Wie das Ei zum Osterei wurde

Transkript

1 Wie das Ei zum Osterei wurde Die grosse Stadt Alexandria liegt am Mittelmeer in Ägypten. Vor langer Zeit, zur Zeit der Römer, war sie eine bedeutende Stadt. Unsere Geschichte spielt am Anfang des 4. Jahrhunderts; damals hatte die Stadt einen grossen und wichtigen Hafen und einen riesigen Leuchtturm ka. Viele reiche Geschäftsleute lebten hier. Auch Katharina lebt in Alexandria. Ihr Vater war ein reicher Händler und Geschäftsmann. Weil ihre Eltern schon lange gestorben sind, leitet jetzt Katharina das Geschäft. Sie ist eine gescheite Frau und hat sogar Lesen und Schreiben gelernt. (Das war zu dieser Zeit nicht üblich) Katharina gehört zu der kleinen Gruppe von Christen, die in Alexandria leben. Die Christen treffen sich jeden Sonntag. Dann beten, essen und feiern sie gemeinsam. Sie erzählen von Jesus; davon, dass er Kranke gesund gemacht hat und Blinde sehend. So brachte Jesus die Liebe Gottes zu den Menschen. Katharina und ihre Freunde glauben an den Gott von Jesus.

2 Heute ist viel los in Alexandria. Alle laufen und springen aufgeregt zum Hafen. Der Kaiser Maxentius kommt zu Besuch in die Stadt. Maxentius herrscht über ein grosses Reich, zu dem auch Ägypten gehört. Heute kommt er mit einem prächtigen Schiff aus Rom, um die Stadt Alexandria zu besuchen. Viele Menschen sind zum Hafen gekommen, um den Kaiser zu begrüssen. Maxentius kommt an Land, er ist froh, dass er die lange und gefährliche Reise mit dem Schiff gut überstanden hat. ich bi guet aachoo mir wänd de Götter danke säge! Chömmed alli zum Tempel, so chömmer zu de Götter vo üsem Riich bätte. Schön, wie vill Lüüt zu mim Empfang cho sind. Det gönd alli zum Tempel für s Gebät. Es isch wichtig, dass sie für de Schutz vo üsem Riich zu de Götter bätted. Aber, was isch denn das für Eini, wo det so am Rand staht? Gaht denn Die nöd mit in Tempel? Es ist Katharina, die am Rand stehen bleibt. Sie glaubt nicht an die Götter der Römer. Deshalb betet sie auch nicht zu ihnen. Kaiser Maxentius lässt Katharina zu sich bringen. Warum bättisch du nöd mit?

3 Katharina: Ich glaube nöd a oii Götter. Die sind doch nur us Schtei. Si ghöred nüt und si säged nüt. Ihr bätted zwar zu ihne, aber sie gänd kei Antwort. Ich glaube a dä Gott wo allei für alli Völker und Mänsche da isch. Es isch dä Gott, wo dur de Jesus zu üs g redt hät. Wär isch denn dä Gott und wär isch dä Jesus? Katharina: Dä Jesus hät gseit, Gott isch guet zu allne Mänsche und hät si gern, so wie-n-en Vater sini Chind gern hät. Dä Jesus hät Chranki wieder gsund gmacht und er hät ganz vill Gschichte verzellt, über d Grächtigkeit und dä Fride und au vom Himmelriich. Aber nöd alli händ ihn gern gha drum hät er müesse stärbe. Sie händ en g chrüziget... Aber dä Jesus isch nöd tot blibe Gott hät ihm es neus Läbe g schänkt. Drum säged mir: Jesus isch vo dä Tote uuferstande. Was vo dä Tote uuferstande? Wär glaubt dänn sonen Blödsinn? Das cha ja gar nöd sii! Katharina: Doch, mir Chrischte glaubed, dass Jesus läbt. Und dä Gott vo Jesus isch en läbige Gott. Euri Götter sind us Schtei, aber miin Gott, dä läbt und er hät alli Mänsche gern.

4 Wänn das so isch, dänn söll doch din Gott ois en Antwort gä. Dänn söll er en Schtei zum Läbe erwecke! Dass din Gott äm Jesus neus Läbe gä hät, das glaub ich erscht, wänn du mir än Schtei bringsch, wo läbig wird. Drüü Tääg häsch jetz Ziit! Maxentius schickt Katharina weg. Sie verlässt den Palast. Am nächsten Tag ist sie ganz in Gedanken versunken. Was soll sie nur tun? Einen Stein zum Leben erwecken... Sie denkt nach, sie nimmt Bücher und liest darin. Aber ihr fällt einfach nichts ein, was sie machen könnte. Am zweiten Tag läuft sie durch die Strassen der Stadt. Sie geht über den Markt. Händler verkaufen edle Steine. Sie funkeln und glitzern. Aber es sind Steine. Sie sind tot. Am dritten Tag geht Katharina (hier eventuell die Kinder fragen, wohin geht ihr, wenn ihr einen Rat braucht, wenn ihr nicht mehr weiter wisst) zu ihrem Freund Andreas /zu einer Freundin. Die beiden überlegen lange. Als sie ein paar Enten am Rand es Wassers sehen, kommt ihnen eine Idee. Im Gebüsch finden sie ein Nest der Enten mit Eiern. Sie sind bestimmt bald ausgebrütet. Katharina nimmt vorsichtig ein Ei in die Hand und eilt damit zum Palast des Kaisers. Sie will es ihm noch vor Sonnenuntergang am dritten Tag bringen.

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6 Da chunnt ja d Katharina zrugg. Ich ha doch dänkt, dass ich ihre e unlösbari Uufgab g stellt ha! Was bringt si ächt jetzt? Und? Was isch mit däm Schtei? Wird dä toti Schtei jetzt läbig? In diesem Moment beginnt das Äntli von innen vorsichtig an die Schale aufzubrechen. Nach kurzer Zeit schlüpft aus dem Ei ein munteres Änteli. Katharina: Es schiint dass dä Schtei tot isch und gliich isch er läbig. Das isch äs Zeiche für das was Gott macht: er schänkt Läbe, er hät em Jesus nois Läbe gää. Oise Gott isch schtärcher als dä Tod. Und so kam es, dass das Ei zum Osterei wurde, zum Zeichen der Auferstehung Jesu. Stärker als der Tod ist das Leben.