Erfahrungsbericht: Studentenaustausch an der UNECON im Wintersemester 2014/2015

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1 Erfahrungsbericht: Studentenaustausch an der UNECON im Wintersemester 2014/2015 Von: Frederik Karbe Studienprogramm: TUM-BWL Master 1. Bewerbungsphase Die Bewerbungsphase unterteilte sich in zwei Schritte. Zunächst musste man sich für die Fakultätspartnerschaft am International Office bewerben. Hierzu benötigte man neben einem Motivationsschreiben und seinen Zeugnissen vor allem einen Sprachnachweis bzw. ein Nachweis für die Teilnahme an einem Russisch-Sprachkurs. Unglücklicherweise war der Russischkurs des TUM Sprachenzentrums schon überfüllt. Somit habe ich einen Sprachkurs an einer privaten Sprachschule besucht und so meine Teilnahmebestätigung einreichen können. Tipp 1: Falls ihr einen Sprachnachweis für Russisch braucht, meldet euch so früh wie möglich im TUMOnline für den Sprachkurs an und verpasst auf keinen Fall die erste Stunde. Einige Studenten, denen es nicht möglich war die erste Kursstunde zu besuchen, wurden beim zweiten Termin gebeten zu gehen, obwohl sie einen Platz im TUMOnline bekommen hatten. (Der Kurs war überfüllt.) Nachdem ich vom International Office nominiert wurde (Ende März), sendete mir ca. zwei Tage später eine russische Exchange-Koordinatorin alle wichtigen Infos zur eigentlichen Bewerbung per . Also bewarb ich mich dieses mal direkt an der St. Petersburger Uni. Ende Mai kam die ersehnte Einladung per /PDF, das Original per Post brauchte noch einen Monat länger. 2. Vorbereitungsphase Eine der größten Vorteile der UNECON ist, dass sie ihren Austauschstudenten Zimmer auf dem Campusgelände bereitstellt. Somit fiel für mich der Vorbeitungsposten Wohnungssuche weg. Ich musste mich nur noch um meine Visa und meinen Flug kümmern. 2.1.Visa Für eine Visa braucht man v.a. einen negativen HIV-Bescheid und die Einladung der UNECON. Alle weiteren Infos bekommt man auf der Website des russischen Visa-Zentrums in München. Um!1

2 einen staatlich beglaubigten HIV-Bescheid einreichen zu können, ging ich zu meinem Hausarzt. Mit dem Laborergebnis meines Hausarztes musste ich dann zum Referat für Gesundheit und Umwelt. Dort bestätigte man dann von staatlicher Seite meine Arzt, womit auch das HIV-Ergebnis staatliche Gültigkeit erfuhr. 2.2.Anreise Der Flug von München nach St. Petersburg dauerte etwa 2h und kostete hin und zurück ca (Achtung: Zeitverschiebung um weitere 2h.) Mein genaue Ankunftszeit am Flughafen St. Petersburg schrieb ich meinen russischen Exchange-Koordinatoren. Diese veranlassten, dass ein Tutor mich am Flughafen empfing. Tipp 2: Ihr spart euch viel Geld wenn ihr die öffentlichen Verkehrsmittel d.h. den 39er Bus zur Moskovskaya Metro und dann die blaue Line 2 bis zum Newski-Prospekt nehmt. Die Taxi-Fahrt ist um einiges teurer. Einmal angekommen, bekamen wir zunächst unsere Zimmer zugeteilt. In den kommenden Tagen mussten wir noch ein paar Formalien für Studentenausweis und v.a. die Visa-Verlängerung durchlaufen. 2.3.Anrechnungen 12 ECTS Punkte können TUM-BWL Master-Studenten als Wirtschaftswissenschaftliches Wahlfach im Ausland angerechnet bekommen. Bis Mitte Dezember waren alle meine Wirtschaftskurse an der UNECON absolviert. So konnte ich mich noch auf Prüfungen an der TUM vorbereiten. (Das Wintersemester endet in Russland schon im Januar) 2.4.Sprachkurs Zu Beginn des Semester wurden alle Austausch-Studenten in einer kleiner Vorstellungsrunde auf Russisch nach ihren Sprachkenntnissen befragt. So wurde unser Können abgeschätzt und wir in Sprachkurse eingeteilt. Es passierte auch dass Schüler in ihren Klassen über- oder unterfordert waren. Diese konnten dann ohne Probleme in Klassen mit einem höherem oder niedrigerem Sprachniveau wechseln. 2.5.Wohnungsauswahl Bei unserer Bewerbung durften wir angeben, ob wir lieber in ein neues aber teures Wohnheim mit Einzelzimmer oder in ein älteres günstigeres Wohnheim mit Doppelzimmer einziehen wollten. Ein Einzelzimmer im neuen Wohnheim kostete im Monat etwa Rubel Rubel Überweisungsgebüren bei der Sberbank. Die Miete im alten Wohnheim war noch günstiger. Beide!2

3 Wohnheime befinden sich auf dem Campus. Zu den Vorlesungsräumen brauchte ich von meinem Zimmer aus ca Minuten. 3. Ankommen vor Ort Wie oben bereits angedeutet wurden wir am Flughafen von unseren Tutoren empfangen und zu unseren Wohnheimen auf dem Campus der Uni gebracht. Am gleichen Abend zeigte unsere Tutorin uns noch die Stadt mit den wichtigsten Stationen (Supermarkt, Bank, etc.). 3.1.Begrüßung/Betreuung In der ersten Semesterwoche wurden wir kurz vom Vize-Rektor der Uni begrüßt und auch sonst hat man sich sehr rührend um uns Austauschstudenten bemüht. Schon vor meiner Abreise hatten unsere Exchange-Koordinatoren eine Facebook-Gruppe gegründet, in der während des gesamten Semesters alle wichtigen Infos gepostet wurden. Damit waren alle Studenten immer sehr gut informiert. Uns wurden auch viele Freizeitangebot (z.b.: Besuch von Sehenswürdigkeiten) unter der Führung von Tutoren über Facebook angeboten. 3.2.Ansprechpartner Vier Damen im Exchange-Office hatten immer ein offenes Ohr für Belange jeglicher Art. Jeder Student war einer Exchange-Koordinatorinnen zu Beginn zugewiesen worden. Vor allem für Visaoder Uni- Probleme war das Exchange-Office die richtige Adresse. Darüber hinaus gab es noch Tutoren, die einem bei Themen wie Kultur oder Freizeit mit Tipps zur Seite standen. 3.3.Unterbringung Während jedes Einzelzimmer im neuen Wohnheim ein eigenes kleines Bad besitzt, teilen sich die Stockwerke des alten Wohnheims mehrere Duschen und Toiletten. Küche und Waschräume gibt es natürlich auch, zudem ein gut funktionierendes W-LAN, das zwar manchmal ausfiel aber immer wieder zügig repariert wurde.!3

4 4. Studium Für Exchange-Studenten gab es eigene Vorlesungen, die in englischer Sprache gehalten waren. Manchmal waren diese Vorlesungen auch von russischen Studenten besucht. Im Vergleich zur TUM sind diese Vorlesungen recht einfach mit gut - sehr gut zu bestehen. 4.1.Kurswahl Aus einem Katalog konnte man seine Kurse wählen. Es gab ca. 20 Bachelorkurse und etwa 10 Masterkurse. Alle diese wirtschaftswissenschaftliche Veranstaltungen wurden zu 3 ECTS angeboten, nur der Sprachkurs ergab 9 ECTS. Zwar legte man zu Beginn des Semesters mit dem Learning Agreement seine Kurswahl fest, jedoch man konnte seine Wahl während des Semesters revidieren und Kurse dazu- oder abwählen. 4.2.Durchführung der Kurse, Prüfungen Vorlesungen bestanden immer aus Frontalunterricht. Recht oft musste man in Gruppen einzelne Themen erarbeiten und präsentieren. Auch schriftliche Prüfungen, Berichte oder Essays gab es, jedoch auf einem absolut machbaren Niveau. 5. Leben an der Uni und in der Stadt Das Uni-Gelände befindet sich im Herzen von St. Petersburg nahe des Newski-Prospekt. Man wohnt dort also mitten im kulturellen Zentrum der Stadt, umgeben von Pubs, Bars, Clubs und Cafés. Wir konnten daher meist zu Fuß in das St. Petersburger Nachtleben eintauchen. Kunst- und Kulturbegeisterte kommen hier ganz bestimmt auf ihre Kosten. Das Eremitage und das Mariinski- Theater sind nur die bekanntesten kulturellen Highlights dieser Stadt. Es wurden auch Exkursionen zu entfernteren Sehenswürdigkeiten (z.b.: Schloss Peterhof) von Tutoren organisiert und über Facebook angeboten Lebenshaltungskosten Die Preise in St. Petersburg sind mit Münchner Preisen vergleichbar. Wie teuer das Semester für einen Austauschstudenten wird, hängt ganz stark vom Wechselkurs ab. Von September 2014 bis Januar 2015 fand ein starker Kursverfall des Rubels statt, wodurch sich meine Kostenlast auf das gesamte Semester im Mittel um 25% verringerte. Im Dezember 2014 halbierten sich sogar meine Kosten (in ).!4

5 Tipp 3: Verfolgt den /Rubel Wechselkurs, damit ihr ggf. zum richtigen Zeitpunkt günstige Rubel abheben könnt. Haupteingang der Universität Neues Wohnheim Blick von der Uni in Richtung NewskiProspekt!5