Rekonstruktion des Renaissancesaals im Schloss Erbhof

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Carl Arnold
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Rekonstruktion des Renaissancesaals im Schloss Erbhof Seit Dezember 2011 laufen die Arbeiten für die Rekonstruktion des Renaissancesaals im Schloss Erbhof auf Hochtouren und

Es ist für die Samtgemeinde Thedinghausen als Eigentümerin des Erbhofes ein bisher einmaliges Projekt, in dem ein aus dem Jahr 1620/1621 stammender Renaissancesaal wieder

Der Erbhof birgt auch noch heute sehr viele Geheimnisse. Es wurden noch originale der maßgeblichen Gestaltungselemente vom Renaissancesaal gefunden.

1 Rekonstruktion des Renaissancesaals im Schloss Erbhof Seit Dezember 2011 laufen die Arbeiten für die Rekonstruktion des Renaissancesaals im Schloss Erbhof auf Hochtouren und werden Ende 2013/Anfang 2014 zum Abschluss kommen. Geschichtliche Informationen zum Schloss Erbhof findet man unter Dieser Beitrag soll Informationen und Bilder über den Bauablauf im Renaissancesaal bieten. Es ist für die Samtgemeinde Thedinghausen als Eigentümerin des Erbhofes ein bisher einmaliges Projekt, in dem ein aus dem Jahr 1620/1621 stammender Renaissancesaal wieder originalgetreu aufgebaut wird. Manch einer wird sich fragen, warum man so genau weiß, wie der Saal 1620/1621 ausgesehen hat. Der Erbhof birgt auch noch heute sehr viele Geheimnisse. Es wurden noch originale der maßgeblichen Gestaltungselemente vom Renaissancesaal gefunden. Hierbei handelt es sich um: - Bemalte Deckenbalken mit hölzernen Abhänglingen - Geschnitzte Eichenfensterstöcke - Bodenfliesen (c. 2,5 3 cm stark) - Sandsteinkamin mit Bekrönung - Wandmalereien (Bild von den bemalten Deckenbalken)

2 (Bild von den geschnitzten Eichenfensterstöcken) (Bild von den Bodenfliesen)

3 (Foto Kamin Konsole) (Foto Wandmalerei Darstellung eines hölzernen Abhänglings)

4 An dieser Stelle soll jetzt ein Bauablauf dargestellt werden, damit man sich vorstellen kann, wie man bei einem solchen Projekt vorgeht. Es ist für ein so historisch einzigartiges Gebäude von höchster Wichtigkeit, dass die Substanz gegen jegliche Einflüsse von außen geschützt wird. Von daher war zunächst die Volleinrüstung des Schloss Erbhofes mit Wetterschutzdach und Volleinplanung erforderlich. Das Wetterschutzdach ist deshalb erforderlich gewesen, weil der Erbhof ein neues Schieferdach bekommen hat. Und in dieser Zeit durfte natürlich kein Regen in das Gebäude eindringen. Der eine oder andere fühlte sich an den Künstler Christo erinnert, der den Reichstag einmal eingepackt hatte. Warum können Sie den anliegenden Bildern entnehmen. (Gerüstaufbau)

5 (Gerüstaufbau mit Wetterschutzdach) (Gerüst fertig aufgebaut und eingeplant)

6 (Gerüst von innen über dem Erbhof) Als nächster Schritt stand die Ertüchtigung der Beckenbalken an. Diese waren mal beim Übergang in das Mauerwerk mal abgefault und alle mit einem Sattelholz unterfangen worden. Sie sollten aber wieder vollständig durchgängig sein und später wieder bemalt werden. Die statische Herausforderung bestand darin, die alten Deckenbalken mit neuen Teilstücken im Wandbereich so zu verbinden, dass diese die Kräfte des großen Dachstuhls aufnehmen können. Hinzu kommen, dass man später nicht erkennen darf, dass diese verbunden sind. Deshalb mussten die Deckenbalken von oben verbunden werden. Hierzu wurden die alten und die neuen Balken eingeschlitzt. Dort wurde ein T-Träger aus Glasfaserverstärkten Kunststoff eingeklebt und verschraubt. Dieses Verfahren wurde weltweit erst das zweite Mal angewendet und war von den Zimmerleuten eine handwerkliche Meisterleistung.

7 (Foto vom Dachstuhl) (Defekte Deckenbalken von oben)

8 (Einschlitzen eines neuen Teilstücks vom Deckenbalken) (Einsetzen eines GFK-Profils)

9 (Mit GFK-Profil verbundener Deckenbalken) Als nächster Schritt stand die Neueindeckung des Schieferdaches an. Für ein Schieferdach ist eine Volleinschaltung notwendig. Erst danach können der Schiefer verlegt werden. Die Schiefer wurden nach Altdeutscher Deckung verlegt. Die Altdeutsche Deckung wird als normaler Hieb, scharfer Hieb und stumpfer Hieb angeboten und mit Gebindesteigung verlegt. Durch die Gebindesteigung soll erreicht werden, dass das anfallende Wasser von der Überdeckung abgeführt wird. Die Gebindesteigung ist dabei abhängig von der Dachneigung (je steiler das Dach, desto geringer die Gebindesteigung). Die Besonderheit der Altdeutschen Deckung drückt sich darin aus, dass Decksteine unterschiedlicher Höhen und Breiten verwendet werden, und eine Verjüngung der Gebinde von Traufe zu First stattfindet. Merkmale sind unterschiedlich große Steine, die so verlegt werden, dass am First die kleinsten und an der Traufe (mit dem größten Wasseranfall) die größten Decksteine zum Einsatz kommen. Dadurch wirkt das Dach schöner und höher. Die Altdeutsche Deckung eignet sich durch ihre Variabilität besonders für anspruchsvolle und komplizierte Dachgeometrien. Sie wird auch die Königin der Deckarten genannt und ist eine schwierige und handwerklich anspruchsvolle Deckart.

10 (Volleingeschalter Dachstuhl) (Schieferdachdecker bei der Arbeit)

11 (Fertiges Schieferdach)

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