I n der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts

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1 Rückblick. Die Entwicklung von Harzen und plastischen Massen zum Kunststoff wurde von intensiven Nomenklaturdiskussionen begleitet, die ihren Ursprung teilweise auch in den vormals verwendeten Ordnungsprinzipien für den Warenverkehr und für Zolltarife hatten. Diese Diskussionen sind längst durch die technische Entwicklung überholt, sie gehören aber zur Geschichte der Kunststoffe. Ein Wort wird zum Begriff DIETRICH BRAUN I n der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts entstanden auf der Basis von Naturkautschuk, Zellulose und natürlichen Eiweißen, aber auch als Nebenprodukte bei chemischen Umsetzungen, immer mehr neue Stoffe, die wegen ihres Erscheinungsbilds oder Verhaltens als Harze oder plastische Massen bezeichnet wurden. Um ein Organ für die Veröffentlichung der zunehmenden Zahl wissenschaftlicher und technischer Arbeiten auf diesem Gebiet zu schaffen, prägte Ernst Richard Escales ( ) das bis dahin nicht bekannte Wort Kunststoffe und gründete 1910 eine Zeitschrift gleichen Namens. Kunststoffe ist damit die Zeitschrift mit der längsten Tradition in der Branche. Es dauerte aber noch fast 50 Jahre, bis dieses Wort zu einem definierten Begriff wurde, der schließlich an die Stelle der zahlreichen anderen, meist mit dem plastischen Verhalten dieser jungen Stoffklasse verbundenen Namensvorschläge trat. Eine Zeitschrift prägt ein neues Wort Eine klare Definition des neuen Wortes Kunststoff gab es zunächst ebenso wenig wie für Harze oder plastische Massen. Oskar Kausch verstand unter plastischen Massen noch 1939 Stoffe, die auf fabrikatorischem, meist chemischem Wege hergestellt sind und vorwiegend unter Hitze und Druck zu Gegenständen verformt werden können [1]. Erheblich schwieriger war es, den Begriff Harz zu definieren; Johannes Scheiber war noch 1943 der Meinung, dass Harz weniger als Begriff sondern mehr als Zustand aufzufassen sei [2]. Roelof Houwink nannte 1954 Harze natürliche oder künstliche ARTIKEL ALS PDF unter Dokumenten-Nummer KU Kopf der ersten Seite der Zeitschrift Kunststoffe aus dem Jahre 1911 Stoffgemische organischer Natur, bei deren Entstehung Polymerisationen stattgefunden haben [3]. In keiner dieser Definitionen kommt der Begriff Makromolekül vor, den Hermann Staudinger schon um 1920, 68 Carl Hanser Verlag, München Kunststoffe 5/2010

2 also einige Jahrzehnte früher, vorgeschlagen hatte (s. dazu weiter unten). Auch die Firma Bakelite GmbH als Hersteller des ersten vollsynthetischen Kunststoffs warb für ihre Produkte noch 1931 als Weltkunstharz und verwendete nicht das Wort Kunststoff. Gehalten hat sich das Wort Harz bis heute in Begriffen wie Gießharz und Reaktionsharz, unter denen lösemittelfreie flüssige oder leicht schmelzbare Polymere mit reaktionsfähigen Gruppen verstanden werden, die mit als Härtern oder Beschleunigern bezeichneten Reaktionspartnern chemisch vernetzt und damit in feste Form gebracht ( gehärtet ) werden können. In der Folgezeit wurde der zunächst nicht genauer definierte Begriff Kunststoff manchmal sehr weit ausgelegt: Viktor Pöschl betrachtete noch 1932 auch Kunstbutter, Kunstspeisefette und Portlandzement als Kunststoffe aus Urstoffen und nannte im weiteren Sinne sogar Produkte aus Abfällen wie Korkmehl oder Holzmehl Kunststoffe [4]. Er ging schließlich so weit, auch synthetischen Kampfer oder Indigo im Gegensatz zu den entsprechenden Naturprodukten zu den Kunststoffen zu zählen. Neben den älteren Kunststoffen wie Glas und Tonwaren waren für ihn die zu jener Zeit bekannten Kunststoffe im engeren Sinne Zelluloid, Zellhorn, Kunstharze, Kunstseide usw. Kunststoffe als Ersatzstoffe Trabant 500. Der erste Prototyp wurde schon 1954 in Karl-Marx-Stadt (Chemnitz) vorgestellt, die Karosserie war zum Teil aus einem Kunststoff aus Phenolharz und Baumwolle gefertigt. Mit dem von Walter Ulbricht 1958 verkündeten Chemieprogramm zog das neue Plastmaterial dann endgültig in die Konsumgüterproduktion der DDR ein (Foto: wikipedia) Das Wort Kunststoff wurde dann vor allem in der nach wirtschaftlicher Unabhängigkeit suchenden Zeit des Nationalsozialismus und deren Autarkiestreben bewusst für Ersatzstoffe verwendet. So waren auf der Kunststoffschau der Achema VIII im Jahre 1937 in Frankfurt am Main von den acht Kojen der Unterausschüsse der Fachgruppe Chemie der Kunststoffe vier den Themen Kunststoffe an Stelle von Kautschuk und Guttapercha, von Sparmetallen und natürlichen Schnitzstoffen, von Leder sowie von Kork und Asbest gewidmet; dazu traten noch Heimstoffe an Stelle von ausländischen Lackrohstoffen und Wachsen sowie Kasein und künstliche Klebestoffe [5]. Eine von den Veranstaltern dieser Ausstellung wohl nicht beabsichtigte und nicht vorausgesehene Folge war das Ersatzimage der Kunststoffe nach Aus an Stelle von wurde ein Ersatz für, der vor allem in der Nachkriegszeit lange mit dem Makel des minderwertigen Substituts verknüpft war. Die durch die Rohstoffsituation, das oft zwangsweise Ausweichen auf nicht gleichwertige Ersatzstoffe und die gegenüber dem natürlichen Material häufig mit dem Hauch des Billigen verbundenen Vorstellungen von einem weniger haltbaren und in seinen Eigenschaften ungenügenden künstlichen Stoff hat der Akzeptanz der Kunststoffe über viele Jahre geschadet und seine Anerkennung als neue Werkstoffklasse erschwert. Hinzu kam noch der für den normalen Benutzer nicht verständliche, aber statt Kunststoff häufig verwendete Begriff Plastik, der später in der DDR der Nachkriegzeit mit Plaste und Elaste eine auch gegenüber Westdeutschland abgrenzende Bedeutung erlangte und schon deshalb bei weiten Teilen der Bevölkerung nicht nur in Westdeutschland, sondern auch in der DDR auf Vorbehalte stieß. Was sind Kunststoffe? Das Wort Kunststoff ist eine Eigenheit der deutschen Sprache; es sollte zunächst die künstliche Bildung dieser Stoffe im Vergleich zu den unmittelbar als Werkstoffe geeigneten organischen Naturstoffen verdeutlichen. Im Gegensatz dazu dienten in den meisten anderen Sprachen vom plastischen Verhalten dieser Stoffklasse abgeleitete Bezeichnungen, die weder an etwas Künstliches oder gar an Ersatzstoffe erinnerten; im Deutschen wird dagegen heute nur noch gelegentlich das von Richard Lepsius vorgeschlagene Wort Plaste verwendet, das wie schon erwähnt nach dem zweiten Weltkrieg in der ehemaligen DDR bis zur deutschen Wiedervereinigung offizieller Sprachgebrauch war. Während man sich also in anderen Ländern relativ rasch auf Namen wie matière plastique (frz.), plastics (angelsächsisch), materie plastiche (ital.) oder plàsticos, span.) festlegte, konnte man sich in Deutschland zunächst lange nicht auf den Namen Kunststoff einigen. Er fehlte z.b. als Stichwort noch anfangs der 1930er-Jahre in Ullmanns Enzyklopädie der technischen Chemie und in dem Chemischen Fachwörterbuch von A. E. W. Mayer. Da das Wort Kunststoff noch 1950 nicht unumstritten war, wurde zunächst sogar vom deutschen Normenausschuss das Wort Polyplaste vorgeschlagen; auch Plastik und Plaste wurden bei der Normung verwendet. Obwohl das zunächst undefinierte Wort Kunststoff ab etwa 1932 nach und nach in den allgemeinen Sprachgebrauch einging und offiziell verwendet wurde, hat der Wortbestandteil Kunst noch lange zu zahlreichen, vom wissenschaftlichen oder technischen Sinn ablenkenden Diskussionen geführt. Kunststoffe wurden anfangs neben den vermeintlich echten Stoffen als weniger wertvoll oder künstlich angesehen, und oft waren sie nur Ersatzstoffe für natürliche Materialien. Erst um etwa 1950 wurde der Kunststoff mit dem Beginn des sogenannten Wirtschaftswunders auch zum Symbol für preisgünstigen Wohlstand und neuen Lebensstil. Für Philosophen wie Roland > Kunststoffe 5/

3 Barthes war der Kunststoff weniger ein Gegenstand, als Spur einer Bewegung ; er wollte den Sammelbegriff Kunststoff als Zeitphänomen aus den Empfindungen der Zeit deuten und in Worte fassen [6]. Theodor Heuss meinte, dass Kunststoff nichts mit Kunst zu tun habe, wogegen der Künstler Ernest Igl, der schon in der Mitte des 20. Jahrhunderts Gebrauchsgegenstände aus Kunststoff gestaltet hatte, das kreative Element im Begriff Kunststoff betonte: Die Chemie erzeuge mit ihrer Kunst, Stoffe zu schaffen, Rohstoffe, die die Natur so nicht zur Verfügung stellen könne [7]. Hermann Staudinger und die makromolekulare Chemie Der Schreibtisch igl jet, entworfen von Ernest Igl im Jahr 1970 und hergestellt aus Polyurethan, gilt heute bei Sammlern als Kultobjekt (Quelle: Bis zu einer systematischen Entwicklung des Kunststoffgebiets auf wissenschaftlicher Basis war es ein weiter Weg; erst nach und nach wurde erkannt, dass die meisten sogenannten plastischen Massen ebenso wie die nach und nach in der Technik eingeführten Kunststoffe verglichen mit den klassischen Stoffen der organischen Chemie aus sehr großen Molekülen bestehen. Staudinger prägte für diese Riesenmoleküle um 1920 den Ausdruck Makromoleküle. Die uns heute trivial erscheinende, damals aber in der Chemie und Physik heftig umstrittene Frage nach der Existenzfähigkeit derartig großer Moleküle wurde erst allmählich und nach langwierigen wissenschaftlichen Diskussionen zwischen 1920 und 1940 endgültig im Sinne Staudingers entschieden. Damit wurde anerkannt, dass sich die niedermolekularen und die hochmolekularen Stoffe der organischen Chemie außer durch ihre Größe nicht grundsätzlich unterscheiden und hochmolekulare Stoffe ( Polymere ) keine Assoziate kleiner Moleküle sind [8 10]. Etwa im gleichen Zeitraum wurden auch die wissenschaftlichen Grundlagen zum Herstellen solcher Riesenmoleküle geschaffen, die entweder durch Verknüpfen vieler kleiner Moleküle als Bausteine der Makromoleküle (allgemein als Polymerisation bezeichnet) oder durch chemische Veränderung von in der Natur gebildeten Riesenmolekülen wie Zellulose oder Naturkautschuk, in manchen Fällen aber auch von synthetisch gewonnenen großen Molekülen entstehen. Für alle diese makromolekularen oder hochmolekularen Stoffe wird heute auch das Wort Polymere verwendet. Ergänzend wird häufig hinzugefügt, dass Polymere erst dann zu Kunststoffen werden, wenn sie zum Gebrauch in der Technik, vor allem als Werkstoffe, geeignet sind. Suche nach einer Definition Mit der nach dem zweiten Weltkrieg schnell wachsenden Kunststoffindustrie Hermann Staudinger ( ) in seinem Labor 1917 (Quelle: ETH Zürich) wurde die Suche nach einer begrifflichen Definition des Worts Kunststoff immer dringlicher. Auch hier hat Goethe, der natürlich noch keine Kunststoffe kannte, recht: Zunächst entstand das Wort, und erst im Laufe einiger Jahrzehnte wurde daraus ein mit Inhalt erfüllter Begriff. Zwar hatte Emil Fischer schon um die Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert Aminosäuren und Zucker schrittweise zu größeren Molekülen verknüpft, für die er die Begriffe Polypeptide bzw. Polysaccharide schuf; aber er konnte um 1900 noch nicht wissen und auch noch nicht genau bestimmen, einer wie großen Zahl von miteinander verbundenen Peptidoder Saccharideinheiten die Vorsilbe poly (griechisch: viel) entsprechen könnte. Er glaubte noch, dass bei weniger als hundert aneinandergefügten Aminosäurebzw. Zuckerbausteinen eine Grenze erreicht sei, die der Chemiker im Laboratorium nicht überschreiten könne. Auch das war wohl einer der Gründe, weshalb Staudinger lange Zeit von vielen Fachkollegen vorgehalten wurde, dass wirkliche Makromoleküle gar nicht beständig sein könnten. Erst mit dem Beginn der wissenschaftlichen makromolekularen Chemie und dem sicheren Nachweis der hochmolekularen Natur der Makromoleküle waren die Grundlagen für eine Definition des Begriffs Kunststoff vorhanden. Dennoch dauerte es in Deutschland lange, bis sich das Wort Kunststoff im heutigen Sinne einbürgerte: Für Kunststoffe war bis zur Mitte der 1930er-Jahre der Begriff synthetische oder künstliche oder plastische Massen üblich; man verstand darunter vor allem die industriell gefertigten Schnitzstoffe, Pressmassen, Pressgut- (Spritzguss-) und Schichtstoffe auf der Grundlage von Zellulose, Kunstharzen und Eiweißstoffen; im weiteren Sinne gehörten dazu Massen aus natürlichen 70 Carl Hanser Verlag, München Kunststoffe 5/2010

4 Ölen und Harzen, z.b. für Linoleum oder Schallplatten. Über die Zusammensetzung und die chemische Beschaffenheit dieser Produkte war zunächst kaum etwas bekannt; ihre Entwicklung erfolgte ganz vorwiegend mit dem Ziel, natürliche Rohstoffe wie Holz, Metalle, Naturharze usw. zu ersetzen. Der von Rudolf Nitsche und Harry Heering 1947 an Stelle von Kunststoff vorgeschlagene Begriff Poly-Plaste sollte die Polymernatur hochmolekularer Werkstoffe und deren plastisches Verhalten, das ja nicht nur Polymeren eigen ist, verknüpfen [11]. Daraus entstand der im November 1949 veröffentlichte Entwurf für DIN 7731 mit der Begriffsbestimmung: Poly-Plaste sind Materialien, deren wesentliche Bestandteile aus makromolekularen organischen Verbindungen bestehen und die synthetisch oder durch Umwandlung von Naturprodukten entstehen. Sie sind in der Regel bei der Verarbeitung unter bestimmten Bedingungen plastisch verformbar oder sind plastisch geformt worden [12]. Nitsche und Heering fügten ursprünglich noch hinzu: Polyplaste sind in verformtem Zustand bei Raumtemperatur fest. Die Autoren waren sich aber darüber im Klaren, dass ihr Vorschlag zum Umbenennen des inzwischen weithin eingeführten Begriffs Kunststoff nicht sofort auf allgemeine Zustimmung stoßen würde, zumal damit praktische Schwierigkeiten und Kosten verbunden waren. Wohl mit Blick auf die um 1950 mit dem Wort Kunststoff noch verbundene Ersatzmentalität meinten sie dennoch: Wenn man aber überzeugt ist, dass der Ausdruck Kunststoff so gewählt ist, dass man ihn als Belastung empfindet, so muss man auch den Mut zur Umbenennung aufbringen. Erwartungsgemäß wurden dazu von mehreren Fachleuten Bedenken geäußert [13, 14]. So wies Bengt Oom darauf hin, dass in Schweden der ursprünglich verwendete Begriff Konstharts durch Plast ersetzt worden war [15]. Oom schlug daher vor, die Kunststoffe nach ihrem Ursprung (Kondensationsplaste (z. B. Phenoplaste), Polymerisationsplaste (z. B. Vinylplaste), Additionsplaste (z. B Polyurethane) und abgewandelte hochmolekulare Naturprodukte (z.b. Zelluloseacetat) sowie Naturplaste (z.b. Schellack)) zu klassifizieren. Unter gebrauchstechnischen und physikalischen Gesichtspunkten unterschied er zwischen Hartplasten (entsprechend dem englischen Thermosetting Resins ), Thermoplasten und Kautschukplasten. Der Normentwurf DIN 7731 führte in zahlreichen Stellungnahmen auch zu weiteren Wortschöpfungen, aber ebenso zur Forderung, Ausnahmen wie Kunsthorn und Kunstharz weiter zuzulassen. Auch H. Priess sprach sich gegen das Wort Kunststoff aus und zitierte dazu die Neue Zürcher Zeitung vom 18. April 1948: Der bloße Begriff Kunststoff lässt viele Leute an Kunsthonig oder Papierblumen denken statt an die Kunst der Chemie. Priess bezeichnete aber auch das Wort Polyplaste als Pleonasmus, da es nur besage, dass ein Stoff vielfach plastisch sei. Er schlug daher Plastica oder Chemoplaste vor [16, 17]. Trotz dieser Kontroversen hielt Nitsche weiter an seiner Forderung fest, das Wort Kunststoffe zu ersetzen, da dieses Wort jede beliebige Auslegung zuließ und meinte, dass eine Begriffsbestimmung erst dann möglich ist, wenn statt des Wortes Kunststoff eine andere treffendere Benennung für dieses Stoffgebiet gefunden wird. Er erinnerte wieder an die schon 1947 vorgeschlagene Bezeichnung Polyplaste, räumte aber ein: wem das Wort Polyplaste zu lang ist, kann die Bezeichnung Plaste anwenden [18]. Der Vorsitzende des zuständigen DIN- Arbeitsauschusses, A. Höchtlen, entschied schließlich, den Entwurf DIN 7731 jetzt > Kunststoffe 5/

5 Versuche zur Einteilung der Kunststoffe Architektur als Kunst: Die gesamte Außenfläche des Kongresspalastes in Badajoz/Spanien besteht aus versetzt übereinander montierten Rohren aus Plexiglas und soll so einen Eindruck von Leichtigkeit und Schwerelosigkeit erwecken (Foto: Evonik Röhm GmbH, Darmstadt) nicht zu verabschieden (Entwurf November 1949) [19, 20]. Die nicht immer sachlich, sondern manchmal sehr leidenschaftlich geführte Diskussion führte schließlich auch dazu, dass es die GDCh Fachgruppe Kunststoffe und Kautschuk für notwendig hielt, den Entwurf DIN 7731 in der vorliegenden Form nicht für verbindlich zu erklären und eine weitere Bearbeitung des Fragenkomplexes vorzuschlagen In der Bundesrepublik Deutschland war damit die Nomenklaturdiskussion fast völlig abgeschlossen und das Wort Kunststoff ohne den Segen der Normung allgemein akzeptiert. Allerdings ging damit die Suche nach einer verbindlichen Definition des Begriffs Kunststoff ohne eine allgemein akzeptierte Formulierung zu Ende, weshalb bis heute die meisten Autoren in Lehroder Handbüchern Kunststoffe als durch chemische Reaktionen entstandene hochmolekulare (makromolekulare), ganz oder vorwiegend organische Materialien bezeichnen, die als Werkstoffe verwendet werden und die bei ihrer Formung plastische Zustände durchlaufen. Ergänzt werden muss diese Definition heute damit, dass zu den Kunststoffen auch solche Polymere gehören, die als Zusatz- oder Hilfsstoffe eingesetzt werden, z.b. als Weichmacher oder Wachse. Zunehmende Bedeutung erhalten auch sogenannte Funktionspolymere, die nicht als mechanisch tragende Werkstoffe wirken, sondern die z.b. als Waschmittel, bei der Papierherstellung, als Textilhilfsmittel, als Ionenaustauscher oder wegen ihrer besonderen elektrischen oder optischen Eigenschaften angewandt werden [21]. Damit hat sich der Kunststoffbegriff von seinem Ursprung als Bezeichnung für eine neue Werkstoffklasse zu einer Bezeichnung gewandelt, die auch die darüber hinausgehende Nutzung hochmolekularer Stoffe als Funktionsträger einschließt. Im weiteren Sinne gehören zu den Kunststoffen auch die Lackrohstoffe, Anstrichmittel sowie Kleb- und Leimharze sowie die Synthesefasern, die oft aus den gleichen Rohstoffen wie Kunststoffe bestehen und ebenfalls über plastische Zustände oder aus Lösungen geformt werden. Sie dienen in der Regel nicht als eigenständige Werkstoffe und werden deshalb üblicherweise auch nicht zu den Kunststoffen gezählt, obwohl sie ihnen chemisch und in ihrer Struktur nahe verwandt sind. In diesem Zusammenhang muss erwähnt werden, dass die in der Normung und von Staudinger selbst in seinen über 600 Publikationen, aber auch bis heute in vielen wissenschaftlichen und technischen Veröffentlichungen und manchmal sogar in Lehrbüchern gelegentlich verwendete Formulierung makromolekulare Verbindungen unrichtig ist. Definitionsgemäß sind chemische Verbindungen homogene reine Stoffe, deren kleinste Einheiten (Moleküle) aus mindestens zwei Atomen verschiedener Elemente zusammengesetzt sind. Man weiß aber schon seit Staudinger, dass alle synthetisch erzeugten Polymere, also auch alle Kunststoffe, Gemische von in der Regel gleichartig aufgebauten, aber in ihrer Größe verschiedenen Makromolekülen sind. Wegen dieser sogenannten Polymolekularität darf man solche Stoffgemische nicht als Verbindungen bezeichnen. Auf diesen grundlegenden Unterschied zwischen nieder- und hochmolekularer Chemie hat Werner Kern schon 1959 hingewiesen [22, 23]. Es hat nicht an Versuchen gefehlt, die rasch wachsende Zahl der Kunststoffe nach ihren Rohstoffen, den Verarbeitungsmethoden oder ihren Anwendungsgebieten zu klassifizieren. Eine erste Einteilung nach chemischen Gesichtspunkten in Kunststoffe mit reinen Kohlenstoffketten und solchen, die auch Sauerstoff-, Stickstoff- oder Schwefelatome enthalten, hat längst nur noch historische Bedeutung und ist allenfalls noch wegen der in den damals zusammengestellten Tabellen enthaltenen Handelbezeichnungen interessant [24, 25]. Ähnlich wie Lepsius verwendeten Nitsche und Heering eine Klassifizierung nach den am Aufbau der Makromoleküle beteiligten Elementen (Kohlenstoff, Sauerstoff, Stickstoff; Schwefel und Silizium) in Carbo-Plaste, Carb-oxy-Plaste, Carbazo-Plaste, Carb-thio-Plaste und Sil-oxy- Plaste. Lepsius hat sich nach dem zweiten Weltkrieg wieder in die Diskussion zur Systematik der organischen Werkstoffe eingeschaltet [26]. Nach seiner Meinung muss eine systematische Ordnung der Kunststoffe auf deren chemischer Zusammensetzung aufgebaut sein und nicht auf ihrer Herkunft, den verwendeten Rohstoffen oder gar den Verarbeitungsverfahren. Er spricht sich dabei ähnlich wie zuvor Nitsche noch 1949 wieder dafür aus, dass für die Nomenklatur alle Bezeichnungen ungeeignet seien, die das Wort Kunst enthalten; unbrauchbar sei aber auch der Begriff organische Werkstoffe, da gegen das Wort Werkstoff nun einmal ein Vorurteil herrscht, eine Meinung, die heute kaum noch verständlich ist. Er plädiert wieder für den Begriff Plast und weist gleichzeitig darauf hin, dass es auch niedermolekulare plastische Stoffe gibt wie Blei, Wachs oder Fette, sieht darin aber keine Gefahr einer Kollision der Begriffe. Er hält sogar den Begriff Plastplastik für gerechtfertigt, wenn man bedenkt, dass schon auf Veranlassung von Otto Röhm, Darmstadt, plastische Kunstwerke aus Plexiglas geschaffen wurden und die Bildhauer Prof. Kranz in Berlin und Prof. Becker in Frankfurt aus schwarz gefärbtem Hartpapier plastische Kunstwerke meißelten [27]. Zuletzt machte Ottmar Leuchs, der sich mehrfach mit der Nomenklatur des Kunststoffgebiets befasst hat, 1960 einen allerdings bald wieder vergessenen Vorschlag für eine neue Einteilung der hochpolymeren Werkstoffe [28]. Er ersetzte Begriffe wie 72 Carl Hanser Verlag, München Kunststoffe 5/2010

6 makromolekular durch davon abgeleitete Worte wie makrolar und das Makromolekül durch der Makrolar und verwendete davon abgeleitete Worte wie Mollimakrolar für weiche und und Duromakrolar für harte hochpolymere Werkstoffe. Nur noch historisch interessant ist übrigens sein Hinweis, dass das von Staudinger eingeführte Wort Makromolekül ein unbequem langer Ausdruck sei, den man vielleicht zu Makrül verkürzen und entsprechend die niedermolekularen Ausgangsstoffe (d.h. die Monomeren) als Mikryle bezeichnen könnte. Er war aber wohl zu Recht selbst im Zweifel, ob diese Begriffe sich neben den damals längst etablierten Wörtern Kunststoff und Plaste einbürgern würden, wenn er seinen Artikel mit den Worten schließt,...zumal dies [gemeint war sein Vorschlag] aller Voraussicht nach eine nur vorübergehende Maßnahme darstellen würde. Fazit Es ist wohl auch eine Folge der kaum noch zu übersehenden Vielfalt der im Labor und in der Technik hergestellten polymeren Stoffe, der zahlreichen Verfahren zu ihrer Formgebung und der großen Breite der Einsatzmöglichkeiten, dass inzwischen das öffentliche Interesse an Nomenklaturfragen und an Einteilungsprinzipien der Kunststoffe nahezu völlig verschwunden ist, zumal die notwendigen Begriffsfestlegungen längst in dem heute erforderlichen Maße in die Normungsarbeit eingegangen sind. Die Nomenklaturdiskussionen, die ihren Ursprung teilweise auch in den damals verwendeten Ordnungsprinzipien für den Warenverkehr und für Zolltarife hatten, sind längst durch die technische Entwicklung überholt und überflüssig geworden; sie gehören aber zur Geschichte der Kunststoffe und sollten deshalb festgehalten werden. Allerdings besitzt damit ein Wirtschaftszweig, auf den in Deutschland inzwischen (2007) etwa 7 % der gesamten Industrieproduktion entfallen, zwar einen jedermann verständlichen Namen, aber bis heute keine abschließende und allgemein anerkannte Definition ihres Gegenstands. Dabei hat sich das Wort Kunststoff von seinem Ursprung als zunächst undefinierter Name für eine neue Materialklasse zu einer Bezeichnung gewandelt, die inhaltlich genügend klar umrissen ist und die inzwischen auch über ihre Bedeutung als Werkstoff durch die stetig steigende Nutzung als Funktionsträger hinaus reicht. Eine moderne Definition könnte daher lauten: Kunststoffe sind makromolekulare, aus natürlichen Rohstoffen oder auf synthetischem (d.h. chemischem) Wege erzeugte und im Wesentlichen organische Materialien, die als Werkstoffe oder als Funktionsstoffe (Effektstoffe) verwendet werden. Sie haben bei ihrer Formung (Verarbeitung) in irgendeiner Stufe plastische Zustände durchlaufen. LITERATUR Das ausführliche Literaturverzeichnis ist im Internet kostenlos abrufbar unter DER AUTOR PROF. DR. DIETRICH BRAUN, geb. 1930, studierte Chemie in Leipzig und Mainz, wo er bei Werner Kern promovierte. Er habilitierte sich 1960 für organische und makromolekulare Chemie in Mainz und baute die Abteilung Chemie des Deutschen Kunststoff-Instituts (DKI) in Darmstadt auf. Seit 1969 war er Leiter des DKI, von 1977 bis zur Emeritierung 1999 Inhaber des Lehrstuhls für makromolekulare Chemie an der TU Darmstadt. Zudem ist er Gründungsmitglied und derzeitiger Präsident des Kunststoff-Museums-Vereins e.v., Düsseldorf. Kunststoffe 5/

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