Grundregeln für den Umgang mit fremden Texten in eigenen Arbeiten: Zitate, der bibliographische Fußnotenbeleg und das bibliographische Verzeichnis
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- Franka Kraus
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1 Grundregeln für den Umgang mit fremden Texten in eigenen Arbeiten: Zitate, der bibliographische Fußnotenbeleg und das bibliographische Verzeichnis I. Zitiere stets genau und korrekt! Das wörtliche Zitat wird im Text durch An-/Abführungszeichen ( ) kenntlich gemacht. Es folgt danach der Beleg durch eine Fußnote (siehe unten). Ein Zitat muss wortwörtlich genau wiedergegeben sein! Das gilt auch für sprachliche Eigenheiten, veraltete Formen oder selbst Fehler des Autors. In solchen Fällen fügt man nach dem Wort oder der Formulierung den Vermerk [sic] ein (lat. so, für: so lautet die Quelle ). Veränderungen, die man am Zitat vorgenommen hat (z.b. Kürzungen, Veränderung aus grammatischen Gründen) werden durch eckige Klammern deutlich gemacht, z.b: a. Auslassungen: [...] b. Veränderung von Groß-/Kleinschreibung: [W]as er sagen wollte c. Veränderung von Artikeln oder Endungen: d[er] veränderte[n] Endung Dies wird meist nötig, wenn man Zitate in eigene Sätze einbaut. II. Belege alle Deine Zitat-/Informationsquellen in Fußnoten! Alle zitierten Texte müssen in Fußnoten durch einen sog. bibliographischen Beleg dokumentiert werden. Die Art des Belegs kann sich unterscheiden, je nachdem, welche Art von Literatur man benutzt hat oder zum wievielten Male man einen Titel belegt. Es folgen jeweils Beispiele für die Belegweise in den einzelnen Fällen. Alle diese Belege gehören in der Regel in Fußnoten nach dem Zitat Selbstständig erschienene Literatur (komplette selbstständige Bücher, sog. Monographien ) a. Erstbeleg eines Buches Beim ersten Beleg muss der Buchtitel komplett angegeben werden! Die verwendete Literatur wird nach einem festen Muster angegeben. Die Reihenfolge der Angaben ist: 1. Vornamensinitiale und Nachname des Autors. Untertitel. 3. Erscheinungs-/Verlagsort des Buches. 4. Auflage, Erscheinungsjahr, Seitenzahl(en). Oft werden Autorennamen der Übersichtlichkeit wegen hervorgehoben, etwa durch Fettdruck und Kapitälchen. H. MÜNKLER. Imperien. Die Logik der Weltherrschaft Vom Alten Rom bis zu den Vereinigten Staaten. Berlin 2005, S E. BALTRUSCH. Sparta. Geschichte Gesellschaft Kultur. München , S. 81. In manchen Fällen ist der Autor eines Textes unbekannt. Dann schreibt man an den Anfang des Belegs anstelle des Namens: Anon. [für: Anonymus]. 1 In den meisten Wordversionen über den Menüpunkt Einfügen, in der neuesten Version über Verweise. Das Programm nummeriert die Fußnoten automatisch fortlaufend für das ganze Dokument. 1
2 b. Weitere Belege desselben Buchs in weiteren Fußnoten: Da der Titel bereits einmal vollständig genannt wurde, reicht ein Kurzbeleg! 1. Name. 2. Kurztitel + Seite MÜNKLER. Imperien, S Wenn du nur einen einzigen Titel des Autors verwendest, reicht auf Dauer sogar eine noch kürzere Form: Name + Seite MÜNKLER, S Wenn Belege aus demselben Buch unmittelbar aufeinander folgen, sind selbst Kurztitel noch zu lang! Es gibt zwei Möglichkeiten: 1. Ebd. [für Ebendort ] + Seite oder 2. A.a.O. [für Am angegebenen Ort ] + Seite 2. Unselbstständig erschienene Literatur (Aufsätze/Artikel in Sammelbänden, Zeitschriften, Lexika u.a.) a. Sammelbände: Hier muss der Titel des Aufsatzes und dann der des Sammelbandes genannt werden. Das geht nach folgendem Muster: 1. Vornamensinitiale + Nachname des Autors. 3. in: Initiale + Nachname des Herausgebers + (Hrg.) [für Herausgeber ]. 4. Titel des Sammelbandes. 5. Erscheinungs-/Verlagsort, Auflage, Erscheinungsjahr, Seitenzahl. G. KESELING. Schreibblockaden überwinden. In: N. FRANCK / J. STARY (HRGG.). Die Technik des wissenschaftlichen Arbeitens. Paderborn München Wien Zürich , S Zweit- und Mehrfachbelege erfolgen wie oben; der Sammelband muss dann also nicht mehr erwähnt werden. b. Lexikonartikel: Im Prinzip belegt man so wie bei Sammelbänden (siehe oben). Vor den Titel des Lexikonartikels kommt zusätzlich die Abkürzung Art. [d.h. Artikel ]; der Text ist dort in der Regel in zwei Spalten pro Seite angeordnet und deren Nummerierung ersetzt die Seitenzahlen. Die Abkürzung Sp. vor den Zahlen am Ende des Belegs bedeutet daher Spalte. H. HÄRING. Art. Theodizee. In: Wörterbuch des Christentums. München 1995, Sp
3 c. Zeitschriften: Bei Texten aus Zeitschriften belegt man nach folgendem Muster: 3. In: Name der Zeitschrift. 4. Jahrgangsnummer, Erscheinungsjahr in Klammern, Seitenzahl. M.H. DETTENHOFER. Die Frauen von Sparta: Gesellschaftliche Position und politische Relevanz. In: Klio 75 (1993), S. 63. d. Zeitungen / Magazine Bei Artikeln aus Zeitungen oder Magazinen wird das Muster der zeitschriften leicht variiert: 3. In: Name der Zeitung + Nummer der Ausgabe 4. Datum in Klammern, Seitenzahl Zwei Beispiel: H. WETZEL. Lohn der Lüge. In: Süddeutsche Zeitung Nr. 68 ( ), S. 2. G. TRAUFETTER. Kampf um den Nordpol. In: Der Spiegel Nr. 38 ( ), S Internetquellen Im Internet herrscht eine besonders große Dynamik: Homepages kommen und gehen täglich oder ihre Inhalte werden ständig überarbeitet (s. Wikipedia!). Deshalb ist hier Genauigkeit beim Beleg noch wichtiger. Belegt wird nach folgendem Muster: 3. In: Fundort-Bezeichnung 4. Die komplette Internetadresse (URL: Uniform Source Locator) in Klammern bis hin zur letzten Ziffer. 5. Tagesdatum des Besuchs! ANON., Art. Mose. In: Wikipedia (URL: besucht am A.K. HELFERT. Wenn Ideen springen NwT-Schüler am Stromberg-Gymnasium präsentieren ihre Projektarbeit. Homepage des Stromberg-Gymnasiums Vaihingen/Enz (URL: besucht am
4 III. Lege ein umfassendes bibliographisches Verzeichnis an! Das bibliographische Verzeichnis (volkstümlich auch als Literatur-/Quellenverzeichnis bekannt) listet alle verwendeten Texte, Bilder und Materialien auf, die verwendet wurden. 1. Aufbau Das bibliographische Verzeichnis ist in folgende Abschnitte gegliedert: a. Primärliteratur/Quellen Das sind alle Texte, die unmittelbar zum Kontext/zur Epoche eures Themas gehören. Bei einer GFS über Mose wäre also z.b. die Bibel hier einzuordnen, bei einer GFS über Goethe die verwendeten Dramen oder bei einer GFS über Abtreibung das Strafgesetzbuch. b. Sekundärliteratur Hierbei handelt es sich um erklärende und kommentierende Fachliteratur zu euren Themen und auch der verwendeten Primärliteratur. Texte zur Mosefigur, Interpretationen von Goethes Faust oder Texte über die Gesetzeslage zur Abtreibung sind Sekundärliteratur. (Eure schriftliche GFS-Ausarbeitung ist das übrigens auf ihre bescheidene Weise auch!) c. Internetquellen Hier ist der Fundort Internet Grundlage der Zuordnung, obwohl man die obigen Unterscheidungen oft auch machen kann. d. Abbildungsverzeichnis Alle verwendeten Abbildungen (Fotos, Gemälde, Fotos von Fundstücken, Karikaturen, Plakate etc. werden hier aufgelistet. 2. Reihenfolge der verwendeten Literatur innerhalb der Abschnitte Die Literatur wird innerhalb der oben genannten Abschnitte alphabetisch geordnet und zwar nach den Autorennamen (im Abbildungsverzeichnis wären das die Künstlernamen). 3. Muster des Belegs Prinzipiell stimmt der Aufbau des Belegs weitgehend mit dem in den Fußnoten verwendeten Muster des vollständigen Erstbelegs überein. Allerdings gibt es zwei Änderungen: a. Aufgrund der alphabetischen Orientierung an den Autorennamen dreht sich die Reihenfolge von Vornameninitiale und Nachname um: Der Nachname steht nun (logischerweise) am Anfang. MÜNKLER, H. Imperien. Die Logik der Weltherrschaft [usw.] b. Bei Aufsätzen und Artikeln muss am Ende der gesamte Textumfang durch Seitenzahlen angegeben werden. DETTENHOFER, M.H. Die Frauen von Sparta: Gesellschaftliche Position und politische Relevanz. In: Klio 75 (1993), S Bei Internetquellen ist das oben erklärte Muster des Belegs auch im Literaturverzeichnis einzuhalten! Die Internetadresse gibt nur den Fundort an, nicht den vollständigen Beleg! Auch im Literaturverzeichnis ist das Besuchsdatum zu nennen. 4
5 Die Abbildungen werden entsprechend dem bekannten Muster belegt: 1. Name, Initiale 2. Name/Bezeichnung des Abgebildeten (z.b. Gemäldetitel, Benennung der abgebildeten Tempelruine usw.). Wenn es keinen Titel gibt, formuliert ihr eine inhaltlich passende Bezeichnung. 3. Datierung des Bildes/Gegenstandes/Fotos 4. Fundort: Beleg des Kunstbandes, der Zeitschrift, Internetquelle + URL usw. ANON. Blick auf Berchtesgaden mit Watzmann (Fotografie, ca. 2000). Gefunden unter: besucht am DÜRER, ALBRECHT. Selbstporträt (Ölgemälde, 1493). In: H. MÜLLER. Die Porträtmalerei der Renaissance. Düsseldorf 2004, S
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