Hier bewegt sich was. Über den Band. Der Herausgeber. DTJ (Hrsg.) Alle Kinder können turnen. Hier bewegt sich was

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1 Die Themen der einzelnen Ausgaben sind vielfältig und abwechslungsreich, als Motive dienen Jahreszeiten, Feiertage, aus dem Alltag Bekanntes oder auch Fantastisches, auf jeden Fall aber etwas, das die Kinder fasziniert und interessiert. Die Bände der Reihe Hier bewegt sich was erscheinen quartalsweise und können, neben dem Einzelbezug, bequem im Abonnement bezogen werden. So stellen Sie sicher, dass Sie keinen Band und kein Thema verpassen und immer aktuelle und abwechslungsreiche Vorschläge zur Gestaltung der Übungsstunden griffbereit haben. Das Thema Inklusion gewinnt gerade für Erzieherinnen, Lehrerinnen und Übungsleiterinnen zunehmend an Bedeutung. Inklusion bedeutet gleichberechtigte Teilhabe von Menschen mit und ohne Behinderung in allen Bereichen unseres Lebens also auch in den Kinderturn-Stunden im Turnverein. Wie gestalte ich eine gemeinsame Turnstunde für Kinder mit und ohne Behinderungen, Verhaltens-, Bewegungs- oder Wahrnehmungsauffälligkeiten? Wie kann ich jedem Kind gerecht werden? Dieser Problematik müssen sich Übungsleiterinnen vermehrt stellen. In diesem Pipo-Heft wollen wir aufzeigen, wie man praktische Bewegungsanregungen differenziert gestalten kann, damit möglichst alle Kinder daran teilhaben können. Dadurch wollen wir Übungsleiterinnen ermutigen, ihre Kindergruppen für Kinder mit Behinderungen zu öffnen. Der Herausgeber Die Deutsche Turnerjugend (DTJ) ist die eigenständige Jugendorganisation des Deutschen Turner-Bundes (DTB) und vertritt die Interessen aller Kinder und Jugendlichen in dessen Mitgliedsverbänden. Sie stellt kinder- und jugendspezifische Angebote auf Vereinsebene sicher und verbessert stetig deren Inhalte und Strukturen sowohl qualitativ als auch quantitativ. Die DTJ trägt dazu bei, dass Kinder und Jugendliche Bewegung, Spiele und Sport positiv erleben und durch einen aktiven Lebensstil Bewegungsmangelerscheinungen vorbeugen. Zur Sicherung der Qualität ihrer Angebote bietet die DTJ gemeinsam mit den Landesturnverbänden eine Vielzahl an professionellen Aus- und Fortbildungen, Arbeitsmaterialien und Projekten an. Umschlag_Alle Kinder ko nnen turnen_ indd 1 z [D] 13,95/z [A] 14, Auch als E-Book erhältlich. [Printed in Germany] Alle Kinder können turnen Bewegungserziehung in Kindergarten und Grundschule ist ein Thema, das nicht vernachlässigt werden darf. Die Kinder sollten die körperliche Betätigung mit viel Spaß erleben, damit sie für die Zukunft Sport mit Freude verbinden und deshalb als aktive und gesunde Menschen aufwachsen. Spaß ist für viele Kinder untrennbar mit Abwechslung verbunden. Aber immer wieder neue Ideen für die Turn- und Sportstunden zu entwickeln, fällt nach einer Weile jedem Übungsleiter schwer. Hier bietet die Reihe Hier bewegt sich was eine Hilfestellung für Erzieherinnen, Lehrerinnen und interessierte Eltern, die keine Langeweile aufkommen lassen wollen. Hier bewegt sich was Über den Band Hier bewegt sich was r e d n i K e All n e n r u t n könne Hier Bewegt sich was-beiträge zeichnen sich durch Praxisnähe und leichte Umsetzbarkeit aus. In jedem Heft finden Übungsleiterinnen und Pädagoginnen umfassende Informationen, die ihnen die Durchführung einzelner Übungsstunden erleichtern, z. B. durch aus gesuchte Bewegungsanregungen, Geräteaufbaupläne usw. Für besondere Aktionen gibt es organisatorische Hilfen wie Kopiervorlagen und Bastelanleitungen. Außerdem erhalten die Leserinnen Informationen über den DTB Kinderturn-Club und somit wertvolle Anregungen und Tipps zu einem umfassenden Vereinskonzept im Kinderturnen. Darüber hinaus werden pädagogische Aspekte im Umgang mit Kindern und Eltern behandelt, Organisationsfragen für Kinderturn-Gruppen erläutert und neue methodische Wege zur kindgerechten Bewegungsförderung vorgestellt. Hier Bewegt sich was stellt Spaß und Bewegungsfreude in den Vordergrund, geht vom Kind und seinen sich entwickelnden Fähigkeiten aus und enthält immer neue fantasievolle Ideen. Hier Bewegt sich was ist in erster Linie auf das gemeinsame Singen, Spielen, Toben und Turnen von Kindern im Alter von 3-8 Jahren ausgerichtet. Viele Praxisbeispiele können allerdings auch im Eltern-Kind-Turnen eingesetzt und auf die Grundschulklassen 3 und 4 übertragen werden. DTJ (Hrsg.) Eltern-Kind- und Kinderturnen in Kindergarten, Schule und Verein :14

2 Inhalt Liebe Leserinnen, liebe Leser!... 7 Fingerspiele, Lieder und Sprechrhythmen... 9 Anfangslied: Miteinander spielen Deckenschaukel Bewegungsgeschichten Apfelernte Wahrnehmung...18 Ratetasche Fallschirmunwetter Fluglotse Meditation: Obst und Brot Mund- und Zungengymnastik Spürnasen das bin ich Zwergenbecher machen Riesenspaß Kissenspaß Kleingeräte übliche und ungewöhnliche..37 Kleine Spiele mit dem Gymnastikball Ballcamp Fuß-Handball-Mix

3 Großgeräte und Bewegungslandschaften...47 Sich auf verschiedenen Untergründen bewegen Herbststaffel Villa Kunterbunt Brücken bauen Krawattendusche Kleine Spiele Unterstützte Kommunikation: Symbolkärtchen Personentransport Feuer-Wasser-Sturm mit Variationen Riesenspinne Zwerge und Drachen Pilze sammeln Autospiel Transporter Rirarutsch, wir fahren mit der Kutsch Mit der Kutsche auf Europareise Denksportspiel: Einkaufen auf dem Markt Attraktive Aktionen...77 Modellprojekt Kinderturnen inklusiv Aktionstag: Inklusive Angebote im Kinderturnen...80 Kreativecke Küchenrollen-Fernrohr Masken aus Papptellern DTB Kinderturn-Club Presse- und Öffentlichkeitsarbeit im Turnverein Das Autorinnenteam

4 liebe leserinnen, Liebe leser! Liebe Leserinnen, liebe Leser! Das Thema Inklusion gewinnt zunehmend an Bedeutung, auch für die Arbeit der Übungsleiterinnen in den Sportvereinen. Dort herrscht vielerorts jedoch große Unsicherheit: Was heißt Inklusion eigentlich genau, vor allem in Bezug auf die Kinderturnstunden? Inklusion (lateinisch inclusio Einschluss) besagt so viel wie Einbeziehung oder auch Zugehörigkeit. Inklusion in der Gesellschaft bedeutet, dass jeder Mensch die Möglichkeit erhält, nach seinem individuellen Wahl- und Wunschrecht an allen gesellschaftlichen Prozessen beteiligt zu sein. D. h., im Kinderturnen müssen Stundeninhalte so geplant und modifiziert werden, dass alle die Möglichkeit haben, mitzumachen. Das können je nach Gruppenzusammensetzung leistungsstarke und -schwache Kinder sein, Kinder mit motorischen oder Verhaltensauffälligkeiten, mit Wahrnehmungsschwächen oder Sinnesbehinderung sowie körperlichen und geistigen Behinderungen. Das klingt zunächst schwierig, aber viele bekannte Spiele lassen sich durch nur kleine Änderungen hinsichtlich der Aufgabenstellung, des Raumes, der Zeit, der Organisationsform oder des Materials an die individuellen Fähigkeiten der Kinder in heterogenen Gruppen anpassen. In diesem Pipo-Heft wollen wir Beispiele dafür aufzeigen und Denkanstöße geben ohne den Anspruch zu erheben, dass jedes der beschriebenen Spiele für Kinder mit jeglicher Art von Behinderung durchführbar ist. Es geht vielmehr darum, Übungsleiterinnen für das Thema Inklusion und die Umsetzungsmöglichkeiten im Kinderturnen zu sensibilisieren, um sie für eine Öffnung ihrer Kinderturnangebote für behinderte Kinder zu ermutigen. Symbole Eltern-Kind- Bereich bis 3 Jahre Kindergartenalter 3-5 Jahre Vorschulalter + 1./2. Schuljahr 5-8 Jahre 3./4. Schuljahr 8-10 Jahre 7

5 Im Kapitel Wahrnehmung stellen wir zahlreiche Spiele vor, die sich gut für den Einsatz in inklusiven Kinderturngruppen eignen, denn sie lassen sich mit einfachen Mitteln an die unterschiedlichen Fähigkeiten der Kinder in den jeweiligen Turngruppen anpassen. Unsere Wahrnehmungsspiele bieten daher sowohl für behinderte Kinder als auch für nicht behinderte Kinder die Möglichkeit, vielfältige Sinneserfahrungen zu sammeln. 18

6 Ratetasche Idee: Birgit Kleinschmidt Material: Eine blickdichte Tasche Pro Kind einen Gegenstand, z. B.: Radiergummi, Bleistift, Haargummi, Spitzer, Kinderzahnbürste, Kamm, stumpfe Kinderschere, Putzschwamm, Ring, Armband, Kinderauto, Klammer, Teelöffel, Kuchengabel, Geldstück, Büroklammer, Stein, Puppenschuh, Flummi, Tennisball, Golfball, Batterie, Eislöffel, Schnuller usw. Alle Kinder sitzen im Innenstirnkreis. Die kleinen Gegenstände befinden sich in der Tasche. Das erste Kind darf mit geschlossenen Augen einen der Gegenstände aus der Tasche ziehen und 15 s lang abtasten. Danach soll es erraten, was es in seiner Hand hält. Dann geht die Übungsleiterin reihum zum nächsten Kind, bis jedes Kind einen der Gegenstände in der Hand hält. 19

7 Fallschirmunwetter Idee: Birgit Kleinschmidt Material: Fallschirm Alle Kinder stehen im Innenstirnkreis und halten den Fallschirm fest, der ausgebreitet am Boden liegt. Ein oder zwei Kinder legen sich in die Mitte auf den Fallschirm. Wichtig: Die Kinder in der Mitte schließen die Augen, damit beim Sturm keine Staubkörnchen hineingewedelt werden und damit sie besser träumen können. Die Übungsleiterin erzählt folgende Geschichte: Heut ist ein schöner Tag und die Sonne scheint. (Die Kinder halten den Fallschirm ganz ruhig in der Hand.) Ein leichter Wind kommt auf. (Ganz vorsichtig beginnen die Kinder, den Fallschirm zu bewegen.) Es zieht ein Unwetter auf. (Die Kinder bewegen den Fallschirm schneller.) Die Übungsleiter fragt die Kinder in der Mitte: Geht es euch gut? (Die Bewegung des Fallschirms wird gestoppt.) Möchtet ihr das Unwetter erleben? (Wenn die Kinder mit Ja antworten, geht es weiter...) Das Unwetter tobt über uns. (Die Kinder bewegen den Fallschirm so heftig, wie sie können.) 20

8 Das Unwetter zieht vorbei und die Sonne kommt wieder. (Die Kinder stoppen die Bewegung.) Die Kinder aus der Mitte tauschen mit zwei anderen Kindern die Plätze. Die Geschichte beginnt von vorn. Variationen: Alle Kinder sitzen beim Fallschirmschwingen auf dem Boden. In Gruppen mit Rollstuhlfahrern sitzen die nicht behinderten Kinder auf Sitzbällen. 21

9 Fluglotse Idee: Cornelia Franck Material: Chiffontücher in den Farben Rot, Gelb, Grün Mehrere Pylonen In Gruppen mit hörbehinderten Kindern können Kommandos z. B. durch Chiffontücher in unterschiedlichen Farben angezeigt werden. Die anderen Kinder müssen wissen, dass die Kinder mit Hörbehinderung Geräusche, die hinter ihrem Rücken gemacht werden, nicht hören können. D. h., die Gruppe muss darauf achten, niemanden von hinten anzusprechen oder anzurempeln. An einer Hallenseite werden Pylonen aufgestellt. Auf jede Pylone wird ein farbiges Chiffontuch gelegt. Die Kinder sind Flugzeuge und die Übungsleiterin ist der Fluglotse. Die Kinder stehen an einer Hallenwand und achten auf die Farben, welche die Übungsleiterin anzeigt. Sobald die Übungsleiterin das grüne Chiffontuch hochhebt, breiten die Kinder die Arme aus und fliegen kreuz und quer durch die Turnhalle. Wenn das gelbe Chiffontuch gezeigt wird, werden die Kinder langsamer und sobald das rote Chiffontuch weht, landen die Flugzeuge. Sie legen sich auf den Boden und ruhen sich kurz aus. Wenn dann wieder das Achtungzei- 22

10 chen, also das gelbe Tuch, weht, machen sich die Kinder bereit, um loszufliegen, bei Grün fliegen sie wieder durch die Halle. Diese Reihenfolge wird eine gewisse Zeit gespielt. Nun wollen die Flugzeuge verschiedene Ziele ansteuern. Die Kinder fliegen mit ausgebreiteten Armen als Flugzeug in der Hallenseite gegenüber den Pylonen umher. Sobald die Übungsleiterin ein farbiges Chiffontuch hebt, fliegen die Kinder nacheinander um die entsprechende Pylone herum und kommen wieder zur anderen Hallenseite zurück. Die farbigen Chiffontücher können auch die Geschwindigkeit der Flugzeuge angeben. Das rote Tuch bedeutet sehr langsam fliegen, gelbes Tuch bedeutet nach und nach schneller werden, grünes Tuch bedeutet schnell fliegen. Die Farben der Chiffontücher geben verschiedene Bewegungsarten vor. Zeigt die Übungsleiterin das rote Chiffontuch, sollen die Kinder wie ein Känguru hüpfen. Das gelbe Chiffontuch zeigt an, dass die Kinder im Pferdegalopp laufen sollen. Beim grünen Chiffontuch bewegen sich die Kinder wie Hunde fort. 23