Erfahrungsbericht über den Auslandsaufenthalt an der

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1 Erfahrungsbericht über den Auslandsaufenthalt an der Edinburgh Napier University, Schottland Von: Studiengang: Heimathochschule: Gasthochschule: Belegte Fächer: Fenna Weber Wirtschaftspsychologie Hochschule für Technik Stuttgart Edinburgh Napier University Psychology of Child Development & Social Psychology 2 Zeitraum: bis

2 USA, Australien, Kanada, Neuseeland, Mexiko? Die Hochschule für Technik Stuttgart bietet den Studierenden eine große Auswahl an Partneruniversitäten in allen Teilen der Erde. Somit ist die Wahl nicht immer einfach- und vielleicht klingt bei der Fülle an Möglichkeiten Schottland nicht immer nach der attraktivsten Wahl. ABER- diesen Eindruck muss ich wiederlegen. Wer sich auf ein Studium in Edinburgh, Schottland einlässt kann sich auf eine wunderschöne Stadt, ein atemberaubendes Land, freundliche und hilfsbereite Einwohner, tolle Livemusik in Pubs und sehr gute Universität freuen. Und das ist nur der Anfang Der folgende Bericht soll ein wenig Auskunft über die Vorbereitung, das Studium, sowie über Schottland und Edinburgh selbst geben. Zusage der Universität- und jetzt? Nach der Zusage der Hochschule, dass ich im Wintersemester 2016/17 an der Edinburgh Napier University studieren darf, standen für mich viele offene Fragen im Raum, z.b. Wo werde ich wohnen? Bin ich im Ausland versichert? Diese Fragen stellen sich alle Austauschstudierende und auch ich konnte diese im Laufe der Vorbereitung nach und nach klären. Aufgrund dessen, dass Großbritannien ein Teil der EU ist, musste hinsichtlich eines Visums oder auch der Krankenversicherung nichts geregelt werden, was die Vorbereitung vereinfachte. Nach der Bewerbung an der Partnerhochschule und der dortigen Zusage, begann die Suche nach der Wohnung. Gemeinsam mit einer Kommilitonin fanden wir schnell über eine Agentur eine Wohnung, von welcher aus wir einen wunderbaren Blick auf Edinburghs Hausberg Arthur s Seat hatten. Eine frühe Suche nach einer Wohnung hat sich im Nachhinein als vorteilhaft empfohlen, da in den Wohnheimen Studierende, welche länger als 1 Trimester an der Universität studieren, bevorzugt werden und zu Beginn der Trimester viele Studierende auf Wohnungssuche sind. Ein Platz in einem der Wohnheime ist nicht garantiert, so dass eine parallele Suche empfehlenswert ist. Preislich gab es hierbei zwischen einem Zimmer in einer Wohngemeinschaft oder einem Zimmer in einem der Wohnheime keinen Unterschied. Mit Erhalt des Mietvertrags war sogleich eines der größten Vorbereitungsthemen erledigt, so dass ich die Reise planen konnte. Damit nicht alle neuen Eindrücke auf einmal auf mich zugekommen sind, bin ich bereits eine Woche vor Studienbeginn in Edinburgh angekommen und hatte die Möglichkeit in Ruhe die Stadt kennenzulernen. Hier kann ich nur empfehlen eine der zahlreichen Touren der Sightseeing Busse zu machen, da man sogleich einen Überblick über die Stadt erhält und über dessen Geschichte. Nun aber zum eigentlichen Grund meines Aufenthaltes in Schottlanddas Studium: Die Edinburgh Napier University hat innerhalb der Stadt drei Universitätsgelände, den Craiglockhart, Merchiston und Sighthill Campus. Der Studiengang Psychologie gehört zur School of Applied Sciences und ist am Sighthill Campus angesiedelt, den

3 man mit der Edinburgh Tram oder mehreren Buslinien sehr gut vom Zentrum erreicht. Das Studium startete mit einer Einführungsveranstaltung und Woche, in welcher ausländische Studierende Informationen rund um die Napier University erhalten haben, die Universität kennenlernen konnten und über die möglichen Fächer informiert wurden. In einer kurzen persönlichen Besprechung konnte man am Sighthill Campus in der Einführungswoche die gewünschten Fächer wählen und wurde auch hinsichtlich der Niveaustufe der einzelnen Fächer beraten. Aufgrund von zeitlichen Überschneidungen kann es dazu kommen, dass nicht alle gewünschten Fächer belegt werden können, so dass es empfehlenswert ist, bereits mit möglichen Alternativfächern ins Gespräch zu gehen. Im Vergleich zum Studium an der HfT Stuttgart ist das Studium an der Napier University anders aufgebaut. Ein Vollzeitstudium besteht im Trimester aus drei Modulen, welche umgerechnet pro Woche einem Aufwand von ca. 45 Stunden entsprechen. Pro Modul waren drei Stunden an der Universität angesetzt, welche aus zwei Vorlesungsstunden und einem Tutorium bestanden. Die verbleibenden Stunden sollten einen zeitlichen Richtwert für das Selbststudium darstellen. Neben den Vorlesungen mussten wöchentlich mehrere Artikel aus anerkannten Fachzeitschriften gelesen werden und eigenständig Literatur zum Selbststudium gefunden werden. Die Bibliothek war hierbei ein guter Anlaufort für Literatur und Selbststudium, da jeder Campus über eine große Bibliothek mit vielen Räumen verfügt, in welchen man immer einen ruhigen Platz zum Lesen und Arbeiten finden konnte. Als Austauschstudierender hat man jedoch auch die Möglichkeit nur zwei Module zu belegen, da das Studieren in einer anderen Sprache als der Muttersprache mehr Zeit in Anspruch nimmt und man zudem die Möglichkeit hat an den Wochenenden weiterer Teile des Landes kennenzulernen. Für internationale Studierende bietet die Napier University zusätzlich auch noch englischsprachliche Angebote an, welche das Studium unterstützen können. So bin ich wöchentlich in einen Writing Workshop gegangen, in welchem Hilfestellungen zur Erstellung von Essays gegeben wurden und in welchem eigens angefertigte Hausarbeiten korrigiert wurden. Während des gesamten Trimesters habe ich mich an der Universität gut aufgehoben gefühlt und wohl gefühlt. Und was unterscheidet die Universität außerhalb ihres Studienprogrammes von der HfT Stuttgart? Da gibt es sicherlich viele Dinge. Für mich als Sportbegeisterte war aber das Sportangebot noch etwas, das hervorzuheben gilt. Die Napier University verfügt über ein eigenes Fitnessstudio, welche ein großes Angebot an Kursen hat. Für einen niedrigen Mitgliedspreis können Studierende hier unbegrenzt Kurse

4 besuchen oder auch den Kraftraum benutzen. Dabei ist immer professionelle Hilfe vor Ort. Ein Ausgleich zum Lernen ist somit auch an der Universität vorhanden! Wieso aber sollte man als junger Mensch nach Edinburgh gehen? Wenn es nicht am Angebot der Universität liegt, ist die Stadt selbst bereits ein unschlagbares Argument. Die Hauptstadt Schottlands besteht im Zentrum aus einer Alt-und Neustadt, die zu Teilen als UNESCO-Weltkulturerbe gilt. Wenn man mit dem Bus oder der Tram in das Zentrum der Stadt fährt, wird man von einer atemberaubenden Kulisse erwartet- das Panorama der Altstadt mit dem Edinburgh Castle. Ich habe sogleich den Charme der Stadt gefühlt und in den Straßen der mittelalterlichen Altstadt die Geschichte der Stadt gespürt. Edinburgh kann vor allem am Wochenende sehr voll und umtriebig sein, aber der große zentrale Park Princess Gardens lädt in Mitten der Stadt zum Durchatmen ein. Innerhalb weniger Minuten kann man von der Haupteinkaufstraße, der Princess Street, Calton Hill erreichen, eine Erhebung inmitten der Stadt, von welcher man einen tollen Blick auf die Altstadt, das Meer und die umliegende Umgebung hat. Die Stadt hat so viele wunderbare Ecken, dass ich während meines gesamten Aufenthaltes immer wieder Neues entdecken konnte. Die Meeresnähe spürt man vor allem durch den Wind, der die salzige Luft in die Stadt trägt, aber man erhascht immer wieder vom Zentrum aus einen Blick auf das Meereswasser. Mit dem Bus ist man in nur 20 Minuten am Wasser und kann am Meer die Seele baumeln lassen. Und abends? Da kann man in den zahlreichen Pubs toller Livemusik lauschen und den Tag ausklingen lassen. Von Edinburgh aus kann man jedoch auch andere Teile Schottlands, Großbritanniens und Irlands bereisen kann. So habe ich während meines Aufenthalts viele Städte und Orte, wie Glasgow, St. Andrews, Dublin, Belfast oder die Highlands Schottlands bereist. Wer früh bucht erhält sowohl bei den Fernbussen der Busunternehmen Citylink und Megabus, als auch bei Flügen preislich günstige Angebote. Und was mir im Alltag aufgefallen ist? Es sind kleine Dinge, in welchen man die Alltagsunterschiede erkennen kann. Kulturell gesehen war es für mich kein Schock, da die schottische Mentalität sich im Vergleich zu anderen Nationen der Welt nicht sehr von unserer unterscheidet. Zu Beginn des Aufenthalts war ich aber noch recht verwundert darüber, dass man in jedem Einkaufsladen in Smalltalk verwickelt wird und sich mit unbekannten Menschen über den eigenen Alltag unterhält. In Lebensmittel- und Einkaufsläden ist es ganz normal, dass man sich neben der Begrüßungs- und Abschiedsfloskel noch über das Wetter oder auch den eigenen Arbeitstag unterhält. Ich habe die Schotten als sehr offen, freundlich und vor allem hilfsbereit kennengelernt. An den schottischen Akzent gewöhnt man sich schnell und auch wenn man ihn schwer nachahmen kann, versteht man diesen nach nur kurzer Zeit. Auch an der Universität

5 wurde ich schnell aufgenommen, so dass ich mich von den Personen Willkommen gefühlt habe. Und vielleicht noch als kurzer Hinweis: Nein, Vitamingetränke sind nicht weit verbreitet in Schottland- das orangenfarbene Getränk, welches schon als Nationalgetränk bezeichnet werden kann, nennt sich Irn Bru und ist ein Softgetränk, das überall konsumiert wird. Warum es jedoch höhere Absatzzahlen als Coca Cola hatte, das kann ich mir auch nicht erklären. Was ziehe ich also letztendlich für ein Fazit aus dem Aufenthalt? Wer sich auf das Abenteuer Auslandssemester einlässt, weiß nicht was genau einen erwartet- neue Kultur, andere Sprache, anderes Land mit anderen Sitten. Aber was ich nicht erwartet habe ist, dass man sich in kurzer Zeit in einer fremden Stadt so wohl und heimisch fühlen kann. Nach nur vier Monaten habe ich eine Stadt verlassen, die mir in dieser kurzen Zeit sehr ans Herz gewachsen ist und die für mich vier Monate lang mein zu Hause war. Während den Vorlesungen habe ich nicht nur meine Englischkenntnisse verbessern können, sondern auch fachlich und wissenschaftlich viel gelernt. Ich nehme aber neben dem Wissen aus den Vorlesungen vor allem viele wunderbare Erfahrungen und Erinnerungen mit. Ich kann ein Auslandssemester an der Edinburgh Napier University nur empfehlen und vor allem ein Studium in Schottland. Für mich war das eine wunderbare Zeit, die mit Worten schwer zu beschreiben ist und eine Erfahrung, die ich jedem nur empfehlen kann. Zum Abschluss möchte ich gerne noch ein paar wenige Erfahrungen und Tipps weitergeben, welche man meiner Meinung nach unbedingt in Edinburgh gemacht haben sollte.

6 Meine Empfehlungen: Besuch von Mimi s Bakehouse: Wer ein Freund von Kuchen und süßen Leckereien ist, sollte unbedingt einmal zum Afternoon Tea das Bakehouse besuchen oder ein Scone with clotted cream and jam bestellen! Dean Village: Am Water of Leith, dem Fluss der Stadt befindet sich ein kleiner Stadtteil Dean Village. Die grüne Oase ist nur ca. 5 Minuten von der Haupteinkaufsstraße Princess Street entfernt. Livemusik in einem Pub: An jedem Wochentag sind in einem der zahlreichen Pubs der Stadt Künstler zu finden, welche tolle Livemusik spielen. Das sollte man sich auf keinen Fall entgehen lassen. Arthur s Seat erklimmen: Nur 10 Minuten von der Altstadt entfernt ragt der Hausberg der Stadt, Arthur s Seat, hervor. Wer sich da aber auf einen gemütlichen Spaziergang einstellt wird enttäuscht. Nach dem Hochwandern wird man jedoch mit einem unbezahlbaren Ausblick belohnt. Portobello Beach: Eine Stadt am Meer hat natürlich auch mehrere Strände. Der schönste und bekannteste Strand der Stadt ist mit dem Bus nur 20 min vom Zentrum entfernt. Seehundtour am Firth of Fourth: Mit einer Linie der Sightseeing Busse wird man direkt an die berühmte Forth of Forth Brücke gebracht. Von dort startet täglich eine Bootstour, bei welcher man nicht nur das Meer und das Festland bestaunen kann, sondern auch regelmäßig Seehunde erblicken kann.