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Transkript

1 Projekt- einheiten

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3 Es war einmal eine Königin, die war groß und mächtig und herrschte über das dunkle Reich der Nacht. Aber das reichte ihr nicht aus. Sie wollte mehr! Auch der goldglänzende Sonnenkreis des Tages sollte ihr gehören ihr ganz allein. Nun wurde das Reich des Tages aber von einem weisen und gütigen Mann beherrscht. Sein Name war Sarastro. Sarastro wollte keinen Streit mit der sternflammenden Königin der Nacht aber er konnte auch nicht erlauben, dass sie den Sonnenkreis an sich riss, denn dann würde die Welt in tiefer Dunkelheit versinken. Die Königin der Nacht hatte eine Tochter. Ihr Name war Pamina. Pamina war wunderschön und sie hatte ein gutes Herz. Auch Sarastro war von dem Mädchen verzaubert und er machte sich Sorgen um sie. Er befürchtete, dass die sternflammende Königin ihre Tochter zu einer habgierigen und streitsüchtigen Prinzessin erziehen könnte. Und das wollte er um jeden Preis verhindern. Sarastro überlegte, was er tun könnte, und dann entschloss er sich, Pamina zu entführen. Heimlich holte er sie in seinen Palast, damit sie unter seinem Schutz und im strahlenden Licht der Sonne zu einem guten Menschen heranwachsen konnte. 21

4 Als die Königin der Nacht den Raub ihrer Tochter bemerkte, da schäumte sie vor Wut. Sarastro besaß nun nicht nur das goldglänzende Reich des Tages, sondern hielt auch noch ihre einzige Tochter Pamina gefangen. Ein großes, dunkles Gefühl breitete sich in ihrem Herzen aus: Hass! Sie hasste Sarastro aus tiefster Seele. Was konnte sie tun? Sie überlegte viele Tage lang und dann hatte sie einen Plan: Nicht nur ihre Tochter würde sie zurück holen nein, auch Sarastro würde sie vernichten. Dann würde die Welt in tiefe Dunkelheit fallen und sie, die Königin der Nacht, würde den ganzen Erdenkreis beherrschen. Doch sie brauchte Hilfe, um ihr Ziel zu erreichen allein konnte sie es nicht schaffen. Eines Tages beobachtete sie den jungen Prinzen Tamino, der zur Jagd in den Wald zog. Das ist der Richtige, dachte die Königin. Er weiß nichts über die Entführung und über den Streit zwischen Sarastro und mir. Mit einer List und der Hilfe ihrer Schlange würde sie ihn auf ihre Seite ziehen. Und hier nimmt die Geschichte ihren Lauf 22 Es war einmal eine Königin

5 Ergebnisse des Brainstorming Wolfgang Amadeus Mozart wird den Kindern vorgestellt. Die Ouvertüre wird als Projektmusik vorgestellt. Medien Plakat mit dem Bild Mozarts, Text der Zauberflöte von Klaudia König-Bullerjahn, CD-Player, CD mit einer schönen Version der Zauberflöte, große Weltkugel (Plastikball), Streichhölzer, Kerzen und Taschenlampen Die Kinder lernen die Protagonisten der Geschichte kennen. Die Rollen werden aufgeteilt ausschlaggebend sind die Charaktereigenschaften, die Interessen der Kinder und die Größe der Rollen. Spiel mit Licht und Dunkelheit. Es war einmal eine Königin B _88.indd :42:51 Uhr

6 Unterthemen Wolfgang Amadeus Mozart wird vorgestellt. Aktionen Ein Foto von Mozart wird in der Klasse aufgehängt. Wir erzählen den Kindern, dass Mozart schon zu seiner Zeit ein Superstar war und auch heute noch sehr berühmt ist. Die Ouvertüre wird zur Projektmusik. Die Kinder erfahren die Bedeutung einer Ouvertüre als Türöffner für eine Oper. Sie werden vor den Raum geschoben und warten vor geschlossener Tür. Dann wird die Tür geöffnet und jedes Kind wird freudig und liebevoll begrüßt und mit der Ouvertüre empfangen. Der Klassenraum ist warm beleuchtet und geschmückt. Die Geste des Öffnens unterstützt den entstandenen Eindruck des Willkommenseins. Die Kinder wiederholen die Geste. Von nun an ist die Ouvertüre der Türöffner in jede Projekteinheit. Der erste Teil des Märchens wird erzählt und die Protagonisten werden vorgestellt. Wir haben die Geschichte der Anzahl der Schülerinnen und Schüler angepasst, so dass jedes Kind eine Rolle in dem musikalischen Märchen übernehmen kann. Die Kinder lauschen der Geschichte, die deutlich betont und mit Spannung erzählt wird. In ausreichenden Pausen wird die Reaktion der Kinder beobachtet. Im Anschluss werden die einzelnen Protagonisten mit ihren Eigenschaften vorgestellt. Ihre Eigenschaften und Interessen werden mit denen der Kinder verglichen. So ergeben sich die unten beschriebenen Rollenzuweisungen. Erfahrungen von Tag und Nacht, von Dunkel und Helligkeit Die Kinder spielen in der Sonne auf dem Pausenhof. Sie erleben ihre Schatten und zeichnen sie mit Kreide nach. Sie fühlen die Wärme der Sonne auf ihrer Haut. Im Planschbecken können sie ihre Hände und Füße baden und mit Eimern und Bechern spielen. Danach gibt es für alle ein leckeres Eis. Der Klassenraum wird verdunkelt. Für die Kinder, die sich vor der Dunkelheit fürchten, werden Kerzen angezündet. Die Kinder riechen das Anreissen der Streichhölzer und das Wachs der brennenden Kerzen. Dann setzen sich alle gemütlich auf die Matratzen und Kissen, hören die Ouvertüre sowie den ersten Teil der Geschichte. Alle genießen die Ruhe. Im Anschluss werden die Rollläden hochgezogen und das Licht des Tages wird als Kontrast erlebt. 24 Es war einmal eine Königin

7 Ergebnisse und Reaktionen der Schülerinnen und Schüler Die Kinder lieben Geschichten. Im Stuhlkreis hören sie den ersten Teil von Beinahe die Zauberflöte, wobei auf ihre Einwände, Fragen und Erfahrungen eingegangen wird. Alle Kinder auch die, die der Geschichte inhaltlich nicht folgen können werden in das Geschehen einbezogen. Sie erleben den Vortrag über Gestik, Mimik, Sprachmelodie und Spannungskurven. Sie lauschen gespannt und aufmerksam. Die Königin der Nacht ist mächtig und stark eine Rolle, die Laura gut gefällt. Sie steht gerne im Mittelpunkt, liebt Dramatik und genießt große Auftritte. Sarastro ist gütig und gerecht. Diese Rolle passt zu Sascha, der mit seinem strahlenden Lächeln die schwierigen Anteile seiner Persönlichkeit mehr als wettzumachen weiß. Tamino, ein junger, mutiger Prinz, kann nur von Lucas gespielt werden. Er verfügt neben schauspielerischem Talent über einen unwiderstehlichen Augenaufschlag perfekt! Pamina, die schöne und liebenswerte Prinzessin, wird von Mirjana dargestellt. Warum? Weil sie genau das ist: schön und liebenswert! Papageno, der fröhlich plappernde Vogelfänger, ist die passende Rolle für Christopher. Auch er lautiert gern und viel, hat das Herz auf dem rechten Fleck und den Schalk im Nacken das passt. Zudem mag er Lisa, die viel Hilfe und Unterstützung benötigt. Liebevoll kümmert er sich um sie und damit steht auch ihre Rolle fest: sie wird unsere Papagena. Die Damen sind nicht nur schön und mutig, sondern auch immer da, wenn sie gebraucht werden. Immer da im Sinne von sehr präsent sind auch Leoni und Tanja und somit sind auch diese Rollen besetzt. Die Priester zeichnen sich durch milde Weisheit und gute Ortskenntnis im Palast des Sarastros aus. Luca, Jan Niklas und Tobias können sich nur in sehr begrenztem Maße einbringen, doch sie tragen ihre Emotionen im Gesicht. Gerade dadurch wirken sie sehr authentisch eins mit sich, ehrlich und echt und so stellt man sich die Helfer an Sarastros Seite doch auch vor. Die Besetzung der Rollen war wider Erwarten gar nicht so schwierig. Leoni findet die Ouvertüre sehr aufwühlend und beginnt laut zu weinen. Werden wir die Projekteinheiten zukünftig mit einer anderen Melodie eröffnen müssen? Das wäre schade! Doch Leoni hört sich in das für sie völlig ungewohnte, klassische Musikerlebnis ein. Beim nächsten Mal ist alles gut. Leoni hat die Musik Mozarts akzeptiert und ist fortan für die Nennung seines Namens verantwortlich. Eine Aufgabe, die sie stolz erfüllt. Es war einmal eine Königin 25