Schwächen beim Bedienungskomfort

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1 Agrifac GN 3900 Schwächen beim Bedienungskomfort Das Gestänge schnitt auf dem Prüfstand durchschnittlich ab. In einigen Bereichen muss die Spritze überarbeitet sich relativ schnell ein- und ausklappen. An jeder Gestängehälfte ist nur ein Hubzylinder angebracht. Für die Betätigung genügt ein dw-ventil am Schlepper. Hangausgleich: Die aktive Hangsteuerung erfolgt über einen Stellmotor. Mit dem Drucktaster ist es relativ schwierig, die Mittelposition wieder einzustellen. Entleerung und Reinigung: Die Spülung des Gestänges mit Klarwasser ist schwierig. Um den Rücklauf in den Spritzbehälter zu verhindern, muss der Druck sehr hoch eingestellt Die Zapfwelle darf dabei nur langsam laufen. Die Filter sind gut zugänglich. Der Behälter-Ablasshahn ist mittig unter dem Die Bedienung und Verarbeitung können verbessert Die Agrifac-Spritze bietet einige interessante Details. lässt sich nicht in der Höhe verstellen. Sehr gut gefiel uns die Abstellstütze, sie kann einfach weggeklappt Bei gefülltem Behälter lässt sie sich allerdings schwer hochkurbeln. Eine Halterung für die abgebaute Zapfwelle fehlt. Dagegen können die Hydraulik- bzw. Elektroanschlüsse gut geparkt Befüllen: Der Spritzbehälter und der Klarwassertank können über die Pumpe befüllt Ein Füllanschluss für den Klarwassertank ist lieferbar. Versehentlich kann Spritzflüssigkeit in den Klarwassertank umgepumpt Außerdem strömt Spritzflüssigkeit in den Behälter, wenn man den direkten Zulauf nach dem Spülen nicht schließt. Eine Füllstandsanzeige am Klarwassertank fehlt. Kritik gab es an der Füllstandsanzeige auf dem Tank. Zur Verringerung der Höhe hat sie zwei Schwimmer und zwei Skalen. Sie beginnt erst ab 250 l-inhalt. Durch die hohe Anbringung kann sie vom Boden aus schlecht eingesehen Einspülschleuse: Nicht so gut gefiel uns die Kanisterspülung. Sie wird über einen Kugelhahn aktiviert. Bei Fehlbedienungen wird der Anwender vom Flüssigkeitsstrahl getroffen. An der Schleuse ist ein Schlauch mit Düse zum Waschen der Behälter angebracht. Die Flüssigkeit wird nicht vollständig abgesaugt. Armatur: Die Ventile sind verstreut und unübersichtlich angebracht. Teilwei- 136 top agrar 3/2000 schmale Maschine Spritzleitungen aus Edelstahl Kanisterablage mit Abdeckung relativ schlechte Verarbeitung Bedienung nicht eindeutig Spritzflüssigkeit kann in Klarwassertank gelangen schlechte Sicht nach hinten schlechte Betriebsanleitung In vertikaler Richtung sind die Gestängebewegungen gering. Größere horizontale Gestängeauslenkungen bei 10 km/h. Die Belagsverteilung ist allerdings bei 6 km/h etwas schlechter. se müssen mehrere Hähne an verschiedenen Stellen betätigt Das wird durch fehlende Piktogramme erschwert. Bordcomputer: Der Bordrechner ist eine Entwicklung von Agrifac. Die Bedienung ist einfach und logisch. Die beiden Terminals brauchen aber viel Platz. Rührwerk: Das Druckrührwerk wird über die zweite Pumpe angetrieben. Das Abschaltventil ist versteckt angeordnet. Der Rücklauf kann nicht abgeschaltet Durch die Radkasten-Einbuchtungen im Tank kann das Aufrühren erschwert Die Einspülschleuse befindet sich in optimaler Position. Tank schlecht erreichbar. Eine zweite Tanköffnung fehlt. Für die Außenreinigung ist ein Schlauch mit Düse vorhanden. Es fehlt eine Schlauchhalterung. Die Leitung steht immer unter Druck. Verarbeitung: Insgesamt ist die Spritze nicht sehr gut verarbeitet. Das gilt z. B. für die Lackierung und die Einspülschleuse. Die Ecken in der Schleuse lassen sich kaum reinigen, die Spülleitung ist nicht fest angebracht. Am Gestänge kann sich Wasser sammeln. Ansonsten sind die Schläuche aber kompakt zusammengefasst. Sonstiges: Prüfanschlüsse für die Gerätekontrolle sind nicht vorhanden. Mit 2,65 m ist die Agrifac-Spritze schmal gebaut. Sie lässt sich auf der Straße angenehm fahren. Störend sind die klappernden Gestängeteile, die beim Transport nicht fest arretiert Außerdem laden die Gestängeteile weit nach hinten aus. Von der Achse aus haben wir einen Überstand von 3,1 m gemessen. Dadurch schwenkt das Heck weit aus. Von allen Testspritzen ist die Agrifac mit 7,1 m am längsten gebaut. Für den Transport von Kanistern gibt es zwei Ablagen, die nicht abschließbar sind. Die obere hat aber eine Abdeckung. Beide Ablagen haben eine geschlossene Bodenwanne, sodass Regen- und Spritzwasser nicht ablaufen kann. Die Leiter kann nicht arretiert Die Bodenfreiheit an der Leiter beträgt nur 45 cm.

2 Qualität hat ihren Preis Besonders positiv fällt das Gestänge auf. Es ist zwar aufwendig gebaut, lässt sich zum Transport aber einfach und kompakt klappen. An- und Abbau: Die Zugmauldeichsel ist nicht höhenverstellbar. Nicht praxisgerecht ist die Stütze. Sie muss mit einem Bolzen umgesteckt werden, wobei man sich leicht die Finger klemmt. Die Feststellbremse lässt sich nur schlecht bedienen. Befüllen: Über eine Storzkupplung können der Tank und der Frischwasserbehälter aus der Wasserleitung befüllt Beim Ankuppeln stört der Transportbehälter für die Kanister. Der Spritzbehälter lässt sich außerdem über die Die drei Hauptventile der Armatur sind gut erreichbar platziert. Pumpe befüllen. Beim Kuppeln des 3 - Saugschlauchs stört die Einspülschleuse. Spritzflüssigkeit kann nicht in den Klarwasserbehälter gepumpt Einspülschleuse: Die runde Schleuse befindet sich in passender Höhe. Zum Spülen wird die Verpackung auf die Spüldüse gedrückt. Große Kanister lassen sich schlecht über die Spülung stülpen, weil die Düse in der Mitte der runden Schleuse angebracht ist. Die Schleuse wird im hochgeklappten Zustand nicht sicher arretiert. Außerdem kann man sich die Finger klemmen. Der Griff zum Hochklappen sitzt ungünstig. Der Deckel ist nicht an der Schleuse befestigt. Armatur: Die Piktogramme könnten etwas logischer sein. Das Ventil für die Rührwerksschaltung und einige andere Ventile sind zu hoch angebracht. Bordcomputer: Die Spritze war mit ei- Amazone UG 3000 Power nem Amatron II-Rechner ausgestattet. Die Kennzeichnung und Bedienung ist logisch bzw. einfach. Inzwischen bietet Amazone ein LBS-Terminal an. Rührwerk: Das Druckrührwerk wird über die zweite Pumpe angetrieben. Abhängig vom Füllstand ändert sich die Rührintensität. Gestänge klappen: Kein anderes Gestänge in unserem Test klappt so kompakt. sehr gute Gestängeklappung gute Verarbeitung kompakte Maschine sehr gut beim Straßentransport hoher Preis Teilbreitenschaltung vorne an der Spritze (inzwischen geändert) sehr aufwendig gebautes Gestänge Einspülschleuse muss verbessert werden Gestänge-Lackierung nicht gleichmäßig Auffallend gering sind die Bewegungen in vertikaler Richtung. Auch quer zur Fahrtrichtung liegt das Gestänge sehr ruhig. Die Gestängebewegungen in horizontaler Richtung und die Belagsverteilung sind durchschnittlich. (Transportbreite 2,35 m). Zum Klappen wird nur ein Steuerventil betätigt. Über automatisch betätigte Ventile werden die Segmente selbsttätig nacheinander geklappt. Zur Haltbarkeit des aufwendigen Gestänges ist keine Aussage möglich. Hangausgleich: Die aktive Hangsteuerung erfolgt über ein Potentiometer. Ein Stellmotor verändert den Neigungswinkel. Die Steuerung ist sehr gut dosierbar. Entleerung und Reinigung: Der Ablass ist vorne am Tank gut erreichbar. Über ei- Die kompakte Spritze lässt sich auf der Straße hervorragend fahren. nen Hebel wird der Hahn betätigt. Das Gestänge lässt sich gut mit Wasser spülen, ohne das Wasser in den Tank gelangt. Die Schlauchtrommel mit Spülbürste zur Außenreinigung ist hinten am Gestänge gut erreichbar. Die Profile des Gestänges lassen sich hinter den Abkantungen schlecht reinigen. Der Druckfilter ist selbstreinigend. Die Intensität lässt sich stufenweise einstellen. Jede Teilbreite hat einen Zusatzfilter. Verarbeitung: Insgesamt ist die Spritze gut und sauber montiert. Am Gestänge gibt es hinter den Abkantungen ungleichmäßig lackierte Stellen. Der Anfahrschutz aus Aluminium ist mit Plastikhalterungen befestigt, die abbrechen können. Sonstiges: Prüfanschlüsse für die Gerätekontrolle sind vorhanden. Die Betriebsanleitung ist sehr umfangreich, aber nicht besonders übersichtlich. Weil die Teilbreiten-Schaltventile vorne an der Spritze angebracht sind, dauert es nach dem Abschalten relativ lange, bis die Injektordüsen (höhere Drücke) keine Flüssigkeit mehr ausstoßen. Außerdem ist die Restmenge in den langen Leitungen relativ groß. Inzwischen werden die Teilbreiten hinten auf dem Gestänge geschaltet. Der Halterung und der Hahn für den Handwasch-Wasserbehälter sind sehr simpel. An der Maschine befand sich eine große Werkzeugbox. Sie ist wasserdicht, verschließbar und abnehmbar. Kanister können auf einer Gitterbox transportiert Leider ist die Box nicht verschließbar. Die Aufstiegsleiter lässt sich nur bei heruntergeklappter Einspülschleuse nach unten schwenken. Sie klappt bis auf den Boden und kann beim Rangieren beschädigt Auf der Straße fährt sich die Spritze hervorragend. Das Gerät ist kompakt und wendig. Das Gestänge ist in der Transportverriegelung sicher arretiert, federnd aufgehängt und klappert nicht. top agrar 3/

3 Dubex Junior Einfach und gut Die einfach und übersichtlich gebaute Spritze hat auf dem Prüfstand sehr gut abgeschnitten. Durch die offene Bauweise lässt sich der Flüssigkeitsstrom einfach nachverfolgen. lässt sich in der Höhe verstellen. Nicht praxisrecht ist die Stütze. Sie wird mit Schrauben festgeklemmt, wozu man einen Schlüssel braucht. Hier will Dubex Änderungen vornehmen. Weil sich der Rechner am Geräte befindet, muss beim Koppeln nur das LBS-Kabel verlegt Für das Kabel und die anderen Anschlüsse bietet die Spritze gute Halterungen. Befüllen: Die Spritze bietet als einzige auf beiden Geräteseiten Sauganschlüsse. Schade, dass die Anschlüsse so hoch angebracht sind. Der Frischwassertank hat einen Wasserleitungs-Anschluss. Ein Handwaschbehälter fehlt. Der Füllstand im Spritztank wird über eine gut sichtbare Skala angezeigt. Die 200 l-schritte sind aber zu groß. Das Seil zum Schwimmer verläuft ungeschützt auf dem Behälter. Einspülschleuse: Die Einspülschleuse ist sehr weit unter dem eingeklappten Gestänge angebracht, sodass man sich beim Einfach gebaute Anhängespritze mit guten Testergebnissen zum fairen Preis. Befüllen den Kopf stoßen kann. Der schiebbare Deckel ist etwas hackelig und fällt beim Öffnen manchmal ab. Der Klappmechanismus der Schleuse könnte ebenfalls verbessert Der Druck zum Spülen der Kanister kann direkt an der Schleuse verstellt Eine gute Lösung! Zu Beginn der Spritzarbeit wird der Druck automatisch wieder zurückgestellt. Der hoch angebrachte Injektor saugt die Schleuse komplett leer. Die Kanisterspülung wird über ein herkömmliches Ventil eingeschaltet. Öffnet man den Hahn, wenn sich kein Kanister über der Düse befindet, kann der Anwender vom Spritzstrahl getroffen Armatur: Die Armatur ist einfach und einfacher und kompakter Aufbau günstiger Preis gute Gestängeführung insgesamt gut verarbeitet einfache Bedienung große Transportbreite minimale Spritzhöhe über 60 cm Einspülschleuse schlecht verarbeitet schlechte Betriebsanleitung Kanisterablage schlecht erreichbar In vertikaler Richtung ist das Ergebnis durchschnittlich. Sehr gering sind die Gestängebewegungen in horizontaler Richtung. Dadurch ist die Belagsverteilung sehr gleichmäßig. logisch aufgebaut, so dass man eine Anleitung oder Piktogramme nicht unbedingt braucht. Bordcomputer: Die Dubex-Spritze war als einzige mit dem neuen LBS-Control von Müller ausgestattet. In dem relativ kleinen Terminal sind alle Funktionen übersichtlich dargestellt. Einige Piktogramme werden vom Hersteller noch geändert. Die Folientaster haben den Nachteil, dass man sie im Dunkeln nicht so sicher im Griff hat wie Kippschalter. Rührwerk: Das Druckrührwerk wird über die zweite Pumpe angetrieben. Weil der Saugstutzen etwas höher angebracht ist, saugt die Pumpe bei sinkendem Flüssigkeitsstand automatisch nicht mehr an. Gestänge klappen: Das Klappen funktioniert über den LBS-Control sehr gut. Die Enden des Gestänges senken sich dabei auf 1,3 m über der Bodenoberfläche. Hohe Bestände werden dadurch berührt. Ein weiterer Nachteil ist die max. Gestängehöhe von nur 1,8 m. Mit 60 cm lässt sich der Spritzenbalken außerdem nicht weit genug herunterfahren. Hangausgleich: Hydraulisch wird der Schwerpunkt des Gestänges verlagert. Weil die Steuerung über Drucktaster sehr direkt reagiert, ist eine feinfühlige Dosierung schwierig. Die Neutralposition lässt sich schlecht finden. Entleerung und Reinigung: Der Ablass ist unter dem Behälter schlecht zu erreichen und ragt weit nach unten heraus. Hohe Bestände können beschädigt Ansonsten fällt auf, dass die Spritze von unten sehr glatt ist. Der Druckfilter ist selbstreinigend. Die Klarwasser-Spülung der Spritzleitung ist umständlich. Der Druck muss erhöht und die Drehzahl verringert Gegen Aufpreis gibt es ein Umschaltventil, das den Rücklauf in die Saugleitung der Pumpe umleitet. Für die Außenreinigung ist eine Düse mit Schlauch vorhanden. Eine Schlauchtrommel fehlt aber und der Anschluss ist sehr weit oben angebracht. Verarbeitung: Insgesamt ist die Spritze gut verarbeitet. Die Schläuche sind sauber verlegt. Oben auf dem Gestänge können sie allerdings leicht beschädigt Die Kanisterspülung ist schlecht verarbeitet. Sonstiges: Prüfanschlüsse für die Gerätekontrolle waren bei unserer Testmaschine nicht vorhanden. Die Betriebsanleitung ist nicht ausreichend. Recht einfach ist der Anfahrschutz. An Hindernissen weichen die kompletten Gestängehälften aus. Beim Anheben blieb das Gestänge an den Kotflügeln hängen. Sie können allerdings weiter vorne befestigt Kanister lassen sich auf der Plattform transportieren, sind dort aber nicht verschlossen. Die Leiter ist hackelig, eng und steil. Von allen getesteten Geräten ist die Spritze am kürzesten gebaut (5,95 m). Mit 2,90 m ist sie allerdings relativ breit. 138 top agrar 3/2000

4 Die Hardi-Commander ist eine durchdachte Spritze. Störend ist die große Transporthöhe. Details erleichtern die Bedienung Die Ventile sind logisch angeordnet. Eindeutig ist die Kennzeichnung. ist längenverstellbar. Die Stütze lässt sich nicht klappen. Sie muss umgesteckt und mit einem Bolzen und einem Splint gesichert Der Hebel der Feststellbremse steht weit nach unten heraus. Die Maschine war mit der wahlweise lieferbaren Aufsteck-Hydraulikpumpe ausgestattet. Da sich die schwere Pumpe mit den Schläuchen nur umständlich montieren lässt, würden wir den Zapfwellenantrieb bevorzugen. Halterungen für die Elektro- und Hydraulikanschlüsse fehlen, werden nach Herstellerangaben inzwischen aber angeboten. Befüllen: Der Spritztank wird über die Pumpe befüllt. Auf Wunsch ist ein Leitungsanschluss lieferbar. Der Füllstand wird in 50 l-schritten gut sichtbar angezeigt. Das Seil der Anzeige verläuft ungeschützt auf dem Tank. Der Klarwassertank hat einen Wasserleitungsanschluss. Einspülschleuse: Die Schleuse wird von einer Feder in der Parkposition gehalten, sodass keine Verriegelung notwendig ist. Der Kraftaufwand beim Klappen ist aber hoch. Den Deckel hält ein Gummiband. Eine simple, aber praktikable Lösung. Zum Einwintern kann die Restmenge abgelassen Die Kanisterspülung wird über einen federbelastetes Ventil aktiviert. Bei Fehlbedienungen wird man vom Reinigungsstrahl getroffen. Armatur: Die Ventile sind vor dem Hardi Commander plus 2800 hochgeworfenen Schmutz der Schlepperräder geschützt. Die provisorische Einstelltabelle wird laut Hersteller durch eine besseres Funktionsschema ersetzt. Bordcomputer: Die Spritze war mit einem Spray Control S von Müller ausgestattet. Alle Funktionen sind logisch und übersichtlich dargestellt. Sehr klein sind die Schalter für die Gestängebedienung. Nach Herstellerangaben handelte es sich hier um ein Vorserienmodell. Rührwerk: Die Spritze hat kein zusätzliches Druckrührwerk. Aufgrund des sehr glatten und gleichmäßig geformten Behälters reicht die Wirkung des abschaltbaren Rücklauf-Rührwerks aus. Gestänge klappen: Das Klappen ist gewöhnungsbedürftig. Zuerst muss der Pendelausgleich hydraulisch gesperrt Als Besonderheit können die Gestängehälften einzeln hydraulisch angehoben oder abgesenkt Dadurch ist eine gute Anpassung an das Gelände möglich. durchdachte und moderne Maschine Bedienung der Armatur einfach und logisch gute Verarbeitung viele gute Details (z. B. Ablagen für Kanister, Armaturenbrett) zu große Transporthöhe umständliche Gestängeklappung gefährliche Aufstiegsleiter minimale Spritzbalkenhöhe über 60 cm (tiefere Montage des Gestänges nach Herstellerangaben möglich) einfaches Handbuch Das Gestänge verhält sich in vertikaler und horizontaler Richtung durchschnittlich. Bei 10 km/h ist die Belagsverteilung durchschnittlich. Bei 6 km/h schneidet das Gestänge etwas unterdurchschnittlich ab. Das Gestänge hat nur wenig Gelenke. Die Transporthöhe ist aber sehr groß. Hangausgleich: Die Steuerung erfolgt elektrohydraulisch über Kipptaster. Die Neigung wird von einem Zeiger auf dem Fass angezeigt. Dadurch hat man eine gute Orientierung, aber keine exakte Steuerung wie beim Potentiometer. Entleerung und Reinigung: Der Ablass unter dem Tank lässt sich über einen Seilzug einfach bedienen. Eine Außenreinigung war nicht montiert (Option). Der Druckfilter kann bequem über das gelbe Ventil am Armaturenpult gespült Die Leitungen lassen sich einfach mit Klarwasser spülen, ohne das Wasser in den Tank gelangt. Dazu wird der Rücklauf in die Saugleitung der Pumpe umgeleitet. Verarbeitung: Die Spritze ist insgesamt gut verarbeitet. Durch die Parallelogramm-Aufhängung gibt es am Gestänge keine Schlauchschlaufen. Am Gestänge sind die Schläuche mit speziellen Klemmen sauber befestigt. Sonstiges: Durch das langsamere Schließen der elektromotorischen Teilbreitenventile dauert es relativ lange, bis der Ausstoß der Düsen stoppt. Als einziger Hersteller bietet Hardi drei geschlossene Kunststoff-Fächer für Kanister und sonstige Utensilien. Beide Kanisterfächer sind abschließbar. Der Platz auf der Plattform wird durch die Pumpe eingeschränkt. Allerdings ist die Pumpe nur beim hydraulischen Antrieb an dieser Stelle montiert. Nach Angaben von Hardi wurde die Federsicherung der Aufstiegsleiter inzwischen geändert. Die Leiter schnellte herunter, wenn man sie berührte. Der Gestänge-Anfahrschutz war bei der Testspritze zu stramm eingestellt. Auf der Straße läuft die Spritze gut. Störend empfanden wird das hoch ausladende Gestänge (4,1 m!). Nach Herstellerangaben können die Gestängeauflagen tiefer eingestellt Dann muss man allerdings am Kabinendach aufpassen. 140 top agrar 3/2000

5 Bedienung kann verbessert werden Holder IN 252 In vielen Bereichen muss die Holder-Anhängespritze überarbeitet Die Holder-Spritzen haben ein gutes Gestänge und ein gutes Image. Bei der Bedienung sind Verbesserungen möglich. An- und Abbau: Die Deichsel lässt sich in der Höhe variieren. Abgestellt wird das Gerät mit einer Radstütze. Diese Lösung hat den Vorteil, dass man die leere Spritze bei Bedarf von Hand schieben kann. Die Kurbel der Stütze stößt gegen die Druckluftschläuche. Befüllen: Die Spritze bietet zwei Sauganschlüsse. Der Klarwassertank ist im Spritztank integriert und lässt sich über eine 1 -Leitung befüllen. Der Füllstand wird von der Spritzflüssigkeit direkt in einem Schlauch mit Schwimmerkugel angezeigt. Färbende Mittel lagern sich im Schlauch ab, so dass die Anzeige nach einiger Zeit nur noch schlecht zu erkennen ist. Die Füllstandsanzeige befindet auf der rechten Maschinenseite. Beim Befüllen auf der linken Seite kann man sie nur schlecht ablesen. Einspülschleuse: Der Behälter wird nicht ganz leergesaugt. Beim Hochklappen kann die restliche Flüssigkeit herausschwappen. Außerdem besteht für die Finger Klemmgefahr. Zum Einwintern lässt sich die Restmenge über einen Ablasshahn entleeren. Eine Ringleitung zum Spülen fehlt. Stattdessen ist ein zusätzlicher Spülschlauch mit Hahn montiert, der etwas unpraktisch ist. Die Kanisterspülung wird in das Sieb eingehängt und muss an die Wasserleitung angeschlossen Zukünftig kann auch direkt aus dem Klarwassertank gespült Armatur: Die Ventile sind auf der linken Seite gut erreichbar, aber nicht logisch angeordnet. Die Piktogramme sind zwar eindeutig, man hat aber keine Information, wo die Spritzbrühe hinfließt. Ab sofort liefert Holder ein in Folie eingeschweißtes Handhabungs-Schema. Bordcomputer: Der Bordrechner Dosicontrol E 5 von LH Agro arbeitet mit Holder spezifischer Software. Die Bedienung erfolgt über ein separates Terminal. Wir hätten uns eine integrierte Lösung gewünscht. Ansonsten kann man damit gut arbeiten. Rührwerk: Zum Rühren ist auf dem Behältergrund ein Rohr angebracht. Gespeist wird das Rührwerk über die zweite Pumpe. Als Besonderheit lässt sich wie bei Amazone die Intensität über das Ein-/ Aus-Ventil verstellen. sich relativ schnell ein- und ausklappen. leichtes, gut konstruiertes Gestänge Rohrleitungen einfach zu tauschen einfaches aber sinnvolles Stützrad Plattform aus verzinktem Blech etwas umständliche Bedienung Teilbreitenschaltung mit Motorventilen vorne an der Spritze hintere Behälterhälfte nicht zugänglich schlechte Einspülschleuse Lackierung nicht ganz gleichmäßig In vertikaler und horizontaler Richtung durchschnittliche Gestängebewegungen. Auffallend sind die relativ hohen horizontalen Gestängegeschwindigkeiten. Bei der geringeren Fahrgeschwindigkeit ist die Belagsverteilung schlechter als bei 10 km/h. Wenig Pluspunkte sammelte die Einspülschleuse. Sie wird um 90 hochgeklappt. Auf jeder Gestängehälfte ist nur ein Hubzylinder angebracht. Hangausgleich: Mit einer aktiven Hangsteuerung war die Holder-Spritze nicht ausgestattet. Der Pendelausgleich kann für den Einsatz am Hang oder in der Ebene umgesteckt Über eine Bremse am Aufhängungsseil lässt sich die Ansprechempfindlichkeit verändern. Entleerung und Reinigung: Der Ablasshahn ist unter dem Behälter gut erreichbar. Durch eine zusätzliche Öffnung an der Sicke können Fremdkörper entnommen Die Klarwasserspülung des Gestänges bei gefülltem Spritzbehälter ist möglich, ohne dass die Spritzflüssigkeit verdünnt wird. Die Stellung der verschiedenen Ventile ist nur schwer zu durchschauen, wird aber auf dem Handhabungs-Schema aufgeführt. Die Behälterinnenreinigung arbeitet nur, wenn alle Teilbreiten geschlossen sind und das Hauptventil auf spritzen steht. Durch den Dom lässt sich lediglich der vordere Teil des Tanks reinigen. Der Bereich hinter dem Klarwasserbehälter ist von vorne nicht einzusehen. Verarbeitung: Die Holder-Spritze ist insgesamt gut verarbeitet. Allerdings ist die Lackierung nicht ganz gleichmäßig. Sonstiges: Die Elektro-Motorventile für die Teilbreitenschaltung befinden sich vorne an der Spritze. Nach dem Abschalten dauert es deshalb relativ lange, bis die Düsen keine Spritzflüssigkeit mehr ausstoßen. In den langen Teilbreitenschläuchen befindet sich viel Spritzflüssigkeit, so dass die Restmenge relativ groß ist. Durch den zweigeteilten Tank wird die Bewegung der Spritzflüssigkeit bei Straßenfahrten gedämpft. Auch bei halbgefülltem Behälter treten keine Schwallbewegungen auf. Beim Rangieren stört das nach hinten ausladende Gestänge. Von der Achse aus haben wir 2,9 m gemessen. Gut gefielen uns die herausnehmbaren Rohrsegment am Gestänge. Sie sind einfach mit Federsteckern gesichert. Ablagen für Kanister und andere Utensilien fehlen. top agrar 3/

6 Gut durchdachte Lösungen Pluspunkte sammelte die John Deere 624 bei der Bedienung. Die Gestängeführung sollte aber noch verbessert An- und Abbau: Die Testspritze wurde im Zugpendel gefahren. Die Abstellstütze muss beim Abhängen herausgezogen, umgesteckt und mit einem Bolzen gesichert Die Elektroanschlüsse werden eigenwillig über Drehstromstecker gekuppelt. Diese Lösung ist relativ sicher gegen Störungen. Die Stecker lassen sich aber schlecht kuppeln und Verwechselungen sind nicht ausgeschlossen. Befüllen: Der Spritzbehälter kann über John Deere 624 Leider fehlt die Kennzeichnung am Ventil des Einspül-Injektors. Armatur: Gute Noten gab es für die Armatur. Die Absperrhähne haben sehr gute Griffe und Schaltstellungen mit eindeutigen Rastungen. Bordcomputer: Der Bordrechner ist sehr kompakt gebaut und lässt sich gut bedienen. Die Regelung erfolgt über den Spritzdruck. Wahlweise kann auch über den Durchfluss reguliert Alle Funktionen bis auf den Injektor sind deutlich und logisch gekennzeichnet. Armatur gut zu bedienen gutes Spritz- und Spülsystem gute Verarbeitung sehr gute Betriebsanleitung starke vertikale Gestängeschwankungen (BBA-Messungen) Gestänge klappert beim Transport Drehstromstecker für Stromanschluss minimale Spritzbalkenhöhe 70 cm In vertikaler und horizontaler Richtung treten starke Gestängebewegungen auf. Sie wirken sich auf Grund der geringen Gestängegeschwindigkeiten nur geringfügig auf die Belagsverteilung aus. Eine gute Anhängespritze mit Schwächen bei der Gestängeführung. einen CAM-Lock-Anschluss mit der Pumpe befüllt Die Kupplung ist allerdings nicht so gut zu erreichen. Der Klarwassertank hat keinen Schlauchanschluss. Die Füllstandsanzeige zeigt in 25 l- Schritten an, könnte aber besser sichtbar sein. Die Anzeige-Kerbe an der Skala ist sehr klein. Das gilt auch für die Beschriftung der Skala. Zwischen 200 und 500 l wird sie vom Klarwassertank verdeckt. Einspülschleuse: Von allen Einspülschleusen gefiel uns diese Ausführung am besten. Größe und Position sind optimal. Mit dem Klappmechanismus lässt sie sich einfach in Arbeitsstellung bringen. Vom Injektor wird der Inhalt komplett leergesaugt. Gut gefielen uns außerdem die wirkungsvolle Ringspülleitung und das Edelstahlsieb. Die Kanisterspülung lässt sich nur über einen Kanister aktivieren, so dass Fehlbedienungen ausgeschlossen sind. Zum Spülen von Kartonagen wird ein Korbaufsatz über die Düse gestülpt. 142 top agrar 3/2000 Rührwerk: Das Rührwerk hat vier Injektordüsen. Rührwerk und Rücklauf lassen sich jeweils über Ventile abschalten. Allerdings nicht vom Schlepper aus. Gestänge klappen: Beim Klappen senken sich die Gestängeenden auf 1,3 m ab. Auf Wunsch sind separat klappbare Außenteile erhältlich. Die Klappung erfolgt mit einem doppelt- und einem einfachwirkenden Steuerventil. Beim Ausklappen schwenken die Rückleuchten automatisch nach oben. Hangausgleich: Der aktive Hangausgleich wird über ein Potentiometer gesteuert. Damit ist eine feinfühlige Dosierung möglich. Die Neutralstellung kann leicht wiedergefunden Entleerung und Reinigung: Der Spritztank lässt sich über einen zur Seite verlegten Auslauf gut entleeren. Der Hahn kann aber beim Herunterklappen der Spülschleuse vom Injektorschlauch versehentlich geöffnet Die Spritzleitung lässt sich mit Klarwasser spülen. Ein Aufkleber zeigt an, wie man den Rücklauf in den Spritztank verhindert. Zur Außenreinigung ist eine Schlauchtrommel mit Bürste vorhanden. Der Saugfilter sitzt gut erreichbar unter dem Klarwassertank. Er kann bei gefülltem Tank und abgesperrter Spritzleitung geöffnet Als Besonderheit bieten John Deere und Vicon Filter vor den rotierenden Tankreinigungsdüsen. Verarbeitung: Das Gerät ist gut verarbeitet. Gestört haben uns die Steckverbindungen an den Rückleuchten. Sonstiges: Der Flüssigkeitsstrom wird beim Abschalten der Teilbreiten schnell unterbrochen. Grund dafür sind die auf dem Gestänge montierten Ventile. Auch beim Betätigten des Hauptventils stoppt der Ausstoß sofort, weil die Teilbreiten- Ventile automatisch abgesperrt Bei Straßenfahrten mit halb gefülltem Behälter bewegt sich die Spritzbrühe stark, weil Schwallwände nicht vorhanden sind. Außerdem schlagen die Außenteile des Gestänges auf unebenen Feldwegen sehr stark. Die Spritzleitungen können über Schnellverschlüsse gewechselt Ablagemöglichkeiten für Kanister und andere Utensilien gibt es gegen Aufpreis.

7 Rau Spridotrain Modern und komfortabel Die einfache Handhabung und die gute Gestängeführung zeichnen die Rau-Spritze aus. kann durch Umschrauben in der Höhe verstellt Lob verdient die Stütze. Sie befindet sich unter der Spritze und stört dort weder beim Anhängen noch bei engen Kurvenfahrten. Per hydraulischer Handpumpe lässt sie sich bequem ausfahren. Mit einem Hebel wird sie geklappt. Für die Hydraulikanschlüsse sind auf der Deichsel gute Halterungen angebracht. Befüllen: Der Tank und der Klarwasserbehälter können über die Pumpe befüllt Separate Anschlüsse für die Wasserleitung sind auf Wunsch lieferbar. Spritzbrühe kann in den Frischwassertank umgepumpt Sehr gut gefiel uns die 50 l-skalierung der Füllstandsanzeige. Die Anzeige befindet sich auf der linken gut durchdachte, moderne Spritze gute Gestängeführung von außen gut zu reinigen sehr gute Abstellstütze Gleichdrucksystem muss für jede Düse eingestellt werden Gestänge klappert beim Transport zu kleine Einspülschleuse In vertikaler und horizontaler Richtung treten durchschnittliche Gestängebewegungen auf. Sehr gering sind die vertikalen Bewegungen bei 6 km/h. Die Belagsverteilung ist besser als im Testdurchschnitt. 144 top agrar 3/2000 Die Schleuse lässt sich einfach in die optimale Position herunterschwenken. Seite, so dass man sie beim Einspülen der Mittel immer im Auge hat. Auf der Rückseite der Anzeige kann der Füllstand des Klarwasserbehälters abgelesen Einspülschleuse: Die Einspülschleuse ist für große Gebinde zu schmal (wird geändert). Der Deckel wird umständlich mit Klippverschlüssen verriegelt. Interessant ist die Innenreinigung für die Schleuse. Sie wird über einen Bügel am Deckel aktiviert, der auf die Spüldüse drückt. Armatur: Die Armatur ist übersichtlich angeordnet und einfach zu bedienen. Die Piktogramme sind aber nicht eindeutig und werden von Rau geändert. Ein Piktogramm ist falsch und bei der Rührwerksabschaltung bzw. Außenreinigung fehlen Kennzeichnungen. Ein Gesamtschema für den Flüssigkeitsstrom ist nicht vorhanden. Bordcomputer: Rau rüstet die Spritze mit dem Bordrechner Quantotron Die Spritze und das Gestänge sind insgesamt gut durchdacht. und der Fernbedienung Telemat TX aus. Rührwerk: Das Druckrührwerk arbeitet mit vier Injektordüsen. Es ist aufgrund der Fassform (viele Ausbuchtungen) aufwendig gebaut. Die Ausbuchtungen können die Rührwirkung beeinträchtigen. Der Rücklauf lässt sich am Bordrechner abschalten. Im Stand kann mit dem Druckrührwerk abgesetzte Spritzflüssigkeit aufgerührt Während der Ausbringung lassen sich beide Systeme nutzen. sich problemlos über zwei Steuerventile klappen. Bei Bedarf können über Schalter die äußeren Segmente einseitig oder beidseitig geklappt Die Kennzeichnung der Schalter ist nicht ganz eindeutig. Hangausgleich: Ein aktiver Hangausgleich war bei unserer Testmaschine nicht installiert (auf Wunsch). Der Pendelmechanismus lässt sich für den Einsatz am Hang oder auf der Ebene umstecken. Dadurch ändert sich die Pendel-Geometrie. Entleerung und Reinigung: Der Behälter kann über die miteinander verbundenen Ausläufe der beiden Sicken entleert Der Hahn ist relativ gut erreichbar. Zum Klarwasserspülen des Gestänges werden einfach der Rücklauf und das Rührwerk abgeschaltet. Zur Außenreinigung ist eine Schlauchtrommel mit Bürste auf der rechten Seite angebracht. Das Ventil befindet sich aber auf der linken Seite. Sehr gut zugänglich ist der Saugfilter. Als Besonderheit bietet er einen durchsichtigen Filterbecher. Der Tank hat zwei Öffnungen und ist dadurch überall zugänglich. Die Spritzleitungen lassen sich zum Einwintern einfach entwässern. An den Rohrenden befinden sich werkzeuglos zu öffnende Kappen. Verarbeitung: Gut gefiel uns die Schlauchverlegung am vorderen Zentralrahmen. Beanstandet haben wir die unvollständige Lackierung. Der insgesamt gute Eindruck von der Verarbeitung wird durch Metallgrate am Gestänge gestört. Sonstiges: Die Rohrsegmente sind mit Flügelschrauben am Gestänge befestigt. Die Schläuche lassen sich wie die Endstopfen auf den Rohren ohne Werkzeug leicht entfernen. Die Gerätekontrolle ist bei der Spridotrain einfach möglich, da alle Schlauchverbindungen gesteckt sind. Kanister können nur auf der Plattform transportiert Behälter für sonstige Utensilien sind auf Wunsch lieferbar. Auf der Straße läuft die Spritze ruhig. Durch den integrierten Klarwassertank werden Schwallbewegungen gebremst. Störend sind die klappernden Außenteile des Gestänges. Hier will der Hersteller Gummipuffer anbringen.

8 Das Gestänge macht einen guten Eindruck. Die Bedienung könnte allerdings verbessert Robuste Technik kann nicht verstellt Die Stütze ist relativ schwer und muss in einer Führung hochgeschoben Gesichert wird sie mit zwei Bolzen. Beim Hochschieben kann man sich den Kopf an der Kurbel stoßen. Befüllen: Zum Befüllen ist seitlich ein Stutzen mit Rückschlagventil angebracht. Der Spritztank und der Klarwassertank lassen sich außerdem aus der Wasserleitung befüllen. Die Füllstandsanzeige ist vorne in der Mitte gut sichtbar platziert. Sie ist allerdings nicht eindeutig. Der Grund: Die Markierung an dem sehr langen Zeiger ist nicht klar ablesbar. Das Seil verläuft ungeschützt oben auf dem Behälter. Der Füllstand im Klarwasserbehälter lässt sich nicht überprüfen. Einspülschleuse: Die Einspülschleuse ist schwer und unhandlich. Sie ist außerdem nicht optimal platziert, weil man sich den Kopf am Gestänge stoßen kann. Mit einer zusätzlichen, direkten Saugleitung zur Pumpe lässt sich die Schleuse bei erhöhter Drehzahl komplett leersaugen. Die Kanisterspülung muss verbessert Sie wird mit einem Kugelhahn ein- und ausgeschaltet. Eine Kennzeichnung am Ventil fehlt. Dadurch sind Fehlbedienungen möglich wenn sich kein Kanister über der Düse befindet. Auf Wunsch liefert Sieger eine Düse, die über den Kanister aktiviert wird. Sinnvoll ist die zweite Spüldüse im Behälterdom. Armatur: Eindeutige Piktogramme fehlen. Gestört haben uns die Ventile. Sie haben keine deutlichen Rastungen, die beim Finden der exakten Stellung helfen. Ansonsten sind sie mit Ausnahme des Injektorventils zentral angeordnet. Bordcomputer: Die Spritze war mit einem Müller-Spraycontrol ausgestattet. Durch das zusätzliche Bedienterminal ist die Einheit relativ groß. Alle Funktionen sind aber gut gekennzeichnet und einfach zu bedienen. Rührwerk: Das Druckrührwerk hat eine Ringleitung und zwei Düsen. Die Versorgung erfolgt über die zweite Pumpe. Über einen Hahn ist es abschaltbar. Durch die Radkasten-Einbuchtungen im Sieger HD TSMR 3100 Die Funktionen der Armatur sind nicht auf Anhieb zu verstehen. Behälter wird die Rührwirkung erschwert. sich über die Kippschalter am Bedienterminal problemlos klappen. Durch Einklappen der äußeren Segmente kann die Arbeitsbreite verringert Hangausgleich: Der aktive Hangausgleich erfolgt über einen Hydraulikzylinder. Am Bedienpult befinden sich zwei Kippschalter für die Steuerung. Über einen weiteren Schalter wird das Gestänge in die Neutralposition zurückschwenkt. Entleerung und Reinigung: Der Auslauf ist in der Mitte unter dem Spritztank schlecht zu erreichen. Die Spritzleitung lässt sich mit Klarwasser problemlos spülen, ohne dass Wasser in den Spritztank gelangt. Zur Außenreinigung ist ein Schlauch mit Spritzpistole installiert. Das System steht ständig unter Druck und eine Schlauchtrommel ist nicht vorhanden. Die glatte Oberfläche des Rohrgestänges lässt sich gut reinigen. Zur Reinigung des Druckfilters muss ein Abdeckblech mit sechs Schrauben entfernt Besser erreichbar ist der Saugfilter. Leider fehlt bei ihm eine Ablassschraube. Verarbeitung: Bemängelt haben wir die unvollständige Lackierung. Ansonsten macht die Maschine einen soliden Ein- Einige Details müssen an der Sieger-Spritze verbessert druck. Die Schläuche sind sauber verlegt. Im Gestängebereich ist sogar eine spezielle Schlauchführung installiert. Sonstiges: Von allen getesteten Geräten ist die Sieger HD bei der Spritzhöhe am variabelsten: Von 43 cm bis 2,31 m. Beim Straßentransport liegt das Gestänge ruhig in den Auflagepunkten. Insgesamt lässt sich die Spritze auch bei hohen Geschwindigkeiten gut fahren. Der Aufstieg hat eine hackelige Führung und eine billige Verriegelung. Auf dem Behälter befindet sich eine abschließbare Haube, unter der Kanister transportiert werden können. Eine gute Lösung, allerdings müssen die Kanister nach oben transportiert Anschlüsse für die Geräteprüfung fehlen. In dem schlecht zugänglichen Pumpenbereich ist die Installation der Prüfleitungen schwierig. In der Betriebsanleitung fehlen eindeutige Hinweise für die Bedienung der Spritze. solides Gestänge geringe Restmenge in der Einspülschleuse Gestänge und Spritze gut von außen zu reinigen gute Gestängeverriegelung Teilbreitenventile vorne Lackierung nicht gleichmäßig große Transportbreite Einspülschleuse nicht optimal schlechte Betriebsanleitung Relativ stark sind die Gestängebewegungen in vertikaler Richtung. Dagegen liegt das Gestänge in der horizontalen Richtung im Durchschnitt des Tests. Die Belagsverteilung ist dadurch ebenfalls durchschnittlich. top agrar 3/

9 Mit Liebe zum Detail Die Vicon-Spritze ist gut durchdacht. Die Gestängeführung sollte aber verbessert Vicon LS 2504 Manager Auf der Innenseite der Klappe zeigt das Funktionsschema alle Ventilstellungen. An- und Abbau: Unsere Maschine wurde im Zugpendel gefahren. Die Deichsel ist höhen- und längenverstellbar. Die Stütze lässt sich leicht umschwenken, aber schlecht mit dem Bolzen verriegeln. In der Parkposition ragt sie nach unten und verringert die Bodenfreiheit. Die Zapfwelle lässt sich gut kuppeln und parken, weil sie oberhalb der Deichsel verläuft. Für alle Anschlüsse gibt es Halterungen. Befüllen: Der Spritzbehälter und der Klarwasserbehälter werden über die Pumpe befüllt. Für den Klarwassertank gehört der Befüllanschluss zur Sonderausstattung. Eine Füllstandsanzeige ist vorhanden. Spritzflüssigkeit kann versehentlich in den Klarwassertank gepumpt Im Spritztank wird der Füllstand über einen Drucksensor angezeigt, der auf eine Flüssigkeitssäule wirkt. Aufgrund der unterschiedlichen Dichte gibt es getrennte Skalen für Wasser und Flüssigdünger. Eine exakte Anzeige für Dünger-Wasser- Mischungen und sehr hohe bzw. niedrige Eine gute Spritze mit Schwächen bei der Gestängeführung. sehr gute Verarbeitung sehr gut durchdacht viele sinnvolle Details gutes Bedienschema für Armatur gute Einspülschleuse rel. starke Gestängebewegungen fehlende Rücksaugeinrichtung schlechte Abstellstütze hintere Tankhälfte nicht zugänglich In vertikaler und horizontaler Richtung treten größere Gestängebewegungen auf. Daher ist die Belagsverteilung schlechter als im Testdurchschnitt. Temperaturen ist nicht möglich. Die Skalen sind nicht gekennzeichnet. Einspülschleuse: Die Einspülschleuse hat einen guten Klappmechanismus, ist aber etwas zu hoch angebracht. Piktogramme an den Ventilen fehlen. Die Kanisterspülung wird über ein Sicherheitsventil bedient. Fehlbedienungen sind trotzdem nicht ausgeschlossen, wenn kein Behälter über die Düse gestülpt ist. Armatur: Alle Ventile sind übersichtlich hinter einer Klappe angebracht. Die Schemazeichnungen in der Klappe geben für alle Arbeiten ( Befüllen, Tankreinigen usw.) die Ventilstellungen an. Bordcomputer: Der Bordcomputer ist eine Entwicklung von Vicon. Die Bedienelemente sind deutlich und übersichtlich. Im Rechner sind die Kennlinien für alle gängigen Düsen gespeichert. Gestört haben uns die drei Gehäuse. Jedes Terminal hat einen eigenen Ein-/ Aus-Schalter, der an verschiedenen Stellen platziert ist. An der mittleren Einheit wird nicht angezeigt, ob das Gerät eingeschaltet ist. Rührwerk: Das Druckrührwerk wird von der zweiten Pumpe angetrieben. Bei sinkendem Flüssigkeitsstand schaltet es automatisch ab, weil die Saugleitung höher angebracht ist. Der Rücklauf lässt sich über einen Seilzug abschalten. Beim Öffnen der Seitenklappe wird der Rücklauf automatisch wieder eingeschaltet. sich gut über das Terminal klappen. Durch Klappung der Außensegmente kann die Breite auf 19 m verringert Hangausgleich: Unsere Spritze hatte keinen aktiven Hangausgleich (auf Wunsch lieferbar). Der Pendelmechanismus lässt sich für den Einsatz am Hang oder auf der Ebene umbauen. Die Umrüstung der Kurvenbahn ist aber sehr aufwendig. Entleerung und Reinigung: Die Reinigung der Spritzleitung mit klarem Wasser wird auf dem Armaturenschema deutlich gezeigt. Der Rücklauf lässt sich absperren, damit die Spritzflüssigkeit nicht verdünnt wird. Eine Besonderheit verbirgt sich hinter der R-Funktion. Mit ihr wird bei Spritzbeginn sicher gestellt, dass keine Spritzschatten entstehen. Nach dem Spülen erfasst der Rechner die Spülmenge in den Leitungen. Sobald diese Menge ausgespritzt ist, ertönt ein Signal. An allen Düsen tritt dann Spritzflüssigkeit aus. Die Innenreinigung erfolgt mit zwei rotierenden Düsen, die jeweils mit einem Filter ausgestattet sind. Zur Außenreinigung ist eine Schlauchrolle mit Bürste über der Deichsel angebracht. Die Leitung kann nicht abgesperrt Aufgrund des integrierten Klarwassertanks ist über den Einfülldom nur der vordere Behälterbereich zugänglich. Der Spritztank hat seitliche Abflachungen, auf denen sich Mittelreste ablagern können. Der Druckfilter lässt sich sehr einfach reinigen. Er befindet sich gut erreichbar unter der Armatur und kann auch bei gefüllter Spritze gesäubert Der Saugfilter hat eine Rückspülung. Verarbeitung: Die Spritze ist insgesamt sehr gut verarbeitet. Sonstiges: Eine Besonderheit gibt es bei der Gestängeaufhängung. Die Seitenteile sind nicht miteinander verbunden, so dass horizontale Schwingungen nicht auf die Gegenseite übertragen Nach dem Abschalten des Spritz- Haupthahns dauert es relativ lange, bis die Düsen keine Flüssigkeit mehr ausstoßen. Grund dafür ist die fehlende Rücksaugeinrichtung. Ein offene Ablage für Kanister befindet sich oben auf der Plattform. Unter der Deichsel ist ein wasserdichter Werkzeugkasten angebracht. 146 top agrar 3/2000