Workshop Demokratieförderung und Rechtsextremismus- Prävention
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- Jürgen Fiedler
- vor 7 Jahren
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1 Workshop Demokratieförderung und Rechtsextremismus- Prävention Jana Meißner, Referentin der Jugendfeuerwehr des Landesfeuerwehrverbandes Sachsen-Anhalt, führte durch den Workshop Demokratieförderung und Rechtsextremismus-Prävention. Am Bildungszentrum der Jugendfeuerwehr Sachsen-Anhalt ist das Modul Rechtsextremismus seit Anfang 2009 fester Bestandteil der juleica-ausbildung und so sollte der Workshop Interessierten aus der Jugendverbandsarbeit Hilfestellung geben, die Thematik innerhalb der juleica- Ausbildung auch in anderen Strukturen und Organisationen verbindlich zu implementieren und damit im Bewusstsein der (angehenden) Jugendgruppenleiter/innen sowie deren Arbeit mit Kindern und Jugendlichen zu verankern. Nach einem Erfahrungsaustausch bezüglich des Wissens um rechtsradikale und rechtsextreme Strömungen wurde u.a. diskutiert, inwiefern die juleica-ausbildung noch weiter verbessert werden könne, ohne zum einen konservative und allgemeinverbindliche Inhalte zu vernachlässigen, aber auch zum anderen ohne sie künstlich aufzublähen und ggfs. zu überfrachten. Dabei durchliefen die Teilnehmer/innen drei Elemente des Moduls Rechtsextremismus der Ausbildung: 1. Rechte Strukturen Theoretische Grundlagenvermittlung; 2. Codes und Symbole der rechten Szene; 3. Bearbeitung von (jugend)feuerwehr-relevanten Fallbeispielen. Zum Ende der Veranstaltung herrschte Konsens darüber, dass eine ständige (auch eigenmotivierte) Weiterbildung nötig sei, um der fortschreitenden Vermischung von Elementen aus allen gesellschaftspolitischen Schichten Herr zu werden und damit die Erkennung von tatsächlich demokratiefeindlichen Strömungen voranzutreiben. Formular zur Dokumentation der Workshops Workshopname: Umsetzung der juleica-vorgabe Demokratieförderung und Rechtsextremismus-Prävention
2 Verschriftlichung des Input: Die Jugendfeuerwehr Sachsen-Anhalt ist mit über Jugendfeuerwehr- und ca Kinderfeuerwehrmitgliedern (Stand Dezember 2008) einer der größten Jugendverbände des Landes und bedient jedes Jahr mit seinem in Heyrothsberge ansässigen Bildungszentrum die Ausbildungsbedürfnisse von circa BetreuerInnen. Aktuelle Strömungen der Sozialpolitik bleiben dabei natürlich nicht unberücksichtigt, so dass durch Neigungslehrgänge sowohl den unterschiedlichen Interessenlagen und Wünschen der TeilnehmerInnen, aber auch den Vorgaben seitens der Ministerien und Ämter des Landes entsprochen wird. Der Umgang mit Rechtsextremismus in den Jugendfeuerwehren stand und steht dabei als eines der brennendsten Themen im Raum. Die Deutsche Jugendfeuerwehr als Dachorganisation engagiert sich derzeit in drei bundesweiten Maßnahmen: in der Integrationskampagne Unsere Welt ist bunt seit Oktober 2007 ( Welt-ist-bunt.html); in der Kooperation Netz gegen Nazis seit Mai 2008 ( und im Modellprojekt Jugendfeuerwehren strukturfit für Demokratie, in dessen zweite Modellphase die Jugendfeuerwehr Sachsen- Anhalt im März 2009 aufgenommen wurde. Am Bildungszentrum wurden im Rahmen einer ab August 2008 eigens dafür geschaffenen Referentenstelle mit Schwerpunkt
3 Demokratieförderung und Prävention von rechtsextremistischen Verhaltensmuster zwei eigenständige Neigungslehrgänge nämlich das Argumentationstraining gegen Stammtischparolen für die Altersgruppe der BetreuerInnen (sprich ab 16 Jahren) und das Seminar Streitschlichter für Jugendfeuerwehrmitglieder bzw. -gruppen ab 10 Jahren konzipiert. Zusätzlich ist die juleica-ausbildung um den Inhalt Rechtsextremismus mit folgenden drei Elementen erweitert worden: Rechte Strukturen Theoretische Grundlagenvermittlung zur Nationaldemokratischen Partei Deutschlands (NPD) und deren Nachwuchsorganisation Junge Nationaldemokraten (JN), zu Freien Kameradschaften und Autonomen Nationalisten sowie ein Blick auf die Grauzone Skinheads ; Codes und Symbole der rechten Szene eigenständige inhaltliche Auseinandersetzung und Themenbearbeitung, i.d.r. anhand eines Arbeitsblattes mit Abbildungen von Zeichen, Marken und Codierungen unter der Fragestellung Erlaubt oder verboten? und einem eventuellen Umgang damit in den Reihen der (Jugend-) Feuerwehr, Auswertung im Plenum mit anschließender Diskussion und Erfahrungsaustausch; Bearbeitung von (jugend-) feuerwehrrelevanten Fallbeispielen: gemeinsames Finden von konstruktiv-kreativen Lösungsstrategien mit dem Hintergrund eines demokratischen
4 Selbstverständnisses der eigenen (Jugend-) Feuerwehrarbeit unter dem Motto Wir helfen jedem ohne Wenn und Aber! Den TeilnehmerInnen des Workshops durchliefen die Elemente 1 und 3; zu Element 2 wurde das Arbeitsblatt ausgegeben. Verlauf der Diskussion: Die TeilnehmerInnen kamen aus verschiedenen Verbänden und Organisationen der Jugendarbeit, so dass zunächst eine Vorstellungsrunde vorangeschickt sowie die Erwartungen geklärt wurden. Der Erfahrungsaustausch bezüglich des Wissens um rechtsradikale und rechtsextreme Strömungen nahm einen großen Stellenwert ein. Diskutiert wurde u.a., inwiefern die juleica- Ausbildung noch weiter verbessert werden könne, ohne zum einen konservative und allgemeinverbindliche Inhalte zu vernachlässigen, aber auch zum anderen ohne sie künstlich aufzublähen und ggfs. zu überfrachten, da man sowieso nicht allen Ansprüchen und Erwartungen inhaltlicher Art gerecht werden könne. Bezüglich der Symbole und Codes schien es Konsens zu sein, dass eine ständige (eigenmotivierte) Weiterbildung nötig sei, um der fortschreitenden Vermischung von Elementen aus allen gesellschaftspolitischen Schichten Herr zu werden und damit die Erkennung von tatsächlich demokratiefeindlichen Strömungen voranzutreiben. Die Frage, ob sich die Hierarchisierung innerhalb der Feuerwehrverbandsarbeit
5 anböte, um von recht(sextrem)en Gruppierungen unterwandert zu werden, konnte nicht abschließend geklärt werden. Dass das System Feuerwehr allerdings bevorzugt geeignet sei, um in die Mitte der sozialen Gesellschaft vorzustoßen, schien auf allgemeine Zustimmung zu treffen. Ergebnisse der Diskussion: Fazit der Workshopverantwortlichen: Das Thema Rechtsextremismus in die juleica-ausbildung zu implementieren ist ein guter Ansatz, die Umsetzung allerdings sollte jeder Organisation bzw. jedem Verband selbst überlassen werden. Kriterien zum Qualitätsmanagement fehlen sowohl auf Seiten der TeamerInnen/Durchführenden als auch auf Konzeptseite. Ob das zusätzlich erworbene Wissen, die Schaffung eines Bewusstseins für einen demokratischen Umgang miteinander und ein dementsprechendes Positionieren sowohl als Einzelposition als auch als Organisation nach außen durch einen 90-Minuten-Block innerhalb der juleica-ausbildung ausreichend ist, um sich nachhaltig in der eigenen Jugendarbeit auf Verbindlichkeiten zu einigen, soll nicht angezweifelt werden. Regelmäßige und qualitativ gute (kostenfreie) Inputs zur Thematik können aber Anreiz sein, den Ansatz zu vertiefen und in die breite Masse zu tragen. Insgesamt herrschte ein angenehmes Klima innerhalb des Workshops, was letztlich wohl auch der guten Organisation der Veranstaltung vor Ort geschuldet ist: ein kritisch-offener Austausch war so möglich und fand auch statt. Die persönliche und fachliche Einbringung jedes Einzelnen trotz des unterschiedlichen
6 professionellen Hintergrunds wurde als bereichernd empfunden. Die Arbeit und Erarbeitung der Themenblöcke in Kleingruppen war konstruktiv, ebenso die Auswertung. An dieser Stelle einen Dank an alle WorkshopteilnehmerInnen sowie an das Team des Kinder- und Jugendrings Sachsen-Anhalt.
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