Inhaltsverzeichnis. Fotokurse mit Martin Winkler.

Transkript

1 Inhaltsverzeichnis 3 - Vorwort 4 - Was ist wichtiger, Technik oder Bildgestaltung? 6 - Die wichtigsten Regeln der Bildgestaltung 24 - Tipps um dich schnell zu verbessern 25 - Liste zum Ausdrucken und Mitnehmen zu den Fotosessions 26 - Bonustipps 28 - Bildanalysen meiner Lieblingsfotos und wie ich sie gemacht habe 80 - alte Fotos von mir Fotokurse mit Martin Winkler

2 Vorwort Herzlich Willkommen zu deinem EBook! In diesem EBook erfährst du ganz genau, was Bildgestaltung bedeutet und warum diese absolut unerlässlich ist, wenn du gute Fotos machen willst. Ich zeige dir, auf welche Dinge ich beim Fotografieren genau achte. Wenn du die Inhalte aus dem EBook konsequent umsetzt, werden auch deine Ergebnisse nach kurzer Zeit sichtbar besser werden, versprochen! Ein gelungenes Foto ist nämlich so gut wie nie Zufall, sondern immer bewusst geplant. Sehr wahrscheinlich findest du in jedem wirklich guten Foto einen oder mehrere meiner Tipps zur Bildgestaltung. Ich verzichte hier absichtlich auf die technische Seite der Fotografie, denn das würde den Rahmen sprengen. Aber natürlich ist die Technik auch ein sehr wichtiger Bestandteil des Fotos. Aber wenn du die Regeln der Bildgestaltung nicht konsequent anwendest, nützt dir die beste Technik und die teuerste Kamera absolut gar nichts und ich kann dir garantieren, dass deine Fotos nicht im geringsten besser werden würden. Das ist der genau der Grund warum viele Leute glauben, dass wenn sie eine bessere Kamera haben, sie auch automatisch bessere Fotos machen werden. Aber das stimmt natürlich nicht. Auch mit kleinen und günstigen Kameramodellen und wenig Ausrüstung ist man in der Lage, tolle Fotos zu machen wenn man sich an die Regeln der Bildgestaltung hält. Natürlich gibt es dann Bereiche in der Fotografie wo die Standardausrüstung nicht mehr reicht, wie zb. die Makrofotografie oder Langzeitbelichtungen oder die Studiofotografie. Generell kann man sagen, je teurer eine Kamera ist, desto mehr Möglichkeiten hat man damit und um so feiner kann man sie einstellen. Aber man muss wissen, wie man damit umgeht und wie man das Letzte aus der Kamera herausholt. Und erst, wenn du die Bildgestaltungsregeln verinnerlicht hast und quasi automatisiert anwenden kannst, macht es Sinn sich bessere Ausrüstung anzuschaffen und über mehr Megapixel, Vollformat, teure Objektive und anderes nachzudenken. Ich habe zu Beginn mit einer 70 Euro Pocketkamera fotografiert hatte wahnsinnig viel Spaß dabei. Ich habe alles geknipst, was mir vor die Linse kam. Meine erste große Kamera war eine Canon 500D mit einem einzigen Objektiv, dem 18-55mm Kit-Objektiv ohne Bildstabilisator. Über zwei Jahre bin ich nur damit herumgelaufen und war gezwungen, alles auszureizen was das Objektiv und die Kamera hergab! Im Nachhinein bin ich sehr froh darüber! Denn ich lernte mit dem auszukommen, was ich hatte. Mit der Zeit lernte ich natürlich auch, welche Dinge für ein gutes Foto wichtig sind und meine Fotos wurden immer besser. All diese Dinge gebe ich dir nun auf den folgenden Seiten weiter. Sie sind die Essenz aus vielen Jahren Fotografie. Ich wünsche dir viel Spaß beim Lesen und viel Erfolg in Form von vielen schönen Fotos!

3 Was ist wichtiger, Technik oder Bildgestaltung? Wie schon vorhin erwähnt, für wirkliche Top-Fotos ist es unerlässlich, sich sowohl mit der Technik als auch mit der Bildgestaltung auszukennen. Aber in vielen Situationen genügt zunächst einmal der Auto-Modus deiner Kamera bzw. die Szeneprogramme. Ich bin natürlich absolut kein Freund von irgendwelchen Automatik-Programmen, aber wie gesagt, in dem EBook geht es hauptsächlich um nicht-technische Dinge in der Fotografie. Diese sind immer und mit jeder Kamera und in jedem Modus anwendbar, also zur Not auch mit der Handykamera! Wenn du noch Fotografie-Anfänger bist, kümmere dich also zunächst darum dieses EBook zu verinnerlichen bis du die Inhalte automatisiert anwenden kannst! Aber ich rate dir dringend, dich parallel dazu auch mit den anderen Modi vertraut zu machen. Das Fotografieren macht deutlich mehr Spaß, wenn man seine Kamera unter Kontrolle hat! Wenn du schon außerhalb des Auto-Modus fotografierst, also entweder im Zeit- oder Blendenprioritätsmodus oder gar im manuellen Modus, dann kannst du dieses Wissen nun mit den Inhalten des EBooks ganz leicht kombinieren. Um zu verdeutlichen wie wichtig Bildgestaltung ist, zeige ich dir hier ein Landschaftsfoto. Es ist technisch in Ordnung, aber haut es dich vom Hocker? Nein, weil viele der Bildgestaltungsregeln die du gleich kennen lernen wirst nicht angewandt wurden! Das Foto ist technisch ziemlich ok. Es ist nicht verwackelt, nicht zu hell oder dunkel und die Helligkeit und die Kontraste sind ganz gut verteilt. Trotzdem ist es fad! Warum? Weil keinerlei Bildgestaltungsregeln angewandt wurden! Ich hoffe es macht deutlich, warum Bildgestaltung so wichtig ist!

4 Hier ein weiteres typisches Beispiel von beliebten Motiven, nämlich Blumen. Auch hier ist das Foto technisch ganz ok. Aber auch hier das Foto für den digitalen Mülleimer. Warum? Auch hier wurden sämtliche Bildgestaltungsregeln missachtet! Ein Blumenmotiv. Denkst du dir gerade: Wow, was für tolle Blumen? Oder eher: Naja, hab schon deutlich bessere Fotos gesehen? Der Grund liegt nicht darin, dass das Foto technisch vergeigt wurde, sondern weil es hier kein Konzept gibt. Leute die solche Fotos machen, fotografieren zu 99% im Auto-Modus, das kannst du mir glauben! Du siehst also, die Automatik hat hier ganz gute Dienste geleistet, trotzdem ist das Foto nicht zu gebrauchen! Und hätte ich dieser Person eine teure Spitzenkamera gegeben, wäre das Foto um keinen Millimeter besser geworden, darauf verwette ich alles! Auch hier ein Blumenmotiv. Wie sieht es hier aus? Schon deutlich besser, oder ;-)? Warum? Hier habe ich einige der wichtigen Bildgestaltungsregeln angewandt! Welche das sind, erfährst du jetzt!

5 Die wichtigsten Regeln der Bildgestaltung Wir kommen nun gleich zu den wichtigsten Regeln der Bildgestaltung. Du wirst praktisch in allen guten Fotos (nicht nur meinen, sondern auch in Fotos von anderen guten Fotografen) zumindest einen, meist aber mehrere dieser Punkte kombiniert finden! Sie mögen teilweise einfach und logisch klingen, aber wenn man sie nicht anwendet wirkt sich das sehr negativ auf das Foto aus. Meistens gilt: je weniger Punkte du im Foto anwendest, desto schlechter wird das Foto und natürlich umgekehrt. Achte deshalb darauf, dass du immer möglichst viele der folgenden Punkte kombinierst! Extrem wichtig ist es, dass du die Bildgestaltungsregeln konsequent anwendest und nicht nur ein wenig! Das bedarf natürlich einiger Übung. Habe deshalb auch Geduld und gib dir Zeit. Fange mit einfacheren Motiven an und steigere dich langsam. Es hat keinen Sinn, wenn du zu Beginn versuchst, einen Eisvogel im Flug zu fotografieren. Du wirst verzweifeln! Weiters sind diese Regeln keinesfalls in Stein gemeißelt. Soll heißen: Regeln sind da, um auch einmal gebrochen zu werden. Diese Regeln gelten übrigens für so gut wie alle Motive, egal ob Landschaft, Blume, Portrait, Architektur und vieles andere mehr. In den meisten Fällen bist du aber gut bedient dich daran zu orientieren. Auch ich wende diese Regeln selbstverständlich in so gut wie all meinen Fotos an, Tag für Tag! Extrem wichtig ist auch, dass du dich gerade als Anfänger niemals, niemals, niemals mit dem ersten Foto zufrieden gibst! Ich selbst verlasse eine Szene erst, wenn ich wirklich zufrieden bin, egal ob ich dafür 20 Aufnahmen brauche! Lieber habe ich mehrere gute Fotos als kein einzig brauchbares. Löschen kann man nachher immer noch. Natürlich ändere ich dabei immer ein wenig meine Position und wenn nötig die Kameraeinstellungen. Bevor wir nun zur ersten und allerwichtigsten Regel der Bildgestaltung kommen, möchte ich dir noch einen ganz wichtigen technischen Tipp geben, der zwar selbstverständlich sein sollte, aber leider für manche nicht selbstverständlich ist: Das Foto kann noch so toll sein, aber wenn es unscharf, verwackelt oder nicht richtig fokussiert ist, gehört es nur in einen Ordner, nämlich den digitalen Mistkübel! Nein, es hilft nicht zu sagen: ja es ist halt ein bissi unscharf aber sonst... Du wirst von einem guten Fotografen NIEMALS ein unscharfes Foto finden! Und ich wünsche mir von dir ebenfalls, niemals ein unscharfes Foto zu sehen! So, nun aber los!

6 Was ist mein Hauptmotiv bzw. was will ich mit dem Foto ausdrücken? Erste und wichtigste Regel der Bildgestaltung ist die Bildaussage. Was will ich mit dem Foto ausdrücken? Eine bestimmte Stimmung? Will ich ein besonderes Detail hervorheben? Will ich die Landschaft ausdrucksstark in Szene setzen? Was auch immer du mit einem Foto ausdrücken willst, es muss sofort erkennbar sein! Mit sofort meine ich auch sofort! Musst du auch nur 2 Sekunden überlegen, was mit dem Foto ausgesagt werden soll, kannst du das Bild eigentlich schon wieder löschen. Wer kennt es nicht, die Fotoabende bei Freunden wo zahlreiche Urlaubsfotos präsentiert werden? Man wünscht sich, dass man bald alle Fotos gesehen hat. Warum? Weil eines fader als das andere ist. Grund: in den meisten Fällen fehlt die Bildaussage oder eben das Hauptmotiv, es sind eben nur Schnappschüsse ohne jegliches Konzept. Jetzt wird dir vielleicht schon klar, warum die beiden Fotos oben so fad erscheinen. Es gibt in beiden Fällen kein klar ersichtliches Hauptmotiv. Nur grüne Landschaft ohne irgendwas ist einfach zu wenig. Ebenso ein paar Blumen, seien sie auch noch so schön, ohne klare Aussage wirkt das Foto einfach nicht! Anders bei dem Foto darunter mit der einzelnen Küchenschelle: Hier gibt es eine klare Bildaussage. Der Betrachter muss keinen Augenblick überlegen, was mit dem Foto ausgedrückt werden soll! Und genau so soll es sein! Ein Landschaftsfoto. Warum wirkt dieses Foto? In erster Linie darum, weil man sofort erkennt, worum es geht. Die Silhouette der Berge, die im Nebel verschwinden und ein markanter Gipfel.

7 Ein ähnliches Landschaftsfoto. Auch hier gibt es Wolken und Berge. Aber hat dieses Foto die gleiche Wirkung wie das Foto oben? Nein, denn hier gibt es keine klare Aussage! Vielleicht mag ja der Ausblick dort sehr schön sein, am Foto wirkt er jedenfalls nicht! Ich könnte dir hier noch viele Beispiele zeigen aber ich denke du weißt bereits jetzt, wie wichtig eine klare Bildaussage ist. Bei Menschen, Tieren und Blumen ist ja meistens klar, was das Hauptmotiv sein soll. Bei Landschaften und Stimmungen ist das teilweise schon nicht mehr so einfach, dass man das was man sieht auch genauso ausdrucksstark aufs Foto bekommt. Und selbst bei dem Blumenfoto oben tut man sich schwer ein Hauptmotiv auszumachen, weil es eben keine klare Aussage gibt und man nicht weiß, was der Fotograf damit gemeint hat. Nur weil es schöne bunte Blumen sind heißt das noch lange nicht, dass aus der Szene ein tolles Foto wird, jedenfalls nicht auf diese Art. Und somit kommen wir zum nächsten extrem wichtigen Punkt der Bildgestaltung!