S T I P E N D I E N P R O G R A M M
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- Minna Richter
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1 H E R B E R T Q U A N D T - S T I F T U N G T R I A L O G D E R K U L T U R E N S T I P E N D I E N P R O G R A M M für Nachwuchsjournalisten aus Deutschland, Israel, Palästina
2 KONTAKT Herbert Quandt-Stiftung Christine Schüßler Am Pilgerrain Bad Homburg v. d. H. Tel. +49 (0) Fax +49 (0) Alltag in Jerusalem: Das Nebeneinander von Militär und Religion
3 Sven Behrisch (deutscher Stipendiat 2009): Warum Israel?, fragte der Grenzbeamte am Flughafen von Tel Aviv, als ich ihm den Pass zeigte. Wo wohnen Sie, was werden Sie machen, wohin werden Sie reisen? Fragen, auf die ich nicht gleich eine Antwort fand. Ich log, ich würde Freunde besuchen. Sollte er mich nun noch einmal fragen, ich würde dasselbe sagen. Ohne zu lügen. Menschen zusammenbringen, Horizonte eröffnen, Qualitätsjournalismus fördern Ein israelischer Journalist sitzt am Mikro einer arabischen Redaktion in Deutschland. Eine deutsche Journalistin schreibt für eine israelische Tageszeitung, während in Gaza der Konflikt ein weiteres Mal eskaliert. Ein Palästinenser aus Ramallah analysiert in Berlin die deutsche Berichterstattung über Nahost, ein junger Münchner Medienmacher unterstützt einen deutschen Auslandskorrespondenten in Jerusalem bei der Arbeit. Szenen eines Journalistenprogramms die Herbert Quandt-Stiftung will Menschen zusammenbringen, Blickweisen ändern und Horizonte erweitern. Denn Qualitätsjournalismus verlangt die Fähigkeit, verschiedene Perspektiven auf internationale, politische, kulturelle, religiöse Konflikte einnehmen zu können. Professionelles Herangehen bedeutet: sensible Betrachtungsweise, exzellente Recherchearbeit, journalistische Unabhängigkeit, klare Trennung von Nachricht und Meinung. Wo lernt man dies besser als in einem Land mit anderen politischen und sozialen Kontexten als den vertrauten? Kein Journalist sollte sich allein mit dem zufrieden geben, was er im eigenen Land gelernt hat.
4 Das Stipendienprogramm Deutsche Nachwuchsjournalisten erhalten die Chance, Israel und Palästina unmittelbar zu erleben und politische, religiöse sowie wirtschaftliche Zusammenhänge besser zu verstehen. Ihre israelischen und palästinensischen Kollegen lernen Deutschland kennen, seine Geschichte und Gegenwart. Sie arbeiten in deutschen Medien und erhalten Einblicke in deren Arbeitsweisen und Maßstäbe. Auf neutralem Boden treffen Israelis und Palästinenser aufeinander, verbringen Monate gemeinsam und erleben sich in Distanz zum politisch geprägten Alltag, was so in ihrer Heimat nicht möglich ist. Für manche ist es die erste Begegnung dieser Art. Hospitanz bei einem deutschen Auslandskorrespondenten oder einem israelischen Medium. Das Stipendium beginnt in jedem Jahr am 1. Oktober und endet am 31. März des darauf folgenden Jahres. Maximal fünf Stipendiaten werden gefördert. Ergänzt wird das Stipendium in beiden Ländern durch Workshops und Alumni-Treffen, da die Stiftung nachhaltig mit den Stipendiaten zusammenarbeiten möchte. Das Stipendium ist pro Teilnehmer mit etwa Euro dotiert. Darin enthalten sind Studiengebühren, Flugkosten, Unterhalt, Unterbringung, Miete. Die Stipendiaten aus Israel und Palästina erlernen während eines dreimonatigen Kurses an der Sommeruniversität Bayreuth die deutsche Sprache und bekommen Einblicke in die deutsche Geschichte, Politik und Kultur, um anschließend in einer Redaktion ein fachbezogenes Praktikum zu absolvieren: in Radio-, Fernseh-, Print- und Onlinemedien. Das Stipendium beginnt jährlich am 1. Juli und endet am 31. Dezember. Maximal acht Stipendiaten werden gefördert. Parallel dazu studieren die deutschen Stipendiaten ein Semester an der Hebräischen Universität in Jerusalem Geschichte, Kultur und Politik Israels bzw. des Nahen Ostens. Danach folgt eine zweimonatige Moritz Baumstieger (deutscher Stipendiat 2009): Ich konnte in Israel und Palästina jeden Tag eine neue Story entdecken. Gleichzeitig ist es die wohl längste Backgroundrecherche meines Lebens.
5 Foto: Christoph Gunkel Bar Mitzwa Feier in Jerusalem Wer kann sich bewerben? Die Stipendiaten aus Deutschland werden exklusiv in Kooperation mit vier führenden deutschen Journalistenschulen ausgewählt: der Axel-Springer- Akademie in Berlin, der Henri-Nannen-Schule in Hamburg, der Deutschen Journalistenschule in München sowie der Electronic Media School in Potsdam-Babelsberg. Die Stipendiaten aus Israel und Palästina werden ebenfalls über feste Partner ausgewählt. Wir arbeiten zusammen mit der Koteret School of Journalism and Communications in Tel Aviv, der Bethlehem University, dem I LAM Media Center for Arab Palestinians in Nazareth sowie dem Deutschen Vertretungsbüro in Ramallah. Die Bewerbungen müssen jeweils bis 15. Januar für Bewerber aus Israel und Palästina sowie bis 15. März für Bewerber aus Deutschland eingegangen sein. Eine Selbstbewerbung ist in der Regel nicht möglich.
6 Deutsche Stipendiaten auf Recherchetour in Akko Die Herbert Quandt-Stiftung Das Themenfeld Trialog der Kulturen der Herbert Quandt-Stiftung fördert seit 1996 das interkulturelle Verständnis zwischen Judentum, Christentum und Islam. Dies geschieht in langfristigen Programmen in den Bereichen Bildung und Journalismus sowie durch Konferenzen und Publikationen. Das Trialog-Journalistenprogramm wurde 2002 ins Leben gerufen und hat bis 2011 rund 50 Journalisten gefördert. Die Stiftung freut sich, dass eine Reihe von Stipendiaten den Weg in den politischen Journalismus, in Auslandsredaktionen und auf Korrespondentenposten in Jerusalem, Tel Aviv und Beirut gefunden hat. Die Herbert Quandt-Stiftung wurde 1980 als Dank für die Lebensleistung des Unternehmers Dr. Herbert Quandt errichtet. Sie setzt sich unter dem Motto Den Bürger stärken die Gesellschaft fördern für die Fortentwicklung und Stärkung unseres freiheitlichen Gemeinwesens ein. Die Stiftung will dazu beitragen, das Ideal des eigenständigen Bürgers zu fördern, seine Begabung zu entfalten und Verantwortung für das Gemeinwesen zu übernehmen. Die Publikation Reisen nach Jerusalem dokumentiert das Programm und enthält neben Grundsatzanalysen auch die besten Reportagen der Stipendiatenjahrgänge (Societäts-Verlag-Frankfurt 2008, ISBN ) Mehr Informationen sowie zwei Filme zum Stipendienprogramm finden Sie unter:
7 Die Projektpartner auf einen Blick: Al Jazeera, Berlin Dr. Josef und Janina Haubenstock Stiftung, Frankfurt Auguste-Viktoria-Stiftung, Jerusalem Henri-Nannen-Schule, Hamburg Auswärtiges Amt, Berlin I LAM Media Center for Arab Palestinians, Nazareth Axel Springer Akademie, Berlin Jerusalem Post Bethlehem University Jüdische Allgemeine, Berlin Deutsche Journalistenschule, München Koteret School of Journalism and Communication, Tel Aviv Deutsche Welle, Bonn/Berlin Palestine News Network, Bethlehem Deutschland-Magazin, Frankfurt Rhein-Main TV, Bad Homburg Die Welt, Berlin University of Bayreuth dpa, Berlin/Tel Aviv Yedioth Ahonoth, Tel Aviv Electronic Media School, Potsdam ZDF, Tel Aviv/Mainz Frankfurter Rundschau German Representative Office, Ramallah Wir danken dem Auswärtigen Amt in Berlin für die Unterstützung der palästinensischen Stipendiaten im Rahmen der Initiative Zukunft für Palästina sowie der Dr. Josef- und Janina-Haubenstock-Stiftung in Frankfurt für die Förderung deutscher Stipendiaten an der Hebräischen Universität Jerusalem.
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