Vermögensverwaltung im Umbruch

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1 SONDERBEILAGE 16. Juni 2010 Vermögensverwaltung im Umbruch... BILDER CHRISTOPH RUCKSTUHL Im Gefolge der Finanzkrise ist das Bankgeheimnis stark unter Druck geraten. Die Schweizer Banken werden nicht darum herumkommen, die Vermögensverwaltung, die Säule des Schweizer Bankgeschäfts, neu zu positionieren. Im Vordergrund steht der Übergang zu einer Strategie, die im klassischen grenzüberschreitenden Geschäft auf versteuerte Gelder setzt. Obwohl es mit den Nachbarländern noch gewichtige Fragen zu klären gibt, wie etwa die Regularisierung der unversteuerten Altbestände, blicken die Banken zuversichtlich in die Zukunft. CH-8021 Zürich U Telefon U

2 VERMÖGENSVERWALTUNG 3 INHALT Es geht vorwärts Von Patrick Odier 3 Zeitenwende Die Schweizer Banken werden sich künftig auf die Verwaltung versteuerter Vermögen konzentrieren müssen. Von Ermes Gallarotti «Ich lasse mir nicht den Ruf der Schweiz schlechtreden»: Interview mit Raymond Bär Von Ermes Gallarotti 5 Der Kunde der Zukunft Von Stefan Bodmer 6 Wo die Wachstumschancen im Private Banking liegen Von Walter Berchtold 7 Neue rechtliche Risiken in der Vermögensverwaltung VonMonika Roth 7 Wie eine Bank Spitzenklasse bleibt Von Daniel Senn 9 Abgeltung als Königsweg VonChristoph Ammann 9 Viele Wege führen von Schwarz nach Weiss Von Michael Seidl 10 Bankenstruktur als Trumpfkarte Von Pierin Vincenz 11 Qualität im Private Banking Von Martin Janssen 11 Ein Kommen und Gehen deutscher Adressen Von Günter Schlösser 13 Leidende Vermögensverwalter VonSusanne Oeschger 13 Kleine Privatbanken haben eine Zukunft VonMathias Hermann 14 In den letzten zwei Jahren ist es in der Schweizer Bankenwelt zu tiefen Einschnitten gekommen. Zum einen strapazierte die Finanzkrise, die eine staatliche Stützungsaktion für die UBS, das Flaggschiff der Branche, nötig machte, das Vertrauen der Kunden in die Schweizer Banken. Zum andern stieg der ausländische Druck auf das Schweizer Bankgeheimnis drastisch, nicht zuletzt weil Berater der UBS im grenzüberschreitenden Vermögensverwaltungsgeschäft amerikanischen Kunden behilflich waren, amerikanische Steuergesetze zu umgehen. Die auf den folgenden Seiten veröffentlichten Beiträge profilierter inund ausländischer Akteuredeuten darauf hin, dass die Schweizer Banken die Zeichen der Zeit erkannt haben. Ausihrer Sicht bleibt das Vermögensverwaltungsgeschäft zukunftsträchtig vorausgesetzt, dass es den Anbietern gelingt, alte Stärken in einem veränderten Umfeld zum Tragen zu bringen. Steuertransparenz als Losung Eine Voraussetzung für künftigen Erfolg ist, dass sich die Schweizer Banken auf die Akquisition und Verwaltung versteuerter Vermögen fokussieren Steuertransparenz ist das Losungswort. Im grenzüberschreitenden Geschäft müssen wohlhabende Kunden im Einklang mit den Steuergesetzen in ihren Domizilländern betreut und beraten werden. Dies bedeutet, dass Banken investieren müssen in die Schulung ihrer Berater,in die Compliance,in die IT-Infrastruktur.Banken, die diese Investitionen nicht tätigen wollen oder tätigen können, droht das Ausscheiden aus dem Markt. Anders als grossen, kapitalkräftigen Banken ist es ihnen kaum möglich, auf eine kostspielige Onshore-Strategie zu setzen und Stützpunkte in den Herkunftsländern ihrer Kunden aufzubauen. Steuertransparenz darf nicht dazu führen, dass der Schutz der Privatsphäre durchlöchert wird, denn die vor allem innerhalb des EU-Raumes hochgehaltene Vorstellung des gläsernen Bürgers widerspricht im Kern dem freiheitlichen Staatsverständnis nicht nur schweizerischer Prägung. Aus diesem Grund hat die Schweizerische Bankiervereinigung, der Dachverband der Schweizer Banken, das Konzept der Abgeltungssteuer ausgearbeitet, das Eingang in die im vergangenen Dezember vom Bundesrat vorgestellte Finanzmarktstrategie gefunden hat. Demnach behalten Schweizer Banken auf Vermögenserträgen und Kapitalgewinnen die geschuldeten Steuern zurück und leiten sie in anonymer Form an die Steuerbehörden in den Domizilländern ihrer Kunden weiter. Diese Lösung soll als gleichwertiger Ersatz zum automatischen Informationsaustausch, wie er innerhalb der EU gilt, umgesetzt werden. Sind Finanzminister benachbarter Länder wirklich an zusätzlichen Steuergeldern interessiert, müssten sie ein grosses Interesse an diesem Konzept haben; denn anders als der Informationsaustausch würde es ihnen nicht Zugang zu schwer verwertbaren Informationen verschaffen, sondern zu realem Geld. Ein Problem bleibt: Der Übergang zu einer steuertransparenten Strategie löst nicht unbedingt das Problem der Altbestände. Unversteuerte Vermögen, die einer Bank womöglich vor Jahrzehnten zugeflossen sind, lassen sich am sichersten durch Selbstanzeigen regularisieren. Dabei wirdein Teil des geäufneten Vermögens für die Zahlung von Nachund Strafsteuern aufgewendet; im Gegenzug sollte der Kunde, der seine Steuersituation bereinigen möchte,straffrei ausgehen. Fachleute,wie sie auch in dieser Beilage zu Wort kommen, warnen allerdings vor Schnellschüssen. Selbstanzeigen bedürfen detaillierter Abklärungen und sind nicht in jedem Fall empfehlenswert. Generell gilt: Je grösser das unversteuerte Vermögen, je jünger der vermögende Kunde und je enger sein Wohlergehen und das Wohlergehen ihm nahestehender Personen von nichtdeklarierten Geldern abhängt, umso eher ist eine Selbstanzeige angezeigt. Oder anders ausgedrückt: Was für einen gutsituierten jungen Unternehmer mit Familie angezeigt ist, muss nicht unbedingt gut sein füreine wohlhabende alleinstehende ältere Frau. Vorsicht ist bei der Legalisierung über den Einsatz strukturierter Produkte geboten, etwa wenn unversteuerte Vermögen gleichsam mit einem Versicherungsmantel («wrapper») umhüllt werden. Eine kritische Grösse gibt es nicht Es besteht kein Zweifel daran, dass der Übergang zu einer Strategie, die auf versteuerte Vermögen setzt, zu einer Bereinigung in der Bankenwelt führen wird. Institute, die nicht in der Lage sind, mehr Ressourcen für die Ausbildung ihrer Mitarbeiter frei zu machen, die Qualität ihrer Dienstleistungen zu heben und die Performance ihrer Anlagen zu verbessern, werden vom Markt verschwinden. Einiges deutet darauf hin, dass das vielzitierte Kriterium der kritischen Grösse, gemessen an den verwalteten Vermögen, nicht die entscheidende Rolle spielen wird. Das Beispiel UBS hat eindrücklich gezeigt, dass vermeintlich unsinkbare Supertanker rasch leckschlagen können schiere Grösse allein bürgt weder für Qualität, noch sichert sie das Überleben. Kleinen Vermögensverwaltungsbanken steht die Zukunft offen, wenn sie an der Schnittstelle zu ihren Kunden professionell, flexibel und transparent agieren. Weil sie klein und beweglich sind, fällt es ihnen unter Umständen leichter als grösseren Konkurrenten, die Bedürfnisse ihrer Kunden zu verstehen und zu befriedigen. Voraussetzung dafür ist allerdings, dass die Kostenseite unter Kontrolle ist. Noch stärker als grössere Banken müssen sie darauf achten, dass interne Prozesse möglichst stark standardisiert sind und nicht zum eigentlichen Beratungsgeschäft zählende Glieder der Wertschöpfungskette ausgelagert werden. So gesehen bieten Umbrüche cleveren Boutiquen unter den Banken mehr Chancen als Risiken. Hält man sich an die in dieser Beilage veröffentlichten Beiträge, steht die Zukunft den Schweizer Vermögensverwaltern ohnehin offen. Keine Neuerfindung nötig Von Herbert Scheidt 15 Boutique-Banken mit intakten Chancen Von Markus Ruffner 15 Risiken im grenzüberschreitenden Geschäft Von Urs Zulauf /Claudia Fritsche 17 Es geht vorwärts Neue Finanzplatzstrategie der Schweizer Banken in der Umsetzungsphase VomSecret Banking um Private Banking Von Thorsten Hens 19 Regionalbanken auf der Suche nach neuen Ertragsquellen Von Oliver Jaussi /Lionel Baschung 19 Wechselspiel zwischen Staat und Markt Von Frederic Methlow 20 Steuertransparenz ist das Gebot der Zukunft Von Alberto Lissi /Iqbal Khan 21 Aufdas falsche Pferd gesetzt VonChristian Raubach 21 Bau globaler Produktefamilien in der Assekuranz Von Mario Greco 22 VomSchäferhund zum Coach Von Markus Gonseth 23 Den Wandel als Chance verstehen Von Marc Bizzozero 23 Ungetrübte Wachstumschance für Kantonalbanken Von Siegfried Peyer 25 Private Banking im Umbruch Von S.D.Max von und zu Liechtenstein 25 Zeitenwende für die Privatbanken Von Lionel Aeschlimann 27 Verantwortung für diese Beilage: edaktion: Ermes Gallarotti ilder: Christoph Ruckstuhl otografien aus der permanenten Ausstellung Geschichte Schweiz» im Landesmuseum Zürich: undensafe der ehemaligen Schweizerischen olksbank aus dem Jahr Die Banken in der Schweiz haben die Zeichen der Zeit erkannt und eine Strategie für den Finanzplatz erarbeitet. Diese ist inzwischen weitgehend etabliert. Die Diskussion zur Abgeltungssteuer ist mit den ersten Partnerländern ins Rollen gekommen. Patrick Odier Der Finanzsektor spielt mit gut 12% des Bruttoinlandproduktes, 12% bis 15% der Steuereinnahmen und gut qualifizierten Arbeitskräften für die Schweizer Volkswirtschaft eine signifikante Rolle. Die Konsequenzen der Finanzkrise und der internationale Druck auf die Schweiz vor allem im Steuerbereich haben Spuren hinterlassen. Unser Land hat diese Herausforderungen jedoch verhältnismässig gut gemeistert. Die «Finanzmarktstrategie 2015» der Schweizerischen Bankiervereinigung hat zum Ziel, die positive Entwicklung des Bankenplatzes Schweiz zu unterstützen. Sie ist Bestandteil der von der Schweizer Regierung Ende 2009 verabschiedeten Finanzmarktstrategie und steht auf folgenden vier Pfeilern: der Regularisierung bisher unversteuerter Vermögenswerte in der Schweiz, der künftigen Konzentration der Schweizer Banken auf versteuerte Vermögen, dem vorbehaltlosen Schutz der Privatsphäre sowie auf Wachstum und ungehindertem Marktzugang. Vertrauen sichern Die Regularisierung unversteuerter Gelder in der Schweiz steht im Zentrum jeder Zukunftslösung mit dem Ausland. Diese kann entweder durch ein Abgeltungssteuermodell oder auf dem Weg einer Verjährung erfolgen in beiden Fällen würde das über viele Jahre sorgfältig aufgebaute Vertrauen ausländischer Kunden in die Rechtssicherheit der Schweiz beziehungsweise in die Treuepflicht der Schweizer Bankiers gewahrt. Dies setzt indessen die Bereitschaft des betreffenden Staates voraus, einvernehmlich mit der Schweiz eine entsprechende Vereinbarung zu treffen. Sie muss auch den Interessen des steuerpflichtigen Kunden Rechnung tragen und kann entsprechend den Gegebenheiten im jeweiligen Land unterschiedlich gestaltet sein. Die Schweizer Banken werden sich in Zukunft auf die Akquisition und Verwaltung versteuerter Vermögen konzentrieren. Dies ist möglich, seit die Schweiz den globalen Standard des Artikels 26 des OECD-Musterabkommens zur Doppelbesteuerung im Frühling 2009 übernommen hat. Dieser sieht Amtshilfe im Einzelfall bei sämtlichen Steuerdelikten vor. Somit entfällt für das Ausland die Unterscheidung zwischen Steuerbetrug und Steuerhinterziehung.Mit einem Amtshilfegesetz soll die internationale Amtshilfe klar geregelt und die Rechtssicherheit wiederhergestellt werden. Eine Änderung der gesetzlichen Regelungen für Kunden mit Steuersitz in der Schweiz ist zum jetzigen Zeitpunkt nicht angebracht. Im Gegenteil, dies könnte wegen der heftig geführten innenpolitischen Diskussionen die Umsetzung der ganzen Strategie gefährden. Zusätzliche Massnahmen, beispielsweise zur Garantie der Steuerehrlichkeit, sind nicht angebracht, mindestens solange sie nicht internationalen Standards entsprechen, oder kaum praktikabel. Eine Prüfpflicht, die eine Verantwortung des Bankiers für die Steuerehrlichkeit seiner Kunden zur Folge hätte, lehnt die Bankiervereinigung grundsätzlich ab. Der Schutz der Privatsphäre ist in der Schweiz in allen Bereichen des Alltags zentral und gilt auch für die finanzielle Privatsphäre. Dass dieser Schutz kein Hindernis bei der Bekämpfung organisierter Kriminalität darstellt, ist seit langem international anerkannt. Mit der neuen Finanzplatzstrategie bleibt der Schutz der Privatsphäre ausländischer Kunden gewahrt, und sämtliche Steuerdelikte können bekämpft oder vermieden werden. Den automatischen Informationsaustausch, wie er innerhalb der Europäischen Union im Rahmen der Zinsbesteuerungsrichtlinie verlangt wird, lehnt die Bankiervereinigung entschieden ab. Er entspricht keinem internationalen Standard, führt uns auf den Weg zum «gläsernen» Bürger und ist wenig effizient. Alternative Abgeltungssteuer Als gleichwertige Lösung haben die Banken in der Schweiz das Modell einer umfassenden Abgeltungssteuerlösung entwickelt. Damit können sämtliche steuerbare Vermögenserträge und Kapitalgewinne entsprechend dem Steuerrecht des jeweiligen Vertragsstaates erfasst, die darauf geschuldeten Steuern zurückbehalten und auf anonymer Basis an den zuständigen Fiskus abgeführt werden. Dieses Modell wird in19mit- gliedstaaten der Europäischen Union bei inländischen Zahlstellen bereits angewendet und ist bestens eingeführt. Für die Schweizer Volkswirtschaft ist ein starker Finanzplatz von grösster Bedeutung. Voraussetzung dafür ist Wachstum, das nur durch eine permanente Verbesserung der Konkurrenzfähigkeit erreicht werden kann. Dazu sind die gesetzlichen, regulatorischen und steuerlichen Rahmenbedingungen in der Schweiz nachhaltig zu verbessern und anzupassen. Auf internationaler Ebene gilt es als Gegenleistung zur oben erwähnten Abgeltungssteuer, den Marktzugang für Finanzdienstleistungen aus der Schweiz zu verbessern und bestehende bilaterale Diskriminierungen abzubauen. Das stärkt den inländischen Produktionsstandort und stellt die Wertschöpfung und die Arbeitsplätze im schweizerischen Finanzsektor langfristig sicher. Die Schweiz muss das Bankgeschäft nicht neu erfinden. Die Vielfalt der Bankenlandschaft ist weltweit einmalig und bietet einen enormen Kundennutzen in allen Geschäftsbereichen, dem Retail- und Firmenkundengeschäft im schweizerischen Binnenmarkt sowie dem Vermögensverwaltungsgeschäft, dem Investment Banking und dem Asset Management im internationalen Kontext. Die Schweizer Banken können auf den über die Jahre erworbenen Erfolgsfaktoren und dem grossem Knowhow aufbauen. Zudem kann sich der Finanzsektor nicht nur auf die politische, wirtschaftliche und soziale Stabilität unseres Landes sowie auf die Stärke unserer Währung verlassen, sondern auch auf eine Finanzmarktstrategie, die den jüngsten Entwicklungen Rechnung trägt und künftiges Wachstum fördert. Die vergangenen Monate haben bei der Umsetzung dieser Strategie erste Erfolge gezeigt, indem das schweizerische Abgeltungssteuermodell auf internationaler Ebenen bei wichtigen Ländern auf Interesse gestossen ist. Die Banken haben für die Schweiz in vielen Bereichen eine grosse Bedeutung: als Arbeitgeber, als Steuerzahler und als Impulsgeber der Wirtschaft. Trotz der Krise bleiben Unternehmensfinanzierungen in der Schweiz günstig. Voneiner Kreditklemme spricht man in unserem Land, anders als bei unseren ausländischen Nachbarn, nicht. Ein solider und stabiler Finanzplatz ist und bleibt eine grundlegende Voraussetzung für einen starken und international wettbewerbsfähigen Werkplatz. Patrick Odier ist Präsident der Schweizerischen Bankiervereinigung in Basel.

3 VERMÖGENSVERWALTUNG 5 «Ich lasse mir nicht den Ruf der Schweiz schlechtreden» Raymond Bär zum bevorstehenden Paradigmenwechsel im Private Banking Im Private Banking bahnt sich ein Paradigmenwechsel an. Kunden müssen in Einklang mit en Steuergesetzen ihrer Domiziländer beraten werden. Die Chancen sind gross, dass die Schweizer Banken die Umstellung erfolgreich bewältigen werden. In den letzten ein, zwei Jahren ist der Druck auf das Schweizer Bankgeheimnis stark gestiegen. Was müssen die Schweizer Banken tun, um zukunftstauglich zubleiben? Wir müssen sicherlich verinnerlichen, dass in Sachen Steuertransparenz ein Paradigmenwechsel stattgefunden hat. Das heisst letztlich, dass wir uns aufrüsten müssen, dass wir die Kunden in Einlang mit den Steuergesetzen in ihren omizilländern betreuen müssen, so als ürden sie vor Ort betreut. Und das eisst wiederum, dass gewichtige Invesitionen anstehen, auch in die Schulung er Mitarbeiter.Das braucht etwas Zeit, st aber zu bewältigen. «Die USA wären auch nie bereit, Daten mit Europa auszutauschen. Sie wollen immer alles, aber geben tun sie nichts.» propos Paradigmenwechsel: Es ist viel ie Rede von Weissgeldstrategie und Abeltungssteuer. Was halten Sie davon? om Ausdruck Weissgeldstrategie halte ch nichts, weil er insinuiert, dass man in er Vergangenheit eine Schwarzgeldtrategie verfolgt hat, und das stimmt icht. Den Banken darf bei der Löungsfindung auch nicht zugemutet weren, dass sie eine Verantwortung dafür bernehmen, dass die Kunden weltweit hre Steuern bezahlen. Das kann und arf nicht die Aufgabe der Finanzbranhe und der Banken sein. Aber wir müsen Systeme etablieren, die glaubwürdig eigen, dass wir kein unversteuertes eld in der Schweiz wollen. Gleichzeitig ilt es, die finanzielle Privatheit zu chützen, denn sie hat immer noch einen ohen Stellenwert. Eine Abgeltungsteuer löst alle diese Probleme effizient. alls es unseren europäischen Nachbarländern wirklich um die rasche Erhöhung ihres Steuersubstrats geht, gibt es eine besserelösung. asproblem ist ja nicht so sehr das neue Geld, sondern es sind die Altbestände. Wie kann man dieses Problem lösen? Es braucht eine gehörige Prise Pragmatismus. Wir müssen das Problem bilateral angehen, weil auch jedes Land eine etwas anders gelagerte Geschichte hat. Die Vergangenheitsbewältigung ist beidseitig eines der wichtigsten Elemente. Selbstverständlich haben unsere benachbarten Länder ein Interesse des Steuersubstrates, das ist bekannt. Aber wir haben auch eine Verantwortung gegenüber diesen Kunden. Wie wir wissen, wird momentan die ganze Vergangenheit unter dem Titel «Steuervergehen» abgehandelt, das entspricht nicht der historischen Wahrheit. Geht es nicht um mehr als um Gelder,die man zurückholen will? Geht es nicht auch um den Wettbewerb zwischen den Finanzplätzen? Selbstverständlich. Die Schweiz ist ein wunderbares Opfer, sie kann sich schlecht wehren, sie ist klein, sie ist reich, sie ist in einer Vormachtstellung in der internationalen Vermögensveraltungsbranche. Aber mit dem können wir auch leben, und wir müssen einach etwas härter verhandeln und mit ärteren Bandagen kämpfen. Wiegen für die Gegner die Wettbewerbsaspekte nicht sogar schwerer als die Rückholung entgangener Steuergelder? Im Fall der USA liegt der Verdacht schon in der Luft. Denn die USA weigern sich standhaft, über ihre eigenen Raymond Bär, Verwaltungsratspräsident der Julius-Bär-Gruppe. Offshore-Plätze zu sprechen. Man denke an Miami oder Delaware. Die USA wären auch nie bereit, Daten mit Europa auszutauschen. Sie wollen immer alles, aber geben tun sie nichts. Wenn es um Regularisierung von Vermögen geht, stehen europäische Herkunftsländer im Vordergrund. Wie steht es mit Vermögen aus lateinamerikanischen oder asiatischen Ländern? Ich glaube,dass das Problem mit unversteuerten Vermögen historisch ein europäisches Problem ist. Wirdurchlebten in Europa im 20. Jahrhundert eine schwierige Geschichte mit Phasen von Inflation und hohen Steuern. Phasen erhöhter Steuerbelastungen könnten Europa erneut bevorstehen, aber dann wird die Schweiz nicht mehr unversteuerte Gelder anziehen. Dann werden versteuerte Gelder in die Schweiz fliessen, und das ist auch gut so. Wie steht es mit Vermögen, die aus nichteuropäischen Ländern stammen? Werden auch diese Vermögen regularisiert? Man muss sehen, dass viele Wachstumsmärkte hochattraktive Steuersysteme haben. Kunden aus Osteuropa haben kein Steuerproblem. Die russischen Kunden, die ich kenne, bezahlen ihre Steuern gerne, weil sie einen Steuersatz von 13% haben. Diese Kunden kommen aus ganz anderen Gründen in die Schweiz. Sie glauben an unser Rechtssystem und an unsere politische Stabilität. Auch in Asien oder in den arabischen Ländern sind Steuern kein Thema. Und Lateinamerika? Dort herrscht teilweise politische Willkür. Es gibt gute Gründe, lateinamerikanischen Unternehmern zu helfen, ihr Geld in einem sicheren Umfeld zu halten. Wir hatten immer wieder die Evidenz dafür, dass sie dieses Geld einsetzen, um ihre Firmen in wirtschaftlich gestressten Phasen zu unterstützen. In Ländern wie Venezuela habe ich kein ethisches Problem, einem Unternehmer den Schutz des Schweizer Rechtsstaates angedeihen zu lassen. Die Schweiz wird also für ausländische Kunden attraktiv bleiben. Warum? Wir haben vergessen, dass die Welt gewisse Charakteristika der Schweiz schätzt, nämlich ihre Langsamkeit in der Entscheidungsfindung, ihre traditionellen Stärken, ihre seriöse Art der Geschäftsabwicklung. Das ist einzigartig in der Welt. In Asien geniesst die Schweiz einen phantastischen Ruf und in Lateinamerika ebenso.ich lasse mir von diesen Debatten der letzten zwei Jahre nicht den Rufder Schweiz schlechtreden. Viele Banken in der Schweiz haben das Gefühl, für die Fehler der UBS büssen zu müssen, und zwar in Form höherer regulatorischer Kosten. Ist etwas dran, oder ist es nur Jammern auf hohem Niveau? Es ist etwas von beidem. Wir werden in zwei, drei Jahren ein Zwischenfazit ziehen müssen. Heute ist es zu früh, um zu urteilen. Die neuen regulatorischen Vorgaben verursachen Mehrkosten in erheblicher Höhe. Die Gefahr eines regulatorischen Overkills ist real. Es stimmt zwar,dass wir den guten Ruf der Banken und des Regulators schützen müssen, aber das hat seinen Preis. Bisher hatten wir ein System der Selbstregulierung, das sehr schweizerisch und wahrscheinlich auch sehr gut war.aber in der Welt wirddas leider nicht anerkannt. Ähnliche Vorwürfe richten sich gegen die Aussenpolitik. Sie stehe im Dienste der beiden Grossbanken. Stimmt das? Eindeutig ist das nicht. Die Aussenpolitik wirdimmer wieder phasenweise von den Interessen der beiden Grossbanken beeinflusst. Mir wäre es auch lieber gewesen, es hätte die UBS-Probleme nie gegeben. Immerhin haben sie dazu beigetragen, uns über einen Stresstest in die Modernität zu katapultieren. Wir werden auf den Füssen landen, und es wird sich zeigen, dass wir mit den neuen regulatorischen Vorgaben ganz gut leben können. Ist es dann nicht ungeschickt, auf der einen Seite die wachsenden regulatorischen Kosten zu beklagen, auf der anderen Seite aber in Sachen Saläre und Boni masslos zu bleiben? Da kann ich gern Klartext sprechen. Ich bin extrem befremdet über diese unnötigen Provokationen einzelner Teilnehmer. Ich finde sie sozialpolitisch ein Skandal. Eine gewisse Selbstbeschränkung ist Voraussetzung fürdas Funktionieren der engmaschigen Schweiz, auch wenn die Saläransprüche juristisch untermauert sind. Wir haben jetzt von den Banken gesprochen, die sich verändern müssen. Wie sieht es mit den Kunden aus? Die Kunden verändern sich schon länger. Heute ist ein Kunde zwar bereit, für eine Dienstleistung zu zahlen, aber die Qualität muss stimmen. Der Dialog ist viel intensiver als früher. Die Banken müssen schon einiges an Mehrleistung bieten. Es wächst eine neue Unternehmergeneration heran, die weniger Gewicht auf Steuerthemen legt und ein geringeres Bedürfnis nach Diskretion hat, auch wenn sie keinesfalls einen Datenaustausch auf Knopfdruck wünscht. Das will gar niemand auf dieser Welt. Politiker glauben, dass der gläserne Bürger erstrebenswert sei, aber die Bürger selber teilen diese Ansicht kaum. Und die Kunden der Zukunft, woher kommen sie vor allem? Das Neugeld wird über die nächste Phase aus Wachstumsmärkten wie Asien kommen. Diese haben nicht unter der Staatsschuldendiskussion gelitten und haben einen Vorteil. Banken, die nicht in den Wachstumsregionen präsent sind, haben ein Problem. Zwar werden auch in Europa Vermögen geschaffen, aber der Kuchen wächst nicht dramatisch, und wer wirklich Gewicht zulegen will, muss Marktanteile hinzugewinnen. Das ist nicht ganz einfach, weil man im Onshore-Geschäft lokalen Anbietern substanziell Kunden abjagen muss.das ist ein anspruchsvolles Unterfangen. «Wir werden sehen, dass es eine Vielzahl kleinerer Teilnehmer in ihrer heutigen Form nicht mehr geben wird.» KARIN HOFER /NZZ Apropos Onshore-Kunden: Das sind nicht Kunden, die ihr Geld zur Bank bringen und dann vergessen. Sie wollen intensiv betreut werden. Das sind oft sehr fordernde Unternehmer. Das Gute daran ist, dass sie auch sehr aktiv sind. Es gibt sehr viele Transaktionen, und es ist mehr Brokerage als klassisches Private Banking.Das bedeutet, dass eine Bank ihre Bilanz einsetzen muss. Es braucht einen Handelsraum, ein perfektes Risikomanagement, Know-how im Kreditgeschäft. Für Privatbanken, die diese Investitionen nicht tätigen wollen oder können, sind das limitierende Faktoren. Heisst es dann umgekehrt, dass das Offshore-Modell an Bedeutung verlieren wird? In der mittleren Frist kann man das wahrscheinlich sagen. In der längeren Frist kann es durchaus sein, dass Chinesen, Inder und Brasilianer in die Schweiz kommen, auch einmal ein Chalet kaufen und hier Ferien machen. Wir dürfen den Brand Schweiz nicht unterschätzen. Wenn wir es klug anstellen, können wir und die nachfolgenden Generationen noch lange von diesem Brand sehr gut leben. Was werden die kleinen Vermögensverwaltungsbanken tun, die nicht genug Kapital haben, um kurzfristig auf eine Onshore-Strategie einzuschwenken? Weil die Kosten, auch aus regulatorischen Gründen, steigen werden, müssen sich Banken auf Zielmärkte fokussieren. Sie können nicht mehr überall ein bisschen tätig sein. Eine kleine Bank, die sich auf einen oder vielleicht zwei europäische Offshore-Märkte konzentriert und in der Beratung auf versteuerte Gelder setzt, hat durchaus auch in der Zukunft eine Chance. Sie muss sich aber neu positionieren, und sie muss auch willens sein, auf der Waage Gewicht zu verlieren, bevor sie wieder zulegen kann. In einer ersten Phase wird der Schweizer Markt schon konsolidieren, viele kleinere Teilnehmer werden aufgeben. Aber das Gute ist, und das sehen wir sicherlich in den nächsten drei bis fünf Jahren, dass neue Auslandbanken in die Schweiz kommen werden. Eine Frage zur Aktualität. Stellen Sie fest, dass im Gefolge der Euro-Krise wieder verstärkt Vermögen in die Schweiz transferiert werden? Es ist unbestreitbar, dass sich das Weltbild oder das Europabild der Europäer verändert hat, und zwar stark. Die Schweiz steht wieder mit ihren alten Stärken da, und diese werden erkannt. Sie wird auch wieder Gelder anziehen. Unser Trumpf ist, dass das Schweizer Finanzsystem den Stresstest bestanden hat. Und das können nicht viele europäische Nachbarländer von sich sagen. Schauen wir in die Zukunft. Wie wird die schweizerische Bankenlandschaft in zehn Jahren aussehen? In welche Richtung wird sich das Vermögensverwaltungsgeschäft verändern? Wirwerden sehen, dass es eine Vielzahl kleinerer Teilnehmer in ihrer heutigen Form nicht mehr geben wird. Es ist auch möglich, dass Grossbanken anders dastehen werden als heute. Es kann sein, dass sie im Gefolge der Too-big-to-fail- Problematik gezwungen werden, sich etwas anders zu organisieren. Ich bin aber überzeugt davon, dass wir Grossbanken brauchen, und zwar hervorragende Grossbanken. Ich glaube aber auch, dass der Sektor der Auslandbanken an Bedeutung gewinnen wird. Allerdings werden neue Auslandbanken nicht aus Italien, Frankreich oder Deutschland in die Schweiz kommen, sondern aus Wachstumsmärkten wie China, Indien und Brasilien. Sie werden gerne das in der Schweiz vorhandene Know-how nutzen. Ich glaube auch, dass der Sektor der unabhängigen Vermögensverwalter bezüglich Regulierung mehr oder weniger den Banken gleichgestellt wird und ähnlichen Standards genügen muss. Ich habe immer gedacht, dass unabhängige Vermögensverwalter so etwas sind wie Aussenbüros von Banken. Ist das nicht so? Jein. Sie betreiben die Vermögensberatung in einem losgelösten Raum, der momentan einer regulatorischen Arbitrage ausgesetzt ist. Mitarbeiter von Banken müssen sehr viel mehr Auflagen befolgen als externe Vermögensverwalter, und das geht àlalongue nicht. Aber in zehn Jahren werden ausländische Kunden Schweizer Banken wählen, weil sie an die Qualitätihrer Mitarbeiter glauben und nicht weil sie ihre Steuern «optimieren» wollen? Sie werden nicht aus steuerlichen Überlegungen in die Schweiz kommen, aber sicherlich aus Überlegungen der Risikodiversifikation. Ich glaube, dass das Schweizer Demokratiemodell stimmt, und das wird noch lange Zeit stimmen. Leider wird esauch künftig nicht in der gesamten Welt nur friedlich zugehen. Daher wird die Schweiz immer attraktiv sein fürvermögen, die diversifiziert angelegt werden wollen. Und daher bin ich davon überzeugt, dass die Schweiz, sofern innenpolitisch keine grossen Fehler gemacht werden und die Politik mit im Boot ist, noch lange im Vermögensverwaltungsgeschäft führend sein wird. Interview: Ermes Gallarotti

4 <wm>10cexkmq6aibaewbdbdueowssrk2khxhcya_9fawwsppvett0-ts17w42aqcmks7qcxocclhhwramheqhesjx0fhh7t6ut24azoeb_n9cdzsxmyf0aaaa=</wm> <wm>10casnsjy0mdax1tu0sds0nayamjto5a8aaaa=</wm> 6VERMÖGENSVERWALTUNG Der Kunde der Zukunft Sich verändernde Bedürfnisse und Rahmenbedingungen rufen nach neuen Beratungsmodellen Viele Kunden sehen ihre Bank seit der Finanzkrise mit anderen Augen als noch vor zwei bis drei Jahren. Aber auch langfristige Trends verändern die Erwartungen der Kunden. Stefan Bodmer Die Erschütterungen an den Finanzmärkten haben nicht nur bei zahlreichen Banken, sondern auch bei deren Kunden nachhaltige Spuren hinterlassen. Das zuvor kaum in Frage gestellte Vertrauen vieler Anleger in die Stabilität der Branche im Allgemeinen und der eigenen Hausbank im Besonderen wurde getrübt. Dies förderte die Neigung, das Vermögen nicht nur, wie schon bisher, auf verschiedene Anlagekategorien, sondern auch auf verschiedene Banken aufzuteilen. Selbst die Hinwendung zu Bargeld oder physischem Edelmetall wurde zum Trend. Wunsch nach Transparenz Die auch nur partielle Zurückgewinnung des Vertrauens der Kunden wird seitens der Banken einiges an Zeit und Anstrengung erfordern. Eine solide Kapitalisierung, ein den veränderten Rahmenbedingungen angepasstes Geschäftsmodell, ein gezügelter «Risikoappetit», ansprechende Geschäftsergebnisse sowie eine als offen und ehrlich empfundene Kommunikation bilden die Grundlagen, auf denen die Wiederherstellung des Vertrauens gelingen kann. Doch darüber hinaus bedarf es weiterer Anstrengungen. Denn nicht nur das Ansehen vieler Banken, sondern auch das Vertrauen in komplexe Bankprodukte hat Schaden genommen. Selbst grundsätzlich als risikoarm qualifizierte Produkte verzeichneten Werteinbussen oder führten durch den Kollaps des Emittenten zu Totalverlusten. Auf Kundenseite nährte diese Erfahrung das Bedürfnis nach transparenten, leicht verständlichen Anlagelösungen sowie nach Diversifikation der Emittenten. Banken und Berater sind daher noch stärker gefordert, dem Kunden die Risikocharakteristiken eines Instrumentes und deren mögliche Entwicklung über den Lebenszyklus des Produktes begreiflich zu machen. Generell gewinnt die Einbeziehung des zusätzliche Chancen und Risiken bergenden Faktors Volatilität an Bedeutung. Die Anlageperformance wird künftig in höherem Masse als bisher von der Fähigkeit abhängen, aus kurzfristigen Kursausschlägen Nutzen zu ziehen. Die Beratung des Kunden endet nicht mit dem Kauf eines Titels,sondern dauert an, solange der Kunde dieses Wertpapier in seinem Portefeuille hält. Zu den wesentlichen Parametern, die längerfristig die Kundenbedürfnisse und somit auch das Anlageverhalten verändern, zählen der Anstieg der Lebenserwartung und der Wandel der soziodemografischen Rahmenbedingungen. Die steigende Nachfrage nach qualitativ hochwertigen Pflegedienstleistungen im Alter wird durch den Kostendruck im Gesundheitswesen, der tendenziell eine Einschränkung der Versicherungsleistungen bewirkt, ebenso akzentuiert wie durch den rückläufigen Anteil der unentgeltlich innerhalb der Familie geleisteten Seniorenbetreuung. Angesichts der Altersstruktur der Kunden im schweizerischen Private Banking ist damit zu rechnen, dass dieser Trend schon bald einen erhöhten Kapitalbedarf für die Aufrechterhaltung des gewohnten Lebensstandards im höheren Alter zur Folge haben wird. Für den Wealth Manager impliziert dies die Herausforderung,die Anlageperformance in einer Weise zu optimieren, die eine langjährige, unter Umständen mit zunehmendem Alter des Kunden progressive Zusatzrente gewährleistet. Gebremste Vermögensbildung Nach einer langen Phase der stetigen Vermögensbildung der Schweizer Bevölkerung mehren sich nunmehr die Anzeichen für ein Abflachen dieses Trends. Erstmals in der Nachkriegszeit überwiegt in einer Generation der Verzehr von Ersparnissen deren Neubildung. Parallel dazu verändern sich die nationalen und internationalen regulatorischen Rahmenbedingungen rascher als je zuvor. Während das Angebot kostenoptimierter, auf das Kundendomizil abgestimmter Produkte sowie die Bereitstellung der für deren korrekte Deklaration erforderlichen Unterlagen bereits als Selbstverständlichkeit gilt, erwarten Kunden auch Vorschläge ihres Beraters für eine frühzeitige Weichenstellung im Hinblick auf sich abzeichnende Entwicklungen wie den Paradigmenwechsel in der steuerlichen Behandlung von Wohneigentum und Schuldzinsen in der Schweiz. In technischer Hinsicht hat das Internet das Wealth Management bisher nicht im erwarteten Ausmass revolutioniert. Allerdings eröffnet es dem Kunden nahezu unerschöpfliche Informationsquellen und der Bank einen zusätzlichen Distributionskanal. Internet-affine Kunden decken ihre Standard-Bedürfnisse zunehmend selbständig über dieses Medium. Persönlich werden sie sich insbesondere dann an ihren Betreuer wenden, wenn dessen Expertise und Beratung gefragt sind. Aus all diesen Trends resultieren zusätzliche Kundenerwartungen und neue Anforderungen an die Banken und deren im Bereich der Vermögensverwaltung eingesetztes Personal. Dass die individuelle, professionelle Beratung das zentrale Kriterium darstellt, in dem sich Banken untereinander differenzieren können, ist zwar nicht neu, hat sich aber noch stärker akzentuiert. Hinzu kommt, dass Kunden vermehrt darauf Wert legen, dass der Berater unabhängig und objektiv agiert und dementsprechend in seinen Empfehlungen den bankeigenen Anlageinstrumenten nur dann den Vorzug gegenüber Fremdprodukten einräumt, wenn daraus ein Mehrwert fürden Kunden entsteht. Neben der weiteren Pflege bisheriger Tugenden wie der eingehenden Auseinandersetzung mit den Vermögensverhältnissen und der Lebenssituation des Kunden wird die Bank ihr Produkte- und Dienstleistungsangebot noch spezifischer an die Bedürfnisse von Kundengruppen anpassen müssen, um diesen ein massgeschneidertes Offering zu unterbreiten. Als Merkmale solcherart gebildeter Kunden-Cluster kommt eine gemeinsame Berufsgruppe ebenso in Betracht wie das Lebensalter,das Domizilland sowie bestimmte Verhaltensweisen oder Vorlieben. Im Idealfall gelingt eine Symbiose zwischen der Fachkompetenz des Beraters und dessen emotionaler Affinität zu der von ihm betreuten Kundengruppe. Hingegen dürfte die Höhe des Vermögens als alleiniges Kriterium für das anzuwendende Betreuungsmodell in den Hintergrund rücken. Breitere Unterstützung Die hohe Komplexität der Produktpalette sowie die erweiterten Kundenbedürfnisse führen vermehrt zum Einsatz von Beratungsteams für die Kundenbetreuung. Dabei bleibt die persönliche Bindung zum bisherigen Berater erhalten, der dem Kunden weiterhin als primärer Ansprechpartner zur Verfügung steht, je nach Fragestellung und Beratungsziel jedoch durch Spezialisten aus Bereichen wie Finanzierung, Unternehmensnachfolge, Altersvorsorge oder Willensvollstreckung unterstützt wird. Der direkte Zugang zum Handel der Investmentbank stellt eine weitere auf individuelle Bedürfnisse zugeschnittene Option dar. Steigende Anforderungen an die Beratungsqualität werden für stete Veränderung im Vermögensverwaltungsgeschäft sorgen. Nur die Überzeugung,von seinem Betreuer professionell und vertrauenswürdig beraten zu werden, bindet den Kunden langfristig an eine Bank. Stefan Bodmer leitet den Geschäftsbereich Wealth Management Schweiz der UBS AG, Zürich. Wasist ExcEllEncE, JEan-louis scartezzini? «Wenn wir unserer neugier folgen und wie prähistorische Jäger zuunentdeckten Horizonten aufbrechen.» Prof. Jean-louis scartezzini, Expertefür solarenergie und Gebäudephysik ampolytechnikum, lausanne, schweiz Jean-louis scartezzini ist ein Frühaufsteher. Denn erhat sich viel vorgenommen. Der renommierte Forscher sucht nach einem Ersatz für die fossilen Brennstoffe. Dabei studiertund experimentierterantechnologien zurgewinnung und zur optimierung erneuerbarer Energien, zum Beispiel an einerseiner Erfindungen, einem tageslichtkonzentrator. Bei Julius Bär haben wir ein ähnliches ziel vor augen. Wir möchten eine Basis schaffen für etwas, das die zeit überdauert undsich in zukunftauszahlt.aus Verantwortunggegenüberden Generationen, diefolgen werden.darum geht es uns im Private Banking. Julius Bär ist die führende Schweizer Private Banking- Gruppe. Mit 120 Jahren Tradition. Wirbieten ihnen an15 standorten inder schweiz umfassende Dienstleistungen in: Vermögensverwaltung Anlageberatung Vorsorgeplanung Steuerplanung Hypothekenberatung Das ganze Interview mit Jean-Louis Scartezzini findensie auf Die Julius Bär Gruppe ist weltweit an über 40Standorten präsent. Von Zürich (Hauptsitz), Basel, Bern, Brig, Genf, Kreuzlingen, Lugano, Luzern, St. Gallen, St. Moritz,Zug, Buenos Aires, Dubai, Frankfurt,Guernsey, Hongkong, London,Mailand, Moskau, Nassaubis Singapur.Ihr Kontaktbei Julius Bär: DanielA.Aegerter,Tel.+41 (0)

5 <wm>10cexkkw6ambafwbn18_bxulzcuq0ccccgao6vsdcicdn7ooeztfvowzbgnhhuvkifpoyhtviepjdzbiyrrqo7m8a_0zsnhviae0lpdb9g6qrdxqaaaa==</wm> <wm>10casnsjy0mdax1tu0mduxmqcan1yqgg8aaaa=</wm> VERMÖGENSVERWALTUNG 7 Wo die Wachstumschancen im Private Banking liegen Wettbewerbsvorteile einer integrierten Bank Das Geschäft mit vermögenden Privatkunden wird immer globaler und regulatorisch immer komplexer. Eine Antwort darauf lautet Multi-Shoring: Den Kunden werden Lösungen dort angeboten, wo sie es wünschen. Walter Berchtold Das Private Banking befindet sich mitten im grössten Veränderungsprozess seit Generationen. Das ist weltweit zu beobachten und betrifft auch den Schweizer Finanzplatz. Zwei Elemente charakterisieren diesen Strukturwandel besonders: die steigende Globalisierung und die wachsende Regulierung. Vielschichtige Bedürfnisse So haben sich zum einen die Kunden verändert, sowohl was ihre Ansprüche als auch was ihre Mobilität betrifft. Sie stammen immer häufiger nicht aus Westeuropa oder den USAund pendeln oft zwischen mehreren Wohnsitzen, Arbeitsorten und Lebenswelten. Ihre Betreuung ist vielschichtiger als früher.sie vertrauen der Bank ihr Privatvermögen an, möchten gleichzeitig aber auch ihre Bedürfnisse, zum Beispiel als Unternehmer, als Gründer einer wohltätigen Stiftung oder als Erblasser, abgedeckt wissen. Zum anderen wirddas regulatorische Umfeld für Anbieter von finanziellen Dienstleistungen zusehends strenger. Der Druck auf das Schweizer Bankkundengeheimnis, und auf das grenzüberschreitende Banking generell, ist eine einschneidende, aber längst nicht die einzige Konsequenz davon. Kurz gesagt: Das Geschäft mit vermögenden Privatpersonen wird immer globaler, und es wird sowohl inhaltlich als auch regulatorisch immer komplexer. Dieser Strukturwandel begann schon vor der Finanzkrise, wurde durch sie aber noch verschärft. Und er ist irreversibel. Diese Entwicklung verstärkt für die Banken weltweit den Konkurrenzund Produktivitätsdruck. Es gibt einen Wettstreit um die vermögendsten Kunden und um die fähigsten Mitarbeiter. Es gibt einen Wettbewerb zwischen den Finanzinstituten und zwischen den Finanzplätzen, der nicht zuletzt mit politischen Mitteln ausgefochten wird. Diese Situation, das ist unschwer vorauszusehen, wird zu einer Konsolidierung führen. Die Margen werden weiter sinken, die Kosten für die Compliance werden weiter steigen. Ein allein auf dem Bankkundengeheimnis aufbauendes Geschäftsmodell ist in der Zukunft undenkbar. Entscheidend für den internationalen Erfolg sind der Fokus auf die Bedürfnisse der Kunden, die Qualität der Beratung und die Produktinnovation. Und die unbedingte Bereitschaft, alle Richtlinien und Gesetze konsequent einzuhalten, wo immer man tätig ist. In diesem Umfeld werden die grösseren Banken von ihrer globalen Präsenz und von den daraus resultierenden Diversifikations- und Skaleneffekten profitieren können. Ein Wachstumsmotor Dank der Globalisierung der Wirtschaft und der Internationalisierung der Lebensumstände wird das Private Banking einer der wesentlichen Wachstumsmotoren bleiben. Die Credit Suisse (CS) hat uns mittelfristig als Ziel einen Netto-Neugeldzufluss von 6% projahr gesetzt. Für den asiatisch-pazifischen Raum sowie für Osteuropa und Russland erwarten wir bis Ende 2012 sogar ein zweistelliges Wachstum. Wir sind bestens positioniert, um vom künftigen Vermögenswachstum zu profitieren, weil wir den Strukturwandel antizipiert und unsere Geschäftsstrategie schon länger darauf ausgerichtet haben. Heute betreiben wir eines der grössten Vermögensverwaltungsgeschäfte überhaupt. Das Private Banking der CS verwaltet mehr als 800Mrd. Fr. Unser Netzwerk umfasst rund 400 Standorte und 25 Buchungszentren in 47 Ländern. Selbst im sehr schwierigen Jahr 2009 hatten wir netto einen Zuwachs an neuen Geldern von über 40 Mrd. Fr. mit einem Zuwachs in allen Regionen. Trotz Krise konnten wir unser Geschäft und unseremarktantei- le noch deutlich ausbauen. Einen überzeugenderen Ausdruck von Kundenzufriedenheit gibt es nicht. Diese Resultate bestätigen zwei zentrale Bestandteile unserer Geschäftsstrategie: Dank der internationalen Expansion, die wir seit längerem forcieren, und dank den Vorteilen einer integrierten Bank, das heisst dank der Kombination von Private Banking, Investment Banking und Asset-Management, die wir seit 2006 konsequent nutzen, können wir auch unter schwierigsten Marktbedingungen erfolgreich für unsere Kunden tätig sein. So ist beispielsweise eine relevante Onshore-Präsenz im Private Banking nur möglich, wenn wir in den jeweiligen Märkten mittels Investment Banking einen umfassenden Zugang zu den Kapitalmärkten bieten. Sehr wohlhabende Kunden wiederum benötigen neben traditionellen Dienstleistungen häufig spezialisierte Lösungen, die nur der Marktzugang und die Expertise einer Investmentbank erbringen können. Eine neue Strategie Unsere Erfahrungen der letzten Jahre zeigen, dass nur gerade 4% der Neugelder im Private Banking in der Schweiz aus den reifen Märkten in Westeuropa oder den USA stammen. Das Wachstum im grenzüberschreitenden Geschäft in die Schweiz wird vielmehr von vermögenden Kunden aus den aufstrebenden Schwellenländern etwa im Nahen Osten, in Osteuropa oder in Asien angekurbelt. 60% der Neugelder stammen von dort. Diese neuen Kunden bringen ihr Geld nicht aus steuerlichen Gründen zu uns. Sie kommen aus Ländern, die zum Teil keine oder relativ moderate Steuern erheben. Sie suchen einerseits die traditionellen Stärken der Schweiz. Dazu gehören die stabile Währung, das zumeist verlässliche politische und rechtliche Umfeld sowie die Privatsphäre. Das übrigens sind alles Faktoren, welche die Attraktivität des Finanzplatzes Schweiz auch in Zukunft und auch für uns ausmachen werden. Der Finanzplatz profitiert wiederum von der Expertise, die wir hier aufbauen, um die immer komplexeren Kundenbedürfnisse erfüllen zu können. Anderseits suchen diese Kunden die Dienstleistungen, die wir ihnen bereitstellen können wie kaum ein Konkurrent: der Zugang zu allen Märkten der Welt; die Möglichkeit, ihre Vermögenswerte geografisch, nach Währungen und nach Anlagemöglichkeiten zu diversifizieren; unsere breite Produktpalette. Dieser globalen Kundschaft wollen wir unser Know-how dort anbieten, wo sie es wünscht. Aus der Schweiz heraus oder über eine andere Buchungsplattform, grenzüberschreitend, also offshore. Oder vor Ort, also onshore. Und immer häufiger und für den langfristigen Erfolg matchentscheidend kombiniert auf verschiedenen Finanzplätzen gleichzeitig, also onshore und offshore. Wir nennen das Multi-Shoring. Als integrierte Bank können wir dieser anspruchsvollen Klientel unsere ganze Erfahrung verfügbar machen geschäftsübergreifend und global. Dank unserer Kompetenz im Investment Banking und in der institutionellen Vermögensverwaltung schaffen wir Lösungen, die andere Institute nicht anbieten können. So können wir Portfolios vielfältiger strukturieren oder zum Beispiel Privatvermögen, das nicht frei investierbar ist, besser betreuen. Gleichzeitig profitieren die anderen Sparten von neuen Geschäftsmöglichkeiten. Das Beste aus mehreren Welten Mit dem Geschäftsmodell des Multi- Shoring und der integrierten Bank versuchen wir, das Beste aus mehreren Welten zu vereinen. So können wir uns von den traditionellen Privatbanken genauso abheben wie von den Geschäftsbanken. So haben wir Wettbewerbsvorteile, die nicht hoch genug einzuschätzen sind. Und so nutzen wir den Strukturwandel aktiv zum Vorteil von Kunden und Aktionären, aber auch zum Vorteil des Finanzplatzes Schweiz. Walter Berchtold ist CEO Private Banking der Credit Suisse. Vielerlei Entwicklungen, welche die Beratung im Rahmen der Vermögensverwaltung und die Ausübung von Vermögensverwaltungsmandaten betreffen, führen zu neuen oder verschärften rechtlichen Risiken. Monika Roth Rechtsrisiken sind definiert als Folgen der Verletzungen von Gesetzen und regulatorischen Bestimmungen. Sie reichen bis zum Lizenzentzug; sie ziehen Anwaltskosten, Untersuchungskosten der Aufsicht oder der Strafbehörden, Kosten des Wirtschaftsprüfers und interne Kosten nach sich, und sie können sich im Zivilrecht (Schadenersatz), im Strafrecht (Bussen und Freiheitsstrafen) oder im Aufsichtsrecht manifestieren. Rechtsrisiken resultieren aus Zivilrecht, Strafrecht, Verwaltungsrecht (insbesondereaufsichtsrecht). Im Finanzbereich, aber nicht nur dort, sind Rechtsrisiken miteinander verknüpft: Aus zivilrechtlichen Verfahren oder Strafuntersuchungen können sich aufsichtsrechtliche Schritte ergeben. Bei Korruptionsurteilen der Industrie sind oft Steuerverfahren die Folge. Latente Änderungsrisiken Die Erfassung der wichtigsten Gesetze und Regulierungen erweist sich als unerlässliches Instrument fürdie Bearbeitung von Rechtsrisiken. Dies immer nur situativ, denn eine abschliessende Beschreibung ist nicht möglich, weil Rechtsordnung und Rechtsprechung sich weiterentwickeln. Zu denken ist weiter an Themen, bei denen reines Richterrecht besteht: In der Schweiz ist dies beispielsweise bei den Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB) der Fall. Grenzüberschreitungen einzelner Akteure oder ganzer Branchen, die in Skandalen zutage treten, können dazu führen, dass bisher legale Praktiken via Neue rechtliche Risiken in der Vermögensverwaltung Anpassung der Beratungspraktiken statt Vertrauen in legalistische Ansätze Gesetz verboten werden. Dieses rechtliche, gesellschaftliche Änderungsrisikosteht in einem engen Zusammenhang mit dem Reputationsrisiko, das unmittelbar das Vertrauen berührt: in den Finanzplatz, aber auch in die Schweiz als verlässlichen Partner. Eine grosse Gefahr bildet der legalistische Ansatz vieler Institute, die ihre Praktiken nicht in Frage stellen und darauf warten, dass die Aufsichtsbehörde Finma sagt, was verboten ist. Die Finma hat festgestellt, dass sich zunehmend Risiken aus ausländischem Recht ergeben. Dies betrifft das Aufsichtsrecht ebenso wie das allgemeine Verwaltungsrecht, das Steuer-, Straf- und Zivilrecht. Sie verlangt daher ein konsequentes Risikomanagement durch die von ihr beaufsichtigten Institute. Dass Gesetze einzuhalten sind, ist selbstverständlich. Die Eidgenössische Bankenkommission (heute: Finma) hielt im Jahresbericht 2006 fest: «Die Bankenkommission erachtet Steuerdelikte eines Bankorgans als mit der Gewährserfordernis grundsätzlich nicht vereinbar.» In Anlehnung an ihre bisherige Praxis wies sie deshalb darauf hin, dass nicht akzeptiert werden könne, wenn sich ein leitendes Bankorgan in eigener Sache bewusst über die Gesetzgebung im Steuerrecht hinwegsetzt. «Das gilt insbesondere dann, wenn der Verstoss mit gezielten Vorkehren zur Vertuschung verbunden wird.» Dass dies auch für die Geschäftstätigkeit der Banken im Bereich der Vermögensverwaltung ein Gebot ist, wurde spätestens in den letzten Monaten offenkundig. Das Bankgeheimnis bildet keinen Schutzschild gegen die Erkenntnis, dass die Unterscheidung zwischen Steuerhinterziehung und Steuerbetrug im Ausland nicht hingenommen wird. Letztlich ist es irrelevant, ob man von einer Weissgeldstrategie spricht: Fakt ist, dass ein Kundenberater im Ausland zur Verantwortung gezogen werden kann, wenn er Kunden bezüglich Schwarzgeld berät, und zwar in strafrechtlicher Hinsicht, aber auch dahingehend, dass er für die Steuerschuld des Kunden in Anspruch genommen werden kann, wenn dieser absichtlich Steuern hinterzogen hat. Der deutsche Bundesfinanzhof misst dieser Norm keinen Strafcharakter bei, sondern den eines Schadenersatzes. Aus Sicht von Compliance als Form des Managements von Rechts- und Reputationsrisiken ergibt sich damit klar,dass Finanzintermediäresehr grosse Risiken eingehen, wenn sie heute entsprechende Vermögenswerte entgegennehmen. Der Verweis darauf, dass gerade das Land, das am lautesten schreit (USA), solche Praktiken duldet oder gar fördert (Delaware), hilft der Schweiz nicht. Sie hat die Deutungshoheit in diesem Bereich nicht; das zeigt sich auch bei der Umsetzung der OECD-Standards zur Amtshilfe in Steuersachen. Vertrauensdefizit der Kunden Ein weiteres Feld bildet die Frage der Qualität und Unabhängigkeit der Beratung und Vermögensverwaltung hat eine Studie von Deloitte befragt wurden reiche Vermögensverwaltungskunden gezeigt, dass 70% der Befragten ihren Banken misstrauen. Das Vertrauensdefizit wurde unter anderem auf folgende Punkte zurückgeführt: auf die mangelhafte Kompetenz der Berater, die nur scheinbar «offene Architektur», die in Wirklichkeit nicht offen ist, weil Banken ihre eigenen Produkte empfehlen oder solche, die ihnen die höchsten Provisionen in die Kasse spülen. In Deutschland ist es seit Anfang 2010 Pflicht, dass Berater ein Protokoll über Kundengespräche erstellen und unterzeichnen. Inhalte bilden der Anlass des Gespräches, die Anliegen des Kunden und die Empfehlung des Beraters (inklusive Begründung). Die britische Finanzmarktaufsicht FSA möchte, dass Anbieter klar umschreiben, ob sie einen «independent advice» oder einen «restricted advice» geben. Sie schreibt: «We are seeking to make a clear distinction between independent advice, which is unbiased, unrestricted and based on a comprehensive and fair analysis of the relevant market, and advice which does not meet these requirements.» Zudem geht die FSA davon aus,dass Beratung als Beratung entschädigt werden soll (adviser charges), welche «up front» verabredet ist und nicht (noch) durch Kommissionen und Provisionen, auch nicht durch ANZEIGE GEBALLTE ENERGIE FÜR IHR PORTFOLIO. Julius Bär Energy Transition Fund sogenannte «soft commissions». Diese und andere Entwicklungen werden die Rechtsrisiken weiter prägen und sollten in Diskussionen über Geschäftsmodelle berücksichtigt werden. Prof. Dr. iur. Monika Roth ist Advokatin und Studienleiterin des DAS Compliance Management am IFZ Zug (Hochschule Luzern). Swiss &Global Asset Management AG Telefon , funds@swissglobal-am.com, The exclusive manager of Julius Baer Funds. Amember of the GAM group. Der beschriebene Fonds ist ein Subfonds des Julius Bär Multistock (SICAV nach Luxemburger Recht). Rechts- und Kurz- prospekt, Satzungen, Jahres- bzw. Halbjahresberichte beziehen Sie kostenlos beim Vertreter in der Schweiz: Swiss & Global Asset Management AG, Hohlstrasse 602, Postfach, CH-8010 Zürich. Zahlstelle: Bank Julius Bär & Co. AG, Bahn- hofstrasse 36, Postfach, CH-8010 Zürich.Swiss &Global AssetManagement ist kein Teil der Julius Bär Gruppe.

6 <wm>10cexkiq6amawf0bot-b-hdknydlugghacgub-igsdeo71hib41lyebqucbcldszgyqmdwuhfxyogrpiamwlyv8ph3qnpawqu4qxmu-wvthowcxqaaaa==</wm> <wm>10casnsjy0mlq00du3n7iwnqqanrqxta8aaaa=</wm> VERMÖGENSVERWALTUNG 9 Wie eine Bank Spitzenklasse bleibt Nichtdeklarierte Vermögen entpuppen sich als unliebsame Altlast Banken werden mit einer Fülle von Erwartungen an ihre Beratungsqualität, Performance, Compliance sowie ihre IT- und Sicherheits-Systeme konfrontiert. Dazu kommen das regulatorische Umfeld und mit aller Härte wirkende Skaleneffekte. Daniel Senn Die neusten Veränderungen im Bereich der Finanzmärkte mögen neuartig sein, was ihre Form angeht. Vom Prinzip her lässt sich derzeit eine klassische, den Gesetzen der Märkte und Politik gehorchende Marktbereinigung beobachten. Erinnert sei an den Ausspruch «When the rules of agame prove unsuitable for victory, the gentlemen of England change the rules» des britischen Ökonomen Harold Laski, der zwischen 1945 und 1946 auch Vorsitzender der Labourpartei war. Er macht deutlich, dass die vermeintlichen Neuerungen prinzipiell betrachtet so neu nicht sind. Fette Margen sind passé Im Zuge der Globalisierung, der europäischen Integration, technologischer Errungenschaften wie des Internets und infolge mehrerer Rezessionen haben sich in den letzten zwanzig Jahren auf den weltweiten Finanzmärkten zentrale Parameter verschoben. Die jüngste Finanzkrise hat den Anstoss zur abermaligen Änderung der Spielregeln gegeben. Erneut sind es primär exogene Faktoren, die den Wandel vorantreiben: einerseits Regierungen, internationale Organisationen und Aufsichtsbehörden im In- und Ausland und von diesen initiierte, engere Regulierungen; anderseits anspruchsvolle, aber auch verunsicherte Kunden, die noch mehr auf Transparenz, Steuer-Compliance, individuellen Service und Performance drängen. Und die Uhr tickt: Ähnliche Effekte wie im Hypothekarkredit-Geschäft, wo die Zinsmargen in den letzten 12 Monaten um 15% bis 25% eingebrochen sind, werden auf die Privatbanken einwirken. Auch hier werden die Margen erodieren. Hält man sich dabei vor Augen, dass der Aufbau eines kompetitiven Cross-Border-Geschäftsmodells äusserst kostenintensiv ist und die laufend zunehmenden regulatorischen Anforderungen weitere Unsummen verschlingen, wird rasch ersichtlich, dass manche Bank vor einer herkulischen Aufgabe steht. Entsprechend werden sich mit den neuen Anforderungen auch die Geschäftsmodelle der Finanzinstitute und die Bankenlandschaft als Ganzes verändern in der Schweiz und weltweit. Mit Blick auf die enormen Herausforderungen sind primär drei Bankentypen erfolgversprechend: erstens Banken, die die Strukturen, Ressourcen und das Know-how für das Cross-Border- Geschäft schon haben. Diese Institute verfügen nebst Geschäftseinheiten in der Schweiz auch über solche im Ausland, können ausländische Kunden also «onshore» bedienen. Zweitens Banken, die sich voll auf den Schweizer Markt konzentrieren. Drittens spezialisierte Banken, die sich auf eine Nische mit ausländischen Kunden konzentrieren und diese aus der Schweiz heraus, also «offshore», und in Übereinstimmung mit den Steuergesetzen des jeweiligen Herkunftslands betreuen. Alle anderen Gruppierungen, vor allem Banken mit verwalteten Vermögen von unter 10 Mrd. Fr., müssen sich eher früher als später strategisch neu orientieren. Dazu ein paar Zahlen: 2008 gab es in der Schweiz noch 327 Banken, davon 173 schweizerische Institute, wovon 14 Gesellschaften als reine Privatbanken gelten. In naher Zukunft dürfte ein Prozess des Schrumpfens unausweichlich sein. Gemäss einer jüngst publizierten Studie zu den Privatbanken sehen fast vier von fünf Spitzenvertretern von Schweizer Banken die Konsolidierung im Privatbanken-Markt als nicht abgeschlossen an. Speziell Banken mit verwalteten Vermögen von unter 10 Mrd. Fr. gelten als Übernahmekandidaten. Zudem dürfte sich der Trend zu mehr ausländisch beherrschten Schweizer Privatbanken noch verstärken. Die Schweizer Private-Banking-Tochtergesellschaften der Auslandbanken leiden dagegen noch stärker unter den Anpassungen der Spielregeln, da sie in ihren Heimatländern zum Teil strengeren Rahmenordnungen unterstellt sind. Schöpferische Zerstörung In den kommenden zwei bis drei Jahren werden viele Privatbanken gefordert sein, sich neu zu positionieren. Das hat auch einen Vorteil: Es gibt keine Alternative, und wer sich nicht bewegt, verschwindet vom Markt. Im Sinne der schumpeterschen «schöpferischen Zerstörung» können daher die beschriebenen externen Einflussfaktoren als Chance aufgefasst werden, wieder jene... Was Privatbanken bedenken müssen 1. Kritische Selbstbeurteilung vornehmen. Strategien und Szenarien für das zukünftige Onshore-, Offshore- und grenzüberschreitende Geschäft festlegen. 2. Gesetzliche Vorschriften als Chancen begreifen. Steuerfragen proaktiv und systematisch anpacken. 3. Konkurrenzfähige Antworten zur eigenen Positionierung und Differenzierung ableiten. Kunden im Sinne der Steuerehrlichkeit unterstützen. 4. Konsequenzen der veränderten Kundenbedürfnisse und Transparenz- Erfordernisse für das Geschäftsmodell festhalten. Leistungsangebot und Mehrwert für die Kunden klar definieren. Anspruchsgruppe ins Zentrum zu stellen, die dorthin gehört: der Kunde.Dessen Erwartungshaltung ist rasch umschrieben. Der Kunde will eine möglichst starke Performance seiner Anlagen bei vertretbaren Risiken und intakter Sicherheit. WeitereErfordernisse wie Compliance, Transparenz, Corporate Governance, «Good Corporate Citizenship» oder Datensicherheit gelten als Standard wenngleich sie massive Kostentreiber sind und den Strukturwandel massgeblich mitbeeinflussen. Entsorgung von Altlasten Der Umgang mit bisher nicht deklarierten ausländischen Kundenvermögen auf Schweizer Konti stellt eine grosse Herausforderung dar. Es ist aber auch eine Chance, auf dem Weg zum neuen Private Banking. Hier bietet sich Kunden die Möglichkeit einer Selbstanzeige und dadurch die abschliessende Bereinigung unliebsamer Altlasten. Oft unter Einbezug externer Steuerspezialisten werden dabei zum Teil komplexe, über Generationen gewachsene Vermögensstrukturen entwirrt und aus Sicht des Heimatlandes legalisiert. Dabei müssen, je nach Ausgangslage, rund 25 30% des Vermögens für Nachsteuern und Transaktionskosten einberechnet werden. Prioritär sollte dabei die Straffreiheit jener Bankkunden sein, die ihr Geld legalisieren wollen. Wie bei vielen Veränderungsprozessen werden auch im Zuge der angelaufenen Marktbereinigung jene Banken zu den Gewinnern gehören, die die Realitäten anerkennen und daraus die für sie richtigen Schlüsse ziehen. Bereits beginnt sich die Spreu vom Weizen zu trennen. Die These erscheint plausibel, wonach der Finanzplatz Schweiz nach der Krise stärker sein wird als zuvor. Umsichtige regulatorische Rahmenbedingungen können dabei zur nachhaltigen Stärkung des Finanzplatzes Schweiz einen zentralen Erfolgsbeitrag leisten. Daniel Senn ist Leiter Audit Financial Services und Mitglied der Geschäftsleitung von KPMG Schweiz. 5. Zukünftiges Geschäftsmodell für das Private Banking bestimmen. 6. Fixkosten reduzieren, flexibilisieren und Out-/Co-Sourcing prüfen. 7. Chancen und Risiken von Zusammenschlüssen und Akquisitionen überprüfen. 8. Kundenbetreuung mit Blick auf neue Anforderungen, Bedürfnisse und Wachstumsmöglichkeiten neu gestalten. 9. Systematischen Umgang mit regulatorischen und Compliance-Themen in allen Unternehmensbereichen sicherstellen. 10. Neues Geschäftsmodell in die Realität umsetzen und Fortschritte in der Transformation überwachen. Abgeltung als Königsweg Regularisierung unversteuerter Vermögen im Fokus Priorität in Sachen Bankkundengeheimnis und Steuern sollte die Regularisierung unversteuerter Vermögen ausländischer Kunden in der Schweiz geniessen. Christoph Ammann Mit der Anerkennung und Umsetzung von Artikel 26 des OECD-Musterabkommens über den bilateralen Informationsaustausch hat der Bundesrat in internationalen Steuerfragen die Weichen für unser Land gestellt. Die bisherige Unterscheidung zwischen Steuerhinterziehung und Steuerbetrug wurde bei ausländischen Vermögen fallengelassen. So nachvollziehbar dieser Schritt ist, so unvollständig ist bisher die Umsetzung geblieben. Besondere Priorität müssen dabei klare Regeln für den Umgang mit den bestehenden unversteuerten Kundenvermögen geniessen. Weiteren Schaden vermeiden So paradox es aus moralischer Sicht klingen mag, dass die Lösung der Probleme ausländischer Steuerhinterzieher Priorität haben soll, so einfach ist die Erklärung: Die Schweiz ist bekannt und geschätzt für ihre stabile Rechtsordnung.Neben hoher Dienstleistungsqualität, sicherer Währung und Bankkundengeheimnis ist dies entscheidend dafür, dass Privatanleger unseren Banken so viel Vertrauen entgegenbringen. Um weiteren Reputationsschaden zu vermeiden, sollte dieses Vertrauen nicht leichtsinnig aufs Spiel gesetzt werden. Die Anerkennung von Artikel 26 OECD wird zwar im Verdachtsfall dazu führen, dass die Schweiz an ausländische Staaten Rechts- oder Amtshilfe leisten wird. Die sukzessive Aufarbeitung der bestehenden Steuerschulden ausländischer Anleger im Einzelverfahren würde aber sehr lange dauern und erhebliche Ressourcen aller beteiligten Länder beanspruchen. Die aufwendigen Abklärungen und Rechtsverfahren im Umfeld der Auslieferung von Kundendaten der UBS an die USA lassen die Folgen für die Schweiz erahnen. Schon die Kosten wären erheblich, vom Schaden für die zwischenstaatlichen Beziehungen und die Verunsicherung bei den Kunden nicht zu sprechen. Diese Unsicherheit dürfte zu einer Zunahme der Selbstanzeigen führen, sofern dies je nach Land fürdie Anleger ein valabler und rechtlich sicherer Weg ist. Insgesamt verbliebe aber wohl ein grosser Rest von Privatanlegern mit unversteuerten Geldern in der Schweiz. Als Konsequenz daraus ist es denkbar, dass ausländische Politiker den Druck auf die Schweiz weiter erhöhen, um so den automatischen Datenaustausch, also die abschliessende Aufhebung des Bankkundengeheimnisses, zu erzwingen. Noch verheerender wäre ein an Erpressung grenzendes Vorgehen wie der Ankauf gestohlener Bankkundendaten durch ausländische Steuerbehörden. Anleger mit steuerneutralen Vermögen sind daher gut beraten, sich frühzeitig bei ihrem Vermögensverwalter oder Steuerspezialisten zu den Inhalten und Auswirkungen der Doppelbesteuerungsabkommen zu informieren. Einfach und rasch Je nach Wohnsitzland des Anlegers geht es bei den Schulden um ausstehende Vermögens-, Einkommens- sowie allenfalls um Erbschaftssteuern. Neben der Steuersystematik im Wohnsitzland des Anlegers sind Verjährungsfristen zu berücksichtigen, um den Umfang ausstehender Schulden zu bestimmen. In Kenntnis dieser Eckwerte liesse sich alternativ zum eingangs beschriebenen Einzelverfahren ein pauschaler Wegder Abgeltung definieren. Für die Umsetzung kämen auf individueller Basis eine Amnestie durch das Wohnsitzland des Anlegers oder auf pauschaler, gesamtheitlicher Basis eine Abgeltungszahlung im Rahmen zwischenstaatlicher Vereinbarungen in Frage. Der entscheidende Vorteil einer solchen Abgeltung liegt in der Schnelligkeit, Effizienz und Effektivität für alle involvierten Parteien. Sobald die zwischenstaatlichen Verhandlungen abgeschlossen sind, ist eine umfassende Zahlung ohne Verzug möglich. Ausserdem würde dies den Kunden erlauben, ihre Vermögen am Steuerdomizil rasch und ohne weitere juristische Konsequenzen offenzulegen. Die rückwirkende Abgeltung liesse sich sodann mit der Einführung einer künftig jährlich ans Ausland abzuliefernden Abgeltungssteuer kombinieren. Diese würde jenen Kunden eine Deklarierung am Steuerdomizil ersparen, die dies aus den unterschiedlichsten Gründen vermeiden möchten. Ein Paradigmenwechsel Ein solches Vorgehen führte zu einem eigentlichen Paradigmawechsel in der Beziehung zu denjenigen Ländern, die zu einer solchen Lösung Hand bieten. Damit würde auf politischer Ebene rasch, konsequent und vorausschauend gehandelt. Die stabilen rechtlichen Rahmenbedingungen der Schweiz würden gesichert, und damit bliebe auch die für das Private Banking so entscheidende Vertrauensbasis erhalten. Dieser Paradigmenwechsel würde automatisch unsere gutnachbarlichen Beziehungen zu unseren Nachbarstaaten nachhaltig beeinflussen, was in Anbetracht der absehbaren künftigen Herausforderungen sehr hilfreich und im grössten Interesse unseres Landes und des Finanzplatzes wäre. Es ist zu hoffen, dass unsere EU- Nachbarländer dies auch in ihrem eigenen Interesse einsehen und Hand bieten zu einer Gesamtlösung, die nicht zu einer weiteren Steuerflucht in andere Weltregionen und damit zum langfristigen Schaden Europas führen wird. Christoph Ammann ist Verwaltungsratspräsident der Bank Sarasin &Cie AG in Basel. welcome tosyzerland BANK SYZ & CO AG Genf Zürich Lugano Locarno

7 <wm>10cexkmq6aibaewbdbdoef9erfilio8qxg2v9xjjyw003vjo_p1najbuygyzfqkdwqfk3bmosffa2zdcbgkpjrsfzvn81ubxbgbp1z3s-j5pvmxqaaaa==</wm> <wm>10casnsjy0mdax1tu0nda1nwuaxd3p1a8aaaa=</wm> 10 VERMÖGENSVERWALTUNG Viele Wege führen von Schwarz nach Weiss Optionen und Hürden bei der Deklaration unversteuerter Vermögen Die Selbstanzeige ist die sicherste Variante, unversteuerte ermögen zu deklarieren, aber icht die einzige. Sie eignet sich or allem für grössere unversteurte Vermögen und bedarf einer ingehenden Abklärung. Michael Seidl Das finanzpolitische Sturmtief ist Richtung Griechenland weitergezogen. Der Begriff «Datenklau», der in Zusammenhang mit einer ominösen CD die deutsch-schweizerischen Beziehungen symbolisierte und die Zeitungsspalten füllte, ist rar geworden. Hinter den Kulissen hat die Arbeit hingegen erst begonnen. Viele vermögende Privatpersonen in Europa vor allem, aber nicht nur aus Deutschland haben sich aufgrund von Drohgebärden (Frankreich), Steueramnestien (Italien) und effektiven Fahndungszügen (Deutschland) mit der Frage auseinandersetzen müssen, ob und allenfalls wie sie unversteuerte Gelder deklarieren sollen. Kein Patentrezept Dabei gibt es kein Patentrezept ausser ass Steuersündern davon abzuraten ist, ich beim Fiskus in aller Eile selbst anuzeigen. Denn erstens sind Schnellchüsse selten gut, und zweitens braucht s unabdingbar professionelle Hilfe bei einem Selbstanzeigeverfahren. Vielehr sind die Optionen eingehend zu rüfen. Zwei Fälle mögen das illustrieren: Eine in Deutschland wohnhafte, alleinstehende Dame, die um die 85 Jahre alt ist, hat Erträge aus ihrem teils geerbten, teils erschaffenen Vermögen von gut 1 Mio. nicht versteuert. Sie hat einen Sohn und einen Enkel, Letzteren will sie im Erbfall begünstigen. Die derzeitigen Umstände belasten sie, und sie prüft ein Selbstanzeigeverfahren. Dieses erweist sich aufgrund des geringen hinterzogenen Steuerbetrages als relativ aufwendig und teuer. Auch die emotionale Belastung durch das Verfahren ist mit Blick auf das Alter der Dame hoch. In dem Fall rücken andere Wege zur Transformation des Vermögens in den Vordergrund. Die Mittel können etwa in einen speziellen Fonds eingebracht werden, auf dem Steuern entrichtet werden. Dies kann die künftigen Probleme lösen und, unter bestimmten Voraussetzungen, auch die der Vergangenheit. Eine ganz andere Situation: Ein selbständiger Unternehmer in den besten Jahren mit einer Familie mit zwei erwachsenen Kindern verfügt über ein deutlich zweistelliges Millionenvermögen. Ein wesentlicher Teil des Ausgangsvermögens und sämtliche Erträge sind nicht deklariert worden. Er verfügt seit vielen Jahren über Konti, die auf seinen Namen lauten, überdies hat er mehrmals die Bank gewechselt. Nun fürchtet er sich vor einem Strafverfahren, das zu einer Gefängnisstrafe führen kann. Seine Familie setzt ihn unter Druck. Hier ist die Einleitung einer Selbstanzeige dringend empfohlen, auch zum Schutz seiner Familie und der künftigen Erben. Hingegen wird die Einreichung einer sofortigen provisorischen Selbstanzeige verworfen, weil der Fall kompliziert ist: Mehrere Banken sind involviert, die unterschiedlichsten Ertragsarten sind betroffen, und Teile des Ursprungsvermögens sind hinterzogen worden. Zudem ist eine genaue Prüfung auf Steuerbetrug und Hinterziehung von Sozialabgaben nötig. Darauf folgen die buchhalterische Aufarbeitung und die Steuerauswertung, die die Steuerschuld recht genau berechnet. Der Prozess bis zum finalen Entscheid dauert ein gutes halbes Jahr. Danach werden die Unterlagen an eine deutsche Kanzlei für die formal korrekte Selbstanzeige weitergeleitet auch formale Fehler können in eine Strafanzeige münden. Nach weiteren zwei Monaten wird das Steuerstrafverfahren eingestellt, nach etwa sieben Monaten bestätigt das Steueramt den errechneten Betrag und fordert die Steuerschuld ein. Bis zum endgültigen Abschluss des Steuerverfahrens können fünf Jahre vergehen. Grosse Rechtssicherheit Ausnachvollziehbaren Gründen propagieren ausländische Politiker und Behörden die Selbstanzeige als den einzigen Pfad der Tugend. Sie bietet die grösste Rechtssicherheit, besonders bei einem hinterzogenen Steuerbetrag von über einer halben Million Euro. Wer sich selber anzeigt, entgeht dem Gefängnis und zahlt die gesamte Steuerschuld plus Zinsen nach. Weil bei nicht deklarierten Einkommen vielleicht auch Sozialabgaben hinterzogen wurden, sind Steuerflüchtlinge auch nach der Anzeige nicht zwingend vor Strafverfolgung sicher. Und weil Unwissenheit vor Strafe nicht schützt, sollten Betroffene den Weg zu spezialisierten Beratern suchen. Massgeblich dafür sind Unabhängigkeit und Erfahrung. Denn nicht nur Private,auch Finanzdienstleister laufen bei der Deklarierung Gefahr, angezeigt zu werden: wegen Beihilfe. Ungeeignete Lösungen Die Selbstanzeige als komplexes, weitläufiges Rechtsmittel erfordert vertiefte Kenntnisse der jeweiligen nationalen rechtlichen Gegebenheiten. Die Prüfung der relevanten Parameter ist dabei der grösste Aufwand. Wann und für welche steuerlichen Veranlagungszeiträume sind unvollständige oder unrichtige Erklärungen abgegeben worden? Hinsichtlich welcher Zeiträume hat das Finanzamt neue oder geänderte Bescheide erlassen, ab wann ist die sogenannte Festsetzungsverjährung noch nicht eingetreten? Bezüglich welcher Zeiträume ist eine strafrechtliche Verfolgung noch möglich? Je nach Fall kann es sinnvoll sein, die Selbstanzeige über den nicht verfolgungsverjährten Zeitraum hinaus auf den noch nicht festsetzungsverjährten Zeitraum zu erstrecken. Auch strukturierte Produkte werden Kunden für die Transformation ihrer nicht deklarierten Gelder angeboten, allen voran Versicherungs-Wrapper,ein individuelles Portfolio mit einem Versicherungsmantel. Das Einbringen von nicht deklarierten Vermögen in solche Vehikel ist hingegen ein unsicherer Weg. Damit wiederholt sich lediglich die Geschichte mit den Trusts.Auch der Transfer an neue Offshore-Standorte ist keine langfristige Lösung. Das Netz des Fiskus zieht sich global zu und macht diese Art von Vermögen je länger je unbrauchbarer. Nicht alles Kapitalvermögen im Ausland hat per se mit Steuerhinterziehung zu tun. Es gibt genügend andere Gründe, sein Geld in der Schweiz oder in Liechtenstein verwalten zu lassen. Die Verunsicherung der Kunden ist allerdings ein grosses Problem. Daher ist es wichtiger denn je,den Kunden klarelösungswege aufzuzeigen. Die geplanten OECD- Richtlinien, die Steuerhinterziehung direkt mit Geldwäscherei in Verbindung bringen, sind eine echte Gefahr für die Finanzbranche. Unterlässt es ein Berater,nicht deklariertes Geld bei den Stellen für Geldwäschereibekämpfung zu melden, macht er sich strafbar. Folgen für die Schweiz Wie die politischen Dinge auch ausgehen: Die Steuerhinterziehung wird mit immer härteren Mitteln bekämpft und den einschlägig bekannten Offshore-Standorten das Leben schwer gemacht werden. Liechtenstein hat erste Schritte in die richtige Richtung unternommen. Die Schweiz wird dem Weg folgen müssen. Erfreulich wäre, wenn beide Länder das Jahrzehnt des Reagierens beenden und dasjenige des Agierens einläuten könnten. Michael Seidl ist Gründer und Eigentümer der Money Service Group, Liechtenstein. Mit uns haben Sie mehr Zeit für Ihre Kunden Wir unterstützen Vermögensverwalter seit 2003, wenn es darum geht, ein Strukturiertes Produkt massgeschneidert aufzulegen. Als Advisor stehen wir Ihnen während des ganzen Produktlebenszyklus beratend zur Seite. Vorder Emission holen wir die Offerten ein, handeln für Sie beste Konditionen aus und beraten Sie bei der Ausgestaltung Ihres Produkts. Zudem behalten wir die gesamte Abwicklung im Auge, die direkt zwischen Ihren Depotstellen und dem von Ihnen gewählten Emittenten stattfindet. Ist Ihr Strukturiertes Produkt erfolgreich emittiert, können Sie sich auf unseren After-Sales-Service verlassen. Denn wir überwachen für Sie Markt und Emittenten, sodass Sieauf demlaufenden sind,wennihr Kundeanruft. Dank unserer attraktiven Gebührenstrukturen machen Sie ein gutes Geschäft für Ihre Kunden und für Sie. Picard Angst, Ihr unabhängiger Partner für Strukturierte Produkte PicardAngst Bahnhofstrasse 13 15, 8808 Pfäffikon SZ Structured Products AG Telefon +41 (0) info@picardangst.ch

8 VERMÖGENSVERWALTUNG 11 Qualität im Private Banking Strukturierter Beratungsprozess als Hilfsmittel Vermögensverwaltung ist im Kern in Zusammenspiel zwischen nleger, Kapitalmarkt, Bank und erater.damit sie funktioniert, üssen Informationen systemaisch verarbeitet werden. Martin Janssen Qualität im Private Banking muss sich aran messen, wie gut der Anleger und ie Bank ihreziele im Rahmen der Geetze und der Möglichkeiten der Kapialmärkte verfolgen können. Mit Hilfe ines strukturierten Beratungsprozeses kann die Bank drei Ziele erreichen: rstens können die Kundeninteressen infacher identifiziert und über die Zeit hinweg im Rahmen der Realitäten der Kapitalmärkte risikoorientiert verfolgt werden. Zweitens können regulatorische Vorgaben einfacher eingehalten werden. Schliesslich kann dadurch die Wertschöpfung für den Kunden und für die Bank gesteigert werden. Der Kern Im Kern der Vermögensberatung geht s darum, die Anlagen des Investors im eitablauf so auf seine Ziele und Pläne uszurichten, dass diese gemäss seinen orstellungen von Kosten und Risiken möglichst gut», zum Beispiel als risikoorrigierte Nachsteuererträge,realisiert erden können. Vermögensberatung ist ntsprechend das Resultat eines Zuammenspiels zwischen Anleger, Kapialmarkt, Bank und Berater. Gute Anageresultate lassen sich erzielen, wenn wei Bedingungen erfüllt sind: Die releanten Informationen seitens der Kapialmärkte und seitens des Anlegers weren systematisch erfasst und nach wisenschaftlichen Regeln verarbeitet. Die nteressen der Bank und des Beraters ind, zweitens, auf die Erfüllung der nteressen des Anlegers ausgerichtet. Kapitalmärkte sind wie Fabriken, in enen Anlagen produziert werden: Anageklassen beziehungsweise Finanzintrumente sind die Produktionsfaktoen, konkrete Kombinationen aus Erragserwartung und Risikofür gewisse nlagesummen das Produkt. Über die roduktionsfunktion ist einiges beannt, zum Beispiel: Ein diversifiziertes Portfolio erstklassiger Unternehmens- und Staatsanleihen liefert einen risikoarmen Zins für die entsprechende Frist und Währung. Die Ausrichtung der verzinslichen Anlagen bezüglich Währung und Laufzeit auf die Ziele des Anlegers und die Diversifikation der risikobehafteten Anlagen führen aus Sicht des Anlegers zu einer Reduktion jener Risiken, die an den Märkten nicht entschädigt werden. Systematische Risiken (Aktien-, Kredit-, Illiquiditäts-, Non-Life-, Life- oder Immobilien-Risiken) können einzeln nicht wegdiversifiziert werden; es darf ndes erwartet werden, dass diese Risien anden Märkten entsprechend entchädigt werden. Eine Diversifikation olcher Risiken führt zu einer insgesamt eeigneten Portfoliostruktur des risikoehafteten Anteils eines Portfolios. Die Leistung der Bank in diesem Beeich besteht in der Aufbereitung von nformationen über Ertragserwartunen und Diversifikationseigenschaften on Anlageklassen, über Zinsstrukturen owie über Instrumenteigenschaften. Ob sich Anlagen in risikobehaftete nlageklassen lohnen, um im Verlauf er Zeit die Risikoprämien zu kassieren, ann nur aufgrund der objektiven und ubjektiven Situation des Anlegers berteilt werden. Bei den objektiven spekten spielen etwa Grösse und truktur des Vermögens, die Cashflowtrukturen der Anlagen und der Finanierungspläne, Liquiditätsanforderunen, die steuerliche Situation sowie echtliche Rahmenbedingungen eine olle. Bei den subjektiven Aspekten eht es um die Bereitschaft des Anlegers, ögliche Verluste beispielsweise geessen anhand von Ausfallrisiken einelner Projekte oder von Volatilitäten es Gesamtvermögens zu tragen. Die Bereitstellung dieser Informatioen im Rahmen der Kundenanalyse ist nicht einfach. Der Kunde sagt nicht alles und nicht nur Wahres,zudem behindern Aufsichtsmassnahmen den Berater, die wirklich relevanten Informationen zu erfassen. Trotzdem ist es aus inhaltlicher und aus regulatorischer Sicht unerlässlich, diese Informationsaufbereitung mit hoher Qualität vorzunehmen. Die Informationen über Kapitalmärkte und Anleger werden im Rahmen der Portfoliooptimierung zusammengeführt. Weil die Anlagen so ausgewählt werden, dass der Anleger seine Ziele und Pläne, seine «liabilities», in gewünschter Weise finanzieren kann, spricht man im allgemeinen Fall auch von Asset-Liability-Management. Der Anleger erscheint in dieser Sicht als Bilanz mit einer Aktiv-und einer Passivseite,je mit einer zeitlichen und betragsmässigen Staffelung. Unsystematische Risiken, die nicht entschädigt werden, können in diesem Ansatz weitgehend vermieden werden und tragen so zur Wertschöpfung in der Vermögensberatung und damit indirekt zur Ertragssteigerung beim Anbieter bei. (Die Beratung kleiner Vermögen kann einfacher gehandhabt werden, um auch hier ein sinnvolles Verhältnis aus Kapitalertrag und Beratungskosten sicherzustellen.) Die objektiven Tatbestände (Marktpreise,Diversifikationseigenschaften, Finanzierungspläne) und die subjektive Einstellung gegenüber dem Risiko können sich über die Zeit hinweg verändern. Zudem können Restriktionen verletzt werden. Es ist entsprechend wichtig,dass die Bank solche Informationen laufend in die Beurteilung der aktuellen Situation einbezieht und entsprechende Schlussfolgerungen, beispielsweise hinsichtlich der Umschichtung von Portfolioteilen, zieht. Die Anforderungen an solche Monitoring-Massnahmen sind umfangreich, müssen doch Instrument-, Portfolio- und Strategielimiten sowie Rating-Änderungen und Warnungen zu besonderen Titelexpositionen überwacht werden. Welche Massnahmen getroffen werden, ist von der konkreten Kundensituation abhängig und kann vertraglich, beispielsweise in Form von Service-Level-Agreements zwischen Bank und Kunde,festgehalten werden. Führung der Kundenberater Die Bank und die Kundenberater verfolgen nicht zwingend gleiche Interessen. Als Antwort auf diese mögliche Interessenkollision unterhält die Bank eine ganze Reihe von Anreizstrukturen. Auf diese Weise soll eine weitgehende Interessenparallelität zwischen Anleger, Berater und Bank innerhalb der regulatorischen Grenzen sichergestellt werden. Die bankspezifische «Optimierung»dieser Compliance-Risiken ist die zweite grosse Wertschöpfungsquelle im Beratungsgeschäft. Die Umsetzung dieser umfangreichen, im Einzelnen einfachen Anforderungen auf Stufe Berater stellt entsprechende Anforderungen an die Führung der Bank. Unterstellt die Bank inhaltlich und organisatorisch einen strukturierten Beratungsprozess, gelingt es, die eingangs erwähnte gesamtheitliche Vermögensberatung und das entsprechende Risikomanagement auch tatsächlich umzusetzen. Die Anforderungen an die Führung färben auf den Prozess selber ab: Er muss flexibel, modular, anpassungsfähig,rasch veränderbar und doch systematisch sein. Aufdiese Weise können drei Anforderungen sichergestellt werden: Erstens führt eine gegebene Kundensituation unter sonst gleichen Umständen zum gleichen Anlagevorschlag. Zweitens kann die Bank ihre Prozesse im Middle- und teilweise im Frontoffice automatisieren. Die freigelegte Zeit kann besser für die Kundenbetreuung eingesetzt werden. Drittens kann die Bank ihre eigenen Compliance-Anforderungen und jene der Aufsicht kostengünstig erfüllen. Insgesamt kommt so eine deutlich höhere Wertschöpfung für den Kunden und für die Bank zustande. Dr. Martin Janssen ist Leiter der Ecofin-Gruppe sowie Professor für Finanzmarktökonomie am Bankeninstitut der Universität Zürich. Bankenstruktur als Trumpfkarte Wider eine Schweizer Finanzplatz-Strategie auf dem Buckel der Inlandbanken Die Schweizer Inlandbanken haben in den letzten beiden Jahren wesentlich zur Stabilität und Reputation des Finanzplatzes beigetragen. Verständlich, dass sie nun auch stärker auf ihre Interessen pochen. Pierin Vincenz Die Reputation des Bankenplatzes Schweiz wäre in den letzten zwei Jahren der Finanzkrise noch stärker beschädigt worden, hätten die Inlandbanken mit ihrer grossen Akzeptanz bei der Bevölkerung nicht ausgleichend gewirkt. Dass der Finanzplatz Schweiz von den G-20 auf die «graue Liste» gesetzt wurde, lag nicht an den Inlandbanken. Die Ursachen für die damit verbundenen (innenpolitischen) Folgen finden sich zu einem guten Teil bei den involvierten international tätigen Bankinstituten. So ist es nachvollziehbar,dass die aus dem internationalen Geschäft herrührenden Probleme die Solidarität der Inlandbanken mit den anderen Banken zunehmend strapazierten, ohne dass diese jedoch aufgegeben worden wäre. Fordernde Bitten Die jüngste Finanzkrise zeigte, dass nicht allein Grösse oder internationale Verflechtung von Bankinstituten fürdie Wahrnehmung und das Ansehen der Branche ausschlaggebend sind. Gerade in schwierigen Zeiten haben sich die Inlandbanken als Finanzdienstleister für die hiesige Realwirtschaft und Bevölkerung unentbehrlich gemacht. Aus diesem Grund ist es für die strategische Entwicklung des Finanzplatzes unabdingbar, die Auswirkungen von internationalen Verträgen (z. B. Doppelbesteuerungsabkommen) für das direktdemokratische Schweizer System sorgfältig abzuwägen. In diesem Sinne verstehen sich die Inlandbanken auch als Interessenvertreter ihrer inländischen Kunden. Um dieses Ziel zu erreichen, haben unter der Federführung von Raiffeisen drei Inlandbanken-Gruppen die Raiffeisen- und die RBA-Gruppe sowie die Kantonalbanken gemeinsam einen Katalog «bittender Forderungen bzw. fordernder Bitten» erarbeitet, die in die Finanzplatz-Strategie 2015 der Bankiervereinigung einfliessen sollen. Entscheidend für den Erfolg dieser Strategie ist die gleichwertige Behandlung der verschiedenen Banken, verbunden mit der Wahrung und Berücksichtigung der unterschiedlichen Geschäfts- und Eigentümer-Modelle (diversifizierter Bankenund Finanzplatz Schweiz). Dabei gilt es, die Kosten für die Inlandbanken auf tiefem Niveau zu halten für jene Vorkehrungen (IT, Ausbildung, Security, Abwicklung usw.), die sie aufgrund der von ihnen unverschuldeten Finanzkrise mittragen müssen. Ein eigenes Staatsverständnis Vordringlichen Handlungsbedarf orten die Inlandbanken bei der politischen, gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Verankerung einer nachhaltigen Finanzplatzstrategie. Zentrale Punkte dabei sind die Gewährleistung von Stabilität im Heimmarkt, die Sicherstellung der Kreditversorgung für die Realwirtschaft, die Weiterführung und Weiterentwicklung von Ausbildung und Weiterbildung sowie eine nachhaltige internationale Wettbewerbsfähigkeit. Auf dem internationalen Politikfeld sind globale Banken-Standards (u. a. OECD-Steuerkodex) anzustreben, die die Schweiz übernehmen und pragmatisch umsetzen kann. Dieser Ansatz ist gegenüber bilateralen Lösungen vorzuziehen, bei denen die Schweiz Vorleistungen zu erbringen hat. Insbesondere sind gegenüber dem Ausland Positionen zu verfolgen, die im Inland keine grundlegenden Änderungen der geltenden Steuergesetzgebung nach sich ziehen, wie es etwa bei der Forderung nach einem automatischen Informationsaustausch der Fall wäre. Denn in der Schweiz ist das Verhältnis von Bürger und Staat von einer Grundhaltung des Vertrauens und nicht primär der Kontrolle geprägt. Und das soll so bleiben. Die Banken dürfen nicht als «Steuerfahnder» agieren und sich um hoheitliche Aufgaben in Steuerangelegenheiten kümmern müssen. Die Ursachen für die diskutierten Anpassungen der politischen und rechtlichen Rahmenbedingungen finden sich vor allem in der internationalen Finanzkrise und den darin involvierten Banken, die zu staatlichen Hilfs- und Rettungsaktionen sowie intensiven Diskussionen über die «Too big to fail»-problematik geführt haben. Von diesen zahlreichen Neuregelungen, die derzeit im Gespräch sind, sind die Inlandbanken ebenfalls betroffen. Nicht zuletzt darum haben sie sich darauf verständigt, aktiv an der Formulierung der neuen Finanzplatzstrategie Schweiz mitzuwirken. Für die Inlandbanken haben vier Themen politische Priorität: Erstens müssen Gesetze und regulatorische Auflagen differenziert ausgelegt sein. Die unterschiedlichen Geschäftsmodelle und die damit verbundenen Risiken gilt es zu berücksichtigen. Überblickbare, wenig risikoreiche Geschäftsmodelle wie beispielsweise jenes der Raiffeisenbanken mit Fokus auf die Vergabe von Hypotheken im Inland sollen nicht mit den gleichen Auflagen «bestraft» werden wie Modelle und Praktiken, die zur internationalen Finanzkrise führten. Vorschriften zu Liquidität, Eigenkapital oder Aufsicht und Reporting müssen differenziert ausgestaltet sein. Gegen staatliche Postbank Zweites sollen die geltenden gesetzlichen Regelungen zur Einlagensicherung von Kundengeldern mit einer Maximalsumme von Fr. in Dauerrecht übergeführt werden. Es soll, das ist der dritte Punkt, keine staatliche Postbank mit Staatsgarantie geschaffen werden. Sonst müsste der Steuerzahler für allfällige Postfinance-Risiken geradestehen. Ein vierter,absolut zentraler Punkt für die neue Finanzplatzstrategie ist, dass diese verständlich kommuniziert wird. Nur so kann die Bevölkerung sie mittragen. Und nur so ist es möglich, eine Brücke zum wichtigsten Erfolgsfaktor des Bankgeschäfts zu bauen: Vertrauen. Dr. Pierin Vincenz ist Vorsitzender der Geschäftsleitung der Raiffeisen-Gruppe.

9 <wm>10cexkiq6amawf0bot-wvtt1ijqy0iijyaolm_isegnnu9hxi-u1uptgudookzlbzsc6l6mfxyyggdd2cmzfkko2r8o01z2oefomh0xpclsndcc10aaaa=</wm> <wm>10casnsjy0mdax1tu0nda0mqmayhfiyq8aaaa=</wm> VERMÖGENSVERWALTUNG 13 Ein Kommen und Gehen deutscher Adressen Festhalten am Standort Schweiz trotz Aufweichung des Bankgeheimnisses Einige der rund 500 deutschen unabhängigen Vermögensverwalter sind in der Schweiz vertreten. Doch mit der Aufweichung des chweizer Bankgeheimnisses cheint die Attraktivität des inanzplatzes Schweiz massiv n Frage gestellt. Günter Schlösser Das Schweizer Bankgeheimnis war dem Ausland schon immer ein Dorn im Auge. Die jüngsten Angriffe auf diese Institution treffen insbesondere die Schweizer Vermögensverwalter zu einem denkbar ungünstigen Zeitpunkt. Die Branche befindet sich im Umbruch. Schon seit längerem hat sie mit steigenden Kosten und einer geringeren Profitabilität zu kämpfen. Jetzt müssen viele Vermögensverwalter endgültig erkennen, dass insbesondere das Geschäft mit unversteuerten Geldern keine Zukunft mehr hat. Unterschiedliche Strategien In der Vergangenheit schien das anders: Allein die Guthaben der Deutschen in der Schweiz summieren sich auf 280 rd. Fr. mehr als 190 Mrd. Fr. davon seien nicht versteuert, schätzen Experten. Die Branche rechnet daher mit einer Konsolidierung dieses stark fragmentierten Marktes. Betrachtet man die Entwicklung für die deutschen Vermögensverwalter und Vermögensverwaltungssbanken mit Sitz in der Schweiz, ergibt sich ein uneinheitliches Bild. So hat die Commerzbank Ende letzten Jahres ihren Rückzug aus dem Geschäft mit vermögenden deutschen Privatkunden in der Schweiz vollzogen. Dagegen überraschte jüngst die deutsche Privatbank M. M. Warburg & Co.mit dem Erwerb der Mehrheit an der Schweizer Family-Office-Bank Private Client Partners.Das Bankhaus will künftig seine Aktivitäten in der Schweiz weiter ausbauen. Auch deutsche, unabhängige Vermögensverwalter halten an ihremstandort in der Alpenrepublik fest. Die Gründe dafür liegen fernab des Schweizer Bankgeheimnisses. Die deutschen Vermögensverwalter reagieren auf die Anforderungen ihrer Kundschaft im Heimatland. Zum einen wächst die Nachfrage nach Anlagen juristischer Personen, beispielsweise von Stiftungen und Trusts.Hier besitzt die Schweiz eine hohe Expertise, die auch von deutschen Kunden geschätzt wird. Zum anderen möchten viele wohlhabende Kunden ihr Vermögen nicht ausschliesslich in Deutschland verwaltet wissen. Der zunehmende Regulierungsdrang innerhalb der EU lässt sie nach einem neutralen Ort suchen, der eine hohe Rechts- und Planungssicherheit bietet. Gerade in Deutschland scheint seit Jahren das Vertrauen in genau diese Werte zu schwinden. Die Politikverdrossenheit ist gross: Laut einer Studie vertrauen 70% der Befragten weder auf die Entscheidungsträger in der Politik noch auf das Bildungssystem und das soziale Netz. Ein sicherer Hafen Deutsche Kunden legen Wert auf eine steuerlich relevante Ertragsaufstellung, die den Anforderungen der Steuerbehörden genügt. Sie sind mittlerweile sehr wohl bereit, steuerpflichtige Geldanlagen ordnungsgemäss zu deklarieren. Allerdings wollen sie nicht als «gläserner Steuerbürger» vom deutschen Fiskus ausgeleuchtet werden. Finanzbeamte können sich in Deutschland Einblicke in die Vermögenssituation Einzelner verschaffen ohne Wissen der Betroffenen und ohne konkreten Verdacht auf Steuerhinterziehung. Ein Vorgehen, das die Schweiz so nicht kennt. Die Respektierung der Privatsphäre spricht auch hier für die Eidgenossenschaft. Auch wenn vermutet werden darf, dass als Folge der Aufweichung des Bankgeheimnisses in der Schweiz ausländische Kunden grössere Geldsummen abgezogen haben, so dreht sich dieser Trend spätestens seit der Euro-Krise. Denn die Schweizer glänzen mit einer starken Währung, Haushaltsüberschüssen, sinkenden Arbeitslosenzahlen und solidem Wachstum. Kurz: Die Schweiz ist der sichere Hafen inmitten des stürmischen Euro-Raumes. Auch das lässt deutsche Kunden die Flucht in den Finanzplatz Schweiz antreten Bankgeheimnis hin oder her.nach zwei Weltkriegen mit anschliessenden Währungsreformen ist das Bewusstsein vieler Deutscher für eine hohe Geldwertstabilität extrem stark ausgeprägt. Viele deutsche Vermögensverwalter haben, unabhängig von den Kundenbedürfnissen, ein eigenes Interesse, ihrefirmenzentrale in Ländern wie der Schweiz anzusiedeln. Denn seit dem Betrugsfall des Frankfurter Phoenix- Kapitaldiensts im Jahr 2007 ist die Welt der unabhängigen Vermögensverwalter in Deutschland nicht mehr dieselbe. Die deutsche Entschädigungs-Einrichtung der Wertpapierhandels-Unternehmen (EdW) hat für gut ein Drittel des entstandenen Schadens von rund 600 Mio. eine Entschädigung zugesagt. Dieser Betrag soll auf die Vermögensverwalter und Wertpapierhandels-Unternehmen aufgeteilt und von ihnen getragen werden. Seitdem haben etliche Vermögensverwalter ganz legal ihren Sitz in die Schweiz oder nach Luxemburg verlegt, um gesetzlich verpflichtende Zahlungen an die EdW zu vermeiden. Warum in die Ferne schweifen? Die Schweiz bleibt für deutsche unabhängige Vermögensverwalter weiterhin ein hoch attraktiver Markt trotz der Aufweichung des Bankgeheimnisses. Jetzt sollten die Weichen gestellt werden, um bezüglich Steuerdiskussion oder grenzüberschreitender Dienstleistungen in der Vermögensverwaltung Lösungen zu finden, die für alle Beteiligten akzeptabel sind. Damit untermauert die Schweiz das Vertrauen in ihren Bankenplatz. Vermögende Kunden aus Deutschland werden auch künftig ihr Geld in der neutralen Schweiz anlegen wollen. Hier spricht man ihre Sprache, erhält Hinweise auf Kliniken und Privatschulen und schätzt Werte wie Diskretion und Planungssicherheit. Warum also in die Ferne schweifen, wenn das Gute so nah liegt? Günter Schlösser ist Vorstandsvorsitzender des Verbandes unabhängiger Vermögensverwalter Deutschland e. V. (VuV). Leidende Vermögensverwalter Votum für Abbau von Zutrittsbarrieren im EU-Raum Susanne Oeschger Schweizer Vermögensverwalter betreuen etwa einen Drittel der weltweit grenzüberschreitend verwalteten Vermögen. Dabei geraten sie zusehends unter ausländischen Druck. Seit langem steht das Schweizer Bankgeheimnis in der internationalen Kritik. Dies hat auch Auswirkungen auf die unabhängigen Vermögensverwalter (UVV), deren Geschäft zu einem grossen Teil von ausländischen Privatkunden abhängig ist. Ihre Tätigkeit wird massiv erschwert, wenn der hiesige Finanzplatz mit Imageproblemen kämpft. Erschwerter Marktzutritt Zu schaffen macht den schweizerischen Finanzdienstleistern aber auch die zunehmende Benachteiligung beim Marktutritt und die verstärkte Kriminalisierung ihrer Tätigkeit, etwa bei Kundenesuchen im Ausland. In gewisser Weise teht dabei für kleinere Vermögensveralter mehr auf dem Spiel als fürgrosse inanzinstitute: Derzeit dürfen Schweier Vermögensverwalter in den meisten uropäischen Staaten Kunden nur über ine im EU-Raum domizilierte Gesellchaft betreuen. Viele UVV sind für eine olche Lösung aber zu klein. Während grössere Marktteilnehmer n der Lage sind, eigene Niederlassunen im benachbarten Ausland zu errichen, sind die rund 2000 gewerblichen inanzintermediäre in der Schweiz daruf angewiesen, ihre Dienstleistungen renzüberschreitend anbieten zu könen. Diskriminierungen dürfen mit lick auf die geforderten Zugeständisse im Steuerstreit nicht mehr länger ingenommen werden. Das wichtigste nliegen im Rahmen der laufenden BA-Verhandlungen ist für die UVV arum der Zugang zu den EU-Märkten. Abhilfe schaffen könnte hier ein ilaterales Abkommen zwischen der chweiz und der EU. Alternativ müssen sektorielle Übereinkommen geprüft erden. Aus Sicht der Branche spricht uch nichts gegen einen EWR-Beitritt. ie Vorteile einer Mitgliedschaft im WR überwiegen die möglichen Nacheile. So entsprechen die materiellen orschriften der Schweizerischen Stanesregeln des Verbandes Schweizericher Vermögensverwalter (VSV) beeits heute weitgehend den in der ifid-richtlinie verankerten Bestimungen. Da die heute in der Schweiz verankerte private Aufsicht von der EU icht als gleichwertig anerkannt wird, müsste diese allerdings durch eine staatliche Beaufsichtigung ersetzt werden. Ob der gegenwärtigen Debatte geraten die besonderen Stärken des Schweizer Finanzplatzes zusehends in Vergessenheit. Gründe dafür, sein Vermögen, oder zumindest Teile davon, in die Schweiz zu bringen, gibt es nach wie vor viele. Dazu zählen etwa die hohe Rechtssicherheit, die beispielhafte Dienstleistungsqualität oder der sichere Franken. Dessen scheinen sich zunehmend die institutionellen Anleger bewusst zu sein. Das Geschäftsvolumen mit diesen ist in den letzten zwei Jahren denn auch zweistellig gewachsen. Dieser Trend dürfte sich künftig noch verstärken gerade bei den UVV. An Bedeutung gewinnt zudem das inländische Geschäft. Unternehmen profitieren dabei von der Tatsache,dass viele unzufriedene Kunden von grossen Finanzinstituten zu kleinen, unabhängigen Anbietern wechseln wollen. Die Aussichten dafür sind weiterhin gut. Dies belegt der Zulauf,den die Branche in den vergangenen Jahren erlebt hat. Gerade in der Krise haben sich viele gute Banker selbständig gemacht, um der wachsenden Bürokratie und dem hohen Verkaufsdruck zu entfliehen. Auf Selbstregulierung setzen Die Diskussion über eine verstärkte Beaufsichtigung der Finanzbranche macht auch vor den gewerblichen Vermögensverwaltern nicht halt. In der Schweiz hat die Finma die Mindestvoraussetzungen für die unabhängige Vermögensverwaltung verschärft und strengere Auflagen in Bezug auf Inhalt und Form der Verträge mit den Kunden, Treue-, Sorgfalts- und Informationspflichten und die Entschädigung der Vermögensverwalter eingeführt. Die verstärkte Regulierung wirdsich positiv auf die Anerkennung und Sicherheit im Geschäft mit Vermögensverwaltern auswirken. Mit seinen Standesregeln geht der VSV bezüglich Unabhängigkeit und Professionalität über die von der Finma veröffentlichten Mindestanforderungen hinaus und stellt damit unter Beweis, dass die unabhängigen Vermögensverwalter durchaus in der Lage sind, Missständen in der Branche wirksam vorzubeugen. Susanne Oeschger ist für den Verband Schweizerischer Vermögensverwalter (VSV) tätig. Chanüt me schief ga! Effektiver Handel und Sicherheit schliessen sich nicht aus. Jedes gewinnbringende Geschäft setzt auch einen sicheren und transparenten Handel voraus. 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10 <wm>10cexkmq6aibaewbdbdohjtq8uqigxavz_u0xslkabov0iplvf7346gskb0kxwsywaja_uueh2feocsbjcsvpzf4ethqsywapgo40x4jvtzv0aaaa=</wm> <wm>10casnsjy0mdax1tu0mdc2nwaa8usfaa8aaaa=</wm> 14 VERMÖGENSVERWALTUNG Kleine Privatbanken haben eine Zukunft «Swissness» bleibt im grenzüberschreitenden Vermögensverwaltungsgeschäft gefragt Kleinere Privatbanken haben mehr zu bieten als nur das Bankgeheimnis. Wenn sie sich den Herausforderungen stellen, werden ihre Dienstleistungen auch in Zukunft gefragt sein. Mathias Hermann Diskretion, Sorgfalt, Zuverlässigkeit und Unabhängigkeit sind der Alltag von Privatbanquiers. Ihr Kerngeschäft ist die integrale Vermögensverwaltung und Anlageberatung primär für in- und ausländische Privatkunden und institutionelle Kunden. Privatbanquiers sind unabhängige Unternehmer, die zusätzlich zu den Gesellschaftsmitteln mit ihrem persönlichen Vermögen Garant für grundsolide finanzierte Banken sind. Diese Basis ermöglicht es,selbst in einer Krise in die qualitative Verbesserung ihrer Dienstleistungen und damit auch in eine erfolgreiche Zukunft zu investieren. Nicht nur das Bankgeheimnis Parallel zur soliden Eigenmittelausstattung sind genügende politische, regulatorische und gesellschaftliche Rahmenbedingungen für eine prosperierende Zukunft der Privatbanken unabdingbar. Es ist nicht in erster Linie das Bankgeheimnis,das den Wert und die Bedeutung der Schweiz für ausländische Kunden ausmacht und unser Land als Finanzplatz auszeichnet. Politische und wirtschaftliche Stabilität, Rechtsstaatlichkeit und Rechtssicherheit sind Werte, die zum schweizerischen Selbstverständnis gehören und auf deren Bestand in- und ausländische Kunden zählen. Die institutionelle Krise, hervorgerufen durch den Verlust an Verlässlichkeit von Politik, Regierung,Verwaltung und Justiz, die sich in der Finanz- und UBS- Krise manifestiert haben, gilt es möglichst bald zu überwinden. Eine weitere schweizerische Institution stellt der soziale Friede dar, wobei hier primär das Zusammenleben von Finanzplatz und Werkplatz gemeint ist. Dieses Verhältnis wurde durch einen Teil der Finanzbranche mit ihrer Arroganz und Masslosigkeit fundamental gestört. Die Banken haben sich damit politisch und sozial ins Abseits manövriert. Selbst wenn die meisten Banken nicht dafür ursächlich waren, macht die Bevölkerung keinen Unterschied, ob es sich bei einer Bank um eine Privatbank, Kantonalbank, Retail-Bank oder um eine Investmentbank handelt. Daher müssen die Banken ihre Verantwortung wahrnehmen und ihren Teil zur Wiederherstellung der Glaubwürdigkeit beitragen. Das Geschäftsmodell der Privatbanquiers beruht auf der langjährigen, vertrauensvollen Geschäftsbeziehung zwischen Kunde und Bank. Diese Kunden geben sich nicht zufrieden mit der Abdeckung ihrer Bedürfnisse durch komplexe und in der Regel in ihren Risiken undurchsichtige Produkte. Die Kunden der kleinen klassischen Privatbanken suchen massgeschneiderte Betreuung mit gehobenem Gehalt an Beratung in Vermögensanlagen und Dienstleistungen, verbunden mit einfachen verständlichen Instrumenten. Unabhängigkeit und Transparenz werden dabei grossgeschrieben. Im Gefolge der Ereignisse um Lehman Brothers, Madoff und anderer Ausfälle ist das Risikobewusstsein der Kunden zu Recht stark gestiegen. Es erstaunt daher auch nicht, dass sie vornehmlich mit Eigenprodukten ausgestattete Portfolios nicht mehr goutieren, sondern diversifizierte Anlagen möglichst nach dem «Best of class»-prinzip bevorzugen und sich dabei vermehrt auf die kompetente Beratung eines langjährigen Kundenberaters verlassen wollen. Das Anforderungsprofil für Kundenbetreuer verändert sich. Der Kundenberater einer Privatbank wirdprimär als Kunden- und Vermögensberater wahrgenommen und nicht einfach als Verkäufer von Bankprodukten. Die Anforderungen an die Asset-Manager nehmen zu, die Erwartungen der Kunden an das Know-how ihrer Betreuer steigen. Entsprechend wird bei Privatbanken diesen Anforderungen beim Profil der Mitarbeiter noch stärker Rechnung getragen. Zusätzliche Anforderungen werden im Zusammenhang mit dem grenzüberschreitenden Vermögensverwaltungsgeschäft an die Privatbanken und ihre Kundenberater künftig gestellt. Vermehrt wird der Ort der Kundenberatung darüber entscheiden, nach welcher Jurisdiktion die Beratung zu erfolgen hat. Werden die Kunden im Ausland an ihrem Rechtsdomizil betreut, wirdsich die Beratung nach der örtlichen Regulierung zu richten haben. Auch in dieser Hinsicht ist Handlungsbedarf in der Ausbildung der Kundenberater angesagt. Dass die Beratung vor Ort in Übereinstimmung mit den lokalen Rechtsbestimmungen erfolgt, dafürtra- gen die Banken und ihrekundenberater die Verantwortung. Entschieden abzulehnen ist aber die Forderung, dass die Banken und ihre Kundenberater die Rolle einer Finanzpolizei oder des verlängerten Armes von Steuerbehörden zu übernehmen haben. Damit jeder Kunde seiner Eigenverantwortung in seinen persönlichen und finanziellen Angelegenheiten nachkommen kann, wird es jedoch Aufgabe der Banken sein, ihn zeitgerecht mit allen notwendigen Informationen zu versehen. Einig im Handeln Die weitaus grössten Herausforderungen erwachsen dem Finanzplatz Schweiz aus dem andauernden politischen, fiskalischen und regulatorischen Druck, der auf die Schweiz ausgeübt wird. In diesem Zusammenhang ist es von entscheidender Bedeutung, dass sich Regierung, Behörden, Politik und die Finanzplatzakteure auf eine gemeinsame Verhandlungsposition einigen und diese standhaft vertreten. Dies erfordert zwingend, dass die institutionelle Krise überwunden wird, und setzt voraus,dass die Wichtigkeit des Finanzplatzes für die schweizerische Volkswirtschaft anerkannt bleibt. Um eine Erosion der Wettbewerbsfähigkeit des Finanzplatzes Schweiz zu vermeiden, sind substanzielle Voraussetzungen zu schaffen, um die weltweit führende Marktstellung der Schweiz im internationalen Vermögensverwaltungsgeschäft zu verteidigen und weiterhin direkt und indirekt einen wesentlichen Beitrag an die Schweizer Volkswirtschaft leisten zu können. So muss der Schutz der finanziellen Privatsphäre auch im Rahmen des eingeschränkten Schutzes in Steuerangelegenheiten gewahrt bleiben. Der automatische Informationsaustausch steht im Widerspruch zu unserem liberalen Staatsverständnis und ist deshalb abzulehnen. Weiter bedarf es einer Regelung der steuerlichen Vergangenheit von Bankkunden, sei es über eine der Abgeltungssteuer ähnliche Form oder ein freiwilliges Meldeverfahren. Auch ist es notwendig, den freien Zugang zu ausländischen Finanzmärkten fürschweizer Banken zu erwirken. Äusserst wünschenswert wäre die Schaffung eines «level playing field» gegenüber andern Finanzintermediären im internationalen Wettbewerb, um durch international geltende Bestimmungen die steuerliche Transparenz von Strukturen des angelsächsischen Rechts wie Trusts, Delaware Companies und anderen Offshore-Strukturen zu verbessern. Schliesslich bedarf es einer Finanzmarktaufsicht, die mit Augenmass die Lehren aus der Krise des Finanzplatzes und der UBS zieht, system- und risikofokussiert, aber auch mit Blick auf Struktur und Geschäftstätigkeit der Banken an die Regulierung geht. Als Fazit darf der Schluss gezogen werden, dass das gegenwärtige Umfeld kleineren Privatbanken mit ihrer Ausrichtung auf das Geschäft der individuellen Vermögensverwaltung und Vermögensberatung ausgezeichnete Möglichkeiten bietet, weiterhin auch fürausländische Kunden erfolgreich zu sein. Dass die «Swissness»der kleinen Privatbanken gefragt ist, zeigt sich gerade dieser Tage. Mathias Hermann ist Leiter Legal &Compliance Baumann & Cie, Banquiers, Basel und Zürich. Als ehemaliges Family Office hat Banque Heritage ein solides Verständnis entwickelt für massgeschneiderte Lösungen, welche auf die Bedürfnisse der externen Vermögensverwalter abgestimmt sind: Ein spezialisiertes, erfahrenes EAM-Service-Team, eine moderne IT-Lösung, und eine offene Produkte Plattform unterstützen Sie beim erfolgreichen und effizienten Betreuen Ihrer Kunden. Sind Sie ein unabhängigervermögensverwalter? Dann laden wir Sie gerne zu einem Lunch mit einer Paneldiskussion ein, mit Dr.MarcFaber,Herausgeber des The Gloom Boom &Doom Report und Dr.Beat Wittmann,CEO Dynapartners, moderiert von SergeLedermann,CIO Banque Heritage: Immenser Schuldenberg: Einfach zu verdauen oder Weg zurück in die Eiszeit? Wie bedrohlich sind die explodierenden Schuldenberge? Sind sie nur ein temporäres Phänomen oder eine länger anhaltende Belastung für die Märkte? Donnerstag 1. Juli, im Widder Hotel, Rennweg 7, 8001 Zurich. ZunftStube, Zeit: 11:30h-13:30h. Die Platzzahl ist beschränkt. Bitte melden Sie sich anunter oder telefonisch unter

11 VERMÖGENSVERWALTUNG 15 Boutique-Banken mit intakten Chancen Swiss Private Banking in neuem Gewand Einige Banken bieten Dienstleistungen für Einzelkunden und Vermögensverwalter an, die Wert auf massgeschneiderten Service legen. Grössennachteile dieser Boutique-Banken lassen sich über Outsourcing-Lösungen und Kooperationen umgehen. Markus Ruffner Der Standort Private Banking Schweiz hat schon bessere Zeiten gesehen. Man könnte meinen, dass kleinere Vermögensverwaltungsbanken sich in diesem garstigen Umfeld mit immer höheren regulatorischen Anforderungen, steigendem Aufwand bei der Überprüfung von Kunden wie auch neuen, marktabschottenden Regulierungen im grenzüberschreitenden Banking besonders schwertun. In der Tat haben alle diese Veränderungen die unliebsame Wirkung, die Fixkosten zu erhöhen und kleinere Institute überproportional zu belasten. In diesem Zusammenhang wird denn auch die Mär verbreitet, dass Banken mit verwalteten Vermögen uner 10 Mrd. Fr.kaum überleben werden. Grösse ist nicht alles Umgekehrt haben die Schieflagen verschiedener Grossbanken, die noch vor enigen Jahren als Hort der Sicherheit galten, das Bild des «Big is beautiful» ehörig angekratzt. Auch hat die Fianzmarktkrise die Schwächen einer merikanisierung der Vermögensveraltung offengelegt, die primär am Ziel es «asset gathering» und des Verkaufs auseigener Produkte ausgerichtet ist. as traditionelle Schweizer Private anking mit seinen vielgelobten Stären, wie Vertrauen, Seriosität, Kontiuität in der persönlichen Betreuung nd umsichtiges Portfoliomanagement, st dabei aus der Sicht manch eines ankkunden auf der Streckegeblieben. Kleinere Vermögensverwaltungsbanen scheinen mit ihrer überschaubaren rösse dafür prädestiniert zu sein, Kunendienstleistungen persönlicher,indiviueller und zeitlich flexibler anzubieten, ls dies grösseren Konkurrenten möglich st. Die meisten Kunden legen nach wie or grossen Wert darauf, ihren Betreuer icht allzu oft wechseln zu müssen. Bouique-Banken bietet sich hier die Chance, ie gewünschte Kontinuität mit motiierten Kundenbetreuern sicherzustelen, die sich als langfristig orientierte iteigentümer der Bank verstehen. Um die Kosten im Griffzuhaben, ind auch kleinerebanken gezwungen, interne Prozesse so weit wie möglich zu tandardisieren. Dabei liegt es nahe,geisse mit Grössenvorteilen verbundene rozesse der Wertschöpfungskette, wie ertschriftenadministration, Nutzung on Fondsplattformen usw., unter Wahung des Bankkundengeheimnisses an pezialisierte Anbieter auszulagern. ermögensverwaltungsbanken müssen udem nicht alle Dienstleistungen inern erbringen. Boutique-Banken verügen oft über internationale Netzerke mit erstklassigen Spezialisten, sei s im Bereich der Nachfolge- und Erbchaftsplanung, beim Verkauf von Firen, bei der Vermittlung von Konsorial- und Hypothekarkrediten oder etwa er Betreuung im Rahmen eines Wohnrtwechsels in die Schweiz. Eine solche etzwerk-bank bietet sich als Onetop-Shop an, welcher die gewünschten xternen Dienstleistungen koordiniert. Flexible Teams gefragt Die Kernkompetenz einer jeden Boutique-Bank ist und bleibt die Vermögensverwaltung. Bekanntlich macht die Aufteilung der Anlagen auf einzelne Vermögensklassen (Asset-Allokation) 0% bis 90% der Performance eines Depots aus, während der Auswahl einzelner Aktien- oder Obligationentitel entsprechend geringerebedeutung zukommt. Eine Boutique-Bank benötigt deshalb in erster Linie ein kleines, qualitativ hochstehendes Team von Anlagespezialisten, die unabhängig von schwerfälligen Anlagekomitees rasch auf neue Marktgegebenheiten reagieren können. Auch in diesem Bereich drängen sich Kooperationen mit externen Spezialisten auf, indem beispielsweise volkswirtschaftliches Research von renommierten unabhängigen Institutionen eingekauft und Aktien- und Obligationen-Research über Online- Plattformen oder Broker bezogen wird. Kein noch so grosses Finanzinstitut ist heute in der Lage, inallen Anlageklassen und für alle Anlagethemen hervorragende Produkte anzubieten. Es führt deshalb kein WegamEinsatz von Anlageinstrumenten von Drittanbietern vorbei. Dabei fällt es kleineren unbestritten leichter als grossen Instituten, frei von Interessenkonflikten eine offene Produkte-Architektur in die Praxis umzusetzen. Um das Know-how auch nach aussen zu demonstrieren, können in Nischenmärkten eigene Fonds mit echtem Mehrwert für Investoren angeboten werden. Wurde Sicherheit bisher meist mit der schieren Grösse eines Institutes gleichgesetzt, legen die jüngsten Entwicklungen eine differenzierteresicht nahe.soerstaunt es nicht, dass einzelne kleinere Vermögensverwaltungsbanken mittlerweile in Zeitungsannoncen mit ihrer hohen Eigenkapitalquote Werbung machen oder gar dazu übergegangen sind, einen Teil ihrer Eigenmittel in Gold zu halten. Boutique-Banken, die ausschliesslich Lombardkredite begeben, verfügen auch in Krisenzeiten über hochliquide Bilanzaktiven. Man kann deshalb mit Fug und Recht die Meinung vertreten, dass mit Blick auf gewisse Krisenszenarien für den inländischen Immobilienmarkt Vermögensverwaltungsbanken unter dem Aspekt einer Diversifikation von Sicherheit durchaus eine Alternative zu Kreditinstituten darstellen. Bereicherung des Angebots Umwälzungen und Krisen bergen immer auch Chancen. Einfache Erfolgsrezepte gibt es allerdings nicht. Wie immer ein Geschäftsmodell aussehen mag, steht eine Rückbesinnung auf die mit der «Marke» Private Banking Schweiz verbundenen Tugenden als Daueraufgabe im Vordergrund. Ansprüche von Kunden können sich durchaus wandeln. Gerade in Krisenzeiten mit grosser Verunsicherung ist ein Trend festzustellen, dass viele Kunden stärker in die Ausrichtung der Anlagestrategie einbezogen werden wollen, indem sie beispielsweise je nach individueller Sicht der Dinge ein Depot mit Inflations- oder aber eines mit Deflationsschutz haben möchten. Andere Bankkunden wiederum sind primär an einer schlanken, professionellen Vermögensverwaltung mit einer transparenten Gesamtgebühr (All-in-Fee) interessiert. Dabei liegt es für kleinere Institute nahe, in Zukunft für Kundeneröffnungen wie auch das Reporting primär das Internet zu nutzen. Ausländische Kunden lassen sich vorzugsweise über Kooperationen mit lokalen Intermediären gewinnen. Wird der hiesige Private-Banking-Standort nicht weiter schlechtgeredet, dürften eine hohe Dienstleistungsqualität, die hohe Währungsstabilität und das die Privatsphäre und nicht die Steuerhinterziehung schützende Bankgeheimnis für Kunden aus aller Welt weiterhin Attraktivität ausstrahlen. Unternehmerisch ausgerichtete Geschäftsmodelle scheinen sich in der Praxis zu bewähren. So zeichnet sich ein Trend ab, dass vermehrt auch externe Vermögensverwalter kleinere, agile Banken als Alternative für ihre Kunden entdecken. Gerade in Zeiten einer allgemeinen Neuorientierung bietet sich Boutique-Banken die einmalige Chance, den Bankenplatz Schweiz zu bereichern. Prof. Dr. Dr. Markus Ruffner ist CEO der NPB Neue Privat Bank und Dozent an der Universität St. Gallen. Keine Neuerfindung nötig Mit fokussierter Strategie und klaren Schwerpunkten in die Zukunft Das Vermögensverwaltungsgeschäft steckt in einem gewaltigen Umbruch. Die Turbulenzen an den Finanzmärkten haben die verwalteten Vermögen geschmälert und das Vertrauen der Kunden geschwächt. Herbert Scheidt Viele alte Industrienationen leiden unter hohen Schulden und sehen sich einer schwindenden Wirtschaftsdynamik gegenüber. Dagegen weisen aufstrebende Volkswirtschaften wie Brasilien, China oder Indien geringe Staatsdefizite und hohe Wachstumsraten auf Vorzüge, die den Trend zur Verlagerung der wirtschaftlichen Macht in Schwellenländer verstärken. Im asiatisch-pazifischen Raum wird der private Wohlstand bis 2013 beispielsweise fast doppelt so schnell wachsen wie in Europa. Schärferer Wettbewerb Der Wettbewerb unter den Vermögensverwaltern wird im Zuge dieser Entwicklung deutlich schärfer. Etablierte Marktteilnehmer müssen in klassischen Märkten bei geringen Zuwachsraten härter um Marktanteile ringen. Und an den neu entstehenden Finanzplätzen sehen sie sich einer grösser werdenden Zahl regionaler Konkurrenten gegenüber. Gleichzeitig sind substanzielle Investitionen nötig, um in dem immer intensiveren Standortwettbewerb zu bestehen. All dies führt unweigerlich zu einer Erosion der Margen. Dazu kommt die infolge der Finanzkrise zunehmende Regulierung, welche die Kosten erhöht. Für die Schweizer Verwalter ist der globale politische Regulierungsdruck ein besonders heikles Thema, weil auf internationaler Ebene oft protektionistische Bestrebungen mitspielen. Dabei kann es um Marktzugangsbeschränkungen gehen oder wie zuletzt im Fall der USA und Deutschlands um fiskalische Interessen. Fest steht: Die Herausforderungen sind gewaltig, und nicht jeder wird sie meistern. Mancher Anbieter wird vom Markt verschwinden oder seine Unabhängigkeit verlieren. Die Schweizer Vermögensverwalter müssen sich in dieser Situation aber nicht neu erfinden. Gerade jetzt ist es notwendig, sich auf alte Stärken zu besinnen. Eine gesunde Eigenkapitalausstattung, ein vorsichtiger Umgang mit Risiken und echter Dienst am Kunden das hat unsere Institute erfolgreich gemacht. In Zeiten, in denen die Märkte schwanken und die Akteure verunsichert sind, erleben diese Tugenden eine Renaissance. Exzellenz in der Beratung ist ein Schlüssel für künftigen Erfolg. Entscheidend sind dabei zunächst die sorgfältige Auswahl und Ausbildung der Mitarbeiter. Die Berater brauchen den Freiraum, ihrem Kunden ein auf seine Lage und Ziele exakt zugeschnittenes Angebot zu machen. Zur Qualität des Angebots gehört zudem Transparenz im Anlageprozess und in der Preisgestaltung. Auch hier sollte der Kunde die Möglichkeit haben, ein System zu wählen, das seiner Situation gerecht wird und ihm so ein optimales Preis- Leistungs-Verhältnis verspricht. Neben Beratungsqualität und Individualität ist die Sicherheit seit je eine Stärke der Schweizer Vermögensverwaltung.Sie ist für ihre vorsichtige, eher konservative Anlagepolitik bekannt. Gerade die Nachfrage nach sicheren Investments wird steigen. Das liegt einerseits daran, dass die Zahl älterer Kunden demografisch bedingt steigt, anderseits sind mit der Finanzkrise die verbreiteten Vorstellungen von einem krisenresistenten Portfolio ins Wanken geraten. Manche Anlage, die bisher als mündelsicher galt, wird diesem Status nicht mehr vollumfänglich gerecht. Bei welchem Investment ist aber nun das Verhältnis von Ertrag und Risikoniveau tatsächlich ausgewogen? Und welche Mixtur von Anlageklassen und Regionen bietet das richtige Mass an Diversifizierung? Solche Fragen zu beantworten, ist angesichts grosser Marktschwankungen und sich tiefgreifend verändernder globaler Strukturen weitaus komplizierter geworden. Erstklassige Beratung ist nötiger denn je. Sie muss den Kundenbedürfnissen angepasst sein und auf hochwertigem Research- und Beraterwissen basieren. Die Entwicklung bietet der Vermögensverwaltungsbranche zudem die Chance, das Leistungsspektrum in Richtung Vorsorge und Kapitalschutz zu erweitern. Resistentes Offshore-Banking Die wirtschaftliche und die politische Stabilität der Schweiz sowie eine oft überdurchschnittliche Eigenkapitalbasis werden hiesigen Anbietern helfen, sich glaubwürdig als solide Partner für eine auf Sicherheit gerichtete Vermögensverwaltung zu präsentieren. Den Wert dieses Images macht die Euro-Krise deutlich. Hatte mancher ausländische Beobachter schon das Ende der Schweizer Vermögensverwalter prophezeit, lässt man uns aktuell wieder auferstehen als Zufluchtsort für all jene,die um die Stabilität ihrer Währung und der heimischen Wirtschaft bangen. Wichtig ist, dass es weiterhin einen wachsenden Markt für Offshore-Leistungen gibt. In Lateinamerika, Asien, Osteuropa, im Mittleren Osten oder auch in westlichen Industriestaaten haben Kunden das Bedürfnis,nicht nur bei Anlageklassen zu diversifizieren, sondern auch bei Währungen und Buchungsstandorten. Steuern sind dabei irrelevant. Natürlich soll nicht der Eindruck erweckt werden, die alte Balance zwischen Offshore- und Onshore-Banking könnte wiederkehren. Jeder Anbieter muss die Anteile von Onshoreund Offshore-Geschäft neu justieren. Diese Erneuerung des Geschäfts ist aufwendig. Sie erfordert Kapital und sie zwingt angesichts des Margendrucks zu hartem Kostenmanagement. Die Substanz für den Veränderungsprozess bringen dennoch viele Schweizer Vermögensverwalter mit vorausgesetzt, sie finden zu einer fokussierten Strategie mit klaren Schwerpunkten auf einzelnen Märkten und Geschäftsfeldern. Das Geschäft wird härter, doch richtig angepackt wird die Vermögensverwaltung in der Schweiz eine der zukunftssicheren Branchen bleiben. Herbert J. Scheidt ist CEO der Vontobel-Gruppe in Zürich.

12 VERMÖGENSVERWALTUNG 19 Vom Secret Banking zum Private Banking Wie Behavioral Finance helfen kann, dem Vermögensverwaltungsgeschäft in der Schweiz eine neue Grundlage zu geben Das Bankgeheimnis wird immer weiter aufgeweicht. Um das Private Banking auf eine neue stabile Basis zu stellen, bietet es sich an, neben der Stabilität und Sicherheit der Schweiz auch den Vorsprung zu nutzen, den das Land in der Wissenschaft hat. Thorsten Hens In der Schweiz wird nach wie vor rund ein Drittel des Offshore-Vermögens der elt verwaltet. Dieser enorme Erfolg asiert vor allem auf drei Faktoren: zum Ersten auf der sehr guten wirtschaftichen und fiskalischen Stabilität, zum weiten auf der hohen politischen und echtlichen Sicherheit, und zum Dritten uf dem Bankgeheimnis. Die Bedeuung dieser Faktoren ist nicht nur ein eitverbreitetes Klischee, dessen sich ie Schweizer Banken in ihrer Werbung erne bedienen; sie wird auch durch die rgebnisse vieler wissenschaftlicher tudien bestätigt. Suche nach einer neuen Basis Bisher hat diese Troika gut gehalten, da ei jeder Einschränkung des Bankeheimnisses die verwalteten Vermöen in der Schweiz nicht sofort abgeommen haben. Die Ursache der Einchränkungen war nämlich meistens er Druck des Auslandes, wenn dort ie Stabilität und die Sicherheit eroierten. Somit konnten bisher die beien anderen Faktoren auffangen, was urch das Bankgeheimnis verloren ing. Ob dies ewig so weitergeht, ist raglich, da selbst bei einer Abnahme er Unsicherheit und der Instabilität im usland das Bankgeheimnis kaum wieer verschärft werden kann. Deshalb ist s dringend notwendig, neue tragende aktoren zu finden, auf denen das Priate Banking bauen kann. Neben den wohlbekannten Faktoenaus dem politischen und wirtschaftichen Umfeld erscheint es deshalb innvoll, vermehrt wieder auf den Kern es Private Banking zu schauen: auf die eratungsqualität. Seit Jahren führe ch in Zusammenarbeit mit dem Instiut für Vermögensaufbau in München ogenannte Mystery-Shopping-Studien n der Schweiz, in Deutschland und sterreich durch. Bei diesen Studien ird ein fiktiver Kunde zu einer Reihe von Banken geschickt, um Anlagevorschläge einzuholen. Das Ziel der Studien ist es, den Banken Hinweise zu geben, wie diese die Beratungsqualität verbessern können. Beratung im Vergleich Im Quervergleich ist auffällig, dass, über alle Aspekte gemittelt, die Beratungsqualität in der Schweiz nicht besser ist als in Deutschland oder Österreich. Hierbei wird diese anhand der Dimensionen Ganzheitlichkeit, Transparenz, Kosten, Risikoaufklärung und Portfoliostruktur sowohl quantitativ anhand von Kennzahlen wie auch qualitativ durch ein Expertengremium ermittelt. Bezüglich Ganzheitlichkeit (Versucht die Bank die Situation des Kunden zu verstehen? Werden die Bank und das makroökonomische Umfeld beschrieben?) sind die Schweizer Banken im Durchschnitt besser als ihre Konkurrenten in Deutschland. Aber in anderen Punkten wie Kosten (Wie hoch sind die Kosten, und wie transparent werden sie dargestellt?) und Risikoaufklärung (Wird ein Rendite-Risiko Konflikt dargestellt? Werden verschiedene Risikomasse verwendet?) sind sie beispielsweise schlechter als die deutschen Wettbewerber. Schleppende Umsetzung Auffällig bei allen getesteten Banken in den drei Ländern ist aber, dass sie weit davon entfernt sind, die neueren Erkenntnisse der Wissenschaft in ihrem Beratungsansatz umzusetzen. Fast alle Banken beraten ihrekunden weiterhin auf der Basis der Erkenntnisse der fünfziger und sechziger Jahre des vergangenen Jahrtausends: Volatilität ist das einzige Risikomass, und die Effizienz der Märkte ist die einzige «market view». Dabei hat auch in der Finance eine Abkehr von der Annahme der vollkommenen Rationalität stattgefunden. Dieses Umdenken wurde im Jahre 2002sogar mit dem Nobelpreis für Wirtschaftswissenschaften, verliehen an Daniel Kahneman und Vernon Smith, ausgezeichnet. Die von diesen Wissenschaftern begründete Forschungsrichtung, Behavioral Finance,liefert die ideale Grundlage für das Private Banking. Im Zentrum der Forschung steht das Fehlverhalten, das Menschen bei Entscheidungen unter Unsicherheit und Risiko zeigen. Darauf aufbauend wird untersucht, wie Menschen Risiken empfinden und wie man ihnen helfen kann, bessereanlageergebnisse zu erzielen. Es zeigt sich zum Beispiel, dass die auf Volatilität basierende «efficient frontier» von Markowitz durch eine «behavioral efficient frontier», basierend auf der Prospekttheorie von Kahneman und Tversky, ersetzt werden muss. Zudem kann man Diagnosetests gestalten, die den Kunden ihre Stärken und ihre Schwächen bei Geldanlagen aufzeigen. Schliesslich löst Behavioral Finance das «financial literacy problem», da sie einfache Modelle entwickelt und eine Sprache benutzt, die Finanzentscheidungen aus Sicht des Kunden darstellt. Die Universitäten der Schweiz sind, vor allem dank der Initiative des Swiss Finance Institute, ineuropa im Bereich Finance und Banking führend. Dies ist vielfach durch Forschungs-Rankings dokumentiert worden. Es zeigt sich aber auch im Zustrom hervorragender ausländischer Wissenschafter und exzellenter Studierender. Eine sinnvolle Strategie für die Schweizer Banken wäre deshalb, sich mit diesem Wissensvorsprung vom Secret Banking weg hin zum Private Banking zu bewegen. Die Universitäten in der Schweiz bieten hierfür verschiedene Kooperationsmodelle. Modell der Wissenschaftsnähe Im Rahmen einzelner Projekte haben zum Beispiel von der Behavioral Finance schon verschiedene Schweizer Banken profitieren können. Etwa die liechtensteinische LGT und die Credit Suisse setzen diesen Vorteil durch ihre Initiativen «LGT meets science» und «Credit Suisse Campus» sogar sehr systematisch an. Es bleibt zu hoffen, dass auch die anderen Banken in der Schweiz diesen Trendsettern folgen werden, um den Wissensvorsprung der Schweizer Universitäten zu einer tragenden Säule des Private Banking auszubauen, die das immer stärker wegbrechende Bankgeheimnis nachhaltig ersetzen kann. Prof. Dr. Thorsten Hens ist Direktor des Instituts für schweizerisches Bankenwesen, Universität Zürich. Regionalbanken auf der Suche nach neuen Ertragsquellen Stärkung der Anlageberatung und der Vermögensverwaltung als strategische Notwendigkeit Im Geschäftsjahr 2009 haben die Regionalbanken ihre Erträge nur knapp halten können. Die Chancen, durch eine Überarbeitung ihrer Geschäftsmodelle an Stärke zu gewinnen, sind allerdings intakt. Die Hausaufgaben sollten aber zügig angegangen werden. Oliver Jaussi und Lionel Baschung Die Gründe fürdie im vergangenen Gechäftsjahr nur knapp gehaltenen Erträge spiegeln die enormen Herausforderungen, denen sich speziell Regionalanken mit einer Bilanzsumme von unter 1 Mrd. Fr. im nächsten Jahrzehnt tellen müssen: Das Umfeld wird komplexer, die Ansprüche der Kunden steien, und der Konkurrenzdruck nimmt u. Die Verengung der Margen im angestammten Zinsdifferenzgeschäft zwingt ur Ausweitung des Volumens,was keine Garantie bietet für ein gutes Ergebnis. Nicht ohne Diversifikation Es reicht nicht, Kosten am richtigen Ort inzusparen, Abläufe zu rationalisieren nd alles, was standardisiert werden ann, auszulagern. Entscheidend ist, eue Geschäftsfelder zu erschliessen und Kooperationen zur gemeinsamen Markt- und Kundenbearbeitung zu bilden. Mit Blick auf die typische Ertragsstruktur kleiner und mittelgrosser Regionalbanken ist die Aufgabe schnell formuliert: Erträge diversifizieren durch Steigerung des Kommissions- und Dienstleistungsertrages im Anlagegeschäft, das rund 10% der Gesamterträge von Regionalbanken generiert. Die Stärkung der Anlageberatung und der Vermögensverwaltung stellt füreine unabhängige Regionalbank nicht länger bloss eine Option, sondern eine strategische Notwendigkeit dar,will diese langfristig überleben. Der Zeitpunkt, um diese Aufgabe anzupacken, ist angesichts der Finanzkrise durchaus günstig. Der Kunde wünscht sich seit eh und je einen vertrauensvollen, glaubwürdigen Ansprechpartner für seine finanziellen Angelegenheiten. Eine Bank, die Erkenntnisse aus den derzeitigen Verwerfungen im Markt und in der Branche in das eigene Geschäftsmodell einbaut, Transparenz schafft, das Sicherheitsbedürfnis des Kunden der Anlageempfehlung zugrunde legt und vertretbare Tarife einführt, dürfte die Nachfrage ziemlich genau treffen. In einer Zeit, in der Kunden feststellen, dass ihnen nicht zugehört wird, dass Weisungen und «verstandardisierte» Prozesse individuellen Vereinbarungen zwischen Bank und Kunde entgegenstehen, in einer Zeit, in der selbst liberal Denkende geradezu gezwungen werden, unliebsame Regulierungen und Verbote zu unterstützen, um die wenigen «Heuschrecken» und «Abzocker» der Branche zurückzustutzen in dieser Zeit können sich kleine und mittelgrosse Regionalbanken zukunftsträchtig positionieren, indem sie Neues bieten, ohne traditionelle Werte zu vernachlässigen. Alte Zöpfe abschneiden Regionalbanken stehen für Glaubwürdigkeit und Werthaltung ein, viele seit über 150 Jahren. Sie haben denn auch einiges an Werten einzubringen, das ausgeschöpft werden sollte: Sie hören dem Kunden zu und handeln danach, überzeugen durch Kompetenz, erbringen ehrlich und ohne versteckte Kosten Dienstleistungen, setzen sich mit Leidenschaft für die Sache ein. Allein mit den traditionellen Kernkompetenzen, dem Finanzieren und dem Sparen, wird es künftig nicht mehr getan sein. Das Motto muss lauten: Stärken bewahren, alte Zöpfe abschneiden und den Weg ebnen für ein neu ausgerichtetes Dienstleistungsangebot. Dabei kann eine bankenspezifische Stärke-Schwäche-Analyse zeigen, wie dieser Weg beschritten werden kann, welche Voraussetzungen gegeben sind und welche noch erarbeitet werden müssen. Stärken wie Flexibilität und kurze Entscheidungswege, die Bündelung aller Kompetenzen und Entscheidungsträger vor Ort, das lokale Netzwerk, das gute Preis-Leistungs-Verhältnis, die geringe Fluktuation von Mitarbeitenden sowie die Produkteunabhängigkeit begünstigen den Ausbau des Anlagegeschäfts. Raum für Verbesserungen besteht hingegen bei den oft veralteten Kundeninformations- und Betriebssystemen, bei der im Branchenvergleich eher unterdurchschnittlichen Vertriebsorientierung der Mitarbeitenden sowie der mangelnden Kosteneffizienz und Rentabilität. Letztere ist zwar Ausdruck einer konservativeren Eigenmittelpolitik, die Regionalbanken zu einem stabilen Hort macht. Auf der anderen Seite schmälert sie das Budget für Investitionen in die Mitarbeiter und die Infrastruktur. Kundennah und pfiffig Eine Differenzierung in einem derart umkämpften Dienstleistungsmarkt ist anspruchsvoll. Möglichkeiten dazu bieten Innovationen, die der Finanzmarkt in den letzten zehn Jahren hervorgebracht hat. Gerade für Banken mit einer überschaubaren Infrastruktur stellt die breite Palette an verfügbaren Indexfonds (ETF) eine gute Möglichkeit für eine professionelle Mandatsverwaltung dar,die sowohl den Kunden als auch der Bank grosse Effizienzvorteile bietet und Werten wie Fairness und Ehrlichkeit absolut gerecht wird. Richtig angewandt und kommuniziert, können Regionalbanken auch mit pfiffigen Ergänzungsanlagen punkten, sei es mit einer nach eigenen Kriterien erstellten Spezialitäten-Fondsliste oder aber mit individuellen strukturierten Produkten. Es liegt an der Bank, ob sie ein Beispiel setzt und etwa ihre Margen offenlegt was in der Branche leider nach wie vor nur ausnahmsweise geschieht. Auch die inzwischen fast puristisch anmutende, klassische Verwaltung von Direktanlagen in Anleihen und Aktien hat nach wie vor ihre Berechtigung. Das Zünglein an der Waage spielen letztlich aber nicht die Produkte, sondern deren Ausgestaltung und Einbettung in ein überblickbares, gut verständliches Dienstleistungskonzept. Die bei Regionalbanken stark verankerten Grundwerte liefern dabei das Fundament für eine glaubwürdige Kommunikationspolitik. Oliver Jaussi ist Direktor der Sparkasse Horgen AG, Lionel Baschung ist Mitglied der Geschäftsleitung.

13 <wm>10cexkkw6ambafwbo1ew_72zavpaggayqtedt3vyqyxlgzw5lhp_x16jsrvhvaiweren0pypnqawqgkflatfqwcip92bxz7cacnkb_rvsfuvocvfwaaaa=</wm> <wm>10casnsjy0mdq31zw3nde0maaaxhjmeq8aaaa=</wm> 20 VERMÖGENSVERWALTUNG Wechselspiel zwischen Staat und Markt Ein historischer Exkurs zu wiederkehrenden Finanzmarktkrisen Am Anfang war das Vertrauen fast grenzenlos, dass liberalisierte Kapitalmärkte die Strukturprobleme einer alternden Gesellschaft lösen konnten. Das Jahr 2008 hat diesen Glauben erschüttert. Viele rufen nach dem Staat. Frederic Methlow Was vor Jahrzehnten unter Margaret Thatcher als Revolution auch an den Finanzmärkten seinen Anfang nahm, wich spätestens mit den Unsummen, die seit dem Krisenjahr 2008 ausgegeben werden mussten, allgemeinem Katzenjammer.Nach ihrem Wahlsieg 1979 verordnete Thatcher mit Hilfe des Internationalen Währungsfonds (IMF), von dem sich Grossbritannien 1976 noch 4 Mrd. $ hatte ausleihen müssen, dem Land eine streng liberale Wirtschaftspolitik. Den Finanzmärkten kam in diesem Zusammenhang eine Schlüsselrolle zu: Sie sollten Speerspitze dieser konservativen Linie sein. Aufstieg der Banken Unnachgiebig sollten Unternehmen und ganze Industriezweige gemäss den Gesetzen freier Märkte umgestaltet werden. In der Folge erlebte die Bankenbranche eine ihrer längsten Wachstumsphasen ihrer Geschichte. Gemessen an der Marktkapitalisierung stellte dieser Sektor schon bald alles in den Schatten. Historisch betrachtet, ist die Neuorientierung nach den Prinzipien des freien Spiels der Kräfte eine logische Konsequenz der Wachstumsverlangsamung Anfang der siebziger Jahre. Die Industrialisierung der Nachkriegszeit verschaffte sich ihr Kapital meist über den intern erwirtschafteten Cashflow oder über Bankkredite,die wiederum auf Spareinlagen basierten. Die Finanzwirtschaft fiel in diesen Jahren in einen Dornröschenschlaf,aus dem sie erst in den achtziger Jahren wieder aufgeweckt wurde. Die Nachkriegszeit war aber auch eine Zeit des Ausbaus eines gigantischen Sozial- und Krankenversicherungssystems in der westlichen Welt. Spätestens mit dem ersten Erdölpreis-Schock wurde dann aber klar, dass diese Ansprüche nicht mehr zu finanzieren sind. Die siebziger Jahre bilden denn auch den Ausgangspunkt einer noch nie da gewesenen Staatsverschuldung. Ungesundes Sozialsystem Effizienzsteigerungen des vorhandenen Produktionsapparates waren die logische Antwort, was eine Liberalisierung des Kapital-, Güter- und Arbeitsmarktes nach sich zog. Eine der ersten Konsequenzen dieser Liberalisierung war das Ende der Inflation. Aber auch diese Massnahmen konnten nicht darüber hinwegtäuschen, dass das Wirtschaftswachstum die Ansprüche einer alternden Gesellschaft nicht mehr finanzieren konnte. Indieser Situation wurde eine zweite Raketenstufe gezündet: Kapitalmarktrendite und Eigenverantwortung. Die Renten sollten fortan aus Kapitalerträgen finanziert und nicht mehr im Umlageverfahren vom Staat bezahlt werden. Das Sparbuch wurde sozusagen durch Fondsanteile ersetzt. Finanzmärkte wurden zu einem integralen Bestandteil der Gesellschaft. Bald verzichtete keine Nachrichtensendung mehr auf die obligatorische Reportage vom Börsengeschehen. Grenzenlose Freiheit Die neunziger Jahre waren dann von einer Bewegung geprägt, die als «great moderation» beschrieben werden kann. Niedrige Inflationszahlen, gepaart mit steigenden Kapitalmarktrenditen, bereiteten den Boden füreinen unerschütterlichen Glauben in die Vorteile des freien Marktes vor. Zu jener Zeit wurde auch die Grundlage für das enorme Wirtschaftswachstum in den Entwicklungsländern gelegt. Vereinzelt auftretende Krisen betrafen zudem eher Länder, deren Wirtschaftspolitik nicht dem Dogma der freien Marktwirtschaft entsprach. Zur gleichen Zeit wurde aber ein Dilemma offenbar. Das Nichtvorhandensein von Inflation erlaubte ein extrem niedriges Zinsniveau. Infolge der mageren Zinserträge wurden die Investoren wiederum in risikoreichere Anlageklassen getrieben, um den steigenden Renditeansprüchen zu genügen. Das niedrige Zinsniveau bedeutete gleichzeitig eine Einladung, vermehrt Fremdkapital aufzunehmen. In dieser Zeit erlebte auch die Finanzbranche eine bedeutende Umwälzung. Nahezu alle regulatorischen Schranken, die man ihr infolge der Grossen Depression auferlegt hatte, wurden beseitigt. Zusätzlich verloren traditionelle Geschäftsbereiche aufgrund eines steigenden Wettbewerbs an Bedeutung. Und so kam es, dass die hohen Anforderungen an die Eigenkapitalrendite die Banken in jene neuen Geschäftsbereiche lockte, die heute so sehr die Zielscheibe der öffentlichen Kritik sind. Denn um die vom Markt auferlegten Renditeansprüche zu erfüllen, fingen viele Finanzinstitute damit an, den Eigenhandel und die Verbriefung («Securitization») forciert auszubauen. Gleichzeitig florierte die Neuentwicklung von Derivatprodukten, bei denen die Anforderungen für die Unterlegung mit Risikokapital wie es der Name sagt nahe null waren. Populärer Shareholder Value Alle diese Entwicklungen und Bausteine förderten die Bildung von aus Krediten genährten Finanzblasen. Das Problem war aber, dass durch die Demokratisierung der Finanzprodukte diese Blasen nicht mehr lokalen Charakter hatten. Das bedeutete auch, dass die Abhängigkeit vom Wohl und Wehe der Finanzmärkte eine Dimension annahm, die wenige Jahrzehnte zuvor noch unvorstellbar gewesen war. Wenn es der Wunsch von Margaret Thatcher war, dass jeder ein Aktionär sein sollte, dann bedeutete dies auch, dass ein Kursverlust ebendieser Aktien jeden und jede treffen konnte. Am Anfang konnten Rückschläge mit geldpolitischen Mitteln, will heissen: Zinssenkungen, aufgefangen werden. Aber je länger diese Entwicklung künstlich aufrechterhalten wurde,desto mehr stiegen die Bedürfnisse der Kapitalmärkte für weitere Interventionen oder Rettungsversuche von Regierungen. Das Jahr 2008 stellte dann auch alles bisher Dagewesene in den Schatten. Ein relativ unbedeutendes Segment des US- Immobilienmarktes war durch weite Teile der Bankenwelt in West und Ost weitergegeben worden und riss schliesslich gigantische Löcher in die Bilanzen von Banken. Mit einem Schlag wurde klar, dass die gesamte westliche Welt in den letzten Jahrzehnten mehrheitlich auf Pump gelebt hatte. Nach der Party der Kater De facto sind infolge der Bankenkrise nun Schulden vom privaten in den öffentlichen Sektor verlagert worden. Die Erleichterung darüber, dass mit riesigen Finanzzuschüssen der Staaten und Notenbanken eine Depression vermieden werden konnte, wich schnell der Erkenntnis, dass es mehrere Generationen brauchen wird, bis die Staatsschulden wieder abgebaut sind. Angesichts der Forderungen, die in den letzten Wochen durch die Kapitalmärkte an die Regierungen getragen wurden, werden einige Verantwortliche in den Regierungszentralen Europas wohl an die Worte des Zauberlehrlings von Goethe erinnert: «Die ich rief, die Geister, /werd ich nun nicht los.» So schliesst sich ein Kreis. Nach mehr als dreissig Jahren mit dem freien Spiel der Kräfte wird wieder an den IMF geklopft, nur sind dieses Mal die Summen um ein Vielfaches grösser. Dr. Frederic Methlow ist bei einem institutionellen Vermögensverwalter beschäftigt. Tamara von Euw schafft es diesmal bestimmt, ihr Handicap auf unter 30 zu verbessern. Nur wen man gut kennt, kann man auch gut beraten. Zum Beispiel über eine professionelle Vermögensverwaltung. Bei der Schwyzer Kantonalbank sorgen Fachspezialisten mit langjähriger Erfahrung für ein nachhaltig intaktes Vermögenswachstum. Zum Beispiel mit massgeschneiderten Angeboten der Vermögensverwaltung. Übrigens: Professionelle Mandatslösungen sind bei der Schwyzer Kantonalbank bereits ab null Franken möglich. Wir halten für jede finanzielle Ausgangslage ein passendes Angebot bereit. Kommen Sie bei uns vorbei, damit wir Sie und Ihre Ziele besser kennen und verstehen lernen. Und Sie auch dementsprechend beraten können.

14 VERMÖGENSVERWALTUNG 21 Steuertransparenz ist das Gebot der Zukunft Im grenzüberschreitenden Vermögensverwaltungsgeschäft müssen die Geschäftsmodelle angepasst werden Im grenzüberschreitenden Vermögensverwaltungsgeschäft wird der Ruf nach Steuertransparenz immer lauter. UmReputations- und Rechtsrisiken zu minimieren, müssen die Banken ihre Geschäftsmodelle dem veränderten Umfeld anpassen. Alberto Lissi und Iqbal Khan Obwohl in den vergangenen Wochen die Begriffe Steuerstreit, Fluchtgelder sowie Datenklau nicht mehr so prominent in den Schlagzeilen zu finden waren, hat der Druck nationaler wie nternationaler Behörden und Organiationen auf das grenzüberschreitende ankgeschäft nicht nachgelassen. Im egenteil, die Initiativen und der Ruf ach Steuertransparenz nehmen lauend an Bedeutung zu. Die Forderungen nd der Druck der G-20-Staaten und der OECD für mehr Steuertransparenz haben die Ausweitung der bestehenden Doppelbesteuerungsabkommen um en «erweiterten Informationsaustausch» nach dem OECD-Standard (Art. 26 des OECD-Musterabkommens) ausgelöst. Diese Tendenzen und das gegenwärtige regulatorische und rechtliche Umfeld stellen Finanzinstitute und deren Vermögensverwaltungsgeschäfte vor grosse Herausforderungen. Sämtliche Glieder der Wertschöpfungskette des Vermögensverwaltungsgeschäfts müssen dem Erfordernis der Steuertransparenz Rechnung tragen, von der Aufnahme der Kundenbeziehungen über die Dienstleistungen bis hin zur Datenaufbewahrung. Die geforderte Steuertransparenz präsentiert sich als eine neue Realität im Bankenalltag, und die Anpassung bestehender Geschäftsmodelle ist für Banken deshalb unerlässlich. Insbesondere die Entwicklungen in der EU, allen voran die Diskussion um den automatischen Informationsaustausch, verlangen nach einem Geschäftsmodell, das sich vermehrt an den Bedürfnissen von steuerlich deklarierten Kundenvermögen ausrichtet. Markant gestiegener Druck Besonders bedeutsam ist die Steuertransparenz mit Bezug auf die Produkte und Dienstleistungen der Banken. Der Druck hervorgerufen durch das veränderte Umfeld auf Finanzinstitute,qualitativ hochstehende Produktlösungen anzubieten, ist markant gestiegen. Banken sind aufgefordert, ihre Grundsätze und Regeln gegenüber Kunden zu überarbeiten und zu präzisieren, damit das Produkt- und Dienstleistungsangebot den neuen Gegebenheiten Rechnung trägt. Steuertransparenz bedeutet in dieser Hinsicht, dass Steuern effektive Kosten für den Kunden darstellen und das Dienstleistungsangebot auf die Performance nach Steuern auszurichten ist. Das veränderte Umfeld macht eine Überprüfung der Produkte im Hinblick auf das lokale Recht notwendig. Für das Vermögensverwaltungsgeschäft ist es von zentraler Bedeutung, dass die empfohlenen und angebotenen Dienstleistungen und Produkte für den Kunden geeignet sind. Entscheidende Elemente für die Eignung dieser Produkte sind unter anderem auch steuerlicher Natur. Banken müssen ihren Kunden ein Produktangebot unterbreiten können, das ihren individuellen Bedürfnissen gerecht wird, weshalb auch die steuerlichen Konsequenzen des lokalen Steuerrechts zu berücksichtigen sind. Dieser Aspekt stellt eine bedeutende Herausforderung für schweizerische Finanzinstitute dar. Konkret sind Banken und ihre Angestellten bei der Erbringung ihrer Dienstleistungen aufgefordert, das Steuerrecht des Domizillandes der Kunden zu kennen und zu berücksichtigen. Dabei haben sie ihr Produktangebot nicht nur nach den ausländischen steuerlichen Gegebenheiten auszurichten, sondern je nach Entwicklungen der lokalen Praxis und Gesetzgebung auch laufend anzupassen. Dies bedingt, dass Banken für jeden Zielmarkt ein konformes Dienstleistungsmodell zu definieren haben, was Marktsegmentierungen und Spezialisierungen unausweichlich macht. Schwerwiegende Gefahren Wird diesen Erfordernissen nicht oder zu wenig Rechnung getragen, setzen sich Finanzdienstleister zwangsläufig schwerwiegenden Reputations- und Rechtsrisiken aus. Zum einen gelten aufsichtsrechtliche Restriktionen bei der Erbringung von grenzüberschreitenden Dienstleistungen sowie beim Anbieten und Vertreiben von Produkten. Zum anderen können Produkte,die sich nicht nach dem Steuerrecht des Domizillandes des Kunden richten, zu erheblichen Mehrkosten für den Kunden führen, was die Beziehung des Vermögensverwalters zum Kunden gefährden und zu Haftungsrisiken führen kann. Die Risiken, denen eine Bank in Verbindung mit der Steuerpflicht der Kunden ausgesetzt sein kann, lassen sich mit geeigneten Abläufen und Richtlinien minimieren. Mittel- und langfristig gilt es, das Geschäftsmodell so anzupassen, dass die rechtlichen, regulatorischen und steuerrechtlichen Anforderungen ausnahmslos eingehalten werden. Insbesondere die Entwicklungen in der EU und in Nordamerika verlangen ein Geschäftsmodell, das sich vermehrt auf die Bedürfnisse von steuerlich deklarierten Kundenvermögen ausrichtet. Ob sich dies auch auf Länder im Mittleren Osten, in Asien und Südamerika erstrecken wird, ist noch nicht abschliessend abschätzbar. Heute ist der Druck in Richtung Steuertransparenz in diesen Regionen wesentlich tiefer als in der EU. Dennoch steht fest, dass Differenzierungen nach unterschiedlichen Märkten das Dienstleistungs- und Produktangebot im grenzüberschreitenden Bankgeschäft der Schweiz in Zukunft prägen werden. Dies wird Schweizer Finanzinstituten einen besonderen Effort abverlangen. Dr. Alberto Lissi und Iqbal Khan sind Partner bei Ernst &Young Schweiz. Die Schweizer Banken stehen seit der Finanzkrise mit dem Rücken zur Wand. Hätten sie statt des volatilen Investment Banking andere Geschäftssegmente forciert, sähe die Situation heute bedeutend besser aus. Christian Raubach Der Finanzplatz Schweiz ist in jüngster ergangenheit nicht durch positive chlagzeilen aufgefallen. Zuerst geriet ie UBS, ein Paradebeispiel für eine eltweit als sicher geglaubte Bank, ins anken, und dann lancierten verschieene OECD-Staaten einen Grossanriff auf das Bankgeheimnis. Gleicheitig ist das Vertrauen der Bevölkerung n die Vermögensverwaltungsbranche ufgrund umfangreicher Staatshilfen nd störender Boni-Regelungen (viel upside» + kein «downside» = «free unch») stark gesunken. Dies, obschon der Finanzsektor rund 15%zum Bruttoinlandprodukt beiträgt und mit einem noch höheren Anteil am Steueraufkommen ein Hauptpfeiler des Schweizer Wohlstands ist. Falsche Diversifikation Ein zentraler Grund für die unbefriediende und ungemütliche Lage ist eine fehlende oder falsche Diversifikation des Vermögensverwaltungsgeschäfts in der Schweiz während der vergangenen 5 Jahre. Als Vermögensverwalter wäre s eigentlich logisch, zuerst inhaltlich nd kulturell benachbarte, auf ähnichen Kompetenzen basierende Aktiviäten zu entwickeln (siehe Tabelle 1). Das Investment Banking gehört im all der Schweiz nicht dazu. Es handelt ich nicht um eine langfristige Verögensverwaltungstätigkeit, sondern rossteils um ein kurzfristig auf Transktionen orientiertes Handelsgeschäft, as folglich einen ganz anderen Typ Auf das falsche Pferd gesetzt Misslungene Diversifikation im Schweizer Vermögensverwaltungsgeschäft Mensch und eine andere Firmenkultur voraussetzt. Es ist deshalb nicht verwunderlich, dass die hiesigen Grossbanken im Investment Banking über den vollen Zyklus gerechnet nie Geld verdient haben. Die Abschreiber der Credit Suisse (Russlandkrise, Investmentbank DLJ, Dotcom-Blase, erfolglose Börsengänge) und der UBS (Hedge-Fund LTCM, Subprime-Krise, US-Broker PaineWebber) überwiegen die dazwischen erzielten Gewinne. Das Investment-Banking-Engagement der beiden Grossbanken ist für den Schweizer Bürger ein ökonomisches Desaster. Volkswirtschaftlich stellt es nichts anderes als einen Transfer von UBS- und Credit- Suisse-Aktionären an ein paar wenige, leider schlaue amerikanische Investmentbanker und Hedge-Funds dar. Retail Banking vernachlässigt Ein gänzlich anderes Bild präsentiert sich bei der Vermögensverwaltung. Ein Geschäft, das Genauigkeit, Stetigkeit und wiederholbare, effiziente Prozesse verlangt und das wir Schweizer bravourös beherrschen. Hier haben wir uns aber zu intensiv auf das traditionell starke Private Banking konzentriert. Konzeptionell gesehen wären sowohl kulturell als auch von ihren Fähigkeiten her noch sechs weitere Vermögensverwaltungsarten für die Schweizer Banken sehr gut geeignet (vgl. Tabelle). Statt sich auf den Ausbau des globalen Investment Banking zu konzentrieren, hätten die Schweizer Banken besser das Retail Banking europaweit und in Asien forciert. Denn auch Retail Banking ist eine Art Vermögensverwaltung, die zwar mehr Transaktionen als Anlagen generiert; es basiert aber auf dem gleichen stetigen und wiederholbaren Prozess-Know-how.Es erscheint geradezu grotesk, dass heute in Europa spanische und italienische Banken in diesem lukrativen und stabilen Geschäft dominieren. Trotz der spanischen Wirtschaftskrise und der Euro-Krise hat der Banco Santander kürzlich sein bestes Quartalsergebnis präsentiert mit Erträgen aus dem Retail Banking in Europa und Südamerika. Mehr Unternehmertum gefragt Neben dem Retail Banking ist das passive Asset-Management (indexreplizierende Mandate, Fonds und ETF) für private und institutionelle Kunden die wohl grösste verpasste Chance aus Schweizer Sicht. Die in diesem Geschäft wertvollen Qualitäten sind Genauigkeit, Vertrauen, Effizienz und Wiederholbarkeit. Bei ETF allein ist in den letzten zehn Jahren in Europa von praktisch null aus ein Marktsegment mit einem Volumen von mehr als 1000 Mrd. Fr. entstanden. Dies entspricht der Hälfte des Schweizer Offshore Private Banking, mit wachsender Tendenz. Passives Asset-Management wird wegen der notwendigen Skaleneffekte von ganz wenigen Häusern betrieben: 80% des Geschäfts werden zurzeit von den fünf grössten Anbietern beherrscht. Leider gehören Schweizer Banken nicht dazu britische und amerikanische Vermögensverwalter und Investmentbanken haben sich rechtzeitig positioniert. Schon schwieriger zu beherrschen ist die Königsdisziplin der Vermögensverwaltung: das aktive Asset-Management von traditionellen und alternativen Fonds. Inder Schweiz gibt es nur einige wenige erfolgreiche Fondsmanager, zumeist kleine Nischenanbieter. Auch wenn im aktiven Asset-Management eine Prise angelsächsische Wettbewerbskultur notwendig ist zumal es darum geht, offiziell besser als der Durchschnitt zu sein, sollten wir Schweizer nicht allzu früh kapitulieren. Das wäre, wie wenn der Schokoladenhersteller Sprüngli sagte: «Wir machen zwar die beste Tafelschokolade,aber für Pralinen gehen Sie bitte nach London oder New York.» Gute Noten für den Finanzplatz Schweiz gibt es dagegen für das Funds-of-Funds-Geschäft. Mit Zentren in Genf und am oberen Zürichsee sind wir hier sehr gut vertreten, auch wenn das Geschäft seit der Madoff- Pleite zumindest im Hedge-Fund-Segment rückläufig ist. In die Kategorie der für die Schweiz vorteilhaften Geschäfte gehört auch das sogenannte Asset-Servicing (Depotverwahrung und -verwaltung, Fondsadministration, Buchhaltung). Dieser Geschäftszweig hat in Luxemburg und Irland in den letzten 25 Jahren über neue Arbeitsplätze geschaffen. Als Nachteil für die Schweizer Marktteilnehmer muss hier jedoch die Nichtzugehörigkeit zur EU genannt werden. Trotzdem hätte man nicht kampflos auf diese überaus stabilen Arbeitsplätze verzichten sollen. Zusammenfassend ergibt sich das Bild einer Branche,die in Ich baue darauf, dass ich auf ein erstklassiges Research- Team zählen kann. Sowird die solide Basis gelegt für eine weitsichtige und nachhaltige Anlagestrategie. Damit kann ich für meine Kunden einen spürbaren Mehrwert schaffen. Denn langfristig betrachtet zählen neben einer exzellenten Betreuung eben auch die Prozente. Theo Kopp, Private Banking ANZEIGE der Vergangenheit in einem Geschäft stark engagiert war, das weder der Kultur noch den Stärken der Schweiz entspricht. Wird jedoch das Bewusstsein geschärft, dass die traditionellen Schweizer Tugenden in zahlreichen anderen Vermögensverwaltungsgeschäften Grundlage für Erfolg sind, ergeben sich neue Wachstumspotenziale. Der Finanzplatz Schweiz braucht mehr unternehmerisch geführte Institute, die laufend Chancen im Umfeld und die eigenen Stärken analysieren und so neue nachhaltige Geschäftsmöglichkeiten wahrnehmen und auch neue Arbeitsplätze schaffen. Dr. Christian Raubach ist geschäftsführender Teilhaber der Privatbank Wegelin & Co. in St. Gallen. Arten von Vermögensverwaltungsgeschäften, führende Länder und Akteure Vermögensverwaltungsgeschäfte 1 Führende Länder Beispiele führender Akteure 1. Private Banking Schweiz UBS, CS, Pictet, Bär, EFG Retail Banking USA, UK, Italien, Spanien Citi, HSBC, Uni Credito, Santander, Standard Chartered Passives Asset-Management, ETF USA, UK, Frankreich, Deutschland State Street, Blackrock, Vanguard, Wisdom Tree, Lykor, Deutsche Bank Aktives Asset-Management USA, UK Bridgewater, GMO, Alliance Bernstein, Aberdeen Altern. Fonds, Hedge-Funds, Private Equity USA, UK DE Shaw, JP Morgan, MAN, Paulsen, Goldman Sachs, Renaissance, TPG, Blackstone, KKR, Carlyle Funds of Funds Schweiz, USA, UK UBS, UBP, Permal, RMF, LGT, Partners Grp Asset-Servicing Luxemburg, Irland, USA RBC Dexia, Citco, BNY Mellon, Citi... 1 Breit definiert. QUELLE: WEGELIN &CO. Seit Mai 2010 auch in Basel Ab 28. Juni 2010 auch in Bern Bank Vontobel AG Gotthardstrasse Zürich Telefon +41 (0)

15 <wm>10cexkoq6amawf0rpf-s7iolgmoyooahecrm39kyiaitfrpndlhk_a1qntxkbmjplfvamppephtcufgza8gnnaq5ai9t-uzm4hfuae03pdl9blau5daaaa</wm> <wm>10casnsjy0mdax1tu0ndszmaialy3jdw8aaaa=</wm> 22 VERMÖGENSVERWALTUNG Bau globaler Produktefamilien in der Assekuranz Versicherungen im Spannungsfeld zwischen Kunden und Vertriebspartnern Für einen international ausgerichteten Versicherungskonzern wie die Zurich besteht eine der grossen Chancen zur Leistungssteigerung darin, Teile der Lebensversicherung zu konsolidieren und in einem normierten Verfahren weltweit zu vertreiben. Mario Greco Dasglobale Umfeld, in dem Unternehmen tätig sind, ist einem aussergewöhnlich schnellen Wandel unterworfen. Unternehmen müssen sich mit der zunehmenden Globalisierung und Veränderung der Märkte, beschleunigtem technologischem Fortschritt, der Forderung nach mehr Transparenz wie auch mit sich ändernden Bedürfnissen der verschiedenen Anspruchsgruppen auseinandersetzen. Doch an den grundlegenden Zielen hat sich nichts geändert: Unternehmen sind bestrebt, profitables Wachstum zu erzielen, die Erwartungen der verschiedenen Anspruchsgruppen zu erfüllen und operative Verbesserungen zu erbringen. Im Bestreben nach mehr Effizienz und Wettbewerbsvorteilen werden laufend traditionelle Arbeitsweisen hinterfragt; dies trifft auch auf Versicherungsdienstleister zu. Lebensabend wird länger Bei der Betrachtung der sich kontinuierlich ändernden Bedürfnisse von Kunden und Vertriebspartnern zeichnet sich für Versicherungsunternehmen im globalen Wettbewerbsumfeld ein deutlicher Trend ab: Die Bedürfnisse und Anforderungen dieser beiden Gruppen entwickeln sich in eine globale Richtung. Versicherungsdienstleister müssen diese Veränderungen kennen, verstehen und die Erwartungen dieser Anspruchsgruppen erfüllen. Voraussetzung dazu ist ein flexibles Geschäftsmodell, das operative Leistungen verbessert, leistungsfähig ist und nachhaltige Vorteile bietet. Zentral dabei ist auch eine Segmentierung von Kundengruppen und Vertriebspartnern nach ihrer Wertschöpfung. Darüber hinaus eröffnen die nachfolgenden Entwicklungstrends gerade für Lebensversicherer konkrete Geschäftsmöglichkeiten. Das Bevölkerungswachstum setzt sich fort, und die Menschen leben länger. Hinzu kommt, dass die wachsende Mittelschicht immer stärker unter Druck gerät, ihre Finanzplanung privat zu regeln. Des Weiteren ist es immer mehr notwendig, die Altersvorsorge zu sichern, um einem stets länger werdenden Lebensabend entsprechen zu können. Schliesslich nimmt auch das Bedürfnis zu, verschiedene Risiken, wie zum Beispiel Inflation, bei der Planung des dritten Lebensabschnittes zu minimieren. Mit der weiten Verbreitung von Internet und Social-Media-Netzwerken können Kunden heute Produkte und Dienstleistungen von verschiedenen Anbietern besser vergleichen. Auch haben Kunden ein immer besseres Verständnis für Spar-, Anlage-, Vorsorgeprodukte sowie für Lösungen für die Zeit nach der Pensionierung. Zudem wollen sie qualitativ hochstehende Produkte, die es ihnen ermöglichen, ihr Vermögen an die nächste Generation weitergeben zu können. Flexibel, aber nachhaltig Vertriebspartner denken und handeln global, und auch sie bedienen Kunden, die immer globaler werden und deren Netzwerke sich nicht nur auf einzelne Länder beschränken, sondern nationale Grenzen überschreiten. Darüber hinaus sehen sie aufgrund der zunehmenden Komplexität von regulatorischen Anforderungen ein wachsendes Bedürfnis nach fachkundiger Beratung. Um die Kundenorientierung und die operative Leistung zu verbessern, müssen Unternehmen von kurzfristigen Erfolgen absehen und ihren Fokus auf nachhaltiges Handeln richten. Dies führt letztlich zu höherer Kunden- und Mitarbeiterzufriedenheit, höherem Shareholder Value und zu Vertrauen der Anspruchsgruppen. Vor diesem Hintergrund können Technologien, die bereits in anderen Wirtschaftszweigen erfolgreich eingesetzt wurden, auch für die Versicherungsbranche von Nutzen sein. Dazu bietet sich als ideales Beispiel die Automobilindustrie an. Weshalb? Automobilhersteller stehen ständig vor der Herausforderung, hochwertigere Produkte schneller und günstiger und gleichzeitig unter zunehmender Berücksichtigung von Kundenwünschen auf den Markt zu bringen. Ihr Rezept: Sie entwickeln Fahrzeuge aus bestimmten Grundbauteilen, sie verfügen über standardisierte Verfahren und Arbeitsweisen, mit denen alle Mitarbeiter vertraut sind, und über Arbeitsabläufe und eine Logistik für höchste Produktivität bei minimalen Betriebskosten. Natürlich unterscheiden sich die Endprodukte und auch die Regulierung dieser beiden Branchen grundsätzlich. Doch obwohl sich Anbieter von Lebensversicherungen auf Spar-, Vorsorge- und Altersvorsorgelösungen konzentrieren, lässt sich feststellen, dass gewisse Prinzipien der Automobilbranche in Form von Produktionszentren (sogenannte Hubs) sehr wohl auf das Lebensversicherungsgeschäft übertragbar sind. Solche konsolidierte Strukturen können in Regionen aufgebaut werden, um von dort aus kundenorientierte und administrative Dienstleistungen zu erbringen. Ausserdem können sie für Verkaufsstandorte in den verschiedenen Ländern grundlegende Produktkomponenten bereitstellen. Diese können dann die Produkte an die lokalen Gegebenheiten anpassen, sei dies in sprachlicher,steuerlicher oder regulatorischer Hinsicht. Das Rad nicht neu erfinden Diese regionalen Produktionszentren ermöglichen es, in den verschiedenen Ländern profitabel zu arbeiten, ohne in jedem einzelnen Markt über eine umfassende administrative Infrastruktur und über eine bestimmte Marktstellung verfügen zu müssen. Mit diesem Geschäftsmodell kann auch das Wissen von Mitarbeitern mit Kundenkontakt in den einzelnen Ländern genutzt werden, um dieses für Prognosen und Marktforschung zu verwenden und dadurch weitere Erkenntnisse für neue Produkte mit höherer Wertschöpfung zu gewinnen. Ein weiterer Schritt ist die Standardisierung des Betriebsmodells der regionalen Zentren. Dies geschieht mit der Absicht, Prozesse in allen Regionen möglichst gleich handhaben zu können. Dies bedeutet: gleiche globale Produktefamilien und zentrale Komponenten für die Produkte in den einzelnen Märkten; die gleichen Methoden für das Management der Arbeitsabläufe und insbesondere auch die Fähigkeit, Konzepte lokal anzupassen, um Kundenbedürfnisse, Erwartungen und regulatorische Voraussetzungen zu erfüllen. Üben mit virtuellen Teams Obwohl Zentren üblicherweise in einem bestimmten Land oder an einem Standort angesiedelt sind, ist es durchaus möglich, dass Mitarbeiter in anderen Ländern als Teil virtueller Teams mitarbeiten können. Dieses Modell kann Einfluss auf die Versicherungsbranche haben, da es die veränderten Rahmenbedingung im Wertschöpfungsprozess berücksichtigt. Künftig wird bei der Entwicklung von Versicherungslösungen die globale Betrachtung von bestimmten Aspekten immer wichtiger werden. Eine Berücksichtigung dieser Veränderungen wird ein Wettbewerbsvorteil und ein entscheidender Erfolgsfaktor für jedes internationale Versicherungsunternehmen sein. Mario Greco ist Mitglied der Konzernleitung der Zurich Financial Services Group (Zurich) und Chief Executive Officer (CEO) von Global Life. Geld macht glücklich (Nr. 71), wenn man einen zuverlässigen Partner an seiner Seite weiss. Einen Partner, der immer für einen da ist. Denn dank den mehrfach ausgezeichneten Anlagefonds und den leistungsstarken Vorsorgelösungenvon Swisscanto bleibt Ihnen Zeit, das Leben zu geniessen. Gerne berät Sie der Kundenberater Ihrer Kantonalbank.

16 <wm>10cexkiq6ambbe0rn1m7ptqsrk0qogayqtedt3vxam4j_1e3ctfjw67hv1askc-zo9ahsaj1kgywe6kiij1mziuf2fq5ndbjtgaou-rwebstc9xaaaaa==</wm> <wm>10casnsjy0mdax1tu0bjkwafuzje4paaaa</wm> VERMÖGENSVERWALTUNG 23 Vom Schäferhund zum Coach Steigende Ansprüche an die Compliance-Stellen der unabhängigen Vermögensverwalter Regulatorische Vorgaben verursachen Kosten, bieten aber auch Chancen. Unabhängige Vermögensverwalter mit eigener Compliance-Stelle können sich chnell anpassen. Gleichzeitig ietet die Compliance den Kunen eine zusätzliche Sicherheit. Markus Gonseth Bei jeder neuen Kundenbeziehung haben auch die unabhängigen Vermögenserwalter erst einmal die hohe Hürde der regulatorischen Anforderungen zu überwinden. Kernstück bilden die Identifikation des Vertragspartners sowie die Plausibilitätsprüfung bezüglich Herkunft der Mittel. Die Ursprünge des zur Verwaltung anstehenden Vermögens üssen erklärbar sein. Plausible Dokumentation Es kann sich beispielsweise über die Erwerbstätigkeit aufgebaut haben, es kann ererbt oder erheiratet sein. Es kann sich auch in Kombination von Erwerbsleben und Erbe geäufnet haben. er Vermögensverwalter darf sich bei er Prüfung nicht einfach mit pauschaen Erklärungen zufriedengeben. Der ermögensaufbau muss nachvollziehar dokumentiert sein. Die Folge: Was noch vor etwa zehn Jahren ein Mitarbeiter nebenher erledigte,hat sich heute zu einem Vollzeitpensum ausgewachsen. Wie kommen die rund 2500 unabhängigen Vermögensverwalter in der Schweiz mit diesen Anforderungen zurecht? Die kleinen, die weniger als 1 Mrd. Fr. Vermögen verwalten, haben in der Praxis keine anderewahl, als sich selber zu kontrollieren oder die Überwachung der regulatorischen Anforderungen auszulagern. Dies ist die grosse Mehrheit in der Vermögensverwaltungsbranche.Die allermeisten unabhängigen Vermögensverwalter sind Ein- oder Zwei-Mann-Betriebe, die bis zu 100 Mio. Fr. verwalten. Mehr als 1 Mrd. Fr. betreuen nach zuverlässigen Branchenschätzungen nicht mehr als 20 bis 30 COMPLIANCE M. G. Die Befolgung (Compliance) der Gebote, Verbote sowie die Umsetzung der besonderen Vereinbarungen werden im Finanzwesen und in der Vermögensverwaltung zunehmend durch eigens abgeordnete oder eingestellte Personen überwacht. Die Überwachungsexperten (Englisch: Compliance- Officer) können über den unmittelbaren Dienstauftrag hinaus auch prüfen, ob das allgemeine Geschäftsgebaren mit den gesellschaftlichen Normen und Wertvorstellungen vereinbar ist. Unternehmen; und nur ein knappes Dutzend betreuen mehr als 2 Mrd.Fr. Sofern eine Bank bei einer dieser Gesellschaften Mehrheitsaktionär ist und sofern sie die angemessene Grösse erreicht hat, haben die Kunden Gewähr, dass Bankenstandards gelten und dass in strukturierten Prozessen gearbeitet wird. Insofern gliedert sich die Landschaft der unabhängigen Vermögensverwalter einmal ganz grundsätzlich in bankennahe und bankenferne Institute. Unabhängig davon prüfen die Depotbanken ihrerseits, ob die Herkunft der Kundengelder den regulatorischen Anforderungen entspricht. Diese doppelte Barriere ist sicher eine Hürde, gleichzeitig aber auch ein Schutz. Angesichts der kleinteiligen Branchenstruktur und der mit den regulatorischen Anforderungen einhergehenden administrativen Belastungen ist unübersehbar, dass sich der anlaufende Konsolidierungsprozess beschleunigen wird. Die höheren Grundkosten bedingen eine bestimmte Mindestgrösse des Vermögensverwalters sowohl in personeller wie auch in finanzieller Hinsicht. Auf der anderen Seite bietet eine gut funktionierende Compliance aber auch eine Chance für die unabhängigen Vermögensverwalter. Zumindest für die grossen. Anders als bei den Banken legen sie nämlich ihre Compliance nicht als kundenferne «Revierwache» aus. Vielmehr begleitet der Compliance-Experte bereits den Aufbau einer Kundenbeziehung und unterstützt den Kundenberater schon in diesem frühen Stadium. Idealerweise verfügt er neben einer fundierten juristischen Ausbildung auch über praktische Erfahrungen in der Kundenberatung, was es ihm ermöglicht, die Bedürfnisse des Kunden und des Kundenberaters besser zu verstehen und in der Folge besser auf diese einzugehen. Ein wichtiger Teil der laufenden Arbeit eines Compliance-Experten ist das Coaching der Kundenberater. Er unterstützt die Kundenberater im Tagesgeschäft wirkungsvoll. Wertvoll ist weiter die praktische Hilfe bei den vermögenstechnischen Konsequenzen im Gefolge grosser Veränderungen der Lebensumstände des Kunden wie Scheidung, Trennung oder Erbfall. Zudem bietet die eigene Compliance-Stelle im Haus dem Kunden bei allfälligen Reklamationen die Gewissheit, dass eine neutrale Instanz die Angelegenheit prüft. Die Compliance-Institution bei den unabhängigen Vermögensverwaltern ist bewusst so ausgelegt, dass nicht einfach nur die Interessen des Verwalters geschützt werden. Vielmehr haben auch die Kunden die Gewähr, ihr Vermögen den richtigen Händen anvertraut zu wissen. Insofern leistet die eigene Compliance-Stelle einen unmittelbaren Beitrag zum Schutz des Kunden. Entsprechend überwacht die interne Compliance-Stelle bei den grossen Vermögensverwaltern die korrekte Umsetzung der Anlagerichtlinien. Dies umfasst auch das Transaktions-Monitoring, die systematische Überwachung aller Transaktionen und Kapitalbewegungen. Ein weiterer Vorteil einer konsequent auf Coaching ausgerichteten Compliance-Stelle ist ihr Beitrag zur internen Ausbildung.Die Berater sind immer auf dem neuesten Stand sind bezüglich der anwendbaren Gesetze, Verordnungen und Richtlinien. Ein Gütesiegel Realistischerweise ist davon auszugehen, dass die regulatorischen Anforderungen weiter zunehmen werden. Die Schwelle vom mittleren zum grossen unabhängigen Vermögensverwalter wird sich entsprechend nach oben verschieben. Derzeit liegt sie bei 1,5 Mrd. bis 2 Mrd. Fr. für einen reinen Vermögensverwalter. In diesem Wettbewerbsumfeld ist eine eigene Compliance-Stelle keineswegs ein bürokratischer Hemmschuh, sondern ein Gütesiegel. Sie bietet Gewähr für die Solidität einer Institution und für die konsequente Umsetzung des erteilten Mandats. Sie gibt mehr Sicherheit. Gerade Sicherheit ist heute ein wichtiges Argument. Markus Gonseth ist CEO der Infidar Vermögensberatung AG in Zürich. Das grenzüberschreitende Schweizer Geschäft mit ausländischen vermögenden Privatkunden bleibt von grosser Bedeutung wenn die Banken ihre Hausaufgaben machen. Marco Bizzozero Die Schweiz ist dank ihrer politischen und finanziellen Stabilität und einer langen Bankentradition mit deutlichem Abstand der führende Standort für die grenzüberschreitende Vermögensverwaltung. Rund ein Drittel aller Offshore-Gelder weltweit werden heute von Schweizer Banken verwaltet; das ntspricht einer Summe von mehr als 000 Mrd.. Um dieses Geschäft als ichtige Säule der Schweizer Bankenandschaft zu bewahren und zu stärken, uss der Finanzplatz jedoch eine Reihe on Herausforderungen bewältigen. Im Umbruch Das bevorstehende Ende des fiskalischen Bankgeheimnisses und die notwendige Bewahrung der Privatsphäre stellen finanzpolitisch die zurzeit grössten Herausforderungen dar. Die Frage der Steuertransparenz bei grenzüberschreitenden Transaktionen wird derzeit im In- und Ausland intensiv diskutiert. Für die regulatorische Neuausrichtung müssen jetzt die politischen Weichen gestellt werden. Dabei sind vier Grundsätze zu beachten: erstens der Schutz der Privatsphäre. Ein automatischer Informationsaustausch ist vor diesem Hintergrund abzulehnen. Zweitens die Einführung einer umfassenden Abgeltungssteuer sowohl auf Altbestände (hier möglicherweise ergänzt um eine «Strafkomponente») als auch auf künftige Kapitalerträge. Drittens die Regularisierung bestehender unversteuerter Vermögen, die mit der Entkriminalisierung von Kunden und Mitarbeitern einhergehen muss. Viertens ein diskriminierungsfreier Marktzugang fürdie Schweizer Banken. Auch abseits der politischen Diskussion müssen die Banken umdenken und neue Impulse setzen. Finanzinstitute, ie im grenzüberschreitenden Schweier Geschäft künftig eine entscheidende Rolle spielen wollen, müssen sich auf Den Wandel als Chance verstehen Das grenzüberschreitende Vermögensverwaltungsgeschäft bleibt attraktiv für Schweizer Banken ein gewandeltes Marktumfeld und gestiegene Kundenansprüche einstellen. Fünf Punkte sind hervorzuheben: 1. Passende Produkte für ein neues Umfeld: Die neue steuertransparente Welt der grenzüberschreitenden Vermögensverwaltung hat einen wesentlichen Einfluss darauf, wie aus der Schweiz heraus Dienstleistungen erbracht, Produkte angeboten und vertrieben werden. Für jeden Zielmarkt müssen ein konformes Dienstleistungsmodell und eine entsprechende Produktpalette definiert sein. Dies ist anspruchsvoll, weil neben den aufsichtsrechtlichen auch steuerrechtliche und anderweitige Restriktionen zu berücksichtigen sind. Profitieren können Schweizer Banken, die bereits über eine Onshore-Präsenz verfügen und entsprechende Dienstleistungen und Produkte vor Ort anbieten. Die Banken müssen mit ihren Produkten die vielfältigen Bedürfnisse einer vermögenden Klientel abbilden und zugleich faireund transparente Vergütungssysteme anbieten, etwa in Form einer Pauschalgebühr plus erfolgsabhängiger Vergütung. 2. Performance und Risikomanagement: Die Banken müssen als Vermögensverwalter schneller und flexibler auf volatile Anlagemärkte und exogene Erschütterungen reagieren. Der Zeitraum zwischen einzelnen Marktverwerfungen ist aufgrund der Globalisierung immer kürzer geworden. Klassische Buy-and-hold-Strategien haben in den achtziger und neunziger Jahren noch zu exzellenten Renditen geführt. Doch die statische Diversifikation des Portefeuilles genügt nicht mehr in einer Welt, in der langfristige Aktienanlagen in den letzten zehn Jahren eine Null-Rendite erbracht haben. Gefragt ist eine dynamische Asset-Allocation, die eine kurzfristige taktische Portefeuille-Anpassung ermöglicht. Die Philosophie dieses dynamischen Ansatzes zielt primär auf Kapitalerhalt und inflationsgeschützte Renditen. Voraussetzung ist ein klar strukturierter Investitionsprozess mit entsprechender Risikosteuerung. 3. Ausbau der globalen Synergien mit Investment Banking und Asset- Management: Um überdurchschnittliches Wachstum zu generieren und den Ansprüchen ihrer sehr vermögenden Privatkunden gerecht zu werden, müssen die Banken ihr Vermögensverwaltungsgeschäft enger mit anderen Bereichen im eigenen Haus vernetzen. Dies gilt umso mehr, als dieser Kundenkreis häufig die gleichen Produkte und Dienstleistungen verlangt wie institutionelle Investoren. Vermögende Privatkunden erwarten eine vollständige Transparenz ihres gesamten Vermögens und suchen eine stabile Plattform, die sich auch in der Finanzkrise bewährt hat. Ausserdem verlangen sie nach einem institutionellen Pricing und wünschen einen direkten Austausch mit den Experten von Investmentbank und Asset-Management. Grosse Finanzinstitute mit eigener Investmentbank besitzen deshalb einen Wettbewerbsvorteil. 4. Förderung der Akquisitionskultur: Die Banken müssen ihreberater primär danach auswählen, ob sie in der Lage sind, grosse und anspruchsvolle steuerlich transparente Vermögen zu akquirieren, zu betreuen und im eigenen Haus die notwendige Vernetzung über das Private Wealth Management hinaus herzustellen. Der Versuch, über die Abwerbung von Beratern kurzfristige Volumensteigerungen zu erzielen, ist auf Dauer zum Scheitern verurteilt. Für die Kunden entscheidend sind die Qualität und die Kontinuität der Mitarbeiter,die Stabilität und der Ruf der Bank sowie zunehmend die Performance. 5. Kritische Grösse und Steigerung der Produktivität: Das Kundenverhalten verändert sich. Beispielsweise weisen Kunden heute eine verminderte Risikobereitschaft auf und sind besonders interessiert an einfachen und transparenten Produkten. Diese Entwicklung hat geringerebruttomargen für die Vermögensverwaltung zur Folge. In der Schweiz drücken die Veränderungen im Cross-Border-Geschäft, das komplexer und aufwendiger wird, zusätzlich auf die Profitabilität. Hinzu kommt der Druck anderer Finanzplätze, die ihre Kunden «onshore» mit geringeren Margen betreuen. Vor diesem Hintergrund müssen die Banken ihre Produktivität sowohl in der Beratung als auch im Middle- und Back-Office erhöhen, wo das operative Modell und die Technologie eine zentrale Rolle spielen. Der Service am Kunden darf darunter aber nicht leiden. Dies setzt eine gewisse kritische Grösse voraus, was sich auf die Zahl der Banken, die in der Schweiz im Cross-Border-Geschäft tätig sind, auswirken wird. Trotz allen Herausforderungen bleibt die grenzüberschreitende Vermögensverwaltung in der Schweiz attraktiv für ausländische Kunden verschiedenster Herkunft, die vermögend sind, hohe Ansprüche stellen und komplexe Bedürfnisse haben. Dies gilt auch im Zeichen der Steuertransparenz. Diese Zielgruppe wünscht vor allem erstklassige Dienstleistungen und eine höchsten Ansprüchen genügende Beratung; diese Leistungen können von ihren heimischen Banken oft schlechter oder gar nicht erbracht werden. Intakte Ausgangslage Aber auch die traditionellen, konservativen Werte wie Stabilität, Sicherheit, Diskretion und Verlässlichkeit fallen Geniessen Sie spannende Spiele. Und entspannendes Private Banking. Können, Engagement und Erfolgswille sind die Voraussetzung für überzeugende Resultate. Im Stadion wie im Private Banking. Wir wünschen Ihnen in den kommenden Wochen viele tolle Fussballerlebnisse. Privatbank IHAG Zürich AG Bleicherweg 18, Postfach, CH-8022 Zürich Telefon ANZEIGE positiv ins Gewicht. In jüngster Zeit wurde dies angesichts der Euro-Krise deutlich, die für ein gestiegenes Interesse aus dem Euro-Raum am Schweizer Finanzplatz gesorgt hat. Dabei handelt es sich ausschliesslich um versteuerte Gelder. Esliegt an den Banken, ihre Anpassungsfähigkeit im Wettbewerb zu beweisen und den Wandel als Chance zu verstehen. Schweizer Banken, die in der Lage sind, die genannten Ansprüche zu erfüllen, haben Grund zum Optimismus. Sie werden ihren Standortvorteil nutzen und weiteres Wachstum erzielen. Marco Bizzozero ist Chief Executive Officer der Deutschen Bank (Schweiz).

17 <wm>10cexklq6amawg0bot-dq1-6fydlugghacgub-igsdeo6n4ub4tl4efxmg1aizp5y9ifip4gqjaopidafjqlwnvdj836hnyqcw4attc90vcuavh10aaaa=</wm> <wm>10casnsjy0mdax1tu0ndqznwca1wu7ga8aaaa=</wm> VERMÖGENSVERWALTUNG 25 Ungetrübte Wachstumschancen für Kantonalbanken Aufbau von Vermögensverwaltungskapazitäten ausserhalb der Heimmärkte Zunehmender Margendruck und steigende Kosten bedrängen kleine und mittlere Banken. Für die Kantonalbanken stellt sich die Frage, wie sie ihren Auftrag erfüllen können, ohne dem Kanton zu hohe Risiken aufzubürden. Siegfried R. Peyer Das den Kantonalbanken von ihren Eigentümern zur Verfügung gestellte Kapital soll umsichtig und nach betriebswirtschaftlichen Kriterien investiert werden. Der Bevölkerung sollen umfassende Bankdienstleistungen zu kompetitiven Preisen angeboten werden. Darüber hinaus muss die Kantonalbank ihr Know-how auch einsetzen, um nachhaltig einen Ertrag zugunsten ihrer übrigen Stakeholder zu erwirtschaften. So weit, so gut. Neue Ertragsquellen gesucht Der anhaltende Preis- und Kostendruck fordert die Banken jedoch heraus. Sie müssen der fortlaufenden Erosion der Margen und dem daraus folgenden Konsolidierungsdruck mit steigender Effizienz und wachsenden Volumina begegnen. Für eine Kantonalbank bedeutet dies, dass sie Geschäftsfelder aufbauen muss, die nicht nur die Erträge aus den traditionellen Einheiten Retail-Banking und Kommerzgeschäft breiter abstützen, sondern auch Wachstumschancen ausserhalb des angestammten Heimmarktes bieten. Im traditionellen Zinsdifferenzgeschäft bieten sich den meisten Kantonalbanken nur begrenzte Wachstumschancen, da sie in ihren Heimmärkten zumeist bereits Marktführer sind und ihr Kerngeschäft nur begrenzt über die Kantonsgrenzen ausbauen dürfen. Die Bank muss also weiterentwickelt werden, um auch in den Märkten der Zukunft ihre Wettbewerbsfähigkeit zu erhalten. Mit diesen Zielen vor Augen arbeiten die Kantonalbanken auf ein ausgewogenes Geschäftsmodell hin. Absicht ist es, die Ertragsquellen über Geschäftsfelder, Kundensegmente und geografische Märkte breit zu diversifizieren. Gerade fürdie grösseren Kantonalbanken, wie beispielsweise die Zürcher, Basler, Luzerner oder St. Galler Kantonalbank, ist daher das Anlagegeschäft der deklarierte Wachstumspfeiler.Diese Kantonalbanken haben in den letzten Jahren konsequent in den Vermögensverwaltungsmarkt investiert und die Kundenvermögen sowie den Anteil des Kommissionsgeschäfts spürbar ausgebaut. Dabei beschränken sich die Kantonalbanken im Vermögensverwaltungsgeschäft nicht auf ihren engen Heimmarkt, sondern bemühen sich um Kunden aus der ganzen Schweiz und traditionellen Zielländern der Schweizer Privatbanken (zum Beispiel das umliegende Europa, Osteuropa, Lateinamerika, Mittlerer Osten). In den Finanzzentren Zürich und teilweise in Genf werden mit Hilfe spezialisierter Privatbankeneinheiten, zum Teil unter unabhängigen Marken, Kompetenzen aus- und Kapazitäten aufgebaut. Dabei gilt gerade ein unabhängiges Investment-Research als wichtiges Markenzeichen für Qualität und Unabhängigkeit der Anlagepolitik. Vereinzelt bauen die Kantonalbanken auch Repräsentanzen im umliegenden Europa auf. So verfügt beispielsweise die St. Galler Kantonalbank seit Mitte 2009 in München über eine eigenständige Tochtergesellschaft, und im April 2010 erhielt sie als erste Kantonalbank von der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin) die Bewilligung für das grenzüberschreitende Bank- und Finanzdienstleistungsgeschäft in Deutschland. Damit können die SGKB und ihre Tochter Hyposwiss Privatbank ihre Bank- und Finanzdienstleistungen fortan von der Schweiz aus in Deutschland anbieten. Steigender Druck Dem internationalen Druck kann sich der Finanzplatz Schweiz nicht entziehen. Gleichwohl ist davon auszugehen, dass er seine internationale Bedeutung beibehalten wird. Wie die jüngsten Turbulenzen um den Euro einmal mehr zeigen, werden die hierzulande günstigen Rahmenbedingungen politische und wirtschaftliche Stabilität, Rechtssicherheit, zweckmässige Regulierung, Wahrung der Privatsphäre sowie eine starke und unabhängige Währung für internationale Kunden noch lange attraktiv bleiben. Der Private-Banking-Markt wird sich dessen ungeachtet verändern. Der Wettbewerb wirdintensiver und der Margendruck wird zunehmen. Ebenso steigen werden die rechtlichen Risiken und damit die Compliance-Kosten. Für die Kantonalbanken stellt sich damit die Frage, ob sie mit den eingeleiteten Prioritäten und Strategien auch künftig noch ihren Auftrag,den Betrieb einer gewinnorientierten Universalbank, werden erfüllen können, ohne dem Kanton und den übrigen Stakeholdern dabei zu hohe Risiken aufzubürden. Einfachheit als Trumpf Mit der Lockerung des Bankgeheimnisses wird die Bedeutung von Dienstleistungs- und Beratungsqualität sowie Anlageperformance für international agierende Privatbanken weiter zunehmen. Die Finanzkrise wird auch zu Verhaltensänderungen der Kunden führen. Gemäss einer Studie aus dem Jahre 2009 des Instituts für Versicherungswirtschaft der Universität St. Gallen haben etwa zwei Drittel der Bevölkerung die feste Absicht, die Erfahrungen aus der Finanzkrise bei der künftigen Auswahl von Bankinstituten zu berücksichtigen. Aus der Finanzkrise müssen denn auch einige Lehren gezogen werden, die Auswirkungen auf das Produkt- und Dienstleistungsangebot haben. Die Palette der angebotenen Vermögensverwaltungsmandate muss fundamental erneuert und an das veränderte Kundenverhalten angepasst werden, insbesondere im Sinne von stärker auf individuelle Kundenbedürfnisse zugeschnittenen Lösungen. Auch die internen Prozesse zur Erarbeitung der Anlagepolitik und ihre Umsetzung in den Vermögensverwaltungsmandaten sind zu überarbeiten. Es zeichnet sich ab, dass die Kunden vermehrt traditionelle Produkte nachfragen und auf individuellen, persönlichen Service setzen werden. Gerade hier werden die traditionell ausgerichteten Kantonalbanken, die zwar mit eigenen Anlagekonzepten und Anlageideen und gleichzeitig glaubwürdig mit einer offenen Produktearchitektur arbeiten, langfristig Vorteile vorweisen. Siegfried R. Peyer ist Mitglied der erweiterten Konzernleitung der St. Galler Kantonalbank, CEO der Hyposwiss Privatbank, Zürich, sowie Mitglied des Aufsichtsrats der St. Galler Kantonalbank Deutschland, München. Private Banking im Umbruch Liechtenstein und die Schweiz in der gleichen Ausgangslage S. D. Max von und zu Liechtenstein Vorrund zwei Jahren hat die Diskussion um eine verstärkte internationale Kooperation in Steuerfragen an Fahrt gewonnen. Voretwas mehr als einem Jahr haben Liechtenstein und die Schweiz die entsprechenden OECD-Richtlinien anerkannt. Im gleichen Zeitraum sind Banken, Märkte und Volkswirtschaften weltweit durch eine tiefe Krise gegangen, die noch nicht überwunden scheint. In diesem Kontext muss auch die Bankgeheimnis-Debatte gesehen werden. Die Finanzbranche befindet sich im Umbruch. Dies trifft auch für das klassische Private Banking und die Finanzplätze Liechtenstein und Schweiz zu. Schlagzeilen, rhetorische Kriegserklärungen und rechtsstaatlich fragwürdige Massnahmen wie Ankäufe gestohlener Kundendaten haben Verunsicherung geschürt. Gleichwohl blieb das Gros liechtensteinischer und schweizerischer Wealth-Management-Anbieter in einer soliden Verfassung.Blickt man indes über die Grenzen, ist es punkto Profitabilität und Kapitalisierung der Banken oft nicht zum Besten bestellt. Liechtenstein musste während der Finanzkrise keine Steuergelder zur Sanierung von Banken bereitstellen; in der Schweiz war der Aufwand geringer als an den meisten anderen Finanzplätzen. Andernorts sind die durch fiskalpolitische Versäumnisse schon grossen Löcher in den Staatskassen durch Rettungsaktionen noch grösser geworden. Eine Verschuldungskrise bahnt sich an, und die Folgen sind noch ungewiss. Sicher ist indessen, dass Bürgern und Anlegern die Bedeutung wirtschaftlicher und politischer Stabilität und einer sicheren Währung vor Augen geführt wird. Geografische Diversifikation war für Investoren stets ein zentrales Anliegen. Die oft gehörte Behauptung,Bankgeheimnis und steuerliche Gesetzgebung seien die einzigen Treiber für den Erfolg der Finanzplätze Schweiz und Liechtenstein, greift so zu kurz. Sicher ist auch, dass angesichts des Finanzbedarfs vieler Länder der Druck auf das Bankgeheimnis nicht nachlassen wird. Die in der Steuerdebatte aufgeworfenen Fragen müssen indessen über politische Verhandlungen gelöst werden. Sowohl in Liechtenstein als auch in der Schweiz ist dieser Prozess im Gange. Rechtssicherheit für die Kunden und ein vernünftiger Interessenausgleich sind dabei zentral. Dass dies im Sinne aller Beteiligten möglich ist, zeigt das innovative Kooperationsmodell, das im August 2009 zwischen Liechtenstein und Grossbritannien vereinbart wurde. Es sieht bis 2015 besondere Konditionen bei der Nachdeklaration von Kunden des Finanzplatzes Liechtenstein vor,die in Grossbritannien steuerpflichtig sind. Umgekehrt hat sich Liechtenstein zur Sicherstellung der Steuerkonformität britischer Kunden verpflichtet. Sei es in der Schweiz oder in Liechtenstein: Die Mehrheit der Banken hat die Zeichen der Zeit erkannt. Um der Neuausrichtung den Wegzuebnen, sind sie jedoch auf die Politik als Taktgeber angewiesen. Allein können sie weder eine entsprechende Steuer- und Kontrollfunktion wahrnehmen, noch wären sie dafür die richtigen Instanzen. Aufgabe der Banken ist es in erster Linie, zugunsten von Mitarbeitern und Kunden die Weichen für die Zukunft richtig zu stellen. Es war schon immer risikoreich, sich primär auf Erträge abzustützen, die auf einzelstaatlichen Standortvorteilen beruhen eine Diversifizierung der Ertragsströme ist deshalb unabdingbar. Solche Strategien sind allerdings kostspielig und bringen erst langfristig Erfolg. Die Schweiz und Liechtenstein sowie ihre Banken haben mit Blick auf die veränderten Rahmenbedingungen im Steuerbereich eine vergleichbare Ausgangslage: Die beiden Staaten sind im gleichen Währungs- und Wirtschaftsraum tätig, sie gelten als Hort der Stabilität und sind denselben Bürgerrechten verpflichtet, auch punkto Privatsphäre in finanziellen Angelegenheiten. Beide haben zudem die OECD-Richtlinien zum Informationsaustausch in Steuerfragen anerkannt und verschiedene bilaterale Abkommen unterzeichnet. Die Schweiz verfügt als einer der weltweit führenden Finanzplätze weiterhin über hervorragende Chancen. Liechtenstein will und kann seine Nischenposition auch in Zukunft erhalten und ausweiten. Die Kleinräumigkeit des Fürstentums fördert innovatives Denken und Handeln. Die grösseren Banken beider Länder haben internationales Wachstum längst eingeleitet und sind damit in der Lage, allfällige Ertragsausfälle wettzumachen. Die Trumpfkarten sind jedoch gezielt zu nutzen. Die Banken müssen ihre Hausaufgaben machen, können die Herausforderungen aber just in den gegenwärtigen Wirren im umliegenden Europa aus einer starken Position angehen. S. D. Max von und zu Liechtenstein ist CEO der LGT Group. Eine unkomplizierte Partnerschaft? Garantiert! Siemöchten eine Bank, die Ihnen kurze Entscheidungswege und ein Höchstmass an Flexibilität bietet? Eine Bank, die von Anfang anauf einen unkomplizierten, offenenund gradlinigen Dialog mit Ihnen setzt? Sie wollen eine Partnerschaft, die auf Respekt, Vertrauen und Toleranz basiert? Herzlich willkommen bei Baumann &Cie. Wirfreuen uns auf Ihren Anruf! CH-4002 Basel St.Jakobs-Strasse 46 Postfach 2282 Telefon +41 (0) Fax +41 (0) CH-8024 Zürich Bellevueplatz 5 Postfach 715 Telefon +41 (0) Fax +41 (0) BAUMANN &CIE AnaConda Textagentur chameleon graphics

18 <wm>10cexkiq6ambaewbe12b3etywtufsdamilcjr_kximytz07hbxmdp6tm0jqgyplo1erwot4gk5uswrsqexeqzwypd836hnyqcw4atjc90vys_y810aaaa=</wm> <wm>10casnsjy0mdqx0tuynzuznqqam9mw_g8aaaa=</wm> VERMÖGENSVERWALTUNG 27 Zeitenwende für die Privatbanken Nach der Krise sind Unabhängigkeit und Visionen stärker gefragt denn je Im November 1989 ist die Berliner Mauer gefallen, die alten strategischen Modelle galten plötzlich nichts mehr. Die Schweizer Banken und der schweizerische Finanzplatz befinden sich im Jahr 2010 in einer vergleichbaren Ausgangslage. Lionel Aeschlimann Seit nunmehr bald zwei Jahren leidet der Finanzsektor unter den Folgen der Subprime-Krise und der daraus resultierenden Rezession. Die Bankenwelt auf internationaler und nationaler Ebene ist dadurch in ihren Grundfesten erschüttert worden. Welche Strategie soll ein um seine Unabhängigkeit bedachtes Bankinstitut in diesem Umfeld verfolgen? Von den notwendigen Reformen abgesehen bietet sich uns quasi dank der Krise die Gelegenheit, unserestrategische Positionierung zu überdenken. Gleichzeitig stellt sie uns auch vor grosse Herausforderungen. Eine der schwierigsten Fragen ist jene nach der künftigen Positionierung der Banken. Bei extremer Vereinfachung lassen sich zwei verschiedene Gegenpole ausmachen: Auf der einen Seite stehen die Banken, die ihr Hauptaugenmerk auf die eigene Bilanz und die Produkte richten, auf der anderen Seite die Unternehmen, die das Wohl ihrer Kunden in den Vordergrund stellen. Auf Grundwerte setzen Diese Unterscheidung mag etwas gar einfach scheinen. Dennoch ist es eine Tatsache, dass mehrere Bankinstitute den grössten Teil ihres Ertrags mit dem Eigenhandel oder dem Vertrieb von Produkten erzielen. Dieser gewiss gangbare Weg weist indes auf lange Sicht wenig Entwicklungspotenzial auf und ist gleichzeitig mit zahlreichen individuellen und systemischen Risiken verbunden. Das zweite Modell gewinnt derzeit wieder stark an Bedeutung. Es impliziert eine starke Unabhängigkeit des Instituts sowie eine längerfristige Vision, die nicht den Versuchungen unmittelbarer Gewinne erliegt. Dieses Modell wurde durch die Krise gestärkt und rückt die bewährten Grundwerte wieder in den Vordergrund: die Interessen des Kunden zu wahren, indem man diesem sichere, seinem Risikoprofil angepasste Anlagen anbietet. Damit wird die Grundlage für eine vertrauensvolle, loyale Geschäftsbeziehung geschaffen. Darin liegt auch eine Stärke der Schweizer Privatbanquiers: Diese sind als Personengesellschaften mit unbeschränkt haftenden Gesellschaftern organisiert, deren Vergütung von Gesetzes wegen untrennbar mit den eingegangenen Risiken verbunden ist. Der Erfolg eines solchen Instituts beruht indes nicht allein auf den Gesellschaftern. Eine solche Bank verdankt ihre Qualität auch den Fähigkeiten und der Motivation ihres Kaders. Diesem müssen die Resultate am Herzen liegen. Dabei haben sie das auf Dauer ausgelegte, den Risiken angepasste «Good Business» dem «Strictly Business» vorzuziehen, in dessen Zentrum kurzfristige Überlegungen stehen. Auch ein Versuch Im Gefolge der Finanzkrise ist das Bankkundengeheimnis unter heftigen Beschuss geraten. Allerdings hat dies auch eine positive Seite, denn das sollte die Privatbanken veranlassen, ihr Geschäftsmodell auf den Prüfstand zu stellen und ihre Wettbewerbsfähigkeit zu stärken. Sie stehen nun vor der Aufgabe, ihren Fokus stärker auf die Ausbildung ihrer Mitarbeiter, die Qualität ihrer Dienstleistungen und die (risikoadjustierte) Performance ihrer Anlagen zu richten. Wenn wir die steuerlichen Aspekte einmal beiseitelassen, erinnern uns die Angriffe auf das Bankkundengeheimnis paradoxerweise daran, wie wichtig der Schutz der Privatsphäre ist in einer Welt, in der die Globalisierung, die Vernetzung, die modernen Kommunikationsmittel und die Instrumente, mit denen die Bürger überwacht werden, sich ausbreiten und die Grundrechte des Einzelnen bedrohen. Risiko der Isolierung Eine weitere Herausforderung für den Finanzplatz Schweiz ist das Risiko der Isolierung. Unsere Banken und Vermögensverwalter erhalten nur Zugang zu ihren internationalen Kunden, wenn sie ihre Produkte und Dienstleistungen grenzüberschreitend anbieten können. Deshalb müssen wir wachsam sein und uns allen protektionistischen Versuchungen der internationalen Märkte widersetzen, sei es im Zusammenhang mit der Europäischen Union (EU), den USA oder mit dem Rest der Welt. In Europa ist diese Tendenz besonders ausgeprägt, stellt die EU doch neue Hindernisse für Marktteilnehmer aus Drittländern auf,zum Beispiel im Bereich der alternativen Vermögensverwaltung. Es bedarf daher intensiver Verhandlungen, damit Finanzdienstleister Zugang zu bestimmten Märkten erhalten. Dieser ist nämlich für unsere Finanzinstitute heute wichtiger denn je. Wenn die Schweiz ihr Know-how nicht mehr exportieren kann, werden die Schweizer Banken und Vermögensverwalter Arbeitsplätze mit hohem Mehrwert ins Ausland verlagern. Warum sollen wir akzeptieren, dass alle Finanzinstitute in Europa, in den USA und im Rest der Welt ihre Dienstleistungen innerhalb der Schweiz anbieten können, während wir von ihren Märkten ausgeschlossen werden? Die Gründung von Filialen ist sicher eine Lösung,ebenso wie ein Geschäftsmodell, dessen Schwerpunkt der Produktvertrieb ist. Wir müssen uns aber die Frage stellen: Wollen wir weiter Arbeitsplätze in der Schweiz schaffen, oder entscheiden wir uns dafür, unser Wachstum systematisch im Ausland voranzutreiben? Wollen wir unser Geschäftsmodell bewahren, das auf langfristiger Loyalität gegenüber unseren Kunden beruht, oder zu einem reinen Vertriebsmodell übergehen, dass durch Interessenkonflikte zwischen den Kunden und Finanzintermediären gekennzeichnet ist? Entscheidende Phase Wir treten in eine entscheidende Phase unserer Geschichte und unserer wirtschaftlichen Entwicklung ein. Wir dürfen uns also nicht in unserem Geschäftsmodell irren und müssen unsere Prioritäten kennen. Wie die Krise gezeigt hat, ist das Modell jener Banken nachhaltig, die den Kunden ins Zentrum ihrer Geschäftstätigkeit stellen. Die grosse Herausforderung besteht darin, über Verhandlungen Zugang zu den Märkten für Finanzdienstleistungen zu erhalten. Wenn uns dies gelingt, wird das Vertrauen der Bürger in unsere Banken wieder steigen und der Finanzsektor erneut zum Wachstum unserer gesamten Volkswirtschaft beitragen. Lionel Aeschlimann ist Mitglied des Exekutivausschusses von Mirabaud &Cie. Der beste Bonus: Zufriedene Kunden. Mühlebachstrasse 43 Postfach CH-8032 Zürich Telefon

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