KREUZWEG UNSERES ERLÖSERS

Transkript

1 KREUZWEG UNSERES ERLÖSERS

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3 V: Heiliger Gott! Heiliger, starker Gott! Heiliger, unsterblicher Gott! A: Erbarme dich unser. V: Gott, unser Vater, du hast uns Menschen so sehr geliebt, dass du deinen Sohn für uns hingegeben hast. Deine Liebe wurde für uns im bitteren Kreuzweg und qualvollen Sterben deines Sohnes und des Sohnes Mariens sichtbar. Wir danken dir für diese Liebe, der wir uns ganz anvertrauen und die wir in die Welt, in der wir leben, hineintragen wollen. Lass uns so, wie Maria, mitwirken am Heil und an der Erlösung unserer Mitmenschen. So bitten wir durch Christus, unseren Herrn. A: Amen Lied 3. Heil ges Kreuz, du Siegeszeichen, selig, wer auf dich vertraut; / sicher wird sein Ziel erreichen, wer auf dich im Leben schaut. 4. Kreuz, du Denkmal seiner Leiden, präg uns deine Liebe ein, / dass wir stets die Sünde meiden, stets gedenken seiner Pein! Lied GL 829: 1. Heil ges Kreuz sei hoch verehret, Baum an dem der Heiland hing, / wo sich seine Lieb bewähret, Lieb, die bis zum Tode ging. Ref: Sei mit Mund und Herz verehret, Kreuzstamm Christi, meines Herrn, / einstmals sehn wir dich verkläret, strahlend gleich dem Morgenstern. 2. Heil ges Kreuz sei unsre Fahne, die uns führt durch Kampf und Not, die uns halte, die uns mahne, treu zu sein bis in den Tod. V: Herr Jesus, wir wollen nun den Kreuzweg mit dir gehen und dabei dein Leiden betrachten. Wir bitten dich, hilf, dass dabei unsere Herzen verwandelt werden und dass so mein Herz wie deines wird, dass es lieben kann wie du. Mutter Maria, begleite uns dabei. Heiliger Gott! Heiliger, starker Gott! Heiliger, unsterblicher Gott! A: Erbarme dich unser. zwischen den Stationen kann man auch singen: Präge, Herr, in unsre Herzen all dein Leid und deine Schmerzen. Lass uns deines Todes Pein Trost in unsrem Tode sein Pfarrer Johannes Lehrner, Eberau, Österreich. Fotos aus dem Film: Die Passion Christi Nach dem das Foto erläuternden Text empfiehlt es sich eine Stille zu halten.

4 Lied GL 910: Ans Kreuz mit ihm! Der Stab zerbricht, / gesprochen ist das Blutgericht: / O Christe Jesu, sei gegrüßt, / an dir wird unsre Schuld gebüßt. oder nach Singe Jerusalem Leib Jesu, gegeben für uns! 1. Station Verurteilen Jesus wird zum Tod verurteilt Geschlagen ist die Gottesschlacht, / der Sieger ruht im Grab zur Nacht; / bald wird er herrlich aufersteh n, / dass wir uns ewig wiederseh n. Leib Jesu, begraben für uns! 14. Station Warten und hoffen Der heilige Leichnam Jesu wird in das Grab gelegt Pilatus, der Vertreter des Kaisers, hat eine Entscheidung zu treffen, die er nicht treffen will. Die größere Schuld liegt deshalb bei denen, die Jesus ihm ausgeliefert haben, die ihn verurteilten. Ihr Urteil ist Folge ihres Stolzes und ihrer Sünde. Sie verurteilen und würgen so das Leben ab. Jesus, du wurdest verurteilt. Auch ich verurteile oft andere Menschen. Ich denke schlecht über sie und liebe sie nicht. Verzeih mir und hilf mir, niemanden zu verurteilen. V: Herr Jesus Christus, von uns verurteilt: Eine eigenartige Stille erfüllt den Karsamstag. Der Katechismus der Kirche lehrt, dass Jesus vor seiner Auferstehung sich der Seele nach zum Aufenthaltsort der Toten begeben hat. Und er stieg in diesen hinab als Retter und verkündigte den Seelen, die dort festgehalten wurden, die Frohbotschaft. Die Frohbotschaft der Auferstehung wird bald die Frauen und Apostel und uns erreichen. Bis dahin wollen wir warten und hoffen. Jesus, für dich ist alles vollbracht. Als du im Grab liegst, scheint alles aus zu sein, scheint alle Hoffnung verloschen. Hilf mir mit deiner Mutter zu wachen und zu beten, zu hoffen und zu glauben, dass für Gott nichts unmöglich ist. V: Herr Jesus Christus, von uns begraben:

5 O Leichnam auf der Mutter Schoß, / ach, Leid und Gram unendlich groß! / Ihr Fraun, an Kummer all so reich, / seht, ob ein Schmerz je diesem gleich! Leib Jesu, getragen für uns! 13. Station Mutter sein Jesus wird vom Kreuz abgenommen und in den Schoß seiner Mutter gelegt Wohlauf zur letzten Pilgerschaft, / er faßt das Kreuz mit starker Kraft. / Herr, gib Geduld in Müh und Streit, / mach uns zum Kreuzweg auch bereit! Kreuz Jesu, getragen für uns! 2. Station Annehmen Jesus nimmt das Kreuz auf seine Schultern Mütter geben und lieben. Maria bleibt an der Seite Jesu auch in seinem Sterben. In Betlehem hat sie ihren Sohn ohne Schmerzen geboren, jetzt gebiert sie ihre neuen Kinder - die Kirche - unter großen Schmerzen. Jesus, deine Mutter musste deinem Sterben zusehen und dann ihr liebes Kind getötet und entstellt in den Armen halten. Mutter Maria, nimm auch mich in deine Arme und erbitte mir und der Welt neues Leben. V: Herr Jesus Christus, von Maria beweint: Jesus sagte: Wer mein Jünger sein will, der nehme sein Kreuz auf sich und folge mir nach. Das Kreuz, bei den Römern Zeichen der Schande, ist uns Zeichen der Erlösung. Wenn ich es annehme, werde ich die Erlösung erfahren, die Jesus uns schenkt. Jesus, du nimmst dein Kreuz an, als wäre es das Kostbarste auf der Welt. Bitte verzeih mir, dass ich meinem Kreuz oft aus dem Weg gehe. Verzeih, dass ich mein Kreuz oft nicht angenommen habe. V: Herr Jesus Christus, von uns abgelehnt:

6 Seht, wie der Herr zu Boden sinkt / und keine treue Hand ihm winkt! / So helft ihm auf, ihr Menschen all, / das tat ihm euer Sündenfall. Leib Jesu, gefallen für uns! 3. Station Fallen Jesus fällt zum ersten Mal unter dem Kreuz Rings auf der Welt liegt tiefe Nacht, / laut schallt der Ruf: Es ist vollbracht! / Sein Sieg wird aller Schöpfung kund. / Herr, hilf uns heim zur letzten Stund! O Jesus, gestorben für uns! 12. Station Verzeihen Jesus stirbt am Kreuz Die Ursache des Fallens kann unterschiedlich sein. Im Film "Die Passion Christi" gibt einer der Soldaten Jesus einen Stoß, sodass dieser sein Gleichgewicht verliert und unangenehm fällt. Jesus hat, geschwächt durch die Geißelung, das Gleichgewicht verloren. Das Gleichgewicht verlieren auch wir in Ausnahmesituationen, die uns zugemutet werden. Jesus, du bist gefallen, auch du warst kein Übermensch. Aber du bist wieder aufgestanden. Wenn ich falle, will ich gerne liegen bleiben, ich will verzagen und resignieren. Verzeih mir und gib mir Mut und Kraft, um wieder neu zu beginnen. V: Herr Jesus Christus, von uns zu Fall gebracht: Welche Größe unserer Herrn, der seine eigenen Worte, die er uns gelehrt hat, in seinem Handeln einlöst: 'Wenn ihr nur die liebt, die euch lieben, was tut ihr damit schon Gutes!' Jesus verzeiht und durchbricht damit die Spirale der Gewalt und Lieblosigkeit. Jesus stirbt für mich, er stirbt für alle Menschen. Jesus, bevor du stirbst, verzeihst du denen, die dir das angetan haben. Hilf auch mir, allen, die mir Böses getan haben, zu verzeihen. Und hilf allen Menschen, die heute sterben. V: Herr Jesus Christus, für uns gestorben:

7 Nun hängt das Opfer ausgespannt, / den Blick zum Vater unverwandt; / Maria steht am Kreuze still, / ob auch ihr Herz fast brechen will. Blut Jesu, vergossen für uns! 11. Station Angenagelt Jesus wird an das Kreuz genagelt Die Mutter naht, o herbe Pein, / Gott weiß, es muss geschieden sein: / O Kindesgruß, du scharfes Schwert, / das durch der Mutter Seele fährt. Maria, empfunden für uns! 4. Station Begegnen Jesus begegnet seiner Mutter Während die beiden Schächer sich mit Händ und Füßen vor dem Kreuz wehren, legt Jesus sich ohne Widerstand zu leisten auf das Kreuz, als ob es sein Bett wäre. Welcher Schmerz, die die Nägel verursachen, die unbarmherzig durch seine Hände und Füße geschlagen werden! Das Schriftwort aus dem Buch Sacharja erfüllt sich jetzt und etwas später, als seine Seite geöffnet mit einer Lanze wird: 'Sie werden auf den schauen, den sie durchbohrt haben.' Jesus, du wirst an dein Kreuz genagelt. Die Menschen sind oft so grausam. Aber nicht die Nägel halten dich am Kreuz. Es ist deine Liebe zu mir, zu uns, die dich hält. Danke, Jesus, für deine Liebe. V: Herr Jesus Christus, von uns angenagelt: Jesus sieht die Mutter auf ihn zukommen. Mama, ruft er. Es ist sein erstes Wort seit Beginn des Kreuzweges. Maria greift mit der Hand ans Herz ihres Sohnes, als ob es von einem Dolch durchbohrt worden wäre. Sohn, sagt sie und es zerreißt jedem das Herz, der nicht das Herz einer Hyäne hat. Jesus, deine Mutter war dir in dieser schweren Stunde nahe. So wie sie sich mit dir gefreut hat, hat sie auch mit dir gelitten. Hilf mir, wie Maria zu sein und in jedem, der leidet und weint, dir zu begegnen. V: Herr Jesus Christus, von Maria getröstet:

8 Wie drückt so schwer des Kreuzes Last! / Und keine Ruhe, keine Rast! / Ist denn kein Helfer weit und breit? / Ein Fremdling kennt Barmherzigkeit. Leib Jesu, geschunden für uns! 5. Station Mittragen Simon von Zyrene hilft Jesus das Kreuz tragen O unnennbarer Gottesraub! / Ihr Augen, senkt euch in den Staub! / Sie reißen, ach, in wilder Lust / die Kleider ab von Jesu Brust. Leib Jesu, entblößet für uns! 10. Station Nackt sein Jesus wird seiner Kleider beraubt Simon von Zyrene war mit seinen beiden Söhnen und einem Karren mit einer Ladung Salat, die von einem Esel gezogen wurde unterwegs, als er warten muss, dass diese Menge vorüber ist, die mit dem Kreuz tragenden Jesus unterwegs ist. Der Centurio ruft: 'Mann, komm her! Siehst du den Mann dort. Er kann so beladen nicht mehr weitergehen. Du bist kräftig. Nimm das Kreuz und trage es ihm bis zum Gipfel.' 'Ich kann nicht...', antwortet dieser, 'ich habe den Esel... er ist bockig... die Jungen können ihn nicht halten...'. Der Centurio entgegnet: 'Geh, wenn du nicht den Esel verlieren und 20 Stockschläge Strafe bekommen willst.' Jesus, du warst dankbar, dass Simon von Zyrene dir geholfen hat. Er wurde dazu gezwungen, du aber hast sein Herz berührt. Wenn mir etwas aufgezwungen wird, soll dein Leid mich verwandeln. Darum bitte ich dich. V: Herr Jesus Christus, von uns verlassen: Die Sünde des Menschen zeigt sich besonders auch darin, dass der Mensch die Achtung vor der Würde der Mitmenschen verliert. Die Schwelle der Scham wird immer niedriger. Das Drama der Sünde wird uns so auf dem Kreuzweg bewusst; und auf Golgotha erreicht dieses Drama seinen Höhepunkt. Jesus, die Menschen haben dir alles genommen, selbst deiner Kleider, deine Würde. Und du hast es geschehen lassen. Vergib mir meine oft übertriebene Neugier, vergib, dass ich oft maßlos bin. V: Herr Jesus Christus, von uns bloßgestellt:

9 O harter Fels von Golgota! / Der Heiland stürzt, dem Ziele nah; / die Steine färbt sein göttlich Blut: / so seht doch, was die Sünde tut! Leib Jesu, zerbrochen für uns! 9. Station Benommen sein Jesus fällt zum dritten Mal unter dem Kreuz O Angesicht, von Blut so rot, / voll Jammer und voll Zährennot; / so drück dein Weh uns tief ins Herz / und gib uns wahren Reueschmerz! Antlitz Jesu, gepräget für uns! 6. Station Mitfühlen Veronika reicht Jesus das Schweißtuch Benommen, Schwindel, Taumel. Die Beine halten nicht mehr trotz der Hilfe des Simon von Zyrene. In diesem Trommelfeuer der Gewalt, des Spotts, der Perversitäten, der Verachtung und Missachtung fällt Jesus zum dritten Mal. Jesus, die Geißelung und der Kreuzweg haben dich ganz benommen gemacht. Um dich herum hat sich alles zu drehen begonnen. All dies sind aber unsere Sünden, wir haben dich soweit gebracht. Bitte verzeih und schenke uns deine Freiheit. V: Herr Jesus Christus, von uns verwundet: Veronika fühlt mit dem Gemarterten. Wie können sie nur mit Jesus so grausam sein, denkt sie. In ihr hat das Wort des Propheten Sacharja bereits seine Erfüllung gefunden: 'Ich werde über sie den Geist des Mitleids und des Gebets ausgießen. Jesus, Veronika hat mit dir gefühlt. Sie wollte Dir in deiner Not helfen. Hilf auch mir die Not meiner Mitmenschen zu erkennen und Mitleid mit den Kranken und Leidenden, mit den Traurigen und Weinenden zu haben. V: Herr Jesus Christus, von uns gekränkt:

10 Und wieder fällt der Gottessohn, / ihm lohnt das Volk mit Spott und Hohn; / doch weiter geht sein Lauf behend, / denn seine Liebe hat kein End. Leib Jesu, erdrücket für uns! 7. Station Schwach sein Jesus fällt zum zweiten Mal unter dem Kreuz Den König seht zum Tode ziehn, / die Frauen weinen laut um ihn. / Ach, weint ob eurer Sündenschuld, / um die verstoßne Gotteshuld! Herz Jesu, mitleidend für uns! 8. Station Das Wesentliche sehen Jesus begegnet den weinenden Frauen Schwäche - Wer von uns Menschen hätte das nicht schon erfahren, an seinem eigenen Leibe oder an seinen Mitmenschen. In der Schwachheit aber kommt die Kraft Gottes zur Vollendung, wie der Apostel Paulus sagt. Deshalb wollen wir Ja zu unseren Schwächen sagen. Jesus, du bist ganz Mensch. Du bist auch schwach gewesen, so wie auch ich schwach bin. Hilf mir, meinen Stolz zu überwinden und mich in meiner Schwachheit anzunehmen. V: Herr Jesus Christus, von uns übersehen: 'Man sieht nur mit dem Herzen gut', so heißt es im Kleinen Prinzen von Saint Exupery. Obwohl die Frauen weinen und Mitleid mit Jesus zeigen, sagt dieser zu ihnen: 'Ihr Frauen von Jerusalem, weint nicht über mich, weint über euch und eure Kinder!' Der Blick für das Wesentliche wird frei, wenn wir uns von Jesus reinigen lassen. Jesus, die Frauen von Jerusalem haben über dich geweint. Dabei haben sie aber übersehen, dass ihre eigene Not mit der Gottferne ihrer Kinder größer war als deine. Bitte hilf mir, das Wesentliche im Leben zu erkennen. V: Herr Jesus Christus, von uns missverstanden: