9.1 Wer hat Angst vor dem bösen Wolf?
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- Carl Eberhardt
- vor 7 Jahren
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1 9.1 Wer hat Angst vor dem bösen Wolf? Bücher zum Thema, Notizmaterial Über Vorkommen und Verbreitung der drei Grossräuber Bescheid wissen. Sich eine Meinung zum Zusammenleben von Mensch und Grossräuber bilden. Luchs Wolf gleichgültig 10% negativ 20% positiv 70% gleichgültig 8% negativ 32% positiv 60% gleichgültig 9% negativ 35% positiv 55% 1. Informiere dich über Luchs, Wolf und Bär, über ihre Verbreitung, Ausrottung und Wiederansiedlung. 2. Führe eine Umfrage zur folgenden Frage durch: Heissen Sie eingewanderte Wildtiere wie Luchs, Wolf oder Bär in der Schweiz willkommen? 3. Werte die Antworten aus und stelle eine Übersicht deiner Umfrage zusammen. Information Mit der grossflächigen Rodung der Wälder und dem Verschwinden der natürlichen Beutetiere wurden Luchs, Wolf aber auch der Braunbär zusehends verdrängt. Mit der gleichzeitigen Zunahme der Nutztiere verschärfte sich der Konflikt zwischen Grossraubtieren und Menschen. Mit Gift und Gewehr rottete der Mensch zuerst den Wolf (1871), dann den Luchs (1894) und schliesslich den Braunbären (1904) aus. Mittlerweile gehören alle drei zu den geschützten Tierarten. Der Zustand der Bergwälder hat sich erholt und die Fläche ausgedehnt, das Wild ist zurückgekehrt oder wurde neu angesiedelt. Die Lebensgrundlagen für die drei Grossraubtiere sind heute in weiten Gebieten der Alpen und des Juras wieder hergestellt. Seit den Siebzigerjahren gibt es wieder Luchse in der Schweiz, einzelne wurden auch auf Streifzügen durch den Aargau nachgewiesen. Seit etwa zehn Jahren wandern immer wieder einzelne Wölfe von Italien oder Frankreich in die Schweiz ein. In Oberitalien lebt eine kleine Gruppe von Bären, es ist gut möglich, dass einer davon in den nächsten Jahren auch einmal im Bündnerland oder im Tessin auftauchen wird. Bär Umfrage 1997 BUWAL Die schweizerische Jagdverordnung soll zum Schutz von Luchs, Bär und Wolf angepasst werden und die Entschädigung von allfälligen Schäden regeln.
2 9.2 Als Bundesräte noch Vögel sammelten Erkennen, dass nicht nur in aktueller Zeit Tierarten bedrängt oder ausgerottet werden. Schon eiszeitliche Jäger haben mitgeholfen, Tierarten zum Verschwinden zu bringen. Audiohörer vom Empfang, Notizmaterial, Arbeitsblatt 15 ausgestorbene Arten 1. Höre die Beschreibungen der ausgestorbenen Tierarten Steppenwisent und Riesenalk (Stationen 59/60) sowie Luchs und Fischotter (Stationen 62/63) und betrachte 2. Fülle mit den Informationen und deinen Beobachtungen die Übersicht aus. Information Er ist ein Riesenalk - oder was davon übrig geblieben ist: ein Schwimm- und Tauchvogel aus dem hohen Norden, ein Angehöriger der grossen Sippe der Möwen. Allerdings gleicht er ihnen kaum viel mehr dafür den Pinguinen aus dem arktischen Süden, mit denen er aber nicht verwandt ist. Er war ans kalte Wasser rund um Island angepasst und jagte seine Fischbeute bis in 30 Metern Tiefe. Umso unbeholfener bewegte er sich an Land. Leider gibt es den Riesenalk heute nicht mehr! Ich stelle mir vor, wie jene zwei allerletzten Tiere ihrer Art verzweifelt davon zu laufen versuchten, bevor sie am 3. Juni 1844 auf der unwirtlichen Insel Eldey von isländischen Fischern totgeschlagen wurden. Was ist wohl aus ihren Kadavern geworden: Daunenkissen, Schmierfett oder Lampenöl, wie aus Hundertausenden ihrer Artgenossen zuvor? Der naturama Riesenalk ist eines der wertvollsten unter den weltweit noch 80 Präparaten wurde er damals schon selten - von Friedrich Frey-Herosé für teures Geld erworben und um 1865 dem Museum vermacht. Frey-Herosé war ein tüchtiger und berühmter Mann: erst Fabrikant, dann Regierungsrat, später Generalstabchef, schliesslich Bundesrat und immer ein begeisterter Ornithologe. So hat unser Riesenalk trotz seinem traurigen Schicksal wenigstens eine prominente Geschichte und einen Ehrenplatz in unserer Sammlung. nach Dr. Ueli Halder, Direktor naturama aargau
3 9.2 Arbeitsblatt Als Bundesräte noch Vögel sammelten Steppenwisent Nr. 59 Riesenalk Nr. 60 Luchs Nr. 62 Fischotter Nr. 63 Ursachen Ausrottung Beschreibung Tierart
4 9.2 Arbeitsblatt Lösungen Als Bundesräte noch Vögel sammelten Steppenwisent Nr. 59 Riesenalk Nr. 60 Luchs Nr. 62 Fischotter Nr. 63 Beschreibung Tierart Der Steppenwisent lebte zeitgleich mit dem Mammut und anderen Eiszeitarten. Er hatte risige ausladende Hörner und war grösser als Bison und Wisent. Als Meeresvogel aus dem hohen Norden verbrachte er fast sein ganzes Leben auf hoher See. Obwohl er dem Pinguin gleicht, ist er mit ihm nicht verwandt. Der Luchs ist die grösste Raubkatze in der Schweiz. Er lebt einzelgängerisch und zurückgezogen in grossen Revieren. Der Fischotter ist ein Marder. Er ist ein ausgezeichneter Schwimmer und Taucher. Er benötigt saubere und fischreiche Gewässer mit langen, naturnahen Uferabschnitten. Ausrottung mit dem Ende der Eiszeit, also ca v. Chr. Am 3. Juni 1844 werden auf der Insel Eldey die zwei allerletzten Tiere von isländischen Fischern totgeschlagen. Ende des 19. Jahrhunderts. Der letzte freilebende Luchs wird 1894 im Wallis erlegt bis 1950 wurde er intensiv bejagt. Letzter Nachweis am Neuenburgersee Ursachen Fragen bleiben: - Mangelnde Anpassung an Klimaerwärmung? - Konkurrenz anderer Arten? - Bejagung durch den Mensch? (bis 1000 erlegte Tiere auf einer Jagd) - Wenig Angst vor Mensch - Durch mühsame Fortbewegung an Land leichte Beute. - Fischer verwerteten alle Produkte: Fleisch als Proviant, Federn als Matratzen, Fett als Brennstoff. - Einengung des Lebensraumes - Beutetiere Reh und Hirsch fast ausgerottet - starke Bejagung durch Mensch - Als Konkurrent der Fischer wurde er stark verfolgt. - Der Gehalt von PCB im Wasser führte zur Unfruchtbarkeit. - Zerstörung des Lebensraumes
5 9.3 Grosswildjäger im Kinderzimmer Gegenstände aus Haushalt und Kinderzimmer, mit denen Menschen jagen. Erkennen verschiedener Arten des menschlichen Jagens. Die eigene Rolle als Jäger im Spielzimmer, Haus und Garten kennen und hinterfragen lernen. 1.1 Räuber und Poli Ordne die Gegenstände den verschiedenen Jagdstrategien zu und überlege, wie wir Menschen jagen und was wir damit beabsichtigen: Fallen stellen vergiften aus dem Hinterhalt zuschlagen, auf die Lauer legen jagen (in der Gruppe, an Land, im Wasser, in der Luft) Informationen Beim Stichwort Jagd schweben einem Bilder von einer Grosswildjagd in Afrika, Fuchsjagd in England oder Gemsjagd in der Schweizer Alpen vor. Dabei spielen sich in unserem Alltag immer wieder Jagdszenen ab: angeln, Käse in einer Mausfalle auslegen, Mücken vertreiben, einer Fliege den Garaus machen, Indianer spielen. Während seiner ganzen Entwicklungsgeschichte ist der menschliche Körper unspezialisiert geblieben. Er besitzt keine mächtigen Zähne oder Krallen und hat nicht einmal gute Anlagen zum schnellen Laufen. Durch seinen aufrechten Gang wurden seine Hände für die Verwendung von Waffen und Werkzeugen frei. In der Verbindung mit der Intelligenz verschaffte das Handgeschick dem Menschen einen grossen Vorsprung. Der Mensch wurde zu einem Super-Räuber, der an der Spitze von unzähligen Nahrungsketten steht. Der Erfindergeist und die Fähigkeit verschiedene Werkzeuge und Waffen zur Jagd einzusetzen, gab dem Menschen die Möglichkeit, sich auf der ganzen Erde auszubreiten. Die ersten Waffen des Menschen waren Steine, die er am Boden auflas und nach Tieren warf, die er zu töten versuchte. Tierknochen und abgebrochene Äste folgten als Keulen und Speere. Die Waffen, Fallen und Gifte wurden immer raffinierter und wirkungsvoller. Das Arsenal einer modernen Armee zeigt in welch schreckliche Richtung diese Entwicklung geführt hat: Jagd-Flugzeuge und Panzer-Jäger.
6 9.4 Jäger und Beute damals und heute Nahrungsbeziehungen von Beutetieren und Jägern kennen lernen und in das System der Nahrungspyramide einordnen. Arten-Bausteine für die Nahrungspyramide, Soft-Ball 1.3 Nahrungskette 4.3 Fressfeinde 1. Schichte mit den vorhandenen Arten-Bausteinen eine Nahrungspyramide im Naturszustand, ohne menschliche Einflüsse auf. 2. Versuche mit dem Ball jene Arten heraus zu schiessen, welche der Mensch bei uns ebenfalls gefährdet oder ausgerottet hat. 3. Platziere an deren Stelle den Baustein des Menschen. 4. Versuche nun weitere Arten-Bausteine wegzuschiessen. Überlege dir dabei, was passiert, wenn diese Arten fehlen Wann fällt die Pyramide in sich zusammen? Information Die Pyramide zeigt die Nahrungsbeziehungen der Lebewesen auf anschauliche Weise. Dabei nimmt die Anzahl der Lebewesen von unten nach oben ab. Die Nahrungspyramide stellt keine Nahrungskette dar, sie zeigt die Beziehung Jäger Beute auf: 1. Stufe: Pflanzen Produzenten 2. Stufe: kleine Beutetiere Konsumenten 1. Ordnung 3. Stufe: kleine Jäger Konsumenten 2. Ordnung 4. Stufe: grosse Beutetiere Konsumenten 1. Ordnung 5. Stufe: grosse Jäger Konsumenten 2. /3. Ordnung 6. Stufe: Superjäger Konsumenten 4./5. Ordnung Vor wenigen Jahrhunderten herrschte in unseren Wäldern ein natürliches Gleichgewicht zwischen Fleisch- und Pflanzenfressern und deren Nahrungsangebot. Solange der Mensch weder übermässig jagte, noch einseitige Bewirtschaftung des Landes betrieb, störte er das natürliche Gleichgewicht nicht. Heute sind viele der grössten Jäger (Bär, Wolf, Luchs, Geier u.a.) ausgerottet oder gefährdet, weil sie der Mensch als Nahrungskonkurrent betrachtet. Der Mensch hat die Rolle des alleinigen Jägers übernommen. Der Artenreichtum von Tier- und Pflanzen hat allgemein abgenommen. 9.4 Jäger und Beute damals und heute
7 Jäger Beute Pyramide
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