Arbeitsstoffe, die als solche oder in Form ihrer reaktiven Zwischenprodukte oder Metaboliten
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- Jacob Dressler
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1 XIII. Krebserzeugende Arbeitsstoffe 251 XIII. Krebserzeugende Arbeitsstoffe Arbeitsstoffe, die als solche oder in Form ihrer reaktiven Zwischenprodukte oder Metaboliten beim Menschen Krebs erzeugen oder als krebserzeugend für den Menschen anzusehen sind (Kategorie 1 und 2 für krebserzeugende Arbeitsstoffe) oder die wegen erwiesener oder möglicher krebserzeugender Wirkung Anlass zur Besorgnis geben (Kategorie 3A und 3B für krebserzeugende Arbeitsstoffe), und für die kein MAK Wert abgeleitet werden kann, werden nicht mit BAT Werten belegt, da gegenwärtig kein als unbedenklich anzusehender biologischer Wert angegeben werden kann. Die Verwendung dieser Arbeitsstoffe hat daher unter den in Abschnitt III der MAK und BAT Werte Liste dargestellten Bedingungen zu erfolgen. Krebserzeugende Arbeitsstoffe werden bei der Untersuchung biologischer Proben nicht unter der strengen Definition von BAT Werten, sondern unter dem Blickwinkel arbeitsmedizinischer Erfahrungen zum Nachweis und zur Quantifizierung der individuellen Arbeitsstoffbelastung berücksichtigt. Stoff bzw. Metabolitenkonzentrationen im biologischen Material, die höher liegen als es der Stoffkonzentration in der Arbeitsplatzluftentspricht, weisen aufzusätzliche, in der Regel perkutane Aufnahmen hin. Vor diesem Hintergrund werden von der Kommission Beziehungen zwischen der Stoffkonzentration in der am Arbeitsplatz und der Stoff bzw. Metabolitenkonzentration im biologischen Material (Expositionsäquivalente für krebserzeugende Arbeitsstoffe, EKA) für krebserzeugende Arbeitsstoffe aufgestellt. Aus ihnen kann entnommen werden, welche innere Belastung sich bei ausschließlich inhalativer Stoffaufnahme ergeben würde. Bei Stoffen mit perkutaner Aufnahme ( H nach dem Stoffnamen = Gefahr der Hautresorption) gelten sinngemäß die in Kapitel XI unter Zusammenhänge zwischen BATund MAK Werten gemachten Aussagen. 1 Krebserzeugende/krebsverdächtige Arbeitsstoffe, für die Korrelationen (Expositionsäquivalente für krebserzeugende Arbeitsstoffe, EKA) begründet werden können: (kursiv gedruckt: Äquivalenzwerte zur ERB (ERB = Expositions Risiko Beziehung für krebserzeugende Stoffe) gemäß Risikobezogenes Maßnahmenkonzept für Tätigkeitenmit krebserzeugenden Gefahrstoffen (TRGS 910) ) Acrylamid [ ] H Acrylamid (mg/m 3 ) N (2 Carbonamidethyl)valin (pmol/g Globin) 0, , , , , MAK- und BAT-Werte-Liste DFG, Deutsche Forschungsgemeinschaft Copyright 2017 WILEY-VCH Verlag GmbH & Co. KGaA, Weinheim ISBN:
2 252 Beurteilungswerte in biologischem Material Acrylnitril [ ] H Acrylnitril N (2 Cyanoethyl)valin (ml/m 3 ) (mg/m 3 ) (µg/l Vollblut) 0,14 0,3 16 0,23 0,5 35 0, Alkalichromate (Cr(VI)) Probenahmezeitpunkt: bei Langzeitexposition: am Schichtende nach mehreren Erythrozytenfraktion des Vollblutes *) Probenahmezeitpunkt: Expositionsende bzw. Schichtende **) CrO 3 (mg/m 3 ) Chrom (µg/l Vollblut) Chrom (µg/l) 0, , , , *) gilt n i c h t für Schweißrauch Exposition **) gilt a u c h für Schweißrauch Exposition Arsen [ ] und anorganische Arsenverbindungen (mit Ausnahme von Arsenwasserstoff) H 187 ) Arsen und anorganische Arsenverbindungen (mit Ausnahme von Arsenwasserstoff) (mg/m 3 ) Σ Arsen(+III), Arsen(+V), Monomethylarsonsäure und Dimethylarsinsäure (µg/l) 0, , , , , )H Markierung gilt nicht für Arsenmetall und Galliumarsenid
3 XIII. Krebserzeugende Arbeitsstoffe 253 Benzol [ ] H Probenahmezeitpunkt: Expositionsende bzw. Schichtende Benzol S Phenylmerkaptursäure trans, trans Muconsäure Benzol (ml/m 3 ) (mg/m 3 ) (µg/g Kreatinin) (µg/g Kreatinin) (µg/l) 0,03 0,1 1,5*) 0,5*) 0,06 0,2 2,5*) 0,8*) 0,15 0,5 5 1,5 0,3 1, ,75 0,6 2, ,0 1,0 3, ,5 2,0 6, ,5 *) für Nichtraucher abgeleitet 1 Brompropan [ ] H Probenahmezeitpunkt: bei Langzeitexposition: am Schichtende nach mehreren 1 Brompropan S(n Propyl)merkaptursäure (ml/m 3 ) (mg/m 3 ) (mg/g Kreatinin) 1 5 2, , , , ,0 1,3 Butadien [ ] 1,3 Butadien 3,4 Dihydroxybutylmerkaptursäure 178 ) (ml/m 3 ) (mg/m 3 ) (µg/g Kreatinin) (µg/g Kreatinin) 2 Hydroxy 3 butenylmerkaptursäure 179 ) 0,2 0, ,5 1, , , , )Synonym für N Acetyl S (3,4 dihydroxybutyl)cystein 179 )Synonym für N Acetyl S (2 hydroxy 3 butenyl)cystein
4 254 Beurteilungswerte in biologischem Material 1 Chlor 2,3 epoxypropan (Epichlorhydrin) [ ] H 1 Chlor 2,3 epoxypropan S (3 Chlor 2 hydroxypropyl)merkaptursäure (ml/m 3 ) (mg/m 3 ) (mg/g Kreatinin) 0,06 0,23 0,80 0,13 0,5 1,75 0,26 1 3,5 0,6 2, Cobalt [ ] und Cobaltverbindungen H Cobalt (mg/m 3 ) Probenahmezeitpunkt: bei Langzeitexposition: am Schichtende nach mehreren Cobalt (µg/l) 0, , , , , Cyclohexanon [ ] H Probenahmezeitpunkt: bei Langzeitexposition: am Schichtende nach mehreren Probenahmezeitpunkt: Expositionsende bzw. Schichtende Cyclohexanon 1,2 Cyclohexandiol (nach Hydrolyse) (ml/m 3 ) (mg/m 3 ) (mg/l) (mg/l) Cyclohexanol (nach Hydrolyse) ,4 Dichlorbenzol [ ] H bei Langzeitexposition: am Schichtende nach mehreren 1,4 Dichlorbenzol 2,5 Dichlorphenol (nach Hydrolyse) (ml/m 3 ) (mg/m 3 ) (mg/g Kreatinin)
5 XIII. Krebserzeugende Arbeitsstoffe 255 Dichlormethan [ ] H Probenahmezeitpunkt: während der Exposition, mind. 2Stunden nach Expositionsbeginn Vollblut Dichlormethan Dichlormethan (ml/m 3 ) (mg/m 3 ) (mg/l) , , , Dimethylsulfat [ ] H Dimethylsulfat N Methylvalin (ml/m 3 ) (mg/m 3 ) (µg/l Vollblut) 0,002 0, ,006 0, ,01 0, ,04 0, ,2 Epoxypropan [ ] 1,2 Epoxypropan N (2 Hydroxypropyl)valin (ml/m 3 ) (mg/m 3 ) (pmol/g Globin) 0,5 1, ,0 2, ,0 4, ,5 6, Ethylbenzol [ ] H Probenahmezeitpunkt: Expositionsende bzw. Schichtende Ethylbenzol Mandelsäure plus Phenylglyoxylsäure (ml/m 3 ) (mg/m 3 ) (mg/g Kreatinin)
6 256 Beurteilungswerte in biologischem Material Ethylen [ ] Ethylen Hydroxyethylvalin (ml/m 3 ) (mg/m 3 ) (µg/l Vollblut) Ethylenoxid [ ] H Ethylenoxid Hydroxyethylvalin (ml/m 3 ) (mg/m 3 ) (µg/l Vollblut) 0,5 0, , , Hydrazin [ ] H Probenahmezeitpunkt: Expositionsende bzw. Schichtende Plasma Hydrazin Hydrazin Hydrazin (ml/m 3 ) (mg/m 3 ) (µg/g Kreatinin) (µg/l) 0,01 0, ,02 0, ,05 0, ,08 0, ,10 0, Nickel [ ] (Nickelmetall, oxid, carbonat, sulfid, sulfidische Erze) Nickel (mg/m 3 ) Probenahmezeitpunkt: bei Langzeitexposition: am Schichtende nach mehreren Nickel (µg/l) 0, , ,50 45
7 Nickel (leichtlösliche Nickelverbindungen wie Nickelacetat und vergleichbare lösliche Salze, Nickelchlorid, Nickelsulfat) XIII. Krebserzeugende Arbeitsstoffe 257 Nickel (mg/m 3 ) Probenahmezeitpunkt: bei Langzeitexposition: am Schichtende nach mehreren Nickel (µg/l) 0, , , Pentachlorphenol [ ] H Probenahmezeitpunkt: keine Beschränkung Serum/Plasma Pentachlorphenol (mg/m 3 ) Pentachlorphenol (nach Hydrolyse) (µg/l) Pentachlorphenol (µg/l) *) extrapolierte Werte 0,001 6*) 17*) 0, , Polycyclische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAH) H Benzo[a]pyren (µg/m 3 ) Probenahmezeitpunkt: vor nachfolgender Schicht 3 Hydroxybenzo[a]pyren (nach Hydrolyse) (ng/g Kreatinin) 0,07 0,7 0,35 2 0,7 3,5 1,0 5 1,5 7 Tetrachlorethen [ ] H Probenahmezeitpunkt: 16Stunden nach Expositionsende Vollblut Tetrachlorethen Tetrachlorethen (ml/m 3 ) (mg/m 3 ) (μg/l)
8 258 Beurteilungswerte in biologischem Material 2,4 Toluylendiamin [ ] H 2,4 Toluylendiamin (mg/m 3 ) Probenahmezeitpunkt: Expositionsende bzw. Schichtende 2,4 Toluylendiamin (nach Hydrolyse) (µg/g Kreatinin) *) extrapolierte Werte 0, , , , ,100*) 100*) Trichlorethen [ ] H Trichlorethen Trichloressigsäure (ml/m 3 ) (mg/m 3 ) (mg/l) 0,6 3,3 1, Vanadium [ ] und seine anorganischen Verbindungen Vanadium (mg/m 3 ) Vanadium (µg/g Kreatinin) 0, , , Vinylchlorid [ ] Probenahmezeitpunkt: bei Langzeitexposition: am Schichtende nach mehreren Vinylchlorid Thiodiglykolsäure (ml/m 3 ) (mg/m 3 ) (mg/24 h) 1 2,6 1,8 2 5,2 2, , , ,6
9 2 Krebserzeugende/krebsverdächtige Arbeitsstoffe, für die Korrelationen (Expositionsäquivalente für krebserzeugende Arbeitsstoffe, EKA) nicht oder nur unvollständig begründet werden können, aber Dokumentationen in den Arbeitsmedizinisch toxikologischen Begründungen für BAT Werte, EKA, BLW und BAR 170 )vorliegen: Antimontrioxid [ ; ] Benzidin [ ] Beryllium [ ] und seine anorganischen Verbindungen Brommethan (Methylbromid) [ ] 2 Naphthylamin [ ] Quecksilberverbindungen, organische XIII. Krebserzeugende Arbeitsstoffe ) Arbeitsmedizinisch toxikologische Begründungen für BAT Werte, EKA, BLW und BAR, zubeziehen von WILEY VCH, D Weinheim, bzw. Online unter collection.com
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