Visualisierung demographischer Prozesse

Transkript

1 Darstellung von Effekten des demografischen Wandels auf regionaler und lokaler Ebene im Ballungsraum Frankfurt/Rhein-Main Stefan Böhm-Ott, Norbert Janiesch Planungsverband Ballungsraum Frankfurt/Rhein-Main Martin Berchtold / Philipp Krass berchtoldkrass space&options, Karlsruhe Statistische Woche, München, 13. Oktober 2010

2 Inhalt 1. Region Frankfurt Einordnung, Rahmenbedingungen, Ziele 2. Langen (Hessen) vom Bevölkerungsdatensatz zu verorteten Einwohnern 3. Bezugsgrößen, Aggregation Punkt, Raster, Fläche? 4. Analysebeispiele: Siedlungstypenkartierung als Grundlage für kleinräumige demographische Analysen? Altersstruktur, Bevölkerungszusammensetzung Einzugsepochen als Indikator? (Sozial-) Infrastrukturplanung, Beispiel Kindergarten

3 Die Region Frankfurt/Rhein-Main Metropolregion 5,5 Mio. Einwohner 2,0 Mio. sozialversicherungspflichtig Beschäftigte Euro Bruttoinlandsprodukt je Einwohner Planungsverband 2,2 Mio. Einwohner 1,0 Mio. sozialversicherungspflichtig Beschäftigte Euro Bruttoinlandsprodukt je Einwohner

4 Projektgeschichte interkommunale Kooperation Regionale Kooperation mittels geförderter Projekte, hier: Interkommunale Plattform Wohnen mit insgesamt 22 teilnehmenden Kommunen. Fragestellungen zum Komplex: Integration lokaler und regionaler Interessen im Arbeitsfeld Wohnen. Randbedingungen: differenzierte Leistungsfähigkeit, unterschiedliche Traditionen hinsichtlich Wohnungsmarktpolitik und -beobachtung, Konkurrenz Anforderung: Kleinräumige Analysen und regionale Dimension

5 Fragestellungen Demographischer Wandel Innenentwicklungspotenziale im Verhältnis zu neuen Siedlungsflächen Planerische Strategieentwicklung

6 Methodik und Darstellung Bisher: gemeindeweise und merkmalbezogene Auswertung von Daten des HSL Anspruch: Auswertungen unter Gemeindeebene Georeferenzierung durch Adressbezug Melderegisterdaten in Raumbezügen Möglichkeit statistischer Bearbeitung kartographische Darstellung der Ergebnisse

7 Langen (Hessen) Von der Bevölkerungstabelle zu verorteten Einwohnern

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9 Geburtsdatum Geschlecht Familienstand plus Datum Geburtsland Staatsangehörigkeit, Art der Staatsangehörigkeit Datum des Einzugs in die Wohnung

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15 Bezugsgrößen, Aggregation Punkt, Raster, Flächen?

16 Punkte (tatsächliche Einwohner)

17 Für die Aggregation zur Verfügung stehende Geometrien Tatsächliche Baublöcke (nicht statistische Baublöcke!) gleichmäßiges Raster 100m x 100m gleichmäßiges Raster 250m x 250m Siedlungstypenkartierung des Planungsverbands Bauflächen (FNP)

18 Tatsächliche Baublöcke (nicht statistische Baublöcke!)

19 gleichmäßiges Raster 100m x 100m

20 gleichmäßiges Raster 250m x 250m

21 Siedlungstypenkartierung des Planungsverbands

22 Bauflächen (FNP)

23 Ergebnisse der Aggregierung (Gesamtbevölkerung)

24 Tatsächliche Baublöcke (nicht statistische Baublöcke!) Summe Gesamtbevölkerung, Darstellung normalisiert auf Bezugsflächengröße EW/ha

25 gleichmäßiges Raster 100m x 100m Summe Gesamtbevölkerung EW/ha (bzw. Absolutwerte)

26 gleichmäßiges Raster 250m x 250m Summe Gesamtbevölkerung EW/0,16*ha (bzw. Absolutwerte)

27 Bauflächen (FNP) Summe Gesamtbevölkerung, Darstellung normalisiert auf Bezugsflächengröße EW/ha

28 Siedlungstypenkartierung des Planungsverbands Summe Gesamtbevölkerung, Darstellung normalisiert auf Bezugsflächengröße EW/ha

29 Bezugsgrößen, Aggregation Fazit Die Bauklassifizierungen (Bauflächen/Siedlungstypen) wären an sich für bestimmte Aufgaben geeignet, sind jedoch in Teilbereichen stets zu grob und darüberhinaus mit vertretbarem Aufwand kaum vollständig und aktuell zu halten. Die tatsächlichen Baublöcke sind eine relativ gute Grundlage, bedürfen jedoch wegen unvermeidbarer Ungenauigkeiten immer der Nachbearbeitung, auch diese sind in Randbereichen zu grob. Das gleichmäßige Raster umgeht alle diese Hindernisse und eignet sich hervorragend für die weiter Bearbeitung. Maschengröße je nach Anwendungsmaßstab. Die Originalpunkte ergeben zwar die präzisesten Ergebnisse, sind datenschutztechnisch aber kritisch zu sehen.

30 Rasteranalyse Gesamtbevölkerungsdichte Suchradius: 250m, Ausgabe-Zellgröße: 40m Originalpunkte

31 Rasteranalyse Gesamtbevölkerungsdichte Suchradius: 250m, Ausgabe-Zellgröße: 40m Zum Vergleich: Centroide des 100m-Rasters

32 Langen (Hessen) Inwiefern taugt die Siedlungstypenkartierung des Planungsverbandes als Grundlage für kleinräumige demographische Analysen?

33 Siedlungstypenkartierung des Planungsverbands

34 Siedlungstypenkartierung des Planungsverbands

35 Bevölkerungsganglinie nach Siedlungstypen Einzel-, Doppel- und Reihenhausbebauung

36 Bevölkerungsganglinie nach Siedlungstypen Geschosswohnungsbau, Zeilenbebauung

37 Bevölkerungsganglinie nach Siedlungstypen Geschosswohnungsbau, Block- und Blockrandbebauung Nur einer!

38 Bevölkerungsganglinie nach Siedlungstypen Hochhausbebauung

39 Bevölkerungsganglinie nach Siedlungstypen Historischer Ortskern

40 Siedlungstypenkartierung als Grundlage für demographische Analysen? Fazit Die Typenkartierung ist an sich eine hervorragende Grundlage für ein kleinräumiges demographisches Monitoring, aber für demographische Zwecke noch in weiten Teilen zu grobmaßstäblich. Feinere Unterscheidung wäre nützlich, nach Nutzung, baulicher Dichte, Gebäudehöhe! insb. sachdienlich das Merkmal Entstehungszeit! Eine einzelne Gemeinde reicht als Grundlage für Rückschlüsse/Vergleiche für das Verbandsgebiet nicht aus.

41 Querverweis Vorgängerprojekt Demographische Reise von Gebieten gleicher Entstehungszeit, Biberach(Riß) nach Gesamtstadt

42 Langen (Hessen) Altersstruktur, Bevölkerungszusammensetzung

43 Altersverteilung, Summe

44 Studie Sozialräume, Langen 2007

45 Studie Sozialräume, Langen 2007

46 Studie Sozialräume, Langen 2007, Bevölkerung 1996 sozialraeume <all other values>

47 Studie Sozialräume, Langen 2007, Veränderung Bevölkerung sozialraeume <all other values> veränderung_

48 Dichteanalyse Gesamtbevölkerung Datengrundlage: Punkte (Tatsächliche Einwohner)

49 Bevölkerung bis 6 Jahre, Dichteverteilung 0-6

50 Bevölkerung 7-16 Jahre, Dichteverteilung 7-16

51 Bevölkerung Jahre, Dichteverteilung 17-25

52 Bevölkerung Jahre, Dichteverteilung 26-35

53 Bevölkerung Jahre, Dichteverteilung 36-65

54 Bevölkerung über 66 Jahre, Dichteverteilung über 66

55 Bevölkerung über 75 Jahre, Dichteverteilung über 75

56 Bevölkerung über 81 Jahre, Dichteverteilung über 81

57 Animierte Bevölkerungspyramide, relativ zur Gesamtbevölkerungszahl animierte Fassung unter

58 Deutsche, Dichte 76, EW/km²

59 Nichtdeutsche, Dichte (Symbologie klassenintern, unabhängig Vorab-Folie!) 21,3-622,5 622, EW/km²

60 Nichtdeutsche, Dichte (Symbologie entsprechend Karte Dichte, Deutsche ) 76, EW/km²

61 Nichtdeutsche pro Deutschem Rasteranalyse 0, ,2000 0,2001-0,5000 0,5001-0,7500 0,7501-1,000 1,001-5,000 5,001-10,00 10,01-15,00

62 Nichtdeutsche pro Deutschem Analyse des 100x100m-Rasters 0, ,2000 0,2001-0,5000 0,5001-0,7500 0,7501-1,000 1,001-5,000 5,001-10,00 10,01-15,00

63 Rumäniengeborene 0,14-0,63 0,64-1,1 1,2-1,6 1,7-2,1 2,2-2,6 2,7-3,1 3,2-3,6 3,7-4 4,1-4,5

64 Polengeborene 0,12-1,2 1,3-2,3 2,4-3,4 3,5-4,5 4,6-5,6 5,7-6,6 6,7-7,7 7,8-8,8 8,9-9,9

65 Türkeigeborene 0,11-1,2 1,3-2,2 2,3-3,2 3,3-4,3 4,4-5,3 5,4-6,4 6,5-7,4 7,5-8,4 8,5-9,5

66 Baustruktur EW/km²

67 Vor 1951 in die heutige Wohnung Eingezogene

68 Langen (Hessen) Einzugsepochen als ein Indikator für Stadtentwicklung?

69 Anzahl der zum entsprechendem Zeitpunkt in die heutige Wohnung Eingezogenen

70 Einzug in die heutige Wohnung in

71 Einzug in die heutige Wohnung in

72 Einzug in die heutige Wohnung in

73 Einzug in die heutige Wohnung in

74 Einzug in die heutige Wohnung in

75 Einzug in die heutige Wohnung in

76 Einzug in die heutige Wohnung in

77 Einzug in die heutige Wohnung in

78 Einzug in die heutige Wohnung in

79 Einzug in die heutige Wohnung in

80 Einzug in die heutige Wohnung in Nur 2010

81 Einzug in die heutige Wohnung in Binnenumzüge Zuzüge von außerhalb Langens

82 Einzug in die heutige Wohnung in Binnenumzüge Zuzüge von außerhalb Langens

83 Einzug in die heutige Wohnung in Binnenumzüge Zuzüge von außerhalb Langens

84 Einzug in die heutige Wohnung in Binnenumzüge Zuzüge von außerhalb Langens

85 Einzug in die heutige Wohnung in Binnenumzüge Zuzüge von außerhalb Langens

86 Einzug in die heutige Wohnung in Binnenumzüge Zuzüge von außerhalb Langens

87 Einzug in die heutige Wohnung in Binnenumzüge Zuzüge von außerhalb Langens

88 Einzug in die heutige Wohnung in Binnenumzüge Zuzüge von außerhalb Langens

89 Einzug in die heutige Wohnung in Binnenumzüge Zuzüge von außerhalb Langens

90 Einzug in die heutige Wohnung in Binnenumzüge Zuzüge von außerhalb Langens

91 Einzug in die heutige Wohnung in Nur 2010 Binnenumzüge Zuzüge von außerhalb Langens

92 Langen (Hessen) (Sozial-) Infrastrukturplanung, Beispiel Kindergarten

93 Kindergartenstandorte

94 Heutige Kindergartenkinder (4-6jährige)

95 Zukünftige Kindergartenkinder (0-3jährige)

96 Differenz (Rasterberechnung) - =

97 Differenz (Rasterberechnung) , ,8-14,7-14,8 14,9-55,7 55, EW/km²

98 Differenz (Raster 100m x 100m) Veränderung Kiga-Kinder absolut

99 Differenz (Raster 250m x 250m) , Veränderung Kiga-Kinder absolut

100 Siedlungstypenkartierung als Grundlage für demographische Analysen? Zusammenfassung Originalpunkte sind präzise und bestgeeignet für Rasteranalysen, aber bzgl. Datenschutz kritisch 100 x 100m-Raster hervorragende und unbedenkliche Alternative evtl. gut geeignete Bezugsgeometrie sind die Baublöcke der Kleinräumigen Gliederung, diese sollte jedoch interdisziplinär überdacht und überarbeitet werden; Neu-Festlegung nach stadtstrukturellen ( und evtl. weiteren) Zusammenhängen, Größenordnung im Bereich der "tatsächlichen Baublöcke"! Äußerst sinnvoll, aber fehlt meist: Entstehungszeiten von Gebieten Zeitreihen sinnvoll, Notwendigkeit regelmäßiger (1/2-jahres?) Sicherung, auf derselben räumlichen Bezugsgeometrie Überlagerung mit anderen (Fach-)Daten birgt enormes Potenzial für Stadtentwicklung

101 Martin Berchtold / Philipp Krass mail@berchtoldkrass.de Stefan Böhm-Ott / Norbert Janiesch stefan.boehm-ott@planungsverband.de norbert.janiesch@planungsverband.de