Schindlers Liste eine Annäherung an den Holocaust mittels eines Filmabends

Größe: px

Ab Seite anzeigen:

Download "Schindlers Liste eine Annäherung an den Holocaust mittels eines Filmabends"

Laura Bäcker
vor 7 Jahren
Abrufe

1 VI 20./21. Jahrhundert Beitrag 14 Schindlers Liste (Klasse 9) 1 von 18 Schindlers Liste eine Annäherung an den Holocaust mittels eines Filmabends Thomas Schmid, Heidelberg E uropa am Beginn der 40er-Jahre des 20. Jahrhunderts: Der Zweite Weltkrieg tobt an allen Fronten, die Nationalsozialisten überziehen die besetzten Gebiete mit ihrem Terror und Rassenwahn. In Krakau erwirbt der deutsche Geschäftsmann Oskar Schindler eine le-Warenfabrik. Um möglichst profitabel zu wirtschaften, stellt er Juden ein, für die er einen sehr geringen Stundenlohn an die SS zahlen muss. Durch die Auflistung der Namen rettet er ihr Leben, denn als kriegswichtige Arbeiter werden sie nicht in die Vernichtungslager deportiert. Allmählich wandelt sich der Profiteur Oskar Schindler zum Retter. Am Beispiel des Spielfilms Schindlers Liste von Steven Spielberg aus dem Jahr 1993 können Schülerinnen und Schüler eindringlich an die Thematik der Verfolgung und Ermordung von jüdischen Bürgerinnen und Bürgern zwischen 1933 und 1945 herangeführt werden. Gleichzeitig erkennen sie, dass es Menschen gab, die sich der NS-Diktatur widersetzten. Die Geschichte hinter dem Film verstehen können! Klasse: 9 Das Wichtigste auf einen Blick Aus dem Inhalt Ausgezeichnet mit sieben Oscars: Schindlers Liste Dauer: Filmabend + 6 Unterrichtsstunden Kompetenzen: wesentliche Elemente nationalsozialistischer Ideologie und deren Unrechtscharakter erkennen darstellen, wer Verantwortung trug, wer zustimmte, wer verfolgt wurde und welche Menschen und Gruppen sich der totalitären Ideologie widersetzten ausführen, dass die Verfolgung und Ermordung von jüdischen Bürgerinnen und Bürgern sich bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs steigerte Wie wirkt der Spielfilm Schindlers Liste auf uns? Welche Gefühle löst er aus? Wie konnte es ab 1933 zur Verfolgung und Ermordung der jüdischen Bürger durch die Nationalsozialisten kommen? Welche Ideologie steckte dahinter? Wer war an den rassistisch motivierten Verbrechen beteiligt? Und wo fanden diese vor allem statt? Wer leistete Widerstand im Nationalsozialismus?

2 8 von 18 Schindlers Liste (Klasse 9) 20./21. Jahrhundert Beitrag 14 VI Die Reihe im Überblick Filmabend Schindlers Liste Stunde 1 M 1 (Ab) Schindlers Liste erste Eindrücke, erster Austausch Schindlers Liste eine Nachbetrachtung Stunde 2 M 1 (Ab) Intensive Nachbesprechung des Spielfilms Schindlers Liste eine Nachbetrachtung Stunden 3/4 Erarbeitung vertiefender fachlicher Aspekte M 2 (Ab) Aufgabe für die Gruppenarbeit Stunde 5 Stunde 6 M 3 (Ab) Plakatpräsentationen zu den erarbeiteten Themen Kreative Schreibaufgabe und Abschlussgespräch Schindlers Liste einige Erinnerungen Abkürzungen Ab = Arbeitsblatt

3 VI 20./21. Jahrhundert Beitrag 14 Schindlers Liste (Klasse 9) 11 von 18 Schindlers Liste einige Erinnerungen M 3 Wähle eine der folgenden Personen aus dem Film Schindlers Liste aus. Erinnere dich an eine oder mehrere Szenen, in denen die Person eine besondere Rolle spielt. Versuche, dich in die Person hineinzuversetzen und schreibe auf, wie sie im Rückblick, also in der Erinnerung nach vielen Jahren, diese Szene/n wohl erlebt hat. Achte auf ihre Gedanken und Gefühle. Oskar Schindler (Fabrikbesitzer, Lebemann, Retter tausender Juden) Helene Hirsch (Dienstmädchen Amon Göths) Itzhak Stern (Buchhalter und Schindlers Rechte Hand ) Poldek Pfefferberg (junger Mann, der u. a. versucht, durch die Kanalisation zu fliehen) Mila Pfefferberg (Poldeks Verlobte) Emilie Schindler (Ehefrau Oskar Schindlers) eine andere Person, die dir wichtig ist Oscar Schindler Helene Hirsch

4 16 von 18 Schindlers Liste (Klasse 9) 20./21. Jahrhundert Beitrag 14 VI Oktober 1939: Februar 1940: Juli 1941: September 1941: Januar 1942: Juni 1942: September 1942: Oktober 1942: Juni 1943: Erhöhung der Sühneleistungen für die Pogromnacht; Juden müssen um 20 Uhr zu Hause sein erste große Deportation deutscher Juden Beginn der sogenannten Endlösung der Judenfrage alle Juden müssen den Judenstern sichtbar tragen; sie dürfen ihr Wohngebiet nur mit polizeilicher Genehmigung verlassen Juden dürfen keine Pelze oder Wollsachen mehr besitzen, diese müssen sie abliefern; Juden dürfen keine öffentlichen Verkehrsmittel benutzen; sie dürfen keinen Gebrauch von Telefonen machen; sie dürfen keine Wälder und Grünanlagen betreten und sich nicht auf Bahnhöfen aufhalten; sie dürfen keine Bücher, Zeitungen und Zeitschriften erwerben und keine Haustiere halten; sie dürfen keine Schreibmaschinen, Kameras, Fahrräder, Motorräder und Autos besitzen Juden müssen alle entbehrlichen Kleidungsstücke abgeben; alle jüdischen Schulen werden geschlossen Juden erhalten kein Fleisch, keine Eier, kein Obst, keine Süßwaren und keine Milch mehr alle Juden in deutschen Konzentrationslagern werden nach Auschwitz (Polen) gebracht, wo sie systematisch ermordet werden Reichpropagandaminister Goebbels erklärt Berlin für judenfrei Entwicklung der jüdischen Bevölkerung in Deutschland: 1933: ca : ca : ca Plakat einer Schülerin Massenmorde in den Vernichtungslagern Herbst 1941: Beginn der systematischen Verschleppung der Juden aus Deutschland und aus den seit Beginn des Krieges besetzten Ländern in Gettos meist polnischer Städte, später in die Vernichtungslager Chelmno, Treblinka, Sobibor, Maidanek, Belzec und Auschwitz (alle in Polen) Transport überwiegend in Viehwagen Beschluss am 20. Januar 1942 auf der Wannsee-Konferenz: Endlösung der Judenfrage, d. h. die Ermordung aller Juden in Deutschland und in den besetzten Gebieten ab diesem Zeitpunkt: Errichtung von Konzentrationslagern mit Gaskammern und Verbrennungsöfen insgesamt wurden während des Zweiten Weltkriegs etwa 6 Millionen Menschen jüdischen Glaubens und schätzungsweise Sinti und Roma ermordet die Menschen wurden massenhaft erschossen, vergast, zu Tode geprügelt und gefoltert, viele starben in den Arbeitslagern an Erschöpfung als Folge von Zwangsarbeit, an Unterernährung, an Krankheiten

Ähnliche Dokumente

Das Schicksal der Juden in Polen: Vernichtung und Hilfe

Das Schicksal der Juden in Polen: Vernichtung und Hilfe Zu Beginn des Zweiten Weltkriegs lebten rund 3,3 Millionen Juden in Polen. Nach dem Überfall der deutschen Wehrmacht auf Polen am 1. September 1939