Graduate School of Pan-Pacific International Studies
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- Frieder Holtzer
- vor 8 Jahren
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1 Erfahrungsbericht über das Auslandssemester an der Kyung Hee University in Südkorea, Wintersemester 2012/2013 Graduate School of Pan-Pacific International Studies Christian Bannenberg
2 Einleitung Im Folgenden möchte ich meine persönlichen Eindrücke und allgemeine Informationen über meinen Auslandsaufenthalt an der Kyung-Hee University in Südkorea wiedergeben. Zunächst sei gesagt, dass die Kyung-Hee University zwei Campusse besitzt. Der eine befindet sich in Seoul selbst, der andere in Suwon, einer Stadt, die etwa 45 Busminuten von Seoul entfernt liegt. Ich habe mein Semester auf dem Global Campus in Suwon verbracht und dort die Graduate School of Pan-Pacific Studies besucht. Diese Schule ist ein Teil der Kyung-Hee University und richtet sich sowohl an Bachelor- als auch an Masterstudenten. Im weiteren Verlauf werde ich diese Einrichtung nochmal genauer beschreiben. Vorbereitung auf das Auslandsemester Auf der Homepage des Fachbereichs Wirtschaftswissenschaften findet man eine Auflistung aller Partneruniversitäten der Universität Bremen. Ich habe mich letztendlich für eine Partneruniversität entschieden, da so die Studiengebühren entfallen und man weniger bürokratischen Aufwand in Form von Dokumentenaustausch etc. zu erwarten hat. Es ist zu empfehlen, dass man sich frühzeitig um ein Auslandssemester bemüht. Man sollte daher das Gespräch mit dem Auslandsbeauftragten aufsuchen und nähere Informationen bzgl. möglicher Gastuniversitäten erbitten. Anschließend folgt die Anfertigung eines Motivationsschreibens, das an den Auslandsbeauftragten zu adressieren ist. Sollte das Motivationsschreiben überzeugen und eine Zusage seitens des Auslandsbeauftragten für die entsprechende Universität erfolgen, gilt es nun folgende Dokumente an die Gastuniversität zu schicken: - Application Form for Exchange Students (zum Downloaden auf der Hompage der KHU) - Nachweis der erbrachten Leistungen an der Universität Bremen (in Englisch) - Immatrikulationsbescheinigung der Universität Bremen (in Englisch) - Formular Outline Study Plans (in Englisch, zum Downloaden auf der Hompage der KHU) - 2 Passbilder - Kopie des gültigen Reisepasses - Dormitory Application (zum Downloaden auf der Hompage der KHU) Nachdem die Dokumente in Korea eingegangen und bearbeitet worden sind, erhält man anschließend die Aufnahmebestätigung der Kyung-Hee University. Mit dieser Aufnahmeerklärung kann man dann das Studentenvisum D2 bei dem koreanischen Generalkonsulat in Hamburg beantragen. Daneben werden noch folgende Unterlagen benötigt: Antragsformular, gültiger Reisepass, Passfotos, Bestätigung finanzieller Absicherung.
3 Des Weiteren besteht die Möglichkeit einer finanziellen Unterstützung für die Zeit im Ausland. Zum einen kann man Auslands-Bafög beantragen, auch dann, wenn man in Deutschland kein Bafög erhält, da im Ausland andere Voraussetzungen gelten. Zum anderen kann man sich für ein PROMOS- Stipendium vom DAAD bewerben. Man sollte sich frühzeitig um etwaige finanzielle Unterstützung bemühen, sofern man diese in Anspruch nehmen möchte. Kyung-Hee University Neben den oben genannten Gründen für ein Auslandssemester an einer Partneruniversität, hat mich an der Kyung-Hee University und Korea im Allgemeinen besonders das Kennenlernen einer für mich bis dato völlig unbekannten Kultur mit all seinen Besonderheiten und Eigenschaften gereizt. Der Flugdauer nach Seoul beträgt etwa 11 Stunden. Man landet in Korea am Flughafen Incheon in Seoul. Von dort benötigt man etwa 1 ½ Stunden, um zum Global Campus nach Suwon zu gelangen. Die Busse fahren halbstündlich und kosten Won (etwa 8 ). Allerdings besteht auch die Möglichkeit eines Pick-up Services, den ich allerdings nicht in Anspruch genommen habe. An der Kyung-Hee University am Global Campus gibt es ein Betreuungsprogramm, d.h. jeder Austauschstudent bekommt einen koreanischen Studenten ( Buddystudent ) zur Seite gestellt, der einem den Einstieg in den Alltag und das Studentenleben vereinfachen soll. Der Buddystudent holt einen vom Flughafen ab und begleitet einen dann bis zum Wohnheim und unterstützt beim Ausfüllen von ersten Dokumenten. Der weitere Kontakt zum Buddystudent hängt dann von einem selbst oder dem Buddystudent ab. Da gab es ganz unterschiedliche Erfahrungen. Manche haben ihren Buddystudent nie kennen gelernt, andere wiederum haben einen stetigen Austausch gepflegt und sich häufig getroffen. Ich persönlich habe mich alle paar Wochen mal mit meinem Buddystudent getroffen und Informationen ausgetauscht. Eine Orientierungswoche oder dergleichen gab es nicht. Es gab eine Einführungsveranstaltung am ersten Unitag, in der die wichtigsten Sachen erwähnt und Fragen beantwortet worden sind. Danach hat einem der Buddystudent beim weiteren Prozedere wie der Onlineanmeldung für die Kurse oder das Ausfüllen etwaiger Dokumente unterstützt. Man kommt aber recht zügig in den Unialltag rein, sodass hier keine Probleme entstehen sollten. Das Studentenwohnheim an sich ist ein Riesenkomplex und befindet sich direkt auf dem Campus. Es existieren 2- und 3-Bett-Zimmer. Männer und Frauen schlafen zwar im selben Wohnheim, aber in unterschiedlichen Bereichen. Im Wohnheim selber gibt es eine Vielzahl von koreanischen Restaurants. Das durchschnittliche Gericht kostet etwa 3000 Won (etwa 2,10 ). Darüber hinaus gibt es einen Frisör, einen Optiker, einen Apotheker, einen kleinen Supermarkt, ein Handyladen, eine Bank
4 und mehrere Cafes. In unmittelbarer Umgebung gibt es mehrere Internetcafes, Billardhallen, Karaokeläden und kleinere Restaurants. Am Global Campus gibt es eine Vielzahl von sportlichen Möglichkeiten: einen Fußballplatz, einen Baseballplatz, zwei Fitnessstudios, drei Basketballfelder, mehrere Tennisplätze und ein Hockeyfeld. Des Weiteren gibt es eine große Sporthalle mit Handballfeld, 6 Badmintonfeldern, Turnbereich, Basketball- und Volleyballfeld. Graduate School of Pan-Pacific Studies Am Global Campus gibt es mehrere Fakultäten. Eine davon ist die Graduate School of Pan-Pacific Studies (GSP). Die GSP richtet sich vor allem an Studenten wirtschaftswissenschaftlicher und politischer Fachrichtungen. Sowohl Bachelor als auch Masterstudenten können dort Kurse belegen. An der GSP gibt es vier verschiedene Departments, nämlich International Business, International Relations, International Development Cooperation und International Trade and Economic Cooperation. Ein Kurs wird mit 3 Credits bewertet, was 6 ECTS Punkten entspricht. Unterrichtssprache ist ausschließlich Englisch. An der GSP studieren Studenten unterschiedlichster Herkunft, eine Verständigung ist aber problemlos, da wirklich alle ein Studenten ein gutes Englisch sprechen. Ich habe ausschließlich Kurse aus dem Bereich International Business belegt, nämlich Corporate Strategy, Organizational Development, Korean Language I und Econometric Analysis. Alle Kurse wurden mir auch von der Universität Bremen angerechnet. Die Kurswahl erfolgt zu Beginn des Semesters. Insofern müssen die Kurse nicht vorab aus Deutschland gewählt werden. Es gab auch keine Kapazitätsbegrenzungen in den Kursen, sodass man jeden Kurs problemlos besuchen konnte. Die durchschnittliche Kursgröße würde ich auf Personen schätzen. Es ist auch möglich, dass man Kurse aus verschiedenen Departments belegt. So muss man sich nicht auf ein Department festlegen, was die Kurswahl betrifft. Jeder meiner Kurse hatte einen Arbeitsaufwand von 150 Minuten pro Woche. In Korea ist es so, dass es zwei Klausurphasen gibt. Die erste Klausurphase, die sogenannten Mid Term Exams, finden logischerweise nach der ersten Semesterhälfte statt. Die zweite Phase umfasst dann die Abschlussklausuren zum Ende des Semesters. Dazwischen kann es mehrere Prüfungsformen geben, wie z.b. Referate, Hausarbeiten oder mündliche Mitarbeit.
5 Außerhalb der Universität Die GSP hat einige außeruniversitäre Veranstaltungen angeboten. So gab es ein Sportfest, ein gemeinsames Abendessen zur Begrüßung sowie kulturelle Ausflüge mit Übernachtungen im Süden Koreas. Natürlich bleibt es jedem selbst überlassen daran teilzunehmen oder nicht. Dies sind keine Pflichtveranstaltungen. Man kann aber auch auf eigene Faust einiges erleben in Korea. So ist die Hauptstadt Seoul immer wieder eine Reise wert, sowohl um tagsüber kulturelle Sehenswürdigkeiten zu genießen, als auch um abends um die Häuser zu ziehen. Vom Global Campus fahren mehrere Busse zu unterschiedlichen Stadtteilen Seouls. Die Fahrtdauer beträgt etwa 45 Busminuten, abhängig vom Verkehrsaufkommen. Generell sind die öffentlichen Verkehrsmittel sehr günstig in Korea. Auch das Taxifahren ist äußerst preiswert, nicht zu vergleichen mit den Taxipreisen in Deutschland. Die zweitgrößte Stadt im Land ist Busan, im Süden Koreas und am Meer gelegen. Besonders an sommerlichen Tagen zeigt sich diese Stadt von ihrer schönen Seite. Sehr populär ist auch ein Flug nach Jeju Island, eine Insel im Süden Koreas. Jeju Island ist bekannt für seine landschaftliche Schönheit mit seinen Nationalparks und Vulkanen. Nach Jeju Island gelangt man mit dem Flieger vom Gimpo Airport, einem kleineren Flughafen südlich von Seoul. Die Preise sind auch erschwinglich und bewegen sich zwischen 50 und 100. Darüber hinaus ist ein Trip zur Grenze nach Nordkorea ein Muss. Die Fahrtdauer beträgt etwa 60 Busminuten von Seoul. Im Internet gibt es einige Veranstalter, die Bustoruren zur Grenze anbieten. Man kann unterschiedliche Touren mieten, die ein unterschiedliches Leistungspaket anbieten. Man sollte sich aber auf jeden Fall die Konferenzräume an der Grenze anschauen, dort besteht auch die Möglichkeit ein paar Schritte hinüber nach Nordkorea zu wagen. Ansonsten bleibt es jedem selbst überlassen, was man von Korea und Asien im Allgemeinen noch sehen möchte. So bin ich für 4 Tage nach Tokio geflogen. Andere sind auf die Philippinen oder nach Hong Kong geflogen. Es gibt wirklich unzählige Möglichkeiten den ostasiatischen Raum zu erkunden.
6 Allgemeines Die Lebensmittelpreise in Korea sind in etwa mit den deutschen Lebensmittelpreisen zu vergleichen, wenn nicht sogar einen Hauch teurer. Obst und Gemüse sind besonders teuer. Da es in den Zimmern im Wohnheim keine Kochnische und keinen Kühlschrank gibt, war ich in 95% der Fälle immer auswärts essen, so z.b. im Foodcourt im Wohnheim oder in Restaurants in der unmittelbaren Umgebung. Das Preiseniveau in den Restaurants ist mit dem deutscher Restaurants zu vergleichen. Bezüglich möglicher Sprachbarrieren sei gesagt, dass an der Universität die meisten Studenten Englisch sprechen. Wenn man sich jedoch außerhalb der Universität bewegt, wird es schwieriger englischsprechende Koreaner anzutreffen. Ob man nun einen Sprachkurs machen sollte oder nicht, ist schwierig zu sagen. Ich habe einen gemacht und konnte mich somit ein wenig verständigen. Jedoch hätte ich meinen Alltag auch ohne Sprachkurs problemlos bewältigen können. Die koreanische Küche ist sehr lecker und auch sehr gesund. Jedes Essen wird mit Gemüse und Salat zubereitet. Vor dem Schärfegrad sollte man sich nicht fürchten. Die koreanische durchschnittliche Schärfe ist gut verdaulich. Falls man beabsichtigt sein deutsches Handy in Korea zu benutzen, kann es sein das dies nicht funktioniert, da der koreanische Mobilfunkstandart häufig nicht von ausländischen Handy unterstützt wird. Man kann sich aber problemlos ein neues oder aber auch gebrauchtes Prepaid-Handy im Wohnheim kaufen. Vor allem gebrauchte Handys sind nicht allzu teuer und immer noch in einem sehr guten Zustand. Ich kann jedem nur empfehlen, sich ein solches Handy anzueignen, falls das deutsche Handy nicht funktioniert, weil dies die Kommunikation erheblich vereinfacht. Fazit Ich habe meine Zeit in Korea sehr genossen, viele neue Freunde kennen gelernt und einiges vom Land gesehen. Wenn ich noch einmal vor der Entscheidung stehen würde, für ein Auslandssemester nach Korea zu gehen, würde ich diese Chance jederzeit wieder ergreifen. Die Koreaner an sich sind unheimlich liebenswerte und hilfsbereite Menschen mit denen man viel Spaß haben kann. Auch wenn man Probleme oder Fragen hatte, wurde einem sofort und wie selbstverständlich geholfen. Insofern kann ich jedem Interessenten nur empfehlen sein Auslandssemester in Südkorea zu verbringen.
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