Wissenschaftliche Leitung

Transkript

1 Sofern mindestens 85% der Veranstaltungen besucht wurden, wird eine Leistungsbestätigung (Kusausweis) ausgestellt. Darin sind die besuchten Module detailliert ausgewiesen. Aus organisatorischen und methodischdidaktischen Gründen ist die Zahl der Studierenden begrenzt. Sie richtet sich nach den Ausbildungskapazitäten. Kosten Die Lehrgangskosten sind dem Einlageblatt zu entnehmen. Für den Aufenthalt und die Verpflegung am Seminarort sind die Kosten - wie bei allen Weiterbildungslehrgängen - gesondert zu entrichten. Abschluss Um den Zertifikatslehrgang Krisenintervention erfolgreich abschließen zu können, müssen 85 % der Veranstaltungen besucht, eine schriftliche Abschlussarbeit verfasst, sowie diese positiv bewertet und präsentiert werden. Im Rahmen dieser Arbeit dokumentieren, kommentieren und reflektieren die Teilnehmerinnen und Teilnehmer einen Beratungs- bzw. Begleitungsprozess. Die Abschlussarbeit sowie deren Präsentation gelten als qualifizierendes Element und werden von den Veranstaltern durch ein Zertifikat bestätigt. Für den Zertifikatslehrgang werden 15 ECTS-Punkte vergeben. Master of Science, MSc Master of Advanced Studies, MAS Der Zertifikatslehrgang Krisenintervention ist Teil des Weiterbildungsmasterlehrgangs Psychosoziale Beratung. Zusammen mit den beiden Zertifikatslehrgängen Beratungs-Training und Mediation sowie dem Verfassen einer Masterarbeit und einer mündlichen Abschlussprüfung kann der Grad Master of Science in Councelling nach österreichischem Recht und der eidgenössisch anerkannte Titel Master of Advanced Studies erworben werden. Wissenschaftliche Leitung Peter Bünder, Dr., Dipl.Päd., Dipl.-Sozialarbeiter; Familientherapeut (DGSF); Kinderund Jugendtherapeut; Supervisor; Professor für das Fach Erziehungswissenschaft an der Fachhochschule Düsseldorf. Veranstaltungsorte Schloss Hofen, Wissenschaft und Weiterbildung 6911 Lochau, Hoferstraße 26 FHS St.Gallen Hochschule für Angewandte Wissenschaften, Weiterbildungszentrum Soziale Arbeit IFSA-FHS 9401 Rorschach, Industriestraße 35 Informationen SCHLOSS HOFEN Wissenschaft und Weiterbildung Land Vorarlberg FH Vorarlberg A-6911 Lochau, Hoferstr. 26 Dr. Elmar Fleisch Nicoletta Wolf (Sekretariat) T +43 (0) 5574/ , F -22 info@schlosshofen.at Das Titelbild stammt vom Bregenzer Künstler Erich Smodics. Wir danken für die kostenlose Zurverfügungstellung.

2 SCHLOSS HOFEN liegt rund 5 km von Bregenz entfernt in der Gemeinde Lochau am Vorarlberger Bodenseeufer. Vom Schloss aus überblickt der Besucher das Dreiländereck am Bodensee. Etwas abseits vom Ortszentrum gelegen, bietet das Bildungszentrum mit seinem Park ein ideales Ambiente für Lehrgänge und Seminare. Seit 1981 ist Schloss Hofen ein Zentrum für Wissenschaft und Weiterbildung mit Schwerpunkten in den Bereichen Wirtschaft, Recht, Medizin - Psychologie - Psychotherapie, Soziale Arbeit und Verwaltung. Schloss Hofen bietet über 20 Universitätslehrgänge und ein breites Seminarprogramm. E i c h e n b e r g Stuttgart Ulm München P f ä n d e r t u n n e l Nordportal H ö r b r a n z S C H L O S S H O F E N Hofriedenstr. Hoferstraße Schwendeweg Pfänderstr. Friedrichshafen St. Gallen Zürich Feldkirch Lindau Lochau BREGENZ Pfändertunnel Innsbruck L i n d a u Toni-Ruß-Str. Hörbranzer Str. Bahnhofstr. Bahnhof Pfarrkirche Chur Am Dorfplatz Bahnhof Lochau/Hörbranz Landstraße B o d e n s e e B r e g e n z

3 S C H LO S S H O F E N G E S U N D H E I T U N D S O Z I A LE S KRISENINTE RVENTION ZERTIFIKATSLEHRGANG

4 Zielsetzung In den heutigen schnelllebigen und immer komplexeren Gesellschaften werden für das Individuum - ausgelöst durch soziale, politische oder ökologische Ereignisse - die Konfrontation mit Krisenerscheinungen und -erfahrungen immer wahrscheinlicher. Die Erfahrung, dass im Krisenfall persönliche, familiäre und lokale Netzwerke häufig nicht mehr tragfähig genug sind, um Krisen adäquat bewältigen zu können, führt zur Notwendigkeit, dass vermehrt gesellschaftliche Kräfte kompensatorisch tätig werden müssen. Diesen Erfordernissen trägt der Zertifikatslehrgang Krisenintervention Rechnung, indem er potenzielle Krisenberaterinnen und Krisenberater befähigt, Menschen in individuellen Krisen professionell beizustehen, eine Unterstützung zur Wiedergewinnung von persönlicher Handlungsfähigkeit zu bieten und durch entlastende und stützende Maßnahmen zur Stabilisierung der Lebenskräfte beizutragen. Lernziele Die Absolventinnen und Absolventen des Zertifikatslehrgangs verfügen über vertiefte Kenntnisse bezüglich Theorien, Konzepte und Methoden zur Entstehung und Erklärung von menschlichen Krisen wenden dieses Wissen und das und methodische Repertoire zum Beziehungsaufbau und zur Settinggestaltung im Rahmen von Kriseninterventionen erfolgreich an besitzen fundierte Kenntnisse über die Anwendungsmöglichkeiten systemischer Interventionstechniken und erfolgreicher Copingstrategien verfügen grundlegende Kompetenzen in Krisenmanagement und ressourcenorientierter Netzwerkarbeit reflektieren fachspezifisch Burnout-Phänomene, Stressentstehung und bewältigung, Suizidalität sowie die individuelle Psychohygiene nützen ihr professionelles Wissen und ihre Fähigkeiten, um in Krisen involvierte Menschen sowie ehren- und hauptamtliches Krisenpersonal zu unterstützen können Erste-Hilfe-Interventionen setzen und Menschen nach traumatischen Erfahrungen begleiten.

5 Lehrgangsinhalte Krisentheorie Krisenkonzepte Krisendynamik Wissenschaftliche Einarbeitung in Krisentheorie, Klassifizierung von Krisen und Krisendynamiken, persönliche Erfahrung mit Krisen 24 UE Krise und Diagnostik I - Psychotraumatologie Anamnese, Grundlagen der Psychotraumatologie, Stressmanagement, angewandte Krisenintervention, Umgang mit Trauernden Psychosomatische Aspekte der Krise Notfallmedizin Zusammenarbeit der Krisenmitarbeiter und der medizinischen Institutionen, Vermittlung von notfallmedizinischen Methoden Beziehungsgestaltung in der Krisenintervention I Methoden der systemischen Krisenbegleitung, Unterstützung der Betroffenen in ihrem interaktionellen Umfeld, Ressourcenarbeit 8 UE Krise und Diagnostik II Psychosoziale Krisen Krisen und pathologische Muster in der Partnerschaft, frühe Bindungsmuster sowie Psychopathologien, Konzepte der Paarberatung Krise und Diagnostik III Krisen im Kinder- u. Jugendlichenalter Krisen im Kindes- und Jugendlichenalter, im Erwachsenenalter und im Alter, Krisenanfälligkeit in den Lebensphasenübergängen Beziehungsgestaltung in der Krisenintervention II - Rapport und Pacing, Gestaltung professioneller Beziehung in Aktuphasen zwischen Berater/Beraterin und Klient/Klientin (Life-)Supervision im Krisenzentrum Krefeld Reflexion und Weiterentwicklung der Praxis Krisenmanagement, Netzwerkarbeit, Debriefing Unterstützungsarbeit für ehren- und hauptamtliche Krisenhelfer, Umgang mit psychischer Überlastung, Verlusterfahrungen und Hilflosigkeit Krisenintervention zweiter Ordnung Beratung und Unterstützung der Krisenhelfer, Umgang mit Traumatisierungen, Verarbeitungs- und Trauerprozesse

6 Dramatische Krisen: Selbstverletzung, Gewalt und Tötung (Suizid) Erarbeiten von Methoden zur Suizidverhütung, Methoden der Integration, Umgang mit Suizid, Suizidprävention Psychohygiene der Helfer / Stress-Entlastung, Selfcare Erarbeiten von Selbstschutzmaßnahmen für Helfer und Helferinnen, Umgang mit Suizidgefährdeten und deren Angehörigen Abschlusskolloquium Präsentation der Abschlussarbeit zu einem selbstgewählten Schwerpunktthema. Reflexion der Weiterbildung. Gesamt-Evaluation 1 UE (Unterrichtseinheit) = 45 min. Dieser Zertifikatslehrgang umfasst einen studentischen Workload von 450 Stunden (Präsenzunterricht, angeleitetes Selbststudium, Selbststudium) und entspricht einem Guthaben von 15 ECTS Punkten nach dem Europäischen Kredittransfersystem. Organisatorische Rahmenbedingungen Zeitlicher Ablauf Der Zertifikatslehrgang Krisenintervention wird als berufsbegleitende Weiterbildung geführt. Er beinhaltet 26 Tage Päsenzunterricht sowie ca. 250 Stunden Selbststudium (inkl. Erstellen der Abschlussarbeit). Die Lehrveranstaltungen finden in 13 Blöcken zu je zwei bzw. drei Tagen während der Woche (auch fallweise an Samstagen) statt. Zielgruppe Der Zertifikatslehrgang ist für Berufsleute aus unterschiedlichen psychosozialen Arbeitsfeldern (Sozialarbeit, Sozialpädagogik, Psychologie, Psychotherapie, Pflege, Seelsorge, ) konzipiert, die sich im Bereich der Krisenintervention und Begleitung von traumatisierten Menschen gezielt weiterbilden möchten. Zulassungsvoraussetzungen ein anerkannter Tertiärabschluss (Diplom einer Fachhochschule, Universität, Höheren Fachschule mit entsprechender qualifizierter Berufserfahrung oder ein vergleichbarer Abschluss) mindestens zweijährige Berufserfahrung nach Abschluss der Ausbildung eine Tätigkeit in einem Arbeitsfeld, das Transfermöglichkeiten zulässt (Praxisbezug) Bewerberinnen und Bewerber, die über andere, vergleichbare Abschlüsse und entsprechende Berufserfahrung verfügen, können auf Basis einer individuellen Prüfung des Dossiers aufgenommen werden. Es entscheidet die Studienleitung. Die Teilnahme als Gasthörerin oder Gasthörer ist möglich. In diesem Fall sind die qualifizierenden Arbeiten fakultativ.