Vorstellung der Projekte Griffbereit und Rucksack, Stadt Oldenburg, Amt für Jugend und Familie Griffbereit
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- Sarah Brodbeck
- vor 6 Jahren
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1 Vorstellung der Projekte Griffbereit und Rucksack, Stadt Oldenburg, Amt für Jugend und Familie Griffbereit Angebot für Mütter mit Kindern zwischen 1 und 3 Jahren, die einen Migrationshintergrund haben. Ziel ist die Förderung der Mehrsprachigkeit. Die Leitung haben 2 Frauen, die mindestens deutsch und noch eine weitere Sprache beherrschen. Sie haben meistens ebenfalls einen Migrationshintergrund, eigene Kinder und leben möglichst im Stadtteil, so dass sie Kontakt zu anderen Müttern haben und diese zur Teilnahme an der Gruppe motivieren können. Sie werden Elternbegleiterinnen genannt. Griffbereit arbeitet mit einem Programm, welches ursprünglich in den Niederlanden entwickelt wurde, dann von NRW und Niedersachsen übernommen wurde. Das Programm beinhaltet Spiel-, Sing- Bastel- und Förderangebote. Es wird in 6 Sprachen angeboten. Es gibt ein Handbuch für die Elternbegleiterin, welches der Information über Griffbereit und der Anleitung zur Durchführung der Gruppe dient und Elternmaterial. Die Inhalte des Elternmaterials werden an den Gruppenterminen mit Müttern und Kindern durchgeführt. Anhand der Übung und des Materials können die Mütter zu Hause Spiele, Lieder etc. wiederholen. Die Gruppen sind meistens sprachhomogen. Das Programm wird in der jeweiligen Muttersprache gestaltet. Ist die Gruppe sprachlich heterogen, wird das Programm auf Deutsch durchgeführt. Die Teilnehmerinnen können Elemente wie z.b. Lieder oder Verse in ihrer Muttersprache einbringen. Ein wichtiger Bestandteil aller Gruppen sind Bücher. Häufig werden zwei-und mehrsprachige Bücher eingesetzt. Ein weiterer wichtiger Bestandteil ist der Austausch der Frauen untereinander, oft beim gemeinsamen Frühstück. Die Elternbegleiterin hat auch die Funktion Informationen über Fördermöglichkeiten und pädagogische Inhalte weiter zu geben.
2 Angebote in der Umgebung werden gemeinsam wahrgenommen und bekannt gemacht. Dazu gehören z.b. Spielplätze und Büchereien. Die Mütter werden über den Alltag und die Arbeit in den Kindergärten informiert. Das Programm wird 9 Monate durchgeführt. Die Gruppe ist offen, so dass interessierte Mütter jederzeit einsteigen können. Die Elternbegleiterinnen erhalten regelmäßige Schulungen und treffen sich mit den Koordinatorinnen der Projekte zum Austausch sowie zu Reflektionsgesprächen. Die Elternbegleiterinnen benötigen ca. 16 Stunden im Monat für diese Arbeit und erhalten eine Aufwandsentschädigung.
3 Rucksack Gruppen für Mütter mit Kindern, die den Kindergarten besuchen. Die Gruppen werden von einer Elternbegleiterin geleitet, die zwei- bzw. mehrsprachig ist, einen Migrationshintergrund hat sowie im Stadtteil über gute Kontakte verfügt. Ggf. eigene Kinder in der Stadtteil-Kita. Ziel ist ebenfalls die Förderung der Mehrsprachigkeit. Das Programm stammt wie Griffbereit aus den Niederlanden und kam über NRW nach Niedersachsen. Es beinhaltet Themen, die im Kindergarten behandelt werden, z.b. Jahreszeiten, mein Körper, die Kita usw., die spielerisch vermittelt werden. Ebenso werden Lieder, Bastelideen und altersgerechte Spielangebote vermittelt. Das Rucksack-Material besteht aus: 1. Handreichung für die Elternbegleiterin vermittelt die Entwicklung von Sprache und Mehrsprachigkeit im Kindesalter, Prinzipien der allgemeinen und sprachlichen Förderung der Kinder, Aufbau und Ziele des Programms und führt durch das Elternmaterial 2. Elternmaterial beschreibt Programm und Aktivitäten für zu Hause 3. Übungsmaterial wird den Eltern zur Durchführung von Aktivitäten mit ihren Kindern regelmäßig ausgehändigt und vorab in der Müttergruppe eingeführt. Die Mütter probieren es dann selbständig zu Hause mit ihren Kindern aus. 4. Handbuch für Erzieher_innen vermittelt Prinzipien der Zweisprachenförderung, enthält Anregungen zur Zweisprachenförderung und Parallelisierung des Rucksack- Programms im Kindergartenalltag Die Gruppe arbeitet in der Regel in der Muttersprache der Teilnehmerinnen, außer wenn sie sprachlich heterogen ist. Außerdem finden in den Kindergärten regelmäßig zweisprachige Lesungen durch die Elternbegleiterin und auch die Mütter statt. Die Kinder erleben so eine Wertschätzung ihrer Sprache. Die anderen Kinder lernen andere Sprachen kennen. Auch gemeinsame Kochaktionen im Kindergarten oder Theaterstücke werden organisiert.
4 Die Mütter werden animiert, sich um die Erweiterung ihrer Deutschkenntnisse zu bemühen, um unabhängiger zu werden und ihre Kinder besser unterstützen und begleiten zu können. Der Austausch der Mütter untereinander ist auch bei Rucksack ein wichtiger Bestandteil. Ebenso die Erkundung der Umgebung und ihrer Angebote. Rucksack vermittelt viele Informationen über pädagogische Inhalte, z.b. Umgang mit Medien und Förderung der Kinder. Die Elternbegleiterin fungiert oft als Beraterin in Alltags- und Erziehungsfragen. Alle Elternbegleiterinnen werden fortlaufend geschult und reflektieren ihre Arbeit bei regelmäßig stattfindenden Austauschtreffen. Sie benötigen ca. 16 Stunden im Monat für diese Arbeit und erhalten eine Aufwandsentschädigung. Das Programm wird 9 Monate durchgeführt. Die Gruppe ist offen, so dass interessierte Mütter jederzeit einsteigen können.
5 Möglichkeiten, wie der Zugang zu sozial benachteiligten Menschen gelingen kann sind: Gute Kenntnis der Strukturen der jeweiligen Stadtteile. Funktionierende Vernetzung mit den Institutionen der Stadtteile, z.b. Gemeinwesenarbeiten und Kindertagesstätten. Durch die Vernetzung kann es gelingen, Multiplikator_innen in den Stadtteilen zu finden und diese als ehrenamtliche Helferinnen zu gewinnen. Der direkte Kontakt zwischen Gruppenleitung (am Beispiel von Griffbereit und Rucksack ) und Teilnehmer_innen ist wichtig. Die Gruppenleitung lädt immer wieder ein, holt die Teilnehmer_innen ggf. ab und erinnert an das Angebot. Der Zugang zu Angeboten sollte niedrigschwellig gestaltet werden. D.h. das Angebot sollte im Stadtteil an einem Ort stattfinden, der von den Adressat_innen sowieso aufgesucht wird. Manchmal sind auch Angebote im häuslichen Rahmen sinnvoll (Beispiel: GUSTL Hebammen besuchen alle Familien nach der Geburt eines Kindes und bringen ein Geschenk sowie Informationsmaterial mit) Das Programm für ein Angebot sollte flexibel auf die Gruppe zugeschnitten werden. D.h. vorhandene Materialien müssen ggf. modifiziert werden. Manchmal hilft es, eine regelmäßige Teilnahme mit einem Gutschein für einen Einkauf von z.b. Spielzeug oder Kinderkleidung zu belohnen. Projekte/Angebote sollten für einen längeren Zeitraum geplant und finanziert werden. In der Regel dauert es bis sich ein Projekt/Angebot etabliert hat.
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