Als Thema habe ich für heute gewählt: Ungerechte Liebe, die Hass bewirkt Eigentlich ist das ein Widerspruch. Man könnte

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1 heute: Ungerechte Liebe, die Hass bewirkt - 1. Mose Juli Liebe Gemeinde! Nur die Liebe zählt, das ist nicht nur der Titel einer TV-Show, es ist ein Satz, der häufig gesagt oder bestätigt wird, aber jeder versteht auch etwas anderes darunter. Am Ende des Lebens wird es die Liebe sein, nach der wir beurteilt werden. sagt die Regel von Taize. Aber ist alles, was so Liebe genannt wird, auch Liebe in diesem Sinne? Paulus schreibt im 1.Korintherbrief in Kapitel 13,4-7 4 Die Liebe ist langmütig und freundlich, die Liebe eifert nicht, die Liebe treibt nicht Mutwillen, sie bläht sich nicht auf, 5 sie verhält sich nicht ungehörig, sie sucht nicht das Ihre, sie lässt sich nicht erbittern, sie rechnet das Böse nicht zu, 6 sie freut sich nicht über die Ungerechtigkeit, sie freut sich aber an der Wahrheit; 7 sie erträgt alles, sie glaubt alles, sie hofft alles, sie duldet alles. Dagegen wird heute neue Liebe häufig als Grund für Trennungen bezeichnet. Liebe wird als Entlastungsgrund für Fehlverhalten angegeben: Ich hab es doch auch Liebe getan. Wegen zurückgewiesener Liebe, wegen Verletzungen und aus Eifersucht werden schwere Straftaten bis hin zum Mord begangen. Ist Liebe dazu fähig? Als Thema habe ich für heute gewählt: Ungerechte Liebe, die Hass bewirkt Eigentlich ist das ein Widerspruch. Man könnte Seite - 1 -

2 heute: Ungerechte Liebe, die Hass bewirkt - 1. Mose Juli sagen, wenn Liebe ungerecht ist, ist es keine wirkliche Liebe. Aber andererseits wird Liebe oft so erlebt. - Es gibt ja keinen Anspruch auf Liebe. Man kann sich zu Liebe auch nicht zwingen. Wenn man sich hier von Gefühlen treiben lässt, kann gerade auch Liebe dazu führen, dass Menschen sich falsch verhalten und Unrecht tun. Sie kann in Hass umschlagen. Es geht um die großen Gefühle Liebe und Hass. Das ist ein uraltes Menschheitsthema. Ich möchte in den nächsten Gottesdiensten einen Teil der Geschichte des Josef erzählen, die in der fortlaufenden Bibellese im Juni / Juli jetzt dran war. Einige werden sich damit beschäftigt haben. Den ersten Teil hörten wir als Schriftlesung. Drei Punkte heute dazu: Ungerechte Liebe, die Hass bewirkt 1. Den Dominoeffekt durchbrechen ist schwer. 2. Das Richtige falsch gemacht 3. Eifersucht und Hass können nur aktiv bekämpft werden Die Geschichte von Josef beginnt damit, dass von seinem Vater Jakob erzählt wird. Er kam zurück ins das Land, wo schon sein Vater gelebt hatte. Das war eine Geschichte von Liebe, Eifersucht und Betrug. Isaak, Jakobs Vater, hatte Jakobs Bruder Esau lieber, die Mutter Seite - 2 -

3 heute: Ungerechte Liebe, die Hass bewirkt - 1. Mose Juli Rebekka hatte Jakob lieber. Zwischen den Zwillingsbrüdern entstand eine Hassliebe. Jakob hat seinen Bruder um das Erstgeburtsrecht betrogen und seinen Vater durch Betrug dazu gebracht ihn und nicht Esau zu segnen. Das schaukelte sich so hoch, dass Jakob fliehen musste. Er kam zu Laban und verliebte sich in dessen Tochter Rahel. Ohne Geld lief damals nichts. Er musste 7 Jahre für sie arbeiten, bekam dann aber in dunkler Nacht und nach der Hochzeitsfeier wohl auch angetrunken die tief verschleierte Lea untergeschoben. Ein Betrug, der für uns heute unvorstellbar ist. Rahel bekam er dann auch noch und musste noch mal 7 Jahre schuften. Die hatten noch die Mehrehe. Das gab nur Ärger. Er liebte Rahel und nicht Lea. War das ungerecht? Er hatte nur Rahel heiraten wollen. Lea aber kämpft auch um die Liebe ihres Mannes. Das ist doch normal. Lea ist glücklich, dass sie 6 Söhne bekommt; das war es, was damals zählte. Aber Jakob liebte Rahel, obwohl sie keine Kinder bekam. Jakob bekam noch von den zwei Mägden seiner Frauen mit deren Billigung und auf deren Wunsch Söhne. Es waren Verhältnisse wie auch heute in vielen Familien, dass ein Mann Kinder von verschiedenen Frauen hatte, und jedes Kind kämpft um die Liebe der Eltern. Als alter Mann bekommt Jakob doch noch einen Sohn von Rahel. Josef wird geboren. Wie es auch heute oft bei den Kleinen ist, so Seite - 3 -

4 heute: Ungerechte Liebe, die Hass bewirkt - 1. Mose Juli war es damals. Josef wurde verwöhnt. Er wurde vorgezogen. Josef wurde von Jakob mehr geliebt als alle anderen Kinder. Was konnte Jakob dagegen tun? Er hatte immer Rahel geliebt. Er hatte nur sie heiraten wollen. Alles andere hatte er nur getan, weil man es von ihm gewollt und gefordert hatte. Jetzt, wo er im Alter noch einen Sohn von Rahel bekommt, ist es da nicht normal, dass er diesen Sohn über alles liebt. - Rahel hatte dann noch einen zweiten Sohn bekommen, Benjamin, und war bei der Geburt gestorben. Die Liebe, die vorher Rahel galt, bekommt jetzt auch Josef und in zweiter Liebe dann Benjamin. Jakob hat Josef nicht nur besonders geliebt. Er hat ihn auch besonders bevorzugt. Josef bekam ein prächtiges Gewand. Das war ungerecht. Das bringt unausweichlich Ärger. Jakobs andere Kinder können sich nicht in die Lage des Vaters hineinversetzen und ihn verstehen. Sie wollen nur ebenso von ihrem Vater geliebt werden. Weil sie diese Liebe nicht bekommen, hassen sie den, der geliebt wird. Die Geschichte von Bevorzugung und Betrug setzt sich fort. Es scheint unausweichlich. Keiner scheint etwas dagegen tun zu können. Die eigenen Kindheitsgeschichte Jakobs liegt scheinbar wie ein Schicksal auf seiner Familie. Der erste Dominostein war gefallen, die anderen folgen. Alles fällt um und auseinander. Jakobs Söhne beginnen zu lügen und zu betrügen, wie der Vater es früher auch gemacht hat. Es scheint alles so unausweichlich. Seite - 4 -

5 heute: Ungerechte Liebe, die Hass bewirkt - 1. Mose Juli Das Problem des Jakob ist, dass er passiv ist. Er lässt alles geschehen. Er lässt sich treiben von seinen Gefühlen. Er macht, was man von ihm fordert. Viele Dinge, die negative Folgen hatte, hat er nur getan, weil man ihm gesagt hatte, er solle es tun. Als sein ältester Sohn Ruben ausgerechnet in der Zeit, als Jakob um Rahel trauert, mit einer der Nebenfrauen seines Vaters schläft, sagt Jakob nichts. Er trägt den Groll in seinem Herzen und entzieht erst vor seinem Tod Ruben den Segen des Erstgeborenen. Die Unheilsgeschichte setzt sich fort. Andere Söhne hatten die Vergewaltigung ihrer Schwester gleich mit Mord an einer ganzen Sippe gerächt. Jakob sagte nur Ihr habt mich ins Unglück gestürzt Sie verteidigten sich und Jakob schwieg. Durch Passivität wird der Dominoeffekt des Negativen nicht aufgehalten. Im Alten Testament wird erzählt, wie die Menschen so lebten. Da hat sich bis heute eigentlich nicht viel geändert. Es wird auch deutlich, wie Gott schon damals in und durch die Menschen wirken wollte - trotz all der menschlichen Fehler. Er sandte Jakob und Josef Träume. Er führte und bewahrte trotz der Sünde. Aber die Folgen der Sünde waren doch hart. - Gott möchte uns verändern. Deshalb ist er in Jesus in diese Welt gekommen. Deshalb hat er seinen Geist gesandt. Bitte Gott um seinen Geist, damit Du die Unheilsgeschichte nicht fortschreibst. Gott Seite - 5 -

6 heute: Ungerechte Liebe, die Hass bewirkt - 1. Mose Juli schenkt seine Liebe allen Menschen auch Dir. Du bist von Gott geliebt. Deshalb entziehe Deine Liebe nicht Menschen, die Gott Dir anvertraut hat. Sei gerecht in der Liebe. Lass Dir von Gott Liebe schenken für die Menschen, bei denen es Dir schwer fällt. So kannst Du die Unheilsgeschichte durchbrechen, den Dominoeffekt stoppen. Es muss kein Hass entstehen. 2. Das Richtig falsch gemacht oder Streit um ein T-Shirt. Josef hatte das, was sich die anderen Wünschen, die Liebe des Vaters. Es ist für ihn eigentlich nichts besonderes, sondern er wächst ganz selbstverständlich damit auf. Weil er zu seinem Vater eine gute Beziehung hat, erzählt er seinem Vater auch alles. Er durfte seinen Halbbrüdern helfen. Die waren alle verantwortlich als Hirten der Sippe tätig. Josef wurde ihnen als Helfer zugeordnet. Er machte das. Aber einiges machte er nicht mit. Seine Brüder waren nicht unbedingt die beste Gesellschaft, da gab es Hurerei und sogar Mord. Ich erwähnte es. Da machte Josef nicht mit. - Solange Du jeden Blödsinn mitmachst, giltst Du als dufter Kumpel. Wenn Du manchmal zur Kirche gehst, Deine Kirchensteuer zahlst und sonst den Mund hältst, bekommst Du keinen Ärger. Aber wenn Du anfängst konsequent nach der Bibel zu leben, wirst Du zum Außenseiter. - Solange Du zu den schweinischen Witzen Deiner Klicke nichts sagst, bist Du akzeptierst, aber wenn Du Dir anmerken lässt, dass Dich das anödet, bist Du bei denen Seite - 6 -

7 heute: Ungerechte Liebe, die Hass bewirkt - 1. Mose Juli durchgefallen. So steht es im Petrusbrief. 1.Petr 4,4 Jetzt wundern sich die anderen, dass ihr bei ihrem zügellosen Treiben nicht mehr mitmacht, und beschimpfen euch deswegen. Dass Josef nicht mitmachte, machte ihn zum Außenseiter. Das er das Richtige tun wollte, war in Ordnung. Aber es wurde zum Problem, dass er nicht nur Tatsachen, sondern auch noch alle Gerüchte über seine Brüder brühwarm dem Vater erzählte. Er petzte. Er stellte sich so - unbedacht und wohl auch ungewollt - gegen seine Brüder. Andererseits war er ein normales Kind und dann ein normaler Jugendlicher. Er wollte gerne groß sein. Er wollte von den Brüdern akzeptiert waren. Aber er war nun der Kleine. Die Brüder waren alle größer. Seinen Brüdern, die ohnehin schon verletzt waren, weil sie nicht die gleiche Liebe bekamen wie Josef, erzählt Josef ganz unbedacht seine Träume. Er hatte geträumt, dass sich die Korngarben seiner Brüder vor seiner Korngarbe verneigen. Er hatte geträumt, dass sich Sonne, Mond und 11 Sterne vor ihm verbeugen. Du willst wohl unser König sein, fragen sie ihn bitter. In seinen Träumen war er schon größer und mächtiger als die Brüder. Seine Träume sollten sich später tatsächlich als Zeichen Gottes erweisen. Aber Josef hatte überhaupt nicht darauf geachtet, was er seinen Brüdern damit antat, dass er ihnen diese Träume erzählte. Seite - 7 -

8 heute: Ungerechte Liebe, die Hass bewirkt - 1. Mose Juli Nicht bei allem, was für mich persönlich wichtig ist, ist es auch gut, es anderen zu erzählen. Achte auf die Beziehungen. Es ist gut das Richtige zu wollen und zu tun. Aber in Beziehungen ist es wichtig, auch darauf zu achten, was bei den Anderen ankommt. Ich merke, dass ich wohl an diesem Punkt am häufigsten versage. Damals hatte man nicht einen großen Kleiderschrank zum Wechseln, sondern häufig nur ein einziges Kleidungsstück. Josef trug wohl gerne sein besonders prächtiges Gewand mit Applikationen und in modischen Farben. Er sah da kein Problem. Seine Brüder hatten dagegen ja nur so ihre einfarbigen Versandhauskataloghemden. Jedes Mal, wenn sie Josef in seinem tollen T-Shirt sahen, wurde die Wunde der Eifersucht aufgerissen und der Hass entflammte. Als die Brüder einmal auf der Weide waren, durfte Josef zu Hause bleiben, wahrscheinlich musste er sich um den kleinen Benjamin kümmern. Aber dann meinte Jakob, er sollte mal nach den Brüdern und der Herde sehen. Er wird bestimmt keine besonders große Sehnsucht nach seinen Brüdern gehabt haben. Aber er sagt sofort Ja, mach ich. Seine Brüder sahen ihn in seinem bunten T-Shirt schon von weitem und meinten:»da kommt ja der Träumer! Schlagen wir ihn Seite - 8 -

9 heute: Ungerechte Liebe, die Hass bewirkt - 1. Mose Juli doch tot! - Aus der Eifersucht kam der Hass und der ganze Hass ist sofort wach. 3. Eifersucht und Hass können wir nur aktiv bekämpfen. Die Brüder tun das nicht; sie machen einen Plan, Josef zu töten. Das muss man sich mal überlegen, was der Hass bewirkt: den Bruder töten. Wenn sie gesagt hätten, dem verpassen wir mal eine Abreibung. Naja, das hätte man verstehen können. Aber töten - den eigenen Bruder wegen eines T-Shirts? Der Hass macht maßlos. Wenn Du den Hass in deinem Herzen züchtest, bist Du am Ende zu allem fähig, bloß nicht mehr zum logischen Denken. Wozu hassende Menschen fähig sind, sieht man überall, wo Krieg ist. Durch den Hass gibt es keinen Frieden und keine Gerechtigkeit. Ruben, der Älteste, wollte josef retten. Bloß kein Blut vergießen. Er wusste, was es bedeutet, dem Vater einen tiefen Schmerz zu bereiten. Das wollte er wohl nicht noch einmal. Aber wie wollte er seinen Brüdern eine Moralpredigt halten. Nach dem was er getan hatte und was alle einfach nur stehen gelassen hatten und wofür er nicht zur Rechenschaft gezogen worden war, konnte er sich jetzt keine Moralpredigten erlauben. Seine Sünde verschloss Ruben den Mund; er konnte die anderen nicht von der Sünde abhalten. Er konnte seine Brüder nur dazu bewegen, ihn nicht totzuschlagen, sondern einfach in Seite - 9 -

10 heute: Ungerechte Liebe, die Hass bewirkt - 1. Mose Juli die Zisterne zu werfen, damit er dort verreckt. Die Brüder hatten nichts gegen ihren Hass getan. So blieb der Hass immer da und wuchs auch im Verborgenen immer weiter. Als Josef ankam, da fielen sie gleich zu Zehnt über ihn her. Als erstes rissen sie ihm das verhasste Haute-Couture-T-Shirt vom Leib. Dann packten sie ihn und warfen ihn in die Zisterne. Ruben geht einfach weg. So ist er genauso mitschuldig. Wer schweigt, fördert, was im Gange ist. Und die anderen Brüder setzen sich neben die Zisterne hin um zu essen. Das muss man sich vorstellen, dass sie sich da direkt neben die Grube, aus der Josef vielleicht schreit Meine Brüder, holt mich wieder raus! hinsetzen und ein fröhliches Picknick veranstalten. Ich weiß nicht, ob da auch der Hass in Josef hochkam. Aus der weiteren Geschichte nehme ich an, dass Josef den Kontakt mit Gott gepflegt hat und gebetet hat. Er wird gebetet haben. So konnte er überleben. So konnte er einen guten Weg gehen. So konnte er verhindern, dass auch er vom Hass zerfressen wird. Das war wichtig. Statt ihn zu ermorden, verkauften die Brüder Josef als Sklaven. Dm Vater brachten sie das mit Blut verschmierte T-Shirt und ließen ihn in dem Glauben, Josef sei von wilden Tieren zerfetzt. Der Schmerz des Vaters bedrückte sie, aber 22 Jahren ließen sie ihn leiden und sagten kein Wort. Seite

11 heute: Ungerechte Liebe, die Hass bewirkt - 1. Mose Juli Wie Josef wurde auch Jesus von Leuten seines Volkes gefangen genommen. Er wurde nicht nur verkauft. Er wurde hingerichtet. Er starb für unsere Schuld. Er hat uns den Weg der Vergebung und der Versöhnung geöffnet. Wenn Du wie Ruben, alte Schuld hast, die Dir den Mund verschließt, Dich lähmt und inaktiv macht, dann sprich sie vor Gott und den Ohren eines anderen Christen aus. Dann ist der Bann gebrochen. Lass Dir Vergebung zusprechen, dann bist Du frei. Wenn Du in Dir den Hass gegen einen Menschen spürst und merkst, dass Du es nicht schaffst dagegen anzugehen. Dann bitte Jesus um Vergebung und darum dass er Dir Deinen Hass nimmt. Sag Jesus: Ich kann diesen Menschen nicht riechen, ich kann ihn nicht lieben. Bitte nimm mir meinen Hass. Auch Hass ist eine Sünde. Das Bekenntnis der Sünde ist der Todesstoß für die Sünde. Dulde keine Sünde in Dir. Bekämpfe Deine Sünde und den Hass, in dem Du alles Jesus sagst und um seinen Geist und seine Kraft bittest. Jesus ist stärker als Sünde und Hass. Es gibt Vergebung und Versöhnung. So wird der Dominoeffekt verhindert. Jesus schenkt seine Liebe, füllt Dich mit der Liebe Gottes und hilft Dir zu lieben und gerecht zu leben. Bitte ihn darum. Amen. Seite