Smart Metering aus regulatorischer Sicht
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- Clara Lichtenberg
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1 Eidgenössische Elektrizitätskommission ElCom Commission fédérale de l électricité ElCom Commissione federale dell energia elettrica ElCom Cumissiun federala per l electricitad ElCom Federal Electricity Commission ElCom Organisation und 21. September Aufgaben der 2010 ElCom ElCom FS PT / Markus Bill
2 Disclaimer Die in diesem Referat geäusserten Meinungen geben die Ansicht des Fachsekretariats wieder und binden die Eidgenössische Elektrizitätskommission (ElCom) nicht. 2
3 Inhalt 1. Einleitung 1. Treiber zur Veränderung 2. Nutzen von Smart Metering 3. Smart Grid als Ziel von Smart Metering 4. Smart Metering in Europa 5. Smart Metering in der Schweiz 6. Smart Metering aus Sicht des Regulators 7. Kontroversen zur Nutzung von Smart Metering 8. Kommentare zu der ZHAW Studie 9. Rahmenbedingungen zu Smart Metering 10.Zusammenfassung 3
4 Die Treiber Quelle L+G 4
5 Nutzen von Smart Metering Quelle Schlussbericht BFE
6 Smart Grid als Ziel von Smart Metering Quelle Enercontract AG 6
7 Trends in Europa Quelle L+G 7
8 EU Richtlinie, Motivation Die EU hat die EU-Richtlinie RL 2009/72 erlassen. Nach diesen Richtlinien sollen bis 2020 mindestens 80 % der Verbraucher der Mitgliedstaaten mit intelligenten Messsystemen ausgestattet sein Unterschiedliche Motivation: Einführung in Schweden: Zur Umsetzung der monatlichen Ablesung wurden rund 5 Millionen Messeinheiten umgerüstet Einführung in Italien: Rund 30 Millionen Messeinheiten für ca. 3 Milliarden Euro Umrüstung aufgrund von nicht technischen Stromverlusten, 0.5 Millionen neue Strombezüger wurden gewonnen. Amortisation voraussichtlich in 4 Jahren 8
9 Smart Metering in der Schweiz In der Schweiz werden von diversen EVU Feldversuche durchgeführt (BKW Ittigen, Arbon Energie, EWB, IWB, EKZ, SIG etc.). Haupthürden für eine flächendeckende Einführung: Fehlenden Industriestandards (proprietäre Systeme), Herstellerabhängigkeit Unsicherheit bez. prognostizierten Einsparungen von ca. 1.2 Milliarden Franken, hochgerechnete Investition von ca. 1.5 Milliarden Franken (Quelle Schlussbericht BFE 2009) Aufgrund dieser hohen Risiken warten noch viele Schweizer EVU s die weiteren Entwicklungen ab. 9
10 Massnahmen (technische, wirtschaftliche und gesetzliche Rahmenbedingungen) Rahmenbedingungen die geschaffen werden sollten: Standardisierung bzw. die Interoperabilität zwischen den Systemen unterschiedlicher Hersteller Voraussetzungen für variable Tarifsysteme Effizienzsteigerung, Rollenverteilung und Verantwortlichkeiten der Akteure, Sachgerechte Kostenaufteilung, Datenschutz, etc. 10
11 Smart Metering aus Sicht des Regulators Aus Sicht des Regulators muss in erster Linie sichergestellt werden, dass keine Quersubventionierung vom Stromnetz zur Energie und andern Sparten stattfindet, dass die erzielten Kostenoptimierungen an den Endkunden weitergegeben werden, dass die Versorgungssicherheit gewährleistet ist, dass die anspruchsvolle Überprüfung einer dynamischen Tarifierung sichergestellt werden kann, dass Dritte in Konkurrenz zu den Netzbetreibern Smart Metering taugliche Messsysteme anbieten können. 11
12 Massnahmen Sachgerechte Schlüsselung, Kosten von Smart Metering, bzw. Anlagenund Betriebskosten/Gemeinkosten müssen sachgerecht auf Netz, Energie und andere Medien wie Gas, Wasser, Fernwärme etc. verteilt werden. Die potentiellen Einsparungen der EVU (Betriebskosten oder Regelenergie) müssen dem Endkunden zu Gute kommen. Selektive versus flächendeckende Einführung -> Kosten/ Nutzen? Alle Akteure sind gefordert, Gesetzgeber, Branche, Industrie, Konsumentenverbände: Entwicklungen in Europa intensiv zu verfolgen Pilotprojekte zu fördern und auszuwerten Ev. Masterplan zur koordinierten Umsetzung erarbeiten etc. 12
13 Sachgerechte Kostenaufteilung Internet Elektrisches Netz Wasser EDM Datenverarbeitung Smart Meter ZFA Elektrische Energie Gas Kommunikationsverbindung 13
14 Kontroversen zur flächendeckenden Umsetzung von Smart Metering Der Nutzen von Smart Metering wird kontrovers beurteilt. Während die Befürworter insbesondere die Versorgungssicherheit und die Energieeinsparungen betonen, bezweifelt bspw. Walter Boltz von E-Control den Sinn einer flächendeckenden Einführung. Sie würde erst längerfristig zu Spareffekten bei den Endkunden führen und wäre in erster Linie für die Energieversorger von Vorteil. 14
15 Kontroversen zur Einsparung von Energie mittels Smart Metering Smart meters alone may not save much energy: study (Reuters, 8 Sept 2010) Two papers from researchers at the University of Oxford and the Delft University of Technology, published this month in Building Research and Information, have found that smart meter technology alone is insufficient to achieve reductions in energy demand. Actually doing so requires a strong strategic intention to do so and social support, according to Oxford s Sarah Darby. Delft University found that initiate savings following smart meter use in 304 participants were not sustained in the medium- to long-term. The also suggest using energy monitors should not take a one size fits all approach, as it appears certain groups of people are more receptive to energy-saving interventions than others. 15
16 1. Kommentare zur ZHAW Studie (Ergebnisse Befragung SMET) Generell stellen wir fest, dass viele Ergebnisse der Studie mit voranstehender Sichtweise übereinstimmen. 3. Chancen aus Sicht der EVU (ZHAW Studie) Durch Automatisierung der Prozesse würden die Betriebskosten gesenkt, Schätzung von E-Control Österreich bis zu 10%. Gemäss VSE Bulletin 4/2010 Möglichkeit Regelenergie durch differenziertes Lastmanagement ( Steuerung ab NE1) einzusparen. Aus Sicht des Regulators müssen diese Kosteneinsparungen den Endkunden weitergegeben werden. 16
17 2. Kommentare zur ZHAW Studie (Ergebnisse Befragung SMET) 4. Risiken aus Sicht der EVU (ZHAW Studie) Wir verstehen die Aussage hoher administrativer Aufwand durch regulatorische Vorgaben nicht. Im Gesetz und Verordnung gibt es keine Vorgaben und die ElCom hat sich nicht dazu geäussert. Müsste eine selektive Einführung von Smart Metering geprüft werden? 17
18 3. Kommentare zur ZHAW Studie (Ergebnisse Befragung SMET) 5. Investitionshemmnisse (ZHAW Studie) Keine einheitliche Standards bzw. fehlende Interoperabilität bedingen die Abhängigkeit von proprietären Systemen. Getätigte Investitionen für das Netz, können dem Netz berechnet werden, sofern sie zur Verbesserung der Effizienz (Kosteneinsparung) und Sicherheit des Netzbetriebes beitragen. Kleine EVU s können sich in Kooperationen zusammenschliessen 18
19 4. Kommentare zur ZHAW Studie (Ergebnisse Befragung SMET) 6. Regulatorische Aspekte (ZHAW Studie) Eine flächendeckende Installation ist nur dann sinnvoll, wenn dadurch Betriebskosten gesenkt werden und die Betriebssicherheit der Netze erhöht wird. Gemäss Artikel 8 Absatz 2 StromVV dürfen Dienstleistungen im Rahmen des Mess- und Informationswesens mit Zustimmung des Netzbetreibers auch von Dritten erbracht werden. Gemäss Artikel 8 Absatz 3 StromVV: Werden Leistungen für den Netzbetrieb (Bilanzmanagement etc.) von Dritten erbracht, müssen die Netzbetreiber diese angemessen entschädigen. Dritte wie Messstellendienstleister müssen grundsätzlich akzeptiert werden. 19
20 Rahmenbedingungen zu Smart Metering Datenübertragung: Häufige Argumentation zum Aufbau von Glasfasernetzen: Zur Übertragung der Smart Metering Daten sind Glasfasernetze erforderlich. Zur Übertragung der eher geringen Datenmengen sind vermutlich Übertragungsmittel, wie Telefonleitungen, Mobilnetz, Kabelnetze oder PLC ausreichend. Bis jetzt wurde noch nicht gezeigt, dass Glasfasern notwendig sind. Messkosten: Unsere Erhebungen haben gezeigt, dass die jährlich erhobenen Kosten für Leistungs- und Lastgangmessungen bei den Netzbetreibern sehr variieren. Hohe Messkosten verhindern den Wechsel zu einem andern Lieferanten. 20
21 Zusammenfassung (Sicht des Regulators) Vermeidung von Quersubventionierungen Sachgerechte Kostenaufteilung Die Einführung von Smart Metering muss die Effizienz des Netzes erhöhen, Kosten einsparen. Kostenoptimierungen (z.b. Betriebskosten) an den Endkunden weitergeben Sicherstellung der Versorgungssicherheit Akzeptanz das Dritte in Konkurrenz zu den Netzbetreibern Smart Metering taugliche Messsysteme anbieten können. Smart Metering ist kaum ein Argument zum flächendeckenden Ausbau von Glasfasernetzen (FTTH) Die Messkosten müssen kostengerecht sein. 21
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