer, Architekten, Fotografen, Künstlern und Filmemachern zu profitieren. Die entstandenen Bild- und Grafikserien wurden in der Publikation Crisis What Crisis veröffentlicht. Master Studio Kultur und Identität Hochschule für Künste Am Speicher XI Bremen galerie mitte im KUBO kontakt@galeriemitte.eu galeriemitte.eu Beim Paulskloster Bremen Do So bis Uhr und nach Vereinbarung
3 CRISIS WHAT CRISIS ATHENS 2015
4 PROSFYGIKA Johannes Fiola *1985 & 1984 & Björn Wiedenroth Im Zentrum von Athen, Avenue Alexandros, befindet sich der besetzte und verfallene Gebäudekomplex Prosfygika aus den 1920er Jahren. Sie wurde für aus der Türkei geflüchtete Griechen gebaut und ist nunmehr ein Ort für Flüchtlinge, Arbeitslose und die Linksautonomen der Stadt. Die Mensche kommen und gehen oder bleiben. Im Schatten der Gesellschaft leben sie in Prosfygika in einem Mikrokosmos. Johannes Fiola und Björn Wiedernroth wurden Teil der Gesellschaft Prosfygikas sie bauten Beziehungen auf und suchten den Dialog. HINTER DER MYTHOLOGIE Jaeuk Lee *1980 Die Sonne scheint stetig. Tag für Tag. Sie wärmt mich und die Plätze der Menschen, deren Leiden sich im Schwarz der Schatten verliert. Wohin sollen die Menschen gehen? Erstaunlich strahlt die Mythologie. Weltherrlich erscheinen ihre Götter und Helden. Gewaltig. Meine Kräfte jedoch schwinden. Jeden Tag kämpft das Chaos mit der göttlichen Ordnung. Wohin sollen die Menschen gehen? In den eingefrorenen Momenten der Straßen Athens sind die Protagonisten als Momentum Mori der griechischen Situation zu lesen. NEW TEMPLES Maria Sandell *1991 Im Jahr 400 vor Christus wurden die Tempel der Akropolis mit Blick auf die Stadt gebaut, um die Götter der griechischen Mythologie zu beherbergen.in der ganzen Stadt verstreut gibt es heute ähnlich aussehende Konstruktionen Rohbauten, die an Tempel erinnern. Mit weißem Beton wie Marmor und Säulen, die aus dem Stadtbild in den Himmel ragen. Die unbeabsichtigten Tempel sind aus der Krise heraus entstanden. Vielleicht werden sie für immer bleiben. Unbewohnt und gespenstisch als Mahnmale unserer Zeit. ANTENNAS Sungho Yeo *1984 Die Stadt Athen wuchs ohne Beachtung des Naturschutzes und der geografischen Besonderheiten. Die grauen Dächer Athens wurden mit einem Wald von TV- Antennen gefüllt. Diese wurden für die Kommunikation aufgestellt, ohne dass die Bevölkerung wirklich miteinander kommuniziert. INFORMAL MOSQUES Ricardo Nunes *1986 Mit 3,5 Millionen Einwohnern und Muslime ist Athen die einzige Hauptstadt Europas ohne eine offizielle Moschee. Die Kultstätten der Muslime sind in Wohnhäusern, Kellern oder Geschäften versteckt. Es gibt etwa hundert illegalen Moscheen. Nur ein paar haben eine Lizenz ein offizielles Gebetshaus zu betreiben. Die illegalen Moscheen sind mehr als nur ein Gebetszimmer, sie sind Unterkunft für viele der muslimischen Flüchtlinge. Seit Jahren blockiert die rechtsextreme Partei den Bau der ersten Moschee in Athen. Die Partei Golden Dawn, geboren aus der Krise, gewann an Einfluss. Ricardo Nunes öffnet die illegalen Räume. STILL OPEN Urs Mader *1987 Viele kleine Geschäfte werden zwangsläufig geschlossen. Wenn ich mehr Arbeit hätte, könnte ich ein oder zwei Leute einstellen aber ich kann nicht. Ich weiß nicht, ob ich morgen die gleiche Menge an Arbeit habe. Und ich weiß nicht, ob ich mein Geld bekomme. Chris Michos, Elektriker, ist einer der Shop-Besitzer mit denen Urs Mader sprach.
5 TEN TO FIVE DIARY Volha Balakirava *1984 Das Wort Krise kommt ursprünglich aus dem Altgriechischen und bedeutet Meinung oder Entscheidung. Zum Wort Krise, eine problematische Entscheidungssituation, gehören auch die Synonyme Entscheidung; Trennung; Veränderung; Streit und Plötzlich. Während der zehn Tage in Athen hat Volha Balakirava Menschen auf der Straße gefragt, welche Assoziationen sie zu den fünf Begriffen haben. Sie sammelte Farben, Wörter, Ausdrücke und Bilder. Volha Balakirava vereinte alle Informationen und eigene Erinnerungen in Plakaten eine Visualisierung der Krise. HÖHER SCHNELLER WEITER Stefanie Preuin *1987 Olympische Spiele 2004 in Athen und das Versprechen zum Wirtschaftswachstum beizutragen. Innerhalb eines Jahrzehnts verfielen die meisten olympischen Sportstätten. Um im internationalen Wettbewerb mithalten zu können, wurden die Komplexe schnell und oft ohne Genehmigung gebaut. Der Druck immer wieder Rekorde aufzustellen gilt als einer der Gründe für die griechische Finanzkrise. FOR SALE Peter Kreibich *1982 Kato Patisia ist eine Wohngegend im Norden von Athen. Aufgrund der Krise schließen kleine Läden und Werkstätten. Die Menschen kämpfen um ihren Lebensunterhalt. Die Mittelschicht verschwindet langsam und Ultra-Rechte gewinnen an Stärke. Kato Patisia ist Heimat für Menschen aus Südasien und Westafrika. Der Niedergang ist Teil ihres täglichen Lebens. GREEK PERSONALITIES David Schikora *1983 David Schikora ging durch Athen, um herauszufinden, wie die Menschen während der Krise ihre Freizeit verbringen. In der Portraitserie stellte er Besonderheiten heraus und entdeckte unkonventionelle Motive. STREETS OF ATHENS *1985 Sabine Lewandowski Athen: Eine Metropole, die zurückblickt auf 5000 Jahre kulturelle und ökonomische Geschichte. Seit 2006 wirkt sich die Krise zunehmend auf die Bevölkerung aus, aber das Leben auf den Straßen ist dennoch ständig in Bewegung. Die Menschen meistern ihren Alltag. Sie werden zu Protagonisten auf einer imaginären Bühne. FICTIONS Alexandra Cor *1987 Es gibt viele Arten Athen zu beschreiben einer der weltweit ältesten Städte mit einer eindrucksvollen Kunst- und Kulturtradition. Alexandra Cor konstruierte ihre eigene Idee der Stadt. In der Arbeit entsteht ein fiktives Stadtbild ohne Bewohner und das städtische Chaos. ATHEN Stefan Koch *1978 Schulden und gebrochene Versprechen elf Jahre nach den Olympischen Spielen steht Griechenland wieder im Mittelpunkt des medialen Interesses. Dieses Mal als gescheiterter Staat oder Krisenstaat kurz vor dem Bankrott. Das ursprünglich geplante Budget betrug 4,6 Milliarden Euro, am Ende kosteten die Spiele nach offiziellen Angaben 11,2 Milliarden Euro. Unabhängige Quellen gehen von 20 Milliarden Euro aus. Die Olympischen Spiele 2004 besiegelten Griechenlands Schicksal. Das Haushaltsdefizit von akzeptablen 3,7% im Jahr 2002, stieg auf 7,5% im Olympiajahr. Innerhalb eines Jahres wuchs die Staatsverschuldung von 182 auf 201 Milliarden Euro.
6 CRISIS WHAT CRISIS ATHENS 2015
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