längeren Überlegungen, Internetrecherche auf der Seite des International Office s der Uni Marburg

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1 Zeitraum: (17/08/ /12/2015) Name der Gasthochschule: Millersville University In: Millersville, Pennsylvania, USA Studienfach: LA an Gymnasien (Deutsch, Englisch, Ethik) Motivation für einen Auslandsaufenthalt Bereits zu Beginn meines Studiums wusste ich, dass ich für ein Auslandssemester im englischsprachigen Raum studieren möchte, um meine Sprachkenntnisse zu verbessern. Nach längeren Überlegungen, Internetrecherche auf der Seite des International Office s der Uni Marburg ( und Beratungsgesprächen viel meine Wahl auf die Millersville University in den USA, da diese Uni besonders für Lehramtsstudenten ein gutes Angebot hat. Meine Wahl habe ich auch nie bereut. Der Vorteil der Millersville Univeristy ist, dass es eine Partneruniversität der Uni Marburg ist und somit die Studiengebühren entfallen. Man muss lediglich für Unterkunft und Verpflegung bezahlen. Zu den Kosten später mehr. Bewerbungsverfahren Um mich für das Auslandssemester an der Millersville University in den USA bewerben zu können, musste ich vorher einen Sprachtest im Sprachenzentrum der Universität Marburg machen, da das Sprachzeugnis zu den einzureichenden Unterlagen für die Bewerbung gehört. Der Sprachtest ist im Vergleich zu TOEFEL billiger (die genauen Kosten könnt ihr online einsehen). Außerdem müsste ich entscheiden, welche Kurse ich an welchen Universitäten belegen wollen würde und prüfen, wofür die im Ausland belegten Kure in Deutschland angerechnet werden können. Dieser Punkt nimmt besonders viel Zeit in Anspruch. Ein weiterer Punkt, um den man sich rechtzeitig kümmern sollte, sind die zwei Gutachten von Dozenten/Dozentinnen (eins davon muss von einem Professor/einer Professorin ausgestellt werden), damit sie genügend Zeit haben, das Gutachten zu schreiben. Außerdem gehören zur Bewerbung ein Lebenslauf, Motivationsschreiben, Bewerbungsformular, 1

2 Transcript of Records und Academic Record (z.b. eine beglaubigte Kopie des Zwischenprüfungszeugnisses). Die beglaubigte Kopie des Zwischenprüfungszeugnisses kann Probleme bereiten, falls noch nicht alle dafür benötigten Noten im System eingetragen sind. Hat man einen Platz an der Millersville University (MU) bekommen, geht die Organisation auch schon wieder weiter. Diese wird extrem durch die Checkliste erleichtert, die man von der MU bekommt. Sie enthält genaue Angaben, was man bis wann organisiert haben muss, sodass es unmöglich ist, etwas zu vergessen. Die zeitaufwändigsten Punkte waren definitiv die Visumanmeldung und das Medical Form Packet (Nachweis über Gesundheitszustands und Impfungen, der von einem Arzt unterschrieben werden muss). Außerdem muss man sich entscheiden, ob man auf oder außerhalb des Campus wohnen möchte. Außerhalb des Campus hat man natürlich die Möglichkeit, sich selbst eine Wohnung zu organisieren oder bei Immerse International zu wohnen. Ich habe mich dafür entschieden, ein Zimmer im Studentenwohnheim auf dem Campus zu nehmen. Der Nachteil am Studentenwohnheim ist ganz klar der Kostenaspekt. Für die Unterkunft zahlte ich 6, $. Wohnt man auf dem Campus, muss man auch einen Meal Plan kaufen. Ich hatte den Meal Plan 185 (der kleinere und günstigere), der 1, $ kostete. Dafür kann man dann kostenlos in der Kantine der Universität essen und trinken. Der Nachteil: Sollte man nicht in der Kantine essen wollen, muss man den Meal Plan trotzdem bezahlen. Das Essen war aber wirklich okay und ich habe während meines Aufenthalts auch kaum zusätzlich Geld für Getränke und Lebensmittel ausgegeben (außer während meiner Ausflüge). Der Vorteil eines Zimmers im Studentenwohnheim ist, dass man einfach näher dran ist. Man bekommt einfach viel mehr von Veranstaltungen der Universität mit und es ist leichter Kontakte zu knüpfen. Immerse ist zwar billiger aber dafür auch weiter weg vom Campus (ca. 30 Minuten Fußweg). Für das Visum musste ich ca. 300 bezahlen. Genauer Infos zur Beantragung eines Visums findet ihr auch auf der Internetseite des International Office. Die MU schickt euch ein I-20 Formular und die SEVIS-Information zu. Nach deren Erhalt kann man mit der Beantragung des Visums beginnen. Ich hatte ein F-1 Studentenvisum. Das Ausfüllen der Fragen online dauert etwas länger aber ich habe 2

3 sehr zeitnah einen Termin in der Botschaft in Frankfurt bekommen. Nach dem Termin dauerte es ca. vier Wochen, bis mein Reisepass (inklusive Visum) bei mir ankam. Mein Ticket (Hin- und Rückflug) kostete mich ca Insgesamt muss man also mit hohen Ausgaben rechnen, wenn man sich für ein Auslandssemester in den USA bewirbt. Aber auch wenn es viel kostete, war es eine wundervolle Erfahrung, die mich persönlich sehr bereicherte. Frau Malkova hatte mir mitgeteilt, dass einige Studenten in der Vergangenheit Schwierigkeiten hatten, dass die Universitäten im Ausland deren Auslandskrankenversicherung anerkennen. Ich hatte die Auslandsreise-Krankenversicherung der Hanse Merkur, die anstandslos von der MU akzeptiert wurde. Anreise / erste Woche Wegen der Organisation wie man zur MU kommt, wann man anreisen kann, wo man wohnen will, was einen die erste Woche erwartet usw., wird man rechtzeitig vom Global Office der MU informiert. Man bekommt ausführliche Infos, unter anderem wird empfohlen, am Flughafen in Philadelphia anzukommen, da von dort die Weiterreise mit den öffentlichen Verkehrsmitteln nach Lancaster einfacher ist. Das Global Office organisiert sogar die Abholung vom Bahnhof, wenn man seine Anreisezeit weiterleitet. Die Betreuung durch das Global Office (sowohl per Mail als auch vor Ort) ist ausgezeichnet. Die Austauschstudenten der MU konnten sich mit sämtlichen Problemen und Fragen an das Global Office wenden. Besonders in der ersten Woche hat das Global Office ein sehr volles Programm geplant. Dazu gehören Pflichtveranstaltungen, wo euch wichtige Infos zum Alltag auf dem Campus gegeben werden aber auch Ausflüge (z.b. zu WalMart, um erste Einkäufe zu erledigen oder zu den Amish). Während dieser Woche lernt man bereits die anderen Austauschstudenten kennen. Zeit an der Millersville University 3

4 Meine Zeit an der MU habe ich sehr genossen, auch wenn das Studieren dort aufgrund meiner Literaturseminare sehr zeitintensiv war. Ich würde dringend davon abraten, mehr als zwei Literaturseminare zu belegen, da das Lesepensum dort um einiges höher ist als in Marburg. Ich hatte zum Beispiel ein Shakespeare-Seminar belegt, für das wir jede Woche ein Werk zu lesen hatten. Allerdings werden die einzelnen Werke selbst nicht so intensiv besprochen wie in Literaturseminaren der Uni Marburg. Das Niveau erschien mir manchmal etwas einfacher als in Marburg und das Studieren in den USA ist insgesamt verschulter als in Deutschland. Man hat fast jede Woche einen kurzen Test und schreibt auch mehrere Klausuren pro Seminar in einem Semester. Im Schnitt sollte man vier bis fünf Kurse belegen, die dann jeweils zwei- bis dreimal die Woche stattfinden. Ich hatte drei 400er und einen 300er Kurs. Unterschieden wurde nach undergraduate und graduate student. Wenn man in Deutschland die Zwischenprüfung erreicht hat, zählt man in der Regel in den USA zu den graduate students und sollte mindestens 300er Kurse belegen. Welche Kurse tatsächlich angerechnet werden können, muss allerdings mit der zuständigen Peron des Fachbereichs besprochen werden. Die Professoren vor Ort erlebte ich immer als sehr hilfsbereit und sie animierten ihre Studenten regelmäßig dazu, sie in ihren Sprechstunden zu besuchen. Diese Chance sollte man wirklich nutzen, um sich kurz vorzustellen oder Fragen zur Stunde zu besprechen. Zu Beginn des Semesters bekommt man eine lange Bücherliste. Ich rate definitiv davon ab, die Bücher vor der ersten Stunde zu kaufen. Es ist besser, die erste Seminarsitzung abzuwarten und die Dozentinnen/Dozenten zu fragen, ob man die Bücher wirklich in genau dieser Ausgabe braucht. Außerdem können Bücher auch über E-ZBorrow in der Unibibliothek bestellt werden oder man kann die Bücher unter chegg.com kostenpflichtig für das Semester leihen. So spart man eine Menge Geld und Platz im Koffer. Die MU hat viele verschiedene Vereine, denen man während des Semesters beitreten kann und über die man schnell mit anderen Studenten in Kontakt kommt. Hier gibt es zu Beginn des Semesters eine 4

5 Veranstaltung, wo sich alle Vereine (clubs) vorstellen und man beitreten kann. Außerdem gibt es auf dem Campus ein Fitnessstudio, in dem alle Studenten kostenlos trainieren können. Über das vielfältige Sportprogramm informiert man sich am besten online. Der Campus der MU sind einfach wunderschön. Hier ein paar Fotos für einen ersten Eindruck. 5

6 Leben in Millersville Millersville ist einfach perfekt gelegen, um Ausflüge zu machen. In der Nähe liegen Philadelphia, Washington, Baltimore, New York und auch Lancaster ist einen Besuch wert. Bis nach Philadelphia 6

7 (wo auch der Flughafen gelegen ist) dauert es ca. eine Stunde mit dem Zug (die einfache Strecke von Lancaster kostet ca. 18 $). Für Ausflüge kann ich auch Megabus empfehlen. Mit dieser Busgesellschaft kommt man für 1 $ von Philadelphia nach New York oder für ca. 10 $ bis nach Boston. Millersville selbst ist eher ländlich und ruhig gelegen. In Lancaster (ca. 20 Minuten Busfahrt von Millersville) gibt es Einkaufsmöglichkeiten, Bars, Restaurants und Clubs, wenn man am Wochenende was unternehmen möchte. In der Nähe gibt es auch zwei Outlets und die Park City Mall, wo man sehr gut einkaufen kann. In Millersville selbst gibt es auch einen kleinen Supermarkt, den man auch zu Fuß erreichen kann, wenn man nicht auf den Bus warten möchte (der Bus ist für Studenten bis nach Lancaster kostenlos). Lebensmittel und Kosmetikartikel sind in den USA sehr viel teurer als in Deutschland. Ich habe leider den Fehler gemacht, mir Duschgel, Shampoo, Deo etc. erst in den USA zu kaufen, um Gewicht und Platz im Koffer zu sparen. Diese Rechnung ging nicht auf. Ein einfaches Deodorant kostet in den USA ca. 7 $. Die Menschen in den USA habe ich als sehr offen, freundlich und hilfsbereit kennengelernt. Steht man irgendwo mit einer Karte und sucht nach dem Weg, bleibt garantiert jemand stehen und bietet Hilfe an. Das Auslandssemester war die perfekte Möglichkeit, um Land und Leute besser kennenzulernen und eine wundervolle Erfahrung, die ich auf keinen Fall missen möchte. 7