Richtig reklamieren Autor: Michael Schreiter

Transkript

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2 Richtig reklamieren Copyright: Michael Schreiter Inhalt Vorwort Gewährleistung und Garantie Umtausch- und Rückgaberecht Nachbesserung Rückgabe Zusammenfassung

3 Vorwort Wir haben es doch alle schon einmal erlebt, wir kaufen etwas in der guten Absicht, das es das Richtige ist. Dann kommen wir nach Hause und stellen fest, dass das was wir in freudiger Erwartung gerade erworben haben, doch nicht das Richtige ist. Der Frau gefällt die Lampe nicht, der neue Fernseher passt nicht in die Schrankwand oder mit der CD die Sie eben gekauft haben wollte Sie Ihre Frau auch überraschen und jetzt haben Sie zwei Exemplare. Auf den folgenden Seiten finden Sie Tipps von mir, die Ihnen das reklamieren von Produkten einfacher machen sollen. Grundsätzlich sollte man sich aber vor dem Kauf eines Produktes im Geschäft informieren, welche eventuellen Sonderleistungen dieses anbietet. Meist findet man diese Leistungen in extra Serviceflyern. Gewährleistung und Garantie Im Volksmund existieren diese beiden Begriffe meist nur unter dem Oberbegriff Garantie. Lassen Sie mich mit diesem Fehler aufräumen und Ihnen die Begriffe deutlich erklären ohne dabei Anwaltsdeutsch zu verwenden.

4 Beginnen wir mit dem Begriff Gewährleistung: Der Gewährleistungsgeber ist immer der Verkäufer also der Händler Ein sogenannter gewährleistungspflichtiger Mangel tritt immer dann ein, wenn eine Sache die Sie erworben haben, eine Eigenschaft die Ihnen der Verkäufer zugesichert hat, NICHT hat. Lassen Sie mich das an einem Beispiel deutlich machen. Sie kaufen einen DVD-Player und nehmen ihn mit nach Hause. Nach Aufstellen und anschließen des Gerätes wollen Sie natürlich das Gerät testen und legen eine DVD ein. Dabei stellen Sie fest, das dieses eigentlich so schöne tolle Gerät diese nicht einlesen will. Damit fehlt dem Gerät eine zugesicherte Eigenschaft, nämlich das es DVD s abspielen kann.da es offensichtlich zum Zeitpunkt des Kaufes auch noch nicht funktionierte, spricht man von dem oben genannten gewährleistungspflichtigen Mangel. Die gesetzlichen Fristen betragen wie folgt: Jedes Produkt in Deutschland hat 2 Jahre Gewährleistung!

5 Nun zu dem Begriff Garantie: Der Garantiegeber ist im Gegensatz zur Gewährleistung der Hersteller des Produktes. Die Garantie ist eine FREIWILLIGE Leistung! Daher ist die Garantiezeit auch variabel. In der Regel liegt diese zwischen einem und drei Jahren, bei Verschleißteilen wie z.b. Akku s wird diese auf 6 Monate eingeschränkt. Ein Garantiefall liegt immer dann vor, wenn ein Produkt nach dem Kauf funktioniert hat und dann doch plötzlich den Dienst versagt. In diesem Fall können Sie sich an den Verkäufer wenden - was auch der Regelfall ist oder Sie kontaktieren eine vom Hersteller des Produktes autorisierte Fachwerkstatt. Grundsätzlich muss man sagen, das bei einem Garantiefall eine Nachbesserung Vorrang hat vor der Wandlung oder dem Rücktritt vom Kaufvertrag. Die Entscheidung liegt aber allein bei dem Garantiegeber, da dieser ja auch die Reparatur Ihres defekten Gerätes bezahlen muss. Wenden Sie sich an den Verkäufer, so wird dieser das Gerät mit großer Wahrscheinlichkeit zur Reparatur annehmen und an eine Werkstatt des Herstellers weiterleiten oder in Ihrem Auftrag Vorort reparieren lassen. Nur in seltenen Fällen tauscht der Hersteller das Gerät sofort aus

6 (wie z.b. bei sehr preiswerten Geräten wo sich keine Reparatur lohnen würde). Sollte das Gerät doch ausgetauscht werden, so setzt dieser Austausch keine neue Garantiezeit in Gang! Der Austausch ist in diesem Fall als Art der Nachbesserung zu sehen. Dazu später mehr. Also lassen Sie uns noch einmal zusammenfassen: Gewährleistung 24Monate gesetzlich vorgeschrieben 6 Monate Beweislast des Defektes beim Verkäufer die letzten 18 Monate Beweislast beim Käufer In den ersten 6 Monaten nach dem Kauf muss der Verkäufer Ihnen beweisen, dass das Gerät zum Zeitpunkt des Kaufes alle zugesicherten Eigenschaften besessen hat. In den weiteren 18 Monaten müssen SIE dem Verkäufer beweisen, dass das Gerät noch nie funktioniert hat, was ehrlich gesagt fast nicht möglich ist. Garantie 6-36 Monate oder mehr vom Hersteller des Produktes Generelle Anerkennung des Defektes außer selbst verursachte Schäden oder mechanische Beschädigung

7 Umtausch- und Rückgaberecht Zunächst muss man sagen, das der Begriff Umtauschrecht wegen Fehlkauf oder Nichtgefallen in KEINEM Gesetz Anwendung findet. Ein sogenanntes Umtauschrecht wegen Fehlkauf oder Nichtgefallen ist immer eine freiwillige Leistung des Verkäufers, bei dem natürlich auch der Verkäufer festlegt was, wann, wie und wie lange umgetauscht wird. Wie bereits im Vorwort gesagt sollten Sie sich vor dem Kauf beim Verkäufer erkundigen, welche Umtauschmöglichkeiten er anbietet, um später keine Unannehmlichkeiten zu bekommen. Wie oben genannt, kann der Verkäufer bei einer freiwilligen Leistung bestimmen zu welchen Bedingungen umgetauscht wird. Das heißt er kann von Ihnen auch verlangen, das z.b. das Produkt unbenutzt in der Orginalverpackung zurückgegeben werden muss. Ebenso ist es möglich das Umtausch- oder Rückgaberecht nur auf bestimmt Produktgruppen einzuschränken (z.b. kein Umtausch auf Hygieneartikel oder Unterwäsche). Wahlweise erhalten Sie bei einer Rückgabe Ihren Kaufpreis erstattet, Sie müssen ein neues Produkt kaufen oder Sie erhalten einen Warengutschein über den Kaufpreis den Sie später einlösen können.

8 Zusammenfassung: Es gibt kein gesetzliches Umtausch- oder Rückgaberecht wegen Fehlkauf oder Nichtgefallen. Erkundigen Sie sich vor dem Kauf über diese eventuelle Sonderleistung. Bewahren Sie die Orginalverpackung und den Kaufbeleg gut auf. Vermeiden Sie Beschädigungen wie z.b. Kratzer oder Ähnliches. Halten Sie die vereinbarten Fristen ein.