Container aus Übersee. Osnabrück

Transkript

1 Container aus Übersee Osnabrück

2 Eine Kiste erobert die Welt! 1) Stefan Auras Hans-Peter Fröhlich BGHW Berufsgenossenschaft Handel und Warendistribution Mannheim 1) Olaf Preuß/Murmann Verlag Seite 2

3 Neben dem Computer, Internet und freibeweglichem Kapital ist der Container das wichtigste Werkzeug des Welthandels! Seite 3

4 Die Logistik ist die Lehre der ganzheitlichen Organisation, Steuerung, Bereitstellung und Optimierung von Prozessen der Güter-, Informations-, Energie-, Geld- und Personenströme in einem System. Sie sichert den quantitativen und qualitativen Erfolg der Prozesse und die räumliche Mobilität der betrachteten Objekte.(Wiki) Seite 4

5 Frachtcontainer Geschichte Malcom P. MacClean 1956 Sea-Land Inc 6. Mai 1966 Erster Container in Deutschland Erstes Deutsches Container Schiff Verzehnfachung Containertransport Tonnen 30 Millionen Container Seite 5

6 Reger Betrieb: Am Container Terminal im Hamburger Hafen herrscht kein Mangel an Arbeit Seite 6

7 Aus HANSA April Jahrgang Seite 7 Seite 7

8 Seite 8

9 Der eigentliche Unterschied! Zeit Menge Menschen Kosten Seite 9

10 27,5 Millionen TEU 2010 Quelle: Containerisation International, Market Analysis, Container Leasing Market 2010 Seite 10

11 Was macht den Container so attraktiv? Rund um die Erde für ein paar Cents!!!! Seite 11

12 Transportkette Verbraucher Produktion Lagerung Beladung Entladung beim Kunden Weitertransport Schifftransport Hafenumschlag Seite 12

13 Mögliche Gefährdungen Seite 13

14 Beschäftigte in den Häfen Umschlag, Kontrolle (Zoll),. Beschäftigte in den Betrieben Logistik (Spedition, Lagerung) Warenempfänger: Groß- und Einzelhandel, verarbeitende Betriebe Hilfs- und Rettungsdienste / Ärzte Verbraucher Seite 14

15 Chemische Gefahrstoffe in Frachtcontainern Seite 15

16 Seite 16

17 ca. 20 % der aus Übersee eintreffenden Container sind belastet Seite 16

18 Tabelle 1: Begasungsmittel gemäß Anhang I Nr.4 GefStoffV in Import-Containern Inhaltsstoff chem. Formel CAS-Nr. Brommethan (Methylbromid) Beurteilungsmaßstab ppm mg/m³ CH 3 Br ) 3,9 3) Ethylenoxid C 2 H 4 O ,1 2) 0,2 2) Formaldehyd CH 2 O ,3 3) 0,37 3) Hydrogencyanid (Cyanwasserstoff) Phosphorwasserstoff (Phosphin) Sulfuryldifluorid (Sulfurylfluorid) HCN ,9 3) 2,1 3) PH ,1 1) 0,14 1) SO 2 F o.a. 10 1) Beurteilungsmaßstäbe: 1) TRGS 900 Arbeitsplatzgrenzwerte (AGW) 2) BekGS 910 : Akzeptanzwert der Expositions-Risiko-Beziehung (ERB) 3) Empfehlung der DFG: MAK- und BAT-Werte-Liste 2011 der Senatskommission zur Prüfung gesundheitsschädlicher Arbeitsstoffe, Mitteilung 47, VCH Dipl.-Ing. Th. Scheit, Obmann TRGS Seite 17

19 Dipl.-Ing. Th. Scheit, Obmann TRGS 512 Tabelle 2: Häufig auftretenden gasförmige Gefahrstoffe in Import-Containern Inhaltsstoff chem. Formel CAS-Nr. Beurteilungsmaßstab ppm mg/m³ Ammoniak NH ) 14 1) Benzol C 6 H ,06 2) 0,2 2) Chlorpikrin CCl 3 NO ,1 1) 0,68 1) (Trichlornitromethan) Chlormethan (Methylchlorid) CH 3 Cl ) 100 1) Kohlendioxid CO ) ) Kohlenmonoxid CO ) 35 1) Styrol C 8 H ) 86 1) Toluol C 7 H ) 190 1) Xylol (alle Isomeren) C 8 H ) 440 1) Beurteilungsmaßstäbe: 1) TRGS 900 Arbeitsplatzgrenzwerte (AGW) 2) BekGS 910 : Akzeptanzwert der Expositions-Risiko-Beziehung (ERB) 3) Empfehlung der DFG: MAK- und BAT-Werte-Liste 2011 der Senatskommission zur Prüfung gesundheitsschädlicher Arbeitsstoffe, Mitteilung 47, VCH Seite 18

20 Begasungsmittel: Cyanwasserstoff, Phosphorwasserstoff, Sulfuryldifluorid, Methylbromid (TRGS 512) Ethylenoxid, 1,2-Dichlorethan, Formaldehyd eingesetztes Begasungsmittel abhängig vom Bekämpfungsziel Holz als Transportgut meist Methylbromid als Begasungsmittel Holzschädlinge und die meisten Schimmelpilze werden sehr gut bekämpft aber: Anwendung in Deutschland und der EU verboten!!! weitere international eingesetzte, in Deutschland nicht zugelassene Begasungsmittel: Carbonylsulfid, Chlorpikrin und Schwefelkohlenstoff Seite 19

21 Beispiel einer Begasung auf dem Terminal Neues Verfahren: Quelle: NTB Quelle: CTA Quelle: CTA Quelle: CTA Quelle: NTB Quelle: CTA Leo Overmeyer BGHW Quelle: CTA Seite 20

22 Hinweise auf Begasung: verklebte Lüftungsschlitze und/oder Dichtungslippen Kennzeichnung bzw. Reste davon kleine Blechdosen => Methylbromid graues Pulver auf Boden und/oder Ware => Phosphorwasserstoff flache, bräunliche Tafeln => Cyanwasserstoff => gut abgedichtete Container können hohe Konzentrationen Begasungsmittelreste enthalten! Seite 21

23 Seite 22

24 gasförmige Chemikalien, aber keine Begasungsmittelrückstände stammen überwiegend aus den transportierten Produkten können sich während des Transportes im Container ansammeln werden bei Messungen häufiger nachgewiesen als Begasungsmittel z. T. toxikologisch bedenkliche Konzentrationen aber Voraussagen, welche Stoffe sich in einem Container finden, sind sehr schwierig Seite 23

25 IMPORTCONTAINER MIT KUNSTSTOFFEN, COMPUTERN, LAPTOPS UND ELEKTRO- KLEINGERÄTEN Styrol Acrylonitril Pentan / Hexan Benzol Toluol Ethylbenzol Xylole 1,2-Dichlorethan Dichlormethan Matthias Flemming EUROFINS Hamburg Tel MatthiasFlemming@eurofins.de Seite 24

26 Zusammenhang zwischen Waren und Grenzwertüberschreitungen* Dr. Jürgen Böye & Dr. Otto Mück Elbe Weser Container Safety EWCS GmbH, Bremen *Daten aus 2010 Σ = Container Seite 25

27 Dr. Jürgen Böye & Dr. Otto Mück Elbe Weser Container Safety EWCS GmbH, Bremen Datenbasis: Importcontainer Belgien, Niederlanden, Österreich und Spanien (Januar August 2011). Seite 26

28 Wirkungen biologischer Arbeitsstoffe Infektionen Sensibilisieren de Wirkungen Toxische Wirkungen Mikroorganismen - Pilze Bakterien -Viren Seite 27

29 Schimmelpilzbelastung: KBE/m³ Seite 28

30 Schutzmaßnahmen Sprechen Sie mit Ihrem Lieferanten Verhindern Sie, dass Schimmelpilzsporen in die Luft gelangen Schimmelpilzrasen befeuchten, ggf. mit Zusatz von Spülmitteln Minimieren Sie den Kontakt zu Schimmelpilzsporen Partikelfiltriende Atemschutzmasken, mind. FFP2 Seite 29

31 Messungen Seite 30

32 H-CN Seite 31

33 H-CN Seite 32

34 PID: Photoionisationsdetektor ca.: Seite 33

35 Konzentrationsverlauf 250,00 200,00 150,00 ppm 100,00 50,00 0,00 Zeit Begasungsko ffer 34 Hans-Peter Fröhlich BGHW Mannheim

36 GDA II Gas Detector Array 2 Tragbares System zur Erfassung von chemischen Gefahrenstoffen Seite 35

37 IUT D Berlin Ca Seite 36

38 Tragbarer FTIR-Analysator, GASMET DX4000 ANSYCO Analytische Systeme und Componenten GmbH Ostring 4 D Karlsruhe Deutschland ca N2O CH4 NO NH3 Formaldehyd Ethylenoxid Methylbromid Sulfurylchlorid CS2 PH3 HCN Chlorpikrin Dichlormethan 1,2-Dichlorethan Aceton Benzol Toluol Ethylbenzol o-xylol m-xylol p-xylol Styrol Seite 37

39 Gaschromatographie Massenspektrometrie Seite 38

40 Seite

41 H-CN Seite 40 Informationstag Frachtcontainer Bremen

42 Gefährdungen durch Begasungsmittel sind am einfachsten zu vermeiden wenn die Ware bereits entsprechend angeliefert wird. Empfänger Auftragnehmer Ware die nicht begast werden muss sollte auf oder mittels hitzebehandeltem Holz transportiert werden. (Holzverpackungen, Stauhölzer, Paletten etc.) Seite

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44 Für die Praxis ergibt sich, dass Risiko-Container ohne vorherige Freimessung (Freigabebescheinigung nach TRGS 512) und / oder vorheriger intensiver Belüftung nicht betreten werden dürfen. Besonders Container mit verklebten Lüftungsschlitzen sind als potentiell begast zu betrachten. Horst Richter Leitende Fachkraft für Arbeitssicherheit Brandschutzbeauftragter DHL Solutions Retail & Fashion GmbH Seite 43

45 Schutzmaßnahmen Begasungs koffer Seite

46 Schutzmaßnahmen Seite

47 Frank Moddemann Confined Space Entry Tools Zwinglistr Nordhorn Seite 46

48 Frank Moddemann Confined Space Entry Tools Zwinglistr Nordhorn Seite 47

49 Frank Moddemann Confined Space Entry Tools Zwinglistr Nordhorn Seite 47

50 Messung Lüftungsprognose leicht lüftbar leicht flüchtige Stoffe z.b. Begasungsmittel, von Außen dosiert Luftraum zwischen Ladungsstücken schwer lüftbar z.b. toxische Industriechemikalien sind Bestandteil der Ware selbst dichte Stauung

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53 Luftaustausch Lüftung Seite

54 Luftaustausch Lüftung Seite

55 Transportkette Lagerung Ausdünstungen 52 Hans-Peter Fröhlich BGHW Mannheim

56 Mögliches Vorgehen? Messungen! Wann? z.b. Erstanlieferung Wie oft? Entladung! z.b. jede 2. Lieferung Freigabe? Entladung möglich Belüftung? Entladung nach nochmaliger Lüftung Seite 53 Informationstag Frachtcontainer Bremen

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58 Risikokategorien nach de Jong Container A Risiko bekannt z.b. Gefahrgut standardisierter Verfahrensablauf B Risiko unbekannt keine Information vorliegen Messung notwendig C kein Risiko Dokumentiert! Monitoring Lager

59 Container Kein Befund gering belastet Entladung am Gebläsetor Messen Vereinzeln und Lüften im Lüftungscontainer Lager Seite 56

60 Container Kein Befund gering belastet Entladung am Gebläsetor Messen Vereinzeln und Lüften im Lüftungscontainer Lager Seite 56

61 Vielen Dank! Dank auch den Teilnehmern und Vortragenden des Informationstag Frachtcontainer in Bremen am 14. Juni 2012 für viele Anregungen und Informationen! Seite 57