[Hotelmarkt Deutschland 2015]

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1 Fotos von oben nach unten: Meliá Hotel Düsseldorf, Mandarin Oriental München, Rocco Forte Hotel de Rome Berlin, Radisson Blu Hotel Köln [Hotelmarkt Deutschland ] Übernachtungen auf Rekordniveau Zum sechsten Mal in Folge stiegen die Übernachtungen in Deutschland auf einen neuen Rekordwert von 436,4 Mio. Dies ist ein Plus von rund 3 gegenüber dem Vorjahr. Mit über 356,7 Mio. Übernachtungen ist die Nachfrage weiterhin von Inländern geprägt; die Übernachtungen von ausländischen Gästen konnten jedoch ein Wachstum von 5 gegenüber verzeichnen. Hohe Steigerungsraten im Jahr verzeichneten insbesondere die Quellmärkte Spanien, China, die Schweiz, das Vereinigte Königreich und die USA. In den sechs Primärstandorten Berlin, München, Hamburg, Frankfurt, Düsseldorf und Köln wurden rund 76 Mio. Übernachtungen gezählt, ein Plus von insgesamt 5,1 gegenüber dem Vorjahr. Die von BDO LLP UK in einer Stichprobe erfassten, überwiegend markengebundenen Hotels der Drei- bis Fünf-Sterne-Kategorie konnten im Jahr den Ertrag pro verfügbarem Zimmer (RevPAR) um rund 3,5 auf 69,27 EUR erhöhen. Diese Steigerung ist auf einen im Vergleich zum Vorjahr um rund 3,6 höheren durchschnittlichen Netto-Zimmerpreis zurückzuführen. Die Zimmerbelegung ging marginal um 0,1 auf 71 zurück. Der Hotelinvestmentmarkt verzeichnete mit einem Transaktionsvolumen von rund 4,5 Mrd. EUR ebenfalls ein Rekordjahr (+44 gegenüber dem Vorjahr). Besonders beliebt bei Investoren waren Hotels der Vier- Sterne-Kategorie. Positiver RevPAR-Trend im Jahr Unterjährlich entwickelte sich der RevPAR in allen Quartalen positiv: Im ersten, zweiten und vierten Quartal wurden Steigerungsraten von über 5 erzielt. Im dritten Quartal betrug das RevPAR-Wachstum zwar nur 2,1 ; mit 72,20 EUR konnte in diesem Quartal jedoch der höchste RevPAR erzielt werden. RevPAR Deutschland gesamt 1) EUR 1. Quartal 2. Quartal 3. Quartal 4. Quartal Gesamtjahr ,79 66,66 70,45 67,03 66,91 61,93 69,98 71,95 70,54 69,27 5,3 5,0 2,1 5,2 3,5 1

2 Größter Anstieg im unteren und oberen Preissegment Der RevPar der in der Stichprobe erfassten Hotels entwickelte sich in allen untersuchten Segmenten mit Steigerungsraten zwischen 2,1 und 4 positiv. Hotels mit Netto-Zimmerpreisen von über 120 EUR waren mit einem RevPAR-Wachstum um 4 im Jahr die Gewinner, knapp gefolgt vom unteren Segment (Zimmerpreise von unter 55 EUR), die ihren RevPAR um 3,9 auf 34,54 EUR erhöhen konnten. Mit einem Plus von 2,1 wiesen Hotels des Preissegments zwischen 80 EUR und 120 EUR die geringste Steigerungsrate auf. RevPAR 1) ARR ARR ARR ARR EUR über bis bis 80 unter , ,00 74,28 54,86 33,23 115,43 75,81 56,88 34,54 2,1 3,7 3,9 Im Hinblick auf die Standortkategorien wurden in ebenfalls in allen drei untersuchten Segmenten (Stadthotels, Flughafenhotels und Hotels im ländlichen Raum) Steigerungen des RevPARs verzeichnet. Die Wachstumsraten von jeweils 3,2 bei Stadthotels und 4,6 bei Hotels im ländlichen Raum waren trotz nahezu unveränderter Zimmerbelegung (-0,2 bzw. +0,5 ) aufgrund des gestiegenen Netto- Zimmerpreises (+3,4 bzw. +4,1 ) möglich. Die untersuchten Flughafenhotels realisierten die höchste Steigerung der Zimmerbelegung (+1,9 ), allerdings auch den geringsten Anstieg des Preisniveaus (+2,8 ). Bezüglich des RevPAR bedeutet dies einen Zuwachs um 4,7. RevPAR 1) EUR Hotels im Stadthotels Flughafenhotels ländlichen Raum 80 8, ,54 56,21 50,46 75,87 58,85 52,79 3,2 4,7 4,6 2

3 Kennzahlen Die nachfolgende Tabelle zeigt die Entwicklung der Hotelkennzahlen in der untersuchten Stichprobe überwiegend markengebundener Hotels der Drei- bis Fünf-Sterne-Kategorie im Jahr gegenüber dem Vorjahr. Hotelkategorie/ Stadt Zimmerbelegung () Netto-Zimmerpreis (EUR) RevPAR (EUR) Deutschland gesamt Ver. Ver. Ver. 71,0 71,1-0,1 97,56 94,18 +3,6 69,27 66,91 +3,5 Stadthotels 73,1 73,2-0,2 103,79 100,41 +3,4 75,87 73,54 +3,2 Flughafenhotels 70,9 69,6 +1,9 83,01 80,78 +2,8 58,85 56,21 +4,7 Hotels im ländlichen Raum 67,4 67,1 +0,5 78,32 75,21 +4,1 52,79 50,46 +4,6 Netto-Zimmerpreis Über 120 1) 73,6 72,9 +0,9 156,84 152,22 +3,0 115,43 111,00 + Von 80 bis 120 1) 71,4 71,2 +0,3 106,18 104,29 +1,8 75,81 74,28 +2,1 Von 55 bis 80 1) 71,3 71,7-0,5 79,77 76,56 +4,2 56,88 54,86 +3,7 Unter 55 1) 61,2 61,9-1,2 56,44 53,67 +5,2 34,54 33,23 +3,9 Primärstandorte Berlin 77,5 7 +1,9 91, ,2 70,87 65,45 +8,3 Düsseldorf 67,6 68,2-0,9 120,40 125,78-4,3 81,39 85,81-5,1 Frankfurt 68,6 68,6 +0,1 110,36 106,27 +3,8 75,71 72,86 +3,9 Hamburg 77,7 79,6-2,4 111,53 111,39 +0,1 86,66 88,63-2,2 Köln 76,6 74,9 +2,3 120,69 111,95 +7,8 92,45 83,84 +10,3 München 77,6 77,6 +0,1 110,57 107,94 +2,4 85,80 83,71 +2,5 Sekundärstandorte Baden-Baden 74,8 73,9 +1,2 88,62 87,91 +0,8 66,29 64,97 + Dortmund 70,6 71,5-1,3 70,34 68,12 +3,3 49,66 48,73 +1,9 Dresden 74,3 77,4-74, 73,21 +1,9 55,43 56,65-2,2 Hannover 70,2 66,3 +5,8 115,90 115,04 +0,7 81,36 76,31 +6,6 Heidelberg 78,3 76,2 +2,7 120,28 113,90 +5,6 94,18 86,81 +8,5 Leipzig 62,5 65,2-4,2 83,38 81,29 +2,6 52,11 53,02-1,7 Mannheim 70,4 71,1-1,0 72,14 67,71 +6,5 50,79 48,14 +5,5 Nürnberg 70,1 71,6-2,1 91,55 91,17 +0,4 64,18 65,30-1,7 Potsdam 63,6 6-0,5 64,64 63,98 +1,0 41,11 40,92 +0,5 Stuttgart 6 65,6 +0,7 106,43 100,21 +6,2 70,24 65,70 +6,9 Wiesbaden 59,3 68,0-12,8 70,14 69,06 +1,6 41,59 46,95-11,4 Quellmärkte Hinweis 1) Basierend auf dem durchschnittlich erzielten Netto-Zimmerpreis (ARR) Die Übernachtungszahlen ausländischer Gäste sind im Jahr auf rund 79,7 Mio. angestiegen. Insgesamt betrug der Anteil ausländischer Gäste 18,3. Die wichtigsten ausländischen Quellmärkte sind wie bereits im Vorjahr die Niederlande, die Schweiz, die USA, das Vereinigte Königreich, Italien und Österreich. Diese Länder konnten im Jahr Zuwachsraten zwischen 1,8 (Niederlande) und 8,5 (Schweiz) verzeichnen. Das größte Wachstum realisierten unter anderem Gäste aus Spanien (+28,6 ) und China (+25 ), wohingegen die Zahl russischer Übernachtungsgäste von 2,4 Mio. auf 1,7 Mio. (-29 ) sank. Die wichtigsten ausländischen Quellmärkte Statistisches Bundesamt 3

4 Hotelmarktkennzahlen der TOP6-Städte Ein durchwachsenes Jahr Vier von sechs Primärstandorten erzielten im Jahr eine Steigerung des RevPARs, während in zwei Primärstandorten eine rückläufige Entwicklung zu verzeichnen war. In Berlin, Frankfurt, Köln und München erhöhte sich der RevPAR; dabei konnte Köln mit einer Wachstumsrate um 10,3 gegenüber dem Vorjahr die höchste Steigerung erzielen. In Düsseldorf und Hamburg lag der Rev- PAR dagegen niedriger als noch im Jahr zuvor. Berlin war mit rund 30,3 Mio. Übernachtungen und einem Plus von 5,4 ein weiteres Rekordjahr für die deutsche Hauptstadt. Insbesondere die Nachwirkungen des Mauerfall Jubiläums haben der Stadt Auftrieb gegeben und vor allem die Nachfrage internationaler Gäste beflügelt. Einen positiven Effekt hatte ebenfalls das Finale der Fußball Champions League im Juni. Die in der Stichprobe erfassten Hotels konnten ihren RevPAR um 8,3 auf 70,87 EUR gegenüber dem Vorjahr steigern. Trotz einer Steigerung des durchschnittlichen Netto-Zimmerpreises um 6,2 auf 91,45 EUR und der Belegung um 1,9 auf 77,5 bleibt Berlin jedoch im Hinblick auf Preisniveau und RevPAR das Schlusslicht aller Primärstandorte. Frankfurt Mit rund 8,5 Mio. Übernachtungen hatte Frankfurt eine Steigerung von 6,3 gegenüber dem Vorjahr zu verzeichnen. Besonders für Touristen aus Asien war Frankfurt noch vor München und Berlin das interessanteste Reiseziel in Deutschland. Von großer Bedeutung sind ebenfalls die jährlich rund Kongresse und Tagungen, auf die rund 20 des Übernachtungsvolumens entfallen. Insgesamt erzielten die in der Stichprobe erfassten Hotels einen RevPAR von 75,71 EUR (+3,9 ) bei einer Zimmerbelegung von 68,6 (+0,1 ) und einem durchschnittlichen Netto-Zimmerpreis von 110,36 EUR (+3,8 ). Hamburg Im Jahr wurden in Hamburg rund 12,6 Mio. Übernachtungen (+5,3 gegenüber ) gezählt. Allein der August verzeichnete 1,3 Mio. Übernachtungen und war somit der bislang stärkste Monat aller Zeiten. Die volumenstärksten Auslandsmärkte sind Dänemark, die Schweiz, Österreich, Großbritannien und die USA. Die Hotels der Stichprobe verzeichneten in einen Rückgang des RevPARs um 2,2 bedingt durch eine um 2,4 rückläufige Zimmerbelegung auf 77,7 bei einem nur um 0,1 gestiegenen durchschnittlichen Netto-Zimmerpreis von 111,53 EUR. Der RevPAR- Rückgang ist insbesondere in einem gestiegenen Angebot begründet. Köln Die Stadt Köln verzeichnete mit rund 6 Mio. Übernachtungen in erneut ein Rekordergebnis. Dies bedeutet ein Plus von 5,3 gegenüber. Der Anteil der Übernachtungsgäste aus dem Ausland erhöhte sich um 6,6 auf 2,1 Mio. Insbesondere der Kongress- und Tagungsmarkt, die Koelnmesse und die Lanxess-Arena blicken auf ein sehr erfolgreiches Jahr zurück. Diese positive Entwicklung spiegelt sich ebenfalls im RevPAR der in der Stichprobe erfassten Hotels wider, der um 10,3 gegenüber dem Vorjahr stieg. Im Jahr belief sich die durchschnittliche Zimmerbelegung auf 76,6 (+2,3 ) und der Netto-Zimmerpreis auf 120,69 EUR (+7,8 ). München Seit dreizehn Jahren verzeichnet der Münchner Tourismus ausschließlich Zuwächse. Im Jahr stieg die Zahl der Übernachtungen gegenüber dem Vorjahr um 4,6 auf 14,1 Mio. Der deutschsprachige Markt (Deutschland, Österreich und Schweiz) verzeichnete rund 7,9 Mio. bzw. 56 der Übernachtungen. Die meisten ausländischen Gäste kamen aus den USA (+13,4 ), die arabischen Golfstaaten als drittstärkster Quellmarkt verzeichnete ebenfalls starke Zuwächse. Der RevPAR stieg im Jahr um 2,5 auf 85,80 EUR, zurückzuführen auf einen Anstieg des Zimmerpreises um 2,4 auf 110,57 EUR und ein nur leichtes Plus der Belegung (+0,1 ) auf 77,6. Düsseldorf Aufgrund des turnusmäßig eher schwachen Messejahres hatte die Stadt Düsseldorf einen Rückgang der Übernachtungen um rund 2 auf 4,4 Mio. zu verzeichnen. Der Anteil der ausländischen Übernachtungsgäste lag bei rund 41. Die vier stärksten ausländischen Quellmärkte sind das Vereinigte Königreich, die Niederlande, die USA und die arabischen Golfstaaten. Der Messeturnus machte sich ebenfalls beim RevPAR der in der Stichprobe erfassten Hotels bemerkbar, der um 5,1 gegenüber dem Vorjahr auf 81,39 EUR sank. Die Zimmerbelegung betrug im Jahr 67,6 (-0,9 ) und der Netto-Zimmerpreis 120,40 EUR (-4,3 ). 4

5 Hotelmarkt Deutschland - Stärken und Schwächen Im Jahr konnte erneut ein Rekord der Übernachtungen in Deutschland verzeichnet werden. Sowohl bei Inländern (+2 ) als auch bei Ausländern (+5 ) wurden Zuwächse erzielt. Die internationalen Übernachtungen wachsen schneller als das gesamte Übernachtungsvolumen; insbesondere Gäste aus China und den arabischen Golfstaaten verzeichnen hohe Zuwachsraten. Im internationalen Vergleich weist Deutschland weiterhin ein günstiges Preis-Leistungsverhältnis auf. Der Hotelmarkt ist stark fragmentiert; die Marktdurchdringung der Kettenhotellerie ist vergleichsweise gering, so dass sich für die Markenhotellerie ein hohes Wachstumspotential bietet. Der Hotelimmobilienmarkt profitiert weiterhin vom Vertrauen der Investoren in den deutschen Markt; die Renditen sinken jedoch und Core-Immobilien sind so gut wie ausverkauft. Insbesondere an den Primärstandorten sind eine Vielzahl neuer Hotels in der Planung, so dass mit einer Verschärfung des Wettbewerbs zu rechnen ist. Ausblick Mit einem Plus von rund 5 der Übernachtungen gegenüber dem Vorjahr sind die Beherbergungsbetriebe auch im Januar und Februar 2016 positiv ins neue Jahr gestartet. Auch die Hotels in der von BDO LLP UK erfassten Stichprobe konnten in den ersten beiden Monaten 2016 einen Anstieg des RevPARs um 3,2 verzeichnen. Sowohl die Auslastung als auch der durchschnittlich erzielte Netto-Zimmerpreis konnten gegenüber dem Vorjahresmonat gesteigert werden (+1,2 bzw. +1,9 ). Der Ausblick für das Gesamtjahr 2016 ist verhalten optimistisch. Zwar stimmt die derzeitige Situation auf den Hotelmärkten eher positiv, jedoch wird zunehmend Unsicherheit spürbar. Dies begründet sich in der aktuellen Sicherheitslage in Europa und der Welt, der Instabilität der EU, der Flüchtlingsthematik und dem gebremsten Wachstum in den wesentlichen Schwellenländern. So rechnet beispielsweise die DZT mit einem verlangsamten Wachstum der Übernachtungszahlen von zirka einem bis drei Prozent. Demgegenüber beschleunigt sich das Wachstum des Angebotes an neuen Hotels in den TOP 6 der deutschen Städte. Die Projektpipeline ist prall gefüllt, insbesondere im Segment der Budget- bis Mid-Class- Hotellerie werden auch in 2016 eine Vielzahl neuer Häuser und Marken eröffnen, so dass an einigen Standorten mit einem sich verschärfenden Wettbewerb zu rechnen ist. PKF hotelexperts GmbH Maximilianstraße München Für Fragen und Anregungen wenden Sie sich bitte an: Frau Caroline Schade Tel.: +49 (0) caroline.schade@m.pkf.de Worldwide hotel consulting Partner für Ihren Erfolg. Disclaimer: Dieser Bericht und die darin genannten Zahlen, Entwicklungen sowie die Angabe der möglichen Veränderungsgründe basieren auf sorgfältiger Marktrecherche. Obwohl PKF hotelexperts bemüht ist, diese Informationen sorgfältig zusammenzustellen, kann für die Vollständigkeit und Aktualität keine Gewähr übernommen werden. 5