Schlüsselkompetenzen bei Semi t narvor ä r gen und A f n t er ittigung ti von Seminararbeiten Prof. D r. Dr. Dr. Till Requate Till Requate 1
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- Hilke Böhler
- vor 6 Jahren
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1 Schlüsselkompetenzen bei Seminarvorträgen und Anfertigung von Seminararbeiten Prof. Dr. 1
2 Fragestellung g dieses Leitfadens: Wie gestalte ich einen guten Vortrag? Wie gestalte ich meine Folien? Wie schreibe ich eine gute Seminararbeit? 2 2
3 Allgemeines Vortrag Gliederung Inhalt / Ziele / Anspruch Folien Struktur Formales (Schrift, Animationen) Tabellen und Abbildungen Formeln Das Vortragen Die schriftliche Ausarbeitung Struktur Einleitung Stilistische Hinweise 3
4 Der Vortrag Inhalt / Ziele / Anspruch Bei jeder Seminararbeit oder Examensarbeit und bei jedem Vortrag sollte sich der Referent fragen: Welche Fragestellung will (soll) ich behandeln? Welche Hauptbotschaft(en) möchte ich vermitteln und sollte der Zuhörer am Ende mitnehmen? 4 4
5 Der Vortrag: Struktur: Die Folien Achten Sie auf eine klare Struktur. Überlegen Sie sich bei jeder Folie, was Sie mit dieser Folie aussagen wollen. Unterscheiden Sie zwischen Mikroebene (Struktur der einzelnen Folie). und Makroebene (Struktur des gesamten Foliensatzes). Unterpunkte sollten einer klaren Logik folgen. 5 5
6 Der Vortrag: Die Folien Beispiel für eine schlechte Struktur: In einem Ländervergleich zur Liberalisierung des Strommarktes in den USA und Europa werden im Falle der USA strukturell andere Informationen gegeben als für Europa, z.b. Im Teil über die USA wird eine Landkarte bzgl. des Versorgungsnetzes gezeigt, für Europa nicht. Im Teil über Europa werden Marktanteile der verschiedenen Versorger angegeben, für die USA hingegen nicht. 6 6
7 Der Vortrag: Die Folien Unterpunkte sollten stichwortartig dargestellt werden aber klare Aussagen enthalten. Lange Sätze sollten vermieden werden. Nach Möglichkeit sollte ein Unterpunkt nur einen, höchstens zwei Sätze enthalten. 7 7
8 Der Vortrag: Beispiele (schlecht) Die Folien Argumente gegen g Kernkraft: Radioaktivität Es kann zu Kernschmelzen kommen Man sollte lieber erneuerbare Energien benutzen Argumente gegen Kernkraft: Radioaktivität Kernschmelzen erneuerbare Energien besser 8 8
9 Der Vortrag: Beispiel (besser) Die Folien Argumente gegen g Kernkraft: Erhöhte Radioaktivität im Umkreis eines AKW Gefahr von Kernschmelzen Verdrängung sauberer und sicherer Alternativen ti (wie erneuerbare Energien) durch die Kernkraft 9 9
10 Der Vortrag: Schrift: Die Folien Benutzen Sie dunkle Schrift auf hellem (weißen) Grund (daran ist unser Auge gewöhnt). Benutzen Sie einen serifenlosen Schrifttyp, z.b. Arial oder Tahoma, keinesfalls Times Roman! 10 10
11 Der Vortrag: Die Folien Verschiedene Schriftfonts im Vergleich: Dieser Satz ist in Arial geschrieben. Dieser Satz ist in Tahoma geschrieben. Dieser Satz ist in Times Roman geschrieben. Dieser Satz ist in Verdana geschrieben
12 Der Vortrag: Die Folien Tabellen und Abbildungen: Wenn Sie wichtige Tabellen aus einem Buch oder einer Fachzeitschrift benutzen, reproduzieren Sie diese nach Möglichkeit! Scannen Sie diese nur im Notfall (meistens schlecht lesbar). Sie müssen nicht die gesamte Tabelle reproduzieren. Beschränken Sie sich auf die wichtigsten Zeilen (Spalten)
13 Der Vortrag: Die Folien Formeln (bei theoretischen Abhandlungen): Beschränken Sie sich auf die wichtigsten Formeln. (Schreiben Sie nicht Formeln ohne Sinn und Verstand aus einem Text ab). Verstecken Sie sich nicht hinter Formeln, die Sie selbst nicht verstanden haben! Jede Formel, die Sie zeigen, müssen Sie auch erklären können (Dies gilt auch für Tabellen und Abbildungen)
14 Der Vortrag: Die Folien Formeln (bei theoretischen Abhandlungen): Formeln, die wichtig sein können: Zielfunktionen der Akteure oder des sozialen Planers; Gut interpretierbare ti Bedingungen erster Ordnung; Resultat einer komparativ statischen Analyse
15 Der Vortrag: Die Folien Formeln (bei theoretischen Abhandlungen): Formeln, die meistens unwichtig sind Zwischenrechnungen; Bedingungen zweiter Ordnung etc. Komplizierte i Ausdrücke, die der Zuhörer nicht schnell auffassen kann
16 Der Vortrag: Schließlich: Die Folien Verzichten Sie auf Animations-Schnickschnack. (Graphiken dürfen sich natürlich entwickeln!) Verwenden Sie unbedingt Foliennummern (damit man später darauf verweisen oder nachfragen kann) Mitlaufendes Inhaltsverzeichnis h i lenkt eher ab und überlädt die Folien
17 Das Vortragen 17 17
18 Das Vortragen Grundsätzliches: Der Vortrag sollte so gestaltet sein, dass er auch für Zuhörer (Studierende), die die zugrunde liegende Literatur nicht gelesen haben und nicht mit dem Thema vertraut sind, verständlich ist. Der Vortrag sollte nicht mit Informationen überladen sein. Bei 20 Minuten: 10 bis maximal 15 Folien
19 Das Vortragen Der Vortragsstil: Ein perfekter Vortrag ist frei gesprochen. Kartei-Kärtchen (kleine Zettel) sind jedoch akzeptabel. Der Referent sollte in keinem Fall durch den Vortrag hasten. Ein vollständig abgelesener Vortrag stellt keine ausreichende Leistung dar! 19 19
20 Das Vortragen Weitere Hinweise zum Vortragsstil: Halten Sie den Vortrag für sich 2 3 Mal in Echtzeit, am besten auch einmal vor einer anderen Person (einem Kommilitonen). Halten Sie Blickkontakt zum Publikum (nicht nur zum Dozenten); sprechen Sie insbesondere nicht zur Leinwand. Setzen Sie Hände und Arme (sparsam) ein, um wichtige zu unterstreichen
21 Das Vortragen Weitere Hinweise zum Vortragsstil: Vermeiden Sie Übersprungshandlungen, g die den Zuhörer ablenken und nerven (z.b. Spielen mit dem Kugelschreiber)
22 Die schriftliche Ausarbeitung Struktur: Wichtig ist eine gute logische Gliederung. Eine passable Gliederung ist jedoch noch kein Garant für eine gute Arbeit. Eine gute Gliederung sollte in seiner Mikro- Struktur durchgehalten werden
23 Die schriftliche Ausarbeitung Einleitung: Eine gute Einleitung zu schreiben ist nicht einfach: Fallen Sie nicht mit der Tür ins Haus. Vermeiden Sie Allgemeinplätze ( Das XY-Problem ist heut zu Tage ein viel diskutiertes Thema (gähn!)). Eine gute Möglichkeit für den Einstieg ist ein aktueller Aufhänger. (Muss aber passen!) 23 23
24 Die schriftliche Ausarbeitung Wichtige Elemente der Einleitung: Kurze aber gute Hinführung zum Thema und Motivation der Fragestellung Es muss klar werden, welche Fragestellung verfolgt wird, mit welchen Methoden die Fragestellung angegangen wird (z.b. theoretische ti h Analyse vs. empirische Untersuchung)
25 Die schriftliche Ausarbeitung Stilistische Hinweise: Schreiben Sie einfache klare Sätze. Vermeiden Sie so weit wie möglich das Passiv (mit der Verwendung des Passivs drückt sich der Schreiber oft davor, Ross und Reiter zu nennen und die Behauptung zu belegen, z.b.: Es wird immer wieder behauptet, t dass Wer behauptet das?)
26 Die schriftliche Ausarbeitung Stilistische Hinweise: Vermeiden Sie eine Aneinanderreihung substantivischer Konstruktionen. Verwenden Sie stattdessen verbale Konstruktionen. Wenn Ihnen ein Satz zu lang geraten ist, überlegen Sie, wie Sie daraus mehrere machen können
27 Die schriftliche Ausarbeitung Stilistische Hinweise: Vermeiden Sie Wechsel in der logischen Satzkonstruktion, wie: Dies und das ist der Fall wegen und weil
28 Die schriftliche Ausarbeitung Stilistische Hinweise: Vermischen Sie nicht positive und normative Aussagen. Normative Aussagen als reine Werturteile haben in wissenschaftlichen Abhandlungen eigentlich nichts zu suchen. Normative Aussagen, die aus akzeptierten Werturteilen (Pareto-Prinzip) folgen, sind hingegen akzeptabel, sogar wichtig. (Wenn-Dann-Aussagen) 28 28
29 Die schriftliche Ausarbeitung Fußnoten: Verwenden Sie Fußnoten sparsam: Wichtige Referenzen sollten Sie im Fließtext nennen, z.b.: Wie Meier (2004) gezeigt hat, In einer Fußnote kann man z.b. auf eine in der Literatur gefundene Modellerweiterung hinweisen, oder auf einen empirischen Befund, der die Theorie untermauert oder sie widerlegt
30 Die schriftliche Ausarbeitung Absätze: Teilen Sie Ihren Text in sinnvolle Absätze ein. Verwenden Sie nur eine Art, einen neuen Absatz zu verwenden. (Viele Studierende machen kleine und große Neuabsätze.) Vermeiden Sie Absätze, die nur aus einem Satz bestehen 30 30
31 Literatur Weitere nützliche Tipps finden sich in folgendem Buch: Walter Krämer: Wie schreibe ich eine Seminaroder Examensarbeit? Campus Verlag, Frankfurt, New York, 3. Auflage, (Die dort vertretene t totale t Ablehnung von Fußnoten muss man nicht teilen!) e 31 31
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