Segeln und Tauchen in der Kvarner Bucht (Sommer 2000) Lage :

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1 Segeln und Tauchen in der Kvarner Bucht (Sommer 2000) Lage : Zwischen Istrien und Dalmatien geschützt durch Cres, Susak und Unije, Wind und Wellen sind hier nicht so stark wie auf offener See. Abb. 2 Stara Baska im Südwesten von Krk mit Hotel und Tauchbasis Abb. 1 Die Kvarner Bucht Die vorherrschenden Winde sind der Scirocco ( hier : Yugo) aus SüdWest, der warmes, stabiles Wetter bringt, und die Bora, die unberechenbar und kalt aus NordOst von den Bergen herabfegt. Bei Bora-Wetterlage sollte man sich in Fahrt oder vor Anker immer nach SüdWest Freihalten. Zweiter Anker bzw. Anker- Wachen sind dann empfehlenswert. Cres mit seiner langgezogenen Süd-Nord- Ausdehnung, großen Vogelschutzgebieten und dem letzten Seeadler-Horst, bietet an seiner West und Ostküste äußerst interessante Tauchplätze mit Wracks und gorgonienbewachsenen Steilwänden. Nach Süden, verbunden durch eine Hubbrücke, schließt sich Losinj an. Nach außen, zum offenen Meer, wird die Kvarner Bucht durch die kleineren Inseln Unije und Susak (schöner Sandstrand) begrenzt. Geschützt und ruhig, über eine Brücke von Rijeka aus erreichbar, liegt die goldene Insel Krk im Sonnenlicht, mit den gepflegten Marinas in Punat und der Hauptstadt Krk. Rund um die kleinere Insel Plavnik, zwischen Cres und Krk gelegen, bieten sich dem anspruchsvollen Taucher in fast Karibischer Umgebung schönste Tauch- Spots. Aber auch die Insel Privic, südlich und in Sichtweite von Krk, bietet sich für unvergeßliche Tauchgänge an. Die Rab, Hauptziel der erholungssuchenden Landratten, bietet üppige Vegetation und feinste kroatische Küche, viele Wracks und herrlich bunt bewachsene Steilwände. Abb. 3 Die schönsten Tauchplätze sind leider meist nur mit dem Boot erreichbar. Hier zwei Taucher beim Verlegen der Ankerkette.

2 Allgemeines zum Tauchen Wie in Europa üblich, taucht man unabhängig ohne Guide, was sehr begrüßenswert ist. Die benötigte Tauchgenehmigung wird von den Tauchbasen gegen eine Gebühr von 100 Kuna (25,- DM) ausgestellt und gilt ein Jahr. Vorgelegt werden muß ein Brevet einer der anerkannten Tauchorganisationen. Die Brevetierungsstufe ist nicht relevant. Es existiert eine Tiefenbegrenzung von 40 m, deren Überschreiten "direkt am Tatort" (so der Gesetzestext) mit einer Strafe von 500 Kuna (125,- DM) bestraft wird. Wir konnten jedoch unterhalb von 40 m leider nie einen entsprechend Beauftragten des kroatischen Staates antreffen, dem wir das Geld hätten aushändigen können. So beschlossen wir, stattdessen die gesparte Summe anderweitig zu investieren (z. B. in weitere Flaschenfüllungen und gutes Essen). Sardinen- und Monchsfisch- Schwärme bestimmen das Bild. Abb. 5 Auch in Rosa : Drachenkopf In den vielen kleinen Höhlen verstecken sich bei Annäherung unzählige Große Garnelen. Flora und Fauna : In Tiefen bis 15m sind Seegras, mit Schwämmen bewachsene Felsformationen, viele kleine Seeigel, Seepferdchen, Miesund Steckmuscheln anzutreffen. Abb. 6 Leoparden-Nacktschnecke auf Schwamm Fadenwürmer, Schlangensterne und Nacktschnecken sind an sauerstoffreichen Steilwänden zu finden. Abb 4. Der gemeine Schwamm im Rosa Kleid Dort treibt auch der gemeine Krake sein Wesen, Verstecke kann man an den unzähligen leeren Muschelschalen erkennen. Abb. 7 Gelbe Weichkorallen auf 30 m Ab 20 m Tiefe wird s dann mit Lampe richtig bunt. Große gelbe und rote Gorgonien im Lichtkegel der Lampe. Vereinzelte Drachenköpfe, Meerjunker,

3 Sehenswürdigkeiten und Wracks: Ein griechischer Frachter, die Pelastys liegt östlich von Krk bei der Ortschaft Silo wie geparkt aufrecht mit dem Bug voraus in 7-25 m Tiefe. Sie war 1968 bei Bora von Crckvenica aus losgerissen und dort auf einen Felsen getrieben worden. Der Frachter Tihany wurde 1917 auf das Riff vor der Außeninsel Unije getrieben und liegt auf der Backbordseite längs am Rif in 30m Tiefe. Direkt daneben auf 45m große zerbrochene Amphoren im Sand, vermutlich aus der Römerzeit. Abb. 8 Ab 20m wird s richtig bunt Im 30m-Bereich finden wir vereinzelt Laich vom kleinen Katzenhai, der seine Embryos mit Klebefäden an Felsen und Korallen heftet. Der Kohlefrachter Liberty an der Westseite von Cres in einer Tiefe von m, 1965 vermutlich bei schwerem Wetter aufgelaufen. Der Laderaum ist betauchbar, die Aufbauten gut erhalten, aber stark bewachsen. Der Name dieses alten Holzfrachters, der gegenüber vor der Insel Cres liegt, wird unterschiedlich angegeben. Das Wrack beginnt in einer Tiefe von 24 m (Bug) und reicht bis auf 53 m (Heck). Die Laderäume lassen sich gut betauchen, auch die Kajüten sind in gutem Zustand. Wir haben das Wrack einmal von vorne bis hinten betaucht, man braucht allerdings um alles in Ruhe anzusehen 2-3 Tauchgänge. Auf den Dekostufen 6 und 3 m liegt direkt vor dem Ankerplatz eine kleine Höhle mit 2 Seitengängen. Der linke ist besonders interessant, denn dort gibt es einen Süßwasserzufluß, der sich seinen Weg durch das poröse Gestein gebahnt hat. Das wesentlich kältere Quellwasser trifft auf das warme Meerwasser und es bilden sich Schlieren, die eine glauben lassen, man habe einen gravierenden Sehfehler. Abb. 9 Ein prächtiger Schlangenstern in 30m Tiefe Gleich rechts daneben gibt es dann noch einen 180 Bogengang, den man ebenfalls durchtauchen kann.

4 Insgesamt betrachtet ein sehr lohnender und schöner Tauchgang. Abb. 12 Einzelnes Kanonenrohr mit Bewuchs Abb. 10 Aufbauten der Liberty In einer Bucht am SüdOstende von Rab eine deutsche Arbeitsplattform aus dem Zweiten Weltkrieg, daneben Wrackteile eines Jagdflugzeugs. Neben Plavnik findet sich beim Abtauchen auf 20m zunächst eine Seemine, vermutlich aus dem zweiten Weltkrieg, der Zünder noch sichtbar. Abb. 13 Die Kanonen von Plavnik sauber gestapelt Ein weiteres bekanntes Sportbootwrack vor Plavnik in 40m Tiefe konnten wir leider nicht finden. GPS-Positionen: Wrack Motorboot 40m tief N E Abb. 11 aufgerissene Seemine mit Zünder Beim weiteren Abtauchen auf 40m liegen die Kanonen von Plavnik, Teile eines Wracks aus dem 18. Jahrhundert, das vermutlich bereits weggefault ist. Es hatte eine Lieferung Kanonenrohre und Pulverfässer an Bord, die Eisenreifen sind teilweise erhalten, die Kanonen liegen ordentlich aufgeschichtet wie zum Abladen bereit. Wrack Liberty 25-55m tief N E Rote Eiserne Boje Wrack Tihany vor Unije 38m tief N E KORMATI bis 30 m schönes Riff in SüdOst-Richtung mit viel Tintenfisch N 44 56' 34.13" E ' MALI PLAVNIK Steilwände, viel Fisch /Drachenköpfe Netze N 44 58' 32.30"

5 E ' Wrack PELASTYES Griechischer Kohlefrachter in 17-30m N 45 09' E ' KANONEN VON PLAVNIK 40m N 44 58' E ' BIG CAVE Höhle 8-15m N 44 59' E ' LORELEY Steilwand bis 40m, Seeadler N 44 58' E ' UVALA Land der Grundeln; Steinfische und Kraken N 44 58' E ' SELCINE viel Fisch rote Gorgonien 40m N 44 58' E ' NEGRIT Steilwand 20-40m N 44 58' E ' GROTTA Grotte ab 10m 30m N 44 58' E ' RESISTANCE Bucht mit Wracks N 44 58' E ' N 44 42' E ' SUSAK schöner Sandstrand N 44 29' E ' VERUDA schöne Ankerbucht N 44 49' E ' SCHNELLBOOT-BUCHT deutsche Wracks WW II N 44 46' E ' SUPETARSKA DRAGA N 44 48' E ' DRAGOVNIK 50m schöne Steilwand N 44 56' E ' Bonbons für Segler: Rab, Bucht Segler und Motorbootfahrer sollten sich wegen der unzähligen felsigen Untiefen mit einer Seekarte des Gebietes ausrüsten. Besonders bei Bora sind die Inseln mit Vorsicht zu genießen. Geankert werden sollte deswegen nur in Buchten und Häfen, die sich nach Südwesten öffnen, um ein unbeabsichtigtes Auflaufen zu vermeiden. ZUCKERHUT schöner Fels, flache Bucht N 44 58' E ' PRVIC Inselchen mit Tunnel N 44 56' E ' JABLANAC schöne Bucht mit Arbeitsplattform-Wrack Abb. 14 Die Antares vor Anker in Jablanac

6 Abb. 15 Jablanac - So siehts von oben aus Unser konkreter Törn führte uns 200 Seemeilen von Porec über Pula, Veruda und Medulin, dann zwischen Cres und Unije vorbei nach Mali Losinj, einer aufstrebenden Hafenstadt. Dann weiter durch die dortige Drehbrücke hinein in die Inselwelt. Zunächst nach Rab in die nördliche Bucht Supetarska Draga und dann weiter nach Stara Baska, Krk und wieder im Norden um Cres herum. Abb. 16 Kvarner Bucht in einer Woche