Masuren. »Eine Kanufahrt auf dem kristallklaren Wasser der Krutynia stillt auch die tiefste Sehnsucht nach Natur «

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1 Reise-Taschenbuch Masuren»Eine Kanufahrt auf dem kristallklaren Wasser der Krutynia stillt auch die tiefste Sehnsucht nach Natur «Mit Extra-Reisekarte und 10 Entdeckungstouren!

2 Inhalt Schnellüberblick 6 Im Land der 3000 Seen 8 Lieblingsorte 10 Reiseinfos, Adressen, Websites Informationsquellen 14 Wetter und Reisezeit 16 Rundreisen planen 18 Anreise und Verkehrsmittel 20 Übernachten 23 Essen und Trinken 25 Aktivurlaub, Sport und Wellness 29 Feste und Unterhaltung 32 Reiseinfos von A bis Z 34 Panorama Daten, Essays, Hintergründe Steckbrief: Der Nordosten Polens 42 Geschichte im Überblick 44 Wasserperlen in einer buckeligen Welt die masurische Seenplatte 48 Masurischer Nationalpark ein Endlosprojekt 50 Von Prußen, Kaschuben und Masuren 53 Der Deutsche Orden Räuberbande oder Kulturbote? 56 Grenzgang ponisch-russische Nachbarschaft 60 Postsozialistische Tristesse masurische Landwirtschaft 63 Zeit zum Umdenken der polnische Katholizismus 66 Denkmalpflege am Scheideweg 70 Literarische Suche nach einem verlorenen Land 73 2

3 Inhalt Von Olsztyn in die Welt der Architekt Erich Mendelsohn 76 Nicht nur Polka Klassik und Jazz aus Polen 78 Unterwegs im Nordosten Polens Gdańsk/Danzig und Umgebung 82 Gdańsk/Danzig 85 Główne Miasto/Rechtstadt 87 Stare Miasto/Altstadt 99 Die Umgebung von Danzig 107 An der Weichselmündung 107 Oliwa/Oliva 112 Sopot/Zoppot 113 Kaschubei und Weichselwerder 116 Berge, Seen und rauschendes Meer die Kaschubei 118 Kartuzy/Karthaus und Umgebung 118 Kaszubski Park Etnograficzny 119 Die kaschubische Küste von Władys ławowo bis Łeba 119 Półwysep Helski/Putziger Nehrung 120 Klein Holland an der Ostsee das Weichselwerder 124 Pelplin 124 Gniew/Mewe 125 Kwidzyn/Marienwerder 125 Malbork/Marienburg 127 Im Weichseldelta 133 Frisches Haff und Oberländische Seenplatte 138 Elbląg/Elbing 140 Oberländischer Kanal 144 Am Frischen Haff 149 Frombork/Frauenburg 151 Braniewo/Brausberg 160 Pasłęk/Preußisch Holland und Umgebung 161 Morąg/Mohrungen 162 Ostróda/Osterode 164 Iława/Deutsch Eylau und Umgebung 166 3

4 Inhalt Szymbark/Schönberg 168 Kamieniec/Finckenstein 168 Olsztyn und das Ermland 170 Olsztyn/Allenstein 173 In der Umgebung von Olsztyn 180 Olsztynek/Hohenstein 181 Nidzica/Neidenburg 184 Szczytno/Ortelsburg 186 Barczewo/Wartenburg 188 Dobre Miasto/Guttstadt 189 Lidzbark Warmiński/Heilsberg 190 Bartoszyce/Bartenstein und Umgebung 194 Orneta/Wormditt 199 Giżycko und die Masurischen Seen 200 Giżycko/Lötzen 202 Kętrzyn/Rastenburg 208 In der Umgebung von Kętrzyn 209 Święta Lipka/Heiligelinde 213 Reszel/Rössel 216 Drogsze/Dönhoffstädt 216 Rund um den Jezioro Mamry/Mauer-See 221 Węgorzewo/Angerburg 222 Puszcza Borecka/Borkener Wald 225 Gołdap/Goldap und Umgebung 226 Puszcza Romincka/Rominter Heide 227 Olecko/Treuburg 228 Der Süden Masurens rund um Mikołajki 230 Mrągowo/Sensburg 232 Sorkwity/Sorquitten 235 Mikołajki/Nikolaiken und Umgebung 240 Jezioro Śniardwy und Łuknajno 245 Durch die Puszcza Piska/Johannisburger Heide 246 Krutyń/Kruttinnen 247 Jezioro Nidzkie/Nieder-See 249 Ruciane-Nida 253 Pisz/Johannisburg 255 Ełk/Lyck 256 Ausflug zum Biebrzański Park Narodowy 258 Rund um Suwałki und Augustów 262 Suwałki 264 Puńsk 270 Wigierski Park Narodowy/Wigry-Nationalpark 270 4

5 Inhalt Sejny 271 Augustów und Umgebung 272 Dowspuda 279 Stätten des Freiheitskampfes die Solidarność in Danzig 102 Die Danziger Westerplatte wo der Zweite Weltkrieg begann 110 Pittoreske Bauernarchitektur das Vorlaubenhaus in Trutnowy 134 Auf den Spuren von Nikolaus Kopernikus in Frombork 154 Das Storchendorf Żywkowo 196 Düstere Betongeheimnisse die NS-Bunkeranlagen bei Kętrzyn 210 Zurück in die Ritterzeit die Burgen von Reszel und Bezławki 218 Im grünen Tunnel Paddeltour auf der Krutynia 238 Die Kirchen der Altgläubigen in Wojnowo 250 Mit der weißen Flotte durch den Augustów-Kanal 274 Karten und Pläne Gdańsk/Danzig 90 Malbork/Marienburg 129 Elbląg/Elbing 142 Frombork/Frauenburg 152 Olsztyn/Allenstein 174 Giżycko/Lötzen 204 Dieses Symbol im Buch verweist auf die Extra-Reisekarte Masuren 5

6 Steckbrief: Der Nordosten Polens Daten und Fakten Lage: Der Nordosten Polens umfasst im Westen Gdańsk/Danzig und sein Umland sowie das Weichseldelta. Im Norden begrenzen die Region die Ostsee und die polnisch-russische Grenze, im Osten die polnisch-litauische und polnisch-weißrussische Grenze. Im Süden reicht die Landschaft bis zum Biebrza- Tal und zur Johannisburger Heide. Fläche: Gesamtpolen km 2, Nordosten ca km 2 Größere Städte: die Dreistadt bestehend aus Danzig, Sopot/Zoppot und Gdynia/Gdingen ( Einw.), Olsztyn/Allenstein ( Einw.), Elbląg/ Elbing ( Einw.) Amtssprache: Polnisch Währung: Złoty (zł), 1 = 4,10 zł, 1 zł = 0,24 (Jan. 2010) Zeitzone: UTC +1 Geografie und Natur Der polnischen Ostseeküste schließt sich im Süden ein Zug von Seenplatten an, darunter die Pommersche/pojezierze Pomorskie sowie die Masurische/pojezierze Mazurskie. Die Masurische Seenplatte unterteilt sich in die Oberländische, die Große Masurische und die Suwałki-Seenplatte. Das Ganze bildet eine eiszeitliche Hügellandschaft, durchbrochen vom breiten Stromtal der 1047 km langen Weichsel/Wisła. Die Landschaft bestimmen hier Moränenhügel, die in der Kaschubei mit 329 m und in Masuren mit 313 m ihren Höhepunkt erreichen. Dazwischen liegen Tausende von Seen, meist Flach- oder Rinnenseen, darunter der tiefste mitteleuropäische See, Hańcza, bei Suwałki (108 m tief). Die längsten Flüsse in Masuren sind: Łyna 289 km, davon 224 km in Polen, Pasłęka 211 km, Biebrza 164 km und Krutynia 94 km. Geschichte Das Land östlich der Weichsel Ostpreußen gehörte zunächst dem baltischen Stamm der Prußen, bis es unter dem Deutschen Orden zum Ordensland Preußen und später zur Keimzelle des neuzeitlichen Preußen wurde. Westlich des Flusses erstreckte sich Pommerellen, das Königliche Preußen oder Westpreußen. Chronologisch unterteilt man in die polnisch-prußische Periode (bis 1283 bzw. 1309), die Zeit des Deutschen Ordens (bis 1466 bzw. 1525) und die Herrschaft des preußischen (bis 1657 bzw. 1772/1792) und des deutschen Staates (bis 1945). Im letzten Jahrtausend wechselte die ethnische Zusammensetzung des Landes zweimal im 13. Jh. setzten sich die deutschen Siedler durch und ließen das Prußische verschwinden, nach der Vertreibung der deutschstämmigen Bevölkerung ab 1945 siedelten sich in dem nun polnischen Staat Polen aus Zentralpolen oder die Vertriebenen aus Ostpolen an. Der Verwicklungen nicht genug, erlebte das Suwałki-Land noch eine ganz andere Geschichte nämlich die politischen Ereignisse im polnisch-litauischrussischen Spannungsfeld. 42

7 Staat und Verwaltung Polen ist seit der Ausrufung der Dritten Republik 1990 eine parlamentarische Demokratie mit einem alle 5 Jahre vom Volk gewählten Präsidenten, der nach der 1997 verabschiedeten Verfassung das Vetorecht für die Beschlüsse des Sejm, der gesetzgebenden unteren Kammer des Parlaments, hat. Seit den Wahlen 2007 regiert eine Koalition aus dem liberalen Bürgerforum (PO) und der Bauernpartei (PSL), geführt von Premierminister Donald Tusk. Die größte Oppositionspartei ist Recht und Gerechtigkeit (PiS), eine rechte, nationale und gelegentlich europaskeptische Gruppierung, zu deren ideologischer Nähe der jetzige Präsident Lech Kaczyński gezählt wird. Im Parlament sind auch Postkommunisten vertreten, die bis 2005 an der Macht waren, aber durch die Verstrickung in etliche Skandale viele Stimmen verloren haben. Im Senat sitzen Vertreter der deutschen Minderheit, welche die Fünf-Prozent- Hürde nicht überwinden muss. Die Verwaltungsreform von 1999 ließ 16 größere Verwaltungseinheiten entstehen, im Nordosten die Woje wodschaft Pommerellen/Pomorze Gdańs kie mit den Zentren Danzig und Słupsk, die Wojewodschaft Ermland und Masuren/Warmia-Mazur mit Olsztyn und Elbląg sowie Podlachien/Podlasie mit Białystok und Suwałki. Wirtschaft und Tourismus Die polnische Wirtschaft konnte im Krisenjahr 2009 einen Zuwachs des Nettosozialproduktes von 2 % verzeich nen. Der größte Wirtschaftspartner Polens ist Deutschland. Besorgnis erregt die hohe Arbeitslosenzahl von etwa 10 %, die durch die Rückkehr der Gastarbeiter aus Großbritannien, Island und Irland noch steigen kann. Anders als die prosperierenden Großstädte gehört der ländliche Nordosten mit seiner antiquierten Landwirtschaft, die durch EU-Subventionen künstlich am Leben erhalten wird, zu den Verlierern der Wen de. Bevölkerung, Sprache und Religion Der Nordosten Polens zählt ca. 3 Mio. Einwohner (inkl. Danzig; Polen gesamt 38,5 Mio.). In der Region leben neben der polnischen Mehrheit Tausende Ukrainer, die man 1947 aus ihren angestammten Gebieten im Süd osten des Landes vertrieb und hier ansiedelte. Die Schätzungen für die masurische Wojewodschaft gehen von bis aus. Die Vereine der deutschen Minderheiten in der masurischermländischen Wojewodschaft zählen Mitglieder; im Westen der pommerelischen Wojewodschat sind es noch ca Rund um Puńsk bei Suwałki leben etwa 6000 Litauer, man zählt auch ca Roma. Nordostpolen More Ba tyckie Ostsee Zatoka Gdaƒska S upsk Frombork Gdaƒsk Suwa ki Malbork Elblàg Gi ycko E k Ostróda Olsztyn Wis a (Weichsel) Ermland M a u s e r n 43

8 Geschichte im Überblick Steinzeit Vor- und Frühgeschichte Im südlichen Ostseeraum leben unterschiedliche Völker, u. a. die germanischen Goten und Gepiden, die vom 4. Jh. an in den Westen auswandern. Ab dem 2. Jh. n. Chr. siedeln Prußen an der Küste östlich von Danzig; weite Gebiete westlich und südlich davon werden ab dem 5. Jh. von Slawen bevölkert. 997 Der Prager Bischof Adalbert (Wojciech) unternimmt von urbs Gyddanyzc eine Missionsreise zu den Prußen im Auftrag des ersten polnischen Königs Bolesław des Tapferen und erleidet bei Elbing oder im Samland den Märtyrertod. Christianisierung Deutschordensritter 1230 Der Deutsche Ritterorden beginnt auf Veranlassung Konrads I., dem Herzog von Masowien (das Gebiet um das spätere Warschau), mit der Eroberung des Prußenlandes. Nach der Kruschwitzer Urkunde schenkt er dem Orden das Kulmerland (nördlich von Toruń/Thorn). Sowohl Kaiser Friedrich II. als auch Papst Gregor IX. ermächtigen den Orden, das Niemandsland, wie damals nichtchristliche Gebiete genannt wurden, zu erobern Die Eroberung des Prußenlandes gilt als abgeschlossen. Der Deutsche Orden geht zum planmäßigen Aufbau seines Staates über, der das Gebiet der Provinzen West- und Ostpreußen des 19. Jh. umfasst. Etwa 100 Städte und 1000 Dörfer werden in der folgenden Zeit gegründet und häufig mit deutschen Siedlern besetzt. Die politische, wirtschaftliche und religiöse Macht konzentriert sich in den Händen der in der Blütezeit des Ordens etwa 2000 Deutschordensritter Siegfried von Feuchtwangen, Hochmeister des Deutschen Ordens, verlegt seinen Sitz von Venedig in die Marienburg, die zum Machtzentrum des Staates wird. Die Deutschordensritter besetzen das polnische Danzig und vertreiben die Brandenburger, die die Burg und Stadt belagern was ein Bruch in den bisher freundschaftlichen Beziehungen zu Polen bedeutet Das Ordensland erlebt unter dem Hochmeister Winfried von Kniprode seine Blütezeit. Nur an den östlichen Rändern geht der Krieg gegen Litauen weiter, dessen Eroberung und Christianisierung die offizielle Daseinsberechtigung für den Ordensstaat darstellt Jagiełło, Fürst von Litauen, lässt sich in Krakau taufen, heiratet die polnische Königin Hedwig von Anjou (Jadwiga Andegaweńska) und wird als Wladislaw II. gekrönt. Er öffnet sein Land der christlichen Mission. 44

9 Beginn der polnisch-litauischen Union, die bis zum 18. Jh. besteht, und der polnischen Vormachtstellung im Nordosten Europas, die bis Mitte des 17. Jh. andauert Der Große Krieg zwischen dem Deutschordensland Preußen und Polen-Litauen, in dessen Verlauf der Orden eine vernichtende Niederlage in der Tannenbergschlacht (Grunwald, 1410) erleidet. Danzig, Thorn, Elbing und Königsberg huldigen dem polnischen König. Heinrich von Plauen, der spätere Hochmeister, rettet den Staat vor dem Zusammenbruch, indem er die Marienburg geschickt verteidigt. Der sog. Erste Thorner Frieden rettet die Integrität des Deutschordensstaates Die andauernde Finanzkrise im Ordensstaat und die Emanzipationsbestrebungen der Hansestädte führen zum Aufstand der im Preußischen Bund vereinigten Ritter und Patrizier, die zuvor um die Aufnahme Preußens in die polnisch-litauische Monarchie gebeten hatten ( Dreizehnjähriger Krieg oder Städtekrieg ). Im Zweiten Thorner Frieden, 1466, wird das spätere Westpreußen mit Danzig, Elbing und Thorn sowie das Bistum Ermland als autonomes Gebiet ( Preußen des Königlichen Anteils, meist Königliches Preußen genannt) polnisch. Herzogtum und Königliches Preußen 1525 Der preußische Ordensstaat wird aufgelöst. Albrecht von Brandenburg-Ansbach säkularisiert den Staat, der fortan zum protestantischen Herzogtum als Lehensgebiet Polens (Herzogtum Preußen) wird Der Reichstag zu Lublin lässt Polen und Litauen zu einem untrennbaren Leib zusammenschmelzen und schafft die Autonomie von Königlich Preußen innerhalb des polnischen Staates ab. Theoretische Autonomie genießen Thorn und Elbing, praktische nur Danzig In Polen Zeit des Wahlkönigtums: Nicht die Erbfolge, sondern die Wahl durch den Adel bestimmen den König Im ersten Nordischen Krieg ordnet sich das Herzogtum Preußen den Schweden unter. Die Verwüstung von Preußen durch die mit Polen verbündeten Krimtataren bewirkt, dass der Große Kurfürst, Friedrich Wilhelm von Brandenburg-Preußen, zum polnischen Lager zurückkehrt. Beginn des Niedergangs von Polen-Litauen, das Preußen volle Souveränität gewährleisten muss Trotz der Proteste der im Reich tätigen Deutschordensbrüder wird Kurfürst Friedrich III. von Brandenburg als Friedrich I. zum König in Preußen gekrönt. 45

10 Die Preußischen Provinzen Ost- und Westpreußen 1772, 1793 In der Ersten Teilung Polens kommen das Königliche Preußen und das Ermland zum Staat Friedrichs des Großen. 20 Jahre später werden auch Thorn und Danzig Preußen einverleibt. Entstehung der preußischen Provinzen Ost- und Westpreußen mit Königsberg und Danzig als Hauptstädten Napoleon Bonaparte besetzt nach den Schlachten von Preussisch Eylau und Friedland Preußen; Danzig wird Freie Stadt. Befreiungskämpfe unter dem preußischen General von Yorck Die Provinzen West- und Ostpreußen erleben nach der Reichsgründung einen wirtschaftlichen Aufschwung. Die französischen Reparationen nach dem Krieg 1870 werden überwiegend für die Entwicklung Preußens, vor allem für den Ausbau des Eisenbahnnetzes, verwendet Der Erste Weltkrieg. Die russischen Offensiven in Ostpreußen werden bis 1915 bei Hohenstein (sog. Zweite Tannenberg-Schlacht 1914) und in zwei Schlachten an Masurischen Seen, in denen die Lötzener Boyen- Festung eine große Rolle spielt, gestoppt Wiederherstellung des polnischen Staates. Im Versailler Vertrag bekommt der neue Staat einen schmalen Zugang zur Ostsee (Polnischer Korridor). In Westpreußen (Marienwerder, Marienburg) und im gesamten Süden Ostpreußens werden Abstimmungen abgehalten, die mit gewaltiger Mehrheit zugunsten Deutschlands ausfallen (92,5 % in Westpreußen 98 % in Ostpreußen). Der Zweite Weltkrieg und die Nachkriegsgeschichte Der Zweite Weltkrieg beginnt mit dem deutschen Angriff auf das polnische Munitionsdepot Westerplatte in Danzig. In Westpreußen wird die Liquidierung des polnischen Volkstums durchgeführt, was bedeutet, dass Tausende von Menschen, vorwiegend Intellektuelle, ermordet oder in KZs (so in Stutthof bei Danzig) inhaftiert werden. Am Ende des Krieges schlägt das Pendel der Gewalt zurück: Tausende Zivilisten werden bei der Flucht und kurz nach dem Einmarsch der Roten Armee zu Opfern. Anschließend folgt die Vertreibung der deutschen Bevölkerung aus dem nun vom polnischen Staat einverleibten Süden Ostpreußens und aus Danzig (bis auf Nachkommen der slawischen Masuren und Ermländer) Entstalinisierung ( Tauwetter ): Die Kollektivierung der Landwirtschaft wird gestoppt. Tausende Einwohner Masurens verlassen das Land. 46

11 Register Aktivurlaub 29 Allenstein s. Olsztyn Altgläubige 55, 251, 265, 267 Angeln 29 Anreise 20 Apotheken 34 Ärztliche Versorgung 34 Augustów 272 Augustów-Kanal 274, 276 Ausrüstung 17 Bachanowo 267 Baden 29 Barciany (Barten) 217 Barczewo (Wartenburg) 188 Bartoszyce (Bartenstein) 194 Bednarz, Klaus 249 Bezławki 218 Biber 246, 271 Biebrza 258 Biebrzański Park Narodowy 258 Bischof Adalbert (poln. Wojciech) 145 Bohrmann, Martin 212 Borkener Wald 50 Borki (Borken) 225 Braniewo (Braunsberg) 160 Brodnica 119 Buczyniec 145 Całuny Nowe (Kußfeld) 145 Campingplätze 24 Chałupy 120 Chmielno 119 Chopin, Friedrich 78 Cisowa Góra 267, 268 Czarna Hańcza 271 Czerwony Dwór (Rothebude) 225 Danzig s. Gdańsk Danziger Bucht 136 Dębki 120 Denkmalpflege 70 Deutsche Siedler 55 Deutscher Orden 53, 56 Deutsch-Polnische Stiftung 72, 221 Diplomatische Vertretungen 34 Dobre Miasto (Guttstadt) 189 Dönhoff, Marion Gräfin 73, 217 Dönhoffstädt s. Drogosze Dowspuda 279 Drogosze (Dönhoffstädt) 72, 216 Eichmedien (Nakomiady) 72 Einfuhrbeschränkungen 20 Einreisebestimmungen 20 Elbing s. Elbląg Elbląg (Elbing) 60, 71, 140 Archäologisch-Historisches Museum 143 Deutschordensburg 143 Galeria El Markttor 141 Nikolaikirche 142 Oberländischer Kanal 144 Spitalgebäude des Hl. Geistes 143 Św. Ducha 142 ul. Garbary 141 ul. Wigilijna 142 Elche 259, 271 Ełk (Lyck) 256 Ermland 170 Essen und Trinken 25 Farenheid, Graf Friedrich Heinrich von 228 Feiertage 34 Ferien auf dem Bauernhof 23 Ferienwohungen 23 Feste 32 Finckenstein s. Kamieniec Fischotter 271 Foto- und Videoaufnahmen 34 Foucault, Jean Bernard Léon 155 Frauenburg s. Frombork Fremdenverkehrsämter 14 Frisches Haff (Zalew Wiślany) 149 Frombork (Frauenburg) 151 Dombezirk 151 Fundacja Borussia 77 Gałczyński, Konstanty Ildefons 249 Galiny (Gallinen) 72, 193 Gallinen s. Galiny Gawrych Ruda 271 Gdańsk (Danzig) 58, 71, 82 Altstädter Rathaus 100 Artushof 89 Bernsteinmuseum 88 Brigittenkirche 100 Denkmal für Solidarität und Ausstellung»Wege zur Freiheit«101, 102 Dominikanerkirche 98 Filharmonia Bałtycka 79, 107 Frauengasse 94 Główne Miasto (Rechtstadt) 87 Goldenes Tor 88 Großes Zeughaus 87 Grünes Tor 92 Hohes Tor 88 Holzmarkt 99 Katharinenkirche 100 Kohlenmarkt 87 Krantor 95 Langer Markt 89 Lenin-Werft 104 Marienkirche 94 Mottlau-Kai 93 Museum zur Stadtgeschichte 92 Nationalmuseum 99 Pod Łososiem (Zum Lachs) 96 Rechtstädtisches Rathaus 91 Schifffahrtsmuseum 95 Stare Miasto (Altstadt) 99 Uphagen-Haus 89 Weichselmünde (Wisłoujście) 107, 108 Westerplatte 107, 110 Gdynia Summer Jazz Days 79, 107 Geld 35 Geschichte 42, 44 Gierłóż

12 Gietrzwałd (Dietrichswalde) 180 Giordano, Ralph 75 Giżycko (Lötzen) 202 Gładysze (Schlodien) 72, 162 Gniew (Mewe) 125 Gołdap (Goldap) 226 Golf 29 Górecki, Henryk Mikołaj 79 Gräberfeld der Sudauer 267 Grass, Günter 73 Grunwald (Grünfelde) 183 Gulbieniszki 267 Haustiere 20, 35 Heilige Birgitta von Vadstena 58 Heiligelinde s. Święta Lipka Heilsberg s. Lidzbark Warmiński Hejdyk (Heidig) 249 Hel (Hela) 120 Hela-Halbinsel (półwysep Helski) 120 Helwing, Georg Andreas 222 Herder, Johann Gottfried 163 Hitler, Adolf 209, 212 Hotels 23 Iława (Deutsch Eylau) 166 Informationsquellen 14 Internet 14 Internetzugang 35 Jastrzębia Góra (Habichtsberg) 120 Jazz 78 Jeziorak (Geserich-See) 49, 166 Jezioro Bełdan (Beldahn- See) 49 Jezioro Druzno (Drausen- See) 145 Jezioro Drwęckie (Drewenz- See) 164 Jezioro Kisajno (Kisain-See) 202 Jezioro Łańskie (Lansker- See) 180 Jezioro Łuknajno (Lucknainen-See) 245 Jezioro Mamry (Mauer-See) 49, 202, 221 Jezioro Mikołajskie (Nikolaiker See) 49, 240 Jezioro Necko 277 Jezioro Nidzkie (Nieder-See) 202, 249 Jezioro Niegocin (Löwentin- See) 49, 202 Jezioro Pluszne (Großer Plautziger See) 180 Jezioro Ryńskie (Rheiner- See) 49 Jezioro Śniardwy (Spirding- See) 49, 52, 202, 240, 245 Jezioro Ukiel (Ukiel-See) 180 Jezorio Wigry 271 Jugendherbergen 24 Kadyny (Kadinen) 150 Kadzidłowo (Einsiedeln) 248 Kaliningrad (Königsberg) 148 Kamaldulenserkloster am Wigry-See 273 Kamieniec (Finckenstein) 71, 168 Kanu- und Kajakfahren 29 Karłowicz, Mieczysław 78 Karten 14 Kartuzy (Karthaus) 118 Karwica (Kurwien) 249 Kaschubei 118 Kaschuben 53 Kaszubski Park Etnograficzny 119 Katholizismus 67 Kępiny Małe 136 Kępki 136 Kętrzyn (Rastenburg) 208 Kętrzyński, Wojciech 208 Kinder 35 Klassik 78 Kleidung 17 Klima 16 Klon 186 Koch, Erich 188 Komeda, Krzysztof 79 Register König Kasimir IV. 128 Königsberg s. Kaliningrad Kopernikus, Nikolaus 154 Koszwały 136 Krokowa 120 Krosno (Crossen) 199 Kruklanki (Kruklanken) 225 Krutyń (Kruttinnen) 247 Krutynia 235, 238, 247 Krynica Morska 136, 157, 158 Krzyże (Kreuzofen) 249 Kwidzyn (Marienwerder) 125 Landwirtschaft 63 Łeba 119 Lębork 119 Lehndorff, Hans Graf von 75 Lehndorff, Marie Eleonore von 221 Lejdy 52 Lenz, Siegfried 73, 228, 257 Lepper, Andrzej 64 Lesetipps 15, 54, 75 Lidzbark Warmiński (Heilsberg) 190 Bischofsburg 190 Lipsk 259 Liski 195 Litauische Minderheit 270 Lötzen (Giżycko) 202 Luther, Martin 58 Lutosławski, Witold 79 Lwowiec 52 Malbork (Marienburg) 59, 127 Burgbesichtigung 128 Mamerki (Mauerwald) 212 Mariä Himmelfahrt 32 Marienburg s. Malbork Marzęcino 136 Masuren 53 Masurische Pyramide 228 Masurische Seenplatte 48, 200 Masurischer Landschaftspark 51 Mazowiecki, Tadeusz 103 Medien 36 Mendelsohn, Erich 76,

13 Register Mennoniten 135, 136 Michalkov, Nikita 61 Miechucino 119 Mikołajki (Nikolaiken) 240 Miłocin 136 Mirachowo 119 Mohrungen s. Morąg Moniuszko, Stanisław 78 Morąg (Mohrungen) 162 Johann Gottfried Herder Museum 163 Mrągowo (Sensburg) 232 Musikevents 32 Napoleon Bonaparte 169 Nidzica (Neidenburg) 184 Notruf 36 Nowicki, Maciej 277 Nowowiejski, Feliks 188 Nowy Dwór Gdanski 136 Oberländische Seenplatte 138 Oberländischer Kanal 144 Öffnungszeiten 36 Old Jazz Meeting Złota Tarka 79 Olecko (Treuburg) 228 Oliwa (Oliva) 112 Olsztyn (Allenstein) 54, 76, 173 Dom Mendelsohna 177 Hohes Tor 173 Jakobikirche 175 Markt 173 Museum für das Ermland und Masuren 175 Planetarium 177 Sternwarte 177 Olsztynek (Hohenstein) 181 Freilichtmuseum Olsztynek 181 Orneta (Wormditt) 199 Osowiec-Twierdza 259 Ostróda (Osterode) 145, 164 Ostrykól (Ostrokollen) 257 Pac, General Michał Ludwik 279 Paderewski, Ignacy Jan 78 Papst Johannes Paul II. (Karol Wojtyla) 67, 275 Pasłęk (Preußisch Holland) 161 Pasym (Passenheim) 186 Pelplin 124 Penderecki, Krzysztof 79 Piaski (Neukrug) 136 Piecki (Peitschendorf) 246 Pisz (Johannisburg) 255 Polnische Spezialitäten 25 Polnischen Pferdchen 50 Półwysep Helski (Putziger Nehrung) 120 Popielno (Popiellnen) 245 Popiełuszko, Jerzy 100 Post 36 Prądzyński, General Ignacy 275 Pranie (Seehorst) 249 Privatzimmer 23 Prostki (Prostken) 258 Prußen 53 PSL, Polskie Stronnictwo Ludowe 64 Puńsk 270 Puszcza Augustowska 275, 276 Puszcza Borecka (Borkener Wald) 225 Puszcza Piska (Johannisburger Heide) 50, 246 Puszcza Romincka (Rominter Heide) 50, 227 Putin, Wladimir 62 Putziger Nehrung (Półwysep Helski) 120 Radfahren 30 Radio Maryja 68 Rajgród 258 Rastenburg s. Kętrzyn Reisekosten 36 Reisen mit Handicap 36 Reisezeit 16 Reiten 30 Reszel (Rössel) 216, 218 Rozewie (Rixthöft) 120 Ruciane-Nida 253 Rundreisen 18 Russen 60, 275 Rutka 267 Rydzyk, Tadeusz 69 Ryn 217 Samoobrona 64 Schinkel, Karl Friedrich 204 Schlachtfeld Grunwald Tannenberg 183 Schlobitten s. Słobity Schlodien s. Gładysze Schwäne 245 Schwarzstörche 225 Segeln 31 Sejny 271 Sicherheit 37 Sienkiewicz, Henryk 56, 59 Słobity (Schlobitten) 71, 162 Słowiński Park Narodowy 120, 122 Solidarność 102 Sopot (Zoppot) 113 Sorkwity (Sorquitten) 235 Souvenirs 38 Spartipps 36 Spa-Urlaub 32 Sport 29 Stańczyki (Staatshausen) 228 Stańko, Tomasz 79 Stary Folwark 271 Stauffenberg, Claus Graf Schenk von 211 Stębark (Tannenberg) 57, 183 Stegna (Steegen) 136 Steinort s. Sztynort Stobna 136 Sudauer 267 Suwałki 264 Suwałki-Landschaftspark 267 Święta Lipka (Heiligelinde) 213 Szczurkowo 52 Szczytno (Ortelsburg) 186 Sztutowo (Stutthof) 137 Sztynort (Steinort) 72, 221 Szwałk (Schwalg) 225 Szymanowski, Karol 78 Szymbark (Schönberg) 168 Tannenbergschlacht 57, 59, 183 Tarpane 50 Tataren 227 Telefon

14 Toiletten 39 Trampen 39 Trinkgeld 39 Trutnowy 134, 136 Übernachten 23 Umgangsformen 39 Unterhaltung 32 Verkehrsmittel 20 Vorlaubenhaus 134, 136 Wałęsa, Lech 68, 103 Waleska, Maria 169 Wandererheime 24 Wasserski 32 Węgorzewo (Angerburg) 222 Weichselwerder 116, 124 Weißstörche 52, 196 Wellness 29 Werkstätten für Denkmalpflege (PKZ) 72 Wetter 16 Wiartel 249 Wiechert, Ernst 247 Ernst-Wiechert-Museum 246 Wielgus, Stanisław 68 Wieliczki (Wielitzken) 257 Wielka Guzianka (Guschienen-See) 249 Wigierski Park Narodowy 270 Wigry-See 270, 273 Windsurfen 32 Winkler, Adalbert von 208 Wisent 50, 225 Władysławowo 119 Wodka 27 Wodziłki 267 Wojnowo (Eckertsdorf) 55, 249, 250 Wolfsschanze (Wilczy Szaniec) 209, 210 Wolisko 225 Żarnowiec 120 Zweiter Weltkrieg 110 Żywkowo 52, 196 Register Zitatnachweis S. 54: Günter Grass, Die Blechtrommel, 1993 Steidl Göttingen (1. Ausgabe 1959) S. 48: Ernst Wiechert, In der Heimat, Gesamtwerk Ernst Wiechert, Langen Müller in der F. A. Herbig Verlagsbuchhandlung GmbH, München S. 54: Siegfried Lenz, Heimatmuseum, 1978 by Hoffmann und Campe Verlag, Hamburg S. 73: 1971, Marion Gräfin Dönhoff, Kindheit in Ostpreußen, WJS, Berlin in der Verlagsgruppe Random House GmbH, München. Das Klima im Blick Reisen bereichert und verbindet Menschen und Kulturen. Wer reist, erzeugt auch CO 2. Der Flugverkehr trägt mit einem Anteil von bis zu 10 % zur globalen Erwärmung bei. Wer das Klima schützen will, sollte sich für eine schonendere Reiseform (z. B. die Bahn) entscheiden oder die Projekte von atmosfair unterstützen. Atmosfair ist eine gemeinnützige Klimaschutzorganisation. Die Idee: Flugpassagiere spenden einen kilometerabhängigen Beitrag für die von ihnen verursachten Emissionen und finanzieren damit Projekte in Entwicklungsländern, die dort den Ausstoß von Klimagasen verringern helfen. Dazu berechnet man mit dem Emissionsrechner auf wie viel CO 2 der Flug produziert und was es kostet, eine vergleichbare Menge Klimagase einzusparen (z. B. Berlin London Berlin 13 ). Atmosfair garantiert die sorgfältige Verwen - dung Ihres Beitrags. Klar auch der DuMont Reiseverlag fliegt mit atmosfair! 287