Empfindlichkeit und Robustheit der Projektregionen gegenüber den Folgen des Klimawandels. Einführung in die Arbeit in Kleingruppen

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1 Empfindlichkeit und Robustheit der Projektregionen gegenüber den Folgen des Klimawandels Einführung in die Arbeit in Kleingruppen Referent: Patrick Thur (M.Sc.) Wildau, 11. März 2010

2 Gliederung 1. Was sind Empfindlichkeit und Robustheit? 2. Welche Rolle spielen diese in Bezug auf die Anpassung an die Klimafolgen in den Planungsregionen? 3. Wie werden sie ermittelt? (erste methodische Ansätze)? 4. Vorbereitung der Kleingruppenarbeit zur Verwundbarkeit der Projektregionen Folie 2

3 Definition Empfindlichkeit und Robustheit Empfindlichkeit: Anfälligkeit (der Regionen) gegenüber den zu erwartenden nachteiligen Auswirkungen des Klimawandels synonym: Verwundbarkeit Robustheit: Fähigkeit (der Regionen), nachteilige Auswirkungen des Klimawandels abzufedern und entstehende Chancen zu nutzen synonym: Widerstandsfähigkeit, Resilienz zusammenfassend und nachfolgend: Vulnerabilität Folie 3

4 Bedeutung der Vulnerabilität in der Projektarbeit Warum ist es wichtig, die Vulnerabilität für die Planungsregionen detailliert zu ermitteln? Raumbezogene Konkretisierung der Aussagen regionaler Klimamodelle Einschätzen veränderter Rahmenbedingungen, Risiken und deren Folgen für das regionale Mensch- Umwelt-System Ableiten von Bedarf, Art, Umfang und Dringlichkeit und Ort von Anpassungsaktivitäten Entwicklung konkreter (planerischer) Anpassungsmaßnahmen für die Regionen Folie 4

5 Definition Vulnerabilität... gibt an, inwieweit ein System (Mensch-Umwelt- System) für nachteilige Auswirkungen z.b. der Klimaänderungen (...) anfällig ist bzw. nicht fähig ist, diese zu bewältigen. IPCC (2007) Vulnerabilität beinhaltet auch die Resilienz eines Systems! Resilienz = Fähigkeit zur Selbstregulation; Störungstoleranz; Robustheit Folie 5

6 Definition: Vulnerabilität Vulnerabilität einer Region setzt sich zusammen aus: (nach IPCC 2007) - Exposition Inwieweit ist eine Region Klimaänderungen ausgesetzt? regionale Merkmale des Klimawandels (Klimastimulus) - Sensitivität (Empfindlichkeit) Wie empfindlich ist ein Mensch-Umwelt-System gegenüber dem Klimawandel? Klimasensitivität eines Systems - Anpassungskapazität Wie hoch ist Fähigkeit des Systems zur Anpassung an den Klimawandel? Robustheit / Resilienz eines Systems Folie 6

7 Ermittlung der Vulnerabilität von Regionen Klimawandel Exposition Sensitivität mögliche Auswirkungen des Klimawandels Anpassungskapazität Vulnerabilität nach ZEBISCH (2009) Maßnahmen zur Anpassung Folie 7

8 Schematische Darstellung der Vulnerabilität von Regionen primäre und sekundäre Wirkungen des Klimawandels auf die Region als vulnerables System Exposition Sensitivität Einflüsse des KW (Klimastimulus) Region als klimasensitives, vulnerables System regionale Auswirkungen des KW Anpassungskapazität menschliche Einflüsse parallele (zivilisatorische) Zustandsänderungen Veränderung der Umweltbedingungen sekundäre Auswirkungen (mittelbar) proaktive Anpassungsstrategien z.b. der räumlichen Planung Grundlage: STOCK et al. (2009) (Darstellung verändert) Folie 8

9 Vulnerabilität von Regionen: Faktoren Klimastimulus Klimasensitive Systeme / Sektoren menschliche Einflüsse Klimawirkung (positiv/negativ) Lange Trockenperioden Landwirtschaft Landnutzungsart, Sortenwahl Ertragseinbußen Abnahme der Niederschläge Grundwasser, Oberflächengewässer Wassermanagement Wassermangel, Funktionsverlust von Gewässern Stürme Forstwirtschaft Baumarten und Pflanzverbund Sturmschäden Starkniederschläge Siedlungen Flächenversiegelung Hochwasser Hitzeperioden Siedlung und Infrastruktur Sozialstruktur, Raumplanung Gesundheitsschäden veränderte Klimazonen Ökosysteme Landnutzung und Naturschutz Veränderung Artenzusammensetzung Beispielhafte Darstellung der Vulnerabilität in Regionen nach STOCK et al. (2009) (verändert) Folie 9

10 Anpassungskapazität Welche Faktoren beeinflussen die Anpassungskapazität (Robustheit) von Regionen gegenüber dem Klimawandel? Ökonomie Technologie Infrastruktur Information und Bildung Forschungsprojekte Institutionelle Kapazitäten Gleichberechtigung bzgl. der Verteilung entstehender Ressourcendefizite Folie 10

11 Vulnerabilitätsanalyse: Methodik Erste methodische Ansätze zur Ermittlung der regionalen Vulnerabilität: Entwicklung von Indikatoren und Kriterien für Robustheit und Empfindlichkeit Inhalts- und raumbezogene Herangehensweise Zusammenführung von inhalts- und raumbezogenen Erkenntnissen Bewertung von Exposition, Sensitivität und Anpassungsfähigkeit Zusammenführung der Ergebnisse zur Vulnerabilität Zeithorizont: analog zu verwendeten Klimaszenarien Folie 11

12 Vulnerabilitätsanalyse: Vorgehensweise Datenerhebung und auswertung Einbeziehung sektorenspezifischer Ergebnisse anderer Teilprojekte aus INKA BB (Fach-AG) Aussagen regionaler Fachexperten und Akteure erste Ergebnisse auf dem nächsten Workshop im Herbst Folie 12

13 Ziel der Analyse Was soll das Ergebnis der Analyse sein? Flächendeckende Aussagen zur Vulnerabilität der Planungsregionen UM-BAR und L-S Identifikation von Hot-Spots: tiefergehende Untersuchungen Robuste Gebiete als mögliche Orientierung (Entwicklungsziele) Grundlage für die nächsten Arbeitsschritte: Szenarienerstellung & Leitbildentwicklung (regionalplanerische Musterkategorien) erste Erkenntnisse zu (regional-) planerischem Anpassungsbedarf in den Regionen Folie 13

14 Arbeit in Kleingruppen Folie 14

15 Kleingruppenarbeit Akteursbeteiligung / Einbeziehung von Experten: Kleingruppenarbeit zu ausgewählten Sektoren 3 Arbeitsgruppen: AG 1: Wassermanagement, Naturschutz und Tourismus AG 2: Landwirtschaft, Forstwirtschaft und Fischwirtschaft AG 3: Siedlung, Infrastruktur und Energie Auswahl der Arbeitsgruppen: nach wesentlichen Bereichen klimarelevanter Landnutzungsstrukturen sowie bereits identifizierten Problemfeldern Folie 15

16 Ziele der Kleingruppenarbeit Was soll die Gruppenarbeit erreichen? Erarbeiten von Anhaltspunkten für die nachfolgende wissenschaftliche Analyse regionaler Vulnerabilität sektoral räumlich (regional) Vermittlung von Expertenwissen zu besonders vulnerablen Bereichen an das Projekt Gegenseitiger Austausch zum Thema Vulnerabilität Bewusstsein schaffen für Vulnerabilität Folie 16

17 Ablauf der Kleingruppenarbeit Herausarbeiten von Schwerpunkten in der gemeinsamen Diskussion: Wo sind die Regionen räumlich und sektoral besonders empfindlich oder robust? Formulierung entsprechender Thesen Definieren räumlicher Hot Spots: besonders empfindliche oder resistente Raumausschnitte, die für eine tiefergehende Untersuchung geeignet erscheinen (Lupenbereiche) Folie 17

18 Organisation der Kleingruppenarbeit Ort: Seminarräume , Haus 215 Zeit: Arbeit in Gruppen ab Präsentation und Diskussion der Ergebnisse im Plenum ab ca Impulsreferate Folie 18

19 Danke für Ihre Aufmerksamkeit & viel Erfolg bei der Arbeit in den Kleingruppen!