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1 einblick Zeitung der Mühlenkreiskliniken Ausgabe 05/07 Minden Lübbecke Rahden Bad Oeynhausen kostenlos Neue Gesichter Seit Oktober gibt es einen neuen Verwaltungsdirektor in Bad Oeynhausen und einen neuen Chefarzt in der Neurochirurgie in Minden: Carsten Voigt und Dr. Ulrich Knappe (links). Kinder, Kinder Besuch einer Kindergruppe in der Auguste-Viktoria-Klinik Bad Oeynhausen und Kinderkardiologen operieren auf Station. einblick im Neubau Kunst in den Mühlenkreiskliniken...11, 12, 19 In Bad Oeynhausen und Lübbecke wird zurzeit Kunst präsentiert. Zwei heimische Künstlerinnen stellen aus. Für den Neubau entsteht ein weiteres Kunstobjekt.

2 I N H A L T / K O N T A K T Aus dem Inhalt Klinikmitarbeiter liefen an die Spitze Zum sechsten Mal fand in diesem Jahr der Lauf des Herzund Diabeteszentrums Bad Oeynhausen durch den Sielpark statt. Mitarbeiter der AVK und des Krankenhauses Bad Oeynhausen landeten auf den vorderen Plätzen...5 Brustzentrum Anziehungspunkt Das Brustzentrum im Klinikum Minden hatte zum zweiten Mal zu einem Tag der offenen Tür eingeladen. Viele Frauen nutzten diese Gelegenheit um sich gründlich zu informieren...8 Umbau eingeweiht und vorgestellt Ende September wurden im Krankenhaus Bad Oeynhausen zwei bedeutende Umbaumaßnahmen eingeweiht und der Öffentlichkeit vorgestellt: Endoskopie und Intensivstation erstrahlen im neuen Glanz und verbessern die Situation für Mitarbeiter und Patienten...9 Notfallblutung schnell im Griff In der medizinischen Klinik in Lübbecke fand ein Endotrainer-Workshop statt. Es wurden verschiedene Blutstillungstechniken am Modell trainiert. Am Ende des Workshops konnte eine Notfallblutung mittels eines Clips blitzartig gestillt werden In die 4. Etage bitte... Damit die Arbeiten auf dem Neubau möglichst reibungslos verlaufen, sind dort seit kurzem zwei Liftboys im Einsatz. Sie sorgen dafür, dass Bauarbeiter und Baumaterialien möglichst unverzüglich dort ankommen, wo sie gebraucht werden Einsichten & Ansichten Der einblick war auf dem Neubaugelände unterwegs. Dort bieten sich dem Fotografen zahlreiche interessante Motive. Auf vier Seiten zeigen wir in dieser Ausgabe, wie weit das neue Klinikum inzwischen gediehen ist Prüfung erfolgreich bestanden Insgesamt 56 Gesundheits- und Krankenpfleger/-pflegerinnen sowie acht Gesundheits- und Kinderkrankenpfleger/-pflegerinnen haben in den vergangenen Wochen ihre Ausbildung in den Mühlenkreiskliniken erfolgreich abgeschlossen. Viele Stunden theoretischer und praktischer Ausbildung liegen hinter ihnen. Entsprechend groß war die Freude nach bestandenen Examen In eigener Sache Der Sommer sofern er denn da war ist vorbei, der Herbst hat begonnen. Die Blätter haben eine Vielzahl an Rot- und Brauntönen angenommen und verabschieden sich langsam von ihren vertrauten Plätzen. Eindeutig: Die kalte Jahreszeit steht vor der Tür. Ganz gegen den Trend hin zu Minusgraden steht unsere aktuelle einblick-ausgabe: Dies beginnt mit dem Bild auf der Titelseite die Innenhöfe im Neubau des Johannes Wesling Klinikums sind fertig gestellt und den Planern ist es durch geschickte Bepflanzung und Farbspiele gelungen, auch zu dieser Zeit fast frühlingshaft anmutende Bereiche zu gestalten. Und die»heißen Themen«setzen sich fort, denn im Bericht des Vorstandsvorsitzenden können Sie über»brennende Luft«lesen. Brände und Flammen gab es auch in der Auguste-Viktoria-Klinik zum Glück nur im Rahmen einer Brandschutzübung. Wir hoffen, dass auch der Rest unserer Herbst-Ausgabe des einblick, Sie, liebe Leser, nicht kalt lässt und wünschen einen herrlichen Herbst und eine vergnügliche Lektüre. Ihre einblick-redaktion Kontakt Klinikum Minden Friedrichstr. 17, Minden. Tel. 0571/ 801-0, Fax info@mkk-nrw.de Notaufnahme Innere Klinik: Tel. 0571/ Notaufnahme Chirurgische Klinik: Tel. 0571/ Patientenservice in Haus I: Tel. 0571/ Patientenservice in Haus II: Tel. 0571/ Krankenhaus Lübbecke Virchowstr. 65, Lübbecke. Tel / 35-0, Fax / info@krankenhaus-luebbecke.de Notaufnahme: Tel / Patientenservice: Tel / Krankenhaus Bad Oeynhausen Wielandstraße 28, Bad Oeynhausen. Tel / 77-0, Fax / hartwig@khbo.de Patientenservice: Tel / Krankenhaus Rahden Hohe Mühle 3, Rahden Tel / 708-0, Impressum einblick Zeitung der Mühlenkreiskliniken Herausgeber: Mühlenkreiskliniken Nächste Ausgabe: Dezember 2007 Redaktionsschluss: Ende November 2007 Verantwortlich: Vorstandsvorsitzender Gerald Oestreich Vertrieb: Mehr als 800 Vertriebsstellen im Kreis Minden-Lübbecke. Kostenlose Verteilung. Direktvertrieb an Patienten und Mitarbeiter der Kliniken Minden, Lübbecke, Fax 05771/ info@krankenhaus-rahden.de Notaufnahme: Tel / Patientenservice: Tel / Auguste-Viktoria-Klinik Am Kokturkanal 2, Bad Oeynhausen Tel /247-0, Fax 05731/ info@auguste-viktoria-klinik.de Patientenservice: Tel / World Wide Web Nutzen Sie unsere Internetseiten, um Ihren Angehörigen eine Grußmail zu senden: einblick-redaktion Karen Schäfer Tel. 0571/ karen.schaefer@mkk-nrw.de Marion Richter-Salbeck Tel. 0571/ marion.richter-salbeck@mkk-nrw.de Agentur Klartext Alfredstraße 10, Lübbecke. Tel /297420, Fax 40399, einblick@neue-umschau.de Rahden, Bad Oeynhausen und der Auguste- Viktoria-Klinik. Druck: Gerhard Druck, Riepe. Alle Rechte vorbehalten. Für unverlangt eingesandte Manuskripte keine Haftung. Es besteht keine Veröffentlichungspflicht seitens des Herausgebers. Es gilt die Anzeigenpreisliste 1/1999.

3 A U F E I N W O R T Auf ein Wort»Am Ende brennt immer die Luft«Neulich machte Projektsteuerer Uwe Griesheimer in einer Pressekonferenz die Aussage:»Am Ende brennt immer die Luft«. Er meinte damit den Neubau, der nach dem offiziellen Spatenstich im September 2004 nun in die entscheidende Schlussphase tritt. Das Zitat passt mit Blick auf das nahende Jahresende aber auch gut auf die Arbeitssituation in unseren Kliniken. Es laufen nicht nur die Umzugs- und Inbetriebnahmevorbereitungen für den Neubau, sondern auch die Planung der Ausbildungsakademie in der ehemaligen Kinderklinik, der Abriss und die Nachnutzung der Altstandorte und die Planung für den Neubau einer Teleportalklinik in Rahden. Alles ist miteinander verwoben und terminkritisch. Noch gerade fertig gestellt werden, in Teilen mit Landes- Letzte Meldung Anika Tentrup, Assistenzärztin und Dr. Jörg Böttjer, Oberarzt an der Hautklinik Minden, erhielten anlässlich der 44. Jahrestagung der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft den Preis für das beste vorgestellte Poster. Ihr Abstrakt beschäftigt sich mit dem Langzeitüberleben beim malignen Melanom im Stadium IV und zeigt eine Aufbereitung der Daten von elf Patienten, die in den vergangenen zehn Jahren mit einem metastasierten Melanom in der Hautklinik behandelt wurden. mitteln finanziert, konnten die Baumaßnahmen Endoskopie und Intensivstation im KH Bad Oeynhausen (siehe Bericht auf Seite 9). Denn inzwischen hat Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann nach 2006 auch das Krankenhausbauprogramm 2007 gestrichen. Betroffen davon sind das ELKI und die Endoskopie im KH Lübbecke. Mit einem Krankenhausgestaltungsgesetz will das Land insbesondere die Finanzierung der Investitionen in den Krankenhäusern auf neue Beine stellen. Dabei soll nicht mehr das Planbett die Bemessungsgrundlage sein, sondern der Fallschweregrad der behandelten Patienten. Krankenhausbauprogramme gehören damit der Vergangenheit hat, die Krankenhäuser sollen jedes Jahr Baupauschalen bekommen und damit eigenverantwortlich wirtschaften. Allerdings sollen erst Alt- lasten abgearbeitet werden, so dass nach einem Übergangszeitraum von vier Jahren erst ab 2011 alle Kliniken in den Genuss der Baupauschale kommen werden. Dies bedeutet im Klartext, dass rund fünf Jahre Finanzierungsstillstand bei vielen Kliniken eintreten wird. Wie verlässlich der neue Weg sein wird, bleibt offen. Heute Kredite aufzunehmen, in der Hoffnung einer Refinanzierung in der Zukunft, ist risikobehaftet. Was, wenn nach der Landtagswahl 2009 neue (oder alte) Konzepte greifen? Angesichts des massiven Investitionsstaus in unseren Kliniken sind verlässliche Refinanzierungen notwendig. Noch laufen die parlamentarischen Beratungen und Anhörungen, doch bis zum Jahresende sind es nur noch rund 75 Tage und insofern brennt sicher auch im Landtag bei diesem Thema inzwischen die Luft. Weiterhin positive Entwicklung Gerald Oestreich Vorstandsvorsitzender Auch nach dem dritten Quartal ist die Leistungsbilanz der Mühlenkreiskliniken positiv. Gegenüber dem Vorjahr wurden Patienten mehr versorgt. Dabei ging die Verweildauer gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 0,7 Tage auf 7,8 Tage zurück. Damit wurden bisher stationäre Patienten behandelt. Die höchsten Zuwachsraten verzeichnen weiterhin die Krankenhäuser Lübbecke und Rahden mit einem Zuwachs von rund 4 Prozent.

4 M I N D E N Von Wiesbaden an den Wiehen Neuer Chefarzt für die Neurochirurgie Seit dem 1. Oktober hat die Klinik für Neurochirurgie des Klinikums Minden einen neuen Chefarzt: Dr. Ulrich J. Knappe. Der 45-Jährige, der an der Justus-Liebig-Universität Gießen das Fach Neurochirurgie lehrt, war zuletzt seit 2000 leitender Oberarzt der Klinik für Neurochirurgie in der Dr. Horst Schmidt Klinik GmbH in Wiesbaden. In Hameln an der Weser aufgewachsen, studierte Ulrich Knappe ab 1983 als Stipendiat des bischöflichen Begabtenförderungswerkes an der Universität Hamburg Medizin. Sein praktisches Jahr führte ihn unter anderem an die McGill University in Montreal und das John- Hopkins-Hospital in Baltimore promovierte er dann mit Auszeichnung am Universitätskrankenhaus Eppendorf. Im Anschluss war er von 1991 bis 1993 Assistenzarzt in der Neurochirurgischen Klinik des Nordstadt-Krankenhauses Hannover, ab 1993 dann wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Neurochirurgischen Klinik des Universitätskrankenhauses Eppendorf und übernahm hier unter anderem den Aufbau der Neuroendoskopie erwarb er den Facharzt für Neurochirurgie, den er im Jahr 2000 durch das Spezialgebiet Neurochirurgische Intensivmedizin ergänzte. Im gleichen Jahr wechselte er nach Wiesbaden, wo Hypophysenchirurgie, Schädelbasis-Chirurgie, Kinder- Neurochirurgie, Neuroonkologie und Neurotraumatologie seine klinischen Schwerpunkte bildeten, wobei stets auch die interdisziplinäre Zusammenarbeit mit anderen Fachabteilungen im Fokus seiner Arbeit stand übernahm er zusätzlich die Funktion des leitenden Arztes der Abteilung für pädiatrische und endokrinologische Neurochirurgie. Außerdem qualifizierte er sich im Bereich BWL im Krankenhaus und übernahm in Wiesbaden Aufgaben in der Personalführung und ausbildung sowie die Ausarbeitung von Behandlungspfaden in der Neurochirurgie.»Das stellt gerade für den Neubau des Klinikum mit seinen interdisziplinären Ansätzen eine Bereicherung dar«, ist sich Gerald Oestreich, Vorstandsvorsitzender der Mühlenkreiskliniken, sicher.»mich reizt die Arbeit in der dynamischen Umgebung eines sich neu organisierenden Krankenhauses sehr. Ich hoffe, gemeinsam mit meinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die gesamte Neurochirurgie sowohl im Klinikum wie auch im Verbund mit den Nachbarkliniken für die Menschen in Minden und im Mühlenkreis so attraktiv zu gestalten, dass das notwendige Vertrauen in unsere Arbeit wächst«, meint Dr. Knappe. Im Februar wollen seine Frau und seine vier schulpflichtigen Kinder vom Rhein an die Weser ziehen, damit der Lebensmittelpunkt der ganzen Familie sich dann in Minden befindet. Bis dahin hat der neue Chefarzt vielleicht auch schon die ein oder andere Laufstrecke erkundet, verbringt er seine Freizeit doch gern mit Langstreckenoder sogar Marathonläufen und seinem zweiten Hobby, dem Chorgesang. Dr. Ulrich J. Knappe ist neuer Chefarzt der Neurochirurgie.

5 Das Krankenhaus Bad Oeynhausen hat einen neuen Verwaltungsdirektor: Carsten Voigt, bisher Verwaltungsleiter der Klinik am Rosengarten und Vertreter des Geschäftsführers der Gollwitzer-Meier-Klinik, hat nach der Wahl durch den Verwaltungsrat im August am 1. Oktober seinen Dienst angetreten. Voigt ist Oeynhausener durch und durch: 1969 in Bad Oeynhausen geboren, folgte nach dem Abitur eine erfolgreiche Ausbildung zum Bankkaufmann. Die Erfahrungen während des Zivildienstes trugen dann maßgeblich zu seiner Entscheidung bei, aufbauend auf der kaufmännischen Ausbildung das Studium der Betriebswirtschaft im Gesundheitswesen (BIG) an der Fachhochschule Osnabrück aufzunehmen. Dieses schloss er 1997 mit dem Diplom-Kaufmann (FH) ab. Noch vor Abschluss seines Studiums nahm er seine Tätigkeit als Assistent der Geschäftsführung in der Klinik am Rosengarten auf, deren Verwaltungs- bzw. Geschäftsleitung er 1999 bzw übernahm. Als Vertreter des nebenamtlich tätigen Geschäftsführers Wilhelm Henneking verantwortete er hier das gesamte Tagesgeschäft und die selbstständige Führung der Klinik. Im Jahr 2001 wurde Carsten Voigt dann außerdem die ständige Vertretung von Wilhelm Henneking als Geschäftsführer der Gollwitzer-Meier-Klinik übertragen. Einen besonderen Schwerpunkt der Arbeit des Vaters zweier Töchter stellte dabei das Qualitätsmanagement inklusive verschiedener erfolgreicher Zertifizierungsprozesse dar. Zu seinen neuen B A D O E Y N H A U S E N 5 Ein Oeynhausener für Bad Oeynhausen Carsten Voigt neuer Verwaltungsdirektor des Krankenhauses Der neue Verwaltungsdirektor Carsten Voigt an seinem neuen Arbeitsplatz. Aufgaben wird auch die Leitung des Wirtschafts- und Verwaltungsdienstes der Auguste- Viktoria-Klinik gehören. Mitarbeiterinnen aus der Auguste-Viktoria-Klinik und dem Krankenhaus Bad Oeynhausen gingen mit Erfolg im Sielpark an den Start. Sie sind rechts in den blauen T-Shirst zu erkennen. Klinikmitarbeiter liefen an die Spitze Zum sechsten Mal fand in diesem Jahr der Lauf des Herzund Diabeteszentrums Bad Oeynhausen über die Distanzen 10,8 und 5 Kilometer durch den Sielpark statt. Erstmals waren dazu in diesem Jahr auch die Kolleginnen und Kollegen der umliegenden Kliniken aus Bad Oeynhausen und Löhne eingeladen worden. Das Organisationsteam freute sich über ein großes Teilnehmerfeld von rund 90 Läuferinnen und Läufern, die morgens pünktlich um 10 Uhr auf die Strecken geschickt wurden. Dabei waren nicht nur die Erstplatzierten Gewinner: neben den HDZ-Wanderpokalen wurden unter allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern Sachpreise ausgelost. Sehr erfreulich dabei die Ergebnisse der Sportler aus den Mühlenkreiskliniken. Es gab zwei erste Plätze und bei den Herren über die 10,8 Kilometer sogar ein Dreifachtriumph. Da gewann Jan Striewski von der Auguste-Viktoria-Klinik in 39,43 Minuten vor Andreas Münster, ebenfalls AVK, in 40,53 Minuten und Peter Aldag vom Krankenhaus Bad Oeynhausen in 43,39 Minuten. Über die lange Distanz bei den Damen kam Dr. Anke Röser von der Auguste- Viktoria-Klinik in 45,44 Minuten als Erste ins Ziel.

6 B A D O E Y N H A U S E N Was passiert in einem orthopädischen Krankenhaus? Kinder zu Besuch in der Auguste-Viktoria-Klinik Zwei Stunden lang den Betrieb in einem Krankenhaus kennen lernen diese Gelegenheit bot sich kürzlich etwa 40 Kindern: Im Rahmen der Ferienspiele der Freikirchlichen Baptisten-Brüder-Gemeinde Dehme besuchten sie die Auguste-Viktoria-Klinik und konnten anschauen und ausprobieren, was in einem Fachkrankenhaus für Orthopädie so geschieht. Viel Mühe hatten sich Pflegedienstleiterin Janin Tacke und ihre Kolleginnen bei der Gestaltung des Programms gemacht: in vier Gruppen durchliefen die Kinder ebenso viele Stationen. Von Pflegehelferin Karin Zimmermann und Krankenpflegeschülerin Luisa Luther lernten sie, wie man einen Verband anlegt, das eigene Herz abhorcht und auch, wie eine Spritze gegeben wird als»opfer«stand hierfür eine Kiwi bereit. Monika Jäger aus Verband anlegen und eine Kiwi spritzen waren nur zwei der vielen Mitmach-Möglichkeiten für die Kinder. der orthopädischen Werkstatt zeigte den Kindern verschiedene orthopädische Hilfsmittel und fertigte von jedem Kinderfuß einen so genannten Blauabdruck an, der als Souvenir mit nach Haus genommen werden durfte. Weiter ging es in den Räumen der Ergotherapie: Hier brachte Helena Neustädter die Jungen und Mädchen mit sportlichen Übungen mit Pezzibällen zum Schwitzen und Nina Fischer erklärte, wie eine Schiene für den Finger entsteht. Das durften die Neun- bis Zwölfjährigen dann auch selbst einmal ausprobieren, bevor sie sich um einige Erfahrungen reicher wieder auf den Heimweg machten. Fußmessen gehört zum täglichen Geschäft in der Orthopädie (Foto links). Spaß hatten die jungen Besucherinnen und Besucher in der Ergotherapie (Bild oben).

7 Kinderkardiologen operieren auf Station Ductusverschluß bei Frühgeborenen Die Qualität der Versorgung der Frühgeborenen wird immer weiter verbessert. Jetzt konnte gemeinsam mit den Kollegen aus dem Kinderherzzentrum Bad Oeynhausen erstmals in Minden auf der Frühgeborenenintensivstation ein operativer Verschluss eines Ductus Botalli vorgenommen werden. Bei dieser Operation (siehe Infokasten unten) muss der Brustkorb eröffnet werden, um ein Blutgefäß zu durchtrennen, was sich bei Neugeborenen normalerweise von selbst verschließt. Zwei von drei Drillingen der Mindener Frühgeborenenstation hatten quasi gleichzeitig das Pech, dass sich ihr»ductus«trotz medikamentöser Behandlung nicht verschlossen hatte. Nur eine Operation konnte noch helfen. Damit die extrem kleinen»frühchen «mit Gewichten unter 1000 Gramm dafür nicht nach Bad Oeynhausen transportiert werden mussten, wurde dieser Eingriff auf der Frühchenstation vor Ort in Minden vorgenommen. Dieses Vorgehen ist an vielen großen Kliniken bereits der Standard. Die Operation auf der Intensivstation ist durch den Wegfall der Transporte für die kleinen, oft sehr kranken Patienten wesentlich schonender. Eine Operation auf der Frühgeborenenintensivstation - ein Der Ductus bei Frühgeborenen was ist das? Drillinge sind eigentlich nichts Besonderes auf der Frühgeborenenen-Intensivstation. Immer wieder kommt es oft in Folge einer künstlichen Befruchtung zu Drillingsschwangerschaften. Allein aus»platzgründen«im Mutterleib kommen diese Kinder jedoch zu früh zur Welt, meist etwa 2 Monate. Nicht selten treten aber zusätzliche Probleme in einer Drillingsschwangerschaft auf, die eine Entbindung der Mutter 3 oder sogar 4 Monate vor dem errechneten Geburtstermin nötig macht. Dann kommen gleichzeitig mehrere sehr kleine und unreife Frühgeborene zur Welt. Mit der Geburt muss sich das Frühgeborene auf das Leben außerhalb des Mutterleibes umstellen. Zu diesen Anpassungsvorgängen gehört, dass sich eine kleine Verbindung zwischen der Körper- und der Lungenschlagader verschließt. Diese Verbindung, der so genannte Ductus arteriosus Botalli, wird vor der Geburt dazu benötigt, das Blut an der noch nicht mit Luft gefüllten Lunge vorbeifließen zu lassen. Nach der Geburt muss das Blut des Frühgeborenen jedoch in der Lunge mit Sauerstoff angereichert werden. Damit dann das Blut nicht ungezielt zwischen der Lunge und dem Körper hin- und herfließen kann, muss sich der»ductus«verschließen. Leider geschieht dies vor allem bei extrem kleinen Frühgeborenen nicht immer. In solchen Fällen muss der Neonatologe mit Medikamenten versuchen, die Gefäßverbindung zu verschließen. Gelingt dies nicht, muss der Ductus in einer Operation ligiert, also»zugebunden«werden. Novum für Ärzte und Pflegepersonal und für alle Beteiligten sehr aufregend. Zuvor hatte der Direktor der Kinderkardiologie aus Bad Oeynhausen, Prof. Dr. Deniz Kececioglu (Foto links), die Indikation für die Operation und damit die Beurteilung der Mindener Kinderärzte bestätigt. Nun sollten gleich zwei Frühgeborene direkt nacheinander operiert werden. Zuvor musste jedoch sichergestellt werden, dass das benötigte Material auch vor Ort sein würde, so dass das eine oder andere A K T U E L L E S 7 Zubehör aus dem OP entliehen werden musste. Mit Dr. Sunil Jagoda wurde ein erfahrener Narkosearzt dem OP-Team zur Seite gestellt. Die Operationen wurden dann von Dr. Salvatore Agati erfolgreich durchgeführt. Alles klappte wie am Schnürchen und der Zustand der kranken Frühgeborenen besserte sich nach der Operation rasend schnell. Künftig soll dieser Eingriff immer in Minden durchgeführt werden, wenn es die Umstände erlauben.

8 M I N D E N Frauen stellten gezielt Fragen Tag der offenen Tür im Brustzentrum Klinikum erneut sehr erfolgreich Im Brustzentrum Klinikum Minden wurde am 8. September zum zweiten Mal ein»tag der offenen Tür«veranstaltet. Viele Interessierte, aber auch betroffene Frauen mit ihren Partnern, Familien und Freunden, nutzten das umfangreiche Informationsprogramm. Erstmals stellten diesmal auch die Kooperationspartner des Brustzentrums ihr breites Angebot vor. Zu ihnen gehörten die Klinik Bad Oexen, vertreten durch den Geschäftsführer Michael Großkurth, sowie die Klinik Porta Westfalica, vertreten durch ihren Geschäftsführer Holger Schuermann und seinen Mitarbeiter Torsten Blanke. Beide Kliniken gaben ausführlich Auskunft über ihr Versorgungsangebot. Großes Interesse vor allem bei betroffenen Frauen fand der Informationsstand des Sanitätshauses Ph. Karl Hardt. Frau Schwarze beantwortete hier kompetent Fragen zur Kostenübernahme durch die Krankenkassen von Brustprothesen, Dessous und Bademoden. Ferner stellte Frau Matzke den Hospizverein Minden e.v. vor, und vom Paritätischen Wohlfahrtsverband informierte Antje Rohlfing über die Krebsberatung und ihre Kollegin über die Arbeit im Hospiz Veritas in Lübbecke. Viele neu erkrankte Frauen suchten am Tag der offenen Tür den Kontakt mit der Frauenselbsthilfe nach Krebs. Hier standen die beiden Vorsitzenden der Selbsthilfegruppe, Karin Könnecke (Gruppe Minden) und Frau Schiereck (Gruppe Altkreis Lübbecke) für Gespräche zur Verfügung. Das Brustzentrum präsentierte sich auf den Gebieten Prävention, Diagnostik und Therapie. So informierte Prof. Dr. Ulrich Cirkel Chefarzt der Frauenklinik anhand von Modellen über die Selbstuntersuchung der Brust. In der Radiologie zeigte Oberarzt Dr. Thomas Röttcher den Ablauf einer Vaccuum- Stanzbiopsie. Daneben wurde ausführlich über die Technik der Mammographie informiert. Dr. Christiane Veit demonstrierte die feingewebliche Untersuchung von Tumorgewebe unter dem Mikroskop. Information und Beratung über die Vielzahl der Chemotherapien gab Dr. Andrea Renzelmann. Dipl. Psychologe Bernhard Brünn stand für Fragen der psychoonkologischen Betreuung zur Verfügung. Für viele Besucherinnen war die Demonstration der Praxis für Strahlentherapie am Klinikum Minden, Dr. Arwed Junker/Christine Kahl, erneut Anlaufpunkt. Hier konnten Interessierte den Ablauf einer Bestrahlung durch Simulation verfolgen und medizinische und technische Fragen vor Ort klären. In der Frauenklinik konnten sich wieder Besucherinnen einer freiwilligen Ultraschalluntersuchung der Brust unterziehen. Hiervon machten 38 Frauen Gebrauch. In den Räumlichkeiten der Physiotherapie wurde»qigong«nicht nur erklärt, die Therapeutinnen Anette Machlitt und Frau Schönfeld luden die Besucher zur aktiven Teilnahme ein. Gesprächsmöglichkeiten zur Sozialberatung durch Friederike Weihe ergänzten das Angebot des Informationstages. Stand im Vorjahr das Interesse an Technik und Medizin im Vordergrund, so fiel in diesem Jahr auf, dass die Besucherinnen mit speziellen Fragestellungen und Interessenschwerpunkten den Tag der offenen Tür im Brustzentrum Klinikum Minden besuchten. Auch im nächsten Jahr ist ein Tag der offenen Tür geplant dann als Premiere im neuen Johannes Wesling Klinikum Minden. Hintergrund Brustkrebs ist die häufigste Krebserkrankung bei Frauen. Bundesweit erkranken jährlich etwa Frauen, allein in NRW etwa Bei Frauen im Alter von 40 bis 50 ist Brustkrebs die häufigste Todesursache. Ziel der Brustzentren ist, mehr Qualität in Diagnostik und Behandlung durch Kooperation, Konzentration und Standardisierung in der Brustkrebsversorgung zu erreichen. Das Brustzentrum Klinikum Minden (BZKM) wurde im Februar 2004 als eines der ersten beiden Brustzentren des Landes vom Regierungspräsidenten in Detmold im Auftrag des Landes NRW ernannt. Seit dieser Zeit wurden im BZKM ca. 700 Patientinnen mit der Erstdiagnose Brustkrebs behandelt.

9 Ende September wurden im Krankenhaus Bad Oeynhausen zwei bedeutende Umbaumaßnahmen eingeweiht und der Öffentlichkeit vorgestellt: Endoskopie und Intensivstation erstrahlen in neuem Glanz und verbessern die Situation für Mitarbeiter und Patienten. In der Endoskopie konnte die vorhandene Nutzfläche von 210 auf 430 Quadratmeter erweitert werden Untersuchungs- und Vorbereitungsräume stehen nun in ausreichender Anzahl und Größe zur Verfügung. Das Land NRW finanzierte diese Kombination aus Erweiterung und Umbau mit 1,7 Millionen Euro, mit Euro beteiligte sich der Krankenhausträger. Nach rund einem Jahr Bauzeit konnten sich Nutzer und Patienten nun über die neu gestalteten Bereiche freuen.»die Endoskopie gehört nun zu den modernsten in Deutschland«, erklärte Prof. Dr. Frank Schuppert anlässlich der offiziellen Eröffnung.»Auch vorher waren wir schon technisch auf dem neuesten Stand was sonographische und endoskopische Untersuchungen angeht. So haben wir u. a. vier Geräte für die digitale Chromoendoskopie und ein Doppelballonenteroskop für die Dünndarmspiegelung. Jetzt stimmt aber auch das Ambiente!«. Von den Verbesserungen in der Endoskopie des Krankenhauses Bad Oeynhausen konnten sich zahlreiche Besucher dann selbst am Tag der offenen Tür überzeugen: Prof. Schuppert und die Oberärzte Dr. Jens Melching, Dr. Matthias Partmann und Dr. Rainer Bastian sowie alle Endoskopieschwestern und -pfleger erläuterten geduldig Geräte und die neuen Räumlichkeiten der Endoskopie. Die interessierten Gäste durften sogar selbst Hand anlegen: Aus einem verdunkelten Glas konnten sie mit Hilfe eines Endoskops Gummibärchentüten angeln oder einen präparierten Kürbis mittels Endoskop untersuchen.»wir können aber nicht nur untersuchen, sondern auch direkt therapeutisch eingreifen«, erklärte Oberarzt Dr. Partmann und so galt es dann für die Besucher, einen potentiellen Polypen aus dem präparierten Kürbis abzutragen. Im Rahmen des Tags der offenen Tür war außerdem die modernisierte Intensivstation für Besucher geöffnet. Hier gab es unter anderem Spezialbetten, die für Patienten mit langer Liegezeit genutzt werden, zu begutachten. Daneben bestand die Gelegenheit, sich über die hochmodernen Geräte zur Diagnostik und Therapie der Patienten zu informieren. Den behandelnden Ärzte stehen Technologien zur Verfügung wie Hämofiltrations-Geräte der neuesten Generation zur Behandlung des akuten Nierenversagens und verschiedenste Verfahren zur differenzierten Beurteilung des Herz-Kreislauf-Systems. Insgesamt 1,5 Millionen Euro wurden für die B A D O E Y N H A U S E N Endoskopie und Intensivstation erstrahlen in neuem Glanz Am Tag der offenen Tür konnten die Besucher einen Kürbis mittels Endoskop untersuchen. Zusammenlegung der anästhesiologischen und internistischen Intensivstation vom Krankenhausträger selbst aufgebracht. Die Trennung der beiden Intensiveinheiten war sowohl logistisch als auch betriebswirtschaftlich und vor allem medizinisch nicht sinnvoll. Der Bereich der ehemaligen anästhesiologischen Intensivstation wurde umgebaut und durch einen Erweiterungsbau vergrößert. Außerdem wurde in der neuen Intensivstation eine Intermediate Care Einheit integriert. Mario Hartmann testet die Bewegungsbetten der modernisierten Intensivstation unter Aufsicht von Oberarzt Dr. Roland Dummler, Dr. Jost Niedermeyer (Chefarzt Med. Klinik I), Landrat Dr. Ralf Niermann und Reinhard Meyer (Stellv. Vorstandsvorsitzender Mkk). Kurs in Notfall- und Rettungsmedizin Eine lobenswerte Ergänzung in der Ausbildung angehender Mediziner bietet die Medizinische Klinik II des Krankenhauses Bad Oeynhausen: In Kooperation mit der Feuerwehr wird ein Kurs in Notfall- und Rettungsmedizin angeboten. Studierende, die das Praktische Jahr den letzten klinischen Ausbildungsabschnitt im Krankenhaus Bad Oeynhausen absolvieren, können den Kurs freiwillig besuchen. In sechs Doppelstunden bereiten Dr. Jens Tiesmeier und Lehrrettungsassistent Olaf Brandt die Teilnehmer gezielt auf Notfall-Einsätze vor beispielsweise lernen sie, welche Besonderheiten bei einem Notfall mit Kindern zu beachten sind oder üben Wiederbelebungsmaßnahmen.

10 10 A K T U E L L E S Institutsambulanz: größer und schöner Die Psychiatrische Institutsambulanz in Lübbecke war nur kurzfristig eine Baustelle: jetzt sind die Renovierungsarbeiten abgeschlossen und»sie ist schöner und größer geworden«, wie Prof. Dr. Udo Schneider zufrieden feststellt. Zwei Psychiater, ein Psychologe, zwei Sekretärinnen und zwei Krankenschwestern mit Fachweiterbildung sind dort tätig und kümmern sich wochentags von 8 bis 16 Uhr um psychisch kranke Menschen. Die leben zuhause, in Spenden fürs ELKI Einrichtungen oder Wohngruppen. Sie suchen die Ambulanz auf, deren Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sich aber auch selbst auf dem Weg machen und die Kranken zuhause besuchen und betreuen. Als zwei Arbeitsschwerpunkte nennt Professor Dr. Schneider die Arbeit mit Patienten mit Demenzerkrankungen und die mit Kranken mit einem Hyperaktivitäts-Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom. Schwer Depressive, Schizophrene und persönlichkeitsgestörte Menschen suchen Hilfe in der Ambulanz, die nach der Renovierung eine Umgebung bietet, die Patienten und Mitarbeitern gut tut und sie in ihren Bemühungen und ihrer Arbeit unterstützt. Arbeiten in angenehmer Umgebung: Sabine Meyer, Andreas Brokamp und Sabine Persicke im Empfangsbereich (oben, von links) und Oberarzt und Leiter der Ambulanz, Andreas von der Lühe, an seinem Arbeitsplatz. Unsere Jubilare in Lübbecke Auch in den vergangenen Wochen konnte sich der Förderverein Eltern-Kind-Zentrum am Johannes Wesling Klinikum Minden wieder über zahlreiche Spenden freuen: So hatte die ZAG Zeitarbeitsgesellschaft GmBH anlässlich ihres Sommerfestes eine Tombola zu Gunsten des ELKI veranstaltet einen Scheck über immerhin 200 Euro konnte ZAG-Bezirksleiterin Kerstin Mohme so an Prof. Dr. Ulrich Cirkel, Chefarzt der Frauenklinik, übergeben. Nicht lumpen ließ sich auch die 2. Kompanie des Mindener Bürgerbataillon, die anlässlich einer Führung über die Baustelle ebenfalls 200 Euro für das ELKI spendete. Am 1. August feierte Wolfgang Gräser sein 25-jähriges Jubiläum im Öffentlichen Dienst. Der gelernte Zimmerer wurde 1982 zum Sanitätsdienst der Bundeswehr eingezogen und absolvierte dort die Ausbildung zum Krankenpfleger. Nach Ende seiner Dienstzeit begann Wolfgang Gräser eine Ausbildung zum Krankengymnasten und absolvierte das Praktische Jahr vor dem Staatsexamen im Krankenhaus Lübbecke. Seit 1994 ist er in der Physiotherapie des Krankenhauses Lübbecke tätig. Ein weiteres Jubiläum feierte Wolfgang Gräser vor kurzem im Vorstand des Fischereivereins, in dem er ebenfalls seit 25 Jahren tätig ist. Andrea Schürmann feierte am 2. Oktober 25-jähriges Dienstjubiläum. Die Jubilarin nahm am 1. April 1982 die Ausbildung zur Krankenschwester in der Krankenpflegeschule des Krankenhauses in Lübbecke auf. Nach erfolgreichem Staatsexamen im März 1985 begann sie ihre Tätigkeit als Krankenschwester auf der Chirurgischen Station 5 West des Krankenhauses Lübbecke, wo sie bis heute im Einsatz ist.

11 B A D O E Y N H A U S E N 11 Dreiecke, soweit das Auge reicht Kunstausstellung in der Auguste-Viktoria-Klinik Wer zurzeit die Auguste- Viktoria-Klinik besucht, kann an zahlreichen Wänden ungewöhnliches entdecken: Dreiecke. Sie säumen auf verschiedenen Gemälden der Lübbecker Künstlerin Monika Krato die Gänge der Klinik und bieten dem Betrachter spannende Perspektiven. Insgesamt 57 Werke der gebürtigen Hamburgerin sind in den Gängen der Klinik zu sehen. Monika Krato, die 1967 den Weg in den Mühlenkreis fand, begann 1985, sich intensiv mit der Ölmalerei auseinanderzusetzen. Nach Studien in den Bereichen Portrait und Akt wandte sie sich ab 1987 der Form des Dreiecks zu und entwickelte in intensiver Auseinandersetzung eine eigene konstruktive Richtung, indem alle Themen, Menschen und Objekte auf das Dreieck reduziert werden. Mit diesen Werken war Monika Krato bereits Internationalen Symposien, unter anderem in Rumänien, Ungarn und Österreich, vertreten. Und auch Krankenhäuser zählten bereits zu ihren Ausstellungsflächen 2004 das Lukas-Krankenhaus in Bünde, 2006 die Klinik am Rosengarten in Bad Oeynhausen. Über ihre Arbeiten sagt Monika Krato, dass»die Strenge der Form Dreieck die Figuren oder Zeichen auf das Wesentliche reduziert«. Die Farbe bildet so das lebendige Element,»es entsteht eine Spannung zwischen Abstraktion und Realität«. Ihre Ideen und Motive skizziert Monika Krato zunächst präzise, um sie im Anschluss mit Bleistift und Lineal auf die Leinwand zu übertragen und mit Ölfarbe zu realisieren, wobei sie allerdings keinerlei Schablonen verwendet. Die Regeln für den Aufbau ihrer abstrakten Bilder ergeben sich durch die Beschränkung auf die Dreiecks-Form:»Durch unterschiedliche Anwendung des Dreiecks entstehen flächige oder räumliche Bilder doch das Ziel aller Werke ist, bei aller Irritation, die Balance«, so die Künstlerin. Auch Linien spielen in Monika Kratos Werken eine Rolle, vor allem bei einer selbst entwickelten Dreiecksschrift, die den einen oder anderen Betrachter sicherlich schon zu einem längeren Entzifferungsprozess angeregt hat. Wer selbst einmal Monika Kratos Dreiecks-Schrift entziffern oder die zahlreichen weiteren Bilder der Ausstellung auf sich wirken lassen möchte, hat noch bis einschließlich Oktober in der Auguste-Viktoria-Klinik Gelegenheit hierzu.

12 12 L Ü B B E C K E Kreativität auf die Leinwand gebannt Anke Schwarze stellt in Lübbecke aus Kreativ sei sie immer schon gewesen, betont Anke Schwarze. Dabei hat sie im Laufe der Jahre viele Dinge ausprobiert, hat beispielsweise bei der Gestaltung ihres Gartens in ihrem Wohnort Hüllhorst ihre kreative Ader bewiesen.»doch eines Tages wollte ich mal was anderes machen, also habe ich angefangen, Bilder zu malen«, erklärt die 42-Jährige ihren Werdegang zum künstlerischen Schaffen. 14 Werke der Hüllhorsterin sind auf Initiative des Freundeskreises Krankenhaus Lübbecke bis zum Sommer 2008 in der Eingangshalle sowie den Flur entlang zur Chirurgischen Ambulanz ausgestellt. Dabei sollen die Bilder im Eingangsbereich in den nächsten Wochen noch einmal ausgetauscht werden. Vielleicht ist dann auch ein neues Werk aus den Herbstferien zu bewundern, wo Anke Schwarze eine Woche auf einer Nordsee-Insel verbrachte und neue Inspirationen erhielt. Seit zwei bis drei Jahren befasst sich die gelernte Industriekauffrau und Mutter dreier Kinder intensiver mit Bildern.»Vorher habe ich nur Skizzen entworfen. Danach habe ich mich durchgerungen, die Entwürfe auch auf die Leinwand zu übertragen.«die Autodidaktin, die gerne einmal einen Kurs bei einem»richtigen«künstler belegen würde, sieht ihre Motive über die Augen. Blumen wie Rosen sind ihre Motive, aber auch Landschaftsbilder von der Küste. Anke Schwarze vor eine ihrer Arbeiten, die jetzt im Lübbecker Krankenhaus gezeigt werden.»man schaut und sieht, arbeitet nach der Vorlage, versucht es so naturgetreu wie möglich hinzubekommen«, erläutert sie das Entstehen eines Bildes. Meist ist es realistisch gehalten, aber inzwischen neigt sie auch zu Abstraktionen. Sie arbeitet mit dem Spachtel Acryl auf Leinwand, Schicht auf Schicht. Die meisten der Werke sind Im September fand in der Medizinischen Klinik Lübbecke ein Endotrainer-Workshop statt. Von zwölf Medizinern aus der Klinik und von niedergelassenen Kollegen wurden die verschiedenen Blutstillungstechniken und Polypenabtragungen am Modell trainiert. Der Chefarzt der Medizinischen Klinik Lübbecke, Dr. Yavuz Yildirim-Fahlbusch, hatte zu diesem Tag eingeladen und in seinem Vortrag über Blutstillung und Blutstillungstechniken im Gastrointestinal-Trakt den neuesten Kenntnisstand dargelegt. Das Erlanger Modell (»Erlanger Endo-Trainer«nach Dr. Neumann) mit der Verwendung von biologischem Gewebe in Form von speziell präparierten Schweinemägen und -darm bietet äußerst realistische Trainingsmöglichkeiten für eine Vielzahl von endoskopischen gegenständlich, Motive aus der Natur oder Landschaften. Zur Fertigstellung eines Bildes benötigt sie nach den ersten Skizzen schon einige Tage, bis das Werk vollendet ist. Die Ausstellung mit ihren Werken läuft bis zum Sommer 2008, wobei zwischendurch immer mal wieder einige Bilder ausgetauscht werden sollen. Notfallblutung schnell im Griff Dr. Dieter Rümke, Oberarzt im Lübbecker Krankenhaus, war einer von zwölf Medizinern, die an dem Endotrainer-Workshop teilnahmen. Techniken. In speziellen Modifikationen reicht das Spektrum von einem Basiskurs Endoskopie bis hin zu anspruchsvollen ERCP-Therapietechniken. Mit der Möglichkeit, ein Blutungsszenario zu simulieren, kann neben Standardverfahren auch der Umgang mit kritischen Notfällen und Komplikationen geübt werden. Zusätzlich wurde im»team-training«die reale Situation eingeübt. Am Ende des Workshops waren die Kollegen in der Lage, eine Notfallblutung aus dem Magen oder Darmtrakt mittels eines Clips zu stillen. Die Fortbildung zeigte eine große Akzeptanz und Verbesserung der Handhabung der Endoskopietechniken bei allen Kursteilnehmern, so dass Chefarzt Dr. Yildirim-Fahlbusch plant, das Trainieren am Modell in regelmäßigen Abständen als Fortbildung anzubieten.

13 N E U B A U 13»In die 4. Etage bitte...«am Klinikum-Neubau sind Liftboys im Einsatz! Ein Mann betritt einen Aufzug. Einmal ganz nach oben, bitte - ein Mitarbeiter im Fahrstuhl betätigt einen Knopf, die Tür schließt sich und die Kabine setzt sich in Bewegung. Diese Szene spielt sich nicht etwa in einem Hotel der gehobenen Klasse ab, sondern im Neubau des Johannes Wesling Klinikums Minden. Wolfgang und Markus Wenzel aus Warmsen sind hier als Fahrstuhlführer beschäftigt.»auf einer Baustelle denkt erstmal jeder nur an sich selbst«, sagt Wolfgang Wenzel und erklärt, was dies mit seiner Arbeit zu tun hat:»da fährt dann ein Handwerker mit dem Aufzug, denkt, dass er gleich wieder kommt, legt ein Brett in die Tür, vergisst das dann dort und schon ist der Bauaufzug eine halbe Stunde oder länger außer Betrieb gesetzt.«damit das nicht passiert, wurden er und sein Neffe als Fahrstuhlführer für den Neubau engagiert. Seit Juli sind die beiden nun im Johannes Wesling Klinikum aktiv und halten die Aufzüge Markus Wenzel (mitte) in seiner Aufzugskabine. Mit ihm unterwegs Serdal Cicek (rechts) und Daniel Naundorf. Wolfgang Wenzel (rechts) mit seinem Schachbrett und Fahrgast Michael Eickmeier. in Betrieb. Außerdem passen sie auf, dass die Kabinen nicht beschädigt werden, denn»im Prinzip sind die fix und fertig und können für den normalen Betrieb genutzt werden«, erklärt Wolfgang Wenzel. Zwei der Aufzüge im neuen Klinikum schon während der Bauphase in Betrieb zu nehmen, war nötig, um den Transport schwerer Baumaschinen und großer Geräte zu ermöglichen.»damit dabei kein Schaden entsteht, sind die Kabinen extra geschützt«, weist Wolfgang Wenzel auf die Holzverkleidung der beiden Kabinen hin. Außerdem notieren die beiden, welche Firma den Aufzug wie oft nutzt, denn die Kosten werden anteilig umgelegt. Auf der Strichliste kommt so einiges zusammen, fährt jeder Aufzug doch bis zu Fahrten in der Woche. Doch wie vertreibt man sich die Zeit, wenn der Arbeitsplatz eine Aufzugskabine ist? Dafür haben die beiden Wenzels unterschiedliche Rezepte: Markus Wenzel liest Zeitung, rätselt gern und unterhält sich mit den Kollegen:»Der Fahrstuhl ist das Infocenter im Bau hier kriegt man quasi alles mit!«neben dem Plausch mit seinen Fahrgästen hat Wolfgang Wenzel noch einen anderen Zeitvertreib:»Ich bin Schulschachlehrer und überlege mir in den Pausen hier oft, welche neuen Aufgaben ich meinen Schülern stellen kann und wie man das kindgerecht vermittelt«, erklärt er mit einem Blick das gezeichnete Schachbrett, das eine der Wände»seiner«Kabine schmückt.

14 14 N E U B A U WDR drehte auf dem Neubau Wie es mit dem Bau des Johannes Wesling Klinikums vorangeht, das interessiert nicht nur Mitarbeiter des Hauses und Mindener Bürger. Auch der Westdeutsche Rundfunk wollte sich Anfang August ein Bild von der größten Krankenhausbaustelle Deutschlands machen. Ein Reportageteam ließ sich vom Vorstandsvorsitzendem Gerald Oestreich und Ärztlichem Direktor Prof. Dr. Bernd Bachmann-Mennenga das Konzept des Hauses, den aktuellen Baustand und die Planungen zum Umzug erläutern. 15 Personen Redakteur, Moderatorin, Aufnahmeleiter, zwei Kameramänner, diverse Licht- und Tontechniker sowie weitere Assistenten verwandelten das Gelände des neuen Klinikums einen Nachmittag lang in ein Fernsehstudio. Gedreht wurde in Eingangshalle und OP-Bereich, hier zeigte sich das Team vor allem von der Helligkeit der Räume, aber auch der vielen Technik hoch beeindruckt. Positiv fielen auch die Grünanlagen auf. Beeindruckend für die Mitarbeiter des Klinikums war vor allem der Aufwand, der für die Ausleuchtung der Räume, die Tontechnik etc. betrieben wurde. Der anschließend im Regionalprogramm gesendete Bericht von immerhin fünf Minuten zeigte aber, dass es die Mühe wert war. Reporterin Andrea Marten interviewt Prof. Bernd Bachmann-Mennenga im OP. Vorbereitungen zum Dreh in der künftigen Eingangshalle des neuen Klinikums.

15 N E U B A U 15 Gerüste im Elki Wasserflächen Einsichten Ansichten OP-Bereich Holding-Area Die Gerüste im ELKI die letzten auf der Baustelle aus einer ungewohnten Perspektive, am unteren Bildrand ist die Himmelsleiter zu erkennen. Von außen fast fertig: Die in einigen Innenhöfen entstehenden Wasserflächen führen zu beeindruckenden Spiegelungen der Bettenhäuser. In den OP-Bereichen geht es mit großen Schritten zur Endmontage: Nachdem Wand- und Deckenarbeiten abgeschlossen sind, werden medizintechnische Elemente integriert. In der Holding-Area ist ein Großteil der Arbeiten abgeschlossen, die medizinischen Versorgungsschienen sind montiert. Nimmt Gestalt an: Der Sinnesgarten wird mit besonderen Spielobjekten ausgestattet und künftig vom Früherkennungszentrum als Therapie- und Spielbereich genutzt. Wird die Eingangshalle kennzeichnen: Eine große Lichtwand in der Eingangshalle wird künftig nicht nur optischer Schmuck, sondern auch Wegweiserelement sein. Sinnesgarten Lichtwand

16 16 N E U B A U Kapelle Es grünt und wächst Klinikumneubau: mit großen Schritten der Fertigstellung entgegen Der Neubau des Johannes Wesling Klinikum Minden geht auf seine Zielgerade. An allen Ecken und Enden ist die Entwicklung hin zur Baufertigstellung deutlich zu erkennen, mit jedem Tag entwickelt sich der Baukörper ein wenig mehr hin zum modernen Krankenhaus. Am deutlichsten sind die Fortschritte derzeit im Bereich der Außenanlagen zu erkennen: In allen Innenhöfen, die für den hellen, lichtdurchfluteten Charakter des neuen Klinikums sorgen werden, wurden bereits Pflanzarbeiten vorgenommen, einige sind bereits abgeschlossen. Auch in den Außenbereichen wird das Haus seinem Motto»Klinikum im Grünen«zunehmend gerecht Teich und medizinischer Baumkreis sind fertig, auch die Begrünung des Eingangsbereichs schreitet voran.»wir sind hier mit dem Ziel angetreten, auch die Außenanlagen zum Zeitpunkt der Inbetriebnahme fertig gestellt zu haben«, erläuterte Harald Klösges, Geschäftsführer des Architektur-Büros TMK. Und auch sonst zeigte er sich, ebenso wie seine Planerkollegen, zufrieden mit Ablauf und Baufortschritt:»Wir hatten hier einen recht störungsfreien Bauablauf keine Firmenkonkurse und glücklicherweise auch keine größeren Unfälle«. Doch natürlich lebt das Klinikum nicht vom Grün allein:»600 Kilometer Datenkabel, 1000 Kilometer Stromleitungen und 100 Kilometer Starkstromleitungen«sind nur einige der Zahlen, mit denen Projektleiter Gerald Oestreich verdeutlicht, wie viel Technik im künftigen Haus der Maximalversorgung steckt. Besonders wichtig ist natürlich die Medizintechnik: Hier wird das Klinikum unter anderem mit zwei neuen Kernspintomographen, einem neuen Linksherzkathetermessplatz direkt an der Intensivstation sowie zwei Computertomographen neuester Generation (64-Zeiler) aufwarten können. Lüftungszentrale Eingangshalle Decke

17 N E U B A U 17 Patientenmagistrale Decke Auch die Operationssäle 18 an der Zahl verfügen über eine Besonderheit: Sie alle haben Tageslicht, was für die Mitarbeiter eine enorme Verbesserung der Arbeitssituation darstellt. Auch hier ist der näher rückende Umzugstermin bereits zu erkennen: Wandverkleidungen wurden eingebracht und Verkabelungen sind installiert. Und auch auf den Pflegestationen ist langsam zu erahnen, wie es im künftigen Haus aussehen wird: Erste Decken sind installiert, Maler- und Tischlerarbeiten im Gange. Nach der baulichen Fertigstellung um den Jahreswechsel folgen eine Vielzahl von Abnahmen, Prüfungen und Probebetrieben: Schließlich müssen alle Bereiche neben den medizinischen Einrichtungen auch Küche, Apotheke, Lager und vor allem EDV reibungslos funktionieren, bevor Mitarbeiter und Patienten das neue Haus beziehen. Ausgeschrieben wurde in mehr als 130 Vergabepaketen»um auch Firmen aus der Region die Chance zu geben, sich zu beteiligen«, wie Projektleiter Jürgen Striet erläuterte. Die Strategie ging auf, zahlreiche regionale Unternehmen sind auf der Baustelle tätig. Ein Problem derzeit ist der im Baubereich vorherrschende Fachkräftemangel.»Das ist eine schwierige Situation für uns«, erläutert Ernst Ebert, Geschäftsführer der für die Technische-Gebäude-Ausstattung zuständigen Planer Ebert- Ingenieure. Und so wird nun weiter auf die Fertigstellung hingearbeitet. Danach ist ein Tag der offenen Tür geplant, um allen Interessierten einen Einblick in das neue Klinikum zu ermöglichen. Innenhof Patientenzimmer

18 18 N E U B A U Zentrallager Liegendkrankenvorfahrt Einsichten Ansichten Auch das Zentrallager steht. Wenn auch noch nicht komplett fertig, dient es doch schon heute seiner späteren Bestimmung und bildet die Haupttransportachse und Lagerfläche für Güter auf der Baustelle. Mit der bereits fertigen Liegendkrankenvorfahrt und der Krankenwagenhalle ergibt sich eine deutliche Verbesserung gegenüber dem heutigen Notfallverkehr. Bettenhäuser Kaum noch Veränderungen: Fassaden und Außenanlagen im Bereich der Bettenhäuser sind so gut wie abgeschlossen abgesehen vom Haupteingang und einigen Pflanzarbeiten wird sich am Außenbild des Johannes Wesling Klinikums nicht mehr viel verändern. Technik im Bau: Die Intensivstationen sind bereits mit den notwendigen technischen Vorrichtungen ausgestattet. Letzte Maler und Tischlerarbeiten folgen. Zum Schutz während der Bauarbeiten ist der Fußboden mit Pappkartons abgedeckt. Intensivstation

19 Ein dunkler, lauer Sommerabend. Die Baustelle des Johannes Wesling Klinikums liegt verlassen im Mondschein. Wirklich verlassen? Nein, ein paar einzelne Gestalten bahnen sich ihren Weg in die Cafeteria auch Santo, der allzeit bereite Wachhund, schaut verwirrt, lässt die Besucher aber ungehindert passieren. Kurz darauf wird es hell im Bereich der ersten Cafeteria. In rot, gelb, grün und blau strahlt ein Projektor die 11 Meter hohe Wandfläche an. Des Rätsels Lösung: Auch die drei Cafeterien des neuen Klinikums werden künstlerisch gestaltet. Die Idee: Auf den Wandscheiben, die die Cafes von der Besuchermagistrale trennen, werden Bilder Mindener Wahrzeichen angebracht. Wilhelm, Mühle und Dom werden die Wandscheiben zieren allerdings in besonderer Form: Nicht direkt, sondern als Spiegelung im Wasser fotografiert greifen die Kunstwerke die Atmosphäre des direkt gegenüberliegenden Sees auf. Und durch farbliche Verfremdung passen sie sich der Gestaltung der Cafeterien an. Die Motive werden großflächig gedruckt und dann an den Wandscheiben montiert im Rahmen des oben beschriebenen nächtlichen Besuchs auf der Baustelle wurde die Optik zur Bemusterung mit Hilfe eines Projektors simuliert. Leuchten werden die Wahrzeichen aber auch künftig: Abends werden sie angestrahlt und werden so auch für Spaziergänger am See einen interessanten Einblick ins Klinikum bieten. N E U B A U 19 Dunkel war s, der Mond schien helle Auch die Cafeteria wird künstlerisch ausgestaltet Eine Cafeteria wird künftig von einer verfremdeten Mühlen-Aufnahme geziert. Fotograf Harald Wiese präsentiert während der nächtlichen Bemusterung die verschiedenen Motive.

20 20 A U S D E N H Ä U S E R N 20 Jahre gibt es»schule für KrankeEine tolle Arbeit, die hier geleistet wird«, lobte Regierungspräsidentin Marianne Thomann-Stahl die»schule für Kranke«anläßlich der Feierstunde zum 20-jährigen Bestehen in Bad Oexen.»Das ist es Wert, gefeiert zu werden«, das konnte auch Landrat Dr. Ralf Niermann unterstreichen, der darüberhinaus den hervorragenden Einsatz der Lehrkräfte in all den Jahren hervorhob. Er sicherte der Einrichtung weiterhin die volle Unterstützung des Schulträgers zu. Die Feierstunde hatten Schülerinnen und Schüler mit einem gesungenen «Hallo«sowie dem Geburtstagslied eingeleitet. Landrat Dr. Niermann begrüßte namens des Schulträgers die Gäste aus Politik, Verwaltung, Kliniken, Schulen, aktive und ehemalige Kolleginnen und Kollegen der Schule. Dank und Anerkennung sprach die Regierungspräsidentin Marianne Thomann-Stahl aus:»das Kollegium arbeitet gut und engagiert. Die Zusammenarbeit mit Ärzten, Pflegepersonal und Eltern geht Hand in Hand. Diese Schule vermittelt Wissen, aber auch mehr - die Kinder sehen, das sie mit ihrem Schicksal nicht allein sind.«die Schule helfe, den Alltag herzustellen, wenn er andererseits aufgrund von Krankheit auf den Kopf gestellt ist, das ist eines der Ziele der Einrichtung. Mit dem Errichtungsbeschluss vor 20 Jahren sei der Kreis Schulleiter Wolfgang Schmale, Regierungspräsidentin Marianne Thomann-Stahl und Landrat Dr. Ralf Niermann inmitten der Schülerinnen und Schüler. Minden-Lübbecke, so Schulleiter Wolfgang Schmale, einer»kann-bestimmung«gefolgt. Schon seit den 60er-Jahren in der Auguste-Viktoria-Klinik in Bad Oeynhausen und seit den 80er-Jahren im Klinikum Minden wurden kranke Kinder und Jugendliche unterrichtet, die für längere Zeit stationär behandelt wurden. Doch unter dem Dach der «Schule für Kranke«wurden die Aktivitäten zusammengefaßt und ein eigenes Kollegium begründet. Anfangs hatte der Schulleiter sein Büro im Kreishaus, seit 1991 in der Schule Eickhorst. Waren anfangs»auguste«, Klinikum Minden und Bad Oexen zu versorgen, kamen später Herzzentrum, Krankenhaus Bad Oeynhausen und Diabetesklinik hinzu zwischenzeitlich auch die Krankenhäuser Lübbecke und Rahden. Als neue Standorte folgte später die Tagesklinik Minden (Kinderund Jugendpsychiatrie) sowie die Klinik am Korso (eßgestörte Kinder und Jugendliche).»Der Unterricht am Krankenbett auf einem Schemel gehört inzwischen auch schon fast der Vergangenheit an, denn inzwischen verfügen wir in Bad Oexen über ein eigenes Schulgebäude und in der Tagesklinik Minden über eigene Klassenräume«, so Wolfgang Schmale. Der Stellenplan weist inzwischen 9,4 Stellen auf, benötigt würden jedoch 11. Weit über Mädchen und Jungen sind in den vergangenen 20 Jahren in der «Schule für Kranke«unterrichtet worden, um Anschluss an Lehrpläne zu halten. Im vergangenen Schuljahr wurde im Schnitt 69 Schülerinnen und Schüler, das sind mehr als 600 im Jahr, beschult. Dabei erwiesen sich die Lehrkräfte als pädagogische Zehnkämpfer, die mehrere Fächer betreuen mussten. Seine Schule sieht Wolfgang Schmale auf dem Weg zu einer Kooperationsschule, um weiterhin die Lernfreude zu erhalten. Sein Fazit nach 20 Jahren: neue und zum Teil andere Standorte, ein anderes Kollegium, jedoch der gleiche Träger (der aber zum Unterhalt mehr als früher aufwenden muss) gleichwohl ein unverzichtbarer Dienst. Das spiegelt sich auch in der Befragung von Patienten in Bad Oexen wider:»nach der Reittherapie ist die Schule am beliebtesten«, konnte Dr. Thomas Schule, Ärztlicher Direktor Klinik Bad Oexen, dem Kollegium ein außergewöhnliches Zeugnis ausstellen.»keine eigenartige Schule«, so Wolfgang Schmale«, aber eine»schule eigener Art«, weiß er um das exotische Dasein dieser»kleinen«unter den Kreisschulen.