Bereits während der Planungsphase
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- Rainer Krämer
- vor 7 Jahren
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1 AUF EINEN BLICK Im November 2010 sind die eile 2 und der Normenreihe DIN neu erschienen. Wie die VDE-Bestimmungen gehören auch sie zu den technischen Regeln, die bei der Errichtung von elektrischen Anlagen in Wohngebäuden beachtet werden müssen. Gebäudetechnik DIN18015: Neue Normen für Wohngebäude eil 1: Was fordert die DIN für die klassische Elektroinstallation? Bei der Errichtung von elektrischen Anlagen in Wohngebäuden müssen neben den VDE-Bestimmungen zahlreiche weitere technische Regeln beachtet werden. In jedem Fall zählt dazu die Normenreihe DIN 18015, von der im November 2010 die eile 2 und neu erschienen sind. Bereits während der Planungsphase von elektrischen Anlagen sind weit reichende Entscheidungen über Ausstattung und spätere Nutzung zu treffen, sowohl bei Neubauten als auch bei Sanierungen. Nachträgliche Änderungen sind meist nur mit hohem Aufwand möglich. Dagegen ist der Anteil für eine Elektro - installation mit verbesserter Ausstattung gegenüber den Gesamtkosten für die Errichtung oder Sanierung eines Gebäudes relativ gering. Die HEA (Fachgemeinschaft für effiziente Energieanwendung) hat ermittelt, dass die Kosten für eine Elektroinstallation entsprechend der Mindestausstattung nach der Vorgängernorm DIN : ( 1 nach RAL-RG 678) bei einem Einfamilienhaus etwa 3% der Gesamtkosten ausmachen. Eine verbesserte Standardinstallation mit dem 2 kostet nach diesen Untersuchungen etwa 1% mehr und eine Komfortinstallation mit dem 3 nur etwa 1,8% mehr als die Mindestausstattung mit dem 1 (abellen 1 und 2). Häufig unterschätzt der Planer, welche und wie viele Geräte zukünftig betrieben werden. Hält man sich vor Augen, wie sich die Anzahl der elektrischen Geräte in den letzten fünf Jahren allein im eigenen Haushalt entwickelt hat, wird das Problem deutlich. Auch spätere Nutzungsänderungen und ein zunehmend flexibleres Wohnverhalten muss eine zukunftssichere Elektro - installation beachten. Ziehen zum Beispiel die Kinder aus, wird aus dem Kinderzimmer ein Arbeitszimmer, oder durch die Neuplatzierung der Sitzgruppe im Wohnraum befinden sich die Anschlüsse für das Fernsehgerät plötzlich auf der falschen Seite. Eine zukunftsorientierte Planung berück - sichtigt diese Faktoren. Für den Elektrofachbetrieb ist es deshalb wichtig, frühzeitig zu beraten und den gewünschten Ausstattungsumfang für die elektrischen Anlagen gemeinsam mit dem Eigentümer und/ oder Architekten abzustimmen. Dabei sind individuelle Anforderungen, der Stand der echnik und soweit möglich zukünftige echniken, Komfortund Sicherheitsfunktionen zu berück - sichtigen. Beispielsweise lässt sich mit Gebäudesystemtechnik, deren spätere Nutzung mindestens vorgesehen werden sollte, ein Gebäude ohne größere bauliche Maßnahmen an geänderte Anforderungen anpassen. Die Normenreihe DIN 18015»Elek trische Anlagen in Wohn - gebäuden«diese Normenreihe enthält Anforderungen und unterstützende Informationen zur Planung und Errichtung von elektrischen Anlagen in Wohngebäuden und Wohnungen. Sie besteht aus folgenden eilen: MEHR INFOS Weiterführende Links Elektro+: Buch zum hema Häberle, Heinz O.: Einführung in die Elektroinstallation, 5., neu bearb. und erw. Auflage 2010, 336 Seiten, 28, ISBN , Hüthig & Pflaum Verlag DIN : »Planungsgrund - lagen«din : »Art und Um - fang der Mindestausstattung«DIN : »Leitungsführung und Anordnung der Betriebsmittel«DIN : »Gebäudesystem - technik«eil 2 ist im November 2010 in über - arbeiteter Form erschienen, eil ist völlig neu. Die in der Normenreihe enthaltenen Festlegungen sind als Mindestanforderungen zu verstehen, eine wesentliche Grundlage für eine komfortable und zukunftssichere Ausstattung von Wohnungen. Die Festlegungen der Normenreihe DIN sind als»allgemein anerkannte Regeln der echnik«anzusehen. Weil sie jedoch nur empfehlenden Charakter haben, sind sie im Gegensatz zu den VDE- Bestimmungen nur rechtsverbindlich, wenn ihre Anwendung als Planungsnormen vertraglich vereinbart wurde. Ausnahmen gelten für einzelne Festlegungen aus der DIN die aufgrund der echnischen bedingungen (AB) in jedem Fall beachtet werden müssen, z. B. bei der Dimensionierung der Hauptstromversorgung. Zum Geltungsbereich der DIN 18015, also zu den elektrischen Anlagen in Wohnungen zählen neben den Starkstromanlagen bis 1000V folgende An - lagen und Einrichtungen: Hauskommunikations- und elekommunikationsanlagen Sonstige Melde- und Informationsverarbeitungsanlagen Empfangs- und Verteilanlagen für Radio- und Fernsehen sowie für interaktive Dienste Fundamenterder und Potentialausgleich de 6/2011 9
2 MINDESAUSSAUNG Anzahl der Steckdosen, Beleuchtungs- und Kommunikationsanschlüsse Steckdosen allgemein 5 2 d Beleuchtungsanschlüsse elefon-/datenanschluss (IuK) Steckdosen für elefon/daten Radio-/V-/Datenanschluss (RuK) Steckdosen für Radio/V/Daten Kühl-/Gefriergerät 2 Dunstabzug 1 Anschlüsse für besondere Verbrauchsmittel mit eigenem Stromkreis Elektroherd (3 x 230V) 1 Mikrowellengerät 1 Geschirrspülmaschine 1 Waschmaschine e 1 1 Warmwassergerät c 1 1 a In Räumen mit Essecke ist die Anzahl der Steckdosen und Anschlüsse um jeweils 1 zu erhöhen. b Die den Bettplätzen und den Arbeitsflächen von Küchen, Kochnischen und Hausarbeits - räumen zugeordneten Steckdosen sind mindestens als Zweifach-Steckdosen vorzusehen. Sie zählen in der abelle als nur eine Steckdose. c Sofern die Warmwasserbereitung nicht auf andere Weise erfolgt. d Davon ist eine Steckdose in Kombination mit der Waschtischleuchte zulässig. e In jeder Wohnung nur einmal erforderlich. Für motorisch angetriebene Jalousien, Rollläden, üren, ore und/oder Fenster werden weitere Anschlüsse und Steuereinrichtungen erforderlich, die zusätzlich zu den vorstehend genannten vorzusehen sind. Blitzschutzanlagen und Überspannungsschutz Anlagen der Gebäudesystemtechnik DIN »Art und Umfang der Mindestausstattung«Küche a, b abelle 1: Anzahl der Steckdosen und Anschlüsse für die Mindestausstattung von Wohnungen (Auszug aus DIN : ) Die als Ersatz für DIN : neu herausgegebene Norm DIN : »Elektrische Anlagen in Wohngebäuden eil 2: Art und U m fang der Mindestausstattung«ist für die Ausstattung von Wohngebäuden mit elektrischen und informations - technischen Anlagen anzuwenden. Ausgenommen ist die Ausstattung von technischen Betriebsräumen und be - triebstechnischen Anlagen. Die Norm gilt ebenfalls für elektrische Anlagen, Bad Wohn - zimmer a Schlaf-, Kinder-, Gäs te - zimmer b Arbeitszimmer, Büro die mit Gebäudesystemtechnik ausgerüstet sind. Die speziellen Anforde rungen an den Ausstattungsumfang sowie an die Planung und von Anlagen mit Gebäudesystem technik sind in der DIN festgelegt. Gegenüber der Vorausgabe der Norm von 200 wurden insbesondere die Anforderungen an die Ausstattung von Wohnungen mit einrichtungen für den Radio- und Fernseh - empfang sowie für die Informationsund Kommunikationstechnik überarbeitet und an den Bedarf angepasst. Zusätzlich wurden Anforderungen an die Energieeffizienz von Gebäuden aufgenommen. Mit diesen hemen befasst sich der zweite eil der Artikelserie. Starkstromanlagen und Gebäudesystemtechnik Die Anforderungen der Norm DIN hinsichtlich der Anzahl der Stromkreise, Steckdosen, Anschlüsse für die Beleuchtung und von anderen Verbrauchsmitteln entsprechen weitgehend dem 1 nach der Richtlinie RAL-RG 678:200-08»Elektrische Anlagen in Wohnungen Anforderungen«beziehungsweise dem mit einem Stern gekennzeichneten HEA-. Hinweise für die verbesserte Standardausstattung (zwei HEA-Sterne) oder Komfortausstattung (drei HEA-Sterne) finden sich in den abellen 2 und 3, der RAL-RG 678 oder den Unterlagen von Elektro+, die unter kostenfrei zum Download zur Verfügung stehen. Die in DIN genannte Anzahl der mindestens erforderlichen Stromkreise für Steckdosen und Beleuchtung orientiert sich an der Wohnungsgröße (abelle ). Für alle»besonderen«verbrauchsmittel sind aufgrund ihrer Leistung zusätzliche Stromkreise vorzusehen. Das gilt auch, wenn diese, wie Waschmaschinen oder rockner, über Steckvorrichtungen angeschlossen sind. Ebenso sind zusätzliche Stromkreise notwendig, wenn die Anzahl der Steck - dosen und Anschlüsse für die Beleuchtung, zum Beispiel aufgrund einer verbesserten Ausstattung, erhöht wird oder wenn Räume mit»besonderer«nutzung, etwa Hobbyräume, versorgt werden müssen. Die Anzahl der Steckdosen, Beleuchtungs- und Kommunikationsanschlüsse sowie der Anschlüsse für die besonderen Verbrauchsmittel mit eigenem Stromkreis ist in Abhängigkeit von der Nutzung und den Abmessungen der Räume festgelegt (abelle 1). Bei der Leitungsführung sind die szonen nach DIN einzuhalten. Dieses gilt ebenso für die Anordnung und Montagehöhen der Steckdosen, Anschlüsse und Schaltstellen. Die besonderen Anforderungen und abweichenden Maße für eine normgerechte Ausführung von elektrischen Anlagen in»barrierefreien Wohnungen«beschreibt die DIN 18025, zukünftig DIN Im Freien angeordnete oder allgemein zugängliche elektrische Anlagen und Steckdosen sind gegen unbefugte Benutzung oder Manipulation zu sichern, beispielsweise durch zweipoliges Abschalten. 50 de 6/2011
3 Weil die Mindestausstattung nach DIN nur die Grundbedürfnisse für elektrische Anlagen in Wohnungen abdeckt, sollte in der Praxis mindestens der 2 (zwei Sterne) entsprechend der Richtlinie RAL-RG 678 angestrebt werden (abellen 2 und 3). Der 3 (drei Sterne), der auch neue echniken bei Kommunikation und Sicherheit berücksichtigt, ist als Planungsgrundlage vor allem in Komfortwohnungen zu empfehlen. Anforderungen an die Beleuchtung Die Beleuchtung an Arbeitsflächen in Küchen, Kochnischen und Hausarbeitsräumen muss möglichst schatten- und blendfrei sein. In Räumen mit mehr als einer ür sollte an jedem Zugang eine Schaltmöglichkeit für die Beleuchtung vorhanden sein. In Schlafräumen muss zusätzlich jede Bettplatz über eine solche Schaltmöglichkeit verfügen. Zugangswege, Laubengänge, Ge - bäudeeingangstüren, reppen und Stufen im Eingangsbereich sowie Klingeltaster müssen ausreichend beleuchtet sein (Bild 1). Wenn die Beleuchtung bei Dunkelheit nicht ständig eingeschaltet ist, sind automatische Schalteinrichtungen wie Dämmerungsschalter oder Bewegungsmelder vorzusehen. In allgemein zugänglichen Bereichen von Mehrfamilienhäusern muss die Beleuchtung automatisch oder manuell von Hand über Schalter oder aster geschaltet werden, die auch bei Dunkelheit erkennbar sind. Bei Be - leuchtungsanlagen mit Abschaltautomatik (reppenlicht-zeitschalter) ist zur Vermeidung plötzlicher Dunkelheit eine Warnfunktion etwa durch Abdimmen, erforderlich. Beleuchtungsstärken für Wohnungen und Zugangsbereiche von Wohnungen werden in der Normenreihe DIN nicht genannt. Als Richtwerte dienen können Werte in der Richtlinie VDI 6008: »Barrierefreie und behindertengerechte Lebensräume Anforderungen an die Elektround Fördertechnik«oder für Verkehrszonen in Mehrfamilienhäusern in der DIN EN 126-1: »Licht und Beleuchtung Beleuchtung von Arbeitsstätten«. Stromkreisverteiler Neben der DIN sind bei der Ausführung der Stromkreisverteiler die Quelle: HEA Bild 1: Beleuchtung eines Eingangsbereichs mit LED-Lichtsäulen Anforderungen aus der DIN zu beachten. Danach sind Stromkreisverteiler in der Nähe des Belastungsschwerpunktes so anzuordnen, dass sie jederzeit gut zugänglich sind. Die Leitung vom Zählerplatz zum Stromkreisverteiler muss, unter Beachtung der Selektivität zu den vor- und nachgeschalteten Überstrom-Schutzeinrichtungen, für eine Belastung von mindestens 63A ausgelegt werden. SECKDOSEN UND ANSCHLÜSSE Raumart Als Überstrom-Schutzeinrichtungen für Steckdosen- und Beleuchtungsstromkreise sind in Wohnungen nur Leitungsschutzschalter zulässig. Aufgrund der sicheren und einfachen Bedienbarkeit durch Laien sollten für alle Stromkreise Leitungsschutzschalter vorgesehen werden. Die Zuordnung der Schutzeinrichtungen ist so vorzunehmen, dass durch das automatische Abschalten im Fehlerfall oder bei manueller Abschaltung von Hand nur ein kleiner eil der Anlage außer Betrieb geht. Für Steckdosen mit Bemessungsströmen 20A, für tragbare Betriebsmittel im Außenbereich mit Bemessungsströmen 32A, in Räumen mit Badewanne oder Dusche oder für ähnliche Einrichtungen ist ein Zusatzschutz durch Fehlerstrom-Schutzeinrichtungen mit einem Bemessungs-Differenzstrom I ΔN 30mA nach DIN VDE bzw. DIN VDE erforderlich. Zum Schutz gegen elektrischen Schlag und zum Brandschutz sollten auch in N-Systemen für alle Stromkreise Fehlerstrom-Schutzeinrichtungen vorgesehen werden, so wie dies in -Systemen der Fall ist. Die Fehlerstrom-Schutzeinrichtungen sind den Stromkreisen so zuzuordnen, dass das Abschalten eines Fehler- Steck- Beleuch- Steck- Beleuch- Steck- Beleuchdosen tung dosen tung dosen tung Küche Bad Wohnzimmer 2 HEA-2-Sterne- (Standardausstattung) 1 HEA-1-Sterne- (Mindestausstattung) 3 HEA-3-Sterne- (Komfortausstattung) Schlaf-, Kinder-, Gästezimmer über 12m über 12m Die den Bettplätzen, den Arbeitsflächen von Küchen, Kochnischen und Hausarbeitsräumen sowie den elekommunikationsanschlüssen zugeordneten Steckdosen sind mindestens als Zweifach- Steckdosen auszuführen. Neben den eilnehmeranschlussdosen für Radio und Fernsehen sind mindestens Dreifach-Steckdosen vorzusehen. Die Steckdosenkombinationen zählen bezüglich des Ausstattungsumfangs jedoch nur als eine einzelne Steckdose. abelle 2: Raumbezogene Anzahl der Steckdosen und Anschlüsse für die Ausstattung von Wohnungen in Abhängigkeit vom (in Anlehnung an RAL-RG 678) de 6/
4 Quelle: Baade Bild 2: Beispiel für die Aufteilung der Stromkreise an einem Stromkreisverteiler Elektroherd 3 3 Warmwassergerät DAENANSCHLÜSSE Raumart Küche Während bei der konventionellen Elektroinstallation für jede Funktion eigene Steuerleitungen notwendig sind, erfolgt die Steuerung und Regelung der Verbrauchsgeräte bei Anlagen mit Gebäudesystemtechnik über Bus - systeme. Der wesentliche Vorteil liegt darin, dass bei Veränderungen und Erweiterungen die bestehende Verdrahtung nicht geändert werden muss. Die Informationsübertragung kann je nach System über separate Busleitungen, drahtlos (Funk) oder die Stark- Wohnzimmer 63A/ ) Geschirrspülmaschine Waschmaschine Wäschetrockner Mikrowellengerät Bügelmaschine 2 HEA-2-Sterne- (Standardausstattung) 1 HEA-1-Sterne- (Mindestausstattung) Radio-/V- Gesamtzahl nach Wohnfläche z.b. für 75m² = 3/ 100m² = 0A/ 2) elefon- Gesamtzahl nach Wohnfläche z.b. für 75m² = 3/ 100m² = Zählerplatz Verteilerzuleitung für mind. 63A Belastung 3 HEA-3-Sterne- (Komfortausstattung) Radio-/V- elefon- Schlaf-, Kinder-, Gästezimmer Radio-/V- elefon- über 12m über 12m abelle 3: Raum- bzw. Wohnflächenbezogene Anzahl der Radio-/V- und elefon-anschlüsse für Wohnungen in Abhängigkeit vom (in Anlehnung an RAL-RG 678) 63A/ 1) 0,3A 0A/ 2) 1) Selektive Fehlerstrom-Schutzeinrichtung zum Fehler- und Brandschutz empfohlen 2) Fehlerstrom-Schutzeinrichtung zum Fehler- und Zusatzschutz erforderlich 3) Kombination von zweipoliger Fehlerstrom-Schutzeinrichtung und Leitungsschutzschalter zum Fehlerund Zusatzschutz für besondere Verbrauchsmittel und Anlagen ) Fehlerstrom-Schutzeinrichtung zum Fehler- und Zusatzschutz empfohlen, teilweise wird eine rennung der Stromkreise für die Steckdosen und für die Beleuchtung bevorzugt SROMKREISE Wohnfläche der Wohnung Rolladen-/ Jalousieantriebe 50m 2 3 >50m 2 bis 75m 2 >75m 2 bis 100m 2 5 Steckdosen/ Beleuchtung S Steckdosen/ Beleuchtung Heizungsanlage Mindestanzahl der Stromkreise für Steckdosen und Beleuchtung Gefriertruhe Außensteckdosen abelle : Anzahl der Stromkreise für Steckdosen und Beleuchtung in Abhängigkeit von der Wohnfläche (Auszug aus DIN : ) strom-schutzschalters nicht zum Ausfall aller Stromkreise führt (Bild 2). Daraus folgt, dass in jeder Anlage, auch in Einraumwohnungen, mindestens zwei Fehlerstrom-Schutzeinrichtungen eingebaut werden müssen. Durch die Aufteilung wird zudem die Gefahr einer unerwünschten Abschaltung von fehlerfreien Stromkreisen minimiert, die die Aufsummierung betriebsbedingter Ableitströme hervorrufen kann. Ausgenommen davon sind selektive Fehlerstrom-Schutzeinrichtungen, die beispielsweise zum Schutz der Zuleitung vom Zählerplatz zum Stromkreisverteiler vorgesehen werden. Separate Stromkreise mit Fehlerstrom-Schutzeinrichtungen oder mit FI/LS-Kombinationen sollten für Verbrauchsmittel vorgesehen werden, bei denen eine ungewollte Abschaltung vermieden werden soll, beispielsweise für Heizungsanlagen und Gefriertruhen. In den Stromkreisverteilern müssen ausreichend Reserveplätze für mögliche Nachrüstungen vorhanden sein. Für Einraumwohnungen sind mindestens dreireihige, für Mehrraumwohnungen mindestens vierreihige Stromkreisverteiler vorzusehen. Mehrraumwohnungen sind Wohnungen mit mehr als einem Nutzungsbereich für Wohnen, Schlafen oder Essen. Räume wie Küche, Bad, oilette oder Diele werden dabei nicht berücksichtigt. Geräte zum Überspannungsschutz, der Kommunikationstechnik und/oder der Gebäudesystemtechnik benötigen zusätzlichen Platz im Stromkreisverteiler (siehe DIN ). Bei mehrgeschossigen Wohnungen sind Stromkreisverteiler in jedem Stockwerk an zuordnen. In Einfamilienhäusern ist es zulässig, einen der Stromkreisverteiler mit dem Zählerplatz zu kombinieren (Bild 3). Anlagen mit Gebäude - systemtechnik 52 de 6/2011
5 stromleitungen erfolgen, wobei alle Übertragungswege bei Bedarf miteinander vernetzt werden können. Bei der Planung der elektrischen Anlagen mit Gebäudesystemtechnik sind im Wesentlichen die Übertragungswege zu den Sensoren und Aktoren, die Starkstromleitungen zu den Aktoren und der Platzbedarf bzw. die mögliche Platzierung der Sensoren und Aktoren zu berücksichtigen. Weitere Details zur Gebäudesystemtechnik können der DIN entnommen werden. Dies wird hema des 3. eils der Artikelserie sein. Überspannungsschutz Empfindliche elektronische Geräte, die durch Überspannungen infolge von Blitzeinwirkungen oder Schalthandlungen bedroht sind, benötigen einen Überspannungsschutz. Ob eine solche Gefährdung vorliegt, kann durch eine Risikoanalyse nach DIN VDE »Schutz bei Überspannungen infolge atmosphärischer Einflüsse oder von Schaltvorgängen«ermittelt werden. In modernen Wohnungen ist dies meist der Fall; empfehlenswert ist ein derartiger Überspannungsschutz allemal. Für die Energieversorgung sind dazu Überspannungs-Schutzgeräte des yps 2 für den Anlagenschutz und des yps 3 für den Endgeräteschutz vorzusehen. Ähnliches gilt für die informationstechnischen Anlagen und Geräte, die mit Schutzgeräten der ypen C2 für die Verteilanlagen und C1 für die Endgeräte zu schützen sind. Quelle: Striebel & John Bild : Überspannungs-Schutz - geräte vom yp 2 in einem Stromkreisverteiler Die Überspannungs-Schutzgeräte der ypen 2 oder C2 werden in den Verteilern montiert (Bild ), während die Schutzgeräte der ypen 3 bzw. C1 möglichst nahe an den zu schüt - zenden Verbrauchsmitteln zu instal - lieren sind. Zum Schutz von Geräten mit mehreren Anschlüssen zur Ener - gieversorgung und Informationstechnik, wie z.b. bei Fernsehgeräten, Computern, elekommu nikationsgeräten und ähnlichen Ver brauchsmitteln, müssen separate Überspannungs- Schutzgeräte für jeden oder Bild 3: Zählerschrank mit Stromkreisverteiler und Verteilanlage für die Informations- und Kommunikationstechnik geeignete Kombigeräte eingesetzt werden. Weitere Anforderungen an den Blitz- und Überspannungsschutz und zum Blitzschutz-Potentialausgleich mit Überspannungs-Schutzgeräten der y - pen 1 und D1 können dem Abschnitt 10 der DIN und den eilen 3 und der DIN EN (VDE ) entnommen werden. (Fortsetzung folgt) Werner Baade, freier Fachjournalist, Bad Zwischenahn Quelle: Dehn + Söhne
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