Smart Settings manipulationssichere Parametrierung von Verdichterschutzgeräten

Transkript

1 Fachartikel Januar 2016 KRIWAN-Verdichterschutz-Parametrierung Smart Settings manipulationssichere Parametrierung von Verdichterschutzgeräten Verdichterschutzrelais müssen individuell auf die zu schützenden Geräte eingestellt werden können, zugleich sollen sie aber manipulationssicher sein. Diesen Widerspruch hebt KRIWAN mit Smart Settings auf, der softwarebasierten Parametrierung von Schutzgeräten. Im Sinne von Industrie 4.0 wird dabei ein Prozess rationalisiert, indem Produktvarianten und Modifikationen durch ITgestützte Konfiguration abgelöst werden. Verdichterschutzgeräte müssen an die jeweilige Anwendung angepasst und eingestellt werden. Die Anzahl von Kombinationen der Schutzfunktionen und fest definierten Einstellungen ist breit gefächert. Die Anpassung ist bisher entweder flexibel oder manipulationssicher. Entweder es gibt Potentiometer am Relais für die Einstellung oder die Anpassung der Hard- und Software muss vom Hersteller des Motorschutzrelais vorgenommen werden. Ist das Schutzrelais mit Potis ausgestattet, kann es einfach an die Applikation angepasst werden. Ein großer Nachteil ist aber, dass im Feld oft die Schutzfunktion manipuliert wird, indem zum Beispiel die Potentiometer für die Stromschwelle schnell einmal verstellt werden, bis der Motor wieder läuft. Wenn die Hard- oder Software beim Hersteller des Schutzgeräts kundenspezifisch angepasst wird, dann ist das Relais zwar manipulationssicher (die Schutzfunktion kann nicht durch Verstellen von Potis ausgehebelt werden), Zeit- und Kostenaufwand rechnen sich aber nur bei größeren Stückzahlen. KRIWAN JAN16_ FA Smart Settings_Verdichterschutz.doc 1/2

2 Parametrierbar und geschützt KRIWAN hat seine Schutzgeräte zu smarten Produkten gemacht, die Flexibilität und Sicherheit verbinden. Die neuen Schutzrelais von KRIWAN haben eine Schnittstelle, die über USB an ein Smartphone, Tablet oder einen PC angeschlossen werden kann. Über diese Schnittstelle werden die Parameter (z. B. der maximal zulässige Motorstrom) eingestellt. Die Einstellung erfolgt also nicht mit einem Schraubendreher, sondern mit einer speziellen Software mit Rechtemanagement. Die Schutzgeräte sind vor Manipulationen durch den Anwender geschützt und alle Ereignisse und jede Änderung von Einstellungen werden zudem zuverlässig protokolliert. Die neue softwarebasierte Einstellung ermöglicht zudem eine Automatisierung der Parametrierung beim Verdichterhersteller: Mit einer einmal am PC eingestellten Konfiguration können alle Schutzgeräte am Fließband bestückt werden. Gleichzeitig können aber weiterhin sehr leicht individuelle Konfigurationen automatisiert vorgenommen werden, wenn beispielsweise die gleichen Motoren unter unterschiedlich belastenden Bedingungen eingesetzt werden. Vielfalt ohne Gerätevarianten Ein wesentlicher Vorteil der softwarebasierten Parametrierung: Verdichter mit Elektromotoren verschiedener Leistung können mit einem Typ der parametrierbaren KRIWAN-Verdichterschutzgeräte überwacht werden. Das Relais wird einfach an die jeweilige Applikation angepasst. Die Parametrierungsebene der Steuerungssoftware beinhaltet Parameterlisten mit je drei Einstellwerten: minimal zulässiger Grenzwert, aktueller Grenzwert und maximal zulässiger Grenzwert. Die Grenzbereiche sind als Default-Wert zunächst von KRIWAN eingestellt. Die Grenzen können, falls erforderlich, vom OEM oder den Endkunden geändert werden. Die eingestellten Grenzen werden in einem nichtflüchtigen Speicher gesichert. Jede Änderung wird protokolliert. So ist nachvollziehbar, durch wen und wann eine neue Parametrierung vorgenommen wurde. Nicht alle dürfen alles Für die Parametrierungen der KRIWAN-Produkte wurde zudem eine Rechteverwaltung eingeführt. Die drei definierten Benutzer sind KRIWAN, OEM und Endkunde. Die Rechteverwaltung ist in der Parametrierungssoftware implementiert. Für den OEM wurde die Parametrierungssoftware INTstaller entwickelt. Die Software kann vom OEM direkt in seine Fertigungslinie integriert werden. Dies hat für Hersteller eines KRIWAN JAN16_ FA Smart Settings_Verdichterschutz.doc 2/2

3 Verdichters wirtschaftliche Vorteile: Die jeweils gültigen Grenzwerte des Motorschutzrelais können automatisch aus z. B. einer SQL-Datenbank ausgelesen und ins Schutzrelais an der Fertigungslinie kundenindividuell geschrieben werden. Ein automatischer Vorgang ohne manuelle Eingriffe bietet Sicherheit und Geschwindigkeit. Der Anwender im Feld bekommt über die Parametrierungssoftware im INTspector z. B. die Möglichkeit, Abschaltpunkte für jeden individuell verwendeten Motor in der Anlage einzustellen. Es kann je nach Einsatzgebiet durchaus sinnvoll sein, von den Standardeinstellungen abzuweichen. Etwa wenn ein Motor mit besonderer Vorsicht betrieben werden muss, weil er aufgrund seiner Verwendung leicht überhitzt. Im Gegensatz zu Potentiometern für die Einstellung von Schutzrelais kann ein OEM hier aber Vorgaben machen, welche minimalen und maximalen Werte nicht verletzt werden dürfen. Anwendung In der Praxis kommt es im Fall des Versagens kritischer Motoren immer wieder zu Schuldzuweisungen zwischen Hersteller und Nutzer. Um diese Vorfälle klären und Fehlerursachen finden zu können, haben die Motorschutzgeräte eine Log-Funktion. Durch das Protokollieren der maximal und minimal eingestellten Grenzen kann im Fall eines Systemausfalls der ordnungsgemäße Betrieb des Motors durch das Auslesen der Grenzwerte nachgewiesen werden. Die Log-Daten bleiben dauerhaft erhalten. Fazit Die neue Softwareparametrierbarkeit der KRIWAN-Verdichterschutzgeräte bedeutet größere Flexibilität mit weniger unterschiedlicher Hardware bei gleichzeitig erhöhter Manipulationssicherheit. Durch das rollenbasierte Berechtigungskonzept und die automatische Dokumentation aller Events und Änderungen im internen Datenlogger des Schutzgeräts ist Sicherheit nicht mehr eine Frage des alles oder nichts, wenn bisher Änderungen entweder von jedem oder nur vom Schutzgeräthersteller vorgenommen werden konnten. Jetzt gibt dieser den Rahmen vor, was der OEM parametrieren kann und dieser kann dem Anwender in gewissem Rahmen den Zugang erlauben oder auch nicht. Eine Schutzgerätehardware passt sich so mit Hilfe von Software nicht nur an verschiedene Motoren an, sondern sogar an verschiedene Kundenbeziehungen und Wartungsvertragsverhältnisse. KRIWAN JAN16_ FA Smart Settings_Verdichterschutz.doc 3/2

4 Verfügbares Bildmaterial Folgendes Bildmaterial wird als druckfähige jpg-datei mitgeliefert: Bildquelle: KRIWAN Mit der Parametrierungssoftware INTstaller legen Verdichterhersteller die Grenzwerte der KRIWAN- Schutzgeräte fest. Bildquelle: KRIWAN Mit Smart Settings hat KRIWAN die Digitalisierung im Condition Monitoring von Verdichtern vorangetrieben. KRIWAN JAN16_ FA Smart Settings_Verdichterschutz.doc 4/2

5 Über KRIWAN Industrie-Elektronik GmbH KRIWAN ist seit über 45 Jahren auf den Schutz industrieller Maschinen und Anlagen vor Überlastung und Betriebsausfall spezialisiert. Heute ist KRIWAN Weltmarktführer bei Elektronik und Sensorik für Kältemittelverdichter, bei Temperatursensoren für Elektromotor-Wickelungsschutz und in der industriellen Wettermesstechnik. Mit über 200 Mitarbeitern in Forchtenberg, sowie Tochtergesellschaften in China, Frankreich, Italien, Österreich und in den USA ist KRIWAN weltweit aktiv. Alle Produkte der Sensorik, Überwachungs-, Steuerungs- und Diagnoseelektronik werden vollständig am Standort Forchtenberg produziert. Das unabhängige Familienunternehmen KRIWAN entwickelt seit der Gründung 1968 als Pionier und Innovationsführer kontinuierlich neue Ideen und setzt diese in wirtschaftlichen und maßgeschneiderten Produkten und Systemen für seine Kunden um. Seit 1997 betreibt KRIWAN in Forchtenberg ein Testzentrum, in dem Unternehmen aus aller Welt ihre Produkte und Neuentwicklungen auf den Prüfstand stellen können. Weitere Informationen KRIWAN Industrie-Elektronik GmbH Sabine Stosch Director Corporate Marketing Allmand Forchtenberg Telefon: Telefax: KRIWAN JAN16_ FA Smart Settings_Verdichterschutz.doc 5/2