sone: Samet, du hast 10 bis 12- jährige Kinder in einem Hip Hop Kurs ein halbes Jahr trainiert, wie ist das zustande gekommen?
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- Tomas Brahms
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Transkript
1 Interview mit Samet Arslan Freiwilliger Jugendlicher bei der sone-freiwilligenbörse in Jenbach im Jahr 2011 als Trainer im Tanzteam mit Kinder der VS und ASO Jenbach. sone: Samet, du hast 10 bis 12- jährige Kinder in einem Hip Hop Kurs ein halbes Jahr trainiert, wie ist das zustande gekommen? Samet: Die ursprüngliche Idee ist von meinem Kollegen Maggo Cia gekommen, er hat das ganze angefangen, aber ich war von Anfang an als Unterstützung dabei. Allerdings hatte er ab und zu nicht Zeit und ich war dann auf mich alleine gestellt. Ich habe die Sache für diese Tage dann in die Hand genommen und war voll dabei. sone: Was hast du über dich selbst gelernt, als du dann mehr und mehr in die Verantwortung gekommen bist? Samet: Wow, viel hab ich über mich gelernt, das ist so viel, dass ich es gar nicht so schnell ausdrücken kann. Es ist ja ganz anders, Kindern tanzen beizubringen, als mit dem Kollegen einfach zu tanzen und gemeinsam etwas zu entwickeln. Da musste ich schon klare Dinge vorgeben Am Anfang war ich recht zurückhaltend, bin aber dann schnell draufgekommen, dass ich da anders tun muss. Ich musste irgendwie streng sein, gleichzeitig aber auch locker. Ich glaube, das hab ich ganz gut hingekriegt. Ich habe sie richtig ermutigt konzentrierter zu trainieren. Einmal waren sie ganz wild und sind nur herumgelaufen, da hab ich sie zusammengrufen und gesagt: Ich zeig euch jetzt was ich so kann, und tanze es euch vor, aber wenn ihr so gut wie ich oder besser werden wollt, müsst ihr richtig konzentriert und hart trainieren!. Irgendwie haben sie das ernst genommen, und da habe ich bemerkt, dass ich Leute auch führen kann. Das klingt irgendwie blöd, aber ich hab keinen besseren Ausdruck dafür im Moment. Ich habe auch gelernt, dass es Spaß macht, anderen was zu zeigen und es ist schön, wenn man bemerkt, dass der Spaß auf die anderen überspringt. sone: Was hat sich im Laufe der Zeit bei dir so verändert, seit du dich in dieser Sache freiwillig engagierst? Samet: Ich komme nun gut mit den Kleineren zurecht, die ich vorher kaum beachtet habe. Mein Mut ist belohnt worden. Das meine ich so: Am Anfang hatte ich irgendwie sogar Angst vor den Kleinen, ich wusste nich, wie sie sich verhalten würden und nun habe ich richtig gute Beziehungen zu ihnen. Immer wieder, wenn ich ihnen nun auf der Straße begegne, grüßen sie mich voll Freude und manche fragen, wann wir wieder tanzen. Eine ganz wichtige Veränderung ist, dass ich nun Arbeit habe. Ich war zu der Zeit, als das Tanzprojekt angefangen hat, arbeitslos. Nun habe ich eine Lehrstelle gefunden und bin richtig glücklich in der Firma, in der ich lernen darf. Die Zeit der Arbeitslosigkeit war nicht schön und so habe ich beschlossen, nicht einfach nur herumzuhängen, sondern mit meiner Zeit etwas Sinnvolles anzufangen. Ich wollte das, was ich kann, auch weitergeben an andere. So konnte ich meine Zeit der Arbeitslosigkeit sinnvoll für mich und auch für andere nützen. Daher hatte ich auch Zeit, regelmäßig mit den Kindern zu trainieren, ich konnte immer da sein und war verlässlich. Ja, ich bin selbstsicherer geworden! sone: Welchen Sinn kannst du nun in der Sache sehen? Samet: Für die Kinder einmal war es wichtig, viel über sich und den eigenen Körper zu erfahren, sie haben gespürt, was sie alles können und zu was sie alles noch fähig sind. Das ist schön. Sie haben auch bemerkt, dass durch Disziplin etwas weitergeht. Die Kinder wissen nun in ihrer Freizeit etwas Sinnvolles zu tun. Heutzutage trinken und rauchen die Kinder früher, aber diese Kinder wissen, dass
2 sich das nicht mit erfolgreichem Tanzen vereinbaren lässt. Du musst deinen Lebensstil ans Tanzen anpassen, sonst geht nichts mehr. Ihnen ist nicht mehr so fad oder sie sitzen nicht nur vor dem Computer herum. Sie haben sinnvolle Freizeitbeschäftigung erfahren. Kontrolle über den eigenen Körper macht Freude. Sie haben Mut für mehr bekommen, auch die Nervosität vor Auftritten haben sie kennengelernt und damit zurecht zu komme, ist auch eine wichtige Erfahrung. sone: Samet, wirst du wieder weitermachen mit den Kindern? Samet: Es ist nun etwas schwieriger mit der Zeit als vorher, aber ab dem neuen Jahr möchte ich den Kindern gerne wieder regelmäßig einen Tanzworkshop anbieten, es gibt auch schon Anmeldungen, obwohl wir das noch gar nicht angekündigt haben. Interview mit Samet durch unsere sone-mitarbeiterin Andrea
3 Gemeinsames Tanzen mit unserer Profitänzerin Marion im Jugendzentrum Samet investiert sehr viel Freizeit in seine Leidenschaft, um an sich und seinem Tanzstil weiterzuarbeiten
4 1. Freiwilligenfest der sone-freiwilligenbörse Jenbach - Samet stellt bei diesem Fest den Besuchern seine Arbeit beim Tanzkurs mit den Kindern vor
5 Streetdance -Event im Oktober 2011 Samet s Soloeinlage Es wurde viel geprobt und geübt, bis die Choreographie gut saß!
6 Fest der Begegnung 2011 Die Tanzgruppe, mit der Samet gemeinsam mit seinem Kollegen Marko und Tänzerin Marion über Monate fleißig geprobt hat, bietet den Besuchern eine tolle Show!
7 Streetdance Battle September 2010
8 Gegenseitige Unterstützung ist beim gemeinsamen Tanzen selbstverständlich.
9 Beim Tanzen ist Verbiegen und Bewegungstalent von enormer Bedeutung ;-)
10 Die Suppacrew Samet s erste Tanzgruppe
11 Samet und Marko beim Trainieren mit den Kindern der ASO Jenbach
Streetdance in Baden-Württemberg Arbeitsgemeinschaft Jugendfreizeitstätten Baden-Württemberg e.v.
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