Schimmel - Sanierung

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Peter Brandt
vor 6 Jahren
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1 Schimmel - Sanierung Projektbeschreibung: Vermietete Eigentumswohnung Mehrfamilienhaus Baujahr 1957 Wohnfläche 56 qm Standort: Tettnang Gebäudezustand: Außenwände 24 cm Ziegel verputzt Keine Dachdämmung Decken in Gipskarton und Strohputzträger Kunststoff Fenster U-Wert 1.1 Zentral Öl beheizt mit Heizkörper Problemstellung / Analyse: Ausgeprägter Schimmelpilzbefall in allen Räumen. Der notwendige Vollwärmeschutz zur Beseitigung der Wärmebrücken war über die Eigentümerversammlung nicht durchzusetzen. Ein nachträglicher Einbau einer Lüftungsanlage scheiterte ebenfalls an den Kosten. Durch die alte Bausubstanz aus dem Jahre 1957 und die winddichten neuen Fenster wurde die gesamte Wohnung innerhalb von 15 Monaten nach dem Fensteraustausch durch Schimmelpilze des Typs: befallen. Cladosporium, Penicillium und Stachybotrys chartarum Bei der Bestandsaufnahme wurden einige Mängel offensichtlich. Mit einem Hygrometer wurde eine relative Luftfeuchte von 68 % gemessen. An den Wänden war Raufasertapete mit 3-4 Dispersionsanstrichen.

2 Mittels Infrarotthermometer konnten im Bereich der verschimmelten Wandstellen Temperaturen von 9,9-11,8 C gemessen werden. Dies führt bei einer hohen Luftfeuchte und bei 22 C Raumtemperatur unweigerlich zur Kondensatbildung an den Wärmebrücken. Erschwerend kommt der Gipsputz, Gipskarton und die Dispersionsfarbe hinzu welche den Pilzen idealen Nährboden bieten. Die Sanierung Beteiligte Fachbetriebe: - Projektleitung, Rückbau und Entsorgung Klaus Methner Baubiologe u. baubiologischer Messtechniker IBN / VB Galgenhöfle Seibranz Tel / baubiologiekm@t-online.de -Verputz- und Malerarbeiten Thomas Pittasch Holz- und Bautenschutz Grimmelshofen Leutkirch Tel / Heizleisten Lieferung und Montage Nessensohn GmbH Steigäcker Hochdorf Tel / info@nessensohn.com

3 Der Rückbau 1. Komplette Räumung der Wohnung und Arbeitsschutz Durch den Auszug des Mieters und die dadurch komplett leere Wohnung konnte ein sehr effektiver Arbeitsablauf erfolgen. Die beteiligten Arbeiter hatten Papieranzüge, Gummihandschuhe, Gummistiefel und Atemmasken Kategorie P3 für Ihren eigenen Gesundheitsschutz getragen. 2. Demontage der Schimmel befallenen Bauteile Die Arbeiter entfernte großflächig den Putz bis auf das Mauerwerk. Teilweise reichten die Ausläufer der Pilze bis tief in die Putzschicht. Schilfputzträgermatten an der Decke, so wie Gipskartonplatten wurden entfernt.ebenso die befallenen Fliesen im Bad.

4 3. Bekämpfung und Vorsorge An den mineralischen Bauteilen wurde zusätzlich mit einem Gasbrenner die Oberfläche abgeflammt. Alle Stäube wurden über Sauger der Staubklasse H abgesaugt. Die Rohbausubstanz konnte dann mit Wasserstoffperoxyd desinfiziert werden. Parallel dazu wurden die Räume gründlich gereinigt. Die Raumluft wurde mit HEPA Raumluftreiniger 30 Tage behandelt. In den 30 Tagen wurde die Wohnung nicht betreten. 4. Bauschutt Der Abfall sowie der Bauschutt wurde ähnlich wie bei der Asbestentsorgung in Folien verpackt und über die Deponie entsorgt. Diese Vorgehensweise ist sehr wichtig da sonst durch den Transport im Haus eine Kontaminierung mit Sporen zu befürchten wäre.

Der Wiederaufbau 1. Verputz Beim neu aufgetragenen Verputz handelt es sich um einen Kalkputz ohne Gipsanteile. 2. Wandfarbe Kalkfarbe ist hier die richtige Lösung gegen neuen Schimmelbefall.

Heizleisten An den alten Zuleitungen der Heizkörper konnte mit wenig Aufwand das Heizleistensystem angeschlossen werden. Durch den Coanda -Effekt (Bild S.

5 Der Wiederaufbau 1. Verputz Beim neu aufgetragenen Verputz handelt es sich um einen Kalkputz ohne Gipsanteile. 2. Wandfarbe Kalkfarbe ist hier die richtige Lösung gegen neuen Schimmelbefall. Mit einem PH-Wert von 10 ist der Untergrund basisch und daher für Pilze ungeeignet. Im Gegensatz dazu haben ungeeigneten Dispersionsfarben PH-Werte von Heizleisten An den alten Zuleitungen der Heizkörper konnte mit wenig Aufwand das Heizleistensystem angeschlossen werden. Durch den Coanda -Effekt (Bild S.6) steigt die erwärmte Luft entlang der Außenwand auf und heizt so die komplette Wand flächig auf. Die Wärmebrücken werden beheizt und liegen dadurch deutlich über dem Taupunkt. Messungen zeigten Temperaturen zwischen 20,4 und 21,1 Grad C. Für den Bewohner bleibt die Handhabung gleich. Mittels Thermostatkopf an der Heizleiste lässt sich die gewünschte Raumtemperatur sehr exakt einstellen.

Die Heizkreisvorlauftemperatur konnte durch den Einsatz der Heizleisten um 20 Grad C gesenkt werden.

6 Bei diesem Projekt wurde die Verkleidung individuell vom Schreiner gefertigt. Eine Holzverkleidung in Birkemultiplex schützt die Heizleiste vor Beschädigung und ist somit sehr gut für die Vermietung geeignet. Es gibt aber auch Verkleidungen in pulverbeschichtetem Metall. Die Heizkreisvorlauftemperatur konnte durch den Einsatz der Heizleisten um 20 Grad C gesenkt werden. Waren bei -18 Grad C Außentemperatur zuvor 75 Grad C Vorlauf nötig, arbeitet die Variotherm Heizleiste jetzt mit max. 55 Grad C. Im Blick auf zukünftige Niedertemperatur- oder Brennwertnutzung kann somit auch beim Verbrauch deutlich eingespart werden. Ebenso ist die typische Staubverkohlung durch zu hohe Temperaturen speziell durch Heizkörper somit ausgeschlossen. Durch die fehlende Luftumwälzung (Konvektion) verringert sich auch die Staubbelastung. Die notwendige Raumtemperatur kann geringer eingestellt werden. Vormals waren 22 Grad C Raumtemperatur nötig um Behaglichkeit zu erreichen. Jetzt fühlen Sich die Bewohner schon bei 20 Grad C wohl und sparen somit ca. 12 % Energiekosten.

7 4. Abschließende Maßnahmen Zur Kontrolle der Luftfeuchtigkeit erhielt der Mieter ein Hygrometer. Eine Broschüre über richtiges Querlüften ergänzte die Ausführungen durch den Baubiologen. Auch beim Mietvertrag wurde vom Vermieter und Mieter vereinbart, dass bei neuem Farbanstrich zukünftig keine Dispersionsfarbe verwendet werden darf. Im Bedarfsfall wird die Kalkfarbe vom Vermieter organisiert. Materialliste Putz: Maxit ip 380 SLK Farbe: Kalkkontor Kalkfarbe Heizleisten: Variotherm Heizleiste IIa classic Quellen: maxit Deutschland GmbH Zentrale Verwaltung Kupfertorstraße Breisach Tel. +49 (0) 7668/711-0 Fax +49 (0) 7668/ Kalk Kontor GmbH Hauptstraße Siegburg Tel: +49 (0) / Fax: +49 (0) / Variotherm Heizsysteme GmbH Günselsdorfer Straße 3a A-2544 Leobersdorf Tel.: +43 (0) Fax: +43 (0)

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