Ausbilderunterlage. Basisausbildung II der Bergungsgruppen. Lernabschnitt 4 Retten aus Trümmern
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1 Ausbilderunterlage Basisausbildung II der Bergungsgruppen Lernabschnitt 4 Retten aus Trümmern
2 Erstellt von: Michael Skalla Horst Meyer THW Geschäftsstelle Göttingen THW Bundesschule Hoya Grafische Bearbeitung von: Hartmut Grütter THW Ortsverband Ratingen unter der Mitwirkung von: Andreas Bartels Gert Birn Farbio De Santis Dirk Hauer Jens Lüder Klaus Magdziak THW Ortsverband Wolfsburg THW Länderverband Bremen, Niedersachsen THW Ortsverband Wolfsburg THW Ortsverband Salzgitter THW Ortsverband Salzgitter THW Leitung Referat F4 Version: 1.01 letzte Änderung: Herausgeber: Bundesanstalt Technisches Hilfswerk - THW Leitung, Zentrum für Aus- und Fortbildung (ZAF) - Provinzialstraße Bonn 2007 Bundesanstalt Technisches Hilfswerk Bonn Nachdruck und fotomechanische Wiedergabe - auch auszugsweise nur mit Genehmigung der THW Leitung, Zentrum für Aus- und Fortbildung (ZAF). Die Wiedergabe zu gewerblichen Zwecken ist verboten. 2
3 Inhaltsverzeichnis 4 Retten aus Trümmern Anheben, Bewegen und Sichern von Trümmern mit Brechstange mit Öldruckhebern mit Hydropresse mit Zahnstangenwinde mit Hebekissen mit Spreizer mit Zugkrafthebezeugen Schaffen von Rettungsöffnungen in Trümmern Wanddurchbrüche Abmessungen von Durchbrüchen Wanddurchbruch durch Ziegelmauerwerk Wanddurchbruch durch Betonwand Deckendurchbrüche Kriechgang Schächte und Stollen...20 Abbildungsverzeichnis Abbildung 1 Anheben der Last...5 Abbildung 2 Anheben der unterbauen Last...5 Abbildung 3 Anheben und Unterbauen der Last...6 Abbildung 4 Bewegen von Lasten durch Schieben...6 Abbildung 5 Anheben von Trümmerteilen mit der Hydropresse...7 Abbildung 6 Anheben der Last mit dem Fußheber...8 Abbildung 7 Anheben großflächiger und schwerer Trümmerteile Abbildung 8 Anheben großflächiger und schwerer Trümmerteile Abbildung 9 Anwendung des Greifzuges...11 Abbildung 10 Abmessungen des Durchbruchs für den Schleifkorb...13 Abbildung 11 Abmessungen des Durchbruchs für die Einheits-Krankentrage...13 Abbildung 12 Abmessungen des Durchbruchs für den Zugang eines Helfers...14 Abbildung 13 Wanddurchbruch durch Ziegelmauerwerk...15 Abbildung 14 Wanddurchbruch durch Betonwand...16 Abbildung 15 Deckendurchbrüche...18 Abbildung 16 Kriechgang...19 Abbildung 17 Schächte und Stollen...21 Schlüsselwortverzeichnis Schlüsselwort 1 Retten aus Trümmern...4 Anlagenverzeichnis Anlage 1 Retten aus Höhen und Tiefen (PPT)... Fehler! Textmarke nicht definiert. 3
4 4 Retten aus Trümmern Schlüsselwort 1 Retten aus Trümmern Anlage 1 Retten aus Trümmern (PPT) 4.1 Anheben, Bewegen und Sichern von Trümmern Um diese Tätigkeiten durchzuführen, werden Werkzeuge und Geräte benötigt, die es ermöglichen, mit wenig Helfern und geringem Körperaufwand große Kräfte auszuüben. Solche Werkzeuge und Geräte werden als Hebewerkzeuge bezeichnet. Die physikalischen Voraussetzungen bei der Benutzung von Hebezeugen und der Umgang mit diesen wurde in der Grundausbildung, Lernabschnitt 7 Bewegen von Lasten", vermittelt. Alle in diesem Lernabschnitt erworbenen Kennisse werden für die nachfolgenden Abschnitte als Grundkenntnisse vorausgesetzt. Bei jedem Anheben, Bewegen und Sichern von Trümmern ist zu berücksichtigen, dass unter diesen Verschüttete liegen können. Werden diese Arbeiten nicht sorgfältig ausgeführt, besteht für den Verschütteten durch rutschende Teile Lebensgefahr. Aber auch Helfer können von diesen Teile gefährdet werden. Zu hebende oder zu bewegende Lasten sind deshalb möglichst frühzeitig zu unterbauen und gegen wegrutschen zu sichern. Vor dem Heben der Last sind lose Trümmerteile und Schutt zu beseitigen. Ist dieses nicht möglich, müssen die Trümmerteile durch geeignete Maßnahmen gesichert werden. (z.b. mit Netz oder Plane). ist diese gegen wegrutschen zu sichern. Beim Heben ist die Last frühestmöglich durch Unterbauen gegen Herabfallen zu sichern. 15 Min Anlage LA 4_4.1 Lernabschnitt 5 der Grundausbildung In den Teilen bis sollen die in der Grundausbildung Erworbenen Kenntnisse vertieft werden. Dieses ist bei den Übungsobjekten zu berücksichtigen. Die Art der Übungs- Objekte richtet sich nach örtlichen Gegebenheiten. 4 27, 28
5 4.1.1 mit Brechstange Die Brechstange ist eines der universellsten Hilfsmittel der Technischen Züge. Sie eignet sich zum Anheben oder Verschieben von Trümmern. Beim Arbeiten mit der Brechstange kann durch einen Helfer eine Last von ca. 300 kn angehoben werden. Aber auch zum Sichern beim Anheben von Trümmern kann sie eingesetzt werden. 45 Min und üben Abbildung 1 Anheben der Last Abbildung 2 Anheben der unterbauen Last 27, 28 5
6 4.1.2 mit Öldruckhebern Bei der Benutzung von Öldruckhebern muss folgendes beachtet werden: Hebelrohr nicht verlängern, Öldruckheber stets rechtwinklig zur Last ansetzen, Bei horizontalem Einsatz des Öldruckhebers muss der Pumpenstiel mit dem Hebelrohr stets nach oben weisen, Beim Anheben von Stahlteilen ist zwischen Last und Kopf des Teleskopkolbens Gummi oder Holz zu legen, um ein Abgleiten der Last zu verhindern. 60 Min Abbildung 3 Anheben und Unterbauen der Last Abbildung 4 Bewegen von Lasten durch Schieben 6 27, 28
7 4.1.3 mit Hydropresse Bei der Benutzung von Hydropressen ist folgendes zu beachten: Pumpenhebel nicht verlängern, Schläuche knickfrei auslegen, Niemals ohne Kopf- und Fußstücke arbeiten, Pressen ohne Fußgeber nur mittig und in Richtung des Kolbens belasten, Verlängerungen nur bis zu einer Länge von 1,0 m verwenden, Zur Vermeidung von Verschmutzungen stets Verschlussstücke und -kappen miteinander verbinden. Das Inbetriebnehmen, Lösen des Schnellstopps und Verlasten der Hydropresse wurde den Helfern in der Grundausbildung vermittelt. 60 Min und üben Abbildung 5 Anheben von Trümmerteilen mit der Hydropresse 27, 28 7
8 4.1.4 mit Zahnstangenwinde Bei der Benutzung von Zahnstangenwinden ist folgendes zu beachten: Möglichst auf sicheren und festen Boden oder mit dem Fuß gegen ein festes Widerlager setzen. Bei weichem Boden müssen Hartholzplatten untergelegt werden. Aufsetzen des Windenfuß auf leicht zerdrückbares Material (Ziegelsteine, Hohlsteine usw.) ist verboten. Das Ansetzen der Last mit dem Schuh muss so erfolgen, dass ein Kippen der Winde unmöglich ist. Besteht die Gefahr des Abgleiten an Stahlteilen, Guss oder Beton, ist dieses durch Zwischenlegen von Holz zu verhindern. 60 Min Abbildung 6 Anheben der Last mit dem Fußheber 27, 28 8
9 4.1.5 mit Hebekissen Bei der Benutzung von Hebekissen ist folgendes zu beachten: Schläuche knickfrei auslegen, Zur Vermeidung von Verschmutzungen stets Verschlussstücke und -kappen miteinander verbinden, Sind scharfkantige Trümmerteile vorhanden, dürfen Hebekissen nicht eingesetzt werden. 60 Min Abbildung 7 Anheben großflächiger und schwerer Trümmerteile 1 27, 28 9
10 4.1.6 mit Spreizer Bei der Benutzung von Spreizern ist folgendes zu beachten: Schläuche knickfrei auslegen, Zur Vermeidung von Verschmutzungen stets Verschlussstücke und -kappen miteinander verbinden, Bei dem Anheben von Trümmern mit dem Spreizer ist auf sicheren Sitz zu achten. Die Tümmer müssen während des Anhebens ständig mit Bauholz unterfüttert werden, damit bei einem Abrutschen des Spreizers Helfer oder Verschüttete nicht gefährdet werden. 60 Min und üben Abbildung 8 Anheben großflächiger und schwerer Trümmerteile 2 27, 28 10
11 4.1.7 mit Zugkrafthebezeugen 60 Min und üben Abbildung 9 Anwendung des Greifzuges 27, 28 11
12 4.2 Schaffen von Rettungsöffnungen in Trümmern Bei der Bergung von Verschütteten ist es oft nicht möglich, direkt an diese zu gelangen. Um eine Bergung dennoch durchzuführen, ist es erforderlich, zusätzlich gesicherte Zugänge zu schaffen. Dazu müssen in der Regel auch Trümmer aus Beton, Eisen, Stein und Holz bearbeitet oder durchtrennt werden. Die Zugänge werden nach der Ausführung unter schieden in Kriechgang, Schächte und Stollen, offener Einschnitt, und Trichter. Diese Methoden lassen sich auch miteinander kombinieren. In der Regel sind am Ende dieser Zugänge Mauerdurchbrüche erforderlich, um an Verschüttete zu gelangen. Im Laufe der Erstellung von Zugängen können aber unabhängig von ihnen andere Aufgaben notwendig sein. Zu diesen gehören z.b. Beseitigung von Verschüttungen, Ausgraben von Fensteröffnungen, Türen und Notausstiegen, Schaffen von Luftzufuhr für Verschüttete, Abstützten oder Abriss instabiler Bauelemente. 20 Min Bei Arbeiten in Kriechgängen, Schächten und Stollen ist zu beachten: Helfer mittels Sicherheitsleine sichern! Zur Beleuchtung kein offenes Feuer benutzen! Durchbrüche nur an standfesten und gering belasteten Bauelementen schaffen! Bei Verwendung von Brennschneidgeräten für ausreichende Lüftung sorgen! Zur Unterstützung bei der Erstellung von Zugängen können Kompressoren oder das Bergungsräumgerät der FGr Räumen eingesetzt werden, wenn keine Verschütteten gefährdet werden. Mit diesen Geräten werden die Arbeiten auch erheblich beschleunigt. Wo Verschüttete liegen oder vermutet werden, Trümmer von Hand abtragen! 12 7, 8
13 4.2.1 Wanddurchbrüche Durchbrüche an Decken, Außen-, Keller- oder Erdgeschossmauern werden dann notwendig, wenn ein Eindringen an anderer Stelle nicht möglich ist. 20 Min Abmessungen von Durchbrüchen Abbildung 10 Abmessungen des Durchbruchs für den Schleifkorb Abbildung 11 Abmessungen des Durchbruchs für die Einheits-Krankentrage 13
14 Abbildung 12 Abmessungen des Durchbruchs für den Zugang eines Helfers 14
15 4.2.3 Wanddurchbruch durch Ziegelmauerwerk Bei dem Durchbrechen von Ziegelmauerwerk ist folgendes zu beachten: Zu durchbrechende Wand auf Tragfähigkeit kontrollieren (Mauerrisse, Belastung der Wand durch Rutschflächen). Stets mit Schutzhelm, Schutzbrille und Schutzhandschuhen arbeiten! Durchbrüche so anlegen, dass die Arbeiten ohne Behinderung vonstatten gehen, das Durchsteigen ohne Anstrengung möglich ist und der Durchbruch nach Bedarf nach unten erweitert werden kann. Die ersten Steine grundsätzlich vorsichtig lösen und auf jeden Fall vermeiden, dass das Material in den Raum hinter die Mauer fällt (Verletzungsgefahr für dort befindliche Personen!) Mauerdurchbrüche nach oben stets dachförmig gestalten. Das Durchbrechen von Mauern mit Aufbrechhämmern ist nur dann zulässig, wenn davon ausgegangen werden kann, dass das Mauerwerk durch die Erschütterung nicht in Mitleidenschaft gezogen wird. Zu Beginn wird als erster Stein der mittlerste Stein des Durchbruchs entfernt. Anschließend werden die anderen Steine der betreffenden Reihe entfernt. Danach abwechselnd die untere und dann die obere Reihe, bis der erforderliche Durchmesser erreicht ist. 120 und üben Abbildung 13 Wanddurchbruch durch Ziegelmauerwerk 11,27, 29 15
16 4.2.4 Wanddurchbruch durch Betonwand Bei dem Durchbrechen von Betonwänden ist folgendes zu beachten: Zu durchbrechende Wand auf Tragfähigkeit kontrollieren (Mauerrisse, Belastung der Wand durch Rutschflächen). Stets mit Schutzhelm, Schutzbrille und Schutzhandschuhen arbeiten! Durchbrüche in bequemer Arbeitshöhe anlegen. Durchbrüche so anlegen, dass die Arbeiten ohne Behinderung vonstatten gehen, das Durchsteigen ohne Anstrengung möglich ist und der Durchbruch nach Bedarf nach unten erweitert werden kann. Die ersten Steine grundsätzlich vorsichtig lösen und auf jeden Fall vermeiden, dass das Material in den Raum hinter die Mauer fällt (Verletzungsgefahr für dort befindliche Personen!) Mauerdurchbrüche nach oben stets dachförmig gestalten. Das Durchbrechen von Mauern mit Aufbrechhämmern ist nur dann zulässig, wenn davon ausgegangen werden kann, dass das Mauerwerk durch die Erschütterung nicht in Mitleidenschaft gezogen wird. Zu Beginn der Arbeiten eine Bohrung in der Mitte des Durchbruchs durchführen. Diese dient zur Frischluftzufuhr für die Verschütteten und erleichtert die Kontaktaufnahme. Rundeisen entweder dicht am Beton abschneiden oder als lange Stahlstange nach Möglichkeit um die Maueröffnung herumbiegen (Verletzungsgefahr beim Einsteigen!) 150 und üben Abbildung 14 Wanddurchbruch durch Betonwand 11,27, 29 16
17 4.2.5 Deckendurchbrüche Deckendurchbrüche lassen sich sowohl von unten nach oben als auch von unten nach oben herstellen. Je nach Art der Decke kann der Durchbruch mit einfachen Werkzeugen (Meißel, Fäustel, Einfach-Spitzhacke, Vorschlaghammer oder Brechstange), bei Holzdecken mit Sägen (Handsäge, Säbelsäge, Motorsäge), bei Fertigteildecken mit Bohr- oder Aufbrechhämmern vorgenommen werden. Um welche Deckenart es sich im einzelnen handelt, lässt sich mangels äußerer Merkmale nur schwer oder überhaupt nicht feststellen. Eine Ausnahme bilden Kellerdecken, sofern sie als Gewölbedecke ausgeführt sind oder unverputzt geblieben sind. Bei dem Durchbrechen von Decken ist folgendes zu beachten: Zu durchbrechende Decke auf Tragfähigkeit kontrollieren (Risse, Belastung der Decke durch Rutschflächen). Stets mit Schutzhelm, Staubmaske, Schutzbrille und Schutzhandschuhen arbeiten! Durchbrüche so anlegen, dass die Arbeiten ohne Behinderung vonstatten gehen, das Durchsteigen ohne Anstrengung möglich ist und der Durchbruch nach Bedarf zur Seite erweitert werden kann. Herabfallende Ziegelsteine gefährden sowohl eingeschlossene Personen als auch Helfer, die am Durchbruch arbeiten Beim Durchbrechen von oben nach unten daher eingeschlossene Personen durch Zuruf warnen, beim Durchbrechen von unten nach oben seitlich von der Durchbruchstelle stehen. Am Durchbruch arbeitet nur ein Helfer, der regelmäßig abzulösen ist. Das Durchbrechen von Decken mit Aufbrechhämmern ist nur dann zulässig, wenn davon ausgegangen werden kann, dass die Decke durch die Erschütterung nicht in Mitleidenschaft gezogen wird. Bewehrung direkt am Beton mit Bolzenschneider oder Trennschleifer abschneiden. (Verletzungsgefahr beim Einsteigen!) Bei Bohr- und Aufbrecharbeiten in geschlossenen Räumen ist für ausreichende Belüftung zu sorgen. Geräte mit Verbrennungsmotor dürfen nur außerhalb geschlossener Räume betrieben werden (Notstrom-Aggregate, Motorkettensäge, Motortrennschleifer)! Vergiftungsgefahr durch Abgase! 150 und üben Bei Gewölbedecken darf ein Durchbruch nur nach Freigabe und unter Kontrolle eines Bautechnikers erfolgen. Bei diesen Decken besteht die Gefahr, dass sich nach dem Herauslösen eines Steines auch benachbarte Steine lösen können. Dadurch kann die Decke zusammenbrechen! 17
18 Übungen werden während der Ausbildung nur an Fertigteiloder Stahlbetondecken durchgeführt. Für diese gilt: Durchbrüche durch Fertigteil- oder Stahlbetondecken sind stets in unmittelbarer Wandnähe vorzunehmen! und üben Abbildung 15 Deckendurchbrüche 11,27, 29 18
19 4.2.6 Kriechgang Der Kriechgang ist ein teilweise abgestützter Gang, der unter Ausnutzung vorhandener Hohlräume innerhalb und unterhalb des Trümmerkegels vorgetrieben werden kann. Durch Kriechgänge werden Verschüttete, deren Lage bekannt ist, aus Schadenselementen inmitten bzw. unterhalb des Trümmerkegels geborgen. Bei der Benutzung von Kriechgängen für die Rettung von Verschütteten ist folgendes zu beachten: Den Kriechgang da beginnen, wo großformatige Trümmer Höhlräume gebildet haben. In den Trümmern vorhandene Hohlräume ausnutzen. Instabile Bauelemente abstützen oder aussteifen. Den Weg versperrende tragende Bauelemente (Pfeiler, Träger, Balken) umgehen oder nach Sicherung auswechseln. Wo nachrutschender Trümmerschutt die Sicherheit gefährdet, den Kriechgang allseitig verbauen. Der Mindestquerschnitt für längere Strecken soll 0,80 x 0,80 m und für kürzere Strecken 0,60 x 0,60m betragen. 180 und üben Hier bieten sich zahlreiche Möglichkeiten, das Bearbeiten, Trennen und Durchbrechen von Trümmern zu üben. Der Umfang ist von den Übungsmöglichkeiten abhängig. Ggf. die Möglichkeit der Ausbildung auf Übungsgelände des GFB oder LV nutzen. Abbildung 16 Kriechgang 10,11,27, 29 19
20 4.2.7 Schächte und Stollen Schächte und Stollen werden innerhalb des Erdreichs vorgetrieben und allseitig verbaut. Sie werden zur Rettung Verschütteter aus Schadenselementen unterhalb des Trümmerkegels angewendet, wenn große Trümmermassen andere Bergungsmethoden nicht zulassen. Unter Schächten ist hierbei eine senkrechte allseitig ausgebaute Anlage im Erdreich, aus Kant- bzw. Rundhölzern und Bohlen zu verstehen. Hingegen sind Stollen eine waagerechte bzw, geneigte Anlage im Erdreich aus Rahmen. Im Bergungsdienst werden hauptsächlich Schächte benutzt. Durch den hohen Aufwand beim Abstützen eines Stollen ist bergmännisches Wissen notwendig, dass nicht während dieser Ausbildung vermittelt werden kann. Schächte werden angelegt, wenn unterhalb der Trümmer Wanddurchbrüche durch Außenmauern erforderlich sind, um so zu den Verschütteten vordringen zu können. Die Abmessungen eines Schachtes richten sich nach dem Platzbedarf zur Herstellung des Durchbruchs, Auch sind die Hilfsmittel und Methoden für den Abtransport von Verletzten zu berücksichtigen. Der Ausbau des Schachtes hängt von der Art und des Gefüges der Trümmer bzw. des Bodens ab, in denen der Schacht abgeteuft wird. Der Ansatzpunkt für den Schacht richtet sich nach. Lage des zu rettenden Verletzten, Zustand des Raumes, in den vorzudringen ist, Möglichkeiten für den notwendigen Wanddurchbruch, vermutliche Lage von Ver- und Entsorgungsleitungen, möglicher Ansatzpunkt des Baggers für den Erdaushub. Die Herstellung von Schächten erfolgt mit den nachgfolgend aufgeführten Schritten: 1. Je nach Bodenfestigkeit Schacht etwas 1,00 m ausheben, 2. ersten Ausbaurahmen mit Verschalung einbringen, 3. Schacht weiter abteufen, 4. untere Verschalung, 5. Schacht bis mindestens zur Unterkante des beabsichtigten Wanddurchbruches abteufen, Verschalung bis zum Boden vortreiben und durch unteren Ausbaurahmen sichern, 6. Ausbaurahmen durch Abstandshölzer sichern, 7. Wanddurchbruch erstellen. 40 Min Dieses Thema nur vortragen 20
21 Dieses Thema nur vortragen Abbildung 17 Schächte und Stollen 21 6,10,11,27
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