Nachhaltigkeitsbericht

Größe: px
Ab Seite anzeigen:

Download "Nachhaltigkeitsbericht"

Transkript

1 Nachhaltigkeitsbericht 2015

2 Impressum herausgegeben von bearbeitet von Auftraggeber Stadt Esslingen am Neckar Stadtplanungs- und Stadtmessungsamt Sachgebiet Nachhaltigkeit und Klimaschutz Renate Daurer Ritterstraße Esslingen Tel.: (0711) , Fax: (0711) Dr. Volker Teichert Forschungsstätte der Evangelischen Studiengemeinschaft e.v. (FEST) Institut für interdisziplinäre Forschung Schmeilweg Heidelberg Tel.: (06221) , Fax: (06221) volker.teichert@fest-heidelberg.de Servicestelle Kommunen in der Einen Welt (SKEW) ENGAGEMENT GLOBAL ggmbh Tulpenfeld Bonn Telefon (0228) Annette.Turmann@engagement-global.de Landesanstalt für Umwelt, Messungen und Naturschutz Baden-Württemberg (LUBW), Referat 21 Griesbachstr Karlsruhe agendabuero@lubw.bwl.de Gestaltung, Fotos Weitere Fotos DESIGN 4 EYES Stadtplanungs- und Stadtmessungsamt Esslingen Esslingen am Neckar, im Mai 2015

3 Nachhaltigkeitsbericht 2015

4 Inhalt Vorwort des Oberbürgermeisters Dr. Jürgen Zieger Grußwort Dr. Volker Teichert, Forschungsstätte der Evangelischen Studiengemeinschaft, Heidelberg Nachhaltigkeit und nachhaltige Kommunalentwicklung Was bedeutet nachhaltige Entwicklung? Schwerpunkte nachhaltiger Kommunalentwicklung Nachhaltige Kommunalentwicklung: wie sieht die praktische Umsetzung in Esslingen aus? Projekt: Kinder-Biennale Projekt: Modellprojekt Inklusion Projekt: Migrationsprojekte Projekt: Theodor Haecker Preis Projekt: WestEnd (temporärer Raum für Jugend) Projekt: Urban Gardening Aus Grau mach Grün (2013) Projekt: Grüne Höfe Projekt: MehrGenerationenWohnen Projekt: Netzwerk ESaktiv Projekt: ÖKOPROFIT Projekt: Bürgerstiftung Projekt: Frag den OB Projekt: Referentin für Chancengleichheit Projekt: Esslinger Frauenrat Projekt: Postmichel Kinderfest Projekt: Jugendförderplan Projekt: Bürgerdialog Die Indikatoren im Überblick Indikatoren im Einzelnen A A.I Ökologische Tragfähigkeit Die Kommune treibt den Klimaschutz und die Energiewende voran Indikator 1: Verursacherbezogene Emissionen an Kohlendioxid in Tonnen pro Einwohner/in Indikator 2: Gesamtleistung der erneuerbaren Energien in Kilowatt je Einwohner/in A.II Die Kommune fördert eine nachhaltige Mobilität Indikator 3: Zahl der Personenkraftwagen pro Einwohner/innen Indikator 4: Verkehrsleistung des ÖPNV in Personenkilometer und Beförderungsfälle pro Einwohner/in und Jahr A.III Die Kommune geht sorgsam mit unseren natürlichen Ressourcen um Indikator 5: Siedlungs- und Verkehrsfläche in Prozent der Gesamtfläche Indikator 6: Bundeseinheitlich streng geschützte Gebiete des Naturschutzes in Prozent der Gesamtfläche Indikator 7: Häusliche Abfälle in kg pro Einwohner/in Indikator 8: Bodenflächen nach Nutzungsarten in Prozent der Gesamtfläche Indikator 9: Wasserverbrauch der privaten Haushalte in Liter je Einwohner/in pro Tag 4

5 B B.I Wirtschaft und Soziales: Gutes Leben in Kommunen Die Kommune fördert zukunftsfähiges Wirtschaften und Arbeiten Indikator 1: Anzahl der Arbeitslosen insgesamt und nach Geschlecht Indikator 2: Zahl der Empfänger/innen von ALG II, Sozialgeld und sonstiger Unterstützung zum Lebensunterhalt je Einwohner/innen Indikator 3: Anzahl der Auszubildenden pro sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort Indikator 4: Anteil der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten am Wohnort in Prozent der Altersgruppe von 18 bis unter 65 Jahren Indikator 5: Anzahl der Unternehmen mit Öko-Audit/Ökoprofit B.II Die Kommune fördert eine soziale, gesunde und sichere Stadt Indikator 6: Anzahl von Ärztinnen und Ärzten pro Einwohner/innen Indikator 7: Bekannt gewordene Straftaten je Einwohner/innen Indikator 8: Preisindex der Mieten B.III Die Kommune unterstützt Kultur und Bildung Indikator 9: Medienbestand in öffentlich zugänglichen Bibliotheken je Einwohner/innen Indikator 10: Anteil der Übergänge an weiterführende Schulen in Prozent aller Grundschulabgänger/innen B.IV Die Kommune fördert Familienfreundlichkeit und eine ausgewogene Bevölkerungsstruktur Indikator 11: Kommunale Aufwendungen für Kinder- und Jugendarbeit in Prozent der Gesamtaufwendungen Indikator 12: Anteil der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten nach Wirtschaftsbereichen B.V Die Kommune fördert das Miteinander, Integration und Gleichberechtigung Indikator 13: Anteil von Frauen im Kommunalparlament in Prozent Indikator 14: Zahl der Einbürgerungen C C.I Rahmenbedingungen einer nachhaltigen Kommunalentwicklung Die Kommune schafft den Rahmen für eine nachhaltige zukunftsfähige Entwicklung Indikator 1: Zahl der Zu- und Fortzüge pro Einwohner/innen und Wanderungssaldo Indikator 2: Altersstruktur der Bevölkerung C.II Die Kommune unterhält ein kommunales Nachhaltigkeitsmanagement Indikator 3: Energieverbrauch kommunaler Liegenschaften pro Quadratmeter genutzter Fläche in Kilowattstunden Indikator 4: Anteil von Recyclingpapier am Papierverbrauch kommunaler Einrichtungen C.III Die Kommune achtet auf fiskalische Nachhaltigkeit Indikator 5: Kommunale Schulden je Einwohner/in C.IV Die Kommune fördert die Bürgerbeteiligung Indikator 6: Wahlbeteiligung bei Wahlen zum Kreistag und Gemeinderat in Prozent C.V Die Kommune fördert das Bürgerengagement Indikator 7: Zahl der eingetragenen Vereine je Einwohner/innen C.VI Die Kommune nimmt ihre globale Verantwortung wahr Indikator 8: Fair gehandelte Produkte pro Einwohner/innen Indikator 9: Bewertung des fairen Handels durch die Esslinger Bürgerinnen und Bürger 65 Quellennachweis 5

6 Vorwort des Oberbürgermeisters Dr. Jürgen Zieger Die Städte und Gemeinden nehmen beim Vorantreiben des Nachhaltigkeitsgedankens eine Schlüsselrolle ein. Sie stellen die Weichen für eine nachhaltige Entwicklung auf kommunaler Ebene. Alle Felder kommunalen Handelns werden inzwischen daran gemessen. So verfolgt die Stadt Esslingen am Neckar eine nachhaltige Stadtentwicklung, in der ökologische, ökonomische und soziale Belange gleichberechtigt betrachtet werden. Sie hat gemeinsam mit externen Akteuren sowie den Bürgerinnen und Bürgern eine Strategie entwickelt, die erfolgreich an den Agendaprozess anknüpft. Dafür wurde sie für den Deutschen Nachhaltigkeitspreis 2015 nominiert. Mehrere Bürgerbeteiligungsprozesse haben gezeigt, dass sich die Esslinger Bürger und Bürgerinnen verantwortlich für ihre Stadt fühlen und an der nachhaltigen Gestaltung der Zukunft mitwirken möchten. So intensivierte sich der ehemalige Leitbildprozess zur Flächennutzung durch die Einführung des Bürgerdialogs zur Stadtentwicklung. Bemerkenswert ist die Einbindung der 12 Bürgerausschüsse, die das kommunale Leben in den Stadtbezirken gestalten. Kommunale Nachhaltigkeitsberichte bieten die Möglichkeit, Aktivitäten nachvollziehbar und in anschaulicher Form zu dokumentieren und deren Zielerreichungsgrad darzustellen. Sie dienen damit einer strukturierten nachhaltigen Kommunalentwicklung. Die Stadt Esslingen am Neckar hat sich für ein Indikatorensystem entschieden, das von vielen Kommunen im Land angewendet wird und so neben dem Aufzeigen eigener Fortschritte auch einen Vergleich mit anderen Städten und Gemeinden ermöglicht. Viele Leuchtturmprojekte zeigen das Bürgerschaftliche Engagement und das Miteinander aller Esslinger, ihre Dokumentation ergänzt die indikatorengestützte Berichterstattung. Im Sinne der Nachhaltigkeit hat sich die Stadt Esslingen am Neckar zu mehr Klimaschutz und weniger CO 2 -Emissionen verpflichtet 25 Prozent weniger bis 2020 im Vergleich zu Dazu wurde ein integriertes Klimaschutzkonzept für Energie und Verkehr erstellt, dessen Maßnahmen systematisch umgesetzt werden. Die Bilanz zeigt einen kontinuierlichen Abwärtstrend seit 2007: Im Vergleich zum Basisjahr konnten im Stadtgebiet Esslingen bis 2013 bereits knapp Tonnen CO 2 vermieden werden. So zeigt sich heute schon eine deutliche Verbesserung der CO 2 -Bilanz um 13,5 Prozent seit Damit wurde nicht nur die rechnerische Zielvorgabe übertroffen, sondern bereits mehr als die Hälfte des Einsparziels erreicht. Der nun vorliegende Bericht ist die zweite Fortschreibung der seit 2008 erfolgenden Nachhaltigkeitsberichterstattung. Er wurde im Rahmen eines Forschungsvorhabens der Landesanstalt für Umwelt, Messungen und Naturschutz Baden-Württemberg von der Forschungsstätte der Evangelischen Studiengemeinschaft und der Verwaltung erstellt. Ich freue mich, Ihnen nun diesen Bericht vorstellen zu können und auf eine fruchtbare Auseinandersetzung, gute Ideen und gute Wege, die wir gemeinsam beschreiten können weiter hin zu einer nachhaltigen Entwicklung in Esslingen. Dr. Jürgen Zieger Oberbürgermeister 6

7 7

8 Grußwort Dr. Volker Teichert, Forschungsstätte der Evangelischen Studiengemeinschaft, Heidelberg Die Erstellung des Nachhaltigkeitsberichtes 2015 der Stadt Esslingen war Bestandteil des Modellprojektes Kommunale Nachhaltigkeitsberichterstattung im Rahmen der Kommunalen Entwicklungspolitik, an dem neben Esslingen noch die Städte Aalen, Freiburg, Lahr, Mannheim und Stuttgart teilgenommen haben. Das Projekt wurde gefördert von der Landesanstalt für Umwelt, Messungen und Naturschutz Baden- Württemberg, Karlsruhe, und der Servicestelle Kommunen in der Einen Welt, Bonn. Projektnehmer war die Forschungsstätte der Evangelischen Studiengemeinschaft, Heidelberg. Von der Stadt Esslingen wird 2015 bereits der dritte Nachhaltigkeitsbericht vorgelegt, nachdem in den Jahren 2009 und 2011 die ersten beiden Nachhaltigkeitsberichte als Qualifizierungsarbeiten im Rahmen von Hochschulausbildungen angefertigt wurden. Bei der Erstellung der Nachhaltigkeitsindikatoren ergaben sich im Rahmen des Modellprojektes in erster Linie Probleme infolge der divergierenden Bevölkerungsstatistik. Zwischen den Angaben des Statistischen Landesamtes Baden-Württemberg und denen der einzelnen Städte gab es erhebliche Unterschiede, die sich je nach Berechnungsgrundlage auch auf die Indikatoren auswirken, wenn sich diese auf die Einwohnerinnen und Einwohner beziehen. Weitere Probleme ergaben sich bei der Erhebung von Indikatoren zu Energie, Klimaschutz und internationalen Aktivitäten, denn für eine Reihe möglicher Indikatoren, wie etwa zu den Ausgaben für Entwicklungszusammenarbeit oder zur Anzahl der Aktiven in Eine-Welt-Gruppen liegen häufig keine Daten bei der Kommune vor. Ebenso gab es abweichende Daten zu den CO 2 -Emissionen zwischen den Angaben des Statistischen Landesamtes Baden-Württemberg und den eigens erhobenen kommunalen Klimaschutzkonzepten. Diese Konzepte basieren häufig auf einem Planungs-Tool für Kommunen. Mit diesem Tool können Kommunen auf Grundlage einer einheitlichen Berechnung die Effekte von kommunalen Klimaschutzaktivitäten beurteilen. Neben den CO 2 -Emissionen gab es auch zu den regenerativen Energieträgern oftmals nur unvollständige Angaben. Entweder lagen nur Daten zur Photovoltaik vor, aber nicht zu den anderen regenerativen Energieträgern, oder sie hätten beim Energieversorger käuflich erworben werden müssen. Die Rekrutierung der Daten geschah überwiegend aus dem Angebot des Statistischen Landesamtes Baden-Württemberg und den Statistischen Ämtern der jeweiligen Kommune. Indikatoren, die auf eigenen Primärdatenerhebungen beruhen, wurden nur selten erhoben, vor allem wenn sie nicht nur einmalig, sondern kontinuierlich fortgeführt werden sollen. Ein nicht unwesentliches Problem stellt die bisher fehlende Zieldiskussion in den beteiligten Kommunen dar, sodass oftmals die Zielformulierungen des Landes Baden- Württemberg oder des Bundes übernommen wurden. 8

9 Das Thema Nachhaltigkeit steht auf der kommunalen Agenda ganz oben, dessen Relevanz ist unumstritten. Bei näherer Betrachtung zeigt sich jedoch, dass die Umsetzung der Nachhaltigkeitssteuerung in vielen der beteiligten Kommunen noch am Anfang steht. Viele Möglichkeiten eines Nachhaltigkeitsmanagements werden zwar bereits genutzt; diese erfolgen jedoch oftmals losgelöst voneinander und werden innerhalb einer ressortübergreifenden Steuerungssystematik nicht integrativ verstanden. Was vielfach noch fehlt, sind integrative Instrumente, die es ermöglichen, die kommunale Nachhaltigkeitsberichterstattung als Querschnittsaufgabe und interdisziplinär zu gestalten. Heidelberg, im September 2015 Dr. Volker Teichert 9

10 1 Nachhaltigkeit und nachhaltige Kommunalentwicklung Was bedeutet nachhaltige Entwicklung? Die zunehmenden Folgen des Klimawandels zeigen immer deutlicher die Grenzen der industriellen Wirtschaftsweise und damit Grenzen des Wachstums auf. Der unter diesem Titel veröffentliche Expertenbericht des Club of Rome brachte vor rund 40 Jahren das Thema der Endlichkeit von Ressourcen in die wissenschaftliche Diskussion ein, die sich dann, anderthalb Jahrzehnte später, zunehmend am Leitbild der Nachhaltigkeit orientierte. Das Fazit: Ein sehr viel sparsamerer Umgang mit den natürlichen Ressourcen ist zwingend erforderlich, um die ökologische Tragfähigkeit des Planeten nicht erheblich zu überlasten. Seinen Ursprung hat der Begriff Nachhaltigkeit dabei in der Forstwirtschaft: Es soll in einem Wald nicht mehr Holz geschlagen werden, als wieder nachwächst. Die von den Vereinten Nationen eingesetzte Brundtland-Kommission hat vor diesem Hintergrund in ihrem 1987 vorgelegten Bericht eine Definition von Nachhaltigkeit entworfen, die weit über einen engen naturwissenschaftlich bestimmten Begriff von Grenzen der Tragfähigkeit hinausgeht. Nach dieser Definition besteht Nachhaltigkeit darin, die Bedürfnisse der Gegenwart zu befriedigen, ohne zu riskieren, dass künftige Generationen ihre eigenen Bedürfnisse nicht mehr befriedigen können. Auf der Konferenz der Vereinten Nationen in Rio de Janeiro über Umwelt und Entwicklung (UNCED) 1992 haben die Regierungen unter breiter Beteiligung der Zivilgesellschaft mit der Agenda 21 ein Aktionsprogramm für das 21. Jahrhundert verabschiedet, das zur Umsetzung einer global nachhaltigen Entwicklung beitragen soll. Schwerpunkte des Programms sind dabei neben der Erhaltung der natürlichen Ressourcen die sozialen und wirtschaftlichen Dimensionen der weiteren Entwicklung. Die Rolle wichtiger gesellschaftlicher Gruppen sollte gestärkt und deren Möglichkeiten zur Umsetzung ihrer Ziele verbessert werden. Kommunen wurden als wichtige Akteure erkannt und wahrgenommen; sie erhielten in der Agenda 21 ein eigenes Kapitel. Als solide Grundlage für Entscheidungen sollten Indikatoren und Kennzahlen auf allen Ebenen entwickelt werden. Damit wurde nachhaltige Entwicklung zu einem weltweit geltenden Leitbild erhoben, das die internationale und nationale Politik ebenso bestimmen soll wie das Handeln in den einzelnen Städten und Gemeinden. Grundlage ist dabei ein umfassendes Nachhaltigkeitsverständnis, in dem ökonomische, ökologische und soziale Belange gleichermaßen berücksichtigt werden. Die Belastbarkeit der Erde und der Natur sowie die Endlichkeit der Ressourcen setzen dabei die Grenzen. Die Vereinten Nationen bekräftigten dies 2012 mit dem Dokument Die Zukunft, die wir wollen als Ergebnis einer UNCED-Folgekonferenz: Wir sind uns daher der Notwendigkeit bewusst, die nachhaltige Entwicklung weiter systematisch auf allen Ebenen zu etablieren, ihre wirtschaftlichen, sozialen und ökologischen Aspekte unter Berücksichtigung der zwischen ihnen bestehenden Verbindungen zu integrieren und so eine nachhaltige Entwicklung in allen ihren Dimensionen herbeizuführen (UN-Resolution 66/288 vom 27. Juli 2012). Schwerpunkte nachhaltiger Kommunalentwicklung Die Übersetzung des sehr allgemeinen Begriffs der nachhaltigen Entwicklung in ein politikfähiges Konzept macht es auch notwendig, ihn in den Alltag der Kommunalpolitik zu übertragen. Die Bestimmung der wesentlichen Inhalte kommunaler Nachhaltigkeit kann dabei über die Formulierung einzelner Schwerpunkte geschehen, die kommunale Handlungsfelder beschreiben. Wichtige Handlungsfelder hat der Städtetag Baden- Württemberg 2008 in seinem Positionspapier zur Nachhaltigkeitsstrategie des Landes Gemeinsam für eine nachhaltige Zukunft in Baden-Württemberg beschrieben. Als bundesweites Positionspapier sind Strategische Eckpunkte für eine nachhaltige Entwicklung in Kommunen erschienen, die 2010 im Rahmen des Dialogs Nachhaltige Stadt von Oberbürgermeistern erstellt wurden. Bei dieser Initiative des Rats für nachhaltige Entwicklung der Bundesregierung waren Kommunen aus Baden-Württemberg besonders stark vertreten. Sie haben auf kommunaler Ebene, wie viele andere Städte auch, Konzepte für eine nachhaltige Stadtentwicklung vorgelegt. In der Europäischen Union wurde 2007 die LEIPZIG CHARTA zur nachhaltigen europäischen Stadt als Dokument der Mitgliedsstaaten verabschiedet. 10

11 Die folgende Aufstellung enthält Schwerpunktthemen für eine nachhaltige Stadtentwicklung, die nicht nur auf der Grundlage der genannten Dokumente von besonderer Bedeutung sind, sondern sich auch in der praktischen Arbeit als zentrale Ansatzpunkte erwiesen haben. Diese Themen werden hier nun den drei Bereichen der nachhaltigen Entwicklung zugeordnet, die auf Landesebene in Baden-Württemberg verwendet werden. Ökologische Tragfähigkeit Handlungsfeld Klimaschutz und Energiewende Handlungsfeld Nachhaltige Mobilität Handlungsfeld Natürliche Ressourcen Wirtschaft und Soziales: Gutes Leben in Kommunen Handlungsfeld Zukunftsfähiges Wirtschaften und Arbeiten Handlungsfeld Soziale, gesunde und sichere Stadt/Kommune Handlungsfeld Kultur und Bildung Handlungsfeld Familienfreundlichkeit und eine ausgewogene Bevölkerungsentwicklung Handlungsfeld Miteinander, Integration und Gleichberechtigung Rahmenbedingungen einer nachhaltigen Kommunalentwicklung Handlungsfeld Rahmen für eine nachhaltige, zukunftsfähige Kommunalentwicklung Handlungsfeld Kommunales Nachhaltigkeitsmanagement Handlungsfeld Fiskalische Nachhaltigkeit Handlungsfeld Bürgerbeteiligung Handlungsfeld Bürgerengagement Handlungsfeld Interkommunale Zusammenarbeit Handlungsfeld Globale Verantwortung 11

12 2 Nachhaltige Kommunalentwicklung: Wie sieht die praktische Umsetzung in Esslingen aus? Im Folgenden werden besonders nachhaltige Leuchtturmprojekte aus Esslingen beschrieben. Damit kann gezeigt werden, dass Nachhaltigkeit kein abstraktes Konzept, sondern etwas Konkretes ist und bereits in bestimmten Formen auch in Esslingen praktiziert wird. Projekt Um was geht es? Wie hat sich das Projekt entwickelt? Kinder-Biennale Weil selbstbestimmtes kreatives Tun im Alltag von Kindern meist zu kurz kommt, möchte die Kinder-Biennale möglichst vielen Kindern den Zugang zu kreativen Tätigkeiten bieten und damit ihre Talente fördern sowie das Selbstwertgefühl und die Persönlichkeitsentwicklung stärken. Bei der Schlemmerbande lernen Schülerinnen und Schüler im Alter von 9 bis 10 Jahren, was es heißt ein Koch zu sein. In diesem berufsbezogenen Projekt lernen die Kinder, wie man ein Drei- Gänge-Menü serviert, wo Südfrüchte herkommen und dürfen einmal im Monat in Esslinger Restaurants den Kochlöffel schwingen. Als junge Gärtner lernen Kinder, wie man Boden bearbeitet, Pflanzen sät und dafür sorgt, dass sie wachsen und gedeihen. Sie erfahren, aus was Blumenerde besteht, und wie stark ein Gärtner vom Wetter abhängig ist. Letztlich sehen die Kinder ihre Ergebnisse direkt vor sich und halten mit ihrer eigenhändig aufgezogenen Kresse das Ergebnis ihrer ganz persönlichen Arbeit in der Hand. Beim Mammut-Malen haben Kinder gelernt, wie in der Steinzeit Farben hergestellt wurden und durften anschließend auf dem Esslinger Marktplatz ein Mammut malen. Daneben können Kinder in technische Berufe hinein schnuppern. In Zusammenarbeit mit der Fachhochschule Esslingen, BMW und anderen Einrichtungen besichtigen sie einen Hafen, verbringen einen Tag in der Werkstatt und basteln zusammen einen kleinen Rennwagen. Gerade auch für Mädchen ergibt sich so die einmalige Chance, Technik und alles, was dahintersteht, persönlich zu erfahren und dabei von Fachleuten begleitet zu werden. Die Kinder-Biennale versteht sich als Netzwerk verschiedener Einrichtungen, Initiativen, ehrenamtlicher Personen und Unternehmen mit dem Ziel, die Strukturen in Esslingen zugunsten von Kindern zu verbessern. Durch die Vernetzung verschiedener Partner möchte sie die Lebensqualität von Kindern und ihren Familien verbessern. Ansprechpartner Stadtjugendring Esslingen e.v. Margit Bäurle Ehnisgasse Esslingen am Neckar Tel.: margit.baeurle@ kinderbiennale.net 12

13 Projekt Um was geht es? Wie hat sich das Projekt entwickelt? Modell-Projekt Inklusion Bei der Inklusion geht es um eine Politik für Menschen mit Behinderungen, sodass diese durchgängig gleichberechtigt mit Menschen ohne Behinderungen am Leben teilhaben können. Das Projekt verfolgt zwei zentrale Ziele: Erstens soll das Wissen über die Lebenssituation und Teilhabemöglichkeiten der Menschen mit Behinderung erhöht werden. Und zweitens soll mit diesem Wissen die Teilhabe verbessert werden. Deshalb wurde im Dezember 2014 eine Umfrage durchgeführt, bei der Menschen mit Behinderung hinsichtlich Barrierefreiheit und Möglichkeiten zur Mitgestaltung in Esslingen befragt wurden. Im Rahmen der Projektförderung Impulse Inklusion vom Ministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familie, Frauen und Senioren des Landes Baden-Württemberg erhielt die Stadt Esslingen ,- Euro als Fördersumme für das Jahr Um die Ziele zu erreichen, wurde zuerst eine Bestandsanalyse durchgeführt, die vor allem die Bereiche Wohnen, Barrierefreiheit im öffentlichen Raum, Bildung, Kultur, Freizeit, Gesundheit und Sport betrachtet. Es wurde für ein Jahr eine Geschäftsstelle Inklusion beim Amt für Sozialwesen eingerichtet, welche die Partizipation der Betroffenen, die Konkretisierung der Teilhabeplanung und die kommunale Nachhaltigkeit des Projekts sicherstellt. Während der gesamten Projektlaufzeit übernehmen Menschen mit Behinderung eine zentrale Funktion und wirken als Expertinnen und Experten aktiv mit. Ansprechpartner Stadt Esslingen am Neckar Amt für Soziales und Sport Geschäftsstelle Inklusion Diana Rüdt Beblingerstraße Esslingen am Neckar Tel.: (0711) Fax: (0711) diana.ruedt@esslingen.de 13

14 2 Nachhaltige Kommunalentwicklung: Wie sieht die praktische Umsetzung in Esslingen aus? Projekt Um was geht es? > > Migrationsprojekte Knapp 40 Prozent der Esslinger haben einen Migrationshintergrund. Ziel der Stadt ist es, den sozialen Zusammenhalt zu sichern und die Chancengerechtigkeit, die Gleichstellung und die Teilhabe aller zu fördern und zu fordern. Das Referat für Migration und Integration bietet Hilfe und Beratung in allen Lebenslagen und in verschiedenen Muttersprachen an. Dazu kommen interkulturelle psychologische Beratung und verschiedene offene Integrationsangebote. Es gibt einen internationalen Frauentreff, eine internationale PC-Gruppe, ein Forum interkulturelles Miteinander, ein internationales Männerbistro, Kochkurse, Sprachtreffs und Dolmetscher. Der Fachrat für Migration und Integration (FMI) ist die politische Beratungsinstanz des Gemeinderats und der Stadtverwaltung für die Interessen und Belange der Esslingerinnen und Esslinger mit Migrationshintergrund. Weiterhin fördert er die interkulturelle Begegnung, die Chancengleichheit sowie die Bekämpfung von Fremdenfeindlichkeit und Diskriminierung. Spezifische Projekte BuntES buntes ist eine selbstständige Interessengemeinschaft, die vom Referat für Migration und Integration der Stadt Esslingen sowie von den Stadtwerken Esslingen (SWE) in administrativer, organisatorischer und finanzieller Hinsicht unterstützt wird. Das Amt für Soziales und Sport - Familie, Jugend und Bürgerengagement - steht zusätzlich bei Fragen der Vernetzung und der Kooperation hilfreich zur Seite. Initiative interkulturelle Perspektive Durch die Initiative soll in der Öffentlichkeit das oftmals reduzierte Bild über türkischstämmige Esslingerinnen und Esslinger sowie über die Gesellschaft in der Türkei gerade gerückt werden. Dies erfolgt so gut und so differenziert wie möglich in all seinen Facetten und ohne etwas zu beschönigen. In Form von Informations- und Diskussionsabenden, Erzählcafés, Seminaren und Workshops bietet die Initiative eine Plattform bzw. ein Forum für den Dialog. Ansprechpartner Stadt Esslingen am Neckar Referat für Migration und Integration Rathausplatz 2/ Esslingen am Neckar Tel.: (0711) Fax: (0711) referat-migrationintegration@esslingen.de 14

15 Themen sind unter anderem: Analyse der gesellschaftlichen und politischen Entwicklungen in Deutschland und in der Türkei; Hinterfragen des Bildes der Frau in der Aufnahmegesellschaft und die Frauenbilder in der türkischen Gesellschaft; Übermittlung von Kultur, Tradition, Religion und gesellschaftlichen Werten; Förderung von Familie und Erziehung; Erläuterung von Globalisierung und deren Auswirkungen. > Sprach-Treff für Frauen und Männer Kostenloser Treff für Esslingerinnen und Esslinger mit Migrationshintergrund, die ihr Deutsch üben und verbessern möchten. In netter Atmosphäre unterhält man sich auf Deutsch über verschiedene Themen. > Elternschule an der Katharinenschule Nicht allein Kinder mit Migrationshintergrund brauchen Hilfe beim Erlernen der deutschen Sprache. Auch deren Eltern wollen Deutsch sprechen und lernen. Hierbei hilft die Elternschule. > Kanak Attak Hilfe auf Augenhöhe Kanak Attak möchte Familien mit Migrationshintergrund und vor allem Kindern und Jugendlichen Perspektive und Unterstützung auf Augenhöhe und eine vertrauensvolle Ansprechmöglichkeit bieten. Ziele: Vorbildfunktion, Aufzeigen von Perspektiven, Angebot von Hilfestellung und Beratung, Abbau von Komplexen und Minderwertigkeitsgefühlen, Herstellen von Kontakten zu Stellen und Menschen, die helfen können, Vermittlung von schulischen Weiterbildungsmöglichkeiten und deren Finanzierung, Überbrücken von Vorurteilen, Hemmungen und Ängsten; Zusammenbringen von Menschen verschiedenster (auch sozialer) Herkunft. Dies soll erreicht werden durch Gespräche in Schulen und Jugendhäusern. Gestärkt werden soll das Selbstwertgefühl der Jugendlichen. Außerdem sollen die Jugendlichen animiert werden, Eigenverantwortung zu übernehmen. Wie hat sich das Projekt entwickelt? Den Fachrat für Migration und Integration gibt es in seiner jetzigen Form seit

16 2 Nachhaltige Kommunalentwicklung: Wie sieht die praktische Umsetzung in Esslingen aus? Projekt Um was geht es? Wie hat sich das Projekt entwickelt? Theodor-Haecker-Preis Der Theodor-Haecker-Preis wird an Personen vergeben, die sich durch besonderen politischen Mut und Aufrichtigkeit auszeichnen. Der internationale Menschenrechtspreis ist nach dem deutschen Schriftsteller, Philosoph und Kulturkritiker Theodor Haecker benannt und derzeit mit ,- Euro dotiert. Er wird von der Stadt Esslingen am Neckar seit 1995 alle zwei Jahre verliehen. Theodor Haecker wurde 1879 in Eberbach geboren und starb 1945 in Ustersbach. Er hat einen großen Teil seines Lebens in Esslingen verbracht. Während des Nationalsozialismus war Haecker mit Redeverbot belegt. In dieser Zeit entstand sein wichtigstes Werk, die Tagebuchaufzeichnungen Tag- und Nachtbücher. Diese Tagebuchnotizen zählen zu den beeindruckendsten Reflexionen über den Faschismus. Er gilt als Mentor der weißen Rose und seine Schriften waren eine wichtige Grundlage für den christlich motivierten Widerstand gegen das Hitler-Regime. In 1995 wurde der Preis zum ersten Mal vergeben. Geehrt wurde Sergei Adamowitsch Kowaljow für sein Engagement für Demokratie und Frieden in Russland sowie sein mutiges Eintreten für die Menschenrechte. Im Jahr 2013 wurde Leyla Yunus, eine Bürgerrechtsaktivistin aus Aserbaidschan, mit dem Preis für ihr Engagement gegen Korruption und Willkürherrschaft, für ihren mutigen Einsatz für politisch Inhaftierte und gegen Vergehen wider die Menschenrechte sowie ihre Arbeit als Leiterin des Instituts für Frieden und Demokratie, bei der sie auch ihre persönliche Gefährdung riskiert, geehrt. Ansprechpartner Stadt Esslingen am Neckar Kulturamt Barbara Antonin Rathausplatz Esslingen am Neckar Tel.: (0711) barbara.antonin@ esslingen.de 16

17 Projekt Um was geht es? Wie hat sich das Projekt entwickelt? Projekt Um was geht es? Wie hat sich das Projekt entwickelt? West-End (Temporärer Raum für Jugend) Während der Phase der Neubebauung in der Weststadt bietet sich die Chance, durch die temporäre Nutzung eines Baufeldes Bewegungs- und Begegnungsräume für Kinder und Jugendliche zu schaffen. Das pädagogische Konzept ist es, zusammen mit Jugendlichen einen temporären, urbanen Ort zu gestalten, der sich zu einem nonformalen und informellen Lernort entwickelt. Das Projekt besteht aus einzelnen Modulen, die ineinander greifen (1. Freizeitangebote, 2. Beteiligungsprozesse, 3. Bildungsprozesse). Ein Projekt ist Urban Gardening Aus Grau mach Grün. Die temporäre Nutzung des Baufeldes in der Neuen Weststadt ist ein präventiver Baustein im Rahmen des Konzeptes zur Verringerung von Ordnungsstörungen im öffentlichen Raum. Jugendliche erhalten in der westlichen Innenstadt die Möglichkeit, öffentlichen Raum aktiv und kreativ mit zu gestalten. Durch die Beteiligung der Jugendlichen von Beginn an, soll das Verständnis für die verantwortungsbewusste Nutzung des öffentlichen Raums gefördert und weiterentwickelt werden. Mit diesem Projekt werden zusätzliche jugendgerechte Freiräume geschaffen, die zu einer Entlastung der insbesondere in den Sommermonaten schwierigen Situation in der Innenstadt führen soll. Urban Gardening aus Grau mach Grün (2013) Ab dem Frühjahr 2013 hat der Stadtjugendring mit Kindern und Jugendlichen zusammen das Gelände am Westend erforscht und mögliche Gestaltungs- und Pflanzungsmöglichkeiten ausgelotet. Anschließend gab es im Sommer Aktionen, in denen das Gelände begrünt und bepflanzte Urban Gardening-Objekte hergestellt wurden, die anschließend in der ganzen Stadt zum Einsatz kamen. Dazu zählen größere bepflanzte Skulpturen ebenso wie außergewöhnliche Blumentöpfe oder kleine Bäume in Reissäcken. Durch UpCycling wird Schrottartikeln und Resten aus Holz und Stein mit Blumen und Kräutern eine neue Seele eingehaucht. Die Kinder und Jugendlichen sind im Rahmen dieses Projektes in die Welt der Ökologie eingetaucht und haben gelernt, wie man Gewächse pflanzt und am Leben erhält. Gleichzeitig haben sie Verantwortung für die Gestaltung und Pflege des Westend-Geländes übernommen, das der gesamten Bevölkerung offen steht und auch für Kulturveranstaltungen genutzt wird. Während der Phase der Neubebauung der Weststadt bot sich die Chance, durch die temporäre Nutzung eines Baufeldes Bewegungs- und Begegnungsräume für Kinder und Jugendliche zu schaffen. Der Stadtjugendring Esslingen hat die Situation für das Urban Gardening Projekt genutzt. Ansprechpartner Stadt Esslingen am Neckar Grünflächenamt Ritterstraße Esslingen am Neckar Tel.: (0711) Fax: (0711) esslingen.de Stadt Esslingen am Neckar Amt für Soziales und Sport Familie, Jugend, Senioren und Bürgerengagement Jugendhilfeplanung Heike Kunert Rathausplatz 2/ Esslingen am Neckar Tel.: (0711) Fax: (0711) Ansprechpartner Stadtjugendring Esslingen e.v. Ehnisgasse Esslingen am Neckar Tel.: (0711)

18 2 Nachhaltige Kommunalentwicklung: Wie sieht die praktische Umsetzung in Esslingen aus? Projekt Um was geht es? Wie hat sich das Projekt entwickelt? Grüne Höfe Das Neubaugebiet Grüne Höfe befindet sich in der Pliensauvorstadt, südlich des Neckars, gegenüber der Esslinger Altstadt. Es gibt 25 neue Eigentumswohnungen in zwei Häusern. Die Grünen Höfe liegen inmitten eines gewachsenen Stadtteils, alle wichtigen Infrastruktur-Einrichtungen sind vorhanden. Schulen, Kindergärten, Erholungs- und Freizeitflächen und Einrichtungen des täglichen Bedarfs sind in fußläufiger Entfernung erreichbar. Über die Pliensaubrücke erreicht man in wenigen Minuten den Bahnhof und die Innenstadt. Das Quartier zeichnet sich insgesamt durch eine gute Infrastruktur, die Nähe zur Innenstadt und die großzügigen Grün- und Freiflächen der Umgebung aus. Was noch angeboten wird in den Grünen Höfen: Die Hausgemeinschaft für Frauen. Diese wurde gegründet, um alternative Wohnformen zu verwirklichen. So will man im Alter zwar selbstständig, aber eben nicht alleine leben. Wichtig ist es der Gruppe, die von der Frauenbeauftragten und der Beauftragten für Bürgerengagement und Senioren begleitet wird, dass man gemeinsam etwas unternimmt und sich auch innerhalb der Hausgemeinschaft unterstützt. Die Grünen Höfe in Esslingen-Pliensauvorstadt haben sich zunehmend zu einem begehrten Wohngebiet entwickelt. Mehr als 100 Wohnungseigentümer haben sich in den letzten Jahren dazu entschieden, in dieses innenstadtnahe, neugeschaffene Wohnquartier mit einem großzügigen, begrünten Innenhof zu ziehen. Die gute Resonanz der bereits realisierten Baugruppenprojekte und der kurz vor Fertigstellung stehenden Baugruppenprojekte sind für die Esslinger Wohnungsbau GmbH Anlass, drei weitere Baugruppenprojekte auf den noch freien Grundstücken des zweiten Bauabschnitts der Grünen Höfe zu initiieren. In den Grünen Höfen bietet die Stadt Baugrundstücke für Baugemeinschaften an. Baugemeinschaften werden von einer Gruppe von Bauwilligen gegründet, die gemeinsam ein Gebäude planen und erstellen wollen, das als Eigentumswohnung aufgeteilt wird. Wenn für einen Teil der Wohnungen noch kein Mitbauherr vorhanden ist, greift das so genannte Esslinger Modell. Die EWB Projektmanagement und Bauen GmbH & Co. KG übernimmt als Platzhalter die noch nicht belegten Wohnungen, damit die Baugemeinschaft zeitnah mit dem Bau beginnen kann. Ansprechpartner Esslinger Wohnungsbau GmbH Christl Haslimann Mettinger Straße Esslingen am Neckar Tel.: (0711) Stadt Esslingen am Neckar Liegenschaftsamt Grundstücksverkehr Abt-Fulrad-Straße Esslingen am Neckar Tel.: (0711) Fax: (0711) esslingen.de 18

19 Projekt Um was geht es? Wie hat sich das Projekt entwickelt? Mehrgenerationenwohnen Das Mehrgenerationen-Wohnprojekt im Esslinger Stadtteil Zollberg ist ein gutes Beispiel dafür, dass auch Nachkriegssiedlungen das Potenzial für eine zukunftssichere Weiterentwicklung haben. Hier wohnen verschiedene Bevölkerungsgruppen zusammen: Junge und Alte, Alleinstehende und Paare, Kinderlose und Familien. Innovative Ideen und gesellige Aktionen sind willkommen, und gegenseitige Verantwortung wird groß geschrieben. Die Vorteile traditioneller Familienstrukturen, die heute immer öfter durch moderne Lebensformen abgelöst werden, können so wiederbelebt werden und zu einem gegenseitigen Nutzen führen. Neben 41 barrierefreien Mietwohnungen unterschiedlicher Größe und Gemeinschaftsräumen, die in ihrem Angebot zum Teil quartiersoffen und integrativ ausgelegt sind, umfasst das Projekt Tiefgarage, Dachterrasse und ein großer Spielplatz. Im MehrGenerationenWohnen in Esslingen am Neckar teilen sich Träger und Stadt die Stelle eines Sozialarbeiters. Er begleitet und berät die Bewohner/innen, entlastet die Gruppe in Konfliktsituationen und trägt maßgeblich zur Vernetzung mit dem Quartier bei. Seit 2001 arbeitet die Esslinger Stadtplanung auf der Grundlage einer wissenschaftlichen Pilotstudie zur nachhaltigen Entwicklung von Nachkriegssiedlungen an der Erneuerung der Siedlung Zollberg wurde das Grundstück von Mehr-Generationen- Wohnen öffentlich ausgeschrieben, mit der Bedingung ein Mehrgenerationenhaus darauf zu bauen. In einer beispielhaften Kooperation von öffentlicher und privater Hand, unterstützt durch ein hohes Maß an bürgerschaftlichem Engagement, entstand dieses Wohnprojekt. Ansprechpartner MehrGenerationenWohnen Neuffenstraße Esslingen am Neckar Baugenossenschaft Esslingen eg Richard-Hirschmann- Straße Esslingen am Neckar Tel.: (0711)

20 2 Nachhaltige Kommunalentwicklung: Wie sieht die praktische Umsetzung in Esslingen aus? Projekt Um was geht es? Wie hat sich das Projekt entwickelt? Projekt Um was geht es? 20 Wie hat sich das Projekt entwickelt? Netzwerk ESaktiv Das Netzwerk ESaktiv unterstützt das freiwillige ehrenamtliche Engagement in Esslingen. Es möchte durch enge Zusammenarbeit dazu beitragen, dass vermehrt Synergien zwischen bürgerschaftlich Engagierten und Hauptamtlichen entstehen. Dazu steht das Netzwerk als Ansprechpartner bereit und bietet eine Plattform für Informations- und Erfahrungsaustausch. Weiterhin sorgt es für Fort- und Weiterbildung und leistet Öffentlichkeitsarbeit. Das Netzwerk ESaktiv wurde 2005 gegründet. Seitdem wird alle drei Jahre ein Markt des bürgerschaftlichen Engagements veranstaltet. Mit der Neuorganisation der Zuständigkeiten im Jahre 2009 hat die heutige Stabstelle Bürgerengagement diese Aufgabe alleine übernommen. Ökoprofit Als Unternehmen ökologisch arbeiten und gleichzeitig Kosten reduzieren, das sind die wichtigsten Ziele des Ökoprofit-Projektes. Mit Hilfe einer fachkundigen Beratung werden in acht Workshops, die über ein Jahr verteilt sind, umweltrelevante Themen bearbeitet, und es finden Vor-Ort-Begehungen statt. Das Projekt beruht auf der Selbstverpflichtung und dem Engagement der Teilnehmer und fördert die praxisnahe Verankerung des Prinzips der Nachhaltigkeit mit den drei Schwerpunkten: Ökologie: Einsatz von Umwelttechnik und Reduzierung des Verbrauchs an Ressourcen, Ökonomie: Senkung der Betriebskosten und Einsatz von innovativen Technologien, Soziales: Erhaltung/Schaffung von Arbeitsplätzen, Mitarbeitermotivation und verbesserter Arbeitsschutz. Ökoprofit wurde Anfang der 1990er Jahre in Graz entwickelt. Die Stadt Esslingen hat das Projekt im Jahr 2000 als erste Stadt in Baden-Württemberg auf Initiative der Agendagruppe Klima schützen eingeführt stieg der Landkreis Esslingen mit ein. Seit Projektstart wird Ökoprofit kontinuierlich und erfolgreich in der Stadt und im Landkreis Esslingen umgesetzt. Insgesamt konnten in den Betrieben auf verschiedene Weise Kosten in Höhe von etwa ,- Euro gespart und der Energieverbrauch um fast 1,3 Millionen kwh gesenkt werden. Das führt zu einer Verminderung des CO 2 -Ausstoßes um ca. 485 Tonnen. Alle Unternehmen, die an Ökoprofit teilgenommen haben, können beim ÖKOPROFIT-Klub mitmachen. Der Schwerpunkt des Klubs liegt auf der kontinuierlichen Verbesserung der Umweltleistungen und dem intensiven Erfahrungsaustausch der Betriebe untereinander. Ansprechpartner Stadt Esslingen am Neckar Amt für Soziales und Sport Familie, Jugend, Senioren und Bürgerengagement Renate Schaumburg Rathausplatz 2/ Esslingen am Neckar Tel.: (0711) Fax: (0711) renate.schaumburg@esslingen.de Ansprechpartner Stadt Esslingen am Neckar Stadtplanungs- und Stadtmessungsamt Sachgebiet Nachhaltigkeit und Klimaschutz Margot Müller Ritterstraße Esslingen am Neckar Tel.: (0711) margot.mueller@ esslingen.de

21 Projekt Um was geht es? Wie hat sich das Projekt entwickelt? Bürgerstiftung Zweck der Stiftung ist die Förderung der sozialen Verantwortung, des Bürgerengagements und der Solidarität in der Stadt. Das Stiftungskapital beläuft sich inzwischen auf knapp 1 Million Euro, die durch Spenden gesammelt worden sind. Damit werden jedes Jahr Projekte von Verbänden, Vereinen und Selbsthilfegruppen finanziell unterstützt. Förderschwerpunkte sind Angebote für Kinder, Jugendliche und ältere Menschen, die soziale und berufliche Integration, aber auch Kultur und Umwelt werden unterstützt. Insgesamt konnten bislang rund ,- Euro ausgeschüttet werden. Die Bürgerstiftung leistet damit einen wichtigen Beitrag für den Erhalt und die Weiterentwicklung des sozialen Netzwerkes in Esslingen. Aus den Zinsen des Stiftungskapitals werden jährlich Fördergelder ausgeschüttet. Vereine, Organisationen und soziale Einrichtungen haben die Möglichkeit, einen Antrag auf Fördergelder für ihre innovativen Projekte zu stellen. Ansprechpartner Stadt Esslingen am Neckar Amt für Soziales und Sport Bürgerstiftung Beblingerstraße Esslingen am Neckar Tel.: (0711) Fax: (0711) buergerstiftung@ esslingen.de Projekt Um was geht es? Wie hat sich das Projekt entwickelt? Frag den OB Bei Frag den OB können Bürger ihre Fragen an Oberbürgermeister Dr. Jürgen Zieger stellen, über diese abstimmen und kommentieren. Alle zwei Wochen wird die Frage, die von den meisten Bürgern gewählt wird, beantwortet. In den Kategorien Lob, Kritik und Sonstiges sollen die Einwohnerinnen und Einwohner der Stadt Esslingen darüber beraten, was ihnen am wichtigsten ist. Bisher beziehen sich die Fragen unter anderem auf Parkplätze, Baupolitik, Umweltverschmutzung und Verkehr. Im November 2013 wurde die erste Frage gestellt. Seitdem haben sich über hundert Teilnehmer registriert. Ansprechpartner Stadt Esslingen am Neckar Büro des Oberbürgermeisters Rathausplatz Esslingen am Neckar Tel.: (0711) Buero@Oberbuergermeister@esslingen.de 21

22 2 Nachhaltige Kommunalentwicklung: Wie sieht die praktische Umsetzung in Esslingen aus? Projekt Um was geht es? Wie hat sich das Projekt entwickelt? Referentin für Chancengleichheit Die Referentin fördert die Gleichberechtigung von Frauen und Männern und wirkt auf die Beseitigung bestehender Nachteile hin. Im Rahmen des Gender Mainstreaming geht es darum, das Handeln der Verwaltung im Hinblick auf die unterschiedlichen Lebenswirklichkeiten von Frauen und Männern zu optimieren und so eine tatsächliche Gleichstellung der Geschlechter zu gewährleisten. Das Referat für Chancengleichheit der Stadt Esslingen bietet gemeinsam mit dem evangelischen Kirchenbezirk und dem Landkreis Esslingen einen Frühstücktreff für Alleinerziehende an. Eingeladen sind Mütter und Väter mit ihren Kindern, die sich nach ihrer Trennung neu orientieren wollen. Bei gemütlichem Frühstück und anschließender Gesprächsrunde steht der Austausch und das Erleben im Vordergrund. Unter dem Namen ffortissimo wurde von der ehemaligen Frauenbeauftragten in Esslingen ein Netzwerk für Frauen in Führungspositionen gegründet. ffortissimo will Frauen Mut für den eigenen Weg machen. Die Mitglieder möchten Vorbild für andere Frauen sein und damit auch in die Gesellschaft hineinwirken. Seit 2012 existiert die Stelle der Referentin für Chancengleichheit. Ansprechpartner Stadt Esslingen am Neckar Referat für Chancengleichheit Barbara Straub Rathausplatz Esslingen am Neckar Tel.: (0711) barbara.straub@ esslingen.de Projekt Um was geht es? Wie hat sich das Projekt entwickelt? Esslinger Frauenrat Der Esslinger Frauenrat ist ein Netzwerk aus 54 Frauengruppen, Organisationen und Institutionen, die sich in Esslingen für Fraueninteressen einsetzen. Das Referat für Chancengleichheit der Stadt Esslingen hat die Geschäftsführung inne. Jährlich werden die Esslinger Frauenwochen anlässlich des Internationalen Frauentages am 8. März veranstaltet. Die Esslinger Frauenwochen finden seit vielen Jahren statt. Sie stehen jeweils unter einem neuen Motto: 2015 hieß es Entwicklungen. Das vielfältige Programm bietet die Möglichkeit, sich auf unterschiedlichsten Ebenen mit dem Thema auseinanderzusetzen: sei es auf persönlicher, individueller, sei es auf gesellschaftlicher oder politischer Ebene; Veränderungen und das beinhaltet Entwicklung - sind alltäglich im Leben mit Kindern und auch im Zusammenleben zwischen Frauen und Männern, Die Veranstaltungen knüpfen an das Thema Mut und Solidarität der Frauenwochen 2014 an. Ansprechpartner Stadt Esslingen am Neckar Referat für Chancengleichheit Barbara Straub Rathausplatz Esslingen am Neckar Tel.: (0711) barbara.straub@ esslingen.det 22

23 Projekt Um was geht es? Wie hat sich das Projekt entwickelt? Postmichel Kinderfest Bunt, laut und quirlig geht es zu, wenn das Postmichel Kinderfest angesagt ist. Dutzende von Einrichtungen bieten Kindern und ihren Familien einen Spieltag: Vom Baggern übers Schminken, Klettern, Trampolinspringen ist alles möglich, was bei Kindern begehrt ist und im Trend liegt. Dazu gibt es auch viel Information über Esslinger Vereine und Initiativen. Das Fest wird vom Stadtjugendring veranstaltet und findet jeweils Ende September statt; seit 2009 wird es von der Esslinger Zeitung präsentiert. Ansprechpartner Stadtjugendring Esslingen e.v. Ehnisgasse Esslingen Tel.: (0711) Fax: (0711) Projekt Um was geht es? Wie hat sich das Projekt entwickelt? Jugendförderplan Der Jugendförderplan besteht aus insgesamt drei Bänden und umfangreichem Kartenmaterial. Der erste Band enthält Aussagen zu den Handlungsfeldern der Jugendarbeit, zum Planungsprozess und zum Bildungsverständnis. Neben der Datengrundlage für ein integriertes Berichtswesen werden die Themenkomplexe Jugendliche im öffentlichen Raum sowie Außerschulische Jugendbildung und Kooperation Jugendarbeit-Schule behandelt. Aufbauend auf der umfassenden Bestandserhebung und den Erkenntnissen aus den beiden Bedarfsanalysen werden Handlungsempfehlungen für die Handlungsfelder ausgesprochen. Der zweite Band enthält die Ergebnisse einer schriftlichen Jugendbefragung. Im dritten Band werden die Ergebnisse der qualitativen Untersuchung zu den Bedarfen der Jugendlichen in diesem Bürgerausschussbereich wiedergegeben. Jugendliche wurden in Einzel- und Gruppeninterviews befragt, ergänzend dazu wurden Interviews mit Schlüsselpersonen geführt. Anhand der gewonnen Erkenntnisse wurden konkrete Empfehlungen zur Weiterentwicklung gemacht. Mit dem Jugendförderplan 2010 wird die kommunale Jugendhilfeplanung aus dem Jahr 2000 fortgeschrieben. Ansprechpartner Stadt Esslingen am Neckar Amt für Soziales und Sport Jugendhilfeplanung Heike Kunert Rathausplatz 2/ Esslingen am Neckar Tel.: (0711) Fax: (0711)

24 2 Nachhaltige Kommunalentwicklung: Wie sieht die praktische Umsetzung in Esslingen aus? Projekt Um was geht es? Wie hat sich das Projekt entwickelt? Bürgerdialog Der Bürgerdialog schlägt ein neues Kapitel der Diskussion über die zukünftige räumliche Entwicklung der Stadt auf. Es soll eine Verständigung über die zukünftigen Leitziele der Stadtentwicklung erreicht und eine positive Vision zur Zukunft Esslingens erarbeitet werden. Der Bürgerdialog dient zudem dazu, die Leitziele zu formulieren. Hier rücken die Stadtteile in den Fokus. Es sollen Strategien zur Sicherung und Verbesserung der Wohn- und Lebensqualität vor Ort und zur Sicherung und Entwicklung von Arbeitsplätzen erarbeitet werden. Seit 2007 diskutieren die Esslinger Bürgerinnen und Bürger über Ziele und Perspektiven der Entwicklung in ihrer Stadt, sowohl im Strategieprozess ES 2027 als auch im Leitbildprozess zum Flächennutzungsplan (FNP) Die kritische öffentliche Resonanz auf den FNP-Entwurf haben Gemeinderat und Verwaltung dazu bewogen, das Verfahren zu unterbrechen und zwei Schritte zurück zu gehen. Vor diesem Hintergrund wurde Anfang 2014 der Dialogprozess zur räumlichen Entwicklung der Stadt neu gestartet. Ansprechpartner Stadt Esslingen am Neckar Stadtplanungs- und Stadtmessungsamt Ritterstraße Esslingen am Neckar Tel.: (0711) Fax: (0711) esslingen.de 24

25 Die Indikatoren im Überblick 3 25

26 3 Die Indikatoren im Überblick A. Ökologische Tragfähigkeit A.I Die Kommune treibt den Klimaschutz und die Energiewende voran 1. Verbesserter Klimaschutz Verursacherbezogene Emissionen an Kohlendioxid in Tonnen pro Einwohner/in 2. Ausbau der erneuerbaren Energien Gesamtleistung der erneuerbaren Energien in Kilowatt je Einwohner/in A.II Die Kommune fördert eine nachhaltige Mobilität 3. Umfang des motorisierten Individualverkehrs Zahl der Personenkraftwagen pro Einwohner/innen 4. Hoher Anteil des ÖPNV im Modal Split Verkehrsleistung des ÖPNV in Personenkilometer und Beförderungsfälle pro Einwohner/in und Jahr A.III Die Kommune geht sorgsam mit unseren natürlichen Ressourcen um 5. Sparsamer Flächenverbrauch Siedlungs- und Verkehrsfläche in Prozent der Gesamtfläche 6. Stärkung des Naturschutzes Bundeseinheitlich streng geschützte Gebiete des Naturschutzes in Prozent der Gesamtfläche 7. Niedriges Restmüllaufkommen Häusliche Abfälle in kg pro Einwohner/in 8. Schonender Umgang mit nicht erneuerbaren Ressourcen Bodenflächen nach Nutzungsarten in Prozent der Gesamtfläche 9. Möglichst geringe Entnahme erneuerbarer Ressourcen Wasserverbrauch der privaten Haushalte in Liter je Einwohner/in pro Tag 26

27 B. Wirtschaft und Soziales: Gutes Leben in Kommunen B.I Die Kommune fördert zukunftsfähiges Wirtschaften und Arbeiten 1. Verringerung der Arbeitslosigkeit Anzahl der Arbeitslosen insgesamt und nach Geschlecht 2. Geringer Anteil an ALG II-Empfängern Zahl der Empfänger/innen von ALG II, Sozialgeld und sonstiger Unterstützung zum Lebensunterhalt je Einwohner/innen 3. Hohes Niveau von Aus- und Weiterbildung Anzahl der Auszubildenden pro sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort 4. Schaffung von Arbeitsplätzen Anteil der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten am Wohnort in Prozent der Altersgruppe zwischen 18 und 65 Jahren 5. Verbesserung des betrieblichen Umweltschutzes Anzahl der Unternehmen mit Öko-Audit/Ökoprofit B.II Die Kommune fördert eine soziale, gesunde und sichere Stadt 6. Hoher regionaler Versorgungsgrad Anzahl von Ärztinnen und Ärzten pro Einwohner/innen 7. Hohes Sicherheitsniveau Bekannt gewordene Straftaten je Einwohner/innen 8. Hohe Stabilität von Mieten Preisindex der Mieten B.III Die Kommune unterstützt Kultur und Bildung 9. Gute Ausstattung der Bibliotheken Medienbestand in öffentlich zugänglichen Bibliotheken je Einwohner/innen 10. Gute Schulbildung Anteil der Übergänge an weiterführende Schulen in Prozent aller Grundschulabgänger/innen 27

28 B.IV Die Kommune fördert Familienfreundlichkeit und eine ausgewogene Bevölkerungsstruktur 11. Verbesserung der Lebensumwelt von Kindern und Jugendlichen Kommunale Aufwendungen für Kinder- und Jugendarbeit in Prozent der Gesamtaufwendungen 12. Ausgeglichene Wirtschaftsstruktur Anteil der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten nach Wirtschaftsbereichen B.V Die Kommune fördert das Miteinander, Integration und Gleichberechtigung 13. Gleichberechtigte Teilhabe von Frauen am öffentlichen Leben Anteil von Frauen im Kommunalparlament in Prozent 14. Integration von Migrantinnen und Migranten Zahl der Einbürgerungen 28

29 C. Rahmenbedingungen einer nachhaltigen Kommunalentwicklung C.I Die Kommune schafft den Rahmen für eine nachhaltige zukunftsfähige Entwicklung 1. Ausgewogene Bevölkerungs- und Siedlungsstruktur Zahl der Zu- und Fortzüge pro Einwohner/innen und Wanderungssaldo 2. Ausgewogene Altersstruktur Altersstruktur der Bevölkerung C.II Die Kommune unterhält ein kommunales Nachhaltigkeitsmanagement 3. Gutes kommunales Energiemanagement Energieverbrauch kommunaler Liegenschaften pro Quadratmeter genutzter Fläche in Kilowattstunden 4. Nachhaltige kommunale Beschaffung Anteil von Recyclingpapier am Papierverbrauch kommunaler Einrichtungen in Prozent C.III Die Kommune achtet auf fiskalische Nachhaltigkeit 5. Gesunde Struktur des Öffentlichen Haushalts Kommunale Schulden je Einwohner/in C.IV Die Kommune fördert die Bürgerbeteiligung 6. Hohes demokratisches Engagement Wahlbeteiligung bei Wahlen zum Kreistag und Gemeinderat in Prozent C.V Die Kommune fördert das Bürgerengagement 7. Hohes ehrenamtliches Engagement Zahl der eingetragenen Vereine je Einwohner/innen C.VI Die Kommune nimmt ihre globale Verantwortung wahr 8. Eine Welt faire Preise und bewusster Konsum Fair gehandelte Produkte pro Einwohner/innen 9. Eine Welt faire Preise und bewusster Konsum 29

30 30

31 Die Indikatoren im Einzelnen 4 31

32 4 A Die Indikatoren im Einzelnen A Ökologische Tragfähigkeit A.I Die Kommune treibt den Klimaschutz und die Energiewende voran A1 Ziel: Verbesserter Klimaschutz Indikator: Verursacherbezogene Emissionen an Kohlendioxid in Tonnen pro Einwohner/in Definition/Bezug zur Nachhaltigkeit Erfasst werden die Emissionen an Kohlendioxid (CO 2 ) in Tonnen pro Einwohnerin und Einwohner. Berechnet werden die verursacherbezogenen Emissionen aus dem Endenergieverbrauch. Kohlendioxid ist das wichtigste Treibhausgas, das zur Erwärmung der Erde beiträgt. Emissionen entstehen bei der Verbrennung fossiler Brennstoffe, also unter anderem beim Einsatz dieser Brennstoffe zur Erzeugung von Elektrizität in konventionellen Kraftwerken, zur Erzeugung von Raumwärme oder bei industriellen Produktionsprozessen und nicht zuletzt bei Güter- und Personentransporten. Eine Verringerung der Kohlendioxidemissionen hin zu einer kohlenstoffarmen Wirtschaft und Gesellschaft ist eines der wichtigsten Ziele auf dem Weg zu einer nachhaltigen Entwicklung. Verursacherbezogene Emissionen an Kohlendioxid in Tonnen pro Einwohnerin und Einwohner Zur Diskussion von Zielen Über die letzten beiden Jahrzehnte hat sich international ein Diskussionsprozess entwickelt, bei dem zunächst die Vermeidung der Erwärmung der Erde, gemessen an der globalen Durchschnittstemperatur, im Vordergrund stand. Nachdem mit hoher Wahrscheinlichkeit dieses Ziel nicht mehr erreicht werden kann, hat sich die internationale Staatengemeinschaft auf das so genannte Zwei-Grad-Ziel geeinigt, nach dem die Erwärmung des Globus nicht mehr als 2 Grad Celsius betragen soll. Dazu müsste der Übergang auf eine entsprechende Wirtschafts- und Gesellschaftsstruktur bis Mitte des Jahrhunderts erreicht sein; sie würde eine Begrenzung der Emissionen in Industrieländern bis dahin auf etwa zwei Tonnen (t) pro Person und Jahr erfordern. Gemessen am heutigen Stand der Emissionen in Deutschland (9,1 t je EW im Jahr 2010, mit einer erneuten Steigerung im Jahr 2011) bedeutet dies eine Absenkung um fast 80 Prozent. Bezogen auf das Basisjahr 1990 wird in Baden- Württemberg eine Reduktion der CO 2 -Emissionen um 25 Prozent bis 2020 und um rund 90 Prozent bis zum Jahr 2050 angestrebt , , ,7 10, Quelle: Klimabilanzbericht der Stadt Esslingen am Neckar ,2 10, , Entwicklung und Interpretation Von 11,2 Tonnen CO 2 pro Einwohnerin und Einwohner in 2007 sanken die Emissionen auf 9,7 Tonnen in 2009 und beliefen sich bis 2013 auf ungefähr 10 Tonnen CO 2 pro Einwohnerin und Einwohner. Damit lagen sie etwas über den damals durchschnittlich emittierten 9,4 Tonnen ganz Deutschlands. 32

33 A2 Ziel: Ausbau der erneuerbaren Energien Indikator: Gesamtleistung der erneuerbaren Energien in Kilowatt je Einwohner/in Definition/Bezug zur Nachhaltigkeit Erfasst wird mit diesem Indikator die Gesamtleistung der in Esslingen installierten Fotovoltaik-, Wasserkraft-, Klärgas- und Deponiegasanlagen sowie Kraft-Wärme- Kopplung bis 100 kw und Kraft-Wärme-Kopplung über 100 kw. Zu den wichtigsten Möglichkeiten, den Umbau der Energieversorgung weg von fossilen und nuklearen Brennstoffen und hin zu erneuerbaren Energien voranzubringen, gehört der Ausbau der erneuerbaren Energien. Dies ist eine Form der Energieerzeugung, die dezentral erfolgen kann und damit auch im lokalen Bereich eine wertvolle Handlungsoption darstellt. Sie richtet sich sowohl an Institutionen in der Kommune wie die Kommunalverwaltung selbst oder an andere öffentliche Einrichtungen wie Wohnungsbaugesellschaften, Unternehmen, Kirchen oder Gewerkschaften, die ihre Gebäude oder Freiflächen für erneuerbare Installationen nutzen können, als auch an private Hausbesitzerinnen und Hausbesitzer. Zur Diskussion von Zielen Derzeit ist der Umbau der Elektrizitätserzeugung im Rahmen der Energiewende eine gewaltige Aufgabe, so dass der Beitrag den erneuerbare Energieträger liefern, positiv zu werten ist. Das Land Baden-Württemberg hat sich zum Ziel gesetzt bis zum Jahr Prozent der Energie aus erneuerbaren Energiequellen zu gewinnen. Gleichzeitig sollen 50 Prozent weniger Energie verbraucht werden. Entwicklung und Interpretation Die Leistung der instalierten erneuerbaren Anlagen betrug im Jahr ,07 Kilowatt pro Einwohner/in und hat sich seit dem jedes Jahr erhöht. Für 2012 war eine Leistung von 0,14 kw pro Einwohner/in installiert. Der Durchschnittswert für ganz Deutschland lag für 2013 bei 0,4 kw pro Einwohner/in. 0,139 Gesamtleistung der erneuerbaren Energien in Kilowatt pro Einwohner/in 0,067 0,075 0,082 0,097 0,098 Quelle: EnBW Energie Baden-Württemberg AG Theodor-Heuss-Gymnasium 33

34 4 A Die Indikatoren im Einzelnen A Ökologische Tragfähigkeit A.II Die Kommune fördert eine nachhaltige Mobilität A3 Ziel: Umfang des motorisierten Individualverkehrs Indikator: Zahl der Personenkraftwagen pro Einwohner/innen Definition/Bezug zur Nachhaltigkeit Erfasst wird der Bestand der Pkw, wobei nicht zwischen angemeldeten und vorübergehend stillgelegten Fahrzeugen unterschieden wird. Mopeds und Krafträder bleiben unberücksichtigt. Angemessene umwelt- und sozialverträgliche Verkehrskonzepte bilden in vielen Kommunen einen Kernpunkt der Anstrengungen im Prozess der nachhaltigen Entwicklung. Je stärker der motorisierte Individualverkehr, desto größer die Inanspruchnahme von Flächen, der Verbrauch nicht erneuerbarer Ressourcen und die Emission klima- und gesundheitsschädlicher Abgase sowie die Lärmbelastung. Dabei geraten die positiven Aspekte einer sozialverträglichen Mobilität, die durch den öffentlichen Personennahverkehr derzeit nicht in vergleichbarem Maße bewerkstelligt werden kann, leicht aus dem Blick. Umso wichtiger sind kontinuierliche Investitionsleistungen in öffentliche Verkehrsmittel und Verkehrsinfrastrukturen, durch die Fahrradfahrer und Fußgänger gefördert werden. Zur Diskussion von Zielen Ziele müssen regional und lokal angepasst formuliert werden, da sich geografische Gegebenheiten, die örtliche Infrastruktur und nicht zuletzt die Siedlungsdichte erheblich unterscheiden. Generell kann jedoch eine Zielhierarchie formuliert werden: Überflüssige Fahrten sollten weitestgehend vermieden werden. Die restlichen Verkehrsleistungen sollten soweit es geht auf den öffentlichen Personennahverkehr, auf Fahrräder und das Laufen verlagert werden. Der dann noch notwendige motorisierte Individualverkehr sollte technisch optimiert und dort, wo es aus Gründen der Sozialverträglichkeit notwendig ist, verlangsamt werden. In vielen Kommunen ist die Zahl der Pkw pro EW bis 2005 angestiegen und danach wieder gefallen; ein Beispiel zeigt 453 Pkw im Jahr 1993, 503 Pkw im Jahr 2005 und 480 Pkw im Jahr In ländlichen Gebieten besteht ein ähnlicher Trend, jedoch auf höherem Niveau ein Beispiel zeigt 1993: 543 Pkw, 2005: 647 Pkw und 2013: 614 Pkw. Zahl der Personenkraftwagen pro Einwohnerinnen und Einwohner Entwicklung und Interpretation Die Zahl der Personenkraftwagen pro Einwohnerinnen und Einwohner stieg in Esslingen von 2000 bis 2007 leicht. Im Jahr 2008 hat sich die Zählweise von Personenkraftwagen auf Grund einer Richtlinie des Europäischen Parlaments geändert. In den folgenden Jahren nach 2008 blieb die Zahl der Pkw fast konstant, stieg in 2012 sprunghaft auf 522 und lag in 2013 bei 524 Pkw pro Einwohnerinnen und Einwohner. 350 Quelle: Statistisches Landesamt Baden-Württemberg Esslingen (Stadt) Stuttgart 34

35 A4 Ziel: Hoher Anteil des ÖPNV im Modal Split Indikator: Verkehrsleistung des ÖPNV in Personenkilometer und Beförderungsfälle pro Einwohner/in und Jahr Definition/Bezug zur Nachhaltigkeit Erhoben wird die durchschnittliche Gesamtstrecke, die die Einwohner/innen der Kommune mit dem öffentlichen Personennahverkehr zurücklegen. Die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel entlastet besonders Innenstädte, Hauptverkehrsstraßen und Wohngebiete mit Durchgangsstraßen von Lärm und Abgasen. In der Regel trägt der Umstieg vom motorisierten Individualverkehr auf den ÖPNV auch zur Reduktion der Treibhausgasemissionen bei. Eine Abnahme des motorisierten Individualverkehrs könnte auch den Flächenverbrauch für den Straßenausbau und für Parkraum verringern. Zur Diskussion von Zielen Durch geeignete Rahmenbedingungen, attraktive Beförderungsangebote und auch durch Aufklärungsarbeit sollten möglichst viele Menschen zumindest teilweise auf die Benutzung ihres Pkw zugunsten weniger Umwelt belastender Beförderungsmittel verzichten. Preiswerte und nutzerfreundliche Angebote des ÖPNV können zudem dazu beitragen, vielen, insbesondere älteren Bewohnerinnen und Bewohnern der Kommune ihre Mobilität zu erhalten oder zurückzugeben. Im Modal Split, also der Aufteilung der Verkehrswege nach Verkehrsmitteln, sollte der Anteil des ÖPNV daher stetig zu Lasten des Anteils des motorisierten Individualverkehrs ansteigen nicht aber auf Kosten des Anteils der Verkehrswege, die zu Fuß oder mit dem Fahrrad zurückgelegt werden. Der Modal Split deutscher Städte ist sehr verschieden: so hatte der ÖPNV 2012 im täglichen Berufsverkehr in Freiburg einen Anteil von nur 12 Prozent (Fahrrad/Fußwege zusammen 24 Prozent), in Frankfurt dagegen von 39 Prozent (Fahrrad/Fußwege 18 Prozent). Entwicklung und Interpretation Daten liegen hierzu nicht vor. 35

36 4 A Die Indikatoren im Einzelnen A Ökologische Tragfähigkeit A.III Die Kommune geht sorgsam mit unseren natürlichen Ressourcen um A5 Ziel: Sparsamer Flächenverbrauch Indikator: Siedlungs- und Verkehrsfläche in Prozent der Gesamtfläche Definition/Bezug zur Nachhaltigkeit Zur Diskussion von Zielen! Die laufenden Flächenerhebungen der Statistischen Landesämter weisen die wichtigsten Kategorien der Flächennutzung aus, darunter auch die Siedlungs- und Verkehrsflächen. Diese setzen sich zusammen aus Gebäudeflächen und unbebauten Freiflächen, die den Zwecken der Gebäude untergeordnet sind, den Betriebsflächen (ohne Abbauland), die überwiegend gewerblich oder industriell genutzt werden, den Erholungsflächen etwa Sportplätze, den Friedhöfen und den Verkehrsflächen. Da Grund und Boden nur begrenzt verfügbar ist, müssen alle raumbezogenen Planungen einschließlich der ihnen zugrunde liegenden Fachplanungen zwei grundsätzliche Aspekte berücksichtigen, und zwar den einer angemessenen Versorgung der Bevölkerung mit Flächen und Einrichtungen für die Befriedigung allgemeiner Lebensbedürfnisse (z.b. Wohnungen, Arbeitsstätten, Infrastruktureinrichtungen) sowie den Schutz und sorgsamen Umgang mit der Ressource Boden. Siedlungs- und Verkehrsfläche in Prozent der Gesamtfläche 49,9 50,2 51,4 51,5 39,9 40,3 41,3 41,6 42,0 Der Schlüssel zur Reduzierung des Flächenverbrauchs in Kommunen liegt in der Bauleitplanung. Dort können Flächen sparende Planungen und Innenentwicklungen umgesetzt werden. Mit der Inanspruchnahme von Flächen für Siedlungs- und Verkehrszwecke und der damit einhergehenden teilweisen Bodenversiegelung, gehen Böden mit ihren ökologisch wichtigen Funktionen verloren: Es verschwindet damit Lebensraum für Tiere und Pflanzen, und der Boden steht für die landwirtschaftliche Produktion nicht mehr zur Verfügung. Ein versiegelter Boden kann Regenwasser nicht mehr aufnehmen. Die zunehmende Zerschneidung der Landschaft durch Straßen aber auch steigende Verkehrszahlen tragen zur Gefährdung von Tierarten, insbesondere solchen mit hohem Raumbedarf, und deren Lebensräume bei. Ein hoher Flächenverbrauch ist auch Ausdruck dafür, dass Kosten des Fortschritts nicht bezahlt, sondern späteren Generationen überlassen werden. Ende des Jahres 2012 betrug der Anteil der Siedlungs- und Verkehrsfläche in Baden-Württemberg 14,3 Prozent. Die Bundesregierung setzte sich in der Nachhaltigkeitsstrategie im Jahre 2002 das Ziel, den Flächenverbrauch für Siedlungs- und Verkehrsprojekte bis 2020 auf 30 Hektar pro Tag zu begrenzen. Für das Land Baden-Württemberg leitet sich daraus ein Zielwert von 3 Hektar pro Tag ab betrug der Flächenverbrauch 6,7 Hektar pro Tag. Langfristig verfolgt Baden- Württemberg das Ziel einer Netto-Null beim Flächenverbrauch ,2 13,5 13,8 14,1 14, Esslingen (Stadt) Stuttgart Baden-Württemberg Quelle: Statistisches Landesamt Baden-Württemberg 36 Entwicklung und Interpretation Der Anteil der Siedlungs- und Verkehrsfläche stieg in der Stadt Esslingen von 39,9 Prozent im Jahr 2000 über die Jahre auf 42 Prozent (2013) leicht an.

37 A6 Ziel: Stärkung des Naturschutzes Indikator: Bundeseinheitlich streng geschützte Gebiete des Naturschutzes in Prozent der Gesamtfläche Definition/Bezug zur Nachhaltigkeit Zu den streng geschützten Naturschutzflächen gehören: Naturschutzgebiete, Naturdenkmale, vom Nationalpark werden nur die Teile berücksichtigt, die so streng geschützt sind wie Naturschutzgebiete, besonders geschützte Biotope, Kernzonen von Biosphärengebieten, Bannwälder. Diese Flächen müssen als Anteil der Gesamtfläche der Kommune ausgewiesen werden. Bei der Berechnung müssen Überlagerungen herausgerechnet werden. Um die biologische Vielfalt nachhaltig zu sichern, sind ausreichend große Flächen erforderlich, auf denen sich die Natur ohne belastende Eingriffe des Menschen entfalten kann: Streng geschützte Gebiete mit Vorrang für die Natur. Die Ausweisung von Schutzgebieten gehört deshalb zu den wichtigsten Instrumenten des Naturschutzes. Zur Diskussion von Zielen Der Anteil der bundeseinheitlich streng geschützten Gebiete des Naturschutzes an der Landesfläche in Baden-Württemberg lag 1990 bei 1,2 Prozent sowie 2012 bei 2,4 Prozent und damit durchgängig deutlich unter dem Bundesdurchschnitt. Eine Zielsetzung auf Landesebene existiert nicht. Neben der Steigerung des Anteils der Flächen sollte auch auf die Qualität der Naturschutzflächen geachtet werden. Verbundsysteme erweisen sich als sinnvoller und artenreicher als mehrere kleine Flächen. Ziel sollte es entsprechend sein, Naturschutzflächen zu verknüpfen. Zudem sollten Neuversiegelungen von Flächen besonders geprüft werden, wenn sie in Nachbarschaft zu einem Naturschutzgebiet liegen oder ein solches gar zerschneiden. Entwicklung und Interpretation Die bundeseinheitlich streng geschützten Gebiete des Naturschutzes des Landkreises Esslingen stiegen von 2,7 Prozent in 1998 auf 3,6 Prozent in 2014 an. % 8 6 6,6 6,6 6,6 6,5 6,5 6,5 6,5 Bundeseinheitlich streng geschützte Gebiete des Naturschutzes in Prozent der Gesamtfläche 4 2, ,1 2,2 2,4 2,4 2,4 2,4 3,3 3,5 3,5 3,6 3, , ,4 Quelle: Statistisches Landesamt Baden-Württemberg Baden-Württemberg Stuttgart Landkreis Esslingen 37

38 4 A Die Indikatoren im Einzelnen A Ökologische Tragfähigkeit A.III Die Kommune geht sorgsam mit unseren natürlichen Ressourcen um A7 Ziel: Niedriges Restmüllaufkommen Indikator: Häusliche Abfälle in kg pro Einwohner/in Definition/Bezug zur Nachhaltigkeit Im kommunalen Abfallaufkommen werden Haus- und Sperrmüll einschließlich hausmüllähnlicher Gewerbeabfälle, ferner Bioabfälle, Wertstoffe einschließlich Verpackungen, Baurestmassenabfälle, Klärschlämme sowie einige andere mengenmäßig untergeordnete Abfälle erfasst. Oberste Priorität für eine nachhaltige Abfallwirtschaft hat die Vermeidung von Abfällen. Damit reduzieren sich Stoffströme sowie der mit Herstellung und Entsorgung verbundene Energie- und Transportaufwand, wie auch der Verbrauch an Rohstoffen. Ein wesentliches Standbein für ein Recycling von Abfällen ist die Abfalltrennung in den Haushalten und deren getrennte Entsorgung. Zur Diskussion von Zielen Über Jahrzehnte ist die Abfallmenge in der Bundesrepublik kontinuierlich und stark angestiegen. Der zunehmende Wohlstand und die Veränderung des Lebensstils haben sich in wachsenden Stoff- und Materialflüssen niedergeschlagen. Der Zugewinn an materiellem Wohlstand hat also zunächst einmal mehr Abfall erzeugt. Aber Abfall ist keine notwendige Wohlstandskomponente das haben der Rückgang der Abfallmengen und vor allem der Anstieg der Recyclingquote seit den 1990er Jahren gezeigt. Von den nicht vermeidbaren Siedlungsabfällen wurden 2008 in Baden-Württemberg 67 Prozent wiederverwertet. In der Abfallhierarchie steht die Vermeidung von Abfällen vor der Wiederverwertung. Aber auch die gesammelten Abfälle und die aus ihnen gewonnenen Sekundärrohstoffe sind heute für unsere Wirtschaft eine zunehmend wichtige Ressource geworden, ohne die unser Wirtschaftsstandort in Zeiten sehr stark ansteigender Rohstoffpreise und zunehmender politischer Einflussnahmen auf die Rohstoffmärkte auch wirtschaftlich erhebliche Nachteile zu tragen hätte. Entwicklung und Interpretation Während 1990 die häuslichen Abfälle pro Einwohner/in bei 395 kg lagen, sank der Wert bis 1996 auf 312 kg. 16 Jahre später lag die Abfallmasse wieder bei über 370 kg pro Einwohner. Im Jahr 1990 lagen die Werte für den Landkreis Esslingen etwa 40 kg pro Einwohner/in über dem Wert für Baden-Württemberg lag der Wert für Esslingen 30 kg darunter. Für 2012 und 2013 produziert der Landkreis Esslingen wiederum überdurchschnittlich viel Müll (etwa 20 kg pro Einwohner/in über dem Durchschnittswert von Baden-Württemberg) kg/ew Häusliche Abfälle in kg pro Einwohner/in (Landkreis Esslingen) Quelle: Statistisches Landesamt Baden-Württemberg 38

39 39

40 ! 4 A Die Indikatoren im Einzelnen A Ökologische Tragfähigkeit A.III Die Kommune geht sorgsam mit unseren natürlichen Ressourcen um A8 Ziel: Schonender Umgang mit nicht erneuerbaren Ressourcen Indikator: Bodenflächen nach Nutzungsarten in Prozent der Gesamtfläche Definition/Bezug zur Nachhaltigkeit Zur Diskussion von Zielen Die laufenden Flächenerhebungen der Statistischen Landesämter weisen unter anderem die folgenden wichtigsten Kategorien aus: Die Siedlungs- und Verkehrsfläche setzt sich zusammen aus Gebäudeflächen und unbebauten Freiflächen, die den Zwecken der Gebäude untergeordnet sind, den Betriebsflächen, die überwiegend gewerblich oder industriell genutzt werden, den Erholungsflächen, etwa Sportplätzen, und den unbebauten, aber versiegelten Flächen, die dem Straßen-, Schienen- und Luftverkehr dienen. Landwirtschaftliche Flächen werden für Ackerbau, Wiesen- oder Weidewirtschaft, Garten- oder Weinbau genutzt. Als natürliche Flächen werden Wasser- und Waldflächen getrennt ausgewiesen. Unter Flächen anderer Nutzung werden schließlich Übungsgelände, Schutzflächen wie Deiche, Dämme und Lärmschutzwälle, historische Flächen, Friedhöfe und das so genannte Unland zusammengefasst: Letzteres sind unbebaute Flächen, die nicht geordnet genutzt werden, wie Felsen oder stillgelegtes Abbauland. Bodenflächen nach Nutzungsarten in Prozent der Gesamtfläche 3,2 2,4 2,4 2,4 2,4 2,4 2,3 2,3 2,3 24,7 25,7 25,2 25,2 25,4 25,4 25,5 25,5 25,5 32,6 31, ,5 30,3 30, ,9 29,9 38,3 39, ,5 41, Quelle: Statistisches Landesamt Baden-Württemberg 41,7 Siedlungs- und Verkehrsfläche Siedlungs- und Verkehrsfläche Landwirtschaftsfläche Landwirtschaftsfläche Waldfläche Waldfläche Wasserfläche Übrige Nutzungsarten 40 41, , Grund und Boden gehören zu den unverzichtbaren Lebensgrundlagen für Menschen, Tiere und Pflanzen. Böden sind knappe, nicht erneuerbare natürliche Ressource und ein nicht substituierbares Wirtschaftsgut. Es ist offensichtlich, dass eine unvermindert hohe Rate der Inanspruchnahme, wie sie in der Vergangenheit stattgefunden hat, auf Dauer nicht möglich ist. Der sparsame und schonende Umgang mit knappen, erst recht mit nicht vermehrbaren Ressourcen ist eine der grundlegenden Regeln für nachhaltiges Handeln. Dieses Prinzip gilt in besonderem Maße auch für die Flächeninanspruchnahme. An die Fläche und die damit verbundenen Nutzungsmöglichkeiten werden vielfältige Ansprüche gestellt. Da Grund und Boden nur begrenzt verfügbar ist, müssen alle raumbezogenen Planungen zwei grundsätzliche Aspekte berücksichtigen: Einerseits die angemessene Versorgung der Bevölkerung mit Flächen für die intensive Nutzung als Siedlungs- und Verkehrsfläche zum Wohnen und Arbeiten, für die technische und soziale Infrastruktur sowie den Verkehr. Andererseits der Schutz und der sparsame Umgang mit der begrenzten Ressource Boden. Es gibt kaum ein Handlungsfeld, bei dem das komplexe Gefüge von ökologischen, ökonomischen und sozialen Anforderungen so sichtbar wird, wie im Bereich des Umgangs mit der begrenzten Ressource Boden und der Siedlungsentwicklung. Entwicklung und Interpretation Der Anteil der Waldfläche und der Siedlungsund Verkehrsfläche der Stadt Esslingen ist zwischen 1996 und 2013 sehr leicht gestiegen. Gesunken ist hingegen die Landwirtschaftsfläche. Die Nutzung von Bodenflächen variiert naturgemäß sehr stark zwischen unterschiedlichen Gebieten. Deshalb ist ein Vergleich von Esslingen beispielsweise mit dem Land Baden-Württemberg nicht zweckmäßig.

41 A9 Ziel: Möglichst geringe Entnahme erneuerbarer Ressourcen Indikator: Wasserverbrauch der privaten Haushalte in Liter je Einwohner/in pro Tag Definition/Bezug zur Nachhaltigkeit Erfasst wird hier der spezifische Wasserbedarf in Liter je Einwohner und Tag. In der Statistik ist der Verbrauch von Haushalten, Kleingewerbe und Dienstleistungsunternehmen enthalten, nicht aber der Verbrauch öffentlicher Einrichtungen und von Industriebetrieben. Jährliche Schwankungen im Wasserverbrauch von bis zu 20 Prozent sind nicht ungewöhnlich. Entwicklung und Interpretation Der tägliche Wasserverbrauch pro Einwohner der Stadt Esslingen sank von 129 Liter in 2001 auf 118 Liter im Jahr Die Werte liegen etwa 4 bis 5 Liter über dem Pro-Kopf-Verbrauch des Landkreises Esslingen und des Landes Baden-Württemberg. Zur Diskussion von Zielen Ein steigender Wasserverbrauch im Bereich privater Haushalte kann durch eine Veränderung der Verhaltensmuster und Konsumgewohnheiten verursacht werden. Die Bereitstellung von Trinkwasser (Trinkwasseraufbereitung) ist mit Energieaufwand und Materialeinsatz verbunden. Mit dem Trinkwasserverbrauch hängt auch die anfallende Abwassermenge zusammen. Eine Stabilisierung des Wasserverbrauchs auf 100 Liter je Einwohner pro Tag wäre jedoch eine vertretbare Größe. Wasserverbrauch der privaten Haushalte in Liter je Einwohner pro Tag Quelle: Statistisches Landesamt Baden-Württemberg 41

42 4 B Die Indikatoren im Einzelnen B Wirtschaft und Soziales: Gutes Leben in Kommunen B.I Die Kommune fördert zukunftsfähiges Wirtschaften und Arbeiten B1 Ziel: Verringerung der Arbeitslosigkeit Indikator: Anzahl der Arbeitslosen insgesamt und nach Geschlecht Definition/Bezug zur Nachhaltigkeit Da Arbeitslosenquoten von den Arbeitsämtern nur für die Kreisebene berechnet werden, können für Städte und Gemeinden nur die absoluten Zahlen der Arbeitslosen ausgewiesen werden. Um geschlechtsspezifische Unterschiede zu ermitteln, sollte wenn möglich eine Differenzierung der Arbeitslosenzahlen nach Frauen und Männern vorgenommen werden. Steigende Arbeitslosenzahlen verändern die wirtschaftlichen und sozialen Verhältnisse gravierend, da so die Zahl der Empfänger von Arbeitslosenhilfe und Hilfe zum Lebensunterhalt anwächst. In der Regel sind mit Arbeitslosigkeit auch psychosoziale Probleme verbunden (z.b. Alkoholismus, Drogenkonsum, Verschlechterung des Gesundheitszustandes). Zur Diskussion von Zielen Seit Mitte der 1970er Jahre stiegen die Arbeitslosenzahlen in Baden-Württemberg zunächst kontinuierlich bis Mitte der 1980er Jahre auf über an. Anschließend gingen sie leicht zurück, um sich bis 1997 nahezu zu verdoppeln ( Arbeitslose). Dieses Niveau blieb mit einigen leichten Schwankungen bis 2005 erhalten, danach gingen sie stetig zurück. In den letzten 13 Jahren ist eine Tendenz zu beobachten, nach der Arbeitslosigkeit in Baden-Württemberg in weit höherem Maße Frauen betrifft: Deren Arbeitslosenquote liegt seither nahezu dauerhaft über der der Männer. Ziel sollte die Vermeidung von geschlechtsspezifischer Arbeitslosigkeit sein. Entwicklung und Interpretation Ausgehend von Arbeitslosen im Jahr 2000 sank die Zahl in Esslingen 2001 unter Abeitslose. Die folgenden Jahre stieg die Zahl der Arbeitslosen wieder an, um in 2005 ein lokales Maximum von Arbeitslosen zu erreichen. Von 2006 bis 2008 sank sie, stieg aber im Jahr 2009 wieder stärker an. Nach einer weiteren leichten Erhöhung im Jahr 2010 sind die Arbeitslosenzahlen bis 2014 weiter gesunken. Die absolute Anzahl der männlichen Arbeitslosen war im betrachteten Zeitraum stets höher als die Zahl der weiblichen Arbeitslosen Anzahl der Arbeitslosen insgesamt und nach Geschlecht Insgesamt weiblich männlich Quelle: Statistisches Landesamt Baden-Württemberg 42

43 B2 Ziel: Geringer Anteil an ALG II-Empfängern Indikator: Zahl der Empfänger/innen von ALG II, Sozialgeld und sonstiger Unterstützung zum Lebensunterhalt je Einwohner/innen Definition/Bezug zur Nachhaltigkeit Erfasst werden mit diesem Indikator ab 2005 die Empfänger von Arbeitslosengeld II (ALG II), Sozialgeld und laufender Hilfe zum Unterhalt. Immer mehr Menschen sind in den letzten Jahren auf Sozialhilfe angewiesen. Damit verbunden ist eine enorme Belastung für die kommunalen Haushalte. Noch größer und schwerwiegender aber ist die Belastung für die Betroffenen, sowohl in finanzieller als auch in psychischer Hinsicht. Der Anteil der finanziell schlechter Gestellten wächst. Die Schere zwischen arm und reich öffnet sich tendenziell weiter. Diese Entwicklung läuft dem Ziel der Gerechtigkeit bei der Einkommens- und Vermögensverteilung zuwider. Außerdem wird damit die Forderung nach einer gleichmäßigen Verteilung der Arbeit unterlaufen. Zur Diskussion von Zielen Da ein hoher Anteil an ALG II-Empfängern für einen hohen Anteil an arbeitslosen Menschen steht, sollte es Ziel der Kommune sein, einen möglichst geringen Anteil an ALG-II-Empfängern aufzuweisen. Entwicklung und Interpretation Die Zahl der Empfänger/innen von ALG II, Sozialgeld und sonstiger Unterstützung zum Lebensunterhalt je Einwohner/innen sank in Esslingen von 43,2 Beziehern (2006) bis 2008 auf 39, ergab sich ein Anstieg um mehr als 5 Empfänger pro Einwohner/innen, der anschließend wieder bis auf 37,8 Bezieher/innen im Jahr 2013 sank. Zahl der Empfänger/innen von ALG II, Sozialgeld und sonstiger Unterstützung zum Lebensunterhalt je Einwohner/innen , , , ,1 Quelle: Statistisches Landesamt Baden-Württemberg , , ,0 37,

44 4 B Die Indikatoren im Einzelnen B Wirtschaft und Soziales: Gutes Leben in Kommunen B.I Die Kommune fördert zukunftsfähiges Wirtschaften und Arbeiten B3 Ziel: Hohes Niveau von Aus- und Weiterbildung Indikator: Anzahl der Auszubildenden pro sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort Definition/Bezug zur Nachhaltigkeit Mit diesem Indikator soll die Zahl der tatsächlich abgeschlossenen Verträge mit Auszubildenden wiedergegeben werden. Auszubildende sind Personen, die eine betriebliche Berufsausbildung in einem anerkannten Ausbildungsberuf durchlaufen. Erfasst werden die bei der Industrie- und Handelskammer sowie der Handwerkskammer registrierten Ausbildungsverhältnisse. Durch die ständig steigenden und sich stetig wandelnden Anforderungen auf dem Arbeitsmarkt wird die Bedeutung der beruflichen Qualifikation weiter zunehmen. Gerade Jugendliche ohne eine entsprechende schulische und berufliche Ausbildung haben wesentlich größere Schwierigkeiten, sich auf dem Arbeitsmarkt durchzusetzen. Sie haben außerdem deutlich geringere Aussichten auf ein angemessenes Einkommen. Stabile, vollzeitige Arbeitsplätze sind seltener geworden. Unterbrochene, diskontinuierliche Erwerbsverläufe werden zur Normalität. Eine gute berufliche Ausbildung wird mit Blick auf diese Entwicklung wichtiger denn je. Anzahl der Auszubildenden pro sozialversicherungspflichtige Beschäftigte am Arbeitsort 61,8 68,9 Zur Diskussion von Zielen In Baden-Württemberg ist in den letzten 20 Jahren die Anzahl der Auszubildenden pro sozialversicherungspflichtig Beschäftigte von 68 (1990) auf 52 (2012) zurückgegangen. Ausbildungsverhältnisse sind eine Investition in die Zukunft; sie haben Auswirkungen auf die Arbeitslosigkeit, den Anteil der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten, die Anzahl der Sozialhilfeempfänger, den Wanderungssaldo und die kommunalen Ausgaben für Kinderund Jugendarbeit. Ziel sollte sein, dass die Anzahl der Ausbildungsverhältnisse nicht unter ein bestimmtes Niveau fällt. Daher sind Rückgänge bei den Auszubildenden immer sehr aufmerksam zu beobachten. Entwicklung und Interpretation Die Anzahl der Auszubildenden pro sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort war von 2001 bis 2003 relativ stabil bei 48. Von 2004 bis 2009 stieg sie bis über 70 Auszubildende pro sozialversicherungspflichtig Beschäftigte an. Während sie 2010 leicht unter dem Vorjahresniveau lag, nahm sie ab 2011 kontinuierlich auf 56 Auszubildende pro sozialversicherungspflichtig Beschäftige ab ,8 52,0 47,4 58,3 49,2 55,6 44,2 56,0 55,6 51,1 51,5 39,1 41, Stadt Esslingen Stadt Stuttgart Baden-Württemberg 44 Quelle: Statistisches Landesamt Baden-Württemberg

45 B4 Ziel: Schaffung von Arbeitsplätzen Indikator: Anteil der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten am Wohnort in Prozent der Altersgruppe von 18 bis unter 65 Jahren Definition/Bezug zur Nachhaltigkeit Der Kreis der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten umfasst alle Arbeitnehmer, die krankenversicherungs- und/oder beitragspflichtig nach dem Arbeitsförderungsgesetz sind oder für die von den Arbeitgebern Beitragsanteile zur gesetzlichen Rentenversicherung zu entrichten sind. Die Anzahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten wird sodann in Beziehung zur Bevölkerungsgruppe im Alter von 18 bis unter 65 Jahren im jeweiligen Stadt- oder Landkreis gesetzt. Stichtag für die jeweilige Erhebung ist der 30. Juni eines jeden Jahres. Eine steigende Zahl an sozialversicherungspflichtig Beschäftigten bedeutet noch nicht, dass damit auch die Arbeitslosigkeit verhindert werden würde. Ein sozialversicherungspflichtiges Beschäftigungsverhältnis sagt nichts über die Dauer der Beschäftigung und die Qualität des Arbeitsplatzes aus. Vielmehr kann eine steigende Zahl auch mit einer Zunahme an prekären Arbeitsverhältnissen verbunden sein. Zur Diskussion von Zielen Seit den 1990er Jahren hat die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in Baden-Württemberg kontinuierlich zugenommen. Verantwortlich hierfür war vor allem der Anstieg bei den weiblichen sozialversicherungspflichtig Beschäftigten. Ziel sollte sein, dass der Anteil an sozialversicherungspflichtig Beschäftigten an der Altersgruppe von 18 bis unter 65 Jahren bei über 50 Prozent liegen sollte. Entwicklung und Interpretation Der Anteil der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten am Wohnort im Verhältnis zur Altersgruppe der 18- bis unter 65jährigen lag seit 1999 zwischen 53 und 55 Prozent erhöhte sich der Wert auf fast 60 Prozent und blieb auch 2013 stabil. Anteil der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten am Wohnort in Prozent der Altersgruppe von 18 bis unter 65 Jahren ,1 54,9 53,0 54,6 52,6 50,8 49,2 50,2 59,9 55, Esslingen (Stadt) Stuttgart Stadt Quelle: Statistisches Landesamt Baden-Württemberg 45

46 4 B Die Indikatoren im Einzelnen B Wirtschaft und Soziales: Gutes Leben in Kommunen B.I Die Kommune fördert zukunftsfähiges Wirtschaften und Arbeiten B5 Ziel: Verbesserung des betrieblichen Umweltschutzes Indikator: Anzahl der Unternehmen mit Öko-Audit/Ökoprofit 21 zielt auf Verbesserungen im betrieblichen Umweltschutz und der Energieeffizienz ab. Zur Diskussion von Zielen Bei der Einrichtung von Umweltmanagementsystemen spielt der Einklang von ökologischen und ökonomischen Zielen eine bedeutende Rolle. Ein Umweltmanagementprogramm wie Ökoprofit führt bei den mitwirkenden Unternehmen zu einer Einsparung von Ressourcen, Energie und Abfall sowie zu einer Reduktion der betrieblichen Kosten. Zudem wird das Umweltbewusstsein der Mitarbeiter gestärkt. Dies trägt zu einer nachhaltigen Reduzierung der Umweltbelastungen bei. Entwicklung und Interpretation Definition/Bezug zur Nachhaltigkeit Im Juni 1993 wurde die Verordnung (EWG) Nr. 1836/93 des Rates über die freiwillige Beteiligung gewerblicher Unternehmen an einem Gemeinschaftssystem für das Umweltmanagement und die Umweltprüfung verabschiedet. Diese Verordnung wird häufig auch als EG- Öko-Audit- oder EMAS (Environmental Management and Audit Scheme)-Verordnung bezeichnet. Diese wurde im Jahr 2009 durch die EU-Verordnung 1221/2009 abgelöst (EMAS III). Diese Zertifizierungen werden in Esslingen nur von einer geringen Zahl von Betrieben durchgeführt. Die Stadt Esslingen am Neckar hat daher Impulse mit dem Umweltmanagement Ökoprofit gesetzt. Ökoprofit ist auch der erste Baustein hin zur Zertifizierung nach ISO oder Validierung nach EMAS III. In diesem Bericht soll Ökoprofit betrachtet werden. Dieses Kooperationsprojekt der Stadt Esslingen am Neckar, des Landkreises Esslingen, des Ministeriums für Umwelt, Naturschutz und Verkehr Baden-Württemberg sowie Esslinger Unternehmen und der Lokalen Agenda 46 In den letzten Bewerbungsrunden sind in der Stadt Esslingen und im Landkreis Esslingen jeweils rund zehn neue Unternehmen mit Öko-Audit/Ökoprofit hinzu gekommen. Anzahl der neu hinzugekommenen Unternehmen mit Öko-Audit/Ökoprofit Stadt Esslingen Landkreis Esslingen Quellen: Stadtplanungs- und Stadtmessungsamt der Stadt Esslingen am Neckar Nachhaltigkeitsbericht 2011 der Stadt Esslingen am Neckar

47 Die Indikatoren im Einzelnen B Wirtschaft und Soziales: Gutes Leben in Kommunen B.II Die Kommune fördert eine soziale, gesunde und sichere Stadt B4 Ziel: Hoher regionaler Versorgungsgrad Indikator: Anzahl von Ärztinnen und Ärzten pro Einwohner/innen Definition/Bezug zur Nachhaltigkeit Mit diesem Indikator wird die regionale medizinische Versorgung der Bevölkerung durch niedergelassene Ärzte erfasst. Wiedergegeben wird, wie sich die Anzahl der Einwohnerinnen und Einwohner (EW) je niedergelassenem Arzt (Allgemeinärzte und Fachärzte) entwickelt hat. Für die Behandlung von Krankheiten ist eine quantitativ ausreichende und qualitativ gute medizinische Versorgung besonders wichtig, angesichts einer immer älter werdenden Bevölkerung. Bereits heute wird für einige strukturschwächere Regionen in naher Zukunft eine immer schlechter werdende ärztliche Versorgung erwartet. Dies würde dazu führen, dass kranke Menschen größere und weitere Strecken zu überwinden hätten, um eine angemessene medizinische Versorgung zu erhalten. Anzahl von Ärztinnen und Ärzten pro Einwohnerinnen und Einwohner Zur Diskussion von Zielen ,2 4,4 4,5 3,2 6,3 6,4 3,4 4,7 3,8 7,1 5,1 4,1 In Baden-Württemberg hat sich die ärztliche Versorgung seit 1990 zunächst durchaus positiv entwickelt. Trotz der gestiegenen Bevölkerungszahlen hat, auf das gesamte Land bezogen, die Dichte der Versorgung durch niedergelassene Ärzte zugenommen. Allerdings wurde diese Entwicklung seit den 1990er Jahren im Prinzip nur noch von den Fachärzten, nicht aber von den Allgemeinärzten und praktischen Ärzten getragen. In der zweiten Hälfte des neuen Jahrzehnts beginnt die Facharztdichte zunächst zu stagnieren, um dann wie die der Allgemeinärzte/praktischen Ärzte zurückzugehen LK Esslingen Stadtkreis Stuttgart Baden-Württemberg Entwicklung und Interpretation Die Anzahl von Ärztinnen und Ärzten pro Einwohnerinnen und Einwohner stieg im Landkreis Esslingen von 3,2 im Jahr 2003 durchgehend leicht an und betrug 4,1 (2012). In Esslingen selbst kamen 2013 auf Einwohnerinnen und Einwohner 2,4 Ärztinnen und Ärzte. Quelle: Statistisches Landesamt Baden-Württemberg 47

48 4 B Die Indikatoren im Einzelnen B Wirtschaft und Soziales: Gutes Leben in Kommunen B.II Die Kommune fördert eine soziale, gesunde und sichere Stadt B7 Ziel: Hohes Sicherheitsniveau Indikator: Bekannt gewordene Straftaten je Einwohner/innen Definition/Bezug zur Nachhaltigkeit Die Polizeiliche Kriminalstatistik (PKS), die die Datengrundlage für diesen Indikator liefert, wird seit 1971 nach bundeseinheitlichen, zuletzt zum geänderten Richtlinien erstellt. Dabei werden alle von der Polizei bearbeiteten rechtswidrigen Taten einschließlich der mit Strafe bedrohten Versuche registriert, die im Zuständigkeitsbereich der Polizei begangen werden. In der PKS sind jedoch Staatsschutz-, Steuer- und reine Verkehrsdelikte enthalten. Die Statistik kann durch zahlreiche Faktoren beeinflusst werden (zum Beispiel Veränderungen im Anzeigeverhalten oder der Intensität der Verbrechenskontrolle) und gibt naturgemäß keinen Aufschluss über das so genannte Dunkelfeld. Für eine tiefer greifende Analyse kann bei den Straftaten nach Delikten unterschieden werden. Hier kann insbesondere die Summe der Kategorien Straftaten gegen das Leben, Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung, Rohheitsdelikte und Straftaten gegen die persönliche Freiheit einerseits und die Kategorie Umweltkriminalität andererseits zusätzlich getrennt werden. Häufig beruhen Straftaten auf sozialen Problemen, die wiederum ihre Ursache in wirtschaftlichen Veränderungen haben können. Wachsende Armut und negative Entwicklungen auf dem Arbeitsmarkt sind hier ebenso zu nennen wie mangelnde Zukunftsperspektiven bei Jugendlichen. Zur Diskussion von Zielen Natürlich sollte das Ziel sein, die Zahl der Straftaten möglichst gering zu halten. Die Angabe eines bestimmten Zielwertes erscheint jedoch, gerade unter Berücksichtigung der genannten Einflussfaktoren auf die Statistik, nicht sinnvoll. Eine erste Orientierung können hier aber die Vergleichszahlen für die Landesebene geben. In Baden-Württemberg lag die Zahl der Straftaten 2012 bei rund 54,3 Straftaten je Einwohnerinnen und Einwohner. Entwicklung und Interpretation Die Straftaten pro tausend Einwohnerinnen und Einwohner lagen für den Landkreis Esslingen durchgehend unter dem Durchschnitt vom Land Baden-Württemberg. Im Jahr 2009 sank die Zahl von ca. 50 auf ca. 45 Straftaten pro Einwohner/innen. Seitdem blieb die Anzahl bis 2013, abgesehen von einer leichten Erhöhung in 2012, nahezu konstant. In der Stadt Esslingen lag die Zahl der bekannt gewordenen Straftaten pro Einwohner mit 63,7 deutlich über dem Durchschnittswert des Landkreises Esslingen und des Landes Baden-Württemberg. Bekannt gewordene Straftaten pro Einwohnerinnen und Einwohner ,3 97,0 97, ,9 53,2 54, ,3 45,1 44,6 20 LK Esslingen Stadt Stuttgart Land Baden-Württemberg Quelle: Landeskriminalamt Baden-Württemberg: Polizeiliche Kriminalstatistik Jahresberichte 2008 bis 2014

49 B8 Ziel: Hohe Stabilität von Mieten Indikator: Preisindex der Mieten Definition/Bezug zur Nachhaltigkeit Zur Diskussion von Zielen Monatliche Nettomiete in Euro/m² Mietspiegel werden in Baden-Württemberg bislang nur in wenigen Gemeinden erstellt. Darüber hinaus weicht die Methode, mit der standardisierte Informationen über die Entwicklung von Mieten erarbeitet werden, von Gemeinde zu Gemeinde zum Teil sehr stark voneinander ab. An der Erstellung des Esslinger Mietspiegels hat ein begleitender Arbeitskreis aus Wohnungsmarktexperten mitgewirkt. In diesem Gremium sind vertreten: Baugenossenschaft Esslingen eg Deutscher Mieterbund Landkreis Esslingen-Göppingen e.v. EMA-Institut für empirische Marktanalysen EWB Esslinger Wohnungsbau GmbH Haus und Grund Esslingen e.v. Mieterbund Esslingen Stadt und Kreis e.v. Stadt Esslingen am Neckar, Amt für Sozialwesen und Geschäftsstelle Gutachterausschuss Bei den dargestellten Mietpreisangaben im Mietspiegel handelt es sich um monatliche Nettomieten in Euro pro Quadratmeter Wohnfläche (Euro/m²). Erfasst wird die durchschnittliche monatliche Nettomiete am Beispiel einer 48 Quadratmeter großen Wohnung mit guter Wohnqualität. In den Mietspiegeln aus den Jahren 2002, 2006, 2010 und 2014 werden für verschiedene Baujahre die Teuerungsraten im Zeitverlauf wiedergegeben. Unter der Nettomiete versteht man das Entgelt für die Überlassung der Wohnung, das Mietausfallsrisiko, die Verwaltungskosten sowie Aufwendungen für die Instandhaltung, jedoch ohne Betriebskosten wie etwa Grundsteuer, Kosten für Wasser und Abwasser, Heizkosten, Müllabfuhr, Hausreinigung und Gartenpflege ,12 7,70 7,52 7,83 8,04 8,30 8,78 9,15 9,56 6,94 7,32 7,57 7,89 6,06 6,22 7,49 6,35 6,65 7,19 5,54 5,74 6,36 7,44 7,48 8,22 8,69 8,25 Die Nutzung einer Wohnung zu einem angemessenen Preis ist ein wichtiges Menschenrecht. Sie ist nicht nur materielle Basis für Wärme, Schutz und Geborgenheit, sondern unabdingbare Voraussetzung für Arbeit, Privatleben, Hygiene, für bestimmte Formen der Kommunikation und für soziale Anerkennung. Größe und Belegungsdichte, Qualität, Umfeld und Erschwinglichkeit der Wohnung beeinflussen Lebensstandard und Lebensqualität in erheblichem Maße. Es kommt also darauf an, dass sich die Mietpreise nicht allzu sehr von der allgemeinen Preisentwicklung abkoppeln. Die Zunahme der Einpersonenhaushalte führt zu einem steigenden Bedarf an Wohnungen und zu damit verbundenen Mietpreiserhöhungen. Eine zu teure Wohnung kann auch zur Überschuldung oder zum Bezug von Sozialhilfe führen. Noch immer zeigen sich bei den Wohnungsmieten oftmals hohe Teuerungsraten. Es wäre zunächst anzustreben, dass diese Teuerungsrate nicht über dem Schnitt der allgemeinen Teuerungsrate liegt. Ein generelles Ziel für eine zukunftsfähige Entwicklung ist eine verlässliche langfristige Kalkulationsmöglichkeit und damit insgesamt möglichst niedrige Teuerungsraten. Entwicklung und Interpretation Die durchschnittliche Teuerungsrate der monatlichen Nettomiete lag in Esslingen im Zeitraum zwischen 2002 und 2006 bei rund 1,6 Prozent pro Jahr. Im Zeitraum von 2006 bis 2010 erhöhte sich die Teuerungsrate durchschnittlich um jährlich 2,9 Prozent, unabhängig vom Baujahr. Im Zeitraum von 2010 bis 2014 stieg die monatliche Nettomiete um 1,9 Prozent pro Jahr. Die durchschnittliche Nettomiete unabhängig von allen Wohnwertmerkmalen beträgt 2014 in Esslingen 7,42 Euro je m². 8,89 9,01 Mietspiegel 2014 Mietspiegel 2010 Baujahr Quelle: Stadt Esslingen am Neckar, Amt für Sozialwesen: Qualifizierter Mietspiegel Mietspiegel 2006 Mietspiegel 2002 Preisindex der Mieten am Beispiel einer 48qm Wohnung mit guter Wohnqualität 49

50 4 B Die Indikatoren im Einzelnen B Wirtschaft und Soziales: Gutes Leben in Kommunen B.III Die Kommune unterstützt Kultur und Bildung B9 Ziel: Gute Ausstattung der Bibliotheken Indikator: Medienbestand in öffentlich zugänglichen Bibliotheken je Einwohner/innen Definition/Bezug zur Nachhaltigkeit Mit dem Indikator wird der Gesamtbestand der in den nichtwissenschaftlichen öffentlichen Bibliotheken vorhandenen Medien erfasst, die den Bürgerinnen und Bürgern zur Verfügung stehen. Die Gesamtzahl der Medien wird auf die Einwohnerzahl bezogen. Unter Medien werden unter anderem Bücher, Zeitungen und Zeitschriften, digitale Datenträger, Schallplatten und Kassetten verstanden. Das kulturelle Angebot einer Gesellschaft ist unter dem Aspekt einer nachhaltigen Entwicklung eng verknüpft mit den Begriffen Bildung und Lebensqualität. Der Bestand an Bibliotheken und somit an Medien steht für einen Teil dieses kulturellen Angebots. Öffentlich zugängliche Bibliotheken sind von besonderer Bedeutung, da sie allen interessierten Personen zur Verfügung stehen. Hierdurch wird gewährleistet, dass zumindest in diesem Bereich die private Weiterbildung nicht an Privilegien geknüpft ist und niemand ausgeschlossen werden kann. Zur Diskussion von Zielen In den letzten Jahren ist ein deutlicher Rückgang bei den öffentlichen Bibliotheken zu verzeichnen: Während es im Jahr 1990 in Baden-Württemberg 832 Bibliotheken mit einem Medienbestand von 12,2 Millionen Einheiten gab, waren es im Jahr 2012 nur noch 801 Bibliotheken. Trotz rückläufiger Anzahl an Bibliotheken ist der Medienbestand 2012 mit 15,7 Millionen Einheiten erheblich angewachsen, was einem Durchschnittswert von Medien je Einwohnerinnen und Einwohner entspricht. Die Veränderungen spiegeln sich einerseits in den rückläufigen Zahlen der Benutzer und deren Entleihungen wider. Andererseits ist es in Folge der Digitalisierung auch zum Abbau von Personalstellen gekommen. Zu berücksichtigen ist, dass in Teilbereichen insbesondere bei Zeitungen und Zeitschriften ein Ablösen durch Bereitstellung von Internetzugängen in Bibliotheken erfolgt. Entwicklung und Interpretation Von einem Bestand von Medien pro Einwohner/innen sank die Zahl bis 2002 leicht ab. Im Jahr 2004 erholte sich der Bestand wieder auf etwa Medien und blieb die nächsten Jahre weitgehend stabil. Ab 2008 war jährlich ein leichter Anstieg bis 2011 auf Medien pro Einwohner zu verzeichnen. Seither hat sich der Bestand pro Einwohner/innen nur unwesentlich verändert. Medienbestand in öffentlich zugänglichen Bibliotheken pro Einwohnerinnen und Einwohner Quelle: Statistisches Landesamt Baden-Württemberg , , ,3 Esslingen (Stadt) Stuttgart Baden-Württemberg

51 B10 Ziel: Gute Schulbildung Indikator: Anteil der Übergänge an weiterführende Schulen in Prozent aller Grundschulabgänger/innen Prozent Anteil der Übergänge an weiterführende Schulen in Prozent aller Grundschulabgänger/Innen Jahr 65,2 67,6 70,4 72,9 73,3 Quelle: Statistisches Landesamt Baden-Württemberg 84,6 Definition/Bezug zur Nachhaltigkeit Der Indikator zeigt den prozentualen Anteil der Schüler/Innen, die nach der Grundschule auf das Gymnasium oder die Realschule übergegangen sind. Ein hohes Bildungsniveau und eine gute schulische Ausbildung erhöhen die Chancen auf eine solide berufliche Entwicklung trotz der sich ständig verändernden Anforderungen des Arbeitsmarktes. Zur Diskussion von Zielen Möglichst viele Jugendliche sollen eine qualifizierte schulische Ausbildung erhalten. Eine Quote von Schüler/Innen, die auf weiterführende Schulen wechseln, ist hierfür ein wichtiger Indikator. Der Trend bei der Schulentwicklung der vergangenen Jahre in Baden-Württemberg setzt sich weiter fort. Dies ist ein Ergebnis der amtlichen Schulstatistik zu den Übergängen aus den Grundschulen in die weiterführenden Schulen zum Schuljahr 2013/2014. Während einerseits die Übergangsquote auf die Werkreal-/ Hauptschulen auf 11,9 Prozent erneut sinkt, ist bei den Realschulen nur eine leicht rückläufige Tendenz auf 36,2 Prozent zu verzeichnen und bei den Gemeinschaftsschulen eine starke Zunahme der Übergangsquote auf 5,7 Prozent entsprechend der größeren Zahl der Schulen. Die Gymnasien stabilisieren sich mit 44,6 Prozent bei einem leichten Plus auf hohem Niveau und erreichen erneut den höchsten Übergangsanteil. Entwicklung und Interpretation Der Anteil an Grundschulabgänger/innen, die auf eine weiterführende Schule übergehen, wies von 2000 bis 2011 eine leicht steigende Tendenz, jedoch mit kleinen Schwankungen innerhalb der Jahre, auf. Seit 2011 steigt die Übergangsrate weiter an und lag im Schuljahr 2013/2014 bei 84,6 Prozent. Der Anteil der Gymnasiasten ist seit dem Schuljahr 2000/2001 mit 34,2 Prozent bis zum Schuljahr 2013/2014 auf 54,5 Prozent angewachsen. Der Anteil der Realschüler/innen ist im gleichen Zeitraum nahezu stabil geblieben. Im Schuljahr 2000/2001 lag er bei 31,0 Prozent, im Schuljahr 2013/2014 bei 30,1 Prozent. 51

52 4 B Die Indikatoren im Einzelnen B Wirtschaft und Soziales: Gutes Leben in Kommunen B.IV Die Kommune fördert Familienfreundlichkeit und eine ausgewogene Bevölkerungsstruktur B11 Ziel: Verbesserung der Lebensumwelt von Kindern und Jugendlichen Indikator: Kommunale Aufwendungen für Kinder- und Jugendarbeit in Prozent der Gesamtaufwendungen Definition/Bezug zur Nachhaltigkeit Für die Berechnungen können die Aufwendungen für die Produktbereiche 3620 und 3650 des Produktplans der Stadt Esslingen herangezogen werden. Prinzipiell nicht erfasst werden sollten Ausgaben für Investitionen. Diese Aufwendungen werden sodann in Beziehung zu den Gesamtaufwendungen gesetzt. Die Förderung von Kindern und Jugendlichen und die Berücksichtigung ihrer Interessen sind wichtige Forderung im Rahmen der nachhaltigen Entwicklung. Die kommunale Kinder- und Jugendarbeit kann über ihre eigentlichen Aspekte hinaus auf die Einbindung dieser Generation in die Kommunalpolitik hinwirken. Entwicklung und Interpretation Die kommunalen Ausgaben für Kinder- und Jugendarbeit in Prozent des kommunalen Haushalts sind von 2011 bis 2013 kontinuierlich angestiegen. Zur Diskussion von Zielen Der Etat sollte so bemessen sein, dass die vielfältigen Aufgaben für Kinder- und Jugendarbeit angemessen wahrgenommen werden können. Eine Kommune sollte der eigenen Verantwortung für die zukünftige Entwicklung der nachwachsenden Generationen Rechnung tragen. Auch das Ziel, soziale Probleme und Spannungen zu vermeiden, gebietet es, diese wichtige Aufgabe angemessen und dauerhaft wahrzunehmen. Kommunale Ausgaben für Kinder- und Jugendarbeit in Prozent des kommunalen Haushalts , ,0 Quelle: Stadt Esslingen am Neckar Amt für Soziales und Sport Abteilung Familie, Jugend, Senioren und Bürgerengagement 14,

53 B12 Ziel: Ausgeglichene Wirtschaftsstruktur Indikator: Anteil der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten nach Wirtschaftsbereichen Anteil der sozialversicherungspflichtig Beschäftigte nach Wirtschaftsbereichen 29,5 29,4 30,8 32, ,4 33,5 34,2 34,8 34,6 35,3 15,1 14,4 14,2 14,7 14,7 14,5 15,4 15,3 15,6 15, ,8 54,6 52,6 51,9 50, ,4 49,4 49,7 48, Quelle: Statistisches Landesamt Baden-Württemberg Produzierendes Gewerbe Handel, Gastgewerbe und Verkehr sonstige Dienstleistungen Definition/Bezug zur Nachhaltigkeit Der Kreis der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten umfasst alle Arbeitnehmer, die krankenversicherungs-, rentenversicherungs- und/ oder beitragspflichtig nach dem Arbeitsförderungsgesetz sind oder für die von den Arbeitgebern Beitragsanteile zu den gesetzlichen Rentenversicherungen zu entrichten sind. Die Statistischen Landesämter unterscheiden folgende Wirtschaftsbereiche: Land- und Forstwirtschaft, Fischerei Produzierendes Gewerbe Handel, Gastgewerbe und Verkehr Sonstige Dienstleistungen Hinweis: Der Anteil der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten im Bereich Land- und Forstwirtschaft, Fischerei und Fischzucht wurde im Diagramm nicht dargestellt, da der Anteil in Esslingen am Neckar im Jahr 2009 nur noch 0,1 Prozent beträgt. Zur Diskussion von Zielen Wirtschaftliches Wachstum gilt als eines der Hauptziele staatlicher Wirtschaftspolitik, da wirtschaftlicher Wohlstand und gesichertes, möglichst steigendes Einkommen sowie die Lösung anstehender sozialer Probleme (Arbeitslosigkeit, Rentensicherung) nur bei anhaltendem wirtschaftlichen Wachstum zu realisieren sind. Die positive Einflussnahme auf die Wirtschaftsentwicklung nimmt insofern eine bedeutende Stellung in der Politik ein. Das zukünftige wirtschaftliche Wachstum wird entscheidend davon abhängen, wie es Deutschland gelingt, auf den wirtschaftlichen Strukturwandel und den damit einhergehenden technologischen Wandel sowie die Globalisierung der Arbeitsmärkte unter Berücksichtigung der demografischen Entwicklung zu reagieren. Entwicklung und Interpretation Seit 2003 nahm der Anteil von sonstigen Dienstleistungen bis 2013 fast durchgehend zu, und zwar von 29,5 auf 35,3 Prozent. Der Anteil des produzierenden Gewerbes ging im gleichen Zeitraum langfristig zurück, nämlich von 55,0 auf 48,6 Prozent. Der Bereich Handel, Gastgewerbe und Verkehr schwankt anteilsmäßig im Laufe der Jahre, weist zuletzt aber einen, im Gegensatz zu den letzten Jahren, größeren Anteil auf. 53

54 4 B Die Indikatoren im Einzelnen B Wirtschaft und Soziales: Gutes Leben in Kommunen B.V Die Kommune fördert das Miteinander, Integration und Gleichberechtigung B13 Ziel: Gleichberechtigte Teilhabe von Frauen am öffentlichen Leben Indikator: Anteil von Frauen im Kommunalparlament in Prozent Definition/Bezug zur Nachhaltigkeit Die Zahl der Frauen im Kommunalparlament wird in Bezug gesetzt zur Gesamtzahl der gewählten Mandatsträger. Die Angaben beziehen sich jeweils auf das unmittelbare Ergebnis der Wahlen. Eine im Einzelfall durch vorzeitiges Ausscheiden eines Mandatsträgers und durch Nachrücken bedingte geringfügige Verschiebung während der Wahlperiode kann hier unberücksichtigt bleiben. Frauen und Männer sollten auf allen politischen Ebenen gleichberechtigt über Zukunftsfragen entscheiden, einschließlich Fragen der nachhaltigen Kommunalentwicklung. Dieser Forderung kann mit einer ausgewogenen Anzahl an Mandaten für Frauen und für Männer in den entsprechenden Gremien am besten entsprochen werden. Anteil von Frauen in der Kommunalvertretung in Prozent Zur Diskussion von Zielen Es sollte eine paritätische Besetzung von Frauen und Männern angestrebt werden. Fest steht, dass Frauen häufig eine andere Sicht in politische Diskussionen einbringen und auch unterschiedlich von politischen Entscheidungen betroffen sind. Was sich auf der Ebene der Regierungen der Länder beobachten lässt nur in zwei Parlamenten von 188 betrachteten Staaten weltweit hatten zum Stand November 2013 Frauen die Hälfte oder mehr der Sitze, nämlich in Ruanda und in Andorra setzt sich auf der Ebene von Bundesländern und Kommunen fort. In Baden-Württemberg insgesamt lag der Anteil der Frauen im Kommunalparlament bei den letzten zwei Kommunalwahlen 2009 und 2004 bei 22 Prozent bzw. 21 Prozent. Der 14. Landtag hatte mit 23,7 Prozent den niedrigsten Frauenanteil unter den deutschen Landesparlamenten. Im 15., dem 2011 gewählten Landtag sank der Frauenanteil weiter auf 18,1 Prozent. Das ist insgesamt weit unter dem Frauenanteil im Deutschen Bundestag (2013: 36,3 Prozent). Entwicklung und Interpretation Der Anteil an Frauen in den Kommunalparlamenten ist von 2004 bis Anfang 2014 unverändert geblieben war dann ein leichter Anstieg zu verzeichnen. Prozent ,5 32,5 37, , Gemeinderatswahl Esslingen Stadt Kreistagswahl LK Esslingen Wahljahr Quellen: Statistisches Landesamt Baden-Württemberg Website der Stadt Esslingen Website des Landkreises Esslingen 54

55 B14 Ziel: Integration von Migrantinnen und Migranten Indikator: Zahl der Einbürgerungen Definition/Bezug zur Nachhaltigkeit Unter Einbürgerung versteht man den Erwerb einer Staatsbürgerschaft durch einen Exekutivakt, d.h. auf Antrag des Bewerbers bei der in dem jeweiligen Land zuständigen Behörde. Anspruch auf Einbürgerung besteht dann, wenn folgende Voraussetzungen erfüllt sind: unbefristetes Aufenthaltsrecht zum Zeitpunkt der Einbürgerung, bestandener Einbürgerungstest (Kenntnisse über die Rechts- und Gesellschaftsordnung sowie die Lebensverhältnisse in Deutschland), seit acht Jahren gewöhnlicher und rechtmäßiger Aufenthalt in Deutschland (diese Frist kann nach erfolgreichem Besuch eines Integrationskurses auf sieben Jahre verkürzt werden, bei besonderen Integrationsleistungen sogar auf sechs Jahre), eigenständige Sicherung des Lebensunterhalts (auch für unterhaltsberechtigte Familienangehörige) ohne Sozialhilfe und Arbeitslosengeld II, ausreichende Deutschkenntnisse, keine Verurteilung wegen einer Straftat, Bekenntnis zur freiheitlichen demokratischen Grundordnung des Grundgesetzes der Bundesrepublik Deutschland, grundsätzlich der Verlust beziehungsweise die Aufgabe der alten Staatsangehörigkeit (hier gibt es Ausnahmen je nach Herkunftsland, bitte sprechen Sie mit der Einbürgerungsbehörde). Zur Diskussion von Zielen Eine kontinuierliche Zahl an Einbürgerungen fördert das gute Miteinander in einer Kommune. In Deutschland gibt es ein beträchtliches Einbürgerungspotenzial, denn nur ein geringer Prozentsatz der hier lebenden Ausländerinnen und Ausländer erwirbt trotz ausreichender Aufenthaltsdauer den deutschen Pass. Die Einbürgerung wird vor allem von jüngeren und besser integrierten Ausländern realisiert. Geschlechterunterschiede gibt es im Durchschnitt kaum. Unterschiede in der Einbürgerungsbereitschaft existieren allerdings zwischen den Herkunftsländern. So neigen z.b. Türken weitaus stärker zur Einbürgerung als Italiener und Griechen, die als EU-Bürger nur wenig Anreize für den Erwerb des deutschen Passes haben. Entwicklung und Interpretation Die Zahl der Einbürgerungen im Landkreis Esslingen ging zwischen 2001 und 2008 um knapp drei Viertel zurück, danach ging die Zahl wieder leicht nach oben und erreichte schließlich 2014 ihren höchsten Wert mit Einbürgerungen. Waren es 2001 noch mehr Männer als Frauen, die einen Antrag auf Einbürgerung in Esslingen gestellt hatten, so wollten sich Prozent mehr Frauen als Männer einbürgern lassen. Von den knapp Einbürgerungen entfielen 2013 auf die Stadt Esslingen rund ein Viertel, nämlich 235 Personen. Einbürgerungen Landkreis Esslingen Quelle: Statistisches Landesamt Baden-Württemberg Insgesamt Männer Frauen 55

56 4 C Die Indikatoren im Einzelnen C Rahmenbedingungen einer nachhaltigen Kommunalentwicklung C.I Die Kommune schafft den Rahmen für eine nachhaltige zukunftsfähige Entwicklung C1 Ziel: Ausgewogene Bevölkerungs- und Siedlungsstruktur Indikator: Zahl der Zu- und Fortzüge pro Einwohner/innen und Wanderungssaldo Definition/Bezug zur Nachhaltigkeit Erfasst wird die Anzahl der Menschen, die im Bezugsjahr durch Umzug in die Kommune zuziehen oder sie verlassen. Die Differenz dieser beiden Werte ergibt den Wanderungssaldo. Eine nachhaltige Kommunalentwicklung zeichnet sich dadurch aus, dass die Bewohnerinnen und Bewohner in der Kommune ihren Lebensmittelpunkt und für sich und ihre Kinder Perspektiven sehen. Zur Diskussion von Zielen Baden-Württemberg insgesamt weist, ähnlich wie Bayern, seit vielen Jahren stets einen positiven Wanderungssaldo auf. Negative Salden verzeichnen zum Beispiel Thüringen oder Sachsen. Ein positiver Wanderungssaldo, also mehr Zuzüge als Fortzüge, bedeutet, dass die Region als lebenswert eingestuft wird. Sehr hohe Salden allerdings können auch zu Problemen führen beispielsweise zu einer Überlastung des Arbeits- oder Wohnungsmarkts. Zuzüge, insbesondere von jungen, aktiven Bevölkerungsgruppen, führen oftmals zu einer verbesserten Einnahmesituation einer Gemeinde und können somit kurzfristige Überlastungen kompensieren. Insofern muss jeder Saldo auch qualitativ bewertet werden. Zur Analyse der Bedeutung eines bestimmten Wanderungssaldos für eine Kommune ist es damit relevant, welche Bevölkerungsschichten und Altersgruppen zu- oder wegziehen. Im Sinne einer nachhaltigen Kommunalentwicklung sollte auch eine soziale und altersstrukturelle Durchmischung angestrebt werden. Diese kann etwa durch Bereitstellung von adäquaten, familiengerechten Wohnungsangeboten, Aufwertung der Region durch Sanierungsprogramme, Ausbau der Grünflächen und anderes mehr erreicht werden. Entwicklung und Interpretation ,4 55,4 62,7 60,6 61,4 59,2 64,0 59,7 81,7 71,4 Seit 2007 nimmt die Zahl der Zuzüge erst leicht, ab 2010 stark zu. Die erhöhte Zahl der Fortzüge ab 2010 wird durch die Zahl der Zuzüge mehr als kompensiert, sodass insgesamt seit 2010 wieder mehr Einwohner/innen nach Esslingen hin- als fortziehen ,0 7,4 9,1 9,5 10,2 5,2 4,4 2,1 0,1-2,7-2,3-1,7-5, Zahl der Zu- und Fortzüge pro Einwohnerinnen und Einwohner und Wanderungssaldo 56 Zuzüge Fortzüge Saldo Quelle: Statistisches Landesamt Baden-Württemberg

57 C2 Ziel: Ausgewogene Altersstruktur Indikator: Altersstruktur der Bevölkerung Definition/Bezug zur Nachhaltigkeit Fortlaufend ausgewiesen wird die Entwicklung der Veränderung der Anteile der Bevölkerung unter 25 Jahren, zwischen 25 und 65 Jahren und über 65 Jahren. Der bundesweite Trend zu einer älter werdenden Gesellschaft macht Anpassungen von Infrastruktur und öffentlichen Einrichtungen erforderlich. Die rechtzeitige Berücksichtigung der Entwicklung hilft, die notwendigen Anpassungskosten zu reduzieren. Zur Diskussion von Zielen Für die Entwicklung einer Kommune ist eine ausgewogene Zusammensetzung der Bevölkerung auch nach deren Altersstruktur von großem Vorteil. Schnelle Änderungen der Anteile der unterschiedlichen Altersgruppen können dazu führen, dass die Infrastruktur und öffentliche Einrichtungen mit hohen Kosten angepasst werden müssen. Gerade der bundesweite Trend zu einer älter werdenden Gesellschaft macht derartige Anpassungsinvestitionen notwendig. Ein vergleichsweise hoher Anteil von Kindern und Jugendlichen kann auch ein Anzeichen für eine hohe Lebensqualität und/oder für eine besonders dynamische Wirtschaftsentwicklung in der Region sein. Altersstruktur in Esslingen Entwicklung und Interpretation Die Alterstruktur der Esslinger Bevölkerung hat sich zwischen 1990 und 2013 vor allem bei den über 65-Jährigen Esslinger Bürgerinnen und Bürgern entscheidend verändert. Der Altersquotient ist von 16 Prozent auf 20,9 Prozent angestiegen; in absoluten Zahlen übersetzt, hat die Zahl der über 65-Jährigen in Esslingen um 27,0 Prozent zugenommen, und zwar von auf Einwohner/innen. Der Jugendquotient ist im gleichen Zeitraum über die Jahre relativ stabil geblieben. Währenddessen ist die Zahl der 25- bis 65-Jährigen von 57,1 auf 54,2 Prozent zurückgegangen. In absoluten Zahlen bedeutet es einen Rückgang von auf Einwohner/innen. Eine Aufgabe der Stadt- und Landkreise besteht in der kommunalen Verantwortung, dass die zur Ausführung von Sozialleistungen notwendigen sozialen Dienste rechtzeitig und ausreichend zur Verfügung stehen (SGB I, 17, Abs. 1). Die Bevölkerung von Esslingen wird also zunehmend älter. Im Jahr 2030 werden voraussichtlich Bürgerinnen und Bürger 65 Jahre und älter sein, was einem Anteil von rund 41 Prozent der Gesamtbevölkerung entspricht. Gerade auch für ältere Personen im Transferleistungsbezug oder mit geringen Einkommen sind Angebote zu gestalten. Letztlich ist eine konkrete Maßnahmenplanung notwendig, wie die Sicherstellung des Versorgungsauftrags für pflegebedürftige Menschen in Esslingen gelingen kann. Als Grundlage sind Daten über die Anzahl der älteren Personen und auch ihre finanzielle Situation kleinräumig (Stadtteile) zu erheben und auszuwerten ,1 16,7 17,1 17,1 17,6 18,3 19,5 20,9 21,6 21,7 21,1 20,9 57,1 57,8 58,1 58, ,6 56, ,1 54,5 54,5 54,1 54,2 26,8 26,1 25,2 24,7 24,8 24,7 24,8 24, ,8 24,8 24, Quelle: Statistisches Landesamt Baden-Württemberg unter 25 Jahren Jahre 65 Jahre und älter 57

58 4 C Die Indikatoren im Einzelnen C Rahmenbedingungen einer nachhaltigen Kommunalentwicklung C.II Die Kommune unterhält ein kommunales Nachhaltigkeitsmanagement C3 Ziel: Gutes kommunales Energiemanagement Indikator: Energieverbrauch kommunaler Liegenschaften pro Quadratmeter genutzter Fläche in Kilowattstunden Definition/Bezug zur Nachhaltigkeit Der Energiebedarf (Wärme- und Stromverbrauch) lässt sich in Kilowattstunden pro Quadratmeter genutzter Fläche (Bezugsfläche) und Jahr ermitteln. Die über kommunalen Liegenschaften in Deutschland haben einen Energieverbrauch von mehr als Gigawattstunden pro Jahr. Die Energiekosten stellen mit ca. 2,6 Milliarden Euro den viertgrößten Faktor in kommunalen Haushalten dar. Die Richtlinienreihe des Vereins Deutscher Ingenieure VDI 3807 beschreibt das Verfahren zur Bestimmung von Verbrauchskennwerten für Gebäude. Das Verfahren ist anwendbar auf thermische und elektrische Energie sowie Wasser. Die Kennwerte werden aus gemessenen Verbräuchen ermittelt. Ziel ist insbesondere die Ermittlung von Einsparpotenzialen. Zur Diskussion von Zielen Laut VDI-Richtlinie 3807 gelten Verbrauchskennwerte für Gebäude in ihrer Gesamtheit und werden aus gemessenen Verbrauchswerten ermittelt, die dem Einfluss unterschiedlicher Größen unterliegen (z. B. Baulicher Wärmeschutz, Benutzerverhalten, Nutzungsgrad der Heizungsanlage). Die Richtlinie dient dazu, einheitliche Grundlagen für die Ermittlung und Interpretation von Verbrauchskennzahlen zu schaffen. Die Kennwerte können Energiesparpotentiale aufzeigen. Laut Deutscher Energie-Agentur (dena) lassen sich mit folgenden geeigneten Maßnahmen große Einsparungen erzielen: eine Sanierung der Gebäudehülle spart bis zu 90 Prozent der Heizenergie, moderne drehzahlgeregelte Heizungspumpen verbrauchen bis zu 50 Prozent weniger Strom als konventionelle und mit Hilfe moderner Beleuchtungssysteme können bis zu 75 Prozent der bisherigen Stromkosten eingespart werden Energieverbrauch kommunaler Liegenschaften pro Quadratmeter genutzter Fläche in Kilowattstunden ,6 96,3 96,6 88,7 90,5 Entwicklung und Interpretation Der Energieverbrauch der kommunalen Liegenschaften für Strom und Heizenergie hat sich in den zurückliegenden Jahren in Esslingen durchaus positiv entwickelt, nachdem die Werte zwischen 2007 und 2009 noch anstiegen, sind sie seither rückläufig. Zwischen 2009 und 2013 sind die Verbräuche um 13,7 Prozent zurückgegangen. 90,2 83,4 Quelle: Stadtplanungs- und Stadtmessungsamt der Stadt Esslingen am Neckar 58

59 C4 Ziel: Nachhaltige kommunale Beschaffung Indikator: Anteil von Recyclingpapier am Papierverbrauch kommunaler Einrichtungen in Prozent Definition/Bezug zur Nachhaltigkeit Erfasst wird der Anteil von Recyclingpapier am Papierverbrauch der kommunalen Einrichtungen. Recyclingpapier verursacht in der Herstellung nicht nur etwa 15 Prozent weniger CO 2, sondern ist auch eines der einfachsten Mittel, um Ressourcen zu schonen. Für Frischfaserpapier werden Wälder gerodet besonders in Brasilien, Indonesien und Russland, zu etwa 20 Prozent Urwälder, nicht selten illegal. Die Deutschen hatten 2011 mit ca. 247 kg pro Jahr neben den USA, Japan und Österreich mit den größten Pro-Kopf-Verbrauch an Papier weltweit. Zur Diskussion von Zielen Entgegen dem Trend, immer mehr elektronisch zu lesen und zu kommunizieren, werden in deutschen Büros insgesamt noch immer etwa 60 Tonnen Papier pro Stunde verbraucht. Auch nach jahrzehntelangen Recyclingkampagnen ist das allermeiste davon aus Frischfaser. Eine Umstellung auf 98 Prozent Recyclingpapier wird für machbar und anstrebenswert eingeschätzt. Die Verwendung von Recyclingpapier in öffentlichen Einrichtungen geht auch mit einer Vorbildfunktion für andere Einrichtungen und Privatpersonen einher. Darüber hinaus ist insbesondere eine Verwendung von zertifiziert recyceltem Papier etwa Papier mit dem Gütesiegel Blauer Engel sinnvoll. Zudem sollte neben dem verwendeten Papier in den Büros auch beim externen Druck von Broschüren oder Ähnlichem darauf geachtet werden, eine umweltorientierte Druckerei, die mit Recyclingpapier druckt, zu beauftragen. Seit 2008 erhebt die Initiative Pro Recyclingpapier jährlich Daten über den Recyclinganteil in deutschen Städten ab Einwohnerinnen und Einwohner haben drei Viertel der 120 Städte teilgenommen und dabei einen Recyclinganteil von 80,5 Prozent erzielt. Damit sparten die teilnehmenden Städte insgesamt soviel Wasser ein wie 3,5 Millionen Haushalte jährlich verbrauchen, und eine Menge an Strom, um den Jahresverbrauch von Haushalten zu decken. Entwicklung und Interpretation Die kommunalen Einrichtungen benutzten 2013 zum Kopieren oder Drucken fast 100 Prozent Recyclingpapier. Anteil von Recyclingpapier am Papierverbrauch kommunaler Einrichtungen ,2% Sonstige 96,8% Recyclingpapier Quelle: Stadtplanungs- und Stadtmessungsamt der Stadt Esslingen am Neckar 59

60 4 C Die Indikatoren im Einzelnen C Rahmenbedingungen einer nachhaltigen Kommunalentwicklung C.III Die Kommune achtet auf fiskalische Nachhaltigkeit C5 Ziel: Gesunde Struktur des Öffentlichen Haushalts Indikator: Kommunale Schulden je Einwohner/in Definition/Bezug zur Nachhaltigkeit Kommunale Schulden sind alle am Ende eines Jahres bestehenden Schulden bei Kreditinstituten, Versicherungen, Bausparkassen, der Sozialversicherung sowie im Ausland direkt aufgenommene Darlehen. Dazu gehören auch Wertpapierschulden der Gebietskörperschaften. Schon allein durch Zinszahlungen aufgrund der bestehenden Schulden werden Handlungsspielräume künftiger Generationen belastet. Zur Diskussion von Zielen Der Abbau bestehender und die Vermeidung neuer Schulden ist für eine nachhaltige Kommunalpolitik zentral. Die kommunalen Schulden der Kernhaushalte betrugen 2012 in Baden-Württemberg 6,06 Milliarden Euro. In Baden-Württemberg sind zwar die Pro-Kopf- Kommunale Schulden in pro Einwohnerin und Einwohner Schulden am Kernhaushalt die niedrigsten im Ländervergleich, allerdings liegt das Bundesland durch hohe Werte der Schulden in den sonstigen öffentlichen Fonds, Einrichtungen und Unternehmen (FEU), die nicht in den Kernhaushalt gerechnet werden, leicht über dem Gesamtdurchschnitt. Kommunale Schulden können Auswirkungen auf die Leistungen an Sozialhilfeempfänger und Obdachlose, die Bereitstellung von Kinderbetreuungsplätzen und staatliche Aufwendungen haben. Je kleiner eine Kommune ist, desto stärker fallen ungeplante Kosten (beispielsweise Schulsanierungen, Asbestbeseitigungen etc.) ins Gewicht. Im Sinne der nachhaltigen Kommunalentwicklung sollte jede Ausgabe auch nach ökologischen und sozialen Standards bewertet werden. Entwicklung und Interpretation Von 347,- Euro Schulden pro Einwohner im Jahr 1998 ausgehend, hatte die Stadt Esslingen ihre Schulden bis 2008 fast vollständig getilgt. Ab 2009 nahmen die Schulden jedoch stark zu und beliefen sich 2012 auf einem vorläufigen Höchstwert von 1.068,- Euro Schulden pro Einwohnerin und Einwohner. Die Schulden sind 2013 wieder leicht zurückgegangen Stadt Esslingen LK Esslingen Quelle: Statistisches Landesamt Baden-Württemberg 60

61 Die Indikatoren im Einzelnen C Rahmenbedingungen einer nachhaltigen Kommunalentwicklung C.IV Die Kommune fördert die Bürgerbeteiligung C6 Ziel: Hohes demokratisches Engagement Indikator: Wahlbeteiligung bei Wahlen zum Kreistag und Gemeinderat in Prozent Definition/Bezug zur Nachhaltigkeit Die Wahlbeteiligung ermittelt sich als Prozentsatz der Wahlberechtigten, die sich, mit gültiger oder ungültiger Stimme, an der Wahl beteiligt haben. Generell gilt die Höhe der Wahlbeteiligung als Maß der Demokratie. Eine hohe Wahlbeteiligung legitimiert die demokratisch Gewählten. In Deutschland sind alle Deutschen wahlberechtigt, die am Wahltag das 18. Lebensjahr vollendet haben und seit mindestens drei Monaten im jeweiligen Wahlgebiet ihren Hauptwohnsitz haben. In Baden-Württemberg gilt wie in einigen anderen Bundesländern ein aktives Wahlrecht zur Kommunalwahl bereits ab einem vollendeten 16. Lebensjahr. Im Rahmen einer nachhaltigen Kommunalentwicklung interessiert besonders die Beteiligung bei Wahlen auf kommunaler Ebene, denn traditionsgemäß gehen mehr Wahlberechtigte bei Bundes- und Landtagswahlen zur Urne als bei Europa- und Kommunalwahlen. Zur Diskussion von Zielen Entwicklung und Interpretation Die Wahlbeteiligung bei den Kreistagswahlen im Landkreis Esslingen lag seit 1999 bei etwa 50 Prozent. Dies entsprach ziemlich genau der durchschnittlichen Wahlbeteiligung bei den Kreistagswahlen in Baden-Württemberg (2014: 49,5 Prozent). Bei den Gemeinderatswahlen in Esslingen lag die Wahlbeteiligung in den letzten vier Jahrzehnten stets bei unter 50 Prozent. Hier lag die Wahlbeteiligung in der Stadt Esslingen immer etwa 2-3 Prozent unter dem Durchschnitt Baden-Württembergs (2014: 49,1 Prozent). Wahlbeteiligung bei den Kreistagswahlen ,5 68,2 54,3 53,8 52,8 49,8 Kommunalpolitik sollte so interessant sein, dass die breite Mehrheit oder mindestens so viele Wahlberechtigte wie bei den Bundes- und Landtagswahlen sich mit ihrer Stimme beteiligen. Bei der Bundestagswahl 2009 lag die Wahlbeteiligung bei 72,4 Prozent und bei der Landtagswahl 2011 bei 66,3 Prozent. An den Kommunalwahlen beteiligt sich inzwischen meist nur noch jeder Zweite in Baden-Württemberg. Während in den 1990er Jahren noch Durchschnittswerte zwischen 70 Prozent und 80 Prozent erreicht wurden, ist seit den Wahlen im Jahr 1999 ein deutlicher Trend zur 50 Prozent-Marke hin zu erkennen. Die Beteiligung variiert relativ stark zwischen den Kreisen. Interesse und Vertrauen in die Kommunalpolitik und der persönliche Kontakt zu den Kandidatinnen und Kandidaten fördern die Wahlbeteiligung. Außerdem beteiligen sich an Kommunalwahlen insbesondere Menschen, die sich mit dem Wohnort verbunden fühlen und zum Beispiel in Verbänden und Vereinen engagiert sind % 0 % , , , Quelle: Statistisches Landesamt Baden-Württemberg Wahlbeteiligung bei den Gemeinderatswahlen in Esslingen 46,2 61

62 4 C Die Indikatoren im Einzelnen C Rahmenbedingungen einer nachhaltigen Kommunalentwicklung C.V Die Kommune fördert das Bürgerengagement C7 Ziel: Hohes ehrenamtliches Engagement Indikator: Zahl der eingetragenen Vereine je Einwohner/innen Definition/Bezug zur Nachhaltigkeit Es wird die Anzahl der beim Registergericht eingetragenen Vereine auf die Anzahl der Einwohnerinnen und Einwohner (EW) bezogen. Dann erhält man die hier momentan erfassten aktuellen Vereine des Ortes. Weiter reichende Erkenntnisse würden die Gesamtmitgliederzahl der Vereine, bezogen auf die Wohnbevölkerung, und der Anteil der Mitglieder mit Migrationshintergrund bieten. Die Zahl der Vereine dient als ein Gradmesser für die Bereitschaft, sich für das Gemeinwohl einzusetzen. Zur Diskussion von Zielen Es ist nicht leicht, ein Maß für ehrenamtliches Engagement zu finden. Die Anzahl an Vereinen lässt noch keine Aussage über die Mitgliedergröße, die Aktivität der Mitglieder und über die von ihnen investierte Zeit und Energie zu. Da allerdings etwa zu den geleisteten Stunden keine flächendeckenden Daten verfügbar sind, wird hier lediglich die Anzahl der eingetragenen Vereine in einer Kommune betrachtet. Hier lässt sich aufgrund der genannten Unschärfe allerdings kein Zielwert setzen, wie viele Vereine in einer Kommune gemessen an einer bestimmten Zahl der Einwohner vorhanden sein sollten. Allerdings bietet ein Blick auf die Entwicklung der Anzahl in den letzten Jahren einen gewissen Anhaltspunkt der Bewertung des Engagements einer Kommune. Nach der fünften bundesweiten Erhebung der V&M Service GmbH 2011, einer bundesweiten Erhebung zur Vereinsstatistik, in der die Vereinsregister analysiert wurden, waren in Deutschland Vereine aktiv. Dies bedeutet, dass pro EW sieben Vereine eingetragen sind (5 Prozent mehr als 2008). Insbesondere in den Bereichen Umwelt, Tierhilfe, Menschenrechte und Kultur sind anteilsmäßig mehr Vereine gegründet worden. Entwicklung und Interpretation Daten liegen hierzu beim Amtsgericht Stuttgart vor, nachdem sie früher noch vom Esslinger Amtsgericht erfasst wurden. Abfrage ist nunmehr nicht mehr möglich. 62

63 !"! Die Indikatoren im Einzelnen C Rahmenbedingungen einer nachhaltigen Kommunalentwicklung C.VI Die Kommune nimmt ihre globale Verantwortung wahr C8 Ziel: Eine Welt faire Preise und bewusster Konsum Indikator: Fair gehandelte Produkte pro Einwohner/innen Definition/Bezug zur Nachhaltigkeit Erfasst wird die verkaufte Menge der in Esslingen verkauften fair gehandelten Produkte beim Weltladen Esslingen bezogen auf Einwohner/innen. Zur Diskussion von Zielen Der Anteil fair gehandelten Kaffees am Gesamtverkaufsvolumen von Kaffee in Esslingen sollte möglichst groß sein. Schließlich zeigt sich hierüber, ob die Esslinger sich mit dem Thema Nachhaltigkeit auseinandersetzen und sich dafür einsetzen, dass Kaffeebauern faire Preise für ihre Arbeit erzielen. Ziel sollte sein, weltweit faire Preise für geleistete Arbeit zu ermöglichen. Entwicklung und Interpretation 2012 konnten im Weltladen Esslingen pro Einwohner/innen 24 kg des fair gehandelten Kaffees verkauft werden. Seitdem ging die verkaufte Menge an fair gehandeltem Kaffee in Esslingen kontinuierlich zurück. Verkaufte Fair-Trade-Säfte je Einwohnerinnen und Einwohnern in Liter: , ,7 2, ,3 10,9 4 4,8 3,4 2, ,9 4,5 10,2 Gesamt Andere Säfte Apfel-Mango-Saft Orangensaft Der Textilumsatz stieg beim Weltladen Esslingen indes jedes Jahr etwas mehr an ca. 35 Prozent; 2013 ca. 40 Prozent und 2014 ca. 45 Prozent. Das hat sich äußerst positiv auf die Entwicklung des Jahresumsatzes ausgewirkt, er ist in den zurückliegenden Jahren stetig angestiegen, trotz allem liegt der Anteil jedes Esslinger Bürgers bei gerade einmal knapp vier Euro. Jahresumsatz des Weltladens in je Einwohnerin und Einwohner: 5 Verkaufter Fair-Trade-Kaffee je Einwohnerinnen und Einwohnern in Kg: 4 3 3,43 3,65 3,79 kg ,1 22,7 22, Quelle: Weltladen Esslingen Bei den fair gehandelten Säften ergab sich in den zurückliegenden drei Jahren eine nur bescheidene Entwicklung. Der Verkauf von Orangensaft, Apfel-Mango- Saft und anderen Säften hat sich nur unbedeutend verändert. 63

64 4 C Die Indikatoren im Einzelnen C Rahmenbedingungen einer nachhaltigen Kommunalentwicklung C.VI Die Kommune nimmt ihre globale Verantwortung wahr C9 Ziel: Eine Welt faire Preise und bewusster Konsum Indikator: Bewertung des fairen Handels durch die Esslinger Bürgerinnen und Bürger Definition/Bezug zur Nachhaltigkeit Anteil der Esslinger Bürgerinnen und Bürger, die auf die Frage Wie beurteilen Sie das Engagement in Esslingen für den fairen Handel? mit der jeweiligen Antwortmöglichkeit geantwortet haben. Zur Diskussion von Zielen Im Rahmen einer Telefon-Umfrage bei mehr als Esslinger Bürgerinnen und Bürger zum fairen Handel wurden die Befragten mit mehreren Zielvorgaben für die Stadt Esslingen konfrontiert und gebeten, sie von sehr wichtig bis unwichtig zu bewerten. Die Ziele wurden zu folgenden Themen befragt: Entwicklung und Interpretation Sortiert nach dem, was die Esslinger Bürgerinnen und Bürger selbst für wichtig bzw. sehr wichtig halten, um die Entwicklungsziele im Rahmen Einer Welt zu erreichen, steht an erster Stelle die Verringerung der CO2- Emissionen in Esslingen (94 Prozent), gefolgt von einem verstärkten Eine-Welt-Engagement (90 Prozent), einem erhöhten Einsatz von Esslinger Unternehmen für Nachhaltigkeit (84 Prozent), einem erhöhten Anteil fair gehandelter Produkte in Esslinger Läden (82 Prozent) und einem vermehrten Einsatz von Esslinger Vereinen beim Einkauf von Fair Trade-Produkten (59 Prozent). Diese Punkte halten die Esslinger Bürgerinnen und Bürger für sehr wichtig und wichtig. 1 Verringerung der CO2-Emissionen in Esslingen Erhöhung des Anteils fair gehandelter Produkte in Esslinger Läden Vermehrter Einsatz von Fair-Trade-Produkten in Esslinger Vereinen Höheres Engagement von Esslinger Unternehmen für Nachhaltigkeit Verstärkung des Eine-Welt-Engagements in Esslingen % 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100% sehr wichtig wichtig eher unwichtig unwichtig weiß nicht Quelle: Umfragen zwischen Dezember 2014 und Januar 2015 in Esslingen 64

65 65

Erstellung von kommunalen Nachhaltigkeitsberichten

Erstellung von kommunalen Nachhaltigkeitsberichten Erstellung von kommunalen Nachhaltigkeitsberichten Dr. Volker Teichert Forschungsstätte der Evangelischen Studiengemeinschaft Projektbüro für Klimaschutz, Umweltmanagement und nachhaltige Entwicklung Schmeilweg

Mehr

Indikatorenentwicklung

Indikatorenentwicklung Indikatorenentwicklung Erfahrungen in Esslingen am Neckar Bonn Symposium 2015 Globale Ziele für nachhaltige Entwicklung lokal umsetzen Strategien und Instrumente 18.11. 2015 2015 Stadt Esslingen am Neckar

Mehr

Herausforderung Nachhaltigkeitsstrategie Bestandsaufnahme in den Kommunen

Herausforderung Nachhaltigkeitsstrategie Bestandsaufnahme in den Kommunen Herausforderung Nachhaltigkeitsstrategie Bestandsaufnahme in den Kommunen Albrecht W. Hoffmann Bonn Symposium 2015 Bilder von Stadt 2 Bonn Symposium 2015, AG Bestandsaufnahme Bilder von Stadt 3 Bonn Symposium

Mehr

Rolle der Kommunen für die nachhaltige Entwicklung Baden-Württembergs

Rolle der Kommunen für die nachhaltige Entwicklung Baden-Württembergs Tagung der Heinrich Böll Stiftung Kommunen gehen voran: Rio 20+ 2. März 2012 in Stuttgart Rolle der Kommunen für die nachhaltige Entwicklung Baden-Württembergs Gregor Stephani Leiter des Referats Grundsatzfragen

Mehr

Nachhaltige Entwicklung in Kommunen und Bausteine nachhaltiger Kommunalentwicklung

Nachhaltige Entwicklung in Kommunen und Bausteine nachhaltiger Kommunalentwicklung Nachhaltige Entwicklung in Kommunen und Bausteine nachhaltiger Kommunalentwicklung Gerd Oelsner, Nachhaltigkeitsbüro Workshop Nachhaltige Kommunalentwicklung Stuttgart 19. Mai 2015 Schwerpunkte des Vortrags

Mehr

Der N!-Bericht der REGION FÜNF G

Der N!-Bericht der REGION FÜNF G Der N!-Bericht der REGION FÜNF G Dr. Franziska Huttenlocher Denkingen, 22.05.2017 Institut für Landschaft und Umwelt Seite 1 Rückblick: Beitrag des ILU zur Region FÜNF G Unterstützung der Region FÜNF G

Mehr

KidStock. Neue Nachhaltigkeitsstrategie Baden-Württemberg

KidStock. Neue Nachhaltigkeitsstrategie Baden-Württemberg KidStock Neue Nachhaltigkeitsstrategie Baden-Württemberg NEUE NACHHALTIGKEITSSTRATEGIE BADEN-WÜRTTEMBERG 1 NEUE NACHHALTIGKEITSSTRATEGIE BADEN-WÜRTTEMBERG 2 Vorwort Sehr geehrte Damen und Herren, zahlreiche

Mehr

Nachhaltige Entwicklung der Stadt Filderstadt dargestellt an Nachhaltigkeitsindikatoren im Rahmen der Lokalen Agenda 21

Nachhaltige Entwicklung der Stadt Filderstadt dargestellt an Nachhaltigkeitsindikatoren im Rahmen der Lokalen Agenda 21 Nachhaltige Entwicklung der Stadt Filderstadt dargestellt an Nachhaltigkeitsindikatoren im Rahmen der Lokalen Agenda 21 Von Prof. Dr. Willfried Nobel und Dipl.-Ing. (FH) Manuela Weis, Hochschule für Wirtschaft

Mehr

N!-Berichte für Kommunen Leitfaden zur Erstellung von kommunalen Nachhaltigkeitsberichten

N!-Berichte für Kommunen Leitfaden zur Erstellung von kommunalen Nachhaltigkeitsberichten Dr. Volker Teichert Forschungsstätte der Ev. Studiengemeinschaft Schmeilweg 5 69118 Heidelberg Tel.: 06221-912220 volker.teichert@fest-heidelberg.de N!-Berichte für Kommunen Leitfaden zur Erstellung von

Mehr

INTEGRIERTES KOMMUNALES ENTWICKLUNGSKONZEPT (IKEK) OBER-RAMSTADT

INTEGRIERTES KOMMUNALES ENTWICKLUNGSKONZEPT (IKEK) OBER-RAMSTADT INTEGRIERTES KOMMUNALES ENTWICKLUNGSKONZEPT (IKEK) OBER-RAMSTADT Leitbild-Visionen zum IKEK Ober-Ramstadt Vorwort Im Rahmen des Integrierten Kommunalen Entwicklungskonzeptes (IKEK) wurde gemeinsam mit

Mehr

Pilotprojekt Nachhaltige Kommunalentwicklung Informationsveranstaltung am 3. Juli 2014

Pilotprojekt Nachhaltige Kommunalentwicklung Informationsveranstaltung am 3. Juli 2014 Pilotprojekt Nachhaltige Kommunalentwicklung Informationsveranstaltung am 3. Juli 2014 Protokoll der Gruppenarbeit Moderation: Albert Geiger, Stadt Ludwigsburg, Leiter Referat Nachhaltige Stadtentwicklung

Mehr

Verankerung von Nachhaltigkeit in der Kommunalverwaltung. Nachhaltigkeitsstrategie Baden-Württemberg BÜRO. Nachhaltigkeitsbüro der LUBW

Verankerung von Nachhaltigkeit in der Kommunalverwaltung. Nachhaltigkeitsstrategie Baden-Württemberg BÜRO. Nachhaltigkeitsbüro der LUBW Verankerung von Nachhaltigkeit in der Kommunalverwaltung Nachhaltigkeitsstrategie Baden-Württemberg BÜRO Nachhaltigkeitsbüro der LUBW Verankerung von Nachhaltigkeit in der Kommunalverwaltung Herausgeber

Mehr

Zukunftssicherung und Lebensqualität durch nachhaltige Entwicklung

Zukunftssicherung und Lebensqualität durch nachhaltige Entwicklung Dritte Sommerakademie: Perspektiven des ländlichen Raumes lokale Lebensqualität 10. Juli 2015 Magdeburg Zukunftssicherung und Lebensqualität durch nachhaltige Entwicklung Peter Gaffert Oberbürgermeister

Mehr

Das Düsseldorfer Stadtentwicklungskonzept Düsseldorf Wachstum fördern, Zukunft gestalten

Das Düsseldorfer Stadtentwicklungskonzept Düsseldorf Wachstum fördern, Zukunft gestalten Das Düsseldorfer Stadtentwicklungskonzept Düsseldorf 2020 + Wachstum fördern, Zukunft gestalten 1. Anlass Am 29. November 2006 beauftragte der Ausschuss für Planung und Stadtentwicklung die Verwaltung

Mehr

Sandra Holzherr Program Management Business Development Stuttgart, 1. Juli 2016

Sandra Holzherr Program Management Business Development Stuttgart, 1. Juli 2016 Verankerung von Nachhaltigkeit in der Kommunalverwaltung Sandra Holzherr Program Management Business Development Stuttgart, 1. Juli 2016 AGENDA 2030 SUSTAINABLE DEVELOPMENT GOALS (SDG) 2 UMSETZUNG DER

Mehr

Bausteine nachhaltiger Kommunalentwicklung:

Bausteine nachhaltiger Kommunalentwicklung: Bausteine nachhaltiger Kommunalentwicklung: Zusammenfassendes Fazit aus Studien und Positionspapieren Gerd Oelsner, Nachhaltigkeitsbüro Forum Nachhaltige Kommunalentwicklung mit Bürgerbeteiligung Stuttgart

Mehr

Erfahrungen mit der Umsetzung von Nachhaltigkeitsberichten und indikatoren in Kommunen

Erfahrungen mit der Umsetzung von Nachhaltigkeitsberichten und indikatoren in Kommunen Erfahrungen mit der Umsetzung von Nachhaltigkeitsberichten und indikatoren in Kommunen Beitrag zur 3. Jahrestagung der Kommunalen Initiative Nachhaltigkeit 2016 Aufbau Muster-Nachhaltigkeitsbericht 3 Bereiche

Mehr

Den eigenen Weg finden

Den eigenen Weg finden Den eigenen Weg finden stadtspezifischer Ansatz nachhaltiger Kommunalverwaltung von der Idee zur Praxis Fachsymposium 18. Juni 2015, Osnabrück Ausgangssituation Anfänge: Rio 1992, Lokale Agenda 21, Aalborg

Mehr

SDGs und die Agenda 2030 Globale Entwicklungsziele für eine nachhaltige Zukunft

SDGs und die Agenda 2030 Globale Entwicklungsziele für eine nachhaltige Zukunft Fachtag Erwachsenenbildung: SDGs und die Agenda 2030 Globale Entwicklungsziele für eine nachhaltige Zukunft Stuttgart, den 21.3.2017 Silja-Kristin Vogt, Servicestelle Kommunen in der Einen Welt (SKEW)

Mehr

Global Nachhaltige Kommune: die Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung und die Umsetzung auf kommunaler Ebene

Global Nachhaltige Kommune: die Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung und die Umsetzung auf kommunaler Ebene Global Nachhaltige Kommune: die Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung und die Umsetzung auf kommunaler Ebene Forum nachhaltige Beschaffung, 26.10.16, Staatsministerium Baden-Württemberg Silja-Kristin

Mehr

Workshop Aufgabendefinition der Stelle Beauftragte/r für Bürgerschaftliches Engagement vom 22. Juli Bericht an den Gemeinderat 13.

Workshop Aufgabendefinition der Stelle Beauftragte/r für Bürgerschaftliches Engagement vom 22. Juli Bericht an den Gemeinderat 13. Workshop Aufgabendefinition der Stelle Beauftragte/r für Bürgerschaftliches Engagement vom 22. Juli 2015 Bericht an den Gemeinderat 13. Oktober 2015 Inhaltsverzeichnis INHALT 1. Strategieprozess 2025:

Mehr

Förderung: Klima-Werkstätten für die Energiewende

Förderung: Klima-Werkstätten für die Energiewende Landesanstalt für Umwelt, Messungen und Naturschutz Baden-Württemberg Förderung: Klima-Werkstätten für die Energiewende Wie können Verwaltung, Politik und im Energiebereich vor Ort tätige Akteure zusammen

Mehr

Die Bedeutung der Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung und ihre Umsetzung auf kommunaler Ebene

Die Bedeutung der Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung und ihre Umsetzung auf kommunaler Ebene Die Bedeutung der Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung und ihre Umsetzung auf kommunaler Ebene SDG-Vernetzungstreffen: von der Fairtrade-Kommune zur Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung. Schlosskeller

Mehr

Nachhaltigkeitschecks für kommunale Vorhaben Stand und weitere Arbeit des Pilotvorhabens

Nachhaltigkeitschecks für kommunale Vorhaben Stand und weitere Arbeit des Pilotvorhabens Nachhaltigkeitschecks für kommunale Vorhaben Stand und weitere Arbeit des Pilotvorhabens Hintergrund des Projekts 2011: Einführung einer Nachhaltigkeitsprüfung auf Landesebene 2012: Arbeitsgruppe aus den

Mehr

#ODD16 #OGMNRW 1/5

#ODD16 #OGMNRW 1/5 Wir plädieren für ein offenes NRW Wir sind Akteure aus Zivilgesellschaft, Wissenschaft, Politik, Verwaltung, Wirtschaft und Kultur und setzen uns dafür ein, den Prozess der Offenheit, Zusammenarbeit und

Mehr

Direkte Beteiligungen von Kindern und Jugendlichen in der Stadt Esslingen a. N.

Direkte Beteiligungen von Kindern und Jugendlichen in der Stadt Esslingen a. N. Direkte Beteiligungen von Kindern und Jugendlichen in der Stadt Esslingen a. N. Inhalt Informationen zu Esslingen am Neckar Bürgerausschüsse Beteiligung von Kindern und Jugendlichen Kinder- und Jugendbeirat

Mehr

Bezirksamt Treptow-Köpenick von Berlin Abteilung Soziales und Gesundheit Sozialamt Juli 2011

Bezirksamt Treptow-Köpenick von Berlin Abteilung Soziales und Gesundheit Sozialamt Juli 2011 Bezirksamt Treptow-Köpenick von Berlin Abteilung Soziales und Gesundheit Sozialamt 1 Juli 2011 Leitlinien für die Förderung des Bürgerschaftlichen Engagements des Bezirksamtes Treptow-Köpenick von Berlin

Mehr

Energie- und CO 2 -Bilanz der Gemeinde Kißlegg

Energie- und CO 2 -Bilanz der Gemeinde Kißlegg Energie- und CO 2 -Bilanz der Gemeinde Kißlegg Aufgestellt im Dezember 2012 Datenbasis: 2009 Walter Göppel, Geschäftsführer der Energieagentur Ravensburg ggmbh Energie- und Klimaschutzziele des Bundes,

Mehr

Internationale Städte-Plattform für Nachhaltige Entwicklung

Internationale Städte-Plattform für Nachhaltige Entwicklung Internationale Städte-Plattform für Nachhaltige Entwicklung Im Auftrag des Durchgeführt von Deutscher Städtetag Sabine Drees Gereonstraße 18 32, 50670 Köln +49 (0) 221 3771 214 sabine.drees@staedtetag.de

Mehr

Monitor Nachhaltige Kommune. Projektpräsentation

Monitor Nachhaltige Kommune. Projektpräsentation Monitor Nachhaltige Kommune Projektpräsentation Sektoren / Ebenen Herausforderungen Lösungsansatz Rahmenbedingung: Bei der nachhaltigen Gestaltung der Zukunft übernimmt die lokale Ebene eine zentrale Rolle.

Mehr

Schwäbisch Gmünd 2020

Schwäbisch Gmünd 2020 Schwäbisch Gmünd 2020 Agenda für eine nachhaltige Stadtentwicklung Städtebauliche und bürgerschaftliche Projekte zur Bildung einer neuen Identität Dipl.- Ing. Julius Mihm, Architekt, Bürgermeister Stadt

Mehr

Sitzung: GR Verwaltungs- und Finanzausschuss nicht öffentlich Vorberatung Gemeinderat öffentlich Entscheidung

Sitzung: GR Verwaltungs- und Finanzausschuss nicht öffentlich Vorberatung Gemeinderat öffentlich Entscheidung TOP Drucksache Nr.: 2016-062/1 Sitzung: GR 21.03.2016 Federführender Dezernent: Federführende/r Fachbereich/Dienststelle: FB 9 Beteiligte/r Fachbereich/e/Dienststellen: Bürgermeister Pfirrmann, Dezernat

Mehr

Städte und Gemeinden gemeinsam nachhaltig gestalten

Städte und Gemeinden gemeinsam nachhaltig gestalten Städte und Gemeinden gemeinsam nachhaltig gestalten Gerd Oelsner, Nachhaltigkeitsbüro 5. Stuttgarter Forum für Entwicklung, 21.10. 2016 SDG 11: Städte nachhaltig gestalten SDG 11: Städte und Siedlungen

Mehr

Die Kommunale Initiative Nachhaltigkeit und die Umsetzung der SDGs auf kommunaler Ebene

Die Kommunale Initiative Nachhaltigkeit und die Umsetzung der SDGs auf kommunaler Ebene Die Kommunale Initiative Nachhaltigkeit und die Umsetzung der SDGs auf kommunaler Ebene Gerd Oelsner, Nachhaltigkeitsbüro Tagung Globale Nachhaltigkeitsziele - Lokale Verantwortung? Stuttgart, 22. April

Mehr

Dr. Frank Gesemann Zum Stand der kommunalen Integrations- und Diversitätspolitik in Deutschland

Dr. Frank Gesemann Zum Stand der kommunalen Integrations- und Diversitätspolitik in Deutschland Dr. Frank Gesemann Zum Stand der kommunalen Integrations- und Diversitätspolitik in Deutschland Rethinking Migration: Diversity Policies in Immigration Societies International Conference 8 9 December 2011

Mehr

LEITBILDPROZESS MANNHEIM 2030 & DIE 17 GLOBALEN NACHHALTIGKEITSZIELE

LEITBILDPROZESS MANNHEIM 2030 & DIE 17 GLOBALEN NACHHALTIGKEITSZIELE LEITBILDPROZESS MANNHEIM 2030 & DIE 17 GLOBALEN NACHHALTIGKEITSZIELE DIE ENTWICKLUNG DER WELT Daten, Fakten, Risiken 2017 ff. Weltbevölkerung: 2016 rund 7,4 Milliarden Menschen, bis 2050 rund 9.9 Milliarden

Mehr

Corporate Social Responsibility (CSR): Ein Instrument zur innovativen Gestaltung an wissenschaftlichen Bibliotheken

Corporate Social Responsibility (CSR): Ein Instrument zur innovativen Gestaltung an wissenschaftlichen Bibliotheken Corporate Social Responsibility (CSR): Ein Instrument zur innovativen Gestaltung an wissenschaftlichen Bibliotheken Ein Use Case an der Universitätsbibliothek Wien Anna Krenn, Universität Wien, Bibliotheks-

Mehr

LEITBILD LANDRATSAMT GÖPPINGEN

LEITBILD LANDRATSAMT GÖPPINGEN LEITBILD LANDRATSAMT GÖPPINGEN F I L I S A Freundlich Innovativ Lebendig Informierend Serviceorientiert Aufgeschlossen FILISA, LAT. DIE FILS FILISA 2 3 Wir haben FILISA ganz bewusst als Untertitel für

Mehr

Wie sehen wir unsere Region im Jahr 2050

Wie sehen wir unsere Region im Jahr 2050 Leitbild des Netzwerkes Unsere Region 2050 nachhaltig, gesund und fair leben im Norden Thüringens Wie sehen wir unsere Region im Jahr 2050 Unsere Region umfasst bisher das Stadtgebiet von Sondershausen

Mehr

Energie- Leitbild. Berg auch e n e r g e t i s c h auf der Höhe!

Energie- Leitbild. Berg auch e n e r g e t i s c h auf der Höhe! Energie- Leitbild Berg auch e n e r g e t i s c h auf der Höhe! Die Gemeinde Berg ist ein schön gelegener Ort auf einem Höhenzug im Schussental. Die Gemarkungsfläche beträgt 2.840 ha, die Höhe: 430-617,2

Mehr

Nachhaltigkeitsprozesse in Kommunen steuern: Die Bedeutung der Bürgerbeteiligung

Nachhaltigkeitsprozesse in Kommunen steuern: Die Bedeutung der Bürgerbeteiligung Nachhaltigkeitsprozesse in Kommunen steuern: Die Bedeutung der Bürgerbeteiligung 2. Jahrestagung Kommunale Initiative Nachhaltigkeit Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Schwäbisch Gmünd

Mehr

Forum Ökologische Nachhaltigkeit: Qualifizierung und Bildung

Forum Ökologische Nachhaltigkeit: Qualifizierung und Bildung Gleichstellung der Geschlechter, Antidiskriminierung und Ökologische Nachhaltigkeit von der Strategie zur Praxis Forum Ökologische Nachhaltigkeit: Qualifizierung und Bildung Julika Schmitz, Henriette Meseke

Mehr

Gegenwart und Zukunft: Integrität und Komplexität der Agenda 2030 und deren Übertragung auf Kommunen

Gegenwart und Zukunft: Integrität und Komplexität der Agenda 2030 und deren Übertragung auf Kommunen Gegenwart und Zukunft: Integrität und Komplexität der Agenda 2030 und deren Übertragung auf Kommunen SDG-TAG 2017 - Das Köln, das wir wollen Sebastian Eichhorn Landesarbeitsgemeinschaft Lokale Agenda 21

Mehr

Angebote der SKEW für kommunale Entwicklungs- und Nachhaltigkeitspolitik Silja-Kristin Vogt, Servicestelle Kommunen in der Einen Welt (SKEW)

Angebote der SKEW für kommunale Entwicklungs- und Nachhaltigkeitspolitik Silja-Kristin Vogt, Servicestelle Kommunen in der Einen Welt (SKEW) Angebote der SKEW für kommunale Entwicklungs- und Nachhaltigkeitspolitik Silja-Kristin Vogt, Servicestelle Kommunen in der Einen Welt (SKEW) Globale Nachhaltigkeitsziele kommunale Handlungsmöglichkeiten.

Mehr

Referat für Integration Duisburg Internationale und weltoffene Hafenstadt an Rhein und Ruhr

Referat für Integration Duisburg Internationale und weltoffene Hafenstadt an Rhein und Ruhr Duisburg Internationale und weltoffene Hafenstadt an Rhein und Ruhr Stellv. Leiter des Referates für Integration Marijo Terzic (Stellv. Integrationsbeauftragter) Gutenbergstraße 24 47051 Duisburg Telefon:

Mehr

Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE)

Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) Weltdekade der Vereinten Nationen 2005-2014 Hossam Gamil, Programmleiter für Erneuerbare Energien & Umwelt GERMAN ACADEMY FOR RENEWABLE ENERGY AND ENVIRONMENTAL

Mehr

LebensWeGe. eg - Das Wohnprojekt. Wir möchten Ihr Interesse und Ihre Unterstützung gewinnen für ein außergewöhnliches Projekt:

LebensWeGe. eg - Das Wohnprojekt. Wir möchten Ihr Interesse und Ihre Unterstützung gewinnen für ein außergewöhnliches Projekt: Wir möchten Ihr Interesse und Ihre Unterstützung gewinnen für ein außergewöhnliches Projekt: eg - Das Wohnprojekt Wie wollen wir leben? Viele Menschen überdenken ihr Lebensmodell: Ältere, die nicht alleine

Mehr

Forschung wird zum Stadtgespräch. Die Städte von morgen zu gestalten heißt, die Bewohnerinnen und Bewohner von heute einzubeziehen.

Forschung wird zum Stadtgespräch. Die Städte von morgen zu gestalten heißt, die Bewohnerinnen und Bewohner von heute einzubeziehen. Forschung wird zum Stadtgespräch Die Städte von morgen zu gestalten heißt, die Bewohnerinnen und Bewohner von heute einzubeziehen. WISSENSCHAFTSJAHR 2015 ZUKUNFTSSTADT Liebe Leserinnen und Leser, die nachhaltige

Mehr

Integriertes Klimaschutzkonzept Rems-Murr-Kreis

Integriertes Klimaschutzkonzept Rems-Murr-Kreis Integriertes Klimaschutzkonzept Rems-Murr-Kreis Gesche Clausen Leiterin der Geschäftsstelle Klimaschutz im Landratsamt Rems-Murr-Kreis Kommunaler Landesklimaschutzkongress am Montag, 8. Oktober 2012 in

Mehr

Servicestelle Kommunen in der Einen Welt

Servicestelle Kommunen in der Einen Welt Servicestelle Kommunen in der Einen Welt Eva Heuschen und Isabela Santos, Servicestelle Kommunen in der Einen Welt (SKEW)/ Engagement Global ggmbh Internationale kommunale Kooperation für bessere Mobilität

Mehr

Inhalt. Gesundheit und Gesundheitsförderung Mehrebenenmodell der WHO Kommune als Ort der Gesundheitsförderung

Inhalt. Gesundheit und Gesundheitsförderung Mehrebenenmodell der WHO Kommune als Ort der Gesundheitsförderung Ottawa-Charta Inhalt Gesundheit und Gesundheitsförderung Mehrebenenmodell der WHO Kommune als Ort der Gesundheitsförderung Definition von Gesundheit der Weltgesundheitsorganisation (WHO) Gesundheit ist

Mehr

Leitbild Lokales Bündnis für Familie Rostock

Leitbild Lokales Bündnis für Familie Rostock Leitbild Lokales Bündnis für Familie Rostock 1 Unsere Vision: Die Lebensqualität für Familien in Rostock hat ein hohes Niveau und wird sowohl durch das Lokale Bündnis für Familie und die Kommunalpolitik

Mehr

Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE)

Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) Kurzabriss - Begriff Bildung für nachhaltige Entwicklung ist ein Bildungskonzept, das Kindern und Erwachsenen nachhaltiges Denken und Handeln vermittelt. Denn

Mehr

Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) Weltdekade der Vereinten Nationen

Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) Weltdekade der Vereinten Nationen Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) Weltdekade der Vereinten Nationen 2005-2014 Klaus Pellmann Landesstelle für gewerbliche Berufsförderung in Entwicklungsländern an der Peter-Lenné-Schule Gliederung

Mehr

Seite 1. Grußwort PSt in Marks

Seite 1. Grußwort PSt in Marks Seite 1 Es gilt das gesprochene Wort! Sehr geehrte Damen und Herren, sehr geehrte Damen und Herren Abgeordnete, sehr geehrter Herr Ausschussvorsitzender Herr Lehrieder, sehr geehrter Herr Corsa, ich freue

Mehr

Aktivitäten zur Ressourceneffizienz im Freistaat Sachsen. Henryk Gutt. Referent

Aktivitäten zur Ressourceneffizienz im Freistaat Sachsen. Henryk Gutt. Referent Aktivitäten zur Ressourceneffizienz im Freistaat Sachsen Henryk Gutt Referent Inhalte/Kernpunkte Strategien Institutionen, Forschung und Förderung Kooperationen, Initiativen, Plattformen Zusammenfassung

Mehr

Aspekte der Nachhaltigkeit

Aspekte der Nachhaltigkeit NACHHALTIGKEITSCHECK FÜR PROJEKTE Aspekte der Nachhaltigkeit Checkliste Mai 2005 Fachabteilung 19D Abfall- und Stoffflusswirtschaft Lebensressort Das Land Steiermark Einleitung Im Laufe von Lokalen Agenda

Mehr

SMA Leitbild Nachhaltigkeit

SMA Leitbild Nachhaltigkeit SMA Leitbild Nachhaltigkeit Das SMA Leitbild Nachhaltigkeit Sustainable Development (nachhaltige Entwicklung) bezeichnet einen Entwicklungspfad, der sich dadurch auszeichnet, dass Ressourcen genutzt werden,

Mehr

Partizipation in der sozialen Stadt(teil)entwicklung

Partizipation in der sozialen Stadt(teil)entwicklung Partizipation in der sozialen Stadt(teil)entwicklung Vortrag am 19. November 2015 in Paris Prof. Dr. Heidi Sinning ISP Institut für Stadtforschung, Planung und Kommunikation Tage der Thüringer Wohnungswirtschaft

Mehr

Stadt Luzern. Leitsätze. Kinder-, Jugend- und Familienpolitik. Stadtrat

Stadt Luzern. Leitsätze. Kinder-, Jugend- und Familienpolitik. Stadtrat Stadt Luzern Stadtrat Leitsätze Kinder-, Jugend- und Familienpolitik Juni 2014 Leitsätze der Kinder-, Jugend- und Familienpolitik Die Stadt Luzern setzt sich mit ihrer Kinder-, Jugend- und Familienpolitik

Mehr

Strategische Ziele der Stadt Minden

Strategische Ziele der Stadt Minden Ziele der Stadt Minden r Zielbereich: Chancengerechtigkeit durch Teilhabe Der Zugang zu Bildung, Ausbildung, Erziehung, Kultur, Sport, Arbeit und Einkommen ist gewährleistet und die Integration der verschiedenen

Mehr

Aktionsplan Inklusion Ostholstein, erlebbar für alle

Aktionsplan Inklusion Ostholstein, erlebbar für alle Aktionsplan Inklusion Ostholstein, erlebbar für alle Gestaltung des Prozesses der Planung und Umsetzung Inklusionskommission 3.12.2014 Dr. Stefan Doose 1 Inklusion Gleiche Rechte für Menschen, die verschieden

Mehr

Begegnung im Stadtteil Seniorenzentren in Heidelberg

Begegnung im Stadtteil Seniorenzentren in Heidelberg Begegnung im Stadtteil Seniorenzentren in Heidelberg Seniorenzentren Heidelberg Ziel der Altenarbeit ist es, dem selbstständigen, selbstverantwortlichen alten Menschen die soziale Teilhabe zu gewähren

Mehr

Lokale Agenda 21 und strategische Entwicklungsplanung. Prof. Dr. Kurt Promberger Universität Innsbruck EURAC Research

Lokale Agenda 21 und strategische Entwicklungsplanung. Prof. Dr. Kurt Promberger Universität Innsbruck EURAC Research Lokale Agenda 21 und strategische Entwicklungsplanung Prof. Dr. Kurt Promberger Universität Innsbruck EURAC Research Strategische Entwicklungsplanung Von der Innen- zur Außenorientierung! Strategische

Mehr

Netze neu nutzen. Die Initiative Intelligente Vernetzung

Netze neu nutzen. Die Initiative Intelligente Vernetzung Netze neu nutzen Die Initiative Intelligente Vernetzung Was ist Intelligente Vernetzung? Die Digitalisierung wird zunehmend zur umfassenden und alltäglichen Erfahrung. Sie verändert die Art und Weise,

Mehr

Lokale Energiepotentiale nutzen! Aktivitäten der Stadt Kaiserslautern

Lokale Energiepotentiale nutzen! Aktivitäten der Stadt Kaiserslautern Lokale Energiepotentiale nutzen! Aktivitäten der Stadt Kaiserslautern Referentin: Bettina Dech-Pschorn Stadtverwaltung Kaiserslautern Unsere Herausforderungen Strukturwandel Konversion militärischer Flächen,

Mehr

Manifest. für eine. Muslimische Akademie in Deutschland

Manifest. für eine. Muslimische Akademie in Deutschland Manifest für eine Muslimische Akademie in Deutschland 1. Ausgangssituation In der Bundesrepublik Deutschland gibt es ein breit gefächertes, differenziertes Netz von Institutionen der Erwachsenen- und Jugendbildung,

Mehr

H o h e H e i d e Wald Wirtschaft Wissen. Lebendig. Inklusiv. Zukunftsfähig.

H o h e H e i d e Wald Wirtschaft Wissen. Lebendig. Inklusiv. Zukunftsfähig. H o h e H e i d e Wald Wirtschaft Wissen Lebendig. Inklusiv. Zukunftsfähig. Gebietskulisse Fläche: 669,75 km² Bevölkerung: ca. 49.700 EW Bevölkerungsdichte: 74,2 EW / km² HK ROW VER ROW ROW HK HK HK Scharnierfunktion

Mehr

Leitlinie Gesundheit

Leitlinie Gesundheit Leitlinie Gesundheit als Teil des strategischen Stadtentwicklungskonzeptes München - Inhalte, Konzepte und Umsetzungsmöglichkeiten Gabriele Spies Referat für Gesundheit und Umwelt, München Strategische

Mehr

BILDUNG FÜR NACHHALTIGE ENTWICKLUNG

BILDUNG FÜR NACHHALTIGE ENTWICKLUNG BILDUNG FÜR NACHHALTIGE ENTWICKLUNG Chancen und Herausforderungen BNE - Chancen und Herausforderungen Leitbild einer nachhaltigen Entwicklung Historie und Aktuelles Elemente einer Bildung für nachhaltige

Mehr

Vision Inklusion. Der Landschaftsverband Rheinland. auf dem Weg. Arbeitstagung des LVR-Landesjugendamtes. für Fachberaterinnen und Fachberater für TfK

Vision Inklusion. Der Landschaftsverband Rheinland. auf dem Weg. Arbeitstagung des LVR-Landesjugendamtes. für Fachberaterinnen und Fachberater für TfK Vision Inklusion Der Landschaftsverband Rheinland auf dem Weg Arbeitstagung des LVR-Landesjugendamtes für Fachberaterinnen und Fachberater für TfK in kommunaler Trägerschaft, Köln-Deutz, 29.02.2012 Bernd

Mehr

Vielfalt stärken Chancengleichheit und interkulturelle Öffnung in der

Vielfalt stärken Chancengleichheit und interkulturelle Öffnung in der Vielfalt stärken Chancengleichheit und interkulturelle Öffnung in der Snežana Sever, Leiterin der Geschäftsstelle Gender Mainstreaming Vielfalt stärken Chancengleichheit und interkulturelle Öffnung in

Mehr

Nachhaltigkeit und Gesundheit in der Lebenswelt Hochschule ein Projekt an der Universität Lüneburg

Nachhaltigkeit und Gesundheit in der Lebenswelt Hochschule ein Projekt an der Universität Lüneburg Nachhaltigkeit und Gesundheit in der Lebenswelt Hochschule ein Projekt an der Universität Lüneburg Dipl.-Umweltwissenschaftler Marco Rieckmann Institut für Umweltkommunikation www.uni-lueneburg.de lueneburg.de/infu

Mehr

Die Luxemburger Deklaration zur betrieblichen Gesundheitsförderung in der Europäischen Union (1997)

Die Luxemburger Deklaration zur betrieblichen Gesundheitsförderung in der Europäischen Union (1997) Die Luxemburger Deklaration zur betrieblichen Gesundheitsförderung in der Europäischen Union (1997) Diese Deklaration wurde von allen Mitgliedern des Europäischen Netzwerkes für betriebliche Gesundheitsförderung

Mehr

Nachhaltige Kommunalentwicklung

Nachhaltige Kommunalentwicklung Nachhaltige Kommunalentwicklung Workshop Donnerstag, 19.11.2015 Nachhaltigkeitsprozesse mit Bürgerbeteiligung Nachhaltigkeit lateinisch perpetuitas : das Beständige das ununterbrochen Fortlaufende das

Mehr

Zukunft Quartier Älter werden im Wohnviertel

Zukunft Quartier Älter werden im Wohnviertel Zukunft Quartier Älter werden im Wohnviertel Dr. Renate Narten Büro für sozialräumliche Forschung und Beratung Schönbergstraße 17, 30419 Hannover Tel: 0511 / 271 2733, e-mail: r.narten@t-online.de 24.4.09

Mehr

Berlin gemeinsam gestalten? Die grüne Berlin-Konferenz[1]

Berlin gemeinsam gestalten? Die grüne Berlin-Konferenz[1] Bündnis 90/Die Grünen im Abgeordnetenhaus - Berlin Veröffentlicht auf Bündnis 90/Die Grünen im Abgeordnetenhaus - Berlin (http://www.gruene-fraktionberlin.de) Startseite > Taxonomy term Gemeinsam für Berlin

Mehr

Das Leitbild. Naturfreunde Österreich Viktoriagasse 6, 1150 Wien Tel. 01 / Fax 01 / /48. Wir leben Natur

Das Leitbild. Naturfreunde Österreich Viktoriagasse 6, 1150 Wien Tel. 01 / Fax 01 / /48. Wir leben Natur Das Leitbild Naturfreunde Österreich Viktoriagasse 6, 1150 Wien Tel. 01 / 892 35 34 Fax 01 / 892 35 34/48 Wir leben Natur Internet: http://www.naturfreunde.at Die Naturfreunde Die Naturfreunde sind eine

Mehr

- Maßnahmen zur Verbesserung der wirtschaftlichen und sozialen Situation insbesondere benachteiligter gesellschaftlicher Gruppen

- Maßnahmen zur Verbesserung der wirtschaftlichen und sozialen Situation insbesondere benachteiligter gesellschaftlicher Gruppen Was ist präventive Sozialpolitik (Gedankenstriche)? - Maßnahmen zur Verbesserung der wirtschaftlichen und sozialen Situation insbesondere benachteiligter gesellschaftlicher Gruppen - Investition in die

Mehr

Leitbild für die Landes-Hauptstadt Potsdam LEICHTE SPRACHE

Leitbild für die Landes-Hauptstadt Potsdam LEICHTE SPRACHE Leitbild für die Landes-Hauptstadt Potsdam LEICHTE SPRACHE Seite 1 Vorwort Liebe Menschen in Potsdam. Potsdam ist eine Stadt in Deutschland. Potsdam ist die Landes-Hauptstadt von Brandenburg. Brandenburg

Mehr

BKS JUGEND. Leitbild Jugendpolitik Kanton Aargau

BKS JUGEND. Leitbild Jugendpolitik Kanton Aargau BKS JUGEND Leitbild Jugendpolitik Kanton Aargau Dieses Leitbild ist im Auftrag des Regierungsrates entstanden aus der Zusammenarbeit der regierungsrätlichen Jugendkommission und der kantonalen Fachstelle

Mehr

Bayerische Klima-Allianz

Bayerische Klima-Allianz Bayerische Klima-Allianz Gemeinsame Erklärung der Bayerischen Staatsregierung und des Verbandes der bayerischen Bezirke zu einer Zusammenarbeit zum Schutz des Klimas vom 13. Februar 2008 2 Bayerische Klima-Allianz

Mehr

Leitbild Schule Teufen

Leitbild Schule Teufen Leitbild Schule Teufen 1 wegweisend Bildung und Erziehung 2 Lehren und Lernen 3 Beziehungen im Schulalltag 4 Zusammenarbeit im Schulteam 5 Kooperation Schule und Eltern 6 Gleiche Ziele für alle 7 Schule

Mehr

Inklusionspreis des Landes Nordrhein-Westfalen. Jetzt bewerben!

Inklusionspreis des Landes Nordrhein-Westfalen. Jetzt bewerben! Inklusionspreis des Landes Nordrhein-Westfalen. Jetzt bewerben! www.mais.nrw.de Zusammensetzung der Jury. Laut Beschluss des Inklusionsbeirates vom 22. Januar 2015 setzt sich die Jury, die über die Preisvergabe

Mehr

KINDER- JUGEND- UND BETEILIGUNG.

KINDER- JUGEND- UND BETEILIGUNG. KINDER- UND JUGEND- BETEILIGUNG www.jugendbeteiligung.at Was bedeutet Kinder- und Jugendbeteiligung? Was bewirkt die Beteiligung von Kindern und Jugendlichen? Eine funktionierende Demokratie braucht Beteiligung

Mehr

SPORT UND NACHHALTIGKEIT ENTFERNTE BEKANNTE ODER STARKE PARTNER? Titel der Präsentation 16. Dezember 2013 Manfred Mustermann

SPORT UND NACHHALTIGKEIT ENTFERNTE BEKANNTE ODER STARKE PARTNER? Titel der Präsentation 16. Dezember 2013 Manfred Mustermann SPORT UND NACHHALTIGKEIT ENTFERNTE BEKANNTE ODER STARKE PARTNER? Seite 1 Titel der Präsentation 16. Dezember 2013 Manfred Mustermann Nachhaltige Diät http://www.nachhaltigpredigen.de/ 3 Begriff: Nachhaltigkeit

Mehr

Corporate Social Responsibility als strategische Notwendigkeit für Caritas-Unternehmen: Praxisbeispiele. Rechträgertagung, 12.,13.4.

Corporate Social Responsibility als strategische Notwendigkeit für Caritas-Unternehmen: Praxisbeispiele. Rechträgertagung, 12.,13.4. Corporate Social Responsibility als strategische Notwendigkeit für Caritas-Unternehmen: Praxisbeispiele Rechträgertagung, 12.,13.4.11, Weimar Vom Sponsoring zu CSR Warum mit Unternehmen zusammenarbeiten?

Mehr

Nachhaltige Entwicklung Öffentlicher Sektor -Gemeinden

Nachhaltige Entwicklung Öffentlicher Sektor -Gemeinden Nachhaltige Entwicklung Öffentlicher Sektor -Gemeinden Was heisst «Nachhaltige Entwicklung»? Was heisst «Nachhaltige Entwicklung» für den Bundesrat? Was bedeutet «Nachhaltige Entwicklung», wenn sie auf

Mehr

Pflegestrukturplanung. im Landkreis Cochem-Zell

Pflegestrukturplanung. im Landkreis Cochem-Zell Pflegestrukturplanung im Landkreis Anja Toenneßen, Regionale Pflegekonferenz 09.04.2013 Seite 1 Ausgangslage im Landkreis Demografischer Wandel - Bevölkerungsentwicklung Regionale Pflegekonferenz 09.04.2013

Mehr

Arbeits- und Wohnungslosenhilfe UNSER LEITBILD

Arbeits- und Wohnungslosenhilfe UNSER LEITBILD Arbeits- und Wohnungslosenhilfe UNSER LEITBILD Vorwort Dieses Leitbild wurde unter Einbeziehung aller Mitarbeitenden erarbeitet. Es gibt uns im Alltag Orientierung und vermittelt die Grundlagen unseres

Mehr

Forum Berufliche Bildung für nachhaltige Entwicklung NRW. LAAW-Projekt Nachhaltigkeit entdecken - Zugänge & Formate entwickeln

Forum Berufliche Bildung für nachhaltige Entwicklung NRW. LAAW-Projekt Nachhaltigkeit entdecken - Zugänge & Formate entwickeln 04. November 2014 (Düsseldorf) Forum Berufliche Bildung für nachhaltige Entwicklung NRW Workshop 3 LAAW-Projekt Nachhaltigkeit entdecken - Zugänge & Formate entwickeln 1 Einfach ANDERS? BNE und bildungsferne

Mehr

Jahresempfang der Stadt Sundern am

Jahresempfang der Stadt Sundern am Jahresempfang der Stadt Sundern am 16.01.2011 Ehrenamt im Wandel Peter Hölzer Trainer im Bereich Konfliktmanagement in der Freiwilligenarbeit Dozent der Akademie für Ehrenamtlichkeit Referent im Ausbildungsteam

Mehr

Agenda 2030 Nachhaltigkeit auf Stadt-/Gemeinde-/ Landkreisebene gestalten

Agenda 2030 Nachhaltigkeit auf Stadt-/Gemeinde-/ Landkreisebene gestalten Agenda 2030 Nachhaltigkeit auf Stadt-/Gemeinde-/ Landkreisebene gestalten Tagung Agenda 2030 frischer Wind für ländliche Räume, Bad Alexandersbad, 6.7.2017 Silja-Kristin Vogt, Servicestelle Kommunen in

Mehr

Die neue Eine-Welt-Strategie des Landes NRW- Ergebnisse und Umsetzungsperspektiven

Die neue Eine-Welt-Strategie des Landes NRW- Ergebnisse und Umsetzungsperspektiven Die neue Eine-Welt-Strategie des Landes NRW- Ergebnisse und Umsetzungsperspektiven Workshop der Stiftung Entwicklung und Frieden (SEF) Globale Zusammenhänge vermitteln - eine entwicklungspolitische Kernaufgabe

Mehr

Schlusserklärung des Donaugipfels am 6. Mai 2009 in Ulm

Schlusserklärung des Donaugipfels am 6. Mai 2009 in Ulm Schlusserklärung des Donaugipfels am 6. Mai 2009 in Ulm Präambel Gemäß dem Übereinkommen über die Zusammenarbeit zum Schutz und zur verträglichen Nutzung der Donau (Donauschutzübereinkommen 29. Juni 1994)

Mehr

Die Wirkung der Behindertenrechtskonvention auf die Rehabilitation Impulse und Perspektiven, Berlin,

Die Wirkung der Behindertenrechtskonvention auf die Rehabilitation Impulse und Perspektiven, Berlin, 1 Barrierefreiheit und Rehabilitation (Art. 9) Unterstützung der Teilhabe am Arbeitsleben durch die Rentenversicherung Abbau von Barrieren im Arbeitsleben Jürgen Ritter, DRV Bund, Abteilung Rehabilitation

Mehr

Bildung für Nachhaltige Entwicklung Herausforderungen erkennen Zukunft gestalten

Bildung für Nachhaltige Entwicklung Herausforderungen erkennen Zukunft gestalten Bildung für Nachhaltige Entwicklung Herausforderungen erkennen Zukunft gestalten Startworkshop der PILGRIM-Schulen 04.10.2012 Nachhaltigkeit - Begriffsklärung Carl von Carlowitz (Sylivicultura Oeconomica,

Mehr

SKEW Unterstützungsangebote für Kommunen zur Umsetzung der 2030 Agenda für nachhaltige Entwicklung. A. Turmann Stuttgart,

SKEW Unterstützungsangebote für Kommunen zur Umsetzung der 2030 Agenda für nachhaltige Entwicklung. A. Turmann Stuttgart, SKEW Unterstützungsangebote für Kommunen zur Umsetzung der 2030 Agenda für nachhaltige Entwicklung A. Turmann Stuttgart, 22.04.2016 Die 2030 Agenda für nachhaltige Entwicklung Reverenzrahmen für kommunales,

Mehr

Fokus Berlin: Anforderungen an die Energieversorgung in einer Metropolregion

Fokus Berlin: Anforderungen an die Energieversorgung in einer Metropolregion Fokus Berlin: Anforderungen an die Energieversorgung in einer Metropolregion Dr. Felix Groba komm. Referatsleiter Energie Senatsverwaltung für Wirtschaft, Energie und Betriebe Smart Mobility Forum 28.

Mehr

Leitbildgrundsatz 1 Wirtschaft und Finanzen. strategische Ziele

Leitbildgrundsatz 1 Wirtschaft und Finanzen. strategische Ziele 39 40 Leitbildgrundsatz 1 Wirtschaft und Finanzen Bei der Stadt Melle hat die Sicherung der Finanzen als Grundlage ihrer Handlungsfähigkeit besonders wichtig. Durch nachhaltig wirtschaftliche und im Sinne

Mehr