Fernwärme Saanen-Gstaad aus Investorensicht. Claude Minder Abteilungsleiter Wärme/GFM Energie Elektra Baselland ( EBL) Liestal
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- Dieter Berger
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1 Fernwärme Saanen-Gstaad aus Investorensicht Claude Minder Abteilungsleiter Wärme/GFM Energie Elektra Baselland ( EBL) Liestal Contracting-Modell eines regionalen Fernwärmeprojektes Versorgungsgebiet, Kundenstruktur Bearbeitungsstrategie Energieholz-Sortiment und Logistik Technik Wärmeerzeugung und -verteilung Eckpunkte des Investitionsentscheides Investitionen, Subventionen, Tarifmodell P A U L S C H E R R E R I N S T I T U T
2 Fernwärme Saanen-Gstaad aus der Investorensicht Nachdem etliche Versuche, das Projekt Fernwärme Saanen-Gstaad mit privaten Organisationen aufzuziehen gescheitert sind, wurde es von der Gemeinde Saanen, dem Auftraggeber, auf neuem Wege aufgegleist. Zusammen mit dem lokalen Energieberater Herr O. Rychener wurde ein Lösungsansatz gesucht und gefunden. Das Projekt wurde von Swiss Contracting ausgeschrieben, worauf interessierte Contractoren ihre Offerten einzureichen hatten. Unter 5 Anbietern hat die EBL dann den Zuschlag für die Projektausführung erhalten. Im September 2005 wurde die Projektdefinition und die Projektentwicklung gestartet. Als Basis diente eine Machbarkeitsstudie, welche von Herr A. Jenni, Firma Ardens, durchgeführt wurde. Das Projektteam der EBL hat in einem 1. Schritt das Conceptual Design erarbeitet. Im Wesentlichen ging es um die Verifizierung der Machbarkeitsstudie und die Systemoptimierung. Der Standort der Energiezentrale spielte dabei eine bedeutende Rolle. Aufgrund des Energieabsatzes in Gstaad (20 GWh von Total 28 GWh) wäre es optimal gewesen, die Zentrale in der Nähe von Gstaad zu platzieren, um so möglichst wenig Transportweg in Kauf nehmen zu müssen. Trotz intensiven Bemühungen konnte - aus verschiedenen Gründen - dieser Wunschstandort nicht realisiert werden. Letztendlich blieb nur noch die Lösung, die Zentrale in der Dorfrüti unterhalb des Flugplatzes zu erbauen. Der Standort befindet sich in einiger Entfernung zu den Wohngebieten, sodass die Emissionen von der Bevölkerung und den Feriengästen nicht wahrgenommen werden. Jedoch muss die Energie über eine Distanz von 3 km bis nach Saanen transportiert werden, ohne dass auf diesem Teilstück ein Kunde ausgeschlossen wird. Die Wärmeerzeugung erfolgt mittels bivalenter Holzschnitzelfeuerungen. Offen ist, ob zu einem späteren Zeitpunkt eine WKK-Anlage mittels ORC-Verfahren nachgerüstet werden soll. Die Wärmeleistung der Zentrale beträgt 10'600 kw, die der Kunden 14'800 kw. Die zwei Holzfeuerungen, mit insgesamt 6'400 kw Feuerungsleistung, erzeugen 93% der Energie mittels Holzschnitzeln aus den umliegenden Wäldern bzw. aus der Region Saanenland, Pays d Enhaut. Insgesamt 47'000 Sm3 aus unbelastetem Altholz, Waldholz, Sägereirestholz, Rinde, Landschaftspflegeholz und Schlagabraum werden durch die Firma Enhosag aufbereitet und in der Dorfrüti der Wärmezentrale zugeführt. Aufgrund spezieller Klimagegebenheiten (lange und schneereiche Winter) ist eine anspruchsvolle Logistik erforderlich, d. h. ein relativ grosses Schnitzellager zur Sicherstellung des Betriebes ist notwendig. Für die Beschickung der Zentrale mit Holzschnitzeln wird ein Pneulader eingesetzt. Der Energieabsatz von 28 GWh wird zu 50% von Schlüsselkunden (Hotels, öffentliche Bauten) abgedeckt. Der Rest von kleineren und grösseren ganzjährig bewohnten Bauten oder aber auch von Ferienhäusern und Chalets, welche nur saisonal benutzt, teilweise jedoch ganzjährig beheizt werden. Der Investitionsentscheid der EBL vom September 2006 wurde durch das grosse Kundeninteresse und die Aussicht auf Fördergelder durch den Kanton Bern begünstigt. Bei der Stiftung Klimarappen gilt das Projekt als förderungswürdig, sodass auch von dieser Seite mit einem Beitrag gerechnet werden kann. Der Investor EBL rechnet mit einer Zeitspanne von 3-5 Jahren bis der geplante Energieabsatz von 28 GWh realisiert ist. Der Zielausbau sieht vor, dass dereinst maximal 31 GWh abgesetzt werden könnten. Das Projekt der Fernwärme Saanen-Gstaad ist ein wegweisendes Schwerpunktprojekt. Die EBL hat als strategische Ausrichtung die Realisierung von Schwerpunktsprojekten im Bereich erneuerbarer Energien definiert. Die EBL arbeitet an der Energiezukunft und will sich als einen der grössten Biomassenverwerter der Schweiz weiter im Markt etablieren sowie die Präsenz laufend verstärken.
3 Fernwärme DIE KOMFORT-ENERGIE Fernwärme Saanen-Gstaad aus Investorensicht Claude Minder, Abteilungsleiter Wärme, EBL 1 Projektablauf Fernwärme Saanen-Gstaad Phase 1 Studie/Vorprojekt Phase 2 Projektdefinition Projektinitiierung Machbarkeitsstudie Machbarkeit technische Konzeptvariante Evaluation technische Variante Akquisition Kunden Berechnung Wirtschaftlichkeit Projektdefinition Konzept Trägerschaft und Finanzierung Leistungen Contracting Projektentwicklung Start Projektentwicklung Oktober 2005 Phase 3 Projekt/Ausführung Projektierung Akquisition Kunden Bau/Installation Anlage Inbetriebnahme Wärmeprojekt Leistungen Contracting Projektrealisierung Projektentscheid Sept 2006 Inbetriebnahme 1. Etappe Juni
4 Synthese FUNKTIONALE BETRACHTUNG zusätzliche Anforderungen IST heutiger Zustand funktional dargestellt Konzept mit umfassenderen Funktionen Haupt-, Nebenfunktionen SOLL neuer Zustand funktional dargestellt heutige Funktionen verstehen notwendige Funktionen erfüllen heutiger Zustand mit heutigen Mitteln Wie - Womit Apparatur, Geräte etc. Sollkonzept Wie Wertanalyse INSTRUMENTALE BETRACHTUNG 3 Instrumentale Betrachtung Biomasse Heizzentrale Wärmeverteilung Netzpumpengruppe Hausstationen Wärme Erzeugung von: Heizungs- und Prozesswärme Elektrischen Strom Flüssigen Treibstoff Synthesegas, Heizgase Transportsystem: Rohrleitungszirkulationssystem Elektrische Leitungen Tanksystem, Rohrleitung Gasleitungssystem Umformung: Wärmetauscher
5 Funktionale Betrachtung; Anforderungen Emissionen, Wirkung auf Ökosystem 5 Vollkosten Dorfrütti Projekt bis Tiefe Conceptual Design erarbeitet Kosten wurden im Einzelnen erhoben Für grössere Aggregate wurden Offerten eingeholt Team mit grosser Erfahrung Kostengenauigkeit +/- 10% 6 3
6 Wärmeversorgung Saanen-Gstaad Kennzahlen: Wärmebedarf, Auslegung kwh/a Wärmeleistung Kunden kw Wärmeleistung Zentrale kw Schnitzelfeuerung 93% kw Ölfeuerung 7% kw Gleichzeitigkeit Wärmeleistung 72% Voll-Laststunden h Kundenanlagen (Vollausbau) 124 Anlagen Temperaturniveau VL C / RL C Nenndruck PN 40 / PN 25 / PN16 7 Zentralen-Standort Dorfrütti 8 4
7 Zonenkonzept Erschliessung Saanen Gstaad Hauptleitung 9 Brennstoff Sortiment: Altholz (unbelastet) Sm 3 Anteil 30 % Waldholz Sm 3 Anteil 30 % Sägereirestholz Sm 3 Anteil 25 % Landschaftspflegeholz, Schlagabraum Sm 3 Anteil 15 % Summe Bedarf Sm
8 Gestaltung Wärmepreise Fernwärme Anschlussbeitrag Grundpreis Anschlussleistung Einmaliger Anschlussbeitrag CHF/kW Mindestbeitrag CHF Anschlussleistung bis 50 kw Grundpreis CHF/kW bis kw kw ' kw kw kw über kw Saanen über kw Gstaad Schnittstelle Hausanschluss: Wärmetauscher Hausstation Investition Hausstation gebäudeseitig Erstellung Hausanschlussleitungen durch Fernwärme Arbeitspreis CHF pro kwh Wärmepreis gesamt CHF 0.11 bis pro kwh 11 Projektstand Conceptual Design Technische Lösung mit Varianten Kostenschätzung für Varianten Meilensteinplan Betriebskosten Anschlussleistung Brennstoff-Versorgungs Anschlussofferte Kunden Uebereinstimmung mit Ortsplanung Anschluss-Verträge Brennstoff-Liefervertrag Leitungsführung Durchleitungsbewilligungen Dienstbarkeitsverträge Start mit Basic-Engineering 12 6
9 Terminplan Planervergabe Einladung zur Präqualifikation Eingabe Präqualifikation Planergespräche Versand Angebotsgrundlagen Offerteingabe Offertverhandlungen u Auftragsvergabe Kick-Off Fernwärme Saanen-Gstaad Schwerpunktsprojekt für EBL: Strategische Ausrichtung auf Projekte mit erneuerbarer Energie in der ganzen Schweiz. Ergebnisse Präqualifikation: Know-How, Kompetenz Techn. Voraussetzungen, Hilfsmittel Ressourcen, speziell PL Referenzen Offertvergleich
10 Projektumfang Basic Design Objektstrukturplan Was? Projektphasenplan Was? Wann? Meilensteinplan Wann? Wer? Organigramm Wer? (Kapazitätsplan) Basis-Dokument: Ordner Conceptual Design 15 Projektorganisation Projektphase Basic -Design Steering -Committee Steering -Committee Projektbegleitgruppe Gemeinde Saanen Support: Controlling: Kosten, Termine Vertragswesen Rechtsberatung Einkauf Projektleiter Support: Engineering Verfahren-Technologie Qualitätssicherung Betreiber Behörden-Engineering Heizzentrale Netzpumpengruppe Wärmeverteilung Kunden-Betreuung Holz-Logistik Verfahrenstechnik Anlagentechnik MSRE Bau Hydrauliker Rohleitungsbau Tiefbau Eicher + Pauli AG Gruneko AG EBL EBL W. Müller J.-C. Loosli U. Gerhard B. Andrist 16 8
11 Organigramm Basic Design BASIS: Conceptual Design Projektteam EBL TP Technik+TP Akquisition Hauptnetzplaner Gruneko Anlagenplaner E+P Architekt/Bauingenieur ZIEL: Projekt-Design Hauptleitung Projekt-Design Wärmeerzeugung und Netzpumpengruppe 17 Netzplan bis Vergabe Grobentwurf (bestehend) Sektionierungskonzept Durchleitungen koordinierter Netzhydraulik Werkleitungsplan Trasseänderungen Projektpläne Hauptleitungsnetz Situationspläne 1:500 Längenprofil 1.500/100 Vorspannkonzept Bauphasenplan Nachweis Rohrstatik Sonderbauwerke Armaturenschächte Durchpressungen Freileitung Parking Flussquerungen Steilhang-Leitungen GU-Ausschreibung Detailplanung Tiefbau Lieferungen Rohrleitungsbau Bauleitung/Koordination Vorspann Rohrleitungsbau Tiefbau + Spezialtiefbau Lieferungen: Gartenbau europaweite Fabrikate regionale Firmen (sofern vorhanden) Auftragsvergaben alle Etappen ohne Neuausschreibung Realisierung gemäss Kundenentwicklung Ausführungstranchen nach Kunden-Verträgen bestehend aus Vorplanung Aufgabe Netzplaner Aufgaben EBL 18 9
12 Realisierung Projektphasenplan Projektphasen Auftrag Projektierung Nutzung Conceptual-Design Basic-Design Detail-Design Beschaffung Systembau Realisierung Techn. Inbetriebsetzung Validierung Einführung Erhaltung Instandhaltung EBL-Intern Engineering Extern DQ EBL-Intern Unternehmer-Ausführung Qualitätssicherung Engineering Extern Projektmanagement und Beschaffung EBL-Intern Engineering Extern Unternehmer-Ausführung EBL-Intern Unternehmer-Ausführung 19 Qualitätssicherung Conceptual Design Design- Qualität Basic Design Leitung durch Bauherr Detail Design Ausführung IBN Abnahme 20 10
13 Projekt-Leitsätze Organisation ist ein Mittel die Kräfte des Einzelnen zu vervielfältigen (Peter F. Drucker) Hindernisse sind all die schrecklichen Dinge, die du siehst, wenn du das Ziel aus den Augen verlierst (Henry Ford) 21 11
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