Zukunft der landwirtschaftlichen Tierhaltung Tierwohllabel als Alternative Produktion mit Tierwohllabel
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- Karola Schulze
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1 Bildungs- und Wissenszentrum Boxberg - Schweinehaltung, Schweinezucht - Zukunft der landwirtschaftlichen Tierhaltung Tierwohllabel als Alternative Produktion mit Tierwohllabel Hansjörg Schrade Bildungs- und Wissenszentrum Boxberg - Schweinehaltung, Schweinezucht IALB Tagung Karlsruhe, Juni Juni 2013
2 Gliederung 1. Hauptkritikpunkte an der Schweinehaltung aus Sicht des Tierschutzes Einstiegs- und Premiumlabel des Deutschen Tierschutzbundes Anforderungen und Lösungsansätze für Haltungseinrichtungen von Mastschweinen 4. Fazit und Ausblick
3 Hauptkritikpunkte aus Sicht des Tierschutzes aktuelle Tierschutzprobleme Gliedmaßen- und Hautschäden Bodenqualität Verhaltenseinschränkungen Platzangebot und Strukturierung Fixierung (Kastenstand) Lungenerkrankungen Stallklima optimieren Kastration Ebermast / Kastration mit Betäubung Schwanzbeißen (Schwanzkupieren) Beschäftigung, multifaktorielle Ursachen
4 Welche Richtungen zeichnen sich ab?
5 Tierverhalten rückt in den Mittelpunkt Hauptelemente der EU Strategie für den Schutz und das Wohlbefinden von Tieren ( ) Die Einführung wissenschaftsbasierter Tierschutzindikatoren EU-weite Auflagen für Personen, die mit Tieren arbeiten (Fortbildung & Weiterbildung von Personal) Ein europäischs Netzwerk von Referenzzentren Eine Informationskampagne zur Beeinflussung des Kaufverhaltens der Verbraucher Wohlbefinden (physisch und psychisch- tierbezogen ) Wohlergehen (physisch- tierbezogen ) Tiergerecht ( stallbezogen )
6 Das Label des Deutschen Tierschutzbundes Einstiegsstufe Premiumstufe
7 Erzeuger-Kriterien für Mastschweine Einstiegsstufe: Platzangebot: circa ein Drittel mehr als gesetzlich vorgeschrieben (< 120 kg LG = mind. 1,1 m²) Bodenbeschaffenheit, Liegebereich: perforierter Boden, Liegebereich planbefestigt mit Minimaleinstreu oder weicher Matte (2 Jahre Übergangsfrist) Beschäftigungsmaterial: Beschäftigungsautomaten mit Stroh Klima: Luftkühlung oder Wasservernebelung (Hochdruck) Bestandsobergrenze: Schweinemastplätze Hinweis zur Einstiegsstufe für Schweine: Die Förderung des Vorhabens erfolgte aus Mitteln des Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV) aufgrund eines Beschlusses des deutschen Bundestages. Die Projektträgerschaft erfolgte über die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) im Rahmen des Programms zur Innovationsförderung.
8 Erzeuger-Kriterien für Mastschweine Premiumstufe: Platzangebot: circa doppeltes Platzangebot als gesetzlich vorgeschrieben (< 120 kg LG = mind. 1,5 m²) Bodenbeschaffenheit, Liegebereich: perforierter Aktivitätsbereich, mit Langstroh eingestreuter Liegebe Mehrflächenbucht: Trennung von Aktivitäts-, Liege- und Kotbereich Verschiedene Temperaturzonen: Auslauf oder Offenfrontstall Bestandsobergrenze: 950 Schweinemastplätze Gentechnik Der Einsatz gentechnisch veränderter Futtermittel ist im Rahmen der Produktion der Premiumstufe verboten NEULAND erfüllt mit seinen Vorgaben die Anforderungen der Premiumstufe, in einigen Bereichen liegen die NEULAND-Standards sogar darüber.
9 Erzeuger-Kriterien für Mastschweine Für beide Labelstufen: Strukturierung der Bucht Schwänze kürzen verboten (maximal 2 Jahre Übergangsfrist für die Einstiegsstufe) Keine betäubungslose Kastration: Akzeptiert werden Ebermast, Kastration unter Betäubung (Isofluran) kombiniert mit einer Schmerzmittelgabe, Impfung gegen Ebergeruch Transportdauer: maximal 4 Stunden Schlachtung: Kontrollen am Schlachthof; sichere und tiefe Betäubung muss sichergestellt sein Tierbezogene Kriterien im Betrieb und auf dem Schlachthof: z. B. Mortalität, Arzneimittel, Verletzungen, Lungenentzündung, Leberveränderungen Gentechnik Ziel ist, dass im Rahmen des Tierschutzlabels Für Mehr Tierschutz" auf den Einsatz von gentechnisch veränderten Futtermitteln gänzlich verzichtet wird. Für die Erzeugung im Rahmen der Einstiegsstufe soll ein Verbot des Einsatzes gentechnisch veränderter Futtermittel nach Ablauf einer 36 monatigen Übergangsfrist eingeführt werden.
10 Anforderungen an Haltungseinrichtungen für Mastschweinen TierschutznutztierhaltungsVerordnung (TierSchNutztV) Tierschutzlabel Einstieg Tierschutzlabel Premium Verordnung (EG) Nr. 889/2008 der Kommission ( EU-Öko ) Platzangebot Liegekomfort Beschäftigungsmaterial Klima
11 Anforderungen an das Platzangebot bei Mastschweinen Platzbedarf pro Tier in m 2 TierSchNutztV Konventionell 0,75 m 2 Tierschutzlabel Einstieg 1,1 m 2 Tierschutzlabel Premium / Neuland 1,5 m 2 EU-Öko 2,3 m 2 Stall: 1,0 m 2 Stall: 1,3 m 2 Auslauf: 0,5 m 2 Auslauf: 1,0 m 2 bis 110 kg LG bis 120 kg LG bis 120 kg LG bis 110 kg LG 1 1,4 2 3 Faktor
12 Anforderungen an den Liegekomfort bei Mastschweinen TierSchNutztV Liegefläche mit max. 15 % Perforationsgrad
13 Anforderungen an den Liegekomfort bei Mastschweinen Tierschutzlabel Einstieg : Beispiel: planbefestigte Liegefläche mit Minimaleinstreu
14 Anforderungen an den Liegekomfort bei Mastschweinen Tierschutzlabel Einstieg : Beispiel: Liegefläche mit 3 % Drainageanteil und Minimaleinstreu
15 Anforderungen an den Liegekomfort bei Mastschweinen Tierschutzlabel Einstieg Beispiel: Matten
16 Anforderungen an den Liegekomfort bei Mastschweinen Tierschutzlabel Premium Beispiel: planbefestigt, mit Langstroh eingestreut
17 Trennung des Liege- und Kotbereichs von Mastschweinen in zwangsentlüften Stallsystemen Kot frisch abgesetzt Kotbereich an Außenwand Liegebereich Innenbereich Wärmebild konventioneller Stall
18 Trennung des Liege- und Kotbereichs von Mastschweinen in frei gelüfteten Stallsystemen Liegebereich gedämmt Aktivitätsbereich ungedämmt Wärmebild Außenklima
19 Beschäftigungsmöglichkeiten für Schweine Beschäftigungsmaterial mit seinen Eigenschaften soll das Tierverhalten unterstützen: nagen beißen kauen wühlen abschlucken
20 Anforderungen an die Beschäftigungsmaterialien bei Mastschweinen TierSchutzNutztV Jedes Schwein hat jederzeit Zugang zu gesundheitlich unbedenklichem und in ausreichender Menge vorhandenem Beschäftigungsmaterial, das vom Schwein untersucht und bewegt werden kann und veränderbar ist.
21 Anforderungen an die Beschäftigungsmaterialien bei Mastschweinen Tierschutzlabel Einstieg Beschäftigungsautomaten mit Stroh und weiteren geeigneten Materialien
22 Anforderungen an die Beschäftigungsmaterialien bei Mastschweinen Tierschutzlabel Premium Stroh (kein Strohmehl oder Häckselstroh) als Beschäftigungsmaterial
23 Anforderungen an das Klima bei Mastschweinen Temperatur abhängig von Tierart und Alter Luftfeuchtigkeit für Schweine ca % rel. Feuchte Schadgasgehalt CO 2 ; NH 3 ; H 2 S Luftgeschwindigkeit im Tierbereich (Winter)max. 0,2 m/s im Sommer auch bis 0,6 m/s
24 Eingriffe an Tieren - Kastration männlicher Ferkel früher aktuell Zukünftig Änderung des Tierschutzgesetzes: ab keine Ausnahme für die betäubungslose Kastration mehr Brüsseler Erklärung : ab keine Kastration mehr unter bestimmten Bedingungen
25 Eingriffe an Tieren - Kürzen der Schwänze Untersuchte Einflussfaktoren Beschäftigung Stallklima Fütterung Bodengestaltung Gesundheitsstatus Platzangebot Genetik Geschlecht Alter und Gewicht Absetzalter u.v.m. Tierschutzverbände gegen routinemäßiges Kupieren und für ein generelles Verbot Optimierung der Haltungsumwelt, ggf. zeitweise in Kombination mit einem Kupieren der Schwänze, ist die einzige Möglichkeit das Problem auf ein Minimum zu reduzieren = Risikominimierung
26 Fazit und Ausblick 1. Anforderungen an die Schweinehalter wachsen Tierbeobachtung, Management Stallbau und Stalltechnik müssen sich den Bedürfnissen der Schweine anpassen Einstiegskriterien müssen es ermöglichen, dass viele Betriebe mit können und sich weiterentwickeln Ferkelerzeugung und Ferkelaufzucht müssen noch in das Label integriert werden Die Anforderungen des Tierschutzes sollten ökonomisch tragbar, umweltgerecht sowie verbraucherschutzorientiert sein 6. Schweinehaltung misst sich an den Kriterien der Nachhaltigkeit
27 Danke für s Zuhören
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