Entwurf einer kulturlandschaftlichen Gliederung Bayerns als Beitrag zur Biodiversität
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- Willi Keller
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1 Bayerisches Landesamt für Umwelt Entwurf einer kulturlandschaftlichen Gliederung Bayerns als Beitrag zur Biodiversität 18 Rothenburger Land Stand: 2011 Lage Regierungsbezirk Landkreise Mittelfranken Ansbach, (Neustadt a.d. Aisch-Bad Windsheim) Naturraumeinheit Hohenloher und Haller Ebene, (Tauberland) Höhenlage m ü. NN Abgrenzung Der Raum stellt den bayerischen Anteil des überwiegend im benachbarten Baden-Württemberg liegenden Taubergrunds mit der ehemaligen Reichsstadt Rothenburg ob der Tauber und deren reichstädtischem Landgebiet dar. Rothenburg ist sowohl als Stadt, als auch in seiner Verflechtung mit dem Umland (ehemals von einer über 60 km umspannenden Landwehr umgeben) eine gut erhaltene, besonders charakteristische Kulturlandschaft. Das Gebiet umfasst neben der Stadt Rothenburg den Taubergrund bis zur bayerischen Staatsgrenze im Westen. Im Norden verläuft die Grenze zu den Mainfränkischen Gäulandschaften entlang der ehemaligen Landhege (noch in Resten erkennbar), im Osten wird die markante Trauflinie der Frankenhöhe zur Abgrenzung herangezogen. Der historische Grenzverlauf der Landhege verlief zwar hinter der Trauflinie, doch tritt diese Grenze abgesehen von wenigen Resten der Landwehr im Vergleich zur markanteren Reliefgrenze in den Hintergrund. Der Raum wird von Süden nach Norden gegliedert durch die Tauber, die vor allem im Bereich der Stadt und nördlich davon tief in die ansonsten weitgehend ebene Muschelkalkfläche eingeschnitten ist. Naturräumliche Gegebenheiten Relief Muschelkalkplatte mit teils steil in den Muschelkalk eingeschnittenen Flusstälern (Reliefsprünge bis zu 100 m), engen Talgründen und schmalen Wiesenauen von Lettenkeuper geprägte Stufenanstiege zur Frankenhöhe mittlere Höhenlage im Muschelkalkbereich zwischen m; Hanglagen im Anstieg zum Frankehöhe bis 500 m und darüber vereinzelt durch Erosion freigestellte felsige Sporne 1 von 8 Seiten
2 Rothenburger Feldflur, im Hintergrund bewaldeter Trauf der Frankenhöhe (Foto: W. Richter-Tietel) Geologie/Boden Muschelkalk und Lettenkeuper, überragt von der Traufstufe des Keuperberglandes (Frankenhöhe) die Böden aus dem anstehenden Muschelkalk und aus Lettenkeuper sind überwiegend nährstoffreich; in Teilbereichen sind Lössaufwehungen anzutreffen, aus denen sich besonders ertragreiche Böden entwickelten. Klima wärmebegünstigter Talraum; mit rund 650 mm Jahresniederschlag etwas regenreicher als die nördlich angrenzenden Gäulandschaften; Niederschläge steigen im Stau der Frankenhöhe bis rund 750 mm an Gewässer Tauber und Nebenbäche in engen Schluchttälern (z. B. Schandtauber, Vorbach, Steinbach); von Osten auch Stirnbäche aus den Trauflagen der Frankenhöhe, die häufig von Fischteichen begleitet sind Vegetation Muschelkalk- und Lettenkeuperbereiche aufgrund ertragreicher Böden überwiegend landwirtschaftlich genutzt, im Bereichen mit Lössböden fast durchgehend als Acker Wälder auf Kuppen und steilere Lagen beschränkt; typisch sind Mischwälder, meist trockene Eichen- Hainbuchenwälder, in Teilbereichen auch um die Jahrhundertwende angelegte Douglasienwälder, auf Blasensandsteinplateaus (Traufkante und Zeugenberge) auch Fichtenforste Auwaldstreifen entlang der Gewässer; fast lückenloser Uferbewuchs entlang der Tauber 2 von 8 Seiten
3 Geschichtliche Entwicklung Die Kulturlandschaft des Rothenburger Landes zählt zu den alten Kulturräumen Frankens. Steinzeitliche und bronzezeitliche Funde lassen auf eine frühzeitliche Besiedlung entlang der Tauber und ihrer Nebengewässer schließen. In der Hallstattzeit zeichnet sich eine bereits dichtere Besiedlung der Region ab, was anhand der vielen Ringwälle und keltischen Siedlungen auf Felsspornen des Taubertals zu belegen ist (z.b. keltische Fliehburg Finsterlohr). Entscheidenden Einfluss auf die Region hatte der Vorstoß der Franken nach dem Sieg gegen die Alemannen 496/497. Im Rahmen des Vorstoßes wurde in und um die Kulturlandschaft ein dichtes Netz an Königshöfen z. B. Königshofen an der Tauber und Gau-Königshofen gegründet. Um diese Königshöfe und neben den ehemaligen alemannischen Siedlungen haben sich fränkische Siedlungen gebildet. Die zunächst lockere Besiedlung wurde in karolingischer Zeit weiter ausgebaut und das Land flächenhaft, teilweise über Zwangssiedlungen, in Besitz genommen. Auf diese Zeit geht die Anlage von Burgen als Landsitz der königlichen Verwaltungsinstanzen (Ministerialien) zurück. Um die meist auf Felsspornen errichteten Burgen haben sich weitere Dörfer entwickelt. So wurde bei Rothenburg bereits früh der Sitz eines Grafengeschlechts errichtet, das allerdings Anfang des 12. Jahrhundert ausstarb und von den Hohenstaufern in der Folge zur Königsburg ausgebaut wurde (Topographischer Atlas von Bayern 1968: 68). Am weiteren Landausbau des Rothenburger Landes waren auch maßgeblich die Zisterzienserklöster Bronnbach und Frauental mit verantwortlich. Bis ins Hochmittelalter ist das Rothenburger Land durch eine Aufgliederung in unterschiedliche Herrschaftsbereiche gekennzeichnet (Deutschritterorden, Reichsritterschaften, Hochstift Würzburg, freie Reichsstadt Rothenburg). Die starke territoriale Zersplitterung führte zu einer vermehrten Bildung von Märkten und (Klein-) Städten und zur Entstehung neuer Wegeverbindungen. Ab der Ernennung Rothenburgs zur Freien Reichsstadt (1274) durch Kaiser Rudolf I. wurde die Kulturlandschaft bis zur Angliederung an Bayern 1803 maßgeblich von der Stadt Rothenburg beeinflusst. Durch strategische Landankäufe, die vor allem die Nahversorgung mit Nahrungsmitteln und Wirtschaftsgütern der Reichsstadt auch in Krisenzeiten sichern sollte, wurden die Besitzungen und Herrschaftsrechte der Freien Reichsstadt bis weit über die Stadtmauergrenze erweitert. Zum Schutz des weitläufigen Reichsstadtgebietes wurde um 1400 die Rothenburger Landhege angelegt. Raumstruktur und Kulturlandschaftscharakter Die Kulturlandschaft Rothenburger Land stellt eine hügelige Hochfläche dar, die durch das tief eingeschnittene Taubertal markant gegliedert und vom Anstieg zur Frankenhöhe im Osten eingerahmt wird. Die reiche Agrarlandschaft, in ihrem Wechselspiel aus Feldern, Bauernsiedlungen und wenigen Waldinseln sowie dem vielfältigen Nutzungsmosaik der terrassierten Tauberhänge wird von der mittelalterlichen Stadt Rothenburg ob der Tauber dominiert. Unter deren Einfluss ist die Kulturlandschaft heute noch durch eine Vielzahl historischer Kulturlandschaftselemente geprägt, wie z. B. Relikten der alten Landhege, Zeugnissen der historischen Landnutzung, etwa des Weinbaus, der Teichwirtschaft, der Schäferei oder der Waldnutzung, Relikten des historischen Mühlenwesens, der einstigen Ziegeleien und Kalkbrennereien (Büttner 2006: 10ff). Die Siedlungsstruktur des Agrarlandes auf der Hochfläche ist geprägt durch Haufendörfer, ehemals in Gewannflur, mit offen angelegten Höfen. Die Muschelkalkhänge oberhalb des Taubertals sind gekennzeichnet durch kleinere, ursprüngliche Winzerdörfer. In der Baustruktur sind sowohl die Ortschaften der höheren Lagen, als auch die Ortschaften im Taubergrund stark durch Fachwerkbauten mit fränkischem Steildach gekennzeichnet. Häufig sind Gebäude mit steinernem Erdgeschoss und Fachwerkobergeschoss) anzutreffen. 3 von 8 Seiten
4 Maßgeblich ist der Raum durch die mittelalterlich erhaltene Stadt Rothenburg beeinflusst. Noch heute weist die Stadt einen vollständig erhaltenen Stadtwall mit Graben, mehreren Torhäusern und Wachtürmen auf bzw. wurde nach Zerstörungen von Teilen der Altstadt im Zweiten Weltkrieg wieder aufgebaut. Rothenburg o.d. Tauber (Foto: W. Richter-Tietel) Zwischen 1383 und 1406 wurde das reichsstädtische Gebiet durch Landankäufe weit über die Stadtmauern hinaus erweitert. Zur Absicherung dieser Ländereien wurde die sogenannte "Rothenburger Landhege" angelegt. Die Bewohner der reichsstädtischen Ländereien waren dabei gegenüber der Reichsstadt zu Steuerabgaben und Landwehrdienst (Wach- und Militärdienst) verpflichtet. Die Landhege ist ein mit Büschen und Strauchwerk bepflanztes, mehrfaches Graben-Wall-System, das in 62 km Länge die Reichstadt und ihre Ländereien weiträumig umschloss. Die bis sechs Meter hohen Wälle wurden durch berittenes Wachpersonal, so genannten Hegereitern gesichert (Büttner 2006: 10 ff). Darüber hinaus wurde die Landhege zur Kontrolle des Verkehrs und der Warentransporte (Ein- und Ausfuhr) benutzt. Weitere wichtige Elemente der Landhege waren wassergefüllte Gräben, Kontrollstellen (Riegel, Schlüpfen) und Landtürme als Wachtürme. In späterer Zeit wurde die Landhege durch Zollhäuser und Hegereiterhäuser ergänzt. Obwohl große Teile der Landhege und ihrer Elemente verschwunden sind, haben sich Reste des ehemaligen Grabenwall-Systems (z. B. bei Reichardsroth, Großharbachl, Lichtel und Finsterlohr) bis heute erhalten. Darüber hinaus ist anhand von Flurnamen, lang gezogenen Flurstücken oder Grenzmarkierungen mit dem Rothenburger Wappen, so genannten Hegesteinen, der ehemalige Grenzverlauf noch zu erkennen. Innerhalb der Landhege wurde das Land vielfältig genutzt und sogar stadteigene Betriebe (Fischteiche, Kalkbrennereien, Landwirtschaftsbetriebe, Ziegeleien, Schäfereien) begründet. Sie sollten die Selbständigkeit der Reichsstadt und Versorgung mit Lebensmitteln und notwendigen Waren auch in Krisenzeiten bewahren. Eine große Bedeutung kam dabei dem Ackerbau zu. Auf den teilweise lössbedeckten Böden wurden historisch Getreide (Weizen und Braugerste), Zuckerrüben und Gemüse angebaut. 4 von 8 Seiten
5 Reste eines Grabenwalls der ehemaligen Landhege (Foto: W. Richter-Tietel) Landhege Wehrturm bei Lichtl (Foto: W. Richter-Tietel) Weitere Bedeutung zur Versorgung mit Nahrungsmittel hatte einst die Fischzucht, die im 14. und 15. Jahrhundert maßgeblich durch geistliche Grundherren, die den Fisch als Fastenspeise benötigten, ausgebaut wurde. Einzelne Teiche (Lindleinsee, Schwanensee, Tränkweiher, Igelsee) wurden auch als eine Stadtverteidigungsanlage eingesetzt. Dabei wurden die einzelnen Stillgewässer mit dem so genannten Bauerngraben verbunden. Als halbkreisförmige, nach Osten ausgerichtete Seenkette bildeten die so verbundenen Stillgewässer ein natürliches, schwer überwindbares Hindernis zur Stadtverteidigung (Büttner 2006: 13). Die meisten Seen der ehemaligen Seenkette sind heute jedoch verlandet oder wurden in Grün- und Ackerland umgewandelt. Spuren der alten Teiche, Seen und der damit zusammenhängenden Teichwirtschaft lassen sich noch in Form von aufgeworfenen Dämmen, sowie anhand von "Weiherhäuschen" belegen. Die Weiherhäuschen - kleine turmartige Anlagen mit Steinsockel und Fachwerkaufsatz dienten zum Schutz der Weiher und Fischbestände. Zu nennen ist hier das Topplerschlösschen, das bereits von Albrecht Dürer gemalt worden ist. An den süd- und südwestexponierten Muschelkalkhängen wurde früher intensiv Weinbau betrieben. Der Weinbau hatte im 15. und 16. Jahrhundert seine Blütezeit, ging aber, wie in anderen deutschen Weinanbaugebieten ab 1700 stark zurück. Heute wird nur noch auf sehr wenigen Standorten Wein angebaut, doch sind die Spuren des ehemaligen Weinbaus unverkennbar. Neben der Ausbildung von Weinbausiedlungen mit typischer Bauform finden sich als Relikte des Weinbaus noch mächtige Steinriegel, Lesesteinwälle, sogenannte Rasseln (Topographischer Atlas von Bayern 1968: 68), die oft mit Wildhecken bestanden sind, hangparallele Weinbergsmauern und die kleinteilige Parzellierung der Weinbergshänge. Die Ackerflur und die Weinberge der Region sind reich mit Feldkapellen und Flurdenkmälern ausgestattet. Vielfach sind die ehemaligen Weinberghänge und Uferterrassen heute von Obstanbauflächen vereinnahmt. Obstplantagen mit Äpfeln, Birnen und vor allem Steinobst ziehen sich entlang der Talhänge. Basierend auf diesen Obstanbau hat sich in der Region auch eine kleine obstverarbeitende Industrie angesiedelt. 5 von 8 Seiten
6 Entscheidende Bedeutung für die wirtschaftliche Entwicklung der Stadt Rothenburg und die gesamte Region hatten die vielen historisch belegten Mühlen. Aufgrund der hohen Fließgeschwindigkeit der Tauber haben sich unterhalb der Stadt Rothenburg zahlreiche Mühlen angesiedelt. Die Mehrzahl der Mühlen diente als Getreidemühlen. Doch kommen auch Säge-, Stampf-, Walk-, Schleif-, Öl-, Gips-, Tabak- und Pulvermühlen sowie Hammerschmieden vor. Diese historischen Mühlen werden zwar häufig nicht mehr betrieben, prägen jedoch weiterhin die Flüsse und Talräume der Region. Gut erhaltene Exemplare sind die Fuchs- und die Bronnenmühle. Steinmühle an der Tauber (Foto: W. Richter-Tietel) Die gewerblich-industrielle Entwicklung des Rothenburger Landes beschränkte sich weitgehend auf den örtlichen Bedarf. Dies ist unter anderem auf das geringe Vorkommen an Bodenschätzen zurückzuführen. Vorhandene Rohstoffe dienten überwiegend der Versorgung der lokalen Nachfrage. Bedeutung hatte dabei der Abbau von Gips als Düngemittel und als Baustoff sowie Braunkohle als Energieträger für die Eisenherstellung. Historische und zum Teil noch heutige Bedeutung hat der Abbau von Sandstein, Sanden und Tonen. Als Relikte des intensiven Gesteinsabbaus haben sich Flachwasserweiher gebildet (z. B. Harlanger Weg, Heideweiher). Aufgrund des starken Laubeinfalls auch als "Schwarze Wasser" genannt, bilden heute amphibienreiche Feuchtbiotope mit großer Bedeutung. Weitere Wirtschaftszweige waren Korbflechterei und Lederverarbeitung (Gerberei). Spuren dieser Nutzungsformen stellen die Eichenschälwälder (Gerbstoffgewinnung aus Eichenrinde) zwischen Walkersdorf und Obergailnau und die Kopfweidenbestände bei Insingen dar. Historisch liegt die Stadt Rothenburg und die Kulturlandschaft an einem Drehkreuz des westmittelfränkischen Verkehrs (Büttner 2006: 21). In ihr bündeln sich viele historische Handelsstraßen (Weinstraße, Heerstraße, Seelensteig, Blinksteig, Hohe Straße), die zur Blüte der Stadt und der Region beigetragen haben. Über wichtige Steige (Speierer Steige, Schweinsdorfer Steige, Rotsteige) war die Landschaft auch mit den wichtigen Wirtschafträumen jenseits der Keuperstufe verbunden. Zahlreiche repräsentative Alleen, z. B. bei Bettenfeld und Leuzenbronn, Obstbaumalleen, sowie Hohlwege und Wegkreuze, z.b. Abschnitte des Schweinsdorfer Steige in der Frankenhöhe (Büttner 2006: 21), sind als historische Landschaftselemente noch erhalten. Ab dem 18. Jahrhundert richteten die Markgrafen von Brandenburg-Ansbach ihre Handelswege und Verkehrsverbindungen zwischen ihren Territorien neu aus. Durch dieses Vorgehen wurden die Handelsströme an Rothenburg vorbei geleitet, was der alten Reichsstadt ihre ökonomische Basis entzog. Mit der 1803 vollzogenen Eingliederung 6 von 8 Seiten
7 Rothenburgs nach Bayern und der Abtrennung weiter Teile des Landgebietes an Württemberg verlor Bayern das Interesse an einer Verkehrserschließung des grenznahen Gebietes. Lange war die Region sowohl durch das Schienennetz als auch das Straßennetz infrastrukturell nur schlecht erschlossen und zählte zu den dünn besiedelten Räumen Bayerns. Dies mag auch dazu beigetragen haben, dass sich das mittelalterliche Stadtbild Rothenburgs weitestgehend erhalten konnte. Heute ist das Rothenburger Land über die Autobahn A7 unmittelbar an das internationale Straßennetz angebunden. Bereits früher ist die Kulturlandschaft ein beliebtes Reiseziel und Anziehungspunkt für Erholungssuchende und Künstler gewesen. Eine bis ins Mittelalter zurückreichende Tradition hat z. B. das Rothenburger Wildbad, eine Schwefelheilquelle unterhalb der Stadt Rothenburg (Büttner 2006: 10ff). Als Künstler sind Ludwig Richter und Carl Spitzweg zu erwähnen, die längere Zeit in Rothenburg arbeiteten. Tilmann Riemenschneider wirkte als Holzbildhauer in Rothenburg und seiner Umgebung. Heute ist die Kulturlandschaft von zahlreichen Wander- und Radwegen durchzogen, auf denen man die reiche Kulturlandschaft mit ihren historischen Spuren erfahren kann (Romantische Straße, Taubertal-Radweg "Liebliches Taubertal"). Jährlich lockt auch das Taubertal-Festival jüngere Leute in die Region. Vor allem der Städtetourismus hat für die Region eine große Bedeutung. Untereinheiten Hohenloher Ebene Nur geringfügig am Rand in das Gebiet hereinragendes, sehr früh besiedeltes lössüberdecktes Ackerland. Rothenburger Landhege (Rothenburger Landwehr) Um das reichsstädtische Landgebiet der Stadt Rothenburg angelegtes System aus Verteidigungsanlagen, bestehend insbesondere aus einem 62 km langen, mehrfachen Wall-Graben-System, Wehrtürmen, Kontrollpunkten und weiteren Elementen. Biodiversität Die Vielfalt kulturlandschaftlicher Elemente im Rothenburger Land geht einher mit vielfältigen Lebensräumen für Pflanzen und Tiere. Besondere Bedeutung für die biologische Vielfalt haben z. B. wärmeliebende Mischwälder in Steillagen Lesesteinwälle und Hecken Weinbergsmauern, Trockenrasen im Muschelkalk und auf Gips Hutungen und extensive Weiden Lebensraumkomplexe aus Streuobstbeständen, extensiven Wiesen, Hecken u.a. Kleinstrukturen aufgelassene Steinbrüche Teiche und andere Kleingewässer (z.b. Lindleinsee) Fließgewässer und Auenlebensräume an Tauber und Nebengewässern Einzelne Gebiete sind als Naturschutzgebiet bzw. Natura 2000-Gebiet gesichert, z. B. NSG Vogelfreistätte Großer und Kleiner Lindleinsee 7 von 8 Seiten
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