Natürlich gesund! - Grüne Apotheke: Die Heilkraft von Pflanzen und Naturprodukten nutzen

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1 Deutsche Sporthochschule Köln Schriftliche Ausarbeitung Natürlich gesund - Grüne Apotheke: Die Heilkraft von Pflanzen und Naturprodukten nutzen Dokumentation im Rahmen der Veranstaltung SGP 10 Theorie der gesundheitlichen Effekte im Setting naturnaher Bewegungsformen Vorgelegt am Institut für Bewegungs- und Neurowissenschaft bei Dr. Helge Knigge Von Dajana Gliesche (Mat: ), Lea Stärk (Mat: ) Köln,

2 Inhaltsverzeichnis 1 Einleitung Hintergrund der Phytotherapie Hauptteil Fazit Literaturverzeichnis

3 1 Einleitung Heilen mit Pflanzen ist der ursprünglichste Weg zu heilen und hat sich seit Jahrtausenden bewährt (Bühring, 2004). Das Wissen über Heilkräfte aus Pflanzen und Naturprodukten gerät mehr und mehr in Vergessenheit, da in den vergangenen Jahrzehnten immer neue Medikamente von der Pharmaindustrie entwickelte werden. Dabei verwenden die Menschen seit jeher Substanzen aus der Natur, um das seelische und körperliche Wohlergehen zu stärken, sowie Krankheiten zu behandeln und zu heilen (vgl. Wenzel, 2013). Im Laufe des 20. Jahrhundert erkannte man neben den Vorteilen besonders die Nachteile der synthetischen Arzneimittel. So besteht heutzutage der Trend zur modernen Pflanzenheilkunde (Phytotherapie), die auf Grundlage von wissenschaftlicher Forschung vermehrt Medikamente aus Pflanzenextrakten herstellt. Aus diesem Hintergrund möchten wir das Thema der Grünen Apotheke näher betrachten. Die Informationen aus der Ausarbeitung sollen zu einer gesteigerten Unabhängigkeit zur Pharmaindustrie führen, als auch die eigene Selbstwirksamkeit steigern, indem das Wissen und die Kompetenz sich selber zu helfen gefördert werden soll. Zudem liegt ein Fokus auf der Nachhaltigkeit, da die Ressourcen aus der Natur genutzt werden. Auch soll die Achtsamkeit gegenüber der Natur erhöht werden, welches durch den Prozess der Herstellung der Rezepturen und dem Verständnis über die Wirkung der Pflanzen erzielt werden soll. 2 Hintergrund der Phytotherapie Phytotherapie ist die Behandlung und Vorbeugung von Krankheiten und Befindungsstörungen durch Pflanzen, Pflanzenteile und deren Zubereitung (Kuratorium der Gesellschaft für Phytotherapie e.v.) Heilen mit Pflanzen ist der ursprünglichste Weg zu heilen und er hat über Jahre Tradition. Früher war das Heilen mit Pflanzen auch stark in einen soziokulturellen und rituellen Kontext eingebunden. In Deutschland stellt die moderne Pflanzenheilkunde (Phytotherapie) die führende therapeutische Richtung der medizinischen Verwendung von Pflanzen dar (vgl. Grünwald 2004). 3

4 Der Begriff Phytotherapie wurde vom französischen Arzt Leclerc ( ) im 20. Jahrhundert eingeführt. Damit wurde die Pflanzenheilkunde ein Teil der heutigen naturwissenschaftlich orientierten Medizin (vgl. Bühring,2009). Die moderne, naturwissenschaftlich begründete Phytotherapie unterscheidet sich jedoch von der überlieferten volkskundlichen Kräuterheilkunde wesentlich dadurch, dass sie sich nicht mit der bloßen, zum Teil unkritischen Weitergabe der Anwendungen begnügt, sondern die Indikationsansprüche durch kontrollierte pharmakologische und klinische Studien absichert (vgl. Hänsel, 1987). Mittlerweile sind Phytotherapeutika auf hohem wissenschaftlichem Niveau erforscht. Viele Inhaltstoffe konnten mittels genauer Analyse- und Messmethoden isoliert und in ihrer Wirksamkeit bestätigt werden (vgl. Bühring, 2009). Grundlage der Phytotherapie sind pflanzliche Arzneimittel, die Phytopharmaka. Pflanzliche Arzneimittel enthalten als wirksame Bestandteile ausschließlich pflanzlichen Extrakt, die meist aus getrockneten, zum Teil auch aus frischen Pflanzenteilen gewonnen wird (vgl. Wiesenauer, 2006). Es gibt verschiedene therapeutische Einsatzmöglichkeiten von Phytopharmaka. Diese kann man in 10 Kategorien unterteilen: Therapeutische Einsatzmöglichkeiten von Phytopharmaka (vgl. Reichling, 2001) 1. Angst-, Spannungs- und Unruhezustände sowie Schlafstörungen (Droge: z.b. Baldrianwurzel) 2. Verschiedene Erkrankungen der Atmungsorgane, insbesondere Bronchitis (Drogen: z.b. Pfefferminzöl). 3. Herz- und Kreislaufbeschwerden (Drogen: z.b. Weißdorn). 4. Zerebrale und periphere arterielle Durchblutungsstörungen (Droge: Ginkgo-Blätter). 5. Erkrankungen der Verdauungsorgane, Leber- und Gallebeschwerden sowie Beschwerden im Intestinaltrakt (Drogen: z. B. Kamillenblüten) 6. Milde bis mittelschwere Depressionen (Droge: Johanniskraut). 7. Erkrankungen im Urogenitaltrakt (Drogen: z.b. Brennnesselkraut) 8. Gynäkologische Beschwerden (Drogen: Keuschlammfrüchte, Rhizom mit Wurzeln der Traubensilberkerze). 9. Steigerung der körpereigenen Abwehr (Droge: Pupurfarbenes Sonnenhutkraut). 10. Pflanzliche Dermatika/Externa zur Behandlung von Wunden, (Drogen: z.b. Arnikablüten) 4

5 3 Hauptteil Bei der Bearbeitung des Themas wurden in Rahmen dieser Ausarbeitung zwei Schwerpunkte gelegt, auf die im folgenden Teil näher eingegangen werden soll. Zunächst soll das Phänomen der natürlichen Antibiotika vorgestellt werden, um einen nachhaltigen Lösungsansatz zu der hochaktuellen Problematik der antibiotikaresistenten Keime aufzuzeigen. Das Phänomen an sich, sowie beispielhafte Experimente werden im Folgenden aufgezeigt. Zum anderen sollen exemplarisch Honig und andere Bienenprodukte näher erläutert werden. Angestrebt wird ein Verständnis für die Gewinnung und Bedeutung dieser Produkte. Auch das Bienenprodukt Propolis hat eine antibiotische Wirkung. Honig ist zudem lokal erhältlich und stellt somit eine ökologische Alternative zu industriellen Medikamenten dar. Im Rahmen dieser Arbeit war es den Verfassern möglich, mit dem Imker Peter Gauger vom Bienenzuchtverein Köln-Porz zu sprechen und von ihm viele wertvolle Informationen zu bekommen. Diese sollen im zweiten Teil der Arbeit dargestellt werden Pflanzliche Antibiotika- Geheimwaffe aus der Natur Antibiotika sind Substanzen, die einen so starken hemmenden Einfluss auf die Stoffwechselprozesse von Mikroorganismen haben, dass sie eine Vermehrung bzw. ein Weiterleben dieser Mikroorganismen unterbinden (Siewert, 2013). Antibiotika gehören auf der ganzen Welt zu den meistverordneten Medikamenten. Durch diesen häufigen Einsatz von Antibiotika haben viele Mikroorganismen Resistenzen gebildet, was im Fall von schweren Infektionen lebensbedrohlich werden kann, wenn Antibiotika nicht mehr wirken. Tödliche Krankheiten, die von antibiotikaresistenten Keimen verursacht werden, sind weltweit auf dem Vormarsch. Zudem kann durch das Abtöten der Mikroorganismen die Funktion des körpereigenen Immunsystems nicht ersetzt werden. Bei häufigem Antibiotikagebrauch wird das natürliche Gleichgewicht der nützlichen Mikroorganismen im Körper gestört und die Infektionsanfälligkeit steigt sogar an (vgl. Neumayer, 2008). Doch die Natur besitzt ihre eigenen, nebenwirkungsfreien Antibiotika. Viele Pflanzen, ätherische Öle und Lebensmittel wirken antibiotisch und werden darum als natürliche Antibiotika bezeichnet (vgl. Siewert, 20013). Die natürlichen Antibiotika werden im Gegensatz zu den herkömmlichen Antibiotika nicht bevorzugt chemisch, biotechnisch oder synthetisch hergestellt. Sie werden aus Pflanzen gewonnen, die diese Stoffe entwickelt 5

6 haben, um sich selbst wirkungsvoll gegen Bakterien, Viren und Pilze zu verteidigen. Deshalb wirken viele natürliche Antibiotika nicht nur gegen Bakterien, wie die chemisch hergestellten Antibiotika, sondern auch gegen Pilze und Viren. Natürliche Antibiotika vereinen antibakterielle und systemische Eigenschaften in sich. Ihre Wirkung beruht darauf, dass nicht einfach nur ein Mikroorganismus gehemmt oder abgetötet wird, sondern dass zugleich die Abwehrkräfte gestärkt, die Wundheilung gefördert, die Gewebsneubildung angeregt und die Funktion wichtiger Organe gesteigert wird. Zudem versorgen Heilpflanzen den Organismus mit Mineralien, Spurenelementen, Vitaminen, pflanzlichen Hormonen und weiteren Vitalstoffe. So führen natürliche Antibiotika durch die antibiotische Potenz der Pflanze und die Verbesserung des Allgemeinzustandes zur einer ganzheitlichen Behandlung (vgl. Neumayer, 2008) Antibiotisch wirkende Pflanzen Zu den wirkungsvollsten antibiotisch-wirkenden Pflanzen gehören Aloe Vera, Knoblauch, Zwiebel und Thymian. Es gibt noch viele weitere Pflanzen mit antibiotischer Wirkung. Die wirkungsvollsten antibiotisch-wirkenden Stoffe sind Propolis, Teebaumöl und GrapefruitExtrakt. Nachfolgend werden 3 antibiotisch wirkende Pflanzen vorgestellt, deren Wirkungen mittels der Ausbildung von Hemmhöfen Bakterien-Rasen (Bacillus mycoides; gewachsen in einem Weichagar-Nährboden) nachgewiesen wurden. Hemmhof Unter einem Hemmhof versteht man eine bakterienfreie Zone um eine antibakteriell wirksame Substanz auf einem Weichagar-Nährboden. Der Hemmhoftest wird genutzt, um die Wirksamkeit von Antibiotika nachzuweisen. Ist das Antibiotikum wirksam, bilden sich um die Substanz-Gemische ringförmige Hemmhöfe aus, in denen keine Bakterien wachsen (vgl. Neumayer). Knoblauch(Allium'sativum)' Antimikrobielle Wirkung von Knoblauch (unten) bzw. Knoblauchsaft (oben)aufbacillus'mycoides Wirkstoff:Allicin (Aufnahme: 1990 G. Jacobsen, Institut für die Pädagogik der Naturwissenschaften an der CAU Kiel) 6

7 Haupteinsatzgebiet:Verdauungsstörungen, MagenAundDarminfektionen 3 Dosierung:33 2A3ZehenalsTagesdosisbeiregelmäßigerEinnahmealsvorbeugendesMittel 5A10ZehenüberdenTagverteiltzurBehandlungvonDurchfällen Achtung: antibiotische Eigenschaften des Knoblauchs werden durch Erhitzen gemindert Pfeffer(Piper'nigrum) AntimikrobielleWirkungvonPfefferaufBacillus'mycoides Wirkstoff:Capsaicin Haupteinsatzgebiete: Verdauungsstörungen,Bronchitis (Aufnahme: 1990 G. Jacobsen, Institut für die Pädagogik der Naturwissenschaften an der CAU Kiel) Zimt(Cinnamomum'zeylanicum)' ' Antimikrobielle Wirkung von Zimt auf Bacillus'mycoides (Aufnahme: 1990 G. Jacobsen, Institut für die Pädagogik der Naturwissenschaften an der CAU Kiel) 7

8 Wirkstoff:ÄtherischesÖlmitdemHauptbestandteilZimtaldehyd,Eugenol Haupteinstzgebiet: MagenADarmABeschwerden,Nebenhöhlenentzündung,Erkältung,Bronchitis 3.2 Honig und andere Bienenprodukte Im#Gegensatz#zum#Zucker#ist#Honig#ein#Vollnahrungsmittel,#die#einzige#in#der#Natur#vorkommende# vorverdaute#nahrung,#mit#einer#unmenge#verschiedener#bestandteile#in#teilweise#sehr#geringen,#im# ganzen#aber#höchst#wirksamen#mengen.#(dany,#1995)# Wie entsteht Honig? Honig wird von den Bienen in Waben angelegt um im Winter überleben zu können. Durch die Photosynthese entsteht in den Pflanzen Glucose, diese wird z.t. umgebaut und in bestimmten Leitungsbahnen, den Siebröhren (Phloem), transportiert (Vgl. von der Ohe, 2014). Diese transportierte Flüssigkeit, die reich an Zuckern und anderen organischen Molekülen ist, bezeichnet man als Siebröhrensaft (Phloemsaft). Blütenpflanzen scheiden diesen als den uns bekannten Nektar aus. Dieser Rohstoff wird von den Bienen aufgenommen. Diese besitzen leckend-saugende Mundwerkzeuge, welche zu einem Rüssel, einem Saugrohr (Proboscis) zusammengelegt werden. In dem Rüssel bewegt sich die stark behaarte Zunge wie ein Kolben und flüssige Nahrung wird aufgesaugt. Diese gelangt dann in den Schlund (Pharynx) uns wird weiter durch die Speiseröhre (Ösophagus) in die stark dehnbare Honigblase geleitet. Hier wird der Nektar gelagert und es setzen schon erste Reifungsprozesse ein, welche der Entwässerung des Nektars dienen. Bereits am Eingangsbereich des Bienenstockes wird die Biene aufgefordert, ihren Honigblaseninhalt an eine futterabnehmende Bienen abzugeben. Diese nimmt den Nektar wiederrum in ihre Honigblase auf. Daraufhin entsteht eine Kette in der, der Nektar von Biene zu Biene gegeben wird. Am Ende der Kette ist das Wasser weiter verdunstet. Nun wird der Honigblaseninhalt von der letzten Biene in einer Zelle gelagert. Es schließt sich eine weitere aktive Trocknung an. Der Zellinhalt wird immer wieder aufgenommen, in eine andere Zelle ungetragen oder an Zellrändern platziert. Schließlich bleibt der Honig in der Zelle, die aber noch für einige Zeit unverdeckt ist. Die warme Stockluft sowie das Ventilieren der Bienen 8

9 sorgen für eine weitere Trocknung des Honigs, bis er reif ist. Ist der Honig reif werden die Zellen mit einem Wachsdeckel verschlossen. Was steckt drin im Honig? Was den Honig für uns so interessant macht, sind seine Inhaltstoffe und Eigenschaften. Hauptbestandteil des Honigs sind verschiedene Zuckerarten. Doch was ihn wertvoll macht, sein Aroma bedingt und seine positiven Eigenschaften verantwortet, sind die vielen, oft nur in geringen Mengen enthaltenen anderen Stoffe (Vgl. Dany, 1995). Generell unterscheiden sich die Bestandteile von Honigsorte zu Honigsorte stark. Jedoch ist jeder Honig eine hochkonzentrierte (etwa 80%-ige) Zuckerlösung, die neben den Hauptzuckern Fruktose und Glucose diverse weitere Zucker wie Saccharose, Maltose, Trehalose, Erlose, Melezitose und Raffinose aufweisen kann. Ein weiteren Anteil bildet der Wassergehalt welcher möglichst unter 17.0% gehalten werden sollte, da der Honig unter dieser Schwelle relativ sicher vor Gärung ist. Des weiteren sind im Honig in geringen Mengen Proteine, Enzyme und Aminosäuren vorhanden. Die Enzyme welche im Honig vorhanden sind wurden von den Bienen in der Futtersaftdrüse produziert. Weitere Quellen für Enzyme sind Pollen sowie Mikroorganismen. Im Honig kommen unter anderem folgende Enzyme vor: Invertase, Diastase, Glucoseoxidase, Katalase und saure Phosphatase. Die Hauptaminosäure stellt das Prolin da. Prolin ist im Gegensatz zu allen anderen Aminosäuren in jedem Honig in relativ großen Mengen vorhanden. Wahrend für viele andere Aminosäuren die Herkunft wohl eher in den verarbeiteten Rohstoffen zu sehen ist, kommt das Prolin hauptsächlich mit dem Speichel der Bienen in den Honig. Darüber hinaus sind Mineralien, Vitamine, Säuren, Hormone, Inhibine und Duftstoffe zu finden. Gesundheitliche Relevanz von Honig Nicht wegen einzelner Inhaltstoffe, sondern wegen deren Vielfalt und Kombination gilt Honig als wertvolles Lebensmittel. (Vgl. von der Ohe, 2014) Neben dem Zuckerspektrum spielen hier besonders die Spektren an Mineralstoffen, Enzymen und Säuren eine wichtige Rolle. Honig hat zum einen eine verdauungsfördernde Wirkung aufgrund seiner Zuckerzusammensetzung. Außerdem weist er eine wundheilende Zellregeneration und eine inhibitorische Wirkung auf Mikroorganismen auf. Deshalb sagt man Honig auch seine antibiotische Wirkung nach. Verantwortlich dafür ist vor allem die Wirkung der 9

10 Glucoseoxidase. Ihr Spaltprodukt Wasserstoffperoxid wirkt antimikrobiell. Die in jedem Honig enthaltenen natürlichen organischen Säuren scheinen ebenfalls an der antibiotischen Wirkung beteiligt zu sein. Weiterhin enthalten Honige unterschiedliche Mengen an Flavonoiden. Diese Flavonoide haben ebenfalls antibiotische Wirkungen. Die Flavonoide kommen zum Teil aus den Rohstoffen Nektar und Honigtau, viel mehr allerdings aus dem Propolis. In bakteriologischen Test konnte die hemmende Wirkung von Honig auf das Wachstum von Mikroorganismen belegt werden. Des weiteren soll Honig entgiftend für den Körper wirken und das Immunsystem stärken (Vgl. Lächler, 1998) Propolis Die Bienen verwenden Propolis zum einen als Baustoff für den Bienenstock. Mit dem Kittharz werden Wachsplättchen zusammengefügt, Risse und Sprünge in den Zellen repariert sowie der gesamte Stock gegen Hitze, Kälte und Feuchtigkeit isoliert. Mit Propolis wird auch bei Bedarf das Einflugloch des Stocks verengt, um äußeren Feinden das Endringen zu erschweren. Zum anderen dient Propolis als natürliches Antibiotikum zum Schutz des Bienenvolks vor möglichen Infektionen, die sich auf dem engen Raum leicht und rasch ausbreiten können. Auch für uns Menschen kann das Bienenkittharz Propolis als natürliches Antibiotikum genutzt werden. Propolis hat sowohl eine antibakterielle als auch eine antivirale Wirkung und im Gegensatz zu künstlichen Antibiotika wie Penezillin können Bakterien und Viren keine Resistenz gegen Propolis entwickeln. Zudem besitzt Propolis pilzabtötende Eigenschaften und stärkt die körperlichen Abwehrkräfte. Darüberhinaus wirkt es schmerzstillend, hilft bei Pilzerkrankungen, Stärkt die körperliche Abwehr, entgiftet und entschlackt den Organismus, Fördert den Wundheilungsprozess und regt Herz und Kreislauf an Pollen Beim Pollensammeln streift die Biene die Staubgefäße der Blüte, so dass der Blütenstaub an ihr haften bleibt. Den Pollen formt die Biene dann zu einem festen Kügelchen, dem Pollenhöschen. Die Biene trägt davon zwei, die an ihren Hinterbeinen haften. Im Bienenstock entfernen die Stockbienen die 10

11 Pollenhöschen und speichern den Pollen als Vorrat in Wabenzellen wie Honig. Zusammen mit Honig wird Pollen als Kraftnahrung von Ammenbienen an junge Bienenlarven verfüttert, die sich dadurch bemerkenswert schnell entwickeln. Der Pollen ist heute wegen seiner hochwertigen Inhaltstoffe ein gefragtes Nahrungs- und Heilmittel, das seinen festen Platz in der Bienenapotheke besitzt. Der Pollen beugt Mangelerscheinungen vor, indem er dem Organismus notwendige Biostoffe liefert, hat eine entgiftende Wirkung, Stärkt das vegetative Nervensystem und wirkt bei Stoffwechselproblemen. 4 Fazit Auch wenn man selbst viel dazu beitragen kann, gesund und fit zu bleiben, sind Krankheiten nicht immer zu vermeiden. Mit Hilfe der Pflanzenheilkunde können die meisten Erkrankungen selbst oder unter medizinischer Kontrolle erfolgreich behandelt werden. Das Heilen mit Pflanzen ist der ursprünglichste Weg zu heilen und er hat über Jahre Tradition. Seit dem 20. Jahrhundert gewinnt die moderne Pflanzenheilkunde (Phytotherapie) immer mehr an Bedeutung, da zunehmend die Nachteile der synthetisch hergestellten Medikamente in den Fokus kommen. Mittlerweile sind Phytotherapeutika auf hohem wissenschaftlichem Niveau erforscht und deren Wirkung bewiesen. Vorteile der Phytotherapie bestehen vor allem in der Verminderung von Nebenwirkungen, einem breiteren Wirkungs-Spektrum als herkömmliche Medikamente und eine ganzheitliche Behandlung durch den in Heilpflanzen enthaltenden Vitalstoffen. Die Nachhaltigkeit der Phytotherapie stellt ein weiteren Vorteil gegenüber der Pharmaindustrie da. Doch das weltweite Interesse an der Nutzung von Heilpflanzen führt zwangsläufig auch zu einem erhöhten Bedarf an diesen Pflanzen. Der Neuanbau und die Aufforstung von Wildpflanzen werden aber nicht im gleichem Maße vorangetrieben, was im Laufe der Jahre dazu führen könnte, dass einige Pflanzen in ihrem Bestand gefährdet sind (vgl. Grünwald, 2004). Um eine nachhaltigen Nutzung aufrechtzuerhalten, müssen dringend Gegenmaßnahmen eingeleitet werden 11

12 5 Literaturverzeichnis Bühring, U. (2011). Praxis -Lehrbuch der modernen Heilpflanzenkunde. Stuttgart: Karl F. Haug Verlag. Dany, B. (1995). Selbstgemachtes aus Bienenprodukten-Vollwertkost, Sportnahrung, Naturkosmetik, Naturheilmittel. Ehrenwirth Verlag. Günwald, D. J. (2004). Grüne Apotheke. München: Gräfer und UnzerVerlag. Lächler, G. L. (1998). Natürliche Gesundheit mit Propolis & Co. Südwest Verlag. Neumayer, P. (2008). Natürliche Antibiotika. Berlin: Ullstein Buchverlage GmbH. Ohe, W. v. (2014). Honig- Entstehung, Gewinnung, Verwertung. Kosmos Verlag. Siewert, A. M. (2013). Pflanzliche Antibiotika. München: Gräfe und Unzer Verlag GmbH. Wenzel, M. (2013). Meine Besten Heilpflanzen- Rezepte. München: Gräfe und Unzer Verlag. Volger,E. Brinkhaus, B. (2013). Kursbuch Naturheilverfahren- für ärztliche Weiterbildung. Urban & Fischer Verlag 12