Tour de Culture bei den Lauftrefffreunden aus Marpingen

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Martha Fried
vor 6 Jahren
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1 Tour de Culture bei den Lauftrefffreunden aus Marpingen Da hatte Heinz Wirth einmal eine gute Idee! Wer kennt die Stadt St. Wendel? Das fragte er einmal im Lauftreff, alle kennen St. Wendel wie ihre Westentasche! Doch ab und zu findet man auch in der Westentasche etwas, das man dort nicht vermutet hätte! Sein Vorschlag: Wir machen eine Stadtbesichtigung mit einem Führer. Da gibt es ja mittlerweile Einige, die das hervorragend machen. Man einigte sich auf Roland Geiger, der sich die Heimatforschung, vor allem von St. Wendel, als Lebensaufgabe gestellt hat. Das war kein Fehler. Denn bei der Führung durch St. Wendel kam man in Ecken, wo man schon irgendwann einmal gewesen war, man aber nicht wußte, was es da alles zu sehen gab. Was man nicht mehr findet, sind Häuser, die älter als etwa 1680 sind, weil damals die St. Wendeler ihre Stadt selber schleiften, erzählte Herr Geiger bei der Führung. Zwar unter dem Druck der französischen Besatzungstruppen! Die machten sich die Finger nicht schmutzig, sondern ließen die Schmutzarbeit die St. Wendeler selber machen. Doch es gibt noch ältere Bauten, den Reste der Stadtmauer blieben stehen und sind heute auch noch zu finden! In der vermutlich ältestenkirche von St. Wendel, der Magdalenenkapelle wurde dann der Abschluß gemacht. Dort muß man jetzt nicht mehr beten, sonder sie beherbergt ein Speiseloka und einen Weingroßhandlung. Auch die Gegend um St. Wendel kennen wir alle. Doch dann führte er uns gelegentlich auf den Tiefenbach-Pfad, einen Premiumwanderweg der Stadt St. Wendel, der am Wendalinushof startet und um den Bosenberg an Urweiler, Leitersweiler vorbei und dem Fledermauskopf um die Hoheit führt. Namen, die man teilweise schon gehört hatte. Aber Fledermauskopf, dass das ein Berg bei St. Wendel und dann auch noch ein Aussichtsplatz ist, den hatte kaum einer schon mal gehört! Zu sehen ist das St. Wendeler Land vom Schaumberg, über den Momberg, alle Industrien der Stadt St. Wendel, das Ostertal bis Freisen/Oberkirchen und das Bliestal bis Ottweiler, soweit es nicht von den Bergen, die St. Wendel weiträumig umschließen, versperrt ist. Oder, wer kennt die ehemaligen Hartsteinbrüche bei Urweiler? Weil aber unser guter Heinz nicht alles weiß, hatte er sich einen kompetenten Führer herausgesucht. Die Stadt St. Wendel hat einen Umweltbeauftragten mit Klaus Stein, der sich um die Wanderwege neben seiner Arbeit ebenfalls kümmert und sich dazu noch sehr gut auskennt. Klar! Er hat ja auch den Weg angelegt und mußte sich zigmal die Strecke ansehen, umlegen, verbessern und was weiß ich! Was lag dann auch näher, als hier den Abschluß auf dem Wendalinushof zu machen. Dort gibt es ebenfalls eine hervorragende Gastronomie. Ein Teil des oberen Bliestals gehört auch noch zu St. Wendel. Dort gibt es die 5-Weiher-Tour Winterbach. Winterbach gibt aber nur den Namen und stellt die Parkplätze zur Verfügung. Klar, ein Teil der Strecke liegt auf Winterbacher Bann! Der größte Teil ist aber Bliesener Bann! Und da geht es im Wald auf und ab und hin und her. Da gibt es den Augenborn, dort wo ein französischer Soldat, der durch den Kriegseinsatz blind geworden war, nach der Waschung mit dem Wasser des Augenborns, wieder sehen konnte. Der Augenborn ist aber schon wesentlich länger von den Bliesener oder auch den Bewohnern der umliegenden Orten als Heilquelle genutzt worden. Wenn ich an dieser Quelle vorbeikomme, wasche ich mir immer die Augen, obs hilft oder nicht! Die schönsten Aussichten auf diesem Pfad hat man Richtung Alsweiler. Alsweiler im Tal und dahinter der Schaumberg, der Hausberg des St. Wendeler Landes! Der erste Punkt ist auf der Kupp, in Alsweiler ist das die Hääd, dort wo 2002 die Bergwertung der Tour de France war! Nicht viel weiter ist ein weiterer Aussichtspunkt. Von dieser Stelle ist der Schaumberg am besten zu sehen! Deshalb wurde dort auch schon vor fast 20 Jahren eine Tafel von der Naturschutzjugend Alsweiler

2 aufgestellt, die auf diesen Punkt hinweist! Reste der sogenannten Dick Eich liegen noch da. Bis in die 1980-er Jahre sind die Schulklassen aus Winterbach, Bliesen, Oberthal und Alsweiler mindestens einmal im Jahr dort hin gepilgert, um dieses Monument einer fast 600-jährigen Eiche zu besichtigen. Klaus Stein kann sich noch gut erinnern, dass es in seiner Schulzeit in Bliesen so war! Bekanntermaßen reicht die Gemeinde Alsweiler bis fast nach Oberthal. Vom Alsweiler Bann, die Ohren des Hasen. Denn Alsweiler sieht in seinen Gemarkungsgrenzen wie ein sitzender Hase aus. Am untersten Ende, oder an den Spitzen der Ohren, ist ein weiterer Aussichtspunkt, da liegt das Bliestal vor den Füßen mit Oberthal, Gronig, Güdesweiler und einem Teil von Bliesen! Bevor man aber dorthin kommt, muß man durch Hartsteinbrüche kraxeln! Dass es sowas auf Alsweiler Bann gegeben hat? Das wußten noch nicht einmal die Alsweiler, die dabei waren! Klaus Stein konnte auch hier behilflich sein und erklärt, wie diese Steine entstanden sind. Es ist kein Tholeyit, der ja nach Johannes Naumann zu nicht zu verwenden ist, sondern es ist ein brauner Hartstein, der früher zum Bauen für die Keller in Oberthal, Bliesen und Gronig genutzt wurde! Da müßten heute noch diese Dörfer an Alsweiler die Gebühren für die Schürfrechte bezahlen. Denn es ist normalerweise so, dass die Gemeinden für die Schürfung der Bodenschätze eine Gebühr erhalten. Mitten im Bliesener Wald gibt es noch einen Wasserfall! Bekannt war der auch nur bei den Einheimischen. Diesmal war er außer Betrieb, weil zu wenig Wasser in dem kleinen Bachlauf vorhanden war. Und dann kamen auch noch die 5 Weiher, von denen die Tour ihren Namen hat! Von weitem hat man noch den Fischweiher in Alsweiler beim Schützenhaus gesehen (das war aber bereits auf der Hääd), dann die Weiher der Oberthaler Anglerfreunde (das war an der Spitze der Hasenohren, gesehen hat man nur einen, weil die anderen versteckt hinter einer Hecke liegen!), die alle im Bliesener Wald versteckt wurden. Da käme locker ein neuer Name 10-Weiher-Tour heraus, wenn alle Weiher-Ziele ebenfalls ansgesteuert worden wären.

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